Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:55)

Wenn sie das Märchen vom armen Wohnungsbauinvestor gerne erzählen, tun sie das nur. Nur - es bleibt ein Märchen.
Möcht mal wissen - warum dann nicht - ähnlich italien JEDEReine Wohnung hat.....

...und die Genossenschaften//Städte nicht auch REICH an Wohnungen sind....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Atue001
Beiträge: 4379
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Oct 2019, 13:32)

Möcht mal wissen - warum dann nicht - ähnlich italien JEDEReine Wohnung hat.....

...und die Genossenschaften//Städte nicht auch REICH an Wohnungen sind....
Auch dafür gibt es strukturelle Gründe - es wäre durchaus wünschenswert, dass diese strukturellen Fragestellungen in Deutschland mal substanziell weiterentwickelt werden. Heute wird der Wohnungsbaukonzern stärker subventioniert als der kleine Mann, der sich eine Wohung kaufen möchte.....würde man den Wohnungsbaugesellschaften beispielsweise mitgeben, dass 10% ihrer Tätigkeit in Richtung Mietkauf entwickelt werden muss - wir würden uns Italien annähern.

Wenn Städte keine Grundstücke ausweisen, ist auch klar, wo das Problem liegt.
Wenn Städte den Bestand gerne mal unter Denkmalschutz stellen, werden die Probleme nur größer.

Es gibt viele Gründe warum der Wohnungsanteil in Deutschland niedriger ist als in Italien - an den Baukosten liegt das nicht wirklich.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21877
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

John Galt hat geschrieben:(25 Oct 2019, 13:28)

Und woher bekommt man die Erlaubnis den Rasen zu betreten?

QED - Markt schuld, dass sich niemand mehr Wohnung leisten kann und es keine gibt. :rolleyes:
Die Preisbildung ergibt sich aus Angebot und Nachrfrage. Und aus der Bereitschaft für ein Produkt notfalls sehr viel Geld zu behahlen. Niemand lässt Geld liegen. Erst recht nicht ein Privatunternehmer oder gar ein börsennotierter Konzern.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3905
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Alana4 »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Oct 2019, 16:47)

Die Preisbildung ergibt sich aus Angebot und Nachrfrage. ....
wenn man es nur oft genug herbetet (oder vorgebetet bekommt), dann glaubt man freilich dran.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21877
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

Alana4 hat geschrieben:(26 Oct 2019, 17:04)

wenn man es nur oft genug herbetet (oder vorgebetet bekommt), dann glaubt man freilich dran.
Noch in den 2000ern gab es in den Großstädten massive Probleme mit Wohnungsleerständen.

Hier mal ein Artikel aus dem Jahre 2007.

Damals waren Mieten und Erwerbskosten auf einem Tiefststand in Berlin - und auch anderswo. Und zwar auf Grund des damals sehr angespannten Immobilienmarktes.
Benutzeravatar
jack000
Beiträge: 44207
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von jack000 »

Die Berliner Volksbank saniert wegen des geplanten Mietendeckels eigene Wohnungen vorerst nicht mehr. Auch Kunden seien zurückhaltend.

Berlin. Die Berliner Volksbank legt wegen des geplanten Mietendeckels von Rot-Rot-Grün in Berlin Investitionen in den eigenen Bestand von Wohnungen auf Eis. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Carsten Jung, am Montag vor Journalisten. „Wir haben rund 1,4 Millionen Euro in diesem Jahr zurückgehalten, die wir ansonsten in die Sanierung unserer Wohnungen investiert hätten“, erklärte er. Der in der deuschen Hauptstadt durch den rot-rot-grünen Senat beschlossene Mietendeckel verunsichert demnach verstärkt Investoren.

Jung begründete die verschobenen Sanierungen mit der geringen Aussicht auf Refinanzierung der Investitionen sowie mit der derzeit herrschenden Rechtsunsicherheit. Die Berliner Volksbank besitzt nach eigenen Angaben in der deutschen Hauptstadt rund 2000 Wohnungen.
https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... itfECMuEL0

Ja, so ist es richtig. Bei akuter Wohnungsnot ist es die beste Idee, denjenigen das Leben schwer zu machen, die in Wohnungen/Wohnungsbau investieren. Das hat sich ja schon on der DDR als Erfolgsrezept herausgestellt:
https://www.deutsches-architekturforum. ... Cnderzeit/
(Leider sind viele Bilder nicht mehr vorhanden)
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Adam Smith »

Alana4 hat geschrieben:(26 Oct 2019, 17:04)

wenn man es nur oft genug herbetet (oder vorgebetet bekommt), dann glaubt man freilich dran.
Nicht nur. Der natürliche Preis spielt natürlich auch eine Rolle. Wie ergibt sich denn bei dir der Preis in den Geschäften?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Weltregierung
Beiträge: 4507
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 00:57
user title: Wirr ist das Volk

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Weltregierung »

jack000 hat geschrieben:(28 Oct 2019, 19:32)

https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... itfECMuEL0

Ja, so ist es richtig. Bei akuter Wohnungsnot ist es die beste Idee, denjenigen das Leben schwer zu machen, die in Wohnungen/Wohnungsbau investieren. Das hat sich ja schon on der DDR als Erfolgsrezept herausgestellt:
https://www.deutsches-architekturforum. ... Cnderzeit/
(Leider sind viele Bilder nicht mehr vorhanden)
Sanierung schafft keine einzige neue Wohnung. Oder so. :)
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
Benutzeravatar
Weltregierung
Beiträge: 4507
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 00:57
user title: Wirr ist das Volk

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Weltregierung »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Oct 2019, 02:49)

Stimmt, wie kann ich es nur wagen, etwas gegen ultralinke Politik zu sagen! Die Investoren werden Berlin jetzt die Bude einrennen und großherzig massenhaft billigsten Wohnraum zur Verfügung stellen :cool:
Naja, das mit dem Bude einrennen hatten wir in Berlin die letzten 20 Jahre. Massenhaft billiger Wohnraum ist dabei jedenfalls nicht entstanden.

Der Mietendeckel ist natürlich trotzdem Schwachsinn, weil er privaten Kleinvermietern und Genossenschaften, die bisher moderate Mieten verlangt haben, das Leben zusätzlich schwer macht.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 41835
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badische Sahelzone

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Misterfritz »

Weltregierung hat geschrieben:(28 Oct 2019, 20:26)Der Mietendeckel ist natürlich trotzdem Schwachsinn, weil er privaten Kleinvermietern und Genossenschaften, die bisher moderate Mieten verlangt haben, das Leben zusätzlich schwer macht.
Der Mietendeckel könnte ein sinnvolles Instrument sein, wenn ordentlich vorbereitet und der Senat ordentlich Geld in die Hand nehmen würde: Nämlich um in dieser Zeit viele bezahlbare Wohnungen zu bauen. So ist es ein effektvoller Rohrkrepierer.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 12240
Registriert: Montag 19. Januar 2015, 19:48

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Mietendeckel ist ein geniales Mittel um die Mietpreiserhöhungen zu bremsen.
Wo ist eigentlich das Problem am Markt,
Bestehendes zu erhalten bei so niedrigen Zinsen am Geldmarkt?
Liberale Marktbefürworter machen sich hier nur wieder lächerlich!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
jack000
Beiträge: 44207
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von jack000 »

Weltregierung hat geschrieben:(28 Oct 2019, 20:20)

Sanierung schafft keine einzige neue Wohnung. Oder so. :)
Das ist korrekt, allerdings wenn nicht mal saniert wird, ist nicht davon auszugehen das in den Neubau von Wohnungen investiert wird.
=> Das Problem ist grundsätzlich, das es zu wenig Wohnungen gibt und die Mietpreisbremse schafft keine zusätzliche Wohnung.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Atue001
Beiträge: 4379
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben:(29 Oct 2019, 00:27)

Das ist korrekt, allerdings wenn nicht mal saniert wird, ist nicht davon auszugehen das in den Neubau von Wohnungen investiert wird.
=> Das Problem ist grundsätzlich, das es zu wenig Wohnungen gibt und die Mietpreisbremse schafft keine zusätzliche Wohnung.
Fakt ist: Der hochgepriesene Markt schafft auch keinen ausreichenden Wohnraum! Die Idee der Mietpreisbremse gäbe es ja nicht, wenn die angeglichen Vorteile des ungeregelten Marktes ausreichend greifen würden.
Es mag sein, dass die Mietpreisbremse keine zusätzlichen Wohnungen schafft - aber ohen Mietpreisbremse haben wir auch nicht mehr Wohnungen, dafür aber mehr Menschen, die als Heimatadresse die nächste Brücke angeben......

Die Mietpreisbremse schafft zumindest mal ein wenig Zeit, damit bezahlbarer Wohnraum noch verfügbar bleibt.

Durch die Mietpreisbremse verarmt kein einziger Investor! DAS ist FAKT!
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 12240
Registriert: Montag 19. Januar 2015, 19:48

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Bielefeld09 »

jack000 hat geschrieben:(29 Oct 2019, 00:27)

Das ist korrekt, allerdings wenn nicht mal saniert wird, ist nicht davon auszugehen das in den Neubau von Wohnungen investiert wird.
=> Das Problem ist grundsätzlich, das es zu wenig Wohnungen gibt und die Mietpreisbremse schafft keine zusätzliche Wohnung.
Na ja, eine Mietpreisloslösung schafft ja auch keine Lösung.
Also keine Mietpreisbremse,
keinen Mietendeckel,
was ist denn eine mögliche Lösung hier im Forum?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(28 Oct 2019, 22:21)

Der Mietendeckel ist ein geniales Mittel um die Mietpreiserhöhungen zu bremsen.
Wo ist eigentlich das Problem am Markt,
Bestehendes zu erhalten bei so niedrigen Zinsen am Geldmarkt?
Liberale Marktbefürworter machen sich hier nur wieder lächerlich!
Das "Geschäft" mit dem Vermieten ist zum "Geschäft mit dem HANDEL von Immobilien" geworden.

Viele Anleger (- die meisten) ohne Kenntnis des Immobilienmarktes treiben die Preise nach oben.

Hier hatte die Politik die "Handelsbremse" der Spekulationssteuer eingebaut. Der kluge Investor kauft also die Firma , der die Immobile(n) gehört.

Die Handels-BREMSE greift nur beim kleinen Deutschen INVESTOR beim Eintrag ins Grundbuch.
Nebenbei....MONOPOLI >> Kauf die BAHNHOFSTRASSE ! - als Firma.

Wie geht es nun mit dem gekniffenen Deutschen weiter ?

Der hat die BUDE nun 10 Jahre gehalten und Verkauft die Buchte weiter.

Niedrige Zinsen >> Hohe Immobilienpreise.
Von Ende 2016 bis Ende 2017 stiegen die Immobilienpreise in Berlin den Angaben zufolge 20,5 Prozent an.


Nun gib mal 200.000 eu in den Rechner (bei darlehen) ..... (Monatliche rate merken)

https://www.drklein.de/bauzinsen-rechne ... d_ergebnis

420,00 €

- der Neue Käufer muss nun 20% mehr aufnehmen >>

https://www.drklein.de/bauzinsen-rechne ... d_ergebnis

518,00 €


Wer - meinst Du - wird die Steigerung im Endeffekt zahlen ?

(Es ist ausserdem KLAR - dass die NEBENKOSTEN auch gestiegen sind....zusätzlich noch auf die Zahlen drauf kommen)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: Sonntag 21. Dezember 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von unity in diversity »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Oct 2019, 21:09)

Der Mietendeckel könnte ein sinnvolles Instrument sein, wenn ordentlich vorbereitet und der Senat ordentlich Geld in die Hand nehmen würde: Nämlich um in dieser Zeit viele bezahlbare Wohnungen zu bauen. So ist es ein effektvoller Rohrkrepierer.
Brav aufgesagt.
Berlin ist so hoch verschuldet, daß ein großangelegtes Neubauprogramm illusorisch ist.
Das dürfte auf Bundesebene kaum anders sein.
Die Verschuldungslage erlaubt auch keine Konvergenz von Mietbeihilfen gegen unendlich.
Nur weil Merkels neoliberale Zuwanderungspolitik Wohnraum zum knappen Gut und dadurch zum Spekulationsobjekt gemacht hat.
Es geht wohl jetzt um den Bestandsschutz für vorhandene Mieter, gegen den um sich greifenden Verdrängungswettbewerb.
5 Jahre Zeit, um neue Entwicklungskonzepte zu entwerfen.
Ziel ist die Wiederherstellung der Marktwirtschaft und ihr Schutz vor wachsendem Marktmißbrauch.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Well, that escalated quickly: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4594888 Ganze 4 Tage hat es gedauert, aber das werden die knallroten Sozialisten in Berlin eh nicht verstehen, weil sie immer noch keine Ahnung von Marktwirtschaft haben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Oct 2019, 21:09)

Der Mietendeckel könnte ein sinnvolles Instrument sein, wenn ordentlich vorbereitet und der Senat ordentlich Geld in die Hand nehmen würde: Nämlich um in dieser Zeit viele bezahlbare Wohnungen zu bauen.
Würde in viele bezahlbare Wohnungen investiert, bräuchte man keinen Mietdeckel, Angebot und Nachfrage. Durch sozialistische Eingriffe in den Markt wird die Situation nur verschärft, wunderbar zu sehen in sozialistischen Vorzeigestaaten wie Venezuela.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Wähler
Beiträge: 9344
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

jack000 hat geschrieben:(29 Oct 2019, 00:27)
Das Problem ist grundsätzlich, das es zu wenig Wohnungen gibt und die Mietpreisbremse schafft keine zusätzliche Wohnung.
Es ist eine Notbremse im wahrsten Sinne des Wortes. Wohnungsneubau von Durchschnittsverdienern mittels Wohnungsbaugenossenschaften ist gerade in Ballungsräumen eine gute Alternative, die auch eine kritische Masse erreichen könnte.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist keine Notbremse, sondern der Versuch, politisches Versagen zu kaschieren. Erst verramscht man seine Wohnungen und dann schreibt man den Käufern vor, wie viel Miete sie verlangen dürfen. Wenn die Nachfrage durch die Decke schießt muss man das Angebot ausweiten, nicht die Preise fixieren.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Adam Smith »

Wähler hat geschrieben:(30 Oct 2019, 07:00)

Es ist eine Notbremse im wahrsten Sinne des Wortes. Wohnungsneubau von Durchschnittsverdienern mittels Wohnungsbaugenossenschaften ist gerade in Ballungsräumen eine gute Alternative, die auch eine kritische Masse erreichen könnte.
Das mag sein. Dann müsste der Staat die Wohnungen von den privaten Immobilienfirmen kaufen und in Genossenschaften umwandeln.

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... -imperium/
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Oct 2019, 08:19)

Dann müsste der Staat die Wohnungen von den privaten Immobilienfirmen kaufen und in Genossenschaften umwandeln.
Und auch dann ist keine einzige Wohnung zusätzlich entstanden. Entweder fördert man sozialen Wohnungsbau von privaten Dritten oder man macht es über kommunale Unternehmen, nur so kann die Politik günstigen Wohnraum schaffen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Oct 2019, 08:29)

Und auch dann ist keine einzige Wohnung zusätzlich entstanden. Entweder fördert man sozialen Wohnungsbau von privaten Dritten oder man macht es über kommunale Unternehmen, nur so kann die Politik günstigen Wohnraum schaffen.
Genossenschaften sollen ja besser sein als private Immobilienunternehmen.

https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/ ... ieter.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
MoOderSo
Beiträge: 8424
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:54
user title: (•̀ᴗ•́)و

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von MoOderSo »

Wer will denn schon Wohnraum schaffen?
Zwei Genossenschaften würden gern auf der Brache in Charlottenburg rund 900 Wohnungen bauen. Doch Senat und Bezirk wollen dort einen Park.
https://www.morgenpost.de/bezirke/charl ... tehen.html

Nicht mal die Berliner wollen neuen Wohnraum, wie man beim Tempelhofer Feld gesehen hat.
Nur billige Mieten wollen sie.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Wähler
Beiträge: 9344
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(30 Oct 2019, 07:00)
Es ist eine Notbremse im wahrsten Sinne des Wortes. Wohnungsneubau von Durchschnittsverdienern mittels Wohnungsbaugenossenschaften ist gerade in Ballungsräumen eine gute Alternative, die auch eine kritische Masse erreichen könnte.
Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Oct 2019, 08:02)
Das ist keine Notbremse, sondern der Versuch, politisches Versagen zu kaschieren. Erst verramscht man seine Wohnungen und dann schreibt man den Käufern vor, wie viel Miete sie verlangen dürfen. Wenn die Nachfrage durch die Decke schießt muss man das Angebot ausweiten, nicht die Preise fixieren.
Die dauernde Geschwätzigkeit über politisches Versagen ist eher Ausdruck von Ideenlosigkeit und fehlenden Alternativvorschlägen. Wer soll wie das Angebot ausweiten?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(30 Oct 2019, 09:15)

Wer soll wie das Angebot ausweiten?
Hatte ich bereits geschrieben, über den Pejorativen nicht das Lesen einstellen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Wähler
Beiträge: 9344
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(30 Oct 2019, 09:15)
Die dauernde Geschwätzigkeit über politisches Versagen ist eher Ausdruck von Ideenlosigkeit und fehlenden Alternativvorschlägen. Wer soll wie das Angebot ausweiten?
Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Oct 2019, 17:48)
Hatte ich bereits geschrieben, über den Pejorativen nicht das Lesen einstellen.
Mit der Suchfunktion habe ich als einzigen Hinweis die vermehrte Bereitstellung von Bauland und die Vereinfachung des Baurechtes gefunden. Von München weiß ich aus eigenem Erleben als Wohnungsbaugenossenschaftsmitglied, dass das mit der Baulandbereitstellung bereits geschieht. Es gibt innerhalb der Stadtgrenzen allerdings nur noch begrenzt Bauland, bei dem dann der Grundstückspreis eingefroren werden muss, was zu vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen führt. Die Grundstückspreise sind inzwischen bei einem Niveau angelangt, dass Genossenschaften nicht mehr genug Eigenkapital aufbringen können, um innerhalb der Stadtgrenzen zu bauen.
Eine Mietpreisbremse wäre bei Wohnungsbaugenossenschaften nicht so problematisch, weil in der Gesamtkalkulation über den Lebenszyklus der Gebäude von 80 Jahren die Erstmiete ja in der Regel bis auf die Nebenkosten nicht mehr steigen soll. Die Erstmiete ist bekanntlich von der Mietpreisbremse ausgeschlossen. Ohne präzise Marktregulierung bei den Grundstückspreisen wird es meiner Meinung nach in den Großstädten auch nicht funktionieren, dass mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Es sei denn, man nimmt starke Gentrifizierung in Kauf.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81510
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(31 Oct 2019, 06:29)

Mit der Suchfunktion habe ich als einzigen Hinweis die vermehrte Bereitstellung von Bauland und die Vereinfachung des Baurechtes gefunden.
Siehe zudem noch das posting vom 30.10. 8:29 Uhr. Dass ich der Politik hier keinen wasserdichten Plan zur Beschaffung von günstigem Wohnraum vorlege bitte ich zu verstehen.
Von München weiß ich aus eigenem Erleben als Wohnungsbaugenossenschaftsmitglied, dass das mit der Baulandbereitstellung bereits geschieht.
Die Rede war aber von Berlin, nicht von München. Und wenn in Berlin die Berlinner wollen, dass immer wieder riesige Flächen unbebaute Grünfläche bleiben sollen, dann darf man sich nicht wundern, dass die Preise steigen. Der Mietdeckel wird jedenfalls dafür sorgen, dass die Investitionen in den Unterhalt der Wohnimmobilien auf ein Minimum reduziert werden, Neubauten sind damit mMn. sowieso erstmal ad acta gelegt.

Und wenn eine Stadt keinen Platz mehr hat, dann muss sie sich entweder ins Umland ausbreiten oder in die Höhe bauen. Oder man stärkt den ländlichen Raum, damit nicht alle in der Stadt wohnen müssen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: Sonntag 21. Dezember 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von unity in diversity »

Für die Instandhaltung von Wohnimmobilien wird bereits Miete gezahlt.
Luxussanierungen bei denen die Mieten um bis zu 500,-€ steigen, sind entbehrlich, weil das die Vergleichsmiete nach oben drückt.
Abgesehen vom Lärm- und Schmutzterror, dem die Mieter ausgesetzt sind, die nicht wegziehen wollen.
Also, alles wird gut.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46110
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Cobra9 »

Ach die Bremse ist doch ein Witz. Werden möblierte Wohnungen nur vorrübergehend vermietet, greift die Mietpreisbremse nicht. Diese Ausnahme gilt beispielsweise für die Vermietung von Ferienwohnungen oder Monteurunterkünften. Vorrübergehend heißt, dass eine Wohnung nicht zum dauernden Lebensmittelpunkt des Mieters wird. Prüfe das doch mal !
Occham

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Occham »

wir haben noch immer keine freie Marktwirtschaft... das wärs ja, wenn die Wirtschaft über alles und jeden frei entscheiden darf... man sollte den Faden mal umbenennen...
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Oct 2019, 17:39)

Noch in den 2000ern gab es in den Großstädten massive Probleme mit Wohnungsleerständen.

Hier mal ein Artikel aus dem Jahre 2007.

Damals waren Mieten und Erwerbskosten auf einem Tiefststand in Berlin - und auch anderswo. Und zwar auf Grund des damals sehr angespannten Immobilienmarktes.

Und damals gab es keinen "Mindestmietendeckel" nach unten....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21877
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 13:26)

Und damals gab es keinen "Mindestmietendeckel" nach unten....
Als Investor hat man seinerzeit in Großwohnanlagen investiert, in denen Transferleistungsempfänger wohnten. Die Miete kam garantiert pronto zum 1. vom Jobcenter. In die Wohnanlagen wurde dann nicht investiert, man hat sie verkommen lassen und nur das Geld rausgezogen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Nov 2019, 16:01)

Als Investor hat man seinerzeit in Großwohnanlagen investiert, in denen Transferleistungsempfänger wohnten. Die Miete kam garantiert pronto zum 1. vom Jobcenter. In die Wohnanlagen wurde dann nicht investiert, man hat sie verkommen lassen und nur das Geld rausgezogen.

Nun, es gab und gibt auch zehntausende oder mehr "Kleinanleger", die nach der Wende einzelne Neubau-ETW zum Vermieten gekauft hatten für die eigene Altersvorsorge. Die haben dann diesen "Abwärtstrend" der Mieten bis 2007 "ertragen" müssen.

Das hat niemanden interessiert.....


Nun, da die Mieten in den letzten Jahren gestiegen sind, ist das Geschrei von "links" groß.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21877
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 16:08)

Nun, es gab und gibt auch zehntausende oder mehr "Kleinanleger", die nach der Wende einzelne Neubau-ETW zum Vermieten gekauft hatten für die eigene Altersvorsorge. Die haben dann diesen "Abwärtstrend" der Mieten bis 2007 "ertragen" müssen.

Das hat niemanden interessiert.....


Nun, da die Mieten in den letzten Jahren gestiegen sind, ist das Geschrei von "links" groß.
Wer clever war, hat 2007 bis 2010 zum Tiefstpreis erworben. Der Immobilienmarkt verläuft nämlich zyklisch.
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 10342
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Europa2050 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(29 Oct 2019, 00:47)

Na ja, eine Mietpreisloslösung schafft ja auch keine Lösung.
Also keine Mietpreisbremse,
keinen Mietendeckel,
was ist denn eine mögliche Lösung hier im Forum?
Eine Mehrstufige:

- Stärkung des ländlichen Raumes durch Infrastrukturinvestitionen sowie Ansiedlung von Firmen und Behörden mit Qualitätsarbeitsplätzen in der Region,
- Ausweis von preisgünstigem Bauland in Stadt und Stadtrand
- Vermeidung von Fehlanreizen für Menschen, die nicht arbeitsbedingt in der Stadt wohnen, in die Stadt zu ziehen.

So lange vornehmlich in der Ostdeutschen, aber z.B. auch oberfränkischen Provinz Wohnraum leer steht, wie sauer Bier angepriesen wird oder gar abgerissen wird, haben wir kein Mangelproblem sondern eine Fehlallokation, die man nur über die automatisch entstehenden Preisdifferenzen geregelt bekommt.

Wenn man aber gleichzeitig Mieten deckelt und Transport (von Menschen und Waren) über eine CO2-Steuer verteuert, wird man die Fehlallokation nur noch verstärken.

Bei allen sozialistischen Gedankenmodellen wird eines immer übersehen: Der Mensch als einzelnes Wirtschaftssubjekt agiert immer marktwirtschaftlich, egal in welchem System er lebt. Nur die Rahmenbedingungen, in denen er seine wirtschaftliche Situation optimiert, verengen sich, im Extremfall auf Schatten- und DM-Wirtschaft. Diese Tatsache hat schon die DDR ruiniert ...

Und wenn wir mit billigem Wohnraum in den Städten und hohen Verkehrskosten weitermachen wie bisher, sieht es dann bei uns aus wie in Frankreich oder der ČR - Moloch Hauptstadt und verödetes Land ...

Obwohl kein CSU-Fan, muss ich anerkennen, dass die Bayerische Staatsregierung da schon einiges getan hat, z.B. Verlegung von Ämtern und Dienststellen in die bayerische Provinz oder dezentrale Hochschulen, gegen starken Widerstand der Münchener Fraktion ...
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
Atue001
Beiträge: 4379
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Wer nach einer vernünftigen Lösung fragt, der sollte sich einfach klar machen, dass es Kosten gibt, und Mieten. Kosten sind ggf. zu finanzieren - und Mieten sind die Einnahemen, mit denen man die Finanzierungen bezahlen muss.
Solange Ausgaben und Einnnahmen in einem vernünftigen Verhältnis stehen, sind bestimmte Miethöhen auch gerechtfertigt, und damit nicht zu kritisieren.

Wenn aber die Mietpreissteigerungen kommen, ohne dass entsprechende Investititonen des Vermieters messbar wären - dann haben wir ein Missverhältnis!


Dazu kommt dann die Fragestellung: Wie viel Rendite gestehen wir einem Wohnungsbesitzer zu? Sind 10% über 30 Jahre noch ok, oder braucht es mehr oder weniger?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 01:34)



Wenn aber die Mietpreissteigerungen kommen, ohne dass entsprechende Investititonen des Vermieters messbar wären - dann haben wir ein Missverhältnis!
Nein, schon zum Inflationsausgleich bedarf es Mietsteigerungen

Dazu kommt dann die Fragestellung: Wie viel Rendite gestehen wir einem Wohnungsbesitzer zu? Sind 10% über 30 Jahre noch ok, oder braucht es mehr oder weniger?

10% pro Jahr? :?:

Weil 10% IN 30 Jahren wäre ein schlechter Scherz. ..... :dead:

Angemessen wären 3% REAL pro Jahr, also inflationsbereinigt ;)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28994
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 10:17)

Nein, schon zum Inflationsausgleich bedarf es Mietsteigerungen
Nö. :)

Wenn man derer bedarf... hat man bei seiner Finanzierung (oder dem Einsatz von Eigenkapital)
etwas oder einiges falsch gemacht. ;)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
PeterK
Beiträge: 15789
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von PeterK »

Skull hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:11)

Nö. :)

Wenn man derer bedarf... hat man bei seiner Finanzierung (oder dem Einsatz von Eigenkapital)
etwas oder einiges falsch gemacht. ;)

mfg
Das sehe ich auch so.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:11)

Nö. :)

Wenn man derer bedarf... hat man bei seiner Finanzierung (oder dem Einsatz von Eigenkapital)
etwas oder einiges falsch gemacht. ;)

mfg
Eine Finanzierung einer Immobilie über 30 Jahre, OHNE das Mietsteigerungen einkalkuliert sind, habe ich noch nie gesehen....

Wobei das nicht mein Punkt war.

Es ging ja um die Frage der "Angemessenheit" von Mietsteigerungen und nicht um den "Bedarf" derselben hinsichtlich der Finanzierung in der ursprünglichen Frage.

Wobei eben Mietsteigrungen in Höhe der Inflation "real" ja gar keine sind. Stichwort Indexmiete.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28994
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:26)

Eine Finanzierung einer Immobilie über 30 Jahre, OHNE das Mietsteigerungen einkalkuliert sind,
habe ich noch nie gesehen....
Auch bei Finanzierungen von über 30 Jahren...mit einer Kalkulation von Mieten IN 20 bis 30 Jahren...ist unseriös.

Ich weiss nicht, was Du so gesehen hast. :D

Ich kann Deine (Ein)sicht in Finanzierungen somit nicht nachvollziehen. :)

Und da ist es auch egal, ob Privat oder bei Immobilienfirmen.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:32)

Auch bei Finanzierungen von über 30 Jahren...mit einer Kalkulation von Mieten IN 20 bis 30 Jahren...ist unseriös.

mfg

Wieso ist eine in die Kalkulation eingearbeitete angenommene Mietsteigerung "unseriös"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28994
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:37)

Wieso ist eine in die Kalkulation eingearbeitete angenommene Mietsteigerung "unseriös"?
Mieten und Einkünte IN 20 - 30 Jahren ? :D

Good luck ... bei der seriösen Annahme(n).

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4604061

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:40)

Mieten und Einkünte IN 20 - 30 Jahren ? :D

Good luck ... bei der seriösen Annahme(n).

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4604061

mfg
Naja, eine Finanzierung enthält natürlich lediglich "Annahmen" auf der Seite der "Mieteinkünfte" und auch der Einkommen des Kreditnehmers.

Der Kreditgeber geht davon aus, das die Raten bezahlt werden...

Auch bei Laufzeiten von 20 Jahren



Aber nochmal, das ist doch gar nicht der Diskussionspunkt gewesen- sondern was nun eine "angemessene Mietsteigerung" sei....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2830
Registriert: Montag 9. November 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Gruwe »

Skull hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:40)

Mieten und Einkünte IN 20 - 30 Jahren ? :D

Good luck ... bei der seriösen Annahme(n).
Ich habe bisher noch keinerlei vernünftige Investitions- bzw. Finanzierungsrechnung gesehen, bei der nicht auch mit angenommenen Preissteigerungen, etc. gerechnet wurde. Natürlich sind diese in der Regel nur eine Annahme, etwa gewonnen aus historischen Werte. Aber auch die von dir hier angeführte Annahme von 0% Steigerung/Änderung ist und bleibt lediglich eine Annahme, die ebenso seriös bzw. unseriös ist, wie eine Annahme, welche aus historischen Daten, etc. gewonnen wird. Oder wie mein Prof immer zu sagen pflegte: "0 ist nicht Nichts!"

Wie sehr nun letzten Endes die Realität am Ende von der Planung abweicht, das ist ein anderes Thema.
Atue001
Beiträge: 4379
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 10:17)

Nein, schon zum Inflationsausgleich bedarf es Mietsteigerungen
Üblicherweise werden entsprechende Finanzierungen getätigt, die die Inflation ausreichend mit berücksichtigen. Ansonsten habe ich auch kein Problem damit, Mietpreissteigerungen mit Inflationsausgleich zu akzeptieren.
Was wir derzeit aber auf breiter Front erleben ist, dass die Rendite ausgereizt wird - und gleichzeitig nicht wirklich ausreichend in Neuinvestitionen fließt. Das ist reine Abzocke. Abgezockt werden die Mieter.
Mein Alternativvorschlag: Hohe Gewinnsteuer für Immobilienbesitzer, die dann dazu genutzt wird, den Mietern einen Mietkostenzuschuss zu finanzieren.....

Fazit: Relevant ist doch: Wie viel Gewinn ist ethisch gut, und wo beginnt der Wucher.

Die derzeit überhitzten Immobilienmärkte neigen (nicht überall aber doch in vielen Großstädten) zum Wucher.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:16)


Mein Alternativvorschlag: Hohe Gewinnsteuer für Immobilienbesitzer, die dann dazu genutzt wird, den Mietern einen Mietkostenzuschuss zu finanzieren.....

Was verstehst du unter "Gewinnsteuer"?

Den Gewinn zwischen Kauf und Verkauf?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Atue001
Beiträge: 4379
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:32)

Was verstehst du unter "Gewinnsteuer"?

Den Gewinn zwischen Kauf und Verkauf?
Auch - aber zusätzlich noch die Einnahmen, die die Abschreibung übersteigen.
ist dir nicht klar, wie ein immobilienbesitzer Gewinn macht?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:38)

Auch - aber zusätzlich noch die Einnahmen, die die Abschreibung übersteigen.
ist dir nicht klar, wie ein immobilienbesitzer Gewinn macht?
Ich bin seit 30 Jahren Vermieter

Miete fällt übrigens in die Kategorie "Einkünfte aus Vermietung & Verpachtung" und wird genauso vesteuert wie "Arbeit" oder "Gewinn" der Selbständgen usw.

Was möchtest du da ändern?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Antworten