Wie gefährlich ist die AFD?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Santo hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 12:24 Den Unterschied zwischen Berlin und den östlichen Flächenländern konnte man auch hier wieder gut sehen bei dieser zurückliegenden Wahl. Während die Flächenländer (mit Ausnahme der Städte Erfurt, Leipzig und Postdam linke Kandidaten bei der Erststimme) von der AfD geholt worden sind ging in Berlin die Linke insgesamt als stärkste Partei aus der Wahl hervor.
Außer in Marzahn. Lindemanns Wahlkreis ( auch wenn er glaub ich MdA Berlin ist ) *Name geändert.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6405
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ammianus »

Alexyessin hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 11:19 Und nicht zu vergessen "Rotlicht macht braun". Leider habe ich diese Studie 1994 nur in Print gehabt, wäre aber gut, wenn die irgendwer finden könnte. Das "Talent" der DDR Regierung, junge Nationalisten mit den alten Nazis ins Gefängnis zu stecken war zum Beispiel genannt.
Als Ostberliner machte man oft die Erfahrung, dass gerade Leute aus dem Süden der DDR teilweise regelrechte Nazi-Ansichten hatten. Etwas was in Berlin weniger verbreitet war. Am extremsten war es vielleicht sogar dort, wo man kein Westfernsehen empfangen konnte. Da wirkt dann eben "Rotlicht macht braun" weil man so richtig gegen die roten Machthaber sein will.
Auch fehlen eben auf dem Gebiet der früheren DDR die 4 Jahrzehnte Demokratie mit allem was dazugehört.
Gestern übrigens lief eine Doku zu den Nazis in der DDR. Da wurde tatsächlich noch in den 80ern ein Massenmörder zu lebenslänglich verurteilt. Und der kam dann im Knast in den Bereich, wo man damals auch die jungen Nazis konzentrierte. Da hatten die dann einen guten Lehrer, wie in der Doku ein späterer Aussteiger erzählte.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Ammianus hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 12:30 Als Ostberliner machte man oft die Erfahrung, dass gerade Leute aus dem Süden der DDR teilweise regelrechte Nazi-Ansichten hatten. Etwas was in Berlin weniger verbreitet war. Am extremsten war es vielleicht sogar dort, wo man kein Westfernsehen empfangen konnte. Da wirkt dann eben "Rotlicht macht braun" weil man so richtig gegen die roten Machthaber sein will.
Auch fehlen eben auf dem Gebiet der früheren DDR die 4 Jahrzehnte Demokratie mit allem was dazugehört.
Gestern übrigens lief eine Doku zu den Nazis in der DDR. Da wurde tatsächlich noch in den 80ern ein Massenmörder zu lebenslänglich verurteilt. Und der kam dann im Knast in den Bereich, wo man damals auch die jungen Nazis konzentrierte. Da hatten die dann einen guten Lehrer, wie in der Doku ein späterer Aussteiger erzählte.
Schade ist, daß ich im Netz leider diese Studie nicht finden kann - und ich auch kein Held darin bin Suchmaschinen zu benutzen. Diese Geschichte mit der Konzentration von Rechtsextremen jeglichem Alters in den Gefängnissen - teilweise auch für kleine Vergehen ( was im Westen keine Sau interessiert hätte ) war gut geschildert. Somit haben sich auch Netzwerke bilden können, die nach der Wende dann greifen konnten. War echt interessant.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Schnitter
Beiträge: 22605
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

Nick hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 10:56 Anfangs Freude über Reisefreiheit, Meinungsfreiheit usw. Kurz darauf wird mein Betrieb geschlossen wie die meisten. Nicht nur das ich nun arbeitslos bin sondern auch die aussichten eine neue Stelle zu finden sind sch.....
Und deswegen wählen nach 35 Jahren jetzt plötzlich viele Ossis Neonazis ?

Nope. Die Gründe sind andere.
Nick
Beiträge: 491
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2024, 17:19

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Nick »

Alexyessin hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 11:19 Und nicht zu vergessen "Rotlicht macht braun". Leider habe ich diese Studie 1994 nur in Print gehabt, wäre aber gut, wenn die irgendwer finden könnte. Das "Talent" der DDR Regierung, junge Nationalisten mit den alten Nazis ins Gefängnis zu stecken war zum Beispiel genannt.
Um jemanden abzuholen muß der aber immer erst durch irgendwas betroffen oder bedroht sein und sich unverstanden und ungesehen fühlen. wie es im Werbeslogan so schon heißt : Dann klappt es auch mit der Radikalisierung......Ähm ok war zugegeben der Nachbar :D
Santo
Beiträge: 461
Registriert: Dienstag 11. Februar 2025, 12:35

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Santo »

Ammianus hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 12:30 Als Ostberliner machte man oft die Erfahrung, dass gerade Leute aus dem Süden der DDR teilweise regelrechte Nazi-Ansichten hatten. Etwas was in Berlin weniger verbreitet war. Am extremsten war es vielleicht sogar dort, wo man kein Westfernsehen empfangen konnte. Da wirkt dann eben "Rotlicht macht braun" weil man so richtig gegen die roten Machthaber sein will.
Auch fehlen eben auf dem Gebiet der früheren DDR die 4 Jahrzehnte Demokratie mit allem was dazugehört.
Gestern übrigens lief eine Doku zu den Nazis in der DDR. Da wurde tatsächlich noch in den 80ern ein Massenmörder zu lebenslänglich verurteilt. Und der kam dann im Knast in den Bereich, wo man damals auch die jungen Nazis konzentrierte. Da hatten die dann einen guten Lehrer, wie in der Doku ein späterer Aussteiger erzählte.

Obendrauf kommen dann noch und ich spreche hier aus eigener familiärer Erfahrung meiner Großmutter in der DDR, die Aussage: "Früher war das Gemeinschaftsgefühl viel stärker ausgeprägt in der DDR als heutzutage in der egomanen kapitalistischen Ellenbogen-Konsumgesellschaft, wo quasi jeder und jede nur noch 24 Stunden am Tag permanent in seiner eigenen digitalen Echokammer ( Social Media) um sich selbst dreht. Auf Dauer funktioniert aber so keine Gesellschaft und schon gar kein demokratisches Gemeinwesen, wie meine Oma immer zu sagen pflegte. Oder wie es dann immer hieß: " In der DDR war nicht alles gut aber eben auch nicht alles schlecht". Ein Gefühl der "Ostalgie" welches einst die PDS/Linke heute die AfD ( Wahlslogan in Thüringen von 2019 " Schreib Geschichte - vollende die Wende") politisch geschickt bedient in Ostdeutschland.
Nick
Beiträge: 491
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2024, 17:19

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Nick »

Schnitter hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 12:35 Und deswegen wählen nach 35 Jahren jetzt plötzlich viele Ossis Neonazis ?

Nope. Die Gründe sind andere.
Jaein.

Man wird nicht radikal geboren. Und wenn Du versucht jemanden zu radikalisieren wird das auch nicht so einfach, zumindest wenn da nicht der beschriebene Hintergrund ist. Das was ich beschrieben habe ist also der Hintergrund. Menschen die sich mit ihren Problem, Sorgen, Ängsten von der Politik nicht gesehen oder vernachlässigt gefühlt haben. Links und Rechts setzen genau bei diesen Menschen an und sagen wir tun was wir sind für euch da und holen sie ab. Schuld sind die Ausländer die nehmen euch. Die Kassen sind nur wegen denen leer. Die Kapitalisten beuten euch aus usw.
Benutzeravatar
Neandertaler
Beiträge: 2030
Registriert: Mittwoch 25. März 2009, 09:28
user title: neoliberalerSteinzeitkommunist

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Neandertaler »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 09:52 Sie erklären den Unmut von Minderheiten. Selbst wenn diese gebündelt Wahlverhalten zeigen, wie erklären Sie sich die scharfe Grenze, die zwischen den alten Bundesländern (mehrheitlich CDU und CSU) und den neuen Bundesländern (mehrheitlich AfD, ausgenommen Berlin als Bundesland) verläuft, trotz angeblich gleicher Biographien ab Kabinett Schröder I?
Eigentlich zeigt sich keine Zweitelung sondern eine Dreiteilung wenn man die Wahlpräferenzen grob betrachtet:



Norden:
1.Schwarz, 2.rot , 3.blau

Osten:
1.Blau, 2.schwarz 3.rot

Süden:
1.Schwarz, 2.blau, 3.rot

Also wäre die Frage auch warum ist blau noch verhältnismäßig schwach im Norden, während sich rot hier noch halten kann?
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Phileas

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Phileas »

Neandertaler hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 13:44 Eigentlich zeigt sich keine Zweitelung sondern eine Dreiteilung wenn man die Wahlpräferenzen grob betrachtet:



Norden:
1.Schwarz, 2.rot , 3.blau

Osten:
1.Blau, 2.schwarz 3.rot

Süden:
1.Schwarz, 2.blau, 3.rot

Also wäre die Frage auch warum ist blau noch verhältnismäßig schwach im Norden, während sich rot hier noch halten kann?


Kann das nicht einfach kulturelle Gründe haben? Die SPD ist halt im protestantischen Norden seit jeher mehr verankert. Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen waren schon immer SPD-Hochburgen, selbst wenn es schlechter lief. Alle vier SPD-Kanzler kamen aus dem Norden: Brandt, Schmidt, Schröder und Scholz. Hafenstädte und Autonindustrie in Niedersachsen haben zudem eine stärkere gewerkschaftliche Tradition.
Schaumburg
Beiträge: 365
Registriert: Montag 20. Mai 2024, 16:27

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schaumburg »

Die AfD hatte bei dieser Wahl über zehn Millionen Wähler. 60 Prozent der AfD-Wähler waren Westdeutsche. Das wird oft unterschätzt.
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3504
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Astrocreep2000 »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2025, 19:53 Es gab die letzten Tage einen Kommentar in ARD, oder ZDF, oder Phoenix, in dem eine Umfrage erwähnt wurde, nach der über 50% die AfD nicht mehr aus Protest, sondern aus Überzeugung wählen.
... wobei sich schon noch die Frage stellt, wovon genau die Wähler jeweils "überzeugt" sind.

Wir haben ja hier auch Diskussionsteilnehmer, die nicht müde werden, zu erzählen, dass die AfD ja eine völlig normale demokratische Partei ist, eigentlich nur eine "CDU, wie sie früher einmal war".

Natürlich fragt man sich dann, ob die das wirklich selbst glauben oder ob es "lediglich" es ihr Hobby/Berufung/Job ist, solche Narrative eben neben den "sozialen Medien" auch in einem Poilitik-Forum zu verbreiten.

Was aber die Menschen "da draußen" angeht, muss man wohl davon ausgehen, dass nicht wenige tatsächlich nicht in der Lage sind, zu reflektieren, was die AfD in ihrem Wesenskern von "herkömmlichen" konservativen Parteien unterscheidet ... Das kann besorgen und Hoffnung machen zugleich.
Benutzeravatar
Cabernet
Beiträge: 87
Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2024, 11:26

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Cabernet »

Wurde schon erwähnt, dass es die vielgescholtenen Alten sind, die vor der AfD zurückschrecken und lieber CDU oder SPD wählen?
Für junge Leute, besonders im Osten, ist die AfD leider tatsächlich als Partei normalisert.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Neandertaler hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 13:44 Eigentlich zeigt sich keine Zweitelung sondern eine Dreiteilung wenn man die Wahlpräferenzen grob betrachtet:



Norden:
1.Schwarz, 2.rot , 3.blau

Osten:
1.Blau, 2.schwarz 3.rot

Süden:
1.Schwarz, 2.blau, 3.rot

Also wäre die Frage auch warum ist blau noch verhältnismäßig schwach im Norden, während sich rot hier noch halten kann?
Tradition?
Der Norden war immer schon mehr rot als schwarz.
Und der Süden mehr schwarz als rot und wenn nicht schwarz dann grün, siehe BW.
In Bayern gab es einmal einen Rechtsgrenzgänger, die REPs, denen hat Strauß die Grundlage entzogen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81629
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 15:54...denen hat Strauß die Grundlage entzogen.
Wie er das nur geschafft hat :?:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6405
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ammianus »

Alexyessin hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 12:34 Schade ist, daß ich im Netz leider diese Studie nicht finden kann - und ich auch kein Held darin bin Suchmaschinen zu benutzen. Diese Geschichte mit der Konzentration von Rechtsextremen jeglichem Alters in den Gefängnissen - teilweise auch für kleine Vergehen ( was im Westen keine Sau interessiert hätte ) war gut geschildert. Somit haben sich auch Netzwerke bilden können, die nach der Wende dann greifen konnten. War echt interessant.
Einfach bei Google "Rechtsextremismus DDR" eingeben. Ich hab jetzt selbst gestaunt, wie viel Material es da gibt. Eine der Veröffentlichungen war schon von 1990. Eine andere befasste sich mit Rechtsextremismus in den Stasi-Akten. Na ja, ist ja auch eine interssante Sache ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Ammianus hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 16:48 Einfach bei Google "Rechtsextremismus DDR" eingeben. Ich hab jetzt selbst gestaunt, wie viel Material es da gibt. Eine der Veröffentlichungen war schon von 1990. Eine andere befasste sich mit Rechtsextremismus in den Stasi-Akten. Na ja, ist ja auch eine interssante Sache ...
So weit reichen meine Fähigkeiten schon, aber wenn du Rotlicht macht braun eingibst, dann landest du bei den ersten 20 Treffern eher im "erotischen Bereich der Speziellen Vorlieben"......
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 16:30 Wie er das nur geschafft hat :?:
Er hat deren Themensumpf trocken gelegt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Schnitter
Beiträge: 22605
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 17:57 Er hat deren Themensumpf trocken gelegt.
Heute hätte er es nicht so leicht.

Die AfD hat nämlich ein mächtiges Instrument das die REPs nicht hatten. Die sozialen Medien.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 14:39 ... wobei sich schon noch die Frage stellt, wovon genau die Wähler jeweils "überzeugt" sind.

Wir haben ja hier auch Diskussionsteilnehmer, die nicht müde werden, zu erzählen, dass die AfD ja eine völlig normale demokratische Partei ist, eigentlich nur eine "CDU, wie sie früher einmal war".

Natürlich fragt man sich dann, ob die das wirklich selbst glauben oder ob es "lediglich" es ihr Hobby/Berufung/Job ist, solche Narrative eben neben den "sozialen Medien" auch in einem Poilitik-Forum zu verbreiten.

Was aber die Menschen "da draußen" angeht, muss man wohl davon ausgehen, dass nicht wenige tatsächlich nicht in der Lage sind, zu reflektieren, was die AfD in ihrem Wesenskern von "herkömmlichen" konservativen Parteien unterscheidet ... Das kann besorgen und Hoffnung machen zugleich.
Mir kommen die AfD Wähler eher vor wie Religiöse, die glauben an das Paradies "danach". Auf dem Weg ins vermeintliche Paradies nehmen sie die faschistischen Züge der Partei in Kauf.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Schnitter hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 17:59 Heute hätte er es nicht so leicht.

Die AfD hat nämlich ein mächtiges Instrument das die REPs nicht hatten. Die sozialen Medien.
Das ist richtig. FJS war ein intelligenter Mann, der hätte auch verstanden die sozialen Medien zu nutzen.
Was er auf seine Art bereits damals tat, indem er selbst durch die Bierzelte zog, auch die der kleinen Dörfer.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Schnitter hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 17:59 Heute hätte er es nicht so leicht.

Die AfD hat nämlich ein mächtiges Instrument das die REPs nicht hatten. Die sozialen Medien.
Volksnähe. Das ist schon lange ein Punkt, der mich stört. Sie ( Politker ) gehen selten "auf die Straße". Und das rächt sich.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
walter_52
Beiträge: 234
Registriert: Mittwoch 26. Februar 2025, 11:02
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von walter_52 »

Ich würde die Entwicklung der AfD eng mit dem Thema ländliche Räume verknüpfen. 2014 hatte ich mit einem beeindruckenden Bayern, überzeugter Pirat, der ebenfalls in Sachsen-Anhalt lebte, eine interessante Diskussion zum Thema ländliche Räume, Entvölkerung und damit verbundene Entstrukturisierung ( Gemeinschaftseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Kommunalgebietsreformen mit größeren Verwaltungsgebieten).
Er meinte damals am Beispiel Brandenburg, Sachsen-Anhalt : "Entweder kriegen die Volksparteien den Fuß ganz schnell in diese Dörfer, ansonsten haben wir da innerhalb weniger Jahre braune Flecken."

Er hatte in jeder Beziehung recht. In diesem politischen Vakuum hat die AfD leichtes Spiel und von da aus breitet sie sich aus. Sie ist gefährlich da staats- und demokratiezersetzend. Gleiches muss man leider gleichzeitig von den so genannten Volksparteien sagen. Damit meine ich, dass in deren Koalitions- und Parteistrukturen Dinge ablaufen, welche ebenfalls zu hinterfragen sind...
"Von der Einstellung her stimmt die Einstellung" (Andi Brehme)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81629
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 17:57 Er hat deren Themensumpf trocken gelegt.
Aber das geht doch angeblich nicht :?:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 18:28 Aber das geht doch angeblich nicht :?:
Das hat er wahrscheinlich nicht gehört und es getan.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Schaumburg
Beiträge: 365
Registriert: Montag 20. Mai 2024, 16:27

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schaumburg »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 14:39 ... wobei sich schon noch die Frage stellt, wovon genau die Wähler jeweils "überzeugt" sind.

Wir haben ja hier auch Diskussionsteilnehmer, die nicht müde werden, zu erzählen, dass die AfD ja eine völlig normale demokratische Partei ist, eigentlich nur eine "CDU, wie sie früher einmal war".

Natürlich fragt man sich dann, ob die das wirklich selbst glauben oder ob es "lediglich" es ihr Hobby/Berufung/Job ist, solche Narrative eben neben den "sozialen Medien" auch in einem Poilitik-Forum zu verbreiten.

Was aber die Menschen "da draußen" angeht, muss man wohl davon ausgehen, dass nicht wenige tatsächlich nicht in der Lage sind, zu reflektieren, was die AfD in ihrem Wesenskern von "herkömmlichen" konservativen Parteien unterscheidet ... Das kann besorgen und Hoffnung machen zugleich.
Welche sind denn die herkömmlichen "konservativen Parteien" in Deutschland? Welche Partei im Bundestag definiert sich selbst als konservativ und vertritt mit offenem Visier konservative Positionen?

Ich habe die AfD gewählt, weil sie mir inhaltlich einfach mit Abstand am nächsten steht. Ich finde dort meine Überzeugungen am ehesten repräsentiert, auch wenn man natürlich nie zu einhundert Prozent hinter allem steht, was eine Partei vertritt.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 19:19 Welche sind denn die herkömmlichen "konservativen Parteien" in Deutschland? Welche Partei im Bundestag definiert sich selbst als konservativ und vertritt mit offenem Visier konservative Positionen?
Was wären denn deiner Meinung nach diese konservativen Positionen? Werd doch mal konkret.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81629
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 19:03 Das hat er wahrscheinlich nicht gehört und es getan.
Gut möglich.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3504
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 19:19 Welche sind denn die herkömmlichen "konservativen Parteien" in Deutschland? Welche Partei im Bundestag definiert sich selbst als konservativ und vertritt mit offenem Visier konservative Positionen?
Das sind selbstverständlich die Unionsparteien CDU und CSU.

Wer mit der Union unter Merkel unzufrieden war, könnte registriert haben, dass mit Friedrich Merz ausgerechnet einer ihrer größten innerparteilichen Widersacher mittlerweile die Partei anführt. Seine wichtigsten Stützen und maßgebliche Akteure innerhalb der Partei sind mit Linneman, Spahn oder Frei Leute, die schon zu Regierungszeiten von Merkel in vielen Sachfragen gegen sie opponiert hatten. Ehemalige Stützen von Merkel wie Helge Braun oder Volker Kauder wiederum spielen keine Rolle mehr und der Partei.

Natürlich steht die Union aktuell wieder für traditionelle konservative Werte.

Ich würde mich da auch der Frage anschließen, was Du denn wohl darunter verstehen magst?
Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 19:19 Ich habe die AfD gewählt, weil sie mir inhaltlich einfach mit Abstand am nächsten steht. Ich finde dort meine Überzeugungen am ehesten repräsentiert, auch wenn man natürlich nie zu einhundert Prozent hinter allem steht, was eine Partei vertritt.
Ich finde es löblich, dass Du Dich da offen bekennst und keinen Eiertanz aufführst wie andere hier.

Allerdings will ich mich an der Stelle gerne wiederholen: Die AfD mag in Teilbereichen (!) programmatische Parallelen zur Union haben; in den ganz entscheidenen Fragen wie zum Beispiel Europa, Westbindung, klares Bekenntnis zu unserem Rechtsstaat und Demokratie unterscheidet sie sich jedoch. Deswegen besteht ganz automatisch eine Brandmauer und die AfD wird nicht anschlussfähig an die Union sein, solange sie sich nicht klar von den Teilen trennt, die diese anti-deutschen Haltungen verkörpern. Du hast mit denen keine Probleme?
Phileas

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Phileas »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 20:01 Ich finde es löblich, dass Du Dich da offen bekennst und keinen Eiertanz aufführst wie andere hier.

Allerdings will ich mich an der Stelle gerne wiederholen: Die AfD mag in Teilbereichen (!) programmatische Parallelen zur Union haben; in den ganz entscheidenen Fragen wie zum Beispiel Europa, Westbindung, klares Bekenntnis zu unserem Rechtsstaat und Demokratie unterscheidet sie sich jedoch. Deswegen besteht ganz automatisch eine Brandmauer und die AfD wird nicht anschlussfähig an die Union sein, solange sie sich nicht klar von den Teilen trennt, die diese anti-deutschen Haltungen verkörpern. Du hast mit denen keine Probleme?
Wer führt denn einen Eiertanz auf? Ich habe auch AfD gewählt und gebe es offen zu. :thumbup:

Was die "entscheidenden" Fragen betrifft: In den entscheidenden Fragen haben auch Union und Grüne oder SPD oftmals Differenzen (und hatten sie zu Zeiten früherer großer Koalitionen sogar noch stärker). Trotzdem hat man koaliert. Weil in einem Koalitionsvertrag nicht jeder alles durchbringt. Das wäre eine wunderschöne Sache übrigens: Man bietet der AfD Tolerierungsgespräche an und tut den Ball zur AfD spielen: Beharrt sie auf Dingen wie EU-Austritt oder nicht? Dann könnte man offenlegen, ob sie konstruktiv kann oder auf 100 % des Maximalprogramms besteht. Wenn sie ein Angebot der Union in Politikfeldern, wo es Übereinstimmungen gibt, ablehnt - weil die Union etwa nicht putinfreundlich ist - dann wäre das für mich ein sehr guter Grund, nächstes Mal nicht wieder die AfD zu wählen. Aber um das offenzulegen muss es erstmal Gespräche geben.

(Selbst wenn die AfD auf dem EU-Austritt beharrt, passiert genau nix. Denn die müsste im grundgesetz verankert sein oder ich bin mri sehr sicher der Austritt müsste wie eine Verfassungsänderung mit 2/3 Mehrheit im Butag und Bundesrat beschlossen werden. Kriegt die AfD nicht hin. Es ist hierbei sogar egal, was sie fordert, weil sie kriegt es eh nicht durch. Sie kann dann abstimmen bei Dingen, die ihr passen. Warum haben hier so wenige Vertrauen in das Grundgesetz? Das hat genügend Bremsen drinnen. Alleine der Bundesrat macht in Deutschland irgendwelche Orban-Szenarien praktisch unmöglich)

Wo fehlt dir bei der AfD das klare Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat? Für mich sind das inzwischen leere Worthülsen. Mehr Bürgerbeteiligung zu fordern, ein Wahlrecht mit Kumulieren und Panaschieren, eine Forderung nach Abschaffugn der Weisungsgebundenen Staatsanwälte und die Kritik, dass am Bundesverfassungsgericht oftmals Parteiinteressen über die Richterauswahl entscheiden - alles von der AfD gefordert - sind keine Ablehnung des Rechtsstaates sondern legitime Kritik, die man teilen kann oder nicht. Wo fordert die AfD Abschaffung von Wahlen oder Ähnliches? Oder wie eindeutig siehst du die Beweise, dass die AfD das eigentlich will und nur nicht offen sagt?

In der Realität könnte die AfD bei Koalitionen einige Gesetzesvorschläge durchbringen und in Teilen einen Kurswechsel herbeiführen. Das war es. Wie jede Partei. Es gibt kein 1933 2.0, selbst wenn die AfD die NSDAP wäre, was sie Lichtjahre entfernt nicht ist. Wie viele Stimmen hat sie im Bundesrat? Und selbst da sind ja immer Koalitonen, die die Bundesländeregierungen repräsentieren. Alleine die Abstimmung mit einem Koalitionspartner entschärft in der Realität wahrscheinlich bereits 50 % alle absurden Panikargumente, die die Brandmauer-Verteidiger haben. :rolleyes:


Zum Schluss noch das Argument, man würde die AfD "legitimieren": Nun...

1. Sind viele Argumente der AfD vollkommen legitim. Wenn sie das nicht wären, käme man schnell bei absurden Dingen heraus, wie das Deutschland eine Pflicht besitzt, jeden Menschen der Erde aufzunehmen. (In dieser Traumwelt leben Grüne und Linke.)

2. Hat sie der Wähler bereits legitimiert. Und der ist der Souverän. 3/4 aller Stimmen bekam die AfD übrigens in Westdeutschland, in vielen Wahlkreisen im Süden und Westen ist sie zweitstärkste Partei. Außerhalb von Norddeutschland und dem Ruhrgebiet ist die AfD damit stärker als die SPD. Deal with it. Die anderen Parteien müssen die AfD gar nicht mögen, bei eienr Zusammenarbeit. Sie können einfach sagen: Wir mögen sie nicht, aber der Wähler hat uns mit diesem Ergebnis konfrontiert. Wir reagieren nur auf das Wahlergebnis.
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 18:01 Mir kommen die AfD Wähler eher vor wie Religiöse, die glauben an das Paradies "danach". Auf dem Weg ins vermeintliche Paradies nehmen sie die faschistischen Züge der Partei in Kauf.
Die FDP hat 890.000 Wähler an die AfD verloren. Haben die sich dann von einem ins andere Paradies umorientiert?
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

Phileas hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 22:02

2. Hat sie der Wähler bereits legitimiert. Und der ist der Souverän. 3/4 aller Stimmen bekam die AfD übrigens in Westdeutschland, in vielen Wahlkreisen im Süden und Westen ist sie zweitstärkste Partei.
Das ist richtig. Eine eingefärbte Karte Deutschlands zeigt, dass bei der Darstellung der zweitstärksten Partei der Osten komplett schwarz eingefärbt ist, der Süden, die Mitte und etwa die Hälfte NRWs blau.
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

Cabernet hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 14:51 Wurde schon erwähnt, dass es die vielgescholtenen Alten sind, die vor der AfD zurückschrecken und lieber CDU oder SPD wählen?
Für junge Leute, besonders im Osten, ist die AfD leider tatsächlich als Partei normalisert.
53 % der Jungen haben Linkspartei, AfD und BSW gewählt. Bei denen sind die Ränder also schwarzrotgrün.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 42006
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badische Sahelzone

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Misterfritz »

Hobbes hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 22:28 53 % der Jungen haben Linkspartei, AfD und BSW gewählt. Bei denen sind die Ränder also schwarzrotgrün.
Wo siehst Du da Grün?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Schaumburg
Beiträge: 365
Registriert: Montag 20. Mai 2024, 16:27

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schaumburg »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 20:01 Das sind selbstverständlich die Unionsparteien CDU und CSU.

Wer mit der Union unter Merkel unzufrieden war, könnte registriert haben, dass mit Friedrich Merz ausgerechnet einer ihrer größten innerparteilichen Widersacher mittlerweile die Partei anführt. Seine wichtigsten Stützen und maßgebliche Akteure innerhalb der Partei sind mit Linneman, Spahn oder Frei Leute, die schon zu Regierungszeiten von Merkel in vielen Sachfragen gegen sie opponiert hatten. Ehemalige Stützen von Merkel wie Helge Braun oder Volker Kauder wiederum spielen keine Rolle mehr und der Partei.
Ich hatte auch die große Hoffnung, daß die CDU sich mit Friedrich Merz wieder von einem rot-grünen Sammelbecken zu einer bürgerlich-konservativen Partei entwickeln würde. Diese Hoffnungen wurden aber bitter enttäuscht.
Unter Friedrich Merz wurden mit der "Werte Union" die letzten überhaupt noch verbliebenen Konservativen sofort aus der CDU gedrängt.
Eine große Aufarbeitung und offizielle Abkehr der CDU von den verheerenden 16 Jahre Merkel hat bis heute nicht stattgefunden.
Programmatisch hat die CDU in den letzten drei Jahren auch nichts wesentlich verändert.
In den Bundesländern wurde eine scharz-grüne und schwarz-rote Landesregierung nach der anderen geschlossen, in Thüringen sogar mit Frau Wagenknecht koaliert und mit der Linken gekungelt.

Das Ergebnis hat man bei der Wahl gesehen. Merz hatte angekündigt die AfD zu halbieren. Stattdessen hat er die AfD verdoppelt, während die Union das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erhalten hat.
Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 20:01 Ich finde es löblich, dass Du Dich da offen bekennst und keinen Eiertanz aufführst wie andere hier.
Warum sollte ich mich auch nicht dazu bekennen? Jeder fünfte Bürger in der Bundesrepublik wählt inzwischen die AfD. Und es gibt gute Gründe dafür, die ich auch gerne nennen kann.
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

Misterfritz hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 22:44 Wo siehst Du da Grün?
Bei den andern beiden.
Schaumburg
Beiträge: 365
Registriert: Montag 20. Mai 2024, 16:27

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schaumburg »

Alexyessin hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 19:21 Was wären denn deiner Meinung nach diese konservativen Positionen? Werd doch mal konkret.
Zum Beispiel in der Innenpolitik die Wiederherstellung von Recht und Ordnung. Eine geschlossene und geschützte Grenze, konsequente Abschiebungen, ein hartes Vorgehen gegen Kriminalität. Das war laut Wahlanalyse auch das wichtigste Thema für AfD-Wähler.
Oder eine ideologiefreie Energiepolitik mit Kernenergie, Kohlekraft und günstigen Importen von Erdöl und Gas, für eine sichere und günstige Energieversorgung der deutschen Bürger und Unternehmen.
Eine konservative Familienpolitik, bei der die traditionelle Ehe und Familie im Zentrum steht, Kinderreichtum geschätzt und gezielt unterstützt wird.
Verbesserungen beim Lebensschutz.
Die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht.
Die Rückkehr zur D-Mark und zur EWG statt EU.

Das wären so einige Punkte, die mir als konservativer Bürger wichtig sind.
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 14354
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 14:43
user title: Ich denke also sing ich.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Moses »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 23:12
Die Rückkehr zur D-Mark und zur EWG statt EU.

Das wären so einige Punkte, die mir als konservativer Bürger wichtig sind.
Albern, außer ein paar ewig gestrigen will keiner zur D-Mark zurück und die EU ist und war ein konservatives Projekt.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 23:00
Warum sollte ich mich auch nicht dazu bekennen? Jeder fünfte Bürger in der Bundesrepublik wählt inzwischen die AfD. Und es gibt gute Gründe dafür, die ich auch gerne nennen kann.
Nein, das stimmt nicht. 10,3 Mio. Stimmen bedeutet, dass etwa jeder 6. Wahlberechtigte AfD gewählt hat. Dazu kommen dann noch einige Mio. weitere ausländische Bürger, die diese Rechnung weiter relativieren.
Santo
Beiträge: 461
Registriert: Dienstag 11. Februar 2025, 12:35

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Santo »

Moses hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 23:24 Albern, außer ein paar ewig gestrigen will keiner zur D-Mark zurück und die EU ist und war ein konservatives Projekt.
Ein Austritt aus der EU oder zurück zur D-Mark hat ja nun innerhalb der Bevölkerung momentan keinerlei Mehrheit, weshalb da auch im Gegensatz zur Migrationspolitik, die AfD diese Forderung eher kleinlaut formuliert hat. Aber ist schon wirklich blanker Blödsinn.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46148
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Cobra9 »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 23:12 Zum Beispiel in der Innenpolitik die Wiederherstellung von Recht und Ordnung.
Wir haben Probleme, aber keinen vollständigen Verlust von Recht und Ordnung. Und mit der AFD würde man den Bock zum Gärtner machen. Ungefähr wie der Bankräuber soll die Bank bewachen.

Klasse Idee :p Gibt wenige Parteien mit soviel Dreck am Stecken wie die AFD und in Teilen ihre Anhänger. Höcke als Beispiel.
Eine geschlossene und geschützte Grenze, konsequente Abschiebungen, ein hartes Vorgehen gegen Kriminalität.
Na wie willst Du denn die Grenze 100% schützen, wie das bezahlen und vor allem wie das mit den Abschiebungen machen. Der Rest wie DM wieder.....danke ist Blödsinn.

Als ob der Name einer Währung was verändert :|
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96742
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Schaumburg hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 23:12 Zum Beispiel in der Innenpolitik die Wiederherstellung von Recht und Ordnung. Eine geschlossene und geschützte Grenze, konsequente Abschiebungen, ein hartes Vorgehen gegen Kriminalität. Das war laut Wahlanalyse auch das wichtigste Thema für AfD-Wähler.
Oder eine ideologiefreie Energiepolitik mit Kernenergie, Kohlekraft und günstigen Importen von Erdöl und Gas, für eine sichere und günstige Energieversorgung der deutschen Bürger und Unternehmen.
Eine konservative Familienpolitik, bei der die traditionelle Ehe und Familie im Zentrum steht, Kinderreichtum geschätzt und gezielt unterstützt wird.
Verbesserungen beim Lebensschutz.
Die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht.
Die Rückkehr zur D-Mark und zur EWG statt EU.

Das wären so einige Punkte, die mir als konservativer Bürger wichtig sind.
Familienpolitik okay, daß ist in deiner Auslegung konservativ. Das Kernenergiethema - gut, Wehrpflicht?
Was auf alle Fälle NICHT, auch nicht in Sachen Kohl CDU ist die Abkehr von Europa.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Nightrain
Beiträge: 3400
Registriert: Dienstag 1. Mai 2018, 01:36

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Nightrain »

Alexyessin hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 06:06 Familienpolitik okay, daß ist in deiner Auslegung konservativ. Das Kernenergiethema - gut, Wehrpflicht?
Was auf alle Fälle NICHT, auch nicht in Sachen Kohl CDU ist die Abkehr von Europa.
Seit ca. 2021 bedient die AfD alles, was die russische Propaganda hervorkotzt. Bevor die AfD für irgendjemanden koalitionsfähig wird, müssen die erst mal in der eigenen Strategieabteilung den Dreck weiß-blau-roten Dreck mit dem Kärcher rausfegen.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59760
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Hobbes hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 22:20 Die FDP hat 890.000 Wähler an die AfD verloren. Haben die sich dann von einem ins andere Paradies umorientiert?
Ja
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
autochthon
Beiträge: 238
Registriert: Freitag 27. Dezember 2013, 01:08
user title: Polytox und bipolar
Wohnort: Frankfurt/Main

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von autochthon »

walter_52 hat geschrieben: Mittwoch 26. Februar 2025, 18:18 Ich würde die Entwicklung der AfD eng mit dem Thema ländliche Räume verknüpfen. 2014 hatte ich mit einem beeindruckenden Bayern, überzeugter Pirat, der ebenfalls in Sachsen-Anhalt lebte, eine interessante Diskussion zum Thema ländliche Räume, Entvölkerung und damit verbundene Entstrukturisierung ( Gemeinschaftseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Kommunalgebietsreformen mit größeren Verwaltungsgebieten).
Er meinte damals am Beispiel Brandenburg, Sachsen-Anhalt : "Entweder kriegen die Volksparteien den Fuß ganz schnell in diese Dörfer, ansonsten haben wir da innerhalb weniger Jahre braune Flecken."

Er hatte in jeder Beziehung recht. In diesem politischen Vakuum hat die AfD leichtes Spiel und von da aus breitet sie sich aus. Sie ist gefährlich da staats- und demokratiezersetzend. Gleiches muss man leider gleichzeitig von den so genannten Volksparteien sagen. Damit meine ich, dass in deren Koalitions- und Parteistrukturen Dinge ablaufen, welche ebenfalls zu hinterfragen sind...
Guten Morgen.
Kannst du 1-2 Beispiele nennen, für die zersetzerische Wirkung der AfD?
Hobbes
Beiträge: 134
Registriert: Sonntag 25. Dezember 2022, 11:03

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Hobbes »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 07:17 Ja
So will mir das auch scheinen. Ein heilsgeschichtlicher Perspektivenwechsel.
Benutzeravatar
Ilikekebap
Beiträge: 1928
Registriert: Samstag 12. Oktober 2024, 17:22

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ilikekebap »

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... z-parteien

Das Thema "AfD-Verbotsantrag" ist nun erst mal vom Tisch, soll aber evtl. neu aufgewärmt werden.
Ich spekuliere mal ganz frech: Es wird nie dazu kommen. Soll oder muss es vielleicht auch nicht. Den Initiatoren dieser Kampagne geht es evtl. in erster Linie darum, diesen Ruf einer Partei, die quasi kurz vor einem Verbot steht, als Abschreckung dauerhaft am Leben zu halten.
"Wenn der Mensch ein Trottel ist, dann ist "bediene dich deines Verstandes" ein mieser Ratschlag."
Phileas

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Phileas »

Ilikekebap hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 09:23 https://www.zeit.de/politik/deutschland ... z-parteien

Das Thema "AfD-Verbotsantrag" ist nun erst mal vom Tisch, soll aber evtl. neu aufgewärmt werden.
Ich spekuliere mal ganz frech: Es wird nie dazu kommen. Soll oder muss es vielleicht auch nicht. Den Initiatoren dieser Kampagne geht es evtl. in erster Linie darum, diesen Ruf einer Partei, die quasi kurz vor einem Verbot steht, als Abschreckung dauerhaft am Leben zu halten.
Sie steht quasi "kurz vor einem Verbot"? Wow, interessante Neuigkeiten.

Die NPD-Verbotsverfahren dauerten jeweils Jahre und zudem muss für einen Verbotsantrag eine 2/3-Mehrheit der Verfassungsrichter stimmen. Also 6 von 8 Richtern eines Senats, 5 Richter reichen nicht. Und ein AfD-Verbotsverfahren wurde noch nicht mal beschlossen, geschweige denn beim BVerfG beantragt.

Aber die AfD steht "quasi kurz vor einem Verbot". Echt spannend. :|
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6405
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ammianus »

Phileas hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 09:27 Sie steht quasi "kurz vor einem Verbot"? Wow, interessante Neuigkeiten.

...
Wo steht im Beitrag oder im verlinkten Artikel "kurz vor einem Verbot"?
Setzt man etwas in Anführungszeichen, dann wird es so als Zitat gekennzeichnet.
Doch selbst wenn das ein Fehler aus Unkenntnis sein sollte, so ist auch die Aussage falsch. Denn niemand hat so etwas behauptet.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Phileas

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Phileas »

Ammianus hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 09:46 Wo steht im Beitrag oder im verlinkten Artikel "kurz vor einem Verbot"?
Setzt man etwas in Anführungszeichen, dann wird es so als Zitat gekennzeichnet.
Doch selbst wenn das ein Fehler aus Unkenntnis sein sollte, so ist auch die Aussage falsch. Denn niemand hat so etwas behauptet.
Ich habe Illekekebap zitiert.
Benutzeravatar
walter_52
Beiträge: 234
Registriert: Mittwoch 26. Februar 2025, 11:02
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von walter_52 »

autochthon hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 07:25 Guten Morgen.
Kannst du 1-2 Beispiele nennen, für die zersetzerische Wirkung der AfD?
Hallo

Es gibt meiner Meinung nach 2 Ebenen.
a) Das Parteiprogramm oder Wahlprogramm
b) Das, was an Bürgerstammtischen und Versammlungen aufgetischt wird.

Ich würde mit dem Anspruch beginnen, dass nur die AfD Deutschland zum Besseren wenden kann. Eigentlich eine Fundametalopposition gegen alles, was nicht AfD ist. Dazu gehört das Auseinanderdividieren der Gesellschaft in verschiedene Gruppen. (Wenn ich in meinem Posting auch die anderen Parteien erwähnt haben, gilt das dort genau so. z.B. "Brandmauer", "mit Nazis spricht man nicht" usw. ist meiner Meinung nach völlig kontraproduktiv.
Die Schuldzuweisungen für den Zustand Deutschlands auf Migranten, Flüchtlinge usw. bringt uns keinen Schritt weiter. Das Thema Rente, ebenfalls daran gekoppelt, ist eine Luftnummer, weil das Eine nichts mit dem Anderen zu tun. DASS die Rentenproblematik seit 30 Jahren bekannt ist, wissen alle, also erübrigen sich Bilder von arme Rentern, welche im Mülleimer nach Essbarem oder Flaschen suchen, während die Ausländer....
Die "großen Lösungen" von raus aus dem Euro und der EU sind nichts Anderes als populistischer Schwachsinn. Stell Dir vor, wir wären vor zwei oder drei Jahren raus aus dem Euro. Wir würden heute angesichts der Investitionsstaus und wirtschaftlichen Umwälzungen ganz schlecht da stehen und wären zusätzlich grausamen Währungsrisiken ausgesetzt .

Wenn die Wochenaufenthalterin Weidel in fast gebetsartigem Ton erklärt, womit sie alles aufräumen wird in Verwaltungen, in EU-Umweltkonzepten, in Verbrennergeschichten dann mancht sie nichts Anderes, als Deutschland ins letzte Jahrundert zurückzuversetzen. Allerdings global nicht mehr konkurrenzfähig, da dort die Musik bereits auf anderen Bühnen gespielt wird. Tragisch, Weidel weiß das, sie hat breite China-Erfahrung. Trotzdem hält sie an solchem Retro-Unsinn fest. Sie macht Politik in einfacher Sprache, ist aber selbst hochintelligent und teilweise auch von klugen Leuten umgeben, welche dieselbe Methodik pflegen.

Zersetzend ist die Tatsache, dass in den Parlamenten, in denen die AfD sitzt, dutzendweise Anfragen um der Anfrage Willen und nicht um des Inhalts Willen gestartet werden. Ziel: Die Verwaltung unter Druck setzen und sich dann über mangelnde Effizienz beklagen.... Zersetzend ist die Tatsache, dass die AfD Politik generell als nicht vertrauenswürdig, mit Selbstbedienermentalität ausgestattet darstellt, selbst jedoch in vollsten Zügen von diesem System profitiert und es ausnutzt.

Übrigens fand ich es obercool und an Dreistigkeit nicht zu überbieten, wie am Wahlabend von allen AfD Rednern unisono die Mär vom AfD-Wahlprogramm, welches durch die CDU abgeschrieben worden sei, verbreitet wurde.. Zur Erinnerung: Wahlprogramm CDU Dez. 2024, AfD-Parteitag und Wahlprogramm Riese Januar 2025 und ja: Es wurden die CDU-Punkte übernommen. Es war auch Leitmotiv der AfD, diesen Wahlkampf explizit gegen die CDU und nicht mehr gegen die Grünen zu führen.
"Von der Einstellung her stimmt die Einstellung" (Andi Brehme)
Antworten