Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

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Elmar Brok
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Elmar Brok »

Erasmus hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 12:51 Ich muss das noch einmal kurz rausgreifen. Das mag durchaus richtig sein. Aber es ist aus meiner Sicht fraglich, ob diese eintretende Negativ-Wirkung sich auch auf die kurzfristige (in Monaten gerechnet) Bereitschaft zur Einstellung der Kriegsführung auswirkt. Und hier bin ich pessimistisch, weil ich den Vrantwortlichen unterstelle, keinerlei rationalen Überlegungen mehr zugänglich zu sein, sofern es sich um etwas anderes als die Wiederherstellung russischer Glorie handelt.
Ich frage mal anders. Welcher Krieg dieser Größe mit festgefahrenen Fronten war innerhalb von wenigen Monaten zu Ende? Kann man wirklich davon ausgehen, dass der Krieg in einigen Monaten endgültig vorbei ist, oder ist es nicht doch viel realistischer davon auszugehen, dass dieser Krieg sich Jahre ziehen wird. Es geht zudem nach wie vor nicht um die Bereitschaft der russischen Verantwortlichen, sondern um ihre Handlungsspielräume, die nachweislich erheblich kleiner werden und zu deutlich höheren Risiken führen, wenn man den Krieg fortführt. Ihre Bereitschaft kann noch so groß sein, wenn die Handlungsspielräume einegschränkt sind.
Es ist - aus meiner Sicht - alles kontrafaktisch, was wir diskutieren. Alle sind darauf angewiesen, an irgendwelche Szenarien letztendlich zu glauben, so wissenschaftlich sie auch durchgespielt wurden. Aber Psychologie entzieht sich solchen Modellen. Und da ich eben nicht an die Rationalität des Gegenspielers glaube, bzw. diesen Unsicherheitsfaktor sehr hoch ansetze, komme ich wahrscheinlich zu anderen rationalen Überlegungen als du. Wer recht behalten wird, werden vielleicht nicht einmal mehr erfahren, weil die Wirklichkeit ja nur so oder so stattfinden wird.
Die Psychologie des Gegenspielers hat überhaupt nichts mit den Modellen und Folgen für die deutsche und russische Wirtschaft zu tun.
Inwiefern ist das hier kontrafaktisches Denken?
Es ist keine Glaubensfrage. Es ist eine Frage nach der am besten begründeten Annahme. Da spielen letztlich auch eigene Vorstellungen mit rein, aber es lässt sich klar differenzieren zwischen Annahmen mit und ohne Grundlage. Ansonsten müsstest du konsequenter Weise alle Entscheidungen, die bewusst geschehen, als Glaubensfragen bezeichnen. Wenn dem so ist, dann ist es nicht mehr problematisch. Da wir Menschen offensichtlich nicht komplett im Dunkeln fischen, wenn wir Entscheidungen für die Zukunft treffen.
Weil der Begriff "Steuererhöhung" zur Finanzierung der damit verbundenen Ausgaben mit einem Tabu (Tabu = Koalititionsvertrag) belegt ist. Wenn der Staat eingreift, macht er, Stand der Dinge aktuell, eben neue Schulden. Keynes sagte dazu, dass das im Falle von Kriegskosten ein Fehler sei, wenn man es so finanziere. Das wäre m.E. so ein Fall, in dem auch die Kosten der indirekten Kriegsbeteiligung nicht mehr künftigen Generationen aufgebürdet werden sollten. Aber wahrscheinlich ist Keynes Idee für einige hier ein furchtbar marxistischer und grundgesetzwidriger Gedanke, und der übliche libertäre Rottweiler wird gleich auftauchen wie die Spanische Inquisition im gleichnamigen Monty Python-Sketch. :D[
Was genau meint Keynes denn, wenn er von Schulden für Kriegskosten spricht. Wir sind nämlich nicht im Krieg. Höchstens in einem Wirtschaftskrieg. Er spricht sich also auch dagegen aus, dass die Ukraine Schulden aufnehmen solle, um sich verteidigen zu können? Oder wie darf man seine Aussage verstehen. Zudem ist nicht entscheidend, dass Keynes diese These aufstellt, entscheidend ist, wie er sie begründet. Wieso also ist es im Falle von Kriegskosten pauschal ein Fehler neue Schulden aufzunehmen? Wieso sollten Keynes Theorien auf diese Situation anwendbar sein? Was sagt Keynes dann zu den 100 Milliarden Sondervermögen? Auch ein Fehler?

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Realist2014
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:06 Für welche Produkte?
Für alle, die heute mit 19% belegt sind.
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relativ
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:21 Für alle, die heute mit 19% belegt sind.
Ja wäre eine Lösung und ich würde Fleisch und Milchprodukte noch dazu nehmen.
Flugbenzin nicht vergessen
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 27. April 2022, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kritikaster »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:26 Wer soll/müsste denn warum auf Was verzichten, um Putin zu schaden?
Jetzt aber nicht das alberne Tempolimit....
Das Einkommen z.B. ist endlich. Wenn Preise steigen bedeutet das für viele nun einmal Konsumeinschränkung für lieb gewordenes .

Ist sicher für manche kein Punkt und stört mich persönlich auch nicht, führt aber bei vielen zu Unmut und der Hoffnung, durch Beschwichtigungs- und Unterwerfungsverhalten diese für sie negativen Auswirkungen vermeiden zu können.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Erasmus »

Elmar Brok hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:21
Inwiefern ist das hier kontrafaktisches Denken?
Kontrafaktisch: In der Wirklichkeit nicht gegeben.
Die Simulation der Wirklichkeit ist nicht die Wirklichkeit.
Daher muss man letztendlich glauben, dass das, was im Modell simuliert wird, auch tatsächlich so eintreten und damit erst Wirklichkeit wird. Natürlich ist das keine Glaskugel oder Horoskop, aber trotzdem eben nur eine Annahme.
Es ist auch keine Beshreibung von Gesetzmäßigkeiten, sondern von Wahrscheinlichkeiten.
Die Psychologie der Protagonisten außer Acht zu lassen, halte ich für einen groben Fehler. Denn die durch Sanktionen zu erzielenden Wirkungen sollen sich übers Materielle auf das Verhalten, also das Psychologische, auswirken. Schon die Drohung damit soll das.

Ansonsten belasse ich es dabei. Ich glaube, dass die politische Klasse mehrheitlich verstanden hat, was der Fehler war und nun alles dafür tun wird, die Abhängigkeiten zu mildern. Darum geht es ja letztendlich auch.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Elmar Brok »

Erasmus hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:42 Kontrafaktisch: In der Wirklichkeit nicht gegeben.
Die Simulation der Wirklichkeit ist nicht die Wirklichkeit.
Daher muss man letztendlich glauben, dass das, was im Modell simuliert wird, auch tatsächlich so eintreten und damit erst Wirklichkeit wird. Natürlich ist das keine Glaskugel oder Horoskop, aber trotzdem eben nur eine Annahme.
Es ist auch keine Beshreibung von Gesetzmäßigkeiten, sondern von Wahrscheinlichkeiten.
Die Psychologie der Protagonisten außer Acht zu lassen, halte ich für einen groben Fehler. Denn die durch Sanktionen zu erzielenden Wirkungen sollen sich übers Materielle auf das Verhalten, also das Psychologische, auswirken. Schon die Drohung damit soll das.

Ansonsten belasse ich es dabei. Ich glaube, dass die politische Klasse mehrheitlich verstanden hat, was der Fehler war und nun alles dafür tun wird, die Abhängigkeiten zu mildern. Darum geht es ja letztendlich auch.
Das ist so nicht ganz richtig. Kontrafaktische Aussagen in deinem Sinne können die Realität wiedergeben, müssen es aber nicht. Sie stellen eine mögliche Realität dar. Nichts anderes behaupte wissenschaftliche Modelle. Und damit ist es auch kein Argument dafür, dass es letztlich egal ist, ob ich einer wissenschaftlichen Studie oder einem Einzeiler ohne Grundlage folge.

Aber du hast Recht. Du müsstest auf meine Punkte konkret eingehen und nicht cherry-picking betreiben, wenn diese Diskussion noch zu etwas führen soll
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Erasmus »

Elmar Brok hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:53 Das ist so nicht ganz richtig. Kontrafaktische Aussagen in deinem Sinne können die Realität wiedergeben, müssen es aber nicht. Sie stellen eine mögliche Realität dar. Nichts anderes behaupte wissenschaftliche Modelle. Und damit ist es auch kein Argument dafür, dass es letztlich egal ist, ob ich einer wissenschaftlichen Studie oder einem Einzeiler ohne Grundlage folge.
Das war meine Aussage nicht. Die war, dass es widersprüchliche Szenarien gibt und nicht DAS eine Modell, dem alle zwingend sich beugen müssen.

Ansonsten genügt mir zu wissen, warum andere zu anderen Meinungen kommen und welcher Art die sind. Wenn schon Modelle kontrafaktisch sind, dann solcher Austausch erst recht: sekundärer Diskurs über Kontrafaktisches. Reicht doch zur Klärung der eigenen Position, mehr kann ein Forum nicht leisten.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Erasmus »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:01
Freiheit und Demokratie fallen niemandem in den Schoß! Zu deren Verteidigung muss man auch bereit sein, Nachteile (auch Risiken!) in Kauf zu nehmen.
Das ist durchaus richtig.
Nur muss man es - erstens - gelernt haben. Ist das in Deutschland der Fall? Meine Antwort lautet: nein!

Nach erstens kommt zweitens. Wenn das nun kein reiner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisspruch sein soll, müsstest du nun doch sagen, welche "mans" welche Nachteile und Risiken in Kauf nehmen sollen.

Drittens habe ich im anderen Strang versucht, Zweifel an der Wirkung mancher Dinge, die nachteilsbehaftet sind, darzustellen.

Einstweilen, scheint mir, werden dazu noch alle Nachteile aktionistisch mit der Gießkanne abgefedert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kritikaster »

Erasmus hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:20 Das ist durchaus richtig.
Nur muss man es - erstens - gelernt haben. Ist das in Deutschland der Fall? Meine Antwort lautet: nein!

Nach erstens kommt zweitens. Wenn das nun kein reiner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisspruch sein soll, müsstest du nun doch sagen, welche "mans" welche Nachteile und Risiken in Kauf nehmen sollen.
Mir war zwar bislang nicht bekannt, dass Kaiser Wilhelm ein Verfechter demokratischer Freiheitsrechte gewesen wäre, aber ich lerne gerne dazu.

Die "mans" sind natürlich alle Einwohner dieses Staates, die Nachteile sind diejenigen, die sich aus der Unterstützung des Angriffsopfers ergeben, sei es durch wirtschaftliche oder militärische Aktionen des Aggressors Russland - was das Risiko darstellt.

Ganz einfach eigentlich, auch wenn natürlich nur mittels Kristallkugel zu konkretisieren.
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Re: Krieg in der Ukraine- Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corella »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 14:52 Welchen Verzicht schlägst du vor und welche Wirkung werden die von dir vorgeschlagenen Verzichte auf die Lage in der Ukraine und auf die russische Außenpolitik (hier zuerst den Angriffskrieg) haben?

Würde das gern konkreter haben als "Wer den Gürtel nicht enger schnallt ist ein verweichlichter Putinappeaser und Diktaturbfürworter "
Wieviel Jahrzehnte mahnen ÖkologInnen u.a. auch die politischen Risiken der Fossilindustrie an? Jetzt zeichnet sich ein Eintreten solcher (und anderer) Risiken ab und von uns wird immer noch verlangt, bittschön einen genauen Blick in die Glaskugel zu werfen und den Maßnahmenkatalog aber auf Heller und Pfennig...
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:01 Der Frage habe ich mich noch nicht gewidmet. Mir geht es um Grundsätzliches.
Die Frage nach konkreten Verzichtsmaßnahmen und damit untrennbar verbunden die Auswirkungen auf den Ukrainekrieg ist essentiell .

Rentner West hatten vergangenes Jahr eine Nullrunde bei 3,1% Jahresinflation. Heißt: die Rente und damit die Kaufkraft schrumpfte um rund 3%
Der gleiche Rentner muss dieses Jahr noch weit aus mehr Geld für Wohnung, Heizung Strom und Lebensmittel ausgeben. Die Rente schrumpft dieses Jahr voraussichtlich um weitere 1-2% wenn die Inflation nicht noch mehr steigt..
ca 1 Mio Rentner erfüllen die Voraussetzungen für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Gleiches gilt übrigens für ca 3,5 Millionen ALG II Bezieher.

Millionen von Menschen in diesem LAnd, die am Rande der finanziellen Existenz leben, mussten bereits Einkommenseinbußen von ca 5% verkraften.


4,5 Mio Menschen am Rande der Existenz sollen nun den Gürtel noch enger schnallen und endlich mal auf ihre Bequemlichkeit verzichten weil ansonsten zählen sie zu den Putinappaesern und verweichlichten Diktaturanhängern??? .... Wenn ich sowas lese könnte ich ich neidisch werden auf diejenigen die sich vor lauter Wohlstand das real bestehende Elend in unserem Land nicht mal mehr vorstellen können geschweige denn es überhaupt kennen.

Putin ärgerts keine Sekunde lang, wenn der ALG II Empfänger oder Rentner in der Mindestsicherung innerhalb der nächten Monate viel weniger Fleisch , Wurst oder Milchprodukte kaufen kann und am Ende des Jahres eine Kündigung vom Energieversorger wegen Zahlungsrückständen bekommt. davon kehr auch kein Frieden in der Ukraine ein.

Da wir das Ganze europaweit (EU) sehen müssen werden auch mögliche erneute GElbwestenbewegungen in FR und anderswo den Frieden in der Ukraine nicht näher bringen.

Zum Glück gehen die Gedanken der deutschen Regierungsverantwortlichen eher in die andere Richtung:
Nicht Gürtel enger schnallen sondern Hilfe für Bedürftige und Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel!
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Erasmus hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:20

Drittens habe ich im anderen Strang versucht, Zweifel an der Wirkung mancher Dinge, die nachteilsbehaftet sind, darzustellen.

Warum nur macht man sich darüber zu wenig Gedanken wenn man diverse Forderungen erhebt?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kritikaster »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41 Wenn ich sowas lese könnte ich ich neidisch werden auf diejenigen die sich vor lauter Wohlstand das real bestehende Elend in unserem Land nicht mal mehr vorstellen können geschweige denn es überhaupt kennen.
Daran erkennt man, wie wenig Du über Deine Mitdiskutanten weißt, deren Einlassungen Du hier kritisierst.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Erasmus »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:29 Mir war zwar bislang nicht bekannt, dass Kaiser Wilhelm ein Verfechter demokratischer Freiheitsrechte gewesen wäre, aber ich lerne gerne dazu.
Das hatte ich wohl auch nicht behauptet. Es ging nur um die Qualität der blumig-allgemeinen Aussage. Und die ist dem berühmten kaiserlichen Ausspruch, wen oder was er nur noch kenne, durchaus vergleichbar.
Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:29 Die "mans" sind natürlich alle Einwohner dieses Staates, die Nachteile sind diejenigen, die sich aus der Unterstützung des Angriffsopfers ergeben, sei es durch wirtschaftliche oder militärische Aktionen des Aggressors Russland - was das Risiko darstellt.
Sehr schön moralisch ausgedrückt: "Unterstützung des Angriffsopfers". Wir können uns sofort auf jede militärische Unterstützung unterhalb der direkten Eingriffsschwelle einigen. Auch auf jede Unterstützung der Flüchtlinge hier und im Land selbst. Auch auf wirtschaftliche und sonstige Unterstützung der Ukraine. Das kostet viel Geld, aber gut, die Mittel dafür kann der Staat ja generieren. Durch Schulden oder durch Steuererhöhungen.

Aber schwieriger wird es bei der indirekten "Unterstützung des Angriffsopfers" dann, wenn man sehr kurzfristig langfristige politische Fehler korrigieren will, indem man durch einen kurzfristigen Lieferstopp Putin überzeugen will, mit seinem völkermörderischen Treiben aufzuhören. Da stellt sich schon die Frage, ob das ein Blattschuss für den anderen oder ein Schuss ins eigene Knie wird. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass die Wirkung bei Putin größer ist als die Schadenswirkung bei uns. Man bekommt zu wenig Sicherheit fürs eigene Opfer. Die Russen werden Putin ohnehin abnehmen, dass der Westen an ihrem Unglück schuld ist. Aber dem Wähler hier wird es egal sein, wer anderswo schuld ist am engeren Gürtel. Sie werden sich an die Regierung halten.

Das ist unbefriedigend, aber so sind die Menschen hier in der Demokratie sozialisiert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41 Die Frage nach konkreten Verzichtsmaßnahmen und damit untrennbar verbunden die Auswirkungen auf den Ukrainekrieg ist essentiell .

Rentner West hatten vergangenes Jahr eine Nullrunde bei 3,1% Jahresinflation. Heißt: die Rente und damit die Kaufkraft schrumpfte um rund 3%
Der gleiche Rentner muss dieses Jahr noch weit aus mehr Geld für Wohnung, Heizung Strom und Lebensmittel ausgeben. Die Rente schrumpft dieses Jahr voraussichtlich um weitere 1-2% wenn die Inflation nicht noch mehr steigt..
ca 1 Mio Rentner erfüllen die Voraussetzungen für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Gleiches gilt übrigens für ca 3,5 Millionen ALG II Bezieher.

Millionen von Menschen in diesem LAnd, die am Rande der finanziellen Existenz leben, mussten bereits Einkommenseinbußen von ca 5% verkraften.


4,5 Mio Menschen am Rande der Existenz sollen nun den Gürtel noch enger schnallen u
Die ach so armen Existenzsicherungsbezieher in D gehören zu den reichsten 10% der Menschen auf diesem Planeten......
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41 (..)

Zum Glück gehen die Gedanken der deutschen Regierungsverantwortlichen eher in die andere Richtung:
Nicht Gürtel enger schnallen sondern Hilfe für Bedürftige und Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel!
Warum beklagst du dich dann?
Dass der Krieg gegen die Ukraine nicht nur uns, sondern vermutlich ganz Europa viel kosten wird, war wohl von Anfang an jedem klar.
Dass das nicht für alle Zeit so gehen wird und auch eine potentielle Rezession überwindbar ist, haben vergangene Krisen gezeigt.

Abgesehen davon erhält Rentner West zum 1.7. eine Erhöhung von 5,35% und Rentner Ost von 6,12%. Dies zusammen mit den anderen Maßnahmen wird deutlich helfen,
und wenn nicht, wird man gegensteuern.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 13:24
Zu dumm, dass Putin an der Stelle auf die Kräfte im Land bauen kann.... Die der "wohlstandsverwahrlosten Weichlinge", die sich lieber einer Diktatur unterwerfen würden, als auf einen Teil des Gewohnten zu verzichten
Wie gut kennst du die Menschen/Mitdiskutanten über die du so ein Urteil fällst?
Vongole hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 16:29
Abgesehen davon erhält Rentner West zum 1.7. eine Erhöhung von 5,35% und Rentner Ost von 6,12%.
Diese Erhöhung war von mir bereits berücksichtigt und ist weniger als Inflationsausgleich (I. liegt derzeit bei 7,3%) !
es bleibt bei meiner Feststellung: Den Menschen am Rande des Existenzminimums bleibt wenig bis nichts um den Gürtel enger zu schnallen da sie bereits reale Einkommensverluste verkraften müssen.
Sie sind deswegen aber noch lange keine "wohlstandverwahrlosten Weichlinge" ....siehe Zitat oben
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kritikaster »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 16:57 Wie gut kennst du die Menschen/Mitdiskutanten über die du so ein Urteil fällst?
Es ist Putlers Urteil ... weshalb Du den darauf Bezug nehmenden Teil meiner Aussage ja auch geflissentlich entfernt hast.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

ich bitte darum, sich dem Threadthema zu widmen und
persönliche Anfeindungen zu unterlassen.

Ansonsten wandern Beiträge recht schnell in die Ablage.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 16:57 (..)



Diese Erhöhung war von mir bereits berücksichtigt und ist weniger als Inflationsausgleich (I. liegt derzeit bei 7,3%) !
es bleibt bei meiner Feststellung: Den Menschen am Rande des Existenzminimums bleibt wenig bis nichts um den Gürtel enger zu schnallen da sie bereits reale Einkommensverluste verkraften müssen.
....
Wenn wir Putin gewähren lassen, wird er nach der Ukraine seine diebischen Finger nach Moldau ausstrecken, bzw. in anderen Staaten versuchen, zu infiltrieren und zu destabilisieren.
Lauter kleine kriegerische Akte, die entsprechende Reaktionen des Westens nach sich ziehen werden, und die Putin mit Erpressung beantworten wird.
Das wird nicht nur der deutschen Wirtschaft weitaus stärker schaden, als wenn wir jetzt entschlossen zusammenstehen, bis Putin unser Njet verstanden hat.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Meruem »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41

Zum Glück gehen die Gedanken der deutschen Regierungsverantwortlichen eher in die andere Richtung:
Nicht Gürtel enger schnallen sondern Hilfe für Bedürftige und Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel!
Naja warten wir es ab ich traue der Partei der Vulgärlibertären nicht über den Weg, die machen sicherlich nicht Politik für H4 Empfänger und Geringverdiener obwohl gerade die jetzt drohen völlig unter die Räder zukommen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 18:46 Naja warten wir es ab ich traue der Partei der Vulgärlibertären nicht über den Weg, die machen sicherlich nicht Politik für H4 Empfänger und Geringverdiener obwohl gerade die jetzt drohen völlig unter die Räder zukommen.
Nachdem die Regelsätze ja durch das Bürgergeld angehoben werden sollen und der Mindestlohn auf 12 Euro, , ist dies natürlich falsch

Aldi erhöht den Mindestlohn übrigens auf 14 Euro- da werden die anderen Discounter sicher folgen
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Meruem »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:00 Nachdem die Regelsätze ja durch das Bürgergeld angehoben werden sollen und der Mindestlohn auf 12 Euro, , ist dies natürlich falsch

Aldi erhöht den Mindestlohn übrigens auf 14 Euro- da werden die anderen Discounter sicher folgen

Schön nur fangen all dieses Erhöhung die enormen Preissteigerungen ( Energie, Strom, Lebensmittel usw.) nicht annähernd ab und ich denke dass weißt du genauso gut wie ich von daher bleibt meine obige Aussage durchaus richtig.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:05 Schön nur fangen all dieses Erhöhung die enormen Preissteigerungen ( Energie, Strom, Lebensmittel usw.) nicht annähernd ab u
Logischerweise fangen Lohnerhöhungen von 12% eine Inflation von 7% ab.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Misterfritz »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:07 Logischerweise fangen Lohnerhöhungen von 12% eine Inflation von 7% ab.
... und fördern eine weitere Inflation.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

Misterfritz hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:10 ... und fördern eine weitere Inflation.
Tja, also sollen die Löhne dann nicht erhöht werden? :?:
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Misterfritz »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:14 Tja, also sollen die Löhne dann nicht erhöht werden? :?:
Das geht natürlich auch nicht.
Ich wollte nur darauf hinweisen ;)
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von aleph »

Was in der Debatte wenig berücksichtigt wird ist, dass durch boykottmaßnahmen die preise für wichtige güter weltweit steigen. Wenn also wir beispielsweise öl und erdgas wo anders kaufen, wird dort die nachfrage erhöht und es steigen die preise. Wir zahlen das zwar aber andere abnehmer, oft in entwicklungsländern, können sich die preise nicht mehr leisten. Das betrifft natürlich erstmal die Länder, die sich am Boykott beteiligen. Länder wie china können die freigewordenen reserven in russland einkaufen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Schnitter »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41 4,5 Mio Menschen am Rande der Existenz sollen nun den Gürtel noch enger schnallen und endlich mal auf ihre Bequemlichkeit verzichten ...
Das ist ja die Aufgabe der Politik, genau diese Gruppe zu entlasten.
Da wir das Ganze europaweit (EU) sehen müssen werden auch mögliche erneute GElbwestenbewegungen in FR und anderswo ....
Diese "Gelbwestendemos" waren im Übrigen genau wie "Mahnwachen", Pegida und Covidioten Demos "supported by Putin".

Auf die Hintergründe solcher Demos sollte künftig ein genaues Augenmerk gelegt werden.
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relativ
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 19:07 Logischerweise fangen Lohnerhöhungen von 12% eine Inflation von 7% ab.
Viel zu allgemein die Aussage.
Du weisst schon, daß einige Preisänderungen eine stärkere Gewichtung als andere haben, oder? Das heisst schon eine inflationärer Preisanstieg bei einer dieser wichtigen Produkte z.B. Strom, könnte schon die halbe oder bei manchen sogar gesamte Lohnerhöhung auffressen und da reden wir nur von einem Produkt.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 11:04 Viel zu allgemein die Aussage.
Du weisst schon, daß einige Preisänderungen eine stärkere Gewichtung als andere haben, oder? Das heisst schon eine inflationärer Preisanstieg bei einer dieser wichtigen Produkte z.B. Strom, könnte schon die halbe oder bei manchen sogar gesamte Lohnerhöhung auffressen und da reden wir nur von einem Produkt.
Natürlich ist der "Warenkorb" bei jedem unterschiedlich

Nur spielt das individuelle Verhalten / Lebenskontext logischerweise bei eine Gesamtbetrachtung keine Rolle.
Auch bei der Lohnerhöhung
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 12:37 Natürlich ist der "Warenkorb" bei jedem unterschiedlich

Nur spielt das individuelle Verhalten / Lebenskontext logischerweise bei eine Gesamtbetrachtung keine Rolle.
Auch bei der Lohnerhöhung
Ok dann sind wir wieder bei Sarrazins Pulli.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 14:23 Ok dann sind wir wieder bei Sarrazins Pulli.
Nein, es gibt ja entsprechende Unterstützung zusätzlich für die Existenzsicherungsbezieher.
Nur was haben die mit den 7% Lohnerhöhung zu tun?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 14:25 Nein, es gibt ja entsprechende Unterstützung zusätzlich für die Existenzsicherungsbezieher.
Nur was haben die mit den 7% Lohnerhöhung zu tun?
Deine Aussage war doch. Reicht die Lohnerhöhung nicht aus die Inflation zu kompenzieren, weil Grundbedürftnisse in Preis höher steigen als z.B. Luxusartikel, dann liegt das an ihrer falschen Lebensweise. Ergo Sarrazin; zieht euch ein Pulli an. Wundert tut mich das nicht, daß ihr da auf einer Wellenlänge seid.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:15 Deine Aussage war doch. Reicht die Lohnerhöhung nicht aus die Inflation zu kompenzieren, weil Grundbedürftnisse in Preis höher steigen als z.B. Luxusartikel, dann liegt das an ihrer falschen Lebensweise.
Wo habe ich obiges geschrieben?

Logischerweise kann die Lohnerhöhung nicht die individuellen, einzelnen "Warenkörbe" berücksichtigen
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:21 Wo habe ich obiges geschrieben?

Logischerweise kann die Lohnerhöhung nicht die individuellen, einzelnen "Warenkörbe" berücksichtigen
Und die Inflation betrifft eben nicht nur diesen Warenkorb, darüber waren wir uns schon vorher einig.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:23 Und die Inflation betrifft eben nicht nur diesen Warenkorb, darüber waren wir uns schon vorher einig.
Im Warenkorb ist alles enthalten- natürlich nur mit einer und keiner "individuellen" Gewichtung
Ich frage mich, was dir da in diesem Kontext so "vorschwebt"....
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:25 Im Warenkorb ist alles enthalten- natürlich nur mit einer und keiner "individuellen" Gewichtung
Ich frage mich, was dir da in diesem Kontext so "vorschwebt"....
Du hast doch explizit von der individuellen Gewichtug geschrieben.
Nur spielt das individuelle Verhalten / Lebenskontext logischerweise bei eine Gesamtbetrachtung keine Rolle.
Genau der Sarrazin Ansatz. Wenn ihr friert und euch die Heizkosten nicht leisten könnt , dann spart und zieht euch ein Pulli an. Das ist für mich der selbe Duktus.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:31 Du hast doch explizit von der individuellen Gewichtug geschrieben.
Die weder bei der Lohnerhöhung, noch beim Energie-Entlastungspaket eine Rolle spielt

Genau der Sarrazin Ansatz. Wenn ihr friert und euch die Heizkosten nicht leisten könnt , dann spart und zieht euch ein Pulli an. Das ist für mich der selbe Duktus.
Nein, dafür gibt es ja ( für jeden...) das Energieentlastungspakt.
Nur gibt es das eben nicht in Abhängigkeit der individuellen Heizkosten.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:34 Die weder bei der Lohnerhöhung, noch beim Energie-Entlastungspaket eine Rolle spielt

Nein, dafür gibt es ja ( für jeden...) das Energieentlastungspakt.
Nur gibt es das eben nicht in Abhängigkeit der individuellen Heizkosten.
Du meinst das Paket?

https://www.merkur.de/wirtschaft/wann-k ... 41995.html
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:38 Du meinst das Paket?

https://www.merkur.de/wirtschaft/wann-k ... 41995.html
Ja, wurde ja verabschiedet.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:42 Ja, wurde ja verabschiedet.
Hm Rentner ausgenommen und natürlich werden die Energiepreise vorraussichtlich nicht billiger.
Aber viel drüber streiten will ich mich auch nicht, weil ich glaube wir alle kommen mit 1-3 Grad weniger heizen ganz gut aus. Ob das ausreicht die wohl sehr üppigen Nachzahlungen auszugleichen wage ich zu bezweifel. Da muessen einige Haushalte wohl wieder vermehrt Schulden aufnehmen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:46 Hm Rentner ausgenommen und natürlich werden die Energiepreise vorraussichtlich nicht billiger.
Aber viel drüber streiten will ich mich auch nicht, weil ich glaube wir alle kommen mit 1-3 Grad weniger heizen ganz gut aus. Ob das ausreicht die wohl sehr üppigen Nachzahlungen auszugleichen wage ich zu bezweifel.
Es wird teurer bleiben
Da muessen einige Haushalte wohl wieder vermehrt Schulden aufnehmen.
Speziell diejenigen, die eigentlich "über ihre Verhältnisse" leben...
Existenzsicherungsbezieher meine ich hier nicht.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von franktoast »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 27. April 2022, 15:41 Die Frage nach konkreten Verzichtsmaßnahmen und damit untrennbar verbunden die Auswirkungen auf den Ukrainekrieg ist essentiell .

Rentner West hatten vergangenes Jahr eine Nullrunde bei 3,1% Jahresinflation. Heißt: die Rente und damit die Kaufkraft schrumpfte um rund 3%
Der gleiche Rentner muss dieses Jahr noch weit aus mehr Geld für Wohnung, Heizung Strom und Lebensmittel ausgeben. Die Rente schrumpft dieses Jahr voraussichtlich um weitere 1-2% wenn die Inflation nicht noch mehr steigt..
ca 1 Mio Rentner erfüllen die Voraussetzungen für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Gleiches gilt übrigens für ca 3,5 Millionen ALG II Bezieher.

Millionen von Menschen in diesem LAnd, die am Rande der finanziellen Existenz leben, mussten bereits Einkommenseinbußen von ca 5% verkraften.


4,5 Mio Menschen am Rande der Existenz sollen nun den Gürtel noch enger schnallen und endlich mal auf ihre Bequemlichkeit verzichten weil ansonsten zählen sie zu den Putinappaesern und verweichlichten Diktaturanhängern??? .... Wenn ich sowas lese könnte ich ich neidisch werden auf diejenigen die sich vor lauter Wohlstand das real bestehende Elend in unserem Land nicht mal mehr vorstellen können geschweige denn es überhaupt kennen.

Putin ärgerts keine Sekunde lang, wenn der ALG II Empfänger oder Rentner in der Mindestsicherung innerhalb der nächten Monate viel weniger Fleisch , Wurst oder Milchprodukte kaufen kann und am Ende des Jahres eine Kündigung vom Energieversorger wegen Zahlungsrückständen bekommt. davon kehr auch kein Frieden in der Ukraine ein.

Da wir das Ganze europaweit (EU) sehen müssen werden auch mögliche erneute GElbwestenbewegungen in FR und anderswo den Frieden in der Ukraine nicht näher bringen.

Zum Glück gehen die Gedanken der deutschen Regierungsverantwortlichen eher in die andere Richtung:
Nicht Gürtel enger schnallen sondern Hilfe für Bedürftige und Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel!
Ich will mal versuchen, deine Logik zu verstehen. Dass zB. Fleisch in den letzten Wochen deutlich teurer geworden ist, liegt ja daran, dass es heute bzw. in der Zukunft weniger Fleisch gibt. Und nun argumentierst du, man müsse den Leuten irgendwie mehr Geld geben, damit sie ihren Fleischkonsum nicht reduzieren müssten? Ähnlich sieht es mit Benzin, Heizen, Strom, Milch, Getreideprodukten etc. aus. Mir ist klar, dass nicht das Ziel ist, dass nun Deutsche ihren Kalorierenverbrauch einschränken sollen, jedoch ist es durchaus erwünschenswert, wenn Menschen ihren Fleischkonsum reduzieren und öfter Nudelns zurückgreifen. Genauso ist es erwünschenswert, die Zieltemperatur der Wohnung um 1-2 Grad zu reduzieren und/oder statt 10min nur 5min warm zu duschen.
Ich finde auch, dass es das falsche Signal ist, nun auf Benzin temporäre Steuersenkungen anzuwenden, damit es der Pendler leichter hätte. Das ist nicht das Ziel. Die Entlastung des Pendlers sollte man dadurch erreichen, dass er auf Fahrgemeinschaften, Home Office oder ÖVP setzt. Alles irgendwie nur die zweitbeste Option, sonst hätte man es auch schon vorher gemacht, aber aufgrund der Benzinknappheit wäre es so womöglich die beste Option.

Wenn der Staat wirklich etwas machen wollte, dann sollte er dafür sorgen, dass die Knappheit der Güter geringer wird und nicht Schulden aufnehmen und Geld verteilen. Nur wie soll ein Staat besser in dem Job sein als die Bürger und Unternehmen selber. Es wäre doch auch unsinnig, nun allg.Warmwasserkontigente für jeden Haushalt festzulegen. Jeder Einzelne zieht doch einen unterschiedlichen Nutzen aus der täglichen Warmdusche. Für manchen ist es so wichtig, der würde die Hälfte seines Monatslohn dafür opfern und der soll sie haben, die täglichen Warmdusche. Dafür verzichtet er womöglich sogar auf das Auto. Dem anderen ist es sehr wertvoll, abends mit T-Shirt rumzulaufen.

Mir kommt das immer so vor, als würde man glauben, man könnte jedem Bürger 2Mio.€ in die Hand drücken, dann könnte jeder in einer Villa wohnen. Äh nein!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von franktoast »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 24. Februar 2022, 09:27 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... e-101.html
Des weiteren ist Gold gestiegen und Bitcoin gesunken. Wie werden die weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen sein?
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind, dass zum Einen mehr Ressourcen für militärische Zwecke aufgewendet werden, die somit an anderen Stellen fehlen. Also man kann zB. eine 100 Tonnen Stahl verwenden, um die Brücke zu bauen, durch die jeder Autofahrer 5min Zeitersparnis pro Fahrt hat oder man baut davon 2 Panzer, die man in die Ukraine schickt. Das Eine ist nicht per se schlechter oder besser als das Andere. Man opfert eben die Zeitersparnis um dafür die Demokratie/Freiheit (in der Ukraine oder weltweit) zu ermöglichen. Noch besser wäre es aber natürlich, wenn die Panzer gar nicht nötig wäre und man die Ressourcen rein für zivile Zwecke verwenden könnte.

Auf der anderen Seite bewirkt der Krieg, dass weniger Güter hergestellt werden. Zum Beispiel fehlen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Ukraine wie Speiseöl oder Getreide.

So oder so werden wir alle ärmer an Produkten, die wir konsumieren können. Und daran ändert auch eine andere Haushalts- oder Geldpolitik nichts. Egal wie die Politik aussieht, man kann den Stahl nicht gleichzeitig für die Panzer und Brücke verwenden. Man kann nun aus anderen Branchen Arbeitskräfte, Kapital, Maschinen etc. abziehen, um mehr Stahl herzustellen, aber dann fehlt das, was diese vorher hergestellt hätten.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben: Montag 2. Mai 2022, 13:27 Ich will mal versuchen, deine Logik zu verstehen. Dass zB. Fleisch in den letzten Wochen deutlich teurer geworden ist, liegt ja daran, dass es heute bzw. in der Zukunft weniger Fleisch gibt. Und nun argumentierst du, man müsse den Leuten irgendwie mehr Geld geben, damit sie ihren Fleischkonsum nicht reduzieren müssten? Ähnlich sieht es mit Benzin, Heizen, Strom, Milch, Getreideprodukten etc. aus. Mir ist klar, dass nicht das Ziel ist, dass nun Deutsche ihren Kalorierenverbrauch einschränken sollen, jedoch ist es durchaus erwünschenswert, wenn Menschen ihren Fleischkonsum reduzieren und öfter Nudelns zurückgreifen. Genauso ist es erwünschenswert, die Zieltemperatur der Wohnung um 1-2 Grad zu reduzieren und/oder statt 10min nur 5min warm zu duschen.
................................................................

Mir kommt das immer so vor, als würde man glauben, man könnte jedem Bürger 2Mio.€ in die Hand drücken, dann könnte jeder in einer Villa wohnen. Äh nein!
Es sollte klar sein, dass "der Staat" durch "Umverteilung" zu den "Einkommensschwachen " dafür sorgen kann, dass diese "einkommensschwachen" ihr Konsum- bzw. Verbrauchsverhalten nicht ändern müssten.

So viel gibt es nicht "zum Umverteilen".
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Die Kosten und Folgen des Ukraine Krieges

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Das ist ein Thema das wir hier sehr vernachlaessigen aber alle bereits spueren, sprich Energie Kosten, Lebenshaltungskosten, Inflation..... und schlimmer in Third world Countries! Hunger!

Die OECD hat heute diesen Bericht veroeffentlicht.

https://www.oecd.org/economic-outlook/

Darin steht u.a.

The world is paying a heavy price for Russia’s war in Ukraine. It is a humanitarian disaster, killing thousands and forcing millions from their homes. The war has also triggered a cost-of-living crisis, affecting people worldwide. When coupled with China’s zero-COVID policy, the war has set the global economy on a course of slower growth and rising inflation - a situation not seen since the 1970s. Rising inflation, largely driven by steep increases in the price of energy and food, is causing hardship for low-income people and raising serious food security risks in the world’s poorest economies.

Der Krieg in der Ukraine kombiniert mit Covid bedingten supply chain Problemen wegen shut downs in der PRC hat uns alle an den Rand eines weltweitens wirtschaftlichen Kollapses gebracht.

Weiter in diesem Bericht:

Prior to the war, the world economy was on track for a strong, albeit uneven, recovery from COVID-19. The conflict in Ukraine and the supply-chain disruptions exacerbated by shutdowns in China due to the zero-COVID policy are dealing a serious blow to the recovery.

Global GDP growth is now projected to slow sharply this year, to around 3%, and remain at a similar pace in 2023. This is well below the pace of recovery projected last December.

Growth is set to be markedly weaker than expected in almost all economies. Many of the hardest-hit countries are in Europe, which is highly exposed to the war through energy imports and refugee flows.

Countries worldwide are being hit by higher commodity prices, which add to inflationary pressures and curb real incomes and spending, further dampening the recovery.

The perfect storm! Krieg, Inflation, Unsicherheit!

Wir reden immer wieder wie lange dieser Krieg weiter gehen kann, 1 Jahr? laenger? Wir reden ueber eine Niederlage Russlands, eine siegreiche Ukraine aber wann und ob? Tatsache ist das je laenger dieser Krieg anhaelt um so schlimmer die wirtschaftliche Folgen weltweit sind. Wie lange koennen unsere Staaten, die rapid ansteigenden preise vor allem fuer Energie, aber auch fuer Lebensmittel und alle anderen day to day Kosten verkraften? Wie koennen wir Inflation ausbremsen? Was bedeuten steigende Zinsen fuer Menschen mit Hypotheken oder anderen Verbindlichkeiten! Wie lange wird es dauern bis zum Zusammebruch?

Und dann die Entwicklungslaender! Hungerkatastrophen, mehr Fluechtlinge, mehr Buergerkriege usw.

Ich persoenlich glaube nicht das die derzeitige Situation fuer viel laenger durchhaltbar ist, weder fuer die Ukraine, die am meisten leidet, noch fuer die Welt ohne eine Wirtschaftskrise mit weitreichenden, einschneidenten, verrenden Konsequenzen zu riskieren. Die Fakten deuten auf Chaos hin.

Ich stelle da mal zur Diskussion.
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Re: Die Kosten und Folgen des Ukraine Krieges

Beitrag von Realist2014 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Donnerstag 9. Juni 2022, 12:17 Das ist ein Thema das wir hier sehr vernachlaessigen aber alle bereits spueren, sprich Energie Kosten, Lebenshaltungskosten, Inflation..... und schlimmer in Third world Countries! Hunger!

.........................................................................

Ich stelle da mal zur Diskussion.

Vielleicht macht es Sinn, das Thema zu präzisieren.

Möchtest du über die Kosten und Folgen für D diskutieren- oder für die globalen Folgen?
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Re: Die Kosten und Folgen des Ukraine Krieges

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 9. Juni 2022, 12:23 Vielleicht macht es Sinn, das Thema zu präzisieren.

Möchtest du über die Kosten und Folgen für D diskutieren- oder für die globalen Folgen?
D ist ein Teil des globalen Systems. Deshalb globale Folgen. Kein Nationalstaat kann sich von den Folgen isolieren. Sollte an sich klar sein.
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Re: Die Kosten und Folgen des Ukraine Krieges

Beitrag von Realist2014 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Donnerstag 9. Juni 2022, 12:29 D ist ein Teil des globalen Systems. Deshalb globale Folgen. Kein Nationalstaat kann sich von den Folgen isolieren. Sollte an sich klar sein.
naja.

Für D oder AUS etc. werden die Folgen viel geringer sein als für "arme Länder", wo das Thema "Hunger" eine Rolle spielt

Nur so als ein Beispiel
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