Ibnjulia hat geschrieben:
fröliches bäuche aufschlitzen :hat:
Schwachsinn.
Ein weiterer Punkt, den viele geflissentlich ignorieren, ist, daß Menschenopfer in der Mexicakultur zwar ein wesentlicher Bestandteil waren, jedoch mitnichten andauernd durchgeführt wurden. (Man sollte nebenbei nicht vergessen, daß das Opfern von Menschen zB auch bei den Germanen noch bis weit nach Christi Geburt durchgeführt wurde.)
Es gab einige jährliche Feste, an denen in der Tat Menschen geopfert wurden, es ist zudem bekannt, das eine Vielzahl dieser Opfer freiwillig waren.
Ein gutes Beispiel hierfür dürfte das wichtigste jährliche Fest des Tezcatlipocakultes sein, wo ein junger Mann ausgewählt wurde, der ein ganzes Jahr lang in uberschwenglichem Luxus lebte, um dann bei Ablauf des Jahres dem Gott geopfert zu werden.
Das
Selbstverständnis dieser Kultur ist der entscheidende Faktor, der gerne übersehen wird. Das Opfern von Blut zB war ein täglicher Ritus, den jeder Mexica durchführte, zu Ehren der Götter. Hört sich bekloppt an? Ein Samurai der aus reinem Selbstverständnis SEINER Kultur seinem Leben ein Ende setzt, ist dann zwar auch bekloppt, wird aber gerne romantisiert dargestellt.
Was ich noch erwähnen will, ist daß in der Forschung eine Einigung über einen interessanten Sachverhalt erreicht wurde. Es ist nämlich so, daß Moctezuma II sich beim Volk extrem unbeliebt gemacht hat,
weil unter seiner Regentschaft wesentlich zu oft und zu viele Menschen geopfert wurden! Als die Spanier nach Mexiko kamen, war die Lage im Volk so angespannt, daß nach heutigem Wissensstand davon auszugehen ist, daß eine Revolution kurz bevorstand.
Es ist also kein Wunder, daß die Einwohner von Tenochtitlan, als Cortez ihnen ihren Regenten präsentierte, den er schon seit einiger Zeit gefangen hielt, sofort begannen, ihn mit Steinen zu bewerfen, was auch zu seinem Tod führte.