Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Musterdemokrat hat geschrieben:(02 May 2019, 13:05)

Kühnert sprach von "Kollektivierung". Ein klarer Fall von Verfassungsbruch und die Jusos wären damit ein Fall für den Verfassungsschutz,.
Vorsicht! "falsche Verdächtigung" stellt selbst einen Straftatbestand dar, § 164 StGB ...eine Vorstrafe wäre eines Musterdemokraten unwürdig ;)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Skull hat geschrieben:(02 May 2019, 13:48)

Nö.

Da solltest DU ENDLICH und irgendwann mal ... DEINE Hausaufgaben machen.

Gewisse Phantasien sind ... ausgeschlossen. :)

mfg
deine ausgeschlossenen Phantasien sind ausgenommen, zumindest, solange es demokratisch zugeht ;)
Zuletzt geändert von Sanity am Sonntag 5. Mai 2019, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

BlueMonday hat geschrieben:(02 May 2019, 14:25)

Interessant ist dieser Bezeichnerwandel, von der harten Enteignung zur Verstaatlichung zur Vergesellschaftung zur Kollektivierung nun. Die Frage ist nur, inwiefern damit auch ein inhaltlicher Wandel einhergeht oder ob da nur begrifflich abgelenkt und verharmlost werden soll. Das ist ja das politische Handwerkszeug: Zusammenhänge verdecken, verharmlosen, verklären, um durch die Hintertüre ans Ziel zu kommen.

Aber wie gesagt, gerade Aktiengesellschaften sind ja schon etwas sehr Offenes und zudem Reglementiertes, sind praktisch "vergesellschaftet". Wer einen Teil davon haben will, muss eben teilnehmen, sprich Aktien erwerben. So ist das zumindest in einer zivilsierten Gesellschaft. Die Dividenden kann man dann ja an die Armen der Welt verteilen. Dieses Sozialismusverständnis gab es ja auch mal, nicht als Gegensatz der Marktwirtschaft und des Kapitalismus, sondern als eine Ausprägung oder Erweiterung. Wie wär's mit einem gemeinnützigen Kühnertfonds, der die 50+% BMW-Aktien im Streubesitz nach und nach am Markt erwirbt. Da kann sich dann die linke Seele doch austoben. Sie muss dazu nur mal entgegen ihrer Gewohnheit in die eigene Brieftasche greifen und Eigentum auf zivilisierte Weise erwerben.
deine wirtschaftsliberalen "Nebelkerzen" sind doch leicht zu durchschauen. Immer wieder versuchst du Staat und Gesellschaft die Fähigkeit abzusprechen, sinnvolle Ziele festzulegen und umzusetzen. Das ist ungefähr so, als wenn man den Kapitalismus ad absurdum führen möchte, indem man z.B. die Fehler der Entwicklungsabteilung der Mercedes-Benz A-Klasse als Beispiel anführt. Im sogenannten Elch-Test hatte man damals entdeckt, dass die A-Klasse in der Kurve einfach umkippt. Verbesserung durch Trial & Error sind natürlich ausgeschlossen LOL Der Kapitalismus ist gescheitert q.e.d. :D
Zuletzt geändert von Sanity am Sonntag 5. Mai 2019, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 May 2019, 10:56)

Man könnte fast meinen der Kühnert ist von irgend jemandem (evtl. der Linken? :? ) in die SPD geschickt worden um sie endgültig abzuwracken... ;) :D
vielleicht hat er auch einfach nur seinen Verstand eingesetzt, um gewisse Zusammenhänge zu erkennen, ohne typisch bürgerliche Denkblockaden. Viele Mitglieder in der SPD haben längst den Ursprung der Partei vergessen, weil sie in Schulen und Medien entsprechend "zugerichtet" werden und selbständiges Denken über solche Zusammenhänge durch angelernte Phrasen wegrationalisiert werden. Materieller Konsum erscheint als höchstes Gut und Privateigentum ist gleich Freiheit usw....
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

relativ hat geschrieben:(02 May 2019, 14:59)

Da bewegen wir uns aber schnell in einem sehr persönlichen Blickwinkel. Wie, wer stellt zweifelsfrei fest, daß z.B. BMW nicht mehr dem Allgemeinwohl dient? Welche Parameter nimmst du an. Arbeitsplätze , Kapital, wohin wandern Gewinne...ect.?
wie läuft eine solche Bewertung denn im Moment?! Der Gemeinderat stellt fest, dass der ansässige Betrieb zu wenig/zu viel Gewerbesteuer/Förderung etc. erhält, also wird per Beschluss angepasst ;)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Fliege hat geschrieben:(02 May 2019, 14:58)

Und ich nahm ernsthaft an, Linke würden sich hinsichtlich des aktuellen Sozialismus-Desasters in Venezuela lernbereit zeigen (nachdem das DDR-Desaster schon aus der Erinnerung entwichen zu sein scheint).
wie lernfähig sind sie angesichts einer Insolvenzquote von Neugründungen in Deutschland von 50% innerhalb der ersten 5 Jahre ?! ;) :D
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

BlueMonday hat geschrieben:(02 May 2019, 15:00)

BMW dient nicht dem "Allgemeinwohl"? Fährt nicht die Allgemeinheit mit den PKWs etc. herum? Sind die Inhaber der Aktien im Streubesitz nicht Teil der "Allgemeinheit"? Sind die BMW-Angestellten in Lohn und Brot nicht Teil der Allgemeinheit? Und dann nicht zuletzt fließen massive Abgaben durch BMW (Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Abgeltungsteuer...) an den Staat ("Allgemeinheit") oder an die Renten/Pflege/Krankenversicherungen(wieder "Allgemeinheit").
So zu tun als wäre das nichts, als ob man quasi erst beginnen müsse, einen Teil für die "Allgemeinheit" zu fordern, das ist schon mehr als dreist.
na dann ist der letzte Schritt der Kollektivierung ja nur noch ein Klacks ;) ...weshalb die Aufregung ?! :D
Zuletzt geändert von Sanity am Sonntag 5. Mai 2019, 01:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Fliege hat geschrieben:(03 May 2019, 22:15)

Kühnert bekräftigt seine sozialistische Position: "Ich habe das sehr ernst gemeint" (FAZ online, 3. Mai 2019).

Und Nahles stellt sich begriffsstutzig: Sie könne "die Aufregung nicht ganz nachvollziehen" (SZ online, 3. Mai 2019).


Ein rettendes Ufer sehe ich für die SPD kaum noch.

Wenn die Nahles die Aufregung nicht verstehen kann, dann weiß sie offenbar nicht, dass es bei uns ganz offensichtlich Denkverbote gibt. Wer über das bestehende Wirtschaftssystem nachdenkt, der ist bitterböse. Soetwas tut man einfach nicht, jedenfalls nicht innerhalb der wirtschaftspolitischen Einheitspartei CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/AfD. In diesen Kreisen gilt nach wie vor die Ideologie "Beschäftigung durch Wirtschaftswachstum", "niedrige Steuern auf das unantastbare Eigentum + sehr hohe Steuern auf Arbeit", "kapitalgedeckte Altersvorsorge" usw. Das kann sich alles hundertmal als absurd erweisen, man glaubt einfach an diesen Mumpitz und bezweifelt ihn zumindest nicht öffentlich. Denken ist "links", bei Mitgliedern der wirtschaftspolitischen Einheitspartei hat das traditionsgemäß zu unterbleiben! :mad2:

Hat eigentlich ein bekannter Soze Parteiausschlüsse von Schröder, Clement und Müntefering gefordert? Oder sind denen tatsächlich die Unternehmer viel wichtiger als alle Angestellten und Arbeiter? :?:
Zuletzt geändert von Iwan der Liebe am Sonntag 5. Mai 2019, 13:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Liberty »

Mich würde wirklich mal interessieren, wie der kleine Kevin sich das genau vorstellt. Also mal angenommen BMW wurde zwangsweise verstaatlicht. Wer würde das Unternehmen dann leiten? Und was genau würde die neue Unternehmensleitung an dem Unternehmen dann verändern? Was würde dadurch besser werden, mal ganz konkret?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Liberty hat geschrieben:(05 May 2019, 03:27)

Mich würde wirklich mal interessieren, wie der kleine Kevin sich das genau vorstellt. Also mal angenommen BMW wurde zwangsweise verstaatlicht. Wer würde das Unternehmen dann leiten? Und was genau würde die neue Unternehmensleitung an dem Unternehmen dann verändern? Was würde dadurch besser werden, mal ganz konkret?

Verstaatlichte Unternehmen haben vor allem eine andere Zielfunktion. Es geht nicht mehr primär darum, die Eigentümer auf Kosten der Angestellten zu bereichern. Man kann ja darüber diskutieren, ob das funktioniert, die Tatsache aber, welche Reflexe durch solche Überlegungen bei allen etablierten Parteien, außer den Linken, ausgelöst werden, ist ein Armutszeugnis. Freunde der Multimillionäre in der SPD haben erwartungsgemäß schon den Parteiausschluss Kühnerts gefordert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tomaner »

Liberty hat geschrieben:(05 May 2019, 03:27)

Mich würde wirklich mal interessieren, wie der kleine Kevin sich das genau vorstellt. Also mal angenommen BMW wurde zwangsweise verstaatlicht. Wer würde das Unternehmen dann leiten? Und was genau würde die neue Unternehmensleitung an dem Unternehmen dann verändern? Was würde dadurch besser werden, mal ganz konkret?
Es geht hier gar nicht um reine Versaatlichung! Hintergrund ist wie man gegen Turpokapitalismus und totalen Neoliberalismus umgeht. In einer globalisierten Welt und Vorranschreiten der Industrie 4.0 stecken Risiken, aber auch Chancen für Arbeitnehmer. Um aber Arbeitnehmerinteressen einbringen zu können, muß es Wege geben, einen Fuß in der Tür zu haben. Dies kann Genossenschaft sein, auch über Aktien
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(05 May 2019, 14:03)

Dies kann Genossenschaft sein, auch über Aktien
Jedem Arbeitnehmer steht es frei, Genossenschaften zu gründen, jeder Arbeitnehmer kann jederzeit Aktien kaufen. Wo ist das Problem?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Liberty hat geschrieben:(05 May 2019, 03:27)

Mich würde wirklich mal interessieren, wie der kleine Kevin sich das genau vorstellt. Also mal angenommen BMW wurde zwangsweise verstaatlicht. Wer würde das Unternehmen dann leiten? Und was genau würde die neue Unternehmensleitung an dem Unternehmen dann verändern? Was würde dadurch besser werden, mal ganz konkret?
diese Frage müsste sich dir doch eigentlich bereits jetzt stellen. Im Moment hat ein von den Aktionären (den Kapitalgebern) gewählter Vorstand die strategische Kontrolle über BMW und die vom Vorstand eingesetzte Geschäftsführung hat die operative Kontrolle. Nicht viel anders würde es nach einer "Umwandlung" laufen, wobei Kühnert die Ausarbeitung von Details lediglich zur Diskussion stellt und sich selbst nicht festlegt. Er will also nur eine Diskussion über Dinge anregen, welche durch jahrelange "neoliberale Beschallung" inzwischen als so selbstverständliche und unumstößliche "ökonomische Gesetze" erscheinen, dass gesellschaftlich sinnvollere Alternativen überhaupt nicht mehr denkbar "erscheinen".
Der Unterschied zu jetzt bei BMW könnte sein, dass die Mitarbeiter anstelle der Aktionäre auftreten, denn diese erarbeiten letztlich die Produkte (also volkswirtschaftlich gesehen das Gegenstück zu ihrem Lohn) und diese angestellten Mitarbeiter sollten deshalb die "Geschicke" des Unternehmens mit entscheiden, indem sie über ihre Führungskräfte und grobe strategische Zielen entscheiden. Das vorgeschossene Vermögen der Aktionäre könnte z.B. ersetzt werden durch staatliche Bürgschaften und Kredite. Darüber muss man insbesondere bei solch großen Konzernen nachdenken, die intern streng planwirtschaftlich agieren und aufgrund ihrer Größe bereits eine gewisse Systemrelevanz haben, die quasi jetzt schon "Staatsunternehmen" sind.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tomaner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 May 2019, 14:29)

Jedem Arbeitnehmer steht es frei, Genossenschaften zu gründen, jeder Arbeitnehmer kann jederzeit Aktien kaufen. Wo ist das Problem?
Ich habe ja kein Problem. Es geht um Kühnert, der nichts von direkter Versaatlichung gesagt hat. Zwischen Turpokapitalismus und Stalinismus gibt es doch noch andere Möglichkeiten. Die Eingangsaussage war ja, Kühnert will Nordkorea 2.0, was vollkommener Blödsinn ist.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von imp »

Tomaner hat geschrieben:(05 May 2019, 14:03)

Es geht hier gar nicht um reine Versaatlichung! Hintergrund ist wie man gegen Turpokapitalismus und totalen Neoliberalismus umgeht. In einer globalisierten Welt und Vorranschreiten der Industrie 4.0 stecken Risiken, aber auch Chancen für Arbeitnehmer. Um aber Arbeitnehmerinteressen einbringen zu können, muß es Wege geben, einen Fuß in der Tür zu haben. Dies kann Genossenschaft sein, auch über Aktien
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

imp hat geschrieben:(05 May 2019, 17:16)

Eine Genossenschaft, die keinen Geschäftsbetrieb hat und im Wesentlichen als aktienkaufender Fonds auftritt, wird dir die Bafin zumachen.
Es geht um Vorschläge die weit in die Zukunft reichen und ein Diskussion anregen sollen. Die BaFin muss in diesen Visionen überhaupt keinen Bestand haben.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Liberty »

Sanity hat geschrieben:(05 May 2019, 14:30)
Das vorgeschossene Vermögen der Aktionäre könnte z.B. ersetzt werden durch staatliche Bürgschaften und Kredite.
Die Aktionäre müssten dann ja wenigstens den aktuellen Marktpreis für ihre Anteile vom Staat ausgezahlt bekommen, wenn sie schon vom Staat gezwungen würden ihre Anteile abzugeben. Ich habe gerade nicht auf dem Schirm wieviel BMW insgesamt wert ist. Aber wie sollte der Staat das finanzieren? Ich vermute so viel Geld hat Herr Scholz nicht mal irgendwo rumliegen. Also auf Pump durch Staatsschulden?

Was genau würde sich denn durch eine Verstaatlichung von BMW positiv in dem Unternehmen verändern? Mehr Arbeitsplätze? Höhere Löhne?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von imp »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 17:36)

Es geht um Vorschläge die weit in die Zukunft reichen und ein Diskussion anregen sollen. Die BaFin muss in diesen Visionen überhaupt keinen Bestand haben.
Sie setzt hier europäisches Rahmenrecht (Finanzmarktrichtlinie) um. Da kannst du zwar auch sagen, die gibt es nicht mehr, aber wann wird das sein? Gibt es dann noch die SPD?

Ich meine das konstruktiv. :(
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Troh.Klaus »

Liberty hat geschrieben:(05 May 2019, 17:38)
Was genau würde sich denn durch eine Verstaatlichung von BMW positiv in dem Unternehmen verändern? Mehr Arbeitsplätze? Höhere Löhne?
Weniger Kapitalisten.
Seriös geht anders.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Liberty hat geschrieben:(05 May 2019, 17:38)

Die Aktionäre müssten dann ja wenigstens den aktuellen Marktpreis für ihre Anteile vom Staat ausgezahlt bekommen, wenn sie schon vom Staat gezwungen würden ihre Anteile abzugeben. Ich habe gerade nicht auf dem Schirm wieviel BMW insgesamt wert ist. Aber wie sollte der Staat das finanzieren? Ich vermute so viel Geld hat Herr Scholz nicht mal irgendwo rumliegen. Also auf Pump durch Staatsschulden?

Was genau würde sich denn durch eine Verstaatlichung von BMW positiv in dem Unternehmen verändern? Mehr Arbeitsplätze? Höhere Löhne?
Die Frage ist eher, was BMW in zwanzig Jahren wert ist, vielleicht schaffen sie die Wende, vielleicht werden sie von Google oder sonst einem Konzern aufgegekauft, vielleicht sind sie dann auch gar nichts mehr wert, man kann das heute nicht mit Bestimmtheit sagen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

imp hat geschrieben:(05 May 2019, 17:42)

Sie setzt hier europäisches Rahmenrecht (Finanzmarktrichtlinie) um. Da kannst du zwar auch sagen, die gibt es nicht mehr, aber wann wird das sein? Gibt es dann noch die SPD?

Ich meine das konstruktiv. :(
Die BaFin als Appendix des Finanzministeriums kann auch irgendwann durch eben dieses Ministerium abgeschafft werden. Wäre jetzt nicht gerade ein Verlust.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Tomaner hat geschrieben:(05 May 2019, 14:03)
Hintergrund ist wie man gegen Turpokapitalismus und totalen Neoliberalismus umgeht.
Neoliberalismus ist die Wirtschaftsform des deutschen Wirtschaftswunders nach der Währungsreform von 1948, zuletzt aufgefrischt von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Möchte die SPD nun in sozialistischer Verirrung auf Kapitalismus und Arbeitsplätze, also Wohlstand verzichten?
Zuletzt geändert von Fliege am Sonntag 5. Mai 2019, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 17:56)

Neoliberalismus ist die Wirtschaftsform des deutschen Wirtschaftswunders nach der Währungsreform von 1948.

Möchte die SPD in sozialistischer Verirrung auf Kapitalismus und Arbeitsplätze, also Wohlstand verzichten?
Es bringt ja nichts alles durcheinanderzubringen wie die Bild Zeitung. Einfach mal die Position der der SPD nachlesen, ist doch nicht so schwer. :?:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 17:57)
Es bringt ja nichts alles durcheinanderzubringen wie die Bild Zeitung. Einfach mal die Position der der SPD nachlesen, ist doch nicht so schwer. :?:
Du kannst mir sicherlich weiterhelfen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 17:58)

Du kannst mir sicherlich weiterhelfen.
Ja, ich kann keine sozialistische Verwirrung in der SPD erkennen. Die Diskussionsgrundlagen Kühnerts sind nicht die SPD Position.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Dampflok94 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 17:56)

Neoliberalismus ist die Wirtschaftsform des deutschen Wirtschaftswunders nach der Währungsreform von 1948, zuletzt aufgefrischt von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Möchte die SPD nun in sozialistischer Verirrung auf Kapitalismus und Arbeitsplätze, also Wohlstand verzichten?
Was DIE SPD will ist unklar. Grundlage ist ein Interview von Kevin Kühnert. Der will auf den Kapitalismus verzichten, aber sicherlich weder auf Arbeitsplätze noch auf Wohlstand.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:00)
Ja, ich kann keine sozialistische Verwirrung in der SPD erkennen. Die Diskussionsgrundlagen Kühnerts sind nicht die SPD Position.
Das freut mich. Ob sich die SPD nun von ihrer sozialistisch radikalisierten Jugendorganisation trennt?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:00)
Was DIE SPD will ist unklar. Grundlage ist ein Interview von Kevin Kühnert. Der will auf den Kapitalismus verzichten, aber sicherlich weder auf Arbeitsplätze noch auf Wohlstand.
Soweit bekannt ist, sind rentable Arbeitsplätze und Wohlstand ohne Kapitalismus nicht möglich.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 18:05)

Das freut mich. Ob sich die SPD nun von ihrer sozialistisch radikalisierten Jugendorganisation trennt?
Warum sollte sie? Die SPD hat sich von ihrer Jugenorgansation ja auch nicht getrennt, als Heidemarie Wieczorek-Zeul Verständnis für die Stamokap-Theorie zeigte. Die Jusos sollten sich ja immer eher von den eher drögen und obrigkeitshörigen Nachwuchsorganisationen der Union und der FDP unterscheiden, dies ist von der SPD auch immer so gewollt gewesen.
Zuletzt geändert von yogi61 am Sonntag 5. Mai 2019, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Dampflok94 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 18:07)

Soweit bekannt ist, sind rentable Arbeitsplätze und Wohlstand ohne Kapitalismus nicht möglich.
Soweit bekannt, haben Sozialisten wie Kevin Kühnert da eine völlig andere Meinung. Diese Meinung magst Du nicht teilen, das war es aber auch schon. Ich persönlich sehe weder im Kapitalismus noch im Sozialismus der Weisheit letzten Schluß.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 18:07)

Soweit bekannt ist, sind rentable Arbeitsplätze und Wohlstand ohne Kapitalismus nicht möglich.
Die Frage der Zukunft wird eher sein, ob es nicht auch ohne rentable Arbeitsplätze geht. Alles hat seine Zeit und eines Tages wohl auch das kapitalistische Wirtschaftssystem.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Dampflok94 »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:15)

Die Frage der Zukunft wird eher sein, ob es nicht auch ohne rentable Arbeitsplätze geht. Alles hat seine Zeit und eines Tages wohl auch das kapitalistische Wirtschaftssystem.
Mit letzterem wirst Du jetzt bestimmt auf Gegenwehr treffen. Der Frühkapitalismus begann vor gut 500 Jahren. Und einige meinen, die Entwicklung der Menschheit hätte damit sein Ende gefunden. Eigentlich äußerst pessimistisch.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:19)

Mit letzterem wirst Du jetzt bestimmt auf Gegenwehr treffen. Der Frühkapitalismus begann vor gut 500 Jahren. Und einige meinen, die Entwicklung der Menschheit hätte damit sein Ende gefunden. Eigentlich äußerst pessimistisch.
Das Interessanteste an der gesamten Kühnert-Debatte ist eigentlich die Fantasielosigkeit mit der viele Menschen dieser begegnen. Gerade im Hinblick auf die dramatischen Umwälzungen,die uns in den nächsten dreissig Jahren treffen werden. Um eine Diskussion und um Maßnahmen werden wir aber wohl nicht herumkommen, auch wenn eine Leute so agieren, als wenn sie den Ludwig Erhard Gedächtnispreis gewinnen möchten.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:24)

Das Interessanteste an der gesamten Kühnert-Debatte ist eigentlich die Fantasielosigkeit mit der viele Menschen dieser begegnen. Gerade im Hinblick auf die dramatischen Umwälzungen,die uns in den nächsten dreissig Jahren treffen werden. Um eine Diskussion und um Maßnahmen werden wir aber wohl nicht herumkommen, auch wenn eine Leute so agieren, als wenn sie den Ludwig Erhard Gedächtnispreis gewinnen möchten.
Ich denke eher, dass das die panische Angst etlicher - vor allem konservativer - Leute ist, hier könnte irgendjemand klammheimlich so eine Art DDR-Sozialismus wieder einführen wollen :D Damit hat Kevin Kühnert natürlich nix am Hut. Logisch. Er möchte einfach als Sozialist, dass langfristig etwas gegen die großen sozialen Ungerechtigkeiten unternommen wird, dagegen, dass sich exorbitanter Reichtum in paar wenigen Eigentümer-Händen konzentriert, während die Masse in abhängiger Lohnarbeit so vor sich hinschuftet, ohne in der Wirtschaft maßgeblich mitentscheiden zu können.
Zuletzt geändert von Selina am Sonntag 5. Mai 2019, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:14)
Soweit bekannt, haben Sozialisten wie Kevin Kühnert da eine völlig andere Meinung. Diese Meinung magst Du nicht teilen, das war es aber auch schon.
Du kennst das wirtschaftswissenschaftliche Grundlagenwerk von Adam Smith, erschienen 1776, mit dem Titel "An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations", kurz "Wealth of Nations", deutsch "Wohlstand der Nationen"? In sieben Jahren wird dieses Grundlagenwerk 250 Jahre alt.

Den Kern dessen, um was es geht, bringt Adam Smith so auf den Punkt: "Wir erwarten unser Essen nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers oder Bäckers, sondern von deren Bestehen auf ihrem eigenen Interesse. Wir wenden uns nicht an ihre Humanität, sondern an ihre Eigenliebe, und wir sprechen zu ihnen nicht von unseren eigenen Erfordernissen, sondern von ihren Vorteilen. Nur der Bettler will allein vom Wohlwollen seiner Mitbürger leben" (Smith zitiert von Ralf Dahrendorf, Der Wohlstand der Nationen; in: Zeit, 27. Januar 1984). Anders formuliert klingt das bei Smith auch so: "In der Tat, im allgemeinen hat (der einzelne) weder die Absicht, das öffentliche Interesse zu fordern, noch weiß er, wie sehr er es fördert ... Er beabsichtigt nur seinen eigenen Gewinn, und er wird dabei, wie in vielen anderen Fällen, durch eine unsichtbare Hand geleitet, die ein Ziel befördert, das nicht Teil seiner Absichten war" (ebenda).

Wer den Autobauer enteignet, sollte sich darauf gepasst machen, künftig zu Fuß unterwegs zu sein.
Dampflok94 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:14)
Ich persönlich sehe weder im Kapitalismus noch im Sozialismus der Weisheit letzten Schluß.
Der Kapitalist und seine Arbeiter verdienen Geld, der Sozialist gibt Geld anderer Leute aus. Die Frage, welche Tätigkeit primär sei, möge jeder selber beantworten.
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Elser
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Elser »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(01 May 2019, 14:58)

Aber doch. Verschwörungstheoretiker und Putidioten behaupten zwar wahrheitsmäßig, dass in Deutschland die Wirtschaft entscheidet.

Das stimmt jedoch nicht, denn der Wähler hat z.B. einst die Sozen gewählt, weil er unbedingt eine beschleunigte Umverteilung nach oben wollte (Steuersenkungen für Reiche + Hartz IV für den Pöbel). :thumbup:

Zwar gibt es bei uns Lobbyisten, aber die wichtigen Entscheidungen werden von unabhängigen Experten von RWE, VW & Co getroffen. :thumbup:

Unter "Demokratie" versteht jeder Mensch etwas anderes. Für die Einen ist nahezu jedes Land demokratisch, wenn es einfach nur freie Wahlen gibt. Für Andere sind Länder wie Deutschland, in denen die Macht unbestritten von der Wirtschaft ausgeht, nicht demokratisch. Und wieder Andere sind der Meinung, dass selbst die Schweiz, wo Unrelevante tatstächlich zumindest ein begrenztes Mitspracherecht haben, nicht demokratisch, weil z.B. die UBS-Rettung ohne Volksbefragung stattfand.

Es ist eine Frage der Definition.

Kapitalismus kann, wenn man die strenge Definition verwendet, in keinem Fall demokratisch sein, denn die ökonomische Macht liegt in den Händen Weniger. Aus dieser ökonomischen Macht ergibt sich auch eine politische. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Ein Arbeitnehmer, der für ein paar Tausender im Monat arbeitet, kann nicht den gleichen politischen Einfluss haben wie ein Wirtschaftsbonze, dem die Millionen oder Milliarden nur so aus den Ohren wachsen.
Aber er kann frei, geheim und gleich wählen. Leider nutzen das zu wenig, um Druck auf die großen Parteien auszuüben.

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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Selina hat geschrieben:(05 May 2019, 18:31)

Ich denke eher, dass das die panische Angst etlicher - vor allem konservativer - Leute ist, hier könnte irgendjemand klammheimlich so eine Art DDR-Sozialismus wieder einführen wollen :D Damit hat Kevin Kühnert natürlich nix am Hut. Logisch. Er möchte einfach als Sozialist, dass langfristig etwas gegen die großen sozialen Ungerechtigkeiten unternommen wird, dagegen, dass sich exorbitanter Reichtum in paar wenigen Eigentümer-Händen konzentriert, während die Masse in abhängiger Lohnarbeit so vor sich hinschuftet, ohne in der Wirtschaft maßgeblich mitentscheiden zu können.
Die panische Angst im Land der Parzellen und Gartenzwergbesitzer ist unbegründet. Allerdings darf man ruhig einmal darüber nachdenken, was man in der Zukunft macht, wenn Digitalisierung und KI Millionen von Arbeitsplätzen vom Autobauer bis zum Rechtsanwalt überflüssig macht. Die Sprach und Kozeptionslosigkeit der Politik ist da schon erschütternd und man kann auch hier im Forum ja sehr schön nachlesen, dass viele User sich aus dem engen geistigen Schema des Kapitalismus der letzten siebzig Jahre offenbar nicht befreien können. Wer allerdings ein wenig nachdenkt, der wird erkennen, dass neue Ideen und Konzepte dringend nötig sind, will man hier weiterhin einigermassen in Frieden leben und keine völlige Spaltung der Gesellschaft riskieren.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Elser »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 14:34)

Nach Audi in Westungarn, Mercedes in Mittelungarn baut BMW in Ostungarn (Debrecen) gerade mit Milliardeninvestitionen einen neuen Produktionsstandort aus. Geplante Jahreskapazität: 150 000 Fahrzeuge. Etwa die Hälfte von dem, was in Dingolfing produziert wird. Vorwiegend hybrid und elektro und natürlich neueste Produktionstechnik vom feinstem. Viktor Orbán hat schon mal vorausschauend die gesetzlich erlaubte Überstundenzahl von 250 auf 400 pro Jahr erhöht. Und lässt von den EU-Infrastrukturabgaben weiter die Straßen asphaltieren, auf denen die Industriegüter von und für BMW transportiert werden.

Vielleicht gibts ja irgendwann mal gar nix mehr zu enteignen oder zu kollektivieren?
Du meinst bei uns? Oder?

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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von aleph »

gerechtere Verteilung von Eigentum ist nicht gleich Verstaatlichung. kollektivierung heißt nicht, dass der autokonzern dem Staat gehören soll. dass hier Handlungsbedarf besteht, steht außer Frage, aber die Lösung wurde noch nicht gefunden. im übrigen gibt es bereits jetzt teilverstaatlichung von Eigentum. nennt sich steuern. man muss halt die reichen besser besteuern, so einfach ist das. das funzt auch bei ausländischen Firmen. man kann z.b. zu bezos sagen, entweder du bezahlst ordentlich steuern bei uns, oder in deutschland kommt beim Aufruf der Seite amazon die Meldung diese Seite kann in deinem land nicht aufgerufen werden. steuerschlupflöcher muss man schließen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Troh.Klaus »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:58)
Die panische Angst im Land der Parzellen und Gartenzwergbesitzer ist unbegründet. Allerdings darf man ruhig einmal darüber nachdenken, was man in der Zukunft macht, wenn Digitalisierung und KI Millionen von Arbeitsplätzen vom Autobauer bis zum Rechtsanwalt überflüssig macht.
Nicht nur die Arbeitsplätze werden überflüssig, sondern die ehemaligen Arbeitsplatzbesitzer gleich mit.
Seriös geht anders.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(05 May 2019, 19:20)

Nicht nur die Arbeitsplätze werden überflüssig, sondern die ehemaligen Arbeitsplatzbesitzer gleich mit.
Eben das gilt es zu verhindern. Menschen sind nicht überflüssig und den Menschen sollte man auch nicht über seinen Arbeitsplatz definieren.Die reflexartigen Reaktionen auf Kühnerts Denkanstöße sind auch meiner Sicht völlig überflüssig, vor allen Dingen von Leuten aus der Politik die völlig ohne Zukunftskonzepte daherkommen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 18:58)

Die panische Angst im Land der Parzellen und Gartenzwergbesitzer ist unbegründet. Allerdings darf man ruhig einmal darüber nachdenken, was man in der Zukunft macht, wenn Digitalisierung und KI Millionen von Arbeitsplätzen vom Autobauer bis zum Rechtsanwalt überflüssig macht. Die Sprach und Kozeptionslosigkeit der Politik ist da schon erschütternd und man kann auch hier im Forum ja sehr schön nachlesen, dass viele User sich aus dem engen geistigen Schema des Kapitalismus der letzten siebzig Jahre offenbar nicht befreien können. Wer allerdings ein wenig nachdenkt, der wird erkennen, dass neue Ideen und Konzepte dringend nötig sind, will man hier weiterhin einigermassen in Frieden leben und keine völlige Spaltung der Gesellschaft riskieren.
Genauso siehts aus. Ein neues anderes Wirtschaften und ein neues Sozialsystem, nahe dran an den Bedürfnissen der Menschen, werden dringend nötig sein. Arbeitsinhalte, Arbeitszeiten und Arbeitsaufwand werden in wenigen Jahrzehnten nichts mehr mit dem zu tun haben, was wir heute kennen. Da wirds ein enormes Umdenken und eine effektive Kooperation von Wissenschaftlern und Politikern geben müssen, um solche Umbrüche stemmen zu können.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von yogi61 »

Selina hat geschrieben:(05 May 2019, 19:56)

Genauso siehts aus. Ein neues anderes Wirtschaften und ein neues Sozialsystem, nahe dran an den Bedürfnissen der Menschen, werden dringend nötig sein. Arbeitsinhalte, Arbeitszeiten und Arbeitsaufwand werden in wenigen Jahrzehnten nichts mehr mit dem zu tun haben, was wir heute kennen. Da wirds ein enormes Umdenken und eine effektive Kooperation von Wissenschaftlern und Politikern geben müssen.
Neoliberalen Geschäftemachern und Konservativen fehlt daür aber noch die Fantasie. Sie werden aber eh von der Zeit weggespült, irgendwann.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(05 May 2019, 19:56)
Ein neues anderes Wirtschaften und ein neues Sozialsystem, nahe dran an den Bedürfnissen der Menschen, werden dringend nötig sein.
yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 19:58)
Neoliberalen Geschäftemachern und Konservativen fehlt daür aber noch die Fantasie. Sie werden aber eh von der Zeit weggespült, irgendwann.
Wolfgang Thierse versucht als Ex-DDR-Insasse und Alt-Bundestagspräsident sowie ehemaliger SPD-Grundwertekommissionvorsitzender den Linksabsturz von Kevin Kühnert in Erinnerung an Helmut Kohl so zu entschuldigen: "Er ist jung, für Kühnert gilt die Gnade der späten Geburt" (so im Interview mit der Nachrichtenseite von T-online, 4. Mai 2019). Thierse erläutert auch, weshalb Kühnert diese Gnade durchaus nötig hat, denn "er", Kühnert, "erinnert sich nicht, was vergesellschaftetes, kollektives, verstaatlichtes Eigentum im kommunistischen Teil der Welt bewirkt hat, nämlich das, was der DDR-Dissident Rudolf Bahro das System der organisierten Verantwortungslosigkeit genannt hat."

Wir lernen: Juso-Kühnert träumt von einer Politikerkarriere in einem System der organisierten Verantwortungslosigkeit. Und wir lernen auch: Dieser Traum von einem System der organisierten Verantwortungslosigkeit kommt bei geneigten Rezipienten durchaus gut an.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tomaner »

Fliege hat geschrieben:(05 May 2019, 17:56)

Neoliberalismus ist die Wirtschaftsform des deutschen Wirtschaftswunders nach der Währungsreform von 1948, zuletzt aufgefrischt von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Möchte die SPD nun in sozialistischer Verirrung auf Kapitalismus und Arbeitsplätze, also Wohlstand verzichten?
In den 1970er Jahren wurde der Ausdruck Neoliberalismus wieder aufgegriffen und erfuhr einen Bedeutungswandel. Oppositionelle Wissenschaftler in Chile benutzten ihn mit negativer Konnotation und kritisierten damit die von Ideen der Chicagoer Schule sowie Friedrich August von Hayek beeinflussten radikalen Reformen durch die Chicago Boys. Heute wird der Begriff vorwiegend abwertend für „Marktfundamentalismus“ verwendet, nicht selten im Zusammenhang mit der New Right und der damit verbundenen Wirtschaftspolitik Ronald Reagans und Margaret Thatchers. https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

Arbeitgeber gründeten mit Millionen Organisationen, wie "Neu Soziale Marktwirtschaft" die nichts anderes bedeuten, wie Kürzung im sozialen Bereich, also Umverteilung von Unten nach Oben. Auch in vielen Ländern hieß es, Privatisierung letzter staatliche Unternehmen, wie Straßenbahnen usw., selbst Gedanken wie Verstaatlichung Wasserwerke. Dies führe aber nicht zu mehr Wohlstand, sondern Verelendung dieser Betriebe, wegen zu wenig Investitionen. Städte hatten dann zwar für kurze zeit mehr Geld, auf Dauer mußten sie aber Leistungen zurückkaufen, was ein Drauflegegeschäft ist. Um aber billiger zu sein, wird an Investitionen gespart und Personal. Preise wurden nicht billiger, Leistungen aber immer schlechter.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

Elser hat geschrieben:(05 May 2019, 18:58)

Du meinst bei uns? Oder?

Elser
Ja. Im Prinzip schon. Der Beitrag war natürlich etwas polemisch gemeint. Aber im Prinzip ist es schon so: Große internationale Unternehmen sind von ihrer Wirkmächtigkeit her mehr und mehr mit Staatrregierungen vergleichbar. Im Falle der Investorentätigkeit in Ungarn ist es so, dass die DUHK (Deutsch-Ungarische-Handelskammer) als Interessenvertreterin der deutschen Unternehmen einen ganz hervorragenden Draht zur ungarischen Regierung hat. Man wundert sich immer über das Selbstbewusstsein von Autokraten wie Orbán. Aber der hat eben ziemlich wichtige Herren und Damen außerhalb des offiziellen diplomatischen Programms an der Hand. Ich will damit folgendes sagen: Der Antistaatsreflex, so verständlich wie er erst mal in diesem Kühnert-Fall ist ... der stellt sich schützend vor Institutionen wie BMW, Google oder Facebook, die selbst bereits so etwas wie Staatsgebilde sind.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

Sanity hat geschrieben:(05 May 2019, 01:40)

wie läuft eine solche Bewertung denn im Moment?! Der Gemeinderat stellt fest, dass der ansässige Betrieb zu wenig/zu viel Gewerbesteuer/Förderung etc. erhält, also wird per Beschluss angepasst ;)
Enteignung/Kollektivierung ist nochmal eine andere Hausnummer, als Gewerbesteuer festlegen, denn bei der bewegen wir uns nicht im Grundgesetzbereich.
Da wird eine einfache Gemeinratfeststellung nicht reichen, dies wird auch ein Herr Palmer feststellen muessen, wenn seine ersten Enteignungen vor Gericht landen, die dann das letzte Wort haben. Ich kann mir mom. noch bessere Alternativen vorstellen, als solche ziemlich sicheren Prozessfluten.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben:(05 May 2019, 19:04)

gerechtere Verteilung von Eigentum ist nicht gleich Verstaatlichung. kollektivierung heißt nicht, dass der autokonzern dem Staat gehören soll. dass hier Handlungsbedarf besteht, steht außer Frage, aber die Lösung wurde noch nicht gefunden. im übrigen gibt es bereits jetzt teilverstaatlichung von Eigentum. nennt sich steuern. man muss halt die reichen besser besteuern, so einfach ist das. das funzt auch bei ausländischen Firmen. man kann z.b. zu bezos sagen, entweder du bezahlst ordentlich steuern bei uns, oder in deutschland kommt beim Aufruf der Seite amazon die Meldung diese Seite kann in deinem land nicht aufgerufen werden. steuerschlupflöcher muss man schließen.
Das ist der eigentliche Brennpunkt. Eine gerechtere Besteuerung (oder überhaupt erst mal so etwas wie Besteuerung) der großen internationalen IT-Unternehmen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(05 May 2019, 19:58)

Neoliberalen Geschäftemachern und Konservativen fehlt daür aber noch die Fantasie. Sie werden aber eh von der Zeit weggespült, irgendwann.
Wenn man nur wüste, was Kühnert “diskutieren“ will.
Bisher hat er ja nichts anderes von sich gegeben , als seine vage persönliche Vision, ohne dazu zu liefern, wie die Umsetzung konkret aussehen soll.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 11:10)

Wenn man nur wüste, was Kühnert “diskutieren“ will.
Bisher hat er ja nichts anderes von sich gegeben , als seine vage persönliche Vision, ohne dazu zu liefern, wie die Umsetzung konkret aussehen soll.
Ich frage mich nur, wie es darauf ein so heftiges Echo gibt. Im österreichischen "Standard" waren die Auslassungen Kühnerts und die Reaktionen darauf am Freitag, 3. Mai Thema auf der Titelseite. So ganz normal ist das nicht.
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