SumTingWong hat geschrieben: ↑Montag 19. Februar 2024, 18:36
Was hältst du davon, wenn wir die staatliche Finanzierung der NGOs im Mittelmeer beenden, die Schiffe abziehen und stattdessen die deutsche bzw. europäische Marine dort einsetzen. Die Marine hält dort nach Booten mit Migranten Ausschau, bringt diese an Deck, versorgt sie bei Bedarf und setzt sie anschließend wieder an der nordafrikanischen Küste ab. Ob das nun funktioniert oder nicht sei mal dahingestellt. Wärst du offen dafür diese Vorgehensweise mal über einen längeren Zeitraum auszuprobieren?
Ich habe mir die von Dir verlinkte Bundestagsdebatte angeschaut - und kann die dringend weiterempfehlen.
Es ist wirklich unfassbar, mit was für eine Flut von Lügen die AfD das Parlament vollmüllt. Gab es nicht mal Kritik, dass Parlamentarier zu viel verdienen? Wenn man sich dafür solch bodenlosen Unsinn anhören muss, ist das wohl eher als "Schmerzensgeld" zu betrachten.
Dem gegenüber stehen die Beiträge der Abgeordneten von SPD, FDP, den Grünen und er Linken, die im Thema sind, die faktischen Hintergründe kennen.
Die AfD ignoriert alle Fakten und Erkenntnisse zu dem Thema und setzt dem lediglich eine ideolgisch vorgegebene "Meinung" entgegen. Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass ein Peter Bistro so doof ist, selbst an den Müll zu glauben, den er da absondert. Es geht ja auch nicht um den "Inhalt", sondern den "Zweck": Unwahrheit verbreiten Chaos anstiften, spalten.
Worum geht es inhaltlich bei der Debatte? Um ganze 2 Mio. Euro Förderung der Bundesregierung für NGOs, die, so stellt sich heraus, größtenteils noch nicht einmal gezahlt wurden. Trotzdem stellt die AfD dieses "Engagement" als ein Schlüsselelement dafür dar, ob Geflüchtete sich in die Boote setzen oder nicht.
Obwohl - um mal von den 2 Mio. Euro - auf das Gesamtbild zu schauen, längst untersucht und belegt ist, dass die Frage, ob die Menschen aus Seenot gerettet werden und wohin sie anschließend gebracht werden, keine Rolle in den Überlegungen der Geflüchteten spielt. Die treibt die schiere Verzweiflung in die Boote, für die "Reisekosten" (an die Schlepper) wurde zu Hause die Großfamilie besiegen, es wurden - für dortige Verhältnisse - exorbitante Schulden gemacht usw. Die stehen mit dem Rücken zur Wand - und steigen unter Lebensgefahr trotzdem in diese Boote. Und zwar nachweislich nicht in der "Gewissheit", dass sie "sowieso gerettet werden".
Ich finde es wirklich anmaßend, eigentlich menschenverachtend, solche Dinge zu behaupten, ohne sich auch nur ein wenig mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben.
Wie ich vor ein paar Beiträgen schon sagte: Es könnte (auch hier) definitiv eine konstruktive, sachlich begründete Debatte stattfinden: Es gibt gute, weil sachlich begründbare Argumente, warum eine Aufnahme von Geflüchteten Grenzen haben könnte.
Warum offensichtlich ein unwiderstehlicher Drang besteht, diese Debatte immer und immer Wiede auf Ignoranz, Diffamierung und Lügen-Narrativen á la AfD aufzubauen - das kann ich nicht nachvollziehen - hast Du dazu eine These?
PS: Noch zu Deiner Frage - meinen Standpunkt dazu kannst Du oben nachlesen, ich wiederhole ihn aber gerne: Wer glaubt, die Seenotrettung einzustellen sei geboten und geeignet, die Wasserung der Boote zu verhindern, der glaubt vermutlich auch daran, dass es keine Autounfälle gibt, wenn wir die RTWs abschaffen und Ärzten untersagen, Unfallopfer zu behandeln.
Als
Teil von sinnvollen Maßnahmen hätte ich gar kein Problem mit dem, was Du beschreibst. Aber zu glauben, dass das allein irgendetwas zeigt halt nur, dass der wenige, der daran glaubt, einfach nicht im Thema ist.