Systementwicklung wohin?

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Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Atheist » Mo 31. Aug 2015, 12:06 hat geschrieben:
Deshalb mein folgender Vorschlag: Deutschland tritt dem Vatikan bei.

Ich wäre total dafür, wenn der Papst aber wirklich Jesus seine Worte verkünden würde... :?

Die Kirche ist von Jesus seiner Philosophie schon ange ausgetreten. Ich sag nur die Kreuzzüge (Hätte Jesus sowas gewollt)

Wir brauchen etwas mit mehr Spielraum und noch mehr Moral und jemand der ein heftiges gerechteres Schwert führt.

Jemand der weiss, was falsch und richtig ist(Ich melde mich gerne freiwillig)


Der König müsste folgende Sachen hart bestrafen:

1. Kapitlismus (nur für die, die mit dem Geld nichts gutes machen)

2. Morden (Mörder werden hingerichtet ohne wenn und aber)

3. Diebstahl ( wird bestraft in dem man der Person alles nimmt was sie besitzt )

4.Götzenverehrung (nur der gerechte König darf angehimmelt werden und zählt als Gott der Menschen)

5.Pädophile ( auch hinrichten)

Und hier die Dinge, die er verteidigen sollte:

1. Gerechtigkeit/Moral

2. Die Schwachen und Kranken

3. Seinen Kodex

4. Das streben nach Wissen und Erkenntnis

5 Die Menschheit (was zu den Schewachen zählt) :?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

3x schwarzer Kater » So 30. Aug 2015, 13:54 hat geschrieben:
Eben. Es ist vollkommen falsch vom "Abschluss" eines Generationenvertrages zu sprechen. Den gibt es nicht und damit auch keinen Zeitpunkt des Abschlusses. wann immer der sein sollte.
Mannomann!

Ich könnte jetzt über Rabulistik philosophieren, aber ich bin ein eher "einfacher" Mensch und sage deshalb, dass Du hier Korinthenkackerei betreibst. Was der "Generationenvertrag" ist, kannst Du in dem Wiki-Link nachlesen. Selbst einfache Menschen wie ich wissen, was damit gemeint ist. Dass dieser Generationenvertrag irgendwann Gültigkeit hatte, ist wohl auch unbestritten, denn Jahrzehnte lang war das die Basis für die Berechnung der Renten von Millionen von Deutschen, für die mehr Millionen von anderen Deutschen bezahlt haben. Wenn man zwanghaft korinthenkackerisch sein will, kann man natürlich sagen, dass nie jemand einen Generationenvertrag unterzeichnet hat. Mit dem Einwand musst Du Dich allerdings (im Zweifel per Séance) an die Leute wenden, die den Generationenvertrag damals erdacht und ihn so bezeichnet haben.

Dass es keinen "Zeitpunkt" für das Inkrafttreten dieses nicht-existenten Vertrags geben würde, ist allerdings ... vollkommen falsch :rolleyes:. Es gibt einen eindeutig identifizierbaren Tag, an dem die erste Rente ausgezahlt wurde, deren Berechnung nach diesem nicht-existenten Vertrag erfolgt ist.

Ich dachte echt, hier wird über Inhalte diskutiert und nicht über Sprachregelung .... :mad2:
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

3x schwarzer Kater » So 30. Aug 2015, 13:15 hat geschrieben:
Es wurde nie ein Generationenvertrag abgeschlossen.
Es handelt sich wie beim Staatsvertrag von Calvin und Hobbes um eine Fiktion, die vor allem eine pseudohistorische Herleitung des Systems ist, kein echter Vertrag im Sinne der Vertragsfreiheit.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Dark Angel » Heute 10:50 hat geschrieben: Jaja ich weiß - Dein Motto ist "Technik, Technik über alles - Mensch ist ein Auslaufmodell"
Das ist doch nicht meine Idee - ich beschreibe lediglich, wie sich Technologie entwickelt.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Falk7 » So 30. Aug 2015, 15:58 hat geschrieben:Zurück zur fehlenden Judikative, Legislative, Exekutive. Wir haben also einerseits technische Möglichkeiten geschaffen um privatwirtschaftlich agierende Marktmechanismen und Unternehmen also möglichst grenzfrei global agieren, wachsen und sich vernetzen zu lassen und haben aber andererseits nur absolut begrenzte "alte" Steuerungsmöglichkeiten zum gesellschaftlich notwendigen Nutzen, der grundsätzlich ökonomisch keinen eigenständigen Wert und kein definiertes Ziel darstellt, somit außerhalb der jeweiligen ökonomischen Individualkriterien liegt.

Was für politische Mittel haben wir also momentan? .......... Verträge?... Absichtserklärungen?[/url]"]

Gar keins mehr. So erklärt sich zum Beispiel, dass deutsche Großkonzerne (sogar solche, die mehrheitlich in öffentlicher Hand sind!) interne Fluggesellschaften gegründet haben, deren Sitz auf Inseln liegt, die zwar keinen einzigen Flugplatz (geschweige denn Flughafen) haben, aber sehr "liberale" Steuergesetze. So erklärt sich auch, dass gewisse schwedische Möbelhäuser oder gewisse amerikanische Kaffeeröster in Deutschland keine Steuern bezahlen - ganz im Gegensatz zu der "Konkurrenz", die zwei Straßen (oder auch nur zwei Häuser) daneben angesiedelt ist.

Mit allen Konsequenzen. Wie will sich ein örtliches Möbelhaus oder ein örtlicher Kaffeeröster seine Beschäftigten nach Tarif bezahlen, wenn nebenan ein Konkurrent haust, der nichtmal Steuern zahlt? Direkte Folge: In Deutschland sinkt die Zahl der Betriebe, die noch tarifgebunden sind, von Jahr zu Jahr. Das ist der "freie Markt", der uns alle in die paradiesische Gleichheit führen wird, weil ja nichts als Leistung zählt im Leben... Vorbedingungen wie "Reichtum" sind nebensächlich, denn "im Prinzip" haben wir ja alle die gleiche "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit". Nach der Theorie der Propheten der freien Marktwirtschaft hat das Kind eines Hartz-IV-Empängers genauso große Chancen, zu Reichtum zu gelangen, wie das Kind eines Milliardärs. Gleiche Handlungs- und Entscheidungsfreiheit!

Glaubt das wirklich jemand????

Dann schaut Euch doch mal Statistiken an!

Vor diesem "Problem" hat die Politik kapituliert. Weil die Politik erkannt hat, dass sie ohnehin nicht ändern kann.


Wir brauchen keinen Weltkommunismus. Dieses Konzept hat sich als untauglich erwiesen. In Deutschland hatten wir Ansätze, wie man zumindest einigermaßen für "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" sorgen kann. Dazu ist es notwendig, "Waffengleichheit" herzustellen zwischen den Menschen, die über viel Kapital verfügen, und den Menschen, die wenig oder kein Kapital haben. Auf nationaler Ebene ist das zum Beispiel durch die Definition von Grundrechten, durch die Garantie von Mitbestimmung in den Betrieben, durch paritätische Finanzierung von sozialen Sicherungssystemen etc pp vollzogen worden. International sollten so Mechanismen wie Entwicklungshilfe die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der "Besitzlosen" herstellen (oder zumindest verbessern). Es GIBT Systeme zur Eindämmung von "Gier" und deren negativen Effekten auf den Märkten. Diese Systeme sind noch nichtmal schlecht. Wir müssen uns nur der Realität stellen, dass diese Systeme immer weniger angewandt werden. Hier beugt sich die Politik dem Mantra der Neoliberalen, dass staatliche Macht immer mehr eingeschränkt werden muss. Selbst hinsichtlich hoheitlicher Aufgaben wie Strafvollzug und Militär gibt es doch inzwischen immer stärkere Tendenzen zur "Privatisierung".

Im internationalen Verkehr wird das Gefälle zwischen Reich und Arm auch immer stärker. Die finanzstarken Länder der westlichen Welt zwingen allen anderen Staaten "ihr" Wirtschaftssystem auf. Wer sich dem nicht beugen will, geht eben pleite. Das ist fatal, denn dieses System kann auf Dauer nicht funktionieren. Der Kapitalismus ist dabei, sich selbst zu fressen.
Wie wohltuend nicht alleine so zu denken..., in diese Richtung zum nachdenken zu animieren :) Danke für Deine Sätze.

Mit besten Grüßen vom Falk[/quote]

Danke für den Zuspruch.

Ich muss aber kundtun:

ICH habe diesen Beitrag nicht geschrieben!

Ich fühle mich geehrt, aber ICH HABE IHN NICHT GESCHRIEBEN!

Scheint mir irgendein Fehler in der Forensoftware zu sein...

@Falk: Wir sind nicht allein! Hasta la Victoria siempre.
Zuletzt geändert von Sanngetall am Montag 31. August 2015, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Falk7 » Gestern 21:39 hat geschrieben:
wenn es so wäre dass es sich tatsichlich "auch wirtschaftlich lohnt" dann wäre es ja richtig gut.... tatsächlich ist es aber so, dass die Entwicklung dahingeht, dass es im Wesentlichen dem wirtschaftlichen Nutzen unterliegt, in dieses Richtung auch rasant weiterentwickelt wird. Der Hauptnutzen dieser Entwicklungen - dass hatten wir schon - diehnt nicht dem Wohle der Gesellschaft.

Wenn es tatsächlich massive und mit den wirtschaftlichen Entwicklungen kongruent einhergehende Entwicklungs- und Nutzungsanstrengunegn für eine weltweite , neutrale Bildung gäbe, ja dann würde ich Dir hurra rufend folgen, aber dies geht uns gebildeten doch im Wesentlichen am A..... vorbei. Wer interessiert sich dafür einem Afrikaner endlich technisches Wissen oder die Mittel zur Nutzung dieser Lernmedien und Technik zur Verfügung zu stellen. Wo passiert da etwas..... nirgends, alles nur barmherzige Einzelprojekte und Tropfen auf den heißen Stein, der Abstand wird immer größer.

Du schreibst von den technischen Segnungen der Autmation, die dann am Ende allen zu Gute kommt. Ja das wünsche ich mir auch! Aber: Ich finde es super, dass Wiesenhof jetzt seine Turbomast-Industrie-Flattermänner endlich auch im fernen Afrika verkauft und dort zum halben Preis wie sie dort zu erzeugen sind - und mit einem Viertel der Qualität mal so nebenbei bemerkt. Nur, dass wir dabei die Menschen um Ihren Broterwerb bringen, die sich dort im kleineren Rahmen und vor allem im kleinsten Rahmen davon bis jetzt ernähren konnten, dass sie dort vor Ort Geflügel züchteten. Mann könnte ja jetzt sagen, na toll, für die par neuen "Hungerleider, Armen oder Arbeitslosen" kann aber der Rest der Afrikaner ja endlich 2 mal Fleisch im Monat essen. JO, aber das ist nicht zu Ende gedacht. Weil mit dieser Taktik okkupieren wir dauerhaft immer mehr Resourcen von deren bis dahin eigenen ökonomischen Möglichkeiten selbständiger aktiver Tätigkeit. Die Produktionsmittel und die Wertschöpfung wird plötzlich von vielen kleinen aktiven Marktteilnehmern vor Ort in die Hände von Konzernen irgendwo auf der Welt verschoben. Wenn wir sie wenigstens wesentlich und eigenständig bleibend reguliert beteiligen würden, nein tun wir aber nicht. Es gibt dabei in Bezug auf die neue Verteilung nur 3 Gewinner, denjenigen der in der Politik damit bestochen wurde das zuzulassen, den unverhältnismäßig Gewinn abschöpfenden dortigen Generaldistributor und die installierten Regionaldisributoren.

Wenn die Werterschaffungs- und die Wertschöpfungskette derart neu aufgestellt wird, dass wir reichen Industrienationen dort in jedem Bereich versuchen für uns zusätzliche Gewinne abzuschöpfen, die bis dahin sowohl in der Produktion (Arbeitsplätze) und in der Wertschöpfung alleine im jewieligen Lande bleiben, dann kann man das rechnen wie man will es führt immer dazu, dass die Scheere noch weiter auseinander geht. Es fehlt eine wenigsten eingermaßen auf die Verteilungsparität achtendes Regulativ! Und dieses Regulativ kommt nicht alleine und nicht nur durch die weitere Technisierung.

Die Afrikaner interessieren uns als Konsumenten und Verbraucher, ja ...........aber als Menschen?

Vertrauen ist gut, abr Kontrolle ist besser!

LG vom Falk
Ich greife mal den vorletzten Satz auf:
Die Afrikaner interessieren uns als Konsumenten und Verbraucher
Und genau darum geht es doch. Die Afrikaner sollen konsumieren und verbrauchen.

Damit das möglich ist, müssen sie irgendwie ein Einkommen haben. Die beste Möglichkeit, Afrikaner zu einem Einkommen zu verhelfen, ist ihnen einen Zugang zu Bildung zu verschaffen, damit sie ihre Möglichkeiten entwickeln können und Wissenschaftler, Tüftler, Softwareentwickler usw. werden können.

D.h. wenn es eine Möglichkeit gibt mit überschaubaren Kosten, Bildung auf höchstem Niveau allen Menschen zugänglich zu machen, dann ist das ein Segen für den Absatz der "Kapitalisten", weil sich so sehr viel mehr Menschen nützlich machen, ein Einkommen erzielen und damit konsumieren können.

Meine Behauptung ist, es ist möglich allen Menschen innerhalb der nächsten 35 Jahren einen kostenfreien Zugang zu Bildung zu verschaffen. Das hilft den Menschen einen Weg aus der Armut zu finden - vor allem aber erhöht es die globale Wirtschaftsleistung.

Mein Ansatz ist deshalb ein kapitalistischer mit sozialer Komponente - gegen den Kapitalismus lässt sich in dieser Zeit nichts bewegen. Vielmehr muss man dem Kapitalismus die Schippe in die Hand geben, mit der er sein eigenes Grab schaufeln kann.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ehe der Computer Führungskräfte ersetzt sind die vielen anderen Büroarbeiter schon längst ersetzt. Industrie 4.0, Büro 2.0, die Frage wird sein, wie die Masse der Menschen ihr Geld verdient.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Tom Bombadil » vor 1 Minute hat geschrieben:Ehe der Computer Führungskräfte ersetzt sind die vielen anderen Büroarbeiter schon längst ersetzt. Industrie 4.0, Büro 2.0, die Frage wird sein, wie die Masse der Menschen ihr Geld verdient.
Genau das ist mein Thema ...

Wenn Arbeit als alleinige Einkommensquelle nicht mehr ausreicht, müssen neue Einkommensquellen erschlossen werden.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen halte ich allerdings für den falschen Weg - Grundeinkommen ja - aber kein bedingungsloses.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

SoleSurvivor » Mo 31. Aug 2015, 15:45 hat geschrieben: Es handelt sich wie beim Staatsvertrag von Calvin und Hobbes um eine Fiktion, die vor allem eine pseudohistorische Herleitung des Systems ist, kein echter Vertrag im Sinne der Vertragsfreiheit.
Irritierende Antwort. Was willst Du damit sagen?

Hier war nie die Rede von einem "Staatsvertrag von Calvin und Hobbes".

Hier war auch nie von einer Fiktion die Rede. Vielmehr ging es um die realen Auswirkungen eines nie unterzeichneten Vertrags zu Nutzen von Menschen, die kaum noch eigene Entscheidungs- oder gar Nandlungsfreiheit hatten.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Sanngetall » Mo 31. Aug 2015, 16:17 hat geschrieben: Irritierende Antwort. Was willst Du damit sagen?
Es ist so gemeint, wie es geschrieben steht. Der Generationenvertrag ist eine Fiktion, es gibt einen solchen Vertrag nicht. Es gibt die Sozialversicherungsgesetze, die nicht den Charakter eines Vertrages sondern eines Zwangssystems haben.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Realist2014 »

Sanngetall » Mo 31. Aug 2015, 15:41 hat geschrieben:
Mannomann!

Ich könnte jetzt über Rabulistik philosophieren, aber ich bin ein eher "einfacher" Mensch und sage deshalb, dass Du hier Korinthenkackerei betreibst. Was der "Generationenvertrag" ist, kannst Du in dem Wiki-Link nachlesen. Selbst einfache Menschen wie ich wissen, was damit gemeint ist. Dass dieser Generationenvertrag irgendwann Gültigkeit hatte, ist wohl auch unbestritten, denn Jahrzehnte lang war das die Basis für die Berechnung der Renten von Millionen von Deutschen, für die mehr Millionen von anderen Deutschen bezahlt haben. Wenn man zwanghaft korinthenkackerisch sein will, kann man natürlich sagen, dass nie jemand einen Generationenvertrag unterzeichnet hat. Mit dem Einwand musst Du Dich allerdings (im Zweifel per Séance) an die Leute wenden, die den Generationenvertrag damals erdacht und ihn so bezeichnet haben.

Dass es keinen "Zeitpunkt" für das Inkrafttreten dieses nicht-existenten Vertrags geben würde, ist allerdings ... vollkommen falsch :rolleyes:. Es gibt einen eindeutig identifizierbaren Tag, an dem die erste Rente ausgezahlt wurde, deren Berechnung nach diesem nicht-existenten Vertrag erfolgt ist.

Ich dachte echt, hier wird über Inhalte diskutiert und nicht über Sprachregelung .... :mad2:

dieser "Generationenvertrag" wird ja nach wie vor erfüllt.

Nur musste er natürlich angepasst werden. Das erfolgt über die Rentenformel

also wo ist jetzt das Problem?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » Mo 31. Aug 2015, 17:09 hat geschrieben:Mein Ansatz ist deshalb ein kapitalistischer mit sozialer Komponente - gegen den Kapitalismus lässt sich in dieser Zeit nichts bewegen. Vielmehr muss man dem Kapitalismus die Schippe in die Hand geben, mit der er sein eigenes Grab schaufeln kann.
Du bringst mich auf ganz neue Ideen. Ein junger Multimilliardär strebt Macht und Unterwerfung seines Gegenübers und im höchstmöglichen Umfanges an, wie immer es sich auch instrumentalisieren lässt, wenn dieser alt wird schwindet dieses Bedürfnis, weil im Alter dieses Bedürfnis von einem anderen Bedürfnis ersetzt wird, im Alter wollen wir ein Umfeld das uns pflegt und liebt und zwar für das was uns ausmacht und nicht für das was wir besitzen. Vielleicht sind die Ziele ja immer noch Machterhalt, aber ich könnte mir unter Umständen trotzdem gut vorstellen, das es sich im Alter wesentlich leichter an die Vernunft eines Multimilliardärs appellieren lässt, als in jungen Jahren, hinzu kommt ja auch noch, das ein Multimilliardär der sagen wir 70 Jahre alt ist sich bist dato ein Umfeld gezüchtet hat, die alle auf sein Konto schielen und nicht auf das was man im Alter tatsächlich gerne hätte (Ein Umfeld das auf den Charakter schaut und nicht auf das prall befüllte Konto)

Vielleicht ist das ja die Schnittstelle für deine globale Bildung :)

und wenn das nichts hilft, Ratten lassen sich mit der richtigen Musik ganz einfach ködern

https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenfänger_von_Hameln
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sri Aurobindo » Mo 31. Aug 2015, 17:16 hat geschrieben:Ein bedingungsloses Grundeinkommen halte ich allerdings für den falschen Weg - Grundeinkommen ja - aber kein bedingungsloses.
Was soll denn die Bedingung sein, wenn es keine Arbeit mehr gibt?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Realist2014 » Mo 31. Aug 2015, 17:54 hat geschrieben:

dieser "Generationenvertrag" wird ja nach wie vor erfüllt.

Nur musste er natürlich angepasst werden. Das erfolgt über die Rentenformel

also wo ist jetzt das Problem?
Stimmt. Die "Rentenformel" hat sich nur leider in einer Weise verändert, die dem ursprünglichen Gedanken des (nie unterzeichneten) Generationenvertrags widerspricht. Und genau da liegt mein Problem. Ihr müsstest die Links, die hier gepostet werden, auch mal lesen!

Ursprünglich war über den (nie geschlossene) Generationenvertrag das Einkommen von Rentnern mal an die Entwicklung der Wirtschaftskraft dieses Landes gekoppelt.

Ist das heute auch noch so? Müsste Deiner Aussage nach, dass das alles nur mit einer Rentenformel zu tun hat, so sein.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Tom Bombadil » vor 2 Minuten hat geschrieben: Was soll denn die Bedingung sein, wenn es keine Arbeit mehr gibt?
Nun eine Bedingung könnte Bildung sein ...
... eine andere irgendwie gearteter Einsatz für das Gemeinwohl
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Occham » Mo 31. Aug 2015, 19:21 hat geschrieben:Vielleicht sind die Ziele ja immer noch Machterhalt, aber ich könnte mir unter Umständen trotzdem gut vorstellen, das es sich im Alter wesentlich leichter an die Vernunft eines Multimilliardärs appellieren lässt, als in jungen Jahren, hinzu kommt ja auch noch, das ein Multimilliardär der sagen wir 70 Jahre alt ist sich bist dato ein Umfeld gezüchtet hat, die alle auf sein Konto schielen und nicht auf das was man im Alter tatsächlich gerne hätte (Ein Umfeld das auf den Charakter schaut und nicht auf das prall befüllte Konto).
Zum Glück ist das genaue Alter von Dagobert Duck nirgends überliefert, so dass diese schöne Hoffnung Bestand haben kann. :) Und auch Ebenezer Scrooge wurde schließlich erweicht.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Brainiac » Mo 31. Aug 2015, 19:31 hat geschrieben: Zum Glück ist das genaue Alter von Dagobert Duck nirgends überliefert, so dass diese schöne Hoffnung Bestand haben kann. :) Und auch Ebenezer Scrooge wurde schließlich erweicht.
also dagobert duck wird als gutmütig beschrieben und wir leben definitiv nicht in Entenhausen :s aber Ebenezer Scrooge ist schon passender :?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Occham » vor 10 Minuten hat geschrieben:
Du bringst mich auf ganz neue Ideen. Ein junger Multimilliardär strebt Macht und Unterwerfung seines Gegenübers und im höchstmöglichen Umfanges an, wie immer es sich auch instrumentalisieren lässt, wenn dieser alt wird schwindet dieses Bedürfnis, weil im Alter dieses Bedürfnis von einem anderen Bedürfnis ersetzt wird, im Alter wollen wir ein Umfeld das uns pflegt und liebt und zwar für das was uns ausmacht und nicht für das was wir besitzen. Vielleicht sind die Ziele ja immer noch Machterhalt, aber ich könnte mir unter Umständen trotzdem gut vorstellen, das es sich im Alter wesentlich leichter an die Vernunft eines Multimilliardärs appellieren lässt, als in jungen Jahren, hinzu kommt ja auch noch, das ein Multimilliardär der sagen wir 70 Jahre alt ist sich bist dato ein Umfeld gezüchtet hat, die alle auf sein Konto schielen und nicht auf das was man im Alter tatsächlich gerne hätte (Ein Umfeld das auf den Charakter schaut und nicht auf das prall befüllte Konto)

Vielleicht ist das ja die Schnittstelle für deine globale Bildung :)

und wenn das nichts hilft, Ratten lassen sich mit der richtigen Musik ganz einfach ködern

https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenfänger_von_Hameln
Im Prinzip könnte die Bill-Gates Stiftung den Anfang des Projekts finanzieren - Bill Gates als Beispiel für einen reichen alten Mann, der Gutes tun will.

Zumindest wäre es ein guter Anfang - und würde wohl noch viele andere Investoren (und Profiteure) anlocken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_%26_ ... Foundation
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Occham » Mo 31. Aug 2015, 19:33 hat geschrieben: also dagobert duck wird als gutmütig beschrieben
Das schwankt aber sehr von Band zu Band. In Summe ist er eher hartherzig. Ich weiß, wovon ich rede. :|
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Realist2014 »

Sanngetall » Mo 31. Aug 2015, 18:26 hat geschrieben: Stimmt. Die "Rentenformel" hat sich nur leider in einer Weise verändert, die dem ursprünglichen Gedanken des (nie unterzeichneten) Generationenvertrags widerspricht. Und genau da liegt mein Problem. Ihr müsstest die Links, die hier gepostet werden, auch mal lesen!

Ursprünglich war über den (nie geschlossene) Generationenvertrag das Einkommen von Rentnern mal an die Entwicklung der Wirtschaftskraft dieses Landes gekoppelt.

Ist das heute auch noch so? Müsste Deiner Aussage nach, dass das alles nur mit einer Rentenformel zu tun hat, so sein.


Ursprünglich ist der Durchschnittsrentner nach 5 Jahren Rentenbezug "Generationenvertragsfreundlich" in sein Grab gehüpft...

ist das heute auch noch so?


das Problem ist nur und ausschließlich die immer weiter steigende durchschnittliche Rentenbezugszeit. Daher sind die Monatsrenten ( relativ zu früher) gesunken

einfach Mathematik
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Brainiac » Mo 31. Aug 2015, 19:37 hat geschrieben: Das schwankt aber sehr von Band zu Band. In Summe ist er eher hartherzig. Ich weiß, wovon ich rede. :|
Naja, Entenhausen ist eher ein unpassendes Beispiel für Wirtschaftszweige :s
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » Mo 31. Aug 2015, 19:36 hat geschrieben: Im Prinzip könnte die Bill-Gates Stiftung den Anfang des Projekts finanzieren - Bill Gates als Beispiel für einen reichen alten Mann, der Gutes tun will.

Zumindest wäre es ein guter Anfang - und würde wohl noch viele andere Investoren (und Profiteure) anlocken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_%26_ ... Foundation
erst mal die Aufmerksamkeit bekommen, darin besteht die Herausforderung :|
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Occham » vor weniger als einer Minute hat geschrieben: erst mal die Aufmerksamkeit bekommen, darin besteht die Herausforderung :|
Meine Hoffnung ist ja die, dass die technologische Entwicklung dahin führen wird, dass es den Leuten irgendwann von alleine einfällt, dass man auf einem solchen Weg sehr viele globale Probleme sehr effizient lösen könnte.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » Mo 31. Aug 2015, 19:44 hat geschrieben: Meine Hoffnung ist ja die, dass die technologische Entwicklung dahin führen wird, dass es den Leuten irgendwann von alleine einfällt, dass man auf einem solchen Weg sehr viele globale Probleme sehr effizient lösen könnte.
Klar, aber wenn Bill Gates diese Bildungsgrube gräbt, wir da hineinfallen und eingesackt sind... kann ja auch nicht schaden :?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Sri Aurobindo » Mo 31. Aug 2015, 17:16 hat geschrieben: Genau das ist mein Thema ...

Wenn Arbeit als alleinige Einkommensquelle nicht mehr ausreicht, müssen neue Einkommensquellen erschlossen werden.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen halte ich allerdings für den falschen Weg - Grundeinkommen ja - aber kein bedingungsloses.
Hallo lieber Mattias,
ich bin Industriedesigner, und da geht es unter anderem auch um die intensive Beschäftigung mit der Massenproduktion, Effizienz, Nachhaltigkeit, etc.
müssen neue Einkommenquellen geschaffen werden...ja, ja und 3 mal ja! Aber wann, von wem und wie,... denn:

Wir haben längst eine derart hohe und effektive Produktionstechnologie, dass wir bereits 7 Mrd. Menschen ernähren, kleiden, mit Energie und Wohnraum nachhaltig und ohne Zerstörung der Welt, sprich Umwelt und Arten versehen könnten. Das ist keine Utopie und keine daher geredete Hypothese.

Das Problem ist, dass wir dabei nicht jedem noch eine sinnvolle Arbeit geben können. Wir können es bereits in Deutschland nicht mehr, wo wir unsere "Arbeitslosen" in Statistiken und mittels Umbenennung verschiedenster Kategorien künstlich klein halten, obwohl bereits jetzt fast 20 % der potentialen Arbeitnehmer gar nicht mehr beschäftigen könnten. Wo wollen wir hin mit den 7 Mio. Sollen wir Straßenkehrmaschinen wieder abschaffen und sie wieder mit dem Besen kehren lassen? Nein wir splitten sie auf in 1Euro Jobber, Fortbilder, Frührentner, Harz4 Empfänger... und ein par Arbeitslose.

Es gibt so unendlich viele Beispiele für die Produktivität dieser Welt. Zeitlich gesehen brauchte es ein Fingerschnippen um jeden Arbeitsplatz der Welt mit PC´s, Flat Screens und was weiß ich auszustatten. Handys brauchten keine 10 Jahre um in jeder Hand der Welt zu liegen, Röhrengeräte wurden gegen Flat TV´s (mit meistens noch "flatterem" Inhalt heute) innerhalb von nur 5 Jahren zum Standard.... Wir können alles in benötigter Weise produzieren, sobald Geld dafür vorhanden ist... nur sauberes Wasser, Grundnahrung, Kleidung, da sind wir anscheinend nicht fähig zu. Wir bedienen uns in unseren Produktionen der Ressourcen der ganzen Welt an Energie und Material und diese aber meistens außerhalb der Hauptindustrienationen, weil wir dort "zuhause" schon das schnell Erreichbare abgebaut und die Arbeitskraft bei uns viel zu teuer dafür ist. Wo fließen die erwirtschafteten Vermögen hin, die Vermögen wachsen doch? Fließen sie etwa gleichermaßen oder gerecht in die Hände der noch arbeitenden Bevölkerungsanteile wie auch notwendiger Weise in entsprechend verantwortlicher Höhe in die verdienten Unternehmerhände, oder fließen sie faktisch eigentlich nur noch in die Unternehmerhände? Wieso - wenn dem nicht so ist - nehmen denn gerade in den Industriestaaten dann die unteren Einkommensgruppen real an Lohnhöhe ab, bei gleichzeitigem immensem Wachstum der Unternehmervermögen und Spitzengehälter? Ein Rückfluss an Kapital oder Beteiligung an Produktionsmitteln oder aus der Wertschöpfung findet nur so hoch wie unbedingt notwendig ist, statt. Und notwendig ist gerade in den sg. Drittländern häufig nur was die Leute soeben am Überleben hält. Investitionen kann sich davon kaum einer ansparen. Nur die dortigen Erfüllungsgehilfen haben schnell gelernt und messen Ihren Wohlstand am Hiesigen mit der Folge eines schier unvorstellbaren Lohngefälles..... und jeder träumt weiter davon einmal mit zu denen da oben zu gehören, lässt geschehen was passiert, den Letzten beißen die Hunde, nur er meint nicht dabei zu sein.... vom Tellerwäscher zum Milliardär. Was für eine Triebkraft die Imagination einer solchen Möglichkeit doch hat.

Nein ich glaube nicht mehr an eine mögliche automatische gerechte Verteilung durch den technologisch hochgerüsteten Markt. Auch nicht wenn hier "alle" längst genug haben, denn es wird dem Einzelnen nie genug sein, bevor er nicht auch besitzt was sein Nachbar hatte.

Das Energieproblem der Welt ist technisch längst mehrfach gelöst worden. Massenproduktion von Energie-"Erzeugern" aus alternativen Energien in Kleinstbausteinen. Diese würden schon alleine auf Grund des hohen Bedarfs zu Spottpreisen zu bekommen sein. Aber versuche mit diesem heißen Eisen mal in der Wirtschaft zu landen. "Sie haben ja völlig recht, aber oh nein, daran sollen sich lieber andere die Finger verbrennen". Warum kostet ein Ventilator mit 3 Stufen-Schaltung und 40 cm Rotordurchmesser 19,90 inkl Mehrwertsteuer, aber ein kleines Windrad mit 70 cm Durchmesser als Energieerzeuger gleich 1000,00 Euro .... ? Warum ist nicht jeder Dachziegel dieser Welt mittlerweile ein Systembaustein für zumindest termische oder gar photovoltaische Energie. Warum wird die kinetische Energie von endlosen Fließgewässern nicht mittels milliardenfach produzierten Strömungsturbinen genutzt und und und. Technisch kein Problem mehr! Ein millionenfach produziertes ferngesteuertes kleines Elektroauto kostet 4,99 € inkl Mehrwertsteuer, aber eine kleine Regelsteuereinheit für die Stromversorgung mit alternativen Energien kostet 500,00 Euro.
Ja wahrscheinlich liege ich da ja im Irrtum, entweder geht das alles gar nicht, oder es braucht und will gar keiner diese günstigen Alternativen zu den jetzigen alternativen Energien....oder.... wo ist da der Automatismus des Marktes?....oder ist er in diesen brisanten Bereichen vielleicht doch schon ein bisschen geregelt?.... Nicht nach Maßgabe der Bedürfnisse, aber nach Maßgabe ökonomisch starker Gruppen und Netzwerke?
Atomkraftwerke und Megastaudämme, Windparks mit Mega-Windrädern im Wattenmeer und quadratkilometerweise Solarstromfelder in der Sahara.
Alles Einzelprojektierungen ohne wirkliche Massenproduktion, niedriger Leistungs-Effizienz, aber hoher Effizienz für die Besitzer, denen die Steuerzahler teilweise noch den überteuert produzierten Strom über Subventionen abkaufen müssen.
Nun denn, weg mit den Verschwörungstheorien, aber es bleiben für mich die vielen offenen Fragen.

Zurück zur möglichen Produktivität, hierzu noch 3 Beispiele, um der Größe der Produktivität Bilder zu geben und sie aus abstrakten Zahlen heraus zu nehmen:
Beispiel Autos: Die Arbeitszeit für ein durchschnittliches Auto liegt heute bei ca. 30 Einmannstunden. (Porsche ca 44, VW ca 35,Nissan ca 16 Stunden).
Das wären derzeit weit über 50 Autos pro Arbeitnehmer und Jahr
In der Automobilindustrie nimmt die Produktionszeit pro Auto weiterhin pro Auto weiterhin rasant ab. Bis wohin denn und um wieviel jedes Jahr? Werden wir mittels neuer, dann bestimmt vorhandenen, Technologien vielleicht in 20 Jahren pro Mann 20 Autos am Tag produzieren? Würde dann rund 4000 Autos im Jahr und 200.000 im Leben des Arbeitnehmers machen.
Beispiel Möbel: In den letzten 20 Jahren hat Ikea mit nur 180 Mitarbeitern in Sachsen 10.000.000 Billy Regale produziert. macht 55.555 pro Arbeitnehmer....in nur 20 Jahren

Beispiel Nahrung (Quelle http://www.oekosystem-erde.de/html/indu ... chaft.html , daraus etwas umgeschrieben und eigekürzt):
Die Erzeugung an Nahrungsmitteln pro Kopf ist so hoch, dass niemand mehr Hunger leiden müsste. Lebensmittel sind im Überfluss vorhanden und billig wie nie.
Es wurden weltweit schätzungsweise
700 Millionen Tonnen Mais,
600 Millionen Tonnen Reis
600 Millionen Tonen Weizen,
300 Millionen Tonnen Kartoffeln
214 Millionen Tonnen Soja erzeugt !

macht rund 2,414 Mrd Tonnen Getreide. Das sind bei 7 Mrd Menschen pro Kopf 345 Kg

Ein Teil dieser Ernte geht jedoch in die Produktion von 220 Millionen Tonnen Fleisch
Dazu kommen 142 Millionen Tonnen Fisch aus Wildfängen und Aquakultur

Dazu kommt Wild, Gemüse, Salat, Obst, Nüsse.... wir produzieren bereits jetzt, ohne an die Grenzen der Ressourcen (Landwirtschaft) zu kommen so viele Lebensmittel, so dass jeder Mensch bereits heute leicht gut über 1 kg Nahrung am Tag hätte...

Soweit ein par Gedanken.
Ich verdamme nicht grundsätzlich das, was wir heute noch Kapitalissmus nennen, aber wir müssen unsere Einstellungen ändern, was wohl Generationen benötigt. Bis dahin benötuigen wir endlich ein funktionierendes Regulativ einer neuen Ebene von Legislative, Judikative, und Exekutive. Wir benutzen Wörter wie "Weltwirtschaftsordnung", dem ordnen wir uns gerne ein benutzen es für die Rechtfertigung eigener ökonomischer Entscheidungen, aber mit einem Begriff wie Weltregierung erntet man nicht mehr als lautes Gelächter. Er wirkt fremd und macht uns Angst.

LG vom Falk
Zuletzt geändert von Falk7 am Montag 31. August 2015, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Falk7 » Mo 31. Aug 2015, 20:53 hat geschrieben:Wir benutzen Wörter wie "Weltwirtschaftsordnung", dem ordnen wir uns gerne ein benutzen es für die Rechtfertigung eigener ökonomischer Entscheidungen, aber mit einem Begriff wie Weltregierung erntet man nicht mehr als lautes Gelächter. Er wirkt fremd und macht uns Angst.

LG vom Falk
Die Identität eines Landes beruht auf Geschichte. Für ein Europa als Identität ist Europa noch zu jung :(
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Falk7 » Mo 31. Aug 2015, 20:53 hat geschrieben:mit einem Begriff wie Weltregierung erntet man nicht mehr als lautes Gelächter
Wenn das mal der gleichnamige Moderator nicht mitkriegt. :x
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Occham » Mo 31. Aug 2015, 21:38 hat geschrieben:
Die Identität eines Landes beruht auf Geschichte. Für ein Europa als Identität ist Europa noch zu jung :(
Hi Occhacm,
das sehe ich prinzipiell im ersten Gedanken ähnlich..., aber die Globalisierung hat uns ja dummer Weise nicht gefragt, ob wir reif dafür waren, also finden wir entweder schnell eine Gemeinsamkeit in diesem noch so fernen Gedanken eines Weltregulatives, oder wir warten bis uns der Zug überrollt hat und vielleicht die Massen oder die heute noch Flüchtlinge genannten Menschen einen gemeinsamen Feind definieren. Waffenbrüderschaften sind geschichtlich ja immer schon sehr verbindend über alle Grenzen hinweg gewesen.
Letzteres wäre ein erneuter Rückschritt und wünsche ich niemandem, wäre aber der alte Weg der Evolution und Entwicklung.

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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Brainiac » Mo 31. Aug 2015, 21:49 hat geschrieben: Wenn das mal der gleichnamige Moderator nicht mitkriegt. :x
ups :s ... den ich natürlich nicht meinte, sorry
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Falk7 » Mo 31. Aug 2015, 21:58 hat geschrieben:
ups :s ... den ich natürlich nicht meinte, sorry
Wäre aber durchaus interessant. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie er inhaltlich zu dem Thema eigentlich steht. :|
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

...
Zuletzt geändert von Brainiac am Montag 31. August 2015, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Falk7 » Mo 31. Aug 2015, 21:56 hat geschrieben:
Hi Occhacm,
das sehe ich prinzipiell im ersten Gedanken ähnlich..., aber die Globalisierung hat uns ja dummer Weise nicht gefragt, ob wir reif dafür waren, also finden wir entweder schnell eine Gemeinsamkeit in diesem noch so fernen Gedanken eines Weltregulatives, oder wir warten bis uns der Zug überrollt hat und vielleicht die Massen oder die heute noch Flüchtlinge genannten Menschen einen gemeinsamen Feind definieren. Waffenbrüderschaften sind geschichtlich ja immer schon sehr verbindend über alle Grenzen hinweg gewesen.
Letzteres wäre ein erneuter Rückschritt und wünsche ich niemandem, wäre aber der alte Weg der Evolution und Entwicklung.

LG vom Marc
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Ein paar Gedanken in Bezug auf die Bildung, die die Welt zweifellos dringend braucht und der These, dass mehr Bildung die vorrangige Grundlage sei für eine dann aus eigener Kraft folgende positive Veränderung des bestehenden globalisierten Systems zum Nutzen aller.

1.
Selbst in Deutschland schaffen wir es trotz eines zur Verfügung stehenden Angebotes nicht eine ausreichende breit gefächerte Bildung, ebenso breit gefächert in die aufwachsenden Generationen „hinein“ zu bekommen.
Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem und erstklassiges Ausbildungssystem in Bezug auf die Lehrberufe. Nichts desto trotz versagt das System leider tatsächlich größtenteils bei Harz 4 empfangenden und leider auch bei ausländischen Zuwanderer-Familien. (Bitte hierauf keine Antwort geben wie: Dann gebt ihnen nichts mehr zu essen, dann müssen sie lernen, oder gleichbedeutend mit: Denen geht es halt auch ohne Bildung zu gut, weil sie zu gut versorgt sind... für solcher Art durchdachten Denk- und Denkverweigerungsansätze bin ich schlichtweg zu schreibmüde... sie sind nicht zu Ende gedacht)
Also ist anzunehmen dass es weltweit wohl anscheinend eine große Anzahl an Menschen gibt, die egal aus welchem Grunde keine Bildung wollen. Sie sind ggf. schlecht erzogen, zu ängstlich trauen es sich nicht zu, verfolgen andere Lebensstrategien. Und jemandem, der nicht will kann ich dank fehlender Bildung und Grundlage zum Verständnis auch keine Vorteile von Bildung beibringen.
Wir haben in Europa Generationen gebraucht, bis sich bei uns so nach und nach alle Vorurteile gegen Bildung, die Privilegierung von Bildung, Bildungszugang für Frauen, etc. in die noch recht jungen generelle Erkenntnis gewandelt hat, dass es für jeden Vorteile hat, wenn er sich bildet und Bildung hat!

2.
Wie sollten wir angesichts der kurz und mittelfristigen Aufgaben mit der eigentlich aber notwendigen Geschwindigkeit die vorgeschlagene Bildung in die Welt tragen ?
Wir Europäer sind immer der Meinung, dass wir nur irgendwo eine Schule bauen müssen, einen PC hinstellen müssen und „los geht´s mit die Bildung“ … der kleinen Analphabeten und deren Eltern. Wie kommen wir zu solchen Fehlbildern?
Wurzeln sie in einem Sendungsgedanken oder wurzeln sie in den fehlinterpretierten 100-fach gesehenen Fernsehbildern, von fleißig und brav mit 50 Mann in einer Hütte sitzenden afrikanischen Kindern, die fleißig englische Texte gemeinsam rezitieren... oder sind es vielleicht die rührenden Geschichten von Kindern, die jeden Morgen barfuß 20 km in die Schule laufen, um dort fleißig zu lernen.
All das zeigt nur ein paar sehr fleißig lernende Kinder, aber heißt nimmer, dass wir nur genügend Schulen dort bauen müssten, oder Pc´s dort hinstellen müssten und schon würden wir sofort alle bilden. (Aber selbst wenn, es würde mindestens wohl 2 Generationen brauchen, bis es gewurzelt hat und Früchte trägt, und 3 bis 4 Generationen bis diese Bildung mit Erfahrung ergänzt und tradiiert wurde… und die Zeit haben wir nicht)

"Ein hungriger Bauch lernt nicht gern". Dieser Satz hat durchaus mehrere wahre Bedeutungen:
- manche Kinder werden genrell von klein an zuhause gebraucht für Lohnarbeit
- manche Kinder müssen generell ab einem bestimmten Alter für den Mit-Broterwerb der Familien arbeiten.
- manche Kinder dürfen nicht zur Schule, weil es nicht in das archaische Lebenskonzept der Eltern passt und neben dem notwendigen Wissen zum Broterwerb oder Jagd, kein Bedürfniss nach Bildung besteht.
- manche Kinder haben einfach genrell andere akute Existenzprobleme als Bildung
- wer hungert kann nicht lernen

Also scheint es doch so, dass wir vor einem globalen Bildungsansatz, erst einmal dafür Sorge tragen müssten, dass die jeweils zu bildenden Kinder und deren Eltern einigermaßen satt sind, bzw. satt sein können. Vielleicht gilt das nicht generell, aber ich denke, dass es für den Erfolg von mehr Bildung eine grundlegende erste Bedingung wäre.

3.
Mir scheint der Satz nach Bildung als Erfolgskonzept einfach zu pauschal. Wir müssten uns fragen, was wir als Bildung denn am erfolgversprechendsten anbieten sollten.
Zunächst die Frage: Wieviel fehlende Erfahrung und wieviel fehlende Struktur kann ich mittels Bildung kurz - mittelfristig vermitteln? Denn dass Problem ist: Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wenn wir - drastisch ausgedrückt - jemanden ohne bereits tradiierte Erfahrung die Bildung verschaffen eine Bombe zu bauen, er sie aller Wahrscheinlichkeit auch bauen wird, weil sie mächtig und kraftvoll ist und es für ihn logisch, weil schnell erfolgreich wäre.
Wollen wir Ihnen vielleicht beibringen so zu leben wie wir? Ist das der richtige Weg?
Ich denke auch diesbezüglich haben wir eine komplexe Aufgabe und Verantwortung, denn wir haben das Wissen, die Mittel, (noch) die Macht dazu und die erkannte Notwendigkeit endlich zu handeln.
Ich habe dafür jedoch keine wirklich schlüssigen Antworten maximal Ansätze, sehe einerseits die komplexe Problematik und Notwendigkeit des Handelns und andererseits die wahrscheinlich komplexen Folgen eines Nichthandelns zur Veränderung des Systems in der globalisierten Welt.
Wenn wir eine Mehrheit der Menschheit vom Gedanken der Nächstenliebe als politischem Instrument und als grundlegendem Lebenskonzept überzeugen könnten, wäre dies nicht das Ziel, aber der derzeit für mich einzig schlüssige und erkennbare Weg. Weil er als Konzept in sich logisch ist.

Nur kenne ich kein überzeugendes Mittel dieses zu erreichen, da müsste wohl eher ein Wunder geschehen. Selbst wenn man eine derartige Partei gründen würde, sie würde wohl entweder als Partei der "Traumtänzer" belächelt oder deren Anführer würde wieder schnell an´s Kreuz genagelt.

Somit sehe ich alternativ, wie zuvor im Thread geschrieben, nur den Weg zu irgendeiner Art von Weltregierung, die einzig die Mittel hätte, wenigstens im Ansatz die notwendigen Regeln für die Welt zu schaffen, ohne die eine derart weitergehende Globalisierung und Konzentrierung der Märkte, der Netzwerke, der Produktionsmittel und damit auch des Kapitals schlichtweg in noch mehr massives Unrecht und Elend der Menschheit führen wird.

LG vom Falk
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Realist2014 » Mo 31. Aug 2015, 18:40 hat geschrieben:Ursprünglich ist der Durchschnittsrentner nach 5 Jahren Rentenbezug "Generationenvertragsfreundlich" in sein Grab gehüpft...

ist das heute auch noch so?


das Problem ist nur und ausschließlich die immer weiter steigende durchschnittliche Rentenbezugszeit. Daher sind die Monatsrenten ( relativ zu früher) gesunken

einfach Mathematik
Ja, genau! :thumbup: Einfach Mathematik! Und diese einfache Mathematik zwingt uns zu der Erkenntnis, dass es schädlich für die Volkswirtschaft ist, wenn Menschen "zu lange leben". Was soll man tun, um dieses "Problem" zu lösen? Was nur... ?

Erkennst Du, warum ich Deine Überlegungen als "unagenehm" empfinde? Nein? Dann dies: Die Idee, dass Menschen heute zu lange leben um "nützlich" zu sein, empfinde ich als extrem widerwärtig.
Zuletzt geändert von Sanngetall am Mittwoch 2. September 2015, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Falk7 » Gestern 19:25 hat geschrieben:Ein paar Gedanken in Bezug auf die Bildung, die die Welt zweifellos dringend braucht und der These, dass mehr Bildung die vorrangige Grundlage sei für eine dann aus eigener Kraft folgende positive Veränderung des bestehenden globalisierten Systems zum Nutzen aller.

1.
Selbst in Deutschland schaffen wir es trotz eines zur Verfügung stehenden Angebotes nicht eine ausreichende breit gefächerte Bildung, ebenso breit gefächert in die aufwachsenden Generationen „hinein“ zu bekommen.
Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem und erstklassiges Ausbildungssystem in Bezug auf die Lehrberufe. Nichts desto trotz versagt das System leider tatsächlich größtenteils bei Harz 4 empfangenden und leider auch bei ausländischen Zuwanderer-Familien. (Bitte hierauf keine Antwort geben wie: Dann gebt ihnen nichts mehr zu essen, dann müssen sie lernen, oder gleichbedeutend mit: Denen geht es halt auch ohne Bildung zu gut, weil sie zu gut versorgt sind... für solcher Art durchdachten Denk- und Denkverweigerungsansätze bin ich schlichtweg zu schreibmüde... sie sind nicht zu Ende gedacht)
Also ist anzunehmen dass es weltweit wohl anscheinend eine große Anzahl an Menschen gibt, die egal aus welchem Grunde keine Bildung wollen. Sie sind ggf. schlecht erzogen, zu ängstlich trauen es sich nicht zu, verfolgen andere Lebensstrategien. Und jemandem, der nicht will kann ich dank fehlender Bildung und Grundlage zum Verständnis auch keine Vorteile von Bildung beibringen.
Wir haben in Europa Generationen gebraucht, bis sich bei uns so nach und nach alle Vorurteile gegen Bildung, die Privilegierung von Bildung, Bildungszugang für Frauen, etc. in die noch recht jungen generelle Erkenntnis gewandelt hat, dass es für jeden Vorteile hat, wenn er sich bildet und Bildung hat!
Es geht ja erstmal nur darum, dass Bildung sich so oder so verändern wird. Die Digitalisierung macht vor Bildung nicht halt. Bildung wird etwas völlig anderes werden, als wir darunter heute verstehen. Es geht mehr um individuell assistierte Bildung zu jeder Zeit. Bildung wird großen Spaß machen und allgegenwärtig sein.

Kennst Du?
https://www.microsoft.com/microsoft-hol ... s/hardware
Denk das einfach 10 Jahre in die Zukunft - oder 20 oder 30.

d.h.
1. Bildung wird sich durch Digitalisierung grundlegend verändern - Ursache dafür sind die Möglichkeiten dazu und der Nutzen daraus.

2. Durch Digitalisierung wird Bildung überall zugänglich, wo man die nötige Hardware dafür bereit hält. Und das sind in der Zukunft sicher keine PCs mehr. Eher Tablets und Virtualisierungstechnologie.

2.
Wie sollten wir angesichts der kurz und mittelfristigen Aufgaben mit der eigentlich aber notwendigen Geschwindigkeit die vorgeschlagene Bildung in die Welt tragen ?
Wir Europäer sind immer der Meinung, dass wir nur irgendwo eine Schule bauen müssen, einen PC hinstellen müssen und „los geht´s mit die Bildung“ … der kleinen Analphabeten und deren Eltern. Wie kommen wir zu solchen Fehlbildern?
Wurzeln sie in einem Sendungsgedanken oder wurzeln sie in den fehlinterpretierten 100-fach gesehenen Fernsehbildern, von fleißig und brav mit 50 Mann in einer Hütte sitzenden afrikanischen Kindern, die fleißig englische Texte gemeinsam rezitieren... oder sind es vielleicht die rührenden Geschichten von Kindern, die jeden Morgen barfuß 20 km in die Schule laufen, um dort fleißig zu lernen.
All das zeigt nur ein paar sehr fleißig lernende Kinder, aber heißt nimmer, dass wir nur genügend Schulen dort bauen müssten, oder Pc´s dort hinstellen müssten und schon würden wir sofort alle bilden. (Aber selbst wenn, es würde mindestens wohl 2 Generationen brauchen, bis es gewurzelt hat und Früchte trägt, und 3 bis 4 Generationen bis diese Bildung mit Erfahrung ergänzt und tradiiert wurde… und die Zeit haben wir nicht)

"Ein hungriger Bauch lernt nicht gern". Dieser Satz hat durchaus mehrere wahre Bedeutungen:
- manche Kinder werden genrell von klein an zuhause gebraucht für Lohnarbeit
- manche Kinder müssen generell ab einem bestimmten Alter für den Mit-Broterwerb der Familien arbeiten.
- manche Kinder dürfen nicht zur Schule, weil es nicht in das archaische Lebenskonzept der Eltern passt und neben dem notwendigen Wissen zum Broterwerb oder Jagd, kein Bedürfniss nach Bildung besteht.
- manche Kinder haben einfach genrell andere akute Existenzprobleme als Bildung
- wer hungert kann nicht lernen

Also scheint es doch so, dass wir vor einem globalen Bildungsansatz, erst einmal dafür Sorge tragen müssten, dass die jeweils zu bildenden Kinder und deren Eltern einigermaßen satt sind, bzw. satt sein können. Vielleicht gilt das nicht generell, aber ich denke, dass es für den Erfolg von mehr Bildung eine grundlegende erste Bedingung wäre.
Dafür hatte ich doch auch bereits eine Lösung geliefert. Wenn Menschen ALLES (um klarer zu werden - auch echtes Löten, echtes Seilspringen, echtes Operieren oder echte chemische Experimente) auf Basis digitaler Lehrkonzepte lernen können, dann lohnt es sich ganz grundlegend in alle Lernenden zu investieren. Die Weltgemeinschaft - aber vor allem auch die "Kapitalisten" profitieren davon. Sie bekommen einerseits viel mehr Fachkräfte und erweitern dadurch zugleich ihren Absatzmarkt.

Wenn man also nicht nur allen Menschen einen Zugang zu Bildung verschafft, sondern zugleich eine Entlohnung für das Lernen einführt, bzw. ein Grundeinkommen an alle Lernenden auszahlt, das vom Lernfortschritt abhängt, dann lohnt es sich für die Eltern der Lernenden viel mehr ihre Kinder zum Lernen zu schicken, als sie für die Feldarbeit zu verbrauchen.

Ein solches Bildungseinkommen kann global an alle Lernenden ausgezahlt werden. Der Betrag könnte dabei eben so hoch angesetzt werden, dass es in den ärmsten Regionen ausreicht, die Ausbildung der Kinder zu finanzieren.
(d.h nicht die Kosten fürs Lernen, sondern die Kosten die dadurch entstehen, dass die Kinder nicht als Arbeitskräfte zur verfügung stehen - das Lernen selbst soll als Menschenrecht allen Menschen kostenfrei zur Verfügung stehen - als auch Dir und mir)

In den einzelnen Nationen auf der Erde kann dann noch je nach wirtschaftlicher Verfassung ein zusätzlicher Ausgleich als Anpassung dazugegeben werden. D.h. wir hier in Deutschland hätten kaum etwas von dem internationalen Betrag, würden aber die vielen anderen sozialen Töpfe zu Gunsten eines Bildungseinkommens umschichten.
3.
Mir scheint der Satz nach Bildung als Erfolgskonzept einfach zu pauschal. Wir müssten uns fragen, was wir als Bildung denn am erfolgversprechendsten anbieten sollten.
Zunächst die Frage: Wieviel fehlende Erfahrung und wieviel fehlende Struktur kann ich mittels Bildung kurz - mittelfristig vermitteln? Denn dass Problem ist: Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wenn wir - drastisch ausgedrückt - jemanden ohne bereits tradiierte Erfahrung die Bildung verschaffen eine Bombe zu bauen, er sie aller Wahrscheinlichkeit auch bauen wird, weil sie mächtig und kraftvoll ist und es für ihn logisch, weil schnell erfolgreich wäre.
Wollen wir Ihnen vielleicht beibringen so zu leben wie wir? Ist das der richtige Weg?
Es geht um ein freiheitliches digitales Bildungssystem, in dem jeder Mensch, jede Organisation Bildungsangebote zur Verfügung stellen darf. Also auch Du oder ich - neben Google oder Microsoft.

Die Gesellschaft definiert lediglich die grundsätzlichen Anforderungen an die Bildungsangebote. So entsteht ein künstlicher Markt, auf dem die Lernenden die Auswahl zwischen verschiedenen Angebote haben. Auf diese Weise setzen sich im Laufe der Zeit die besten Angebote durch.

Die Entlohnung für die Angebotsersteller erfolgt in Abhängigkeit von Nutzerzahlen und dem Erfolg der Lernenden.

D.h. mir geht es um ein wachsendes System, das nach und nach alle Nischen im Raum des Lernbaren besetzt und zugleich das Angebot von Version zu Version optimiert. Und da haben natürlich auch andere Sichtweisen Platz. Sie gehören sogar notwendig dazu. D.h vielleicht werden die Inder mit ihrer Art Mathematik zu lehren auch bei uns letztlich mehr Erfolg haben und sich durchsetzen. Und Geschichte wird man auch aus dem Blickwinkel anderer Kulturen kennenlernen.

Deshalb möchte ich keine Vorsortierung vornehmen, was gute Bildung und was schlechte Bildung ist. D.h. auch die Theorie des Bombenbaus gehört natürlich zu einem vollumfänglichen Bildungssystem dazu. Kluge Algorithmen würden allerdings ganz sicher die Absicht eines Bombenbauers erkennen.
Somit sehe ich alternativ, wie zuvor im Thread geschrieben, nur den Weg zu irgendeiner Art von Weltregierung, die einzig die Mittel hätte, wenigstens im Ansatz die notwendigen Regeln für die Welt zu schaffen, ohne die eine derart weitergehende Globalisierung und Konzentrierung der Märkte, der Netzwerke, der Produktionsmittel und damit auch des Kapitals schlichtweg in noch mehr massives Unrecht und Elend der Menschheit führen wird.
Ich glaube nicht an einen schnellen Weg hin zu einer Weltregierung - das muss evolutionär zusammenwachsen.

Bildung bei gleichzeitiger Entlohnung für Bildung ist dann zwar ein internationaler Ansatz, der aber als internationales Gemeinschaftsprojekt finanziert werden können ohne die Marktwirtschaft oder die nationalen Regierungen aufzulösen.

Daraus würde dann ganz sicher eine Weltregierung erwachsen.

Und ich bin davon überzeugt, dass man die Welt schneller dazu bringt, so etwas zu tun, als dass man sie davon überzeugt direkt eine Weltregierung einzurichten.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Realist2014 »

Sanngetall » Mi 2. Sep 2015, 19:53 hat geschrieben:
Ja, genau! :thumbup: Einfach Mathematik! Und diese einfache Mathematik zwingt uns zu der Erkenntnis, dass es schädlich für die Volkswirtschaft ist, wenn Menschen "zu lange leben". Was soll man tun, um dieses "Problem" zu lösen? Was nur... ?

Erkennst Du, warum ich Deine Überlegungen als "unagenehm" empfinde? Nein? Dann dies: Die Idee, dass Menschen heute zu lange leben um "nützlich" zu sein, empfinde ich als extrem widerwärtig.

du solltest schon DAS lesen was ich schreibe

das hat mit DEINEM Text wenig zu tun

und das Rentensystem ist NICHT "die Volkswirtschaft"...
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Falk7 » Di 1. Sep 2015, 19:25 hat geschrieben:Ein paar Gedanken in Bezug auf die Bildung, die die Welt zweifellos dringend braucht und der These, dass mehr Bildung die vorrangige Grundlage sei für eine dann aus eigener Kraft folgende positive Veränderung des bestehenden globalisierten Systems zum Nutzen aller.

1.
Selbst in Deutschland schaffen wir es trotz eines zur Verfügung stehenden Angebotes nicht eine ausreichende breit gefächerte Bildung, ebenso breit gefächert in die aufwachsenden Generationen „hinein“ zu bekommen.
Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem und erstklassiges Ausbildungssystem in Bezug auf die Lehrberufe. Nichts desto trotz versagt das System leider tatsächlich größtenteils bei Harz 4 empfangenden und leider auch bei ausländischen Zuwanderer-Familien. (Bitte hierauf keine Antwort geben wie: Dann gebt ihnen nichts mehr zu essen, dann müssen sie lernen, oder gleichbedeutend mit: Denen geht es halt auch ohne Bildung zu gut, weil sie zu gut versorgt sind... für solcher Art durchdachten Denk- und Denkverweigerungsansätze bin ich schlichtweg zu schreibmüde... sie sind nicht zu Ende gedacht)
Also ist anzunehmen dass es weltweit wohl anscheinend eine große Anzahl an Menschen gibt, die egal aus welchem Grunde keine Bildung wollen. Sie sind ggf. schlecht erzogen, zu ängstlich trauen es sich nicht zu, verfolgen andere Lebensstrategien. Und jemandem, der nicht will kann ich dank fehlender Bildung und Grundlage zum Verständnis auch keine Vorteile von Bildung beibringen.
Wir haben in Europa Generationen gebraucht, bis sich bei uns so nach und nach alle Vorurteile gegen Bildung, die Privilegierung von Bildung, Bildungszugang für Frauen, etc. in die noch recht jungen generelle Erkenntnis gewandelt hat, dass es für jeden Vorteile hat, wenn er sich bildet und Bildung hat!

2.
Wie sollten wir angesichts der kurz und mittelfristigen Aufgaben mit der eigentlich aber notwendigen Geschwindigkeit die vorgeschlagene Bildung in die Welt tragen ?
Wir Europäer sind immer der Meinung, dass wir nur irgendwo eine Schule bauen müssen, einen PC hinstellen müssen und „los geht´s mit die Bildung“ … der kleinen Analphabeten und deren Eltern. Wie kommen wir zu solchen Fehlbildern?
Wurzeln sie in einem Sendungsgedanken oder wurzeln sie in den fehlinterpretierten 100-fach gesehenen Fernsehbildern, von fleißig und brav mit 50 Mann in einer Hütte sitzenden afrikanischen Kindern, die fleißig englische Texte gemeinsam rezitieren... oder sind es vielleicht die rührenden Geschichten von Kindern, die jeden Morgen barfuß 20 km in die Schule laufen, um dort fleißig zu lernen.
All das zeigt nur ein paar sehr fleißig lernende Kinder, aber heißt nimmer, dass wir nur genügend Schulen dort bauen müssten, oder Pc´s dort hinstellen müssten und schon würden wir sofort alle bilden. (Aber selbst wenn, es würde mindestens wohl 2 Generationen brauchen, bis es gewurzelt hat und Früchte trägt, und 3 bis 4 Generationen bis diese Bildung mit Erfahrung ergänzt und tradiiert wurde… und die Zeit haben wir nicht)

"Ein hungriger Bauch lernt nicht gern". Dieser Satz hat durchaus mehrere wahre Bedeutungen:
- manche Kinder werden genrell von klein an zuhause gebraucht für Lohnarbeit
- manche Kinder müssen generell ab einem bestimmten Alter für den Mit-Broterwerb der Familien arbeiten.
- manche Kinder dürfen nicht zur Schule, weil es nicht in das archaische Lebenskonzept der Eltern passt und neben dem notwendigen Wissen zum Broterwerb oder Jagd, kein Bedürfniss nach Bildung besteht.
- manche Kinder haben einfach genrell andere akute Existenzprobleme als Bildung
- wer hungert kann nicht lernen

Also scheint es doch so, dass wir vor einem globalen Bildungsansatz, erst einmal dafür Sorge tragen müssten, dass die jeweils zu bildenden Kinder und deren Eltern einigermaßen satt sind, bzw. satt sein können. Vielleicht gilt das nicht generell, aber ich denke, dass es für den Erfolg von mehr Bildung eine grundlegende erste Bedingung wäre.

3.
Mir scheint der Satz nach Bildung als Erfolgskonzept einfach zu pauschal. Wir müssten uns fragen, was wir als Bildung denn am erfolgversprechendsten anbieten sollten.
Zunächst die Frage: Wieviel fehlende Erfahrung und wieviel fehlende Struktur kann ich mittels Bildung kurz - mittelfristig vermitteln? Denn dass Problem ist: Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wenn wir - drastisch ausgedrückt - jemanden ohne bereits tradiierte Erfahrung die Bildung verschaffen eine Bombe zu bauen, er sie aller Wahrscheinlichkeit auch bauen wird, weil sie mächtig und kraftvoll ist und es für ihn logisch, weil schnell erfolgreich wäre.
Wollen wir Ihnen vielleicht beibringen so zu leben wie wir? Ist das der richtige Weg?
Ich denke auch diesbezüglich haben wir eine komplexe Aufgabe und Verantwortung, denn wir haben das Wissen, die Mittel, (noch) die Macht dazu und die erkannte Notwendigkeit endlich zu handeln.
Ich habe dafür jedoch keine wirklich schlüssigen Antworten maximal Ansätze, sehe einerseits die komplexe Problematik und Notwendigkeit des Handelns und andererseits die wahrscheinlich komplexen Folgen eines Nichthandelns zur Veränderung des Systems in der globalisierten Welt.
Wenn wir eine Mehrheit der Menschheit vom Gedanken der Nächstenliebe als politischem Instrument und als grundlegendem Lebenskonzept überzeugen könnten, wäre dies nicht das Ziel, aber der derzeit für mich einzig schlüssige und erkennbare Weg. Weil er als Konzept in sich logisch ist.

Nur kenne ich kein überzeugendes Mittel dieses zu erreichen, da müsste wohl eher ein Wunder geschehen. Selbst wenn man eine derartige Partei gründen würde, sie würde wohl entweder als Partei der "Traumtänzer" belächelt oder deren Anführer würde wieder schnell an´s Kreuz genagelt.

Somit sehe ich alternativ, wie zuvor im Thread geschrieben, nur den Weg zu irgendeiner Art von Weltregierung, die einzig die Mittel hätte, wenigstens im Ansatz die notwendigen Regeln für die Welt zu schaffen, ohne die eine derart weitergehende Globalisierung und Konzentrierung der Märkte, der Netzwerke, der Produktionsmittel und damit auch des Kapitals schlichtweg in noch mehr massives Unrecht und Elend der Menschheit führen wird.

LG vom Falk
Als ersteres sollte man sich überhaupt mal fragen warum Menschen Krieg führen. So kompliziert sind die Beweggründe auch nicht, erst die Suche nach Ansätzen macht das Ganze kompliziert. Menschen führen Krieg, weil sie das was ihnen am liebsten ist, ihre Familie, beschützen wollen. Hinzu kommt die Menschliche uneigenschaft, sich nicht bilden zu wollen bzw. sich nicht aufklären zu lassen. Die Angst vor dem Unbekannten (die in uns allen steckt, die man mit Bildung/Aufklärung ganz einfach beseitigen könnte) redet den bildungsscheuen Mensch der einfach nur seine Familie beschützen will ein (vor allem wegen der Angst vor dem Unbekannten gekoppelt mit dem Unwissen) Krieg wäre eine Lösung. Eine Bombe zu bauen sollte man meiner Meinung nach jeden verbieten, aber das Wissen um andere Kulturen, damit sollte man jeden Menschen Ohrfeigen, Aufklärung muss an oberster Stelle stehen. Und je nach dem wie aufgeklärt jemand ist, kann man nach dem Bildungsgedanken Prioritäten verleihen. Eine Person die 5 Sprachen spricht, bei dieser Person kann man sich sicher sein, das sie aufgeklärt ist, dieser Person würde ich es erlauben, sich Wissen anzueignen, das ich einer nicht aufgeklärten Person definitiv verbieten würde. Aber worum es ja nun geht: ich persönlich sehe in Bildung/Aufklärung schon eines der ersteren Schritte, vor allem in der Aufklärung, um es mal zu verdeutlichen welchen Weg das Ganze gehen muss, für "alle" die an der Globalisierung (auf welche Weise auch immer) teilhaben.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Do 3. Sep 2015, 07:04 hat geschrieben:Eine Person die 5 Sprachen spricht, bei dieser Person kann man sich sicher sein, das sie aufgeklärt ist, dieser Person würde ich es erlauben, sich Wissen anzueignen, das ich einer nicht aufgeklärten Person definitiv verbieten würde.
Zählen Ironisch, Sarkastisch, Regionaldialekt, Technolekt (also das berufliche Handwerkszeug), Subkulturjargon sowie andere Sondersprachen zu den Sprachen?
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Wissen verbieten, wie originell. Praktisch nicht durchführbar, wie die katholische Kirche weiß.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Do 3. Sep 2015, 11:29 hat geschrieben:
Zählen Ironisch, Sarkastisch, Regionaldialekt, Technolekt (also das berufliche Handwerkszeug), Subkulturjargon sowie andere Sondersprachen zu den Sprachen?
ne, die Sprachen sollten schon Grundlegend verschieden sein, dann kann man sich sicher sein das die Person sich nicht lange mit länderindividuellen Vorurteilen rumschlägt. Dem Vorurteil geht die Bildungslücke voraus :rolleyes:
Falk7
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Liebe Ocham, lieber Sri,

Eurer beider Ansätze zu Bildung als Grundlage für eine Veränderung und situative Verbesserung finde ich positiv. Sri Deine Idee des bezahlten Lernens in einer Welt in der Dank hoher Automation und Technologie nicht mehr jeder arbeiten braucht ist bestimmt bedenkenswert und sie ist sinnvoll und in ein Zukunftskonzept maßgeblich integriebar und auch durchführbar.

Aber wie ist es mit dem extrem großen Unterschied der menschlichen Intelligenz und Aufnahmenfähigkeit. Könnte man jedem Menschen oder zumindet einem Großteil der Welt wirklich genügend Bildung geben, dass sie wirklich veränderte und den Anforderungen und Herausforderungen der völlig neuen Globalisierungssituaion entsprechende .... aufgeklärte Menschen werden?

Was machen aber die auch in Eurer Vision zukünftig entstehenden neuen Eliten mit Ihrer Position? Wo ist der neue Ansatz zu einem NEUEN Unterbau und Fundament.Neue Technologien werden keine geänderte Machtverteilung und keine neue Struktur schaffen, Sie werden als erstes benutzt und ausgenutzt werden, um genau das Erstgennannte zu verhindern.
Gr0ße vom Falk
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Teeernte
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Teeernte »

Du scheinst da eine kleine Welt zu haben - .......in der man sich nicht um Geld, Bodenschätze , Land , Wasser, Macht......die Köpfe einhaut.

Der Is - die Leute da - müssen jeweils eine grosse Familie haben.... ??? (Ausserhalb der Religion) ?
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Falk7 » Sa 5. Sep 2015, 01:04 hat geschrieben:Liebe Ocham, lieber Sri,

Eurer beider Ansätze zu Bildung als Grundlage für eine Veränderung und situative Verbesserung finde ich positiv. Sri Deine Idee des bezahlten Lernens in einer Welt in der Dank hoher Automation und Technologie nicht mehr jeder arbeiten braucht ist bestimmt bedenkenswert und sie ist sinnvoll und in ein Zukunftskonzept maßgeblich integriebar und auch durchführbar.

Aber wie ist es mit dem extrem großen Unterschied der menschlichen Intelligenz und Aufnahmenfähigkeit. Könnte man jedem Menschen oder zumindet einem Großteil der Welt wirklich genügend Bildung geben, dass sie wirklich veränderte und den Anforderungen und Herausforderungen der völlig neuen Globalisierungssituaion entsprechende .... aufgeklärte Menschen werden?

Was machen aber die auch in Eurer Vision zukünftig entstehenden neuen Eliten mit Ihrer Position? Wo ist der neue Ansatz zu einem NEUEN Unterbau und Fundament.Neue Technologien werden keine geänderte Machtverteilung und keine neue Struktur schaffen, Sie werden als erstes benutzt und ausgenutzt werden, um genau das Erstgennannte zu verhindern.
Gr0ße vom Falk
Ein neuer Unterbau und ein neues Fundament beruht auf Entwicklung. Du kannst ja auch kein Hochhaus bauen, wenn du kein Loch in den Boden gräbst. Man sollte sich auch vor Augen halten dass es nicht darum geht „ob“ der Kapitalismus endet, es geht nur um die Frage „wie“ er endet. Dass wäre das eine, das andere ist, das man wissen muss, in welche Richtung es geht. Ohne Weg kein Ziel und anders rum, ohne Ziel kein Weg. Ein eventuelles zukünftiges Ziel haben wir ja ausgemalt, aber der Weg dort hin, den haben wir noch gar nicht skizziert, war mir aber von Anfang an Bewusst, mir war aber auch bewusst dass das Ziel genauso skizziert sein muss. Aber zum Weg... Mit Wirtschaftsmechanismen ins Detail kenne ich mich nicht so gut aus, aber das ist doch ein toller Artikel
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45882/1.html
Der Anfang vom Ende des Kapitalismus... wenn das keine Aussagekräftige Überschrift ist

vg,

Occham
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Teeernte » Sa 5. Sep 2015, 02:18 hat geschrieben:
Du scheinst da eine kleine Welt zu haben - .......in der man sich nicht um Geld, Bodenschätze , Land , Wasser, Macht......die Köpfe einhaut.

Der Is - die Leute da - müssen jeweils eine grosse Familie haben.... ??? (Ausserhalb der Religion) ?
nein, ich lebe in einer vielseitigen Welt, in der man ein Schritt nach dem anderen erledigen muss :(
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Falk7 » Heute 01:04 hat geschrieben:Liebe Ocham, lieber Sri,

Eurer beider Ansätze zu Bildung als Grundlage für eine Veränderung und situative Verbesserung finde ich positiv. Sri Deine Idee des bezahlten Lernens in einer Welt in der Dank hoher Automation und Technologie nicht mehr jeder arbeiten braucht ist bestimmt bedenkenswert und sie ist sinnvoll und in ein Zukunftskonzept maßgeblich integriebar und auch durchführbar.

Aber wie ist es mit dem extrem großen Unterschied der menschlichen Intelligenz und Aufnahmenfähigkeit. Könnte man jedem Menschen oder zumindet einem Großteil der Welt wirklich genügend Bildung geben, dass sie wirklich veränderte und den Anforderungen und Herausforderungen der völlig neuen Globalisierungssituaion entsprechende .... aufgeklärte Menschen werden?

Was machen aber die auch in Eurer Vision zukünftig entstehenden neuen Eliten mit Ihrer Position? Wo ist der neue Ansatz zu einem NEUEN Unterbau und Fundament.Neue Technologien werden keine geänderte Machtverteilung und keine neue Struktur schaffen, Sie werden als erstes benutzt und ausgenutzt werden, um genau das Erstgennannte zu verhindern.
Gr0ße vom Falk
In meiner Vision wächst eine neue Elite heran, die Stück für Stück mehr Macht und Einfluss erhält.

1)
Einerseits verschieben sich die Machtverhältnisse bereits mit dem Verschwinden der Bedeutung der Lohnarbeit und mit dem Zuwachs der Bedeutung eines Einkommens durch Bildung und durch Anteilnahme an der Förderung des Allgemeinwohls.

In dieser Phase wird es natürlich noch immer die "alte" Elite geben - diejenigen Menschen, die Gestaltungsmacht besitzen, weil sie über sehr viel Kapital verfügen.

2)
Im Laufe der Zeit wird die Sicherheit des Menschen in der Bemessung der Kompetenzen der Individuen immer besser. Das liegt daran, dass wir an dieser Aufgabe wachsen, die Methoden immer besser werden und immer bessere Technologie immer genauere Werte liefert.

Irgendwann wird es möglich werden auch Aussagen über den individuell entwickelten Grad der "Weisheit" zu treffen. An diesem Punkt kann sich ein neues Demokratiemodell herausbilden - ich sprach bereits davon. Eine Form der absoluten Demokratie, in der jeder Bürger bei jeder politischen Frage mitentscheiden darf.

So etwas, wie ein Parlament ist dann nicht mehr notwendig - das Parlament wird durch das Volk ersetzt. Damit es hier nicht zu einem heillosen Durcheinander kommt und wirklich weise Entscheidungen getroffen werden, wird dafür der Stimmwert an den Grad der entwickelten Weisheit gekoppelt.

Damit wächst der Einfluss derer, die wohlüberlegte Entscheidungen treffen können gegenüber denen, die vielleicht noch durch ihres noch jungen Alters noch nicht so weit entwickelt sind.

Ob in einer solchen Zukunft (nach 2050) dann noch ein Privileg des Privateigentums an Produktionsmittel aufrechterhalten wird, halte ich für fragwürdig. Schließlich hat sich die Gesellschaft nun tiefgreifend verändert.

Bildung, Innovation und Weisheit sind ins Zentrum der Gesellschaft gerückt - Wirtschaft dient dann lediglich der Sicherung der materiellen Basis - und ist nicht mehr die zentrale Größe in der Politik.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » Sa 5. Sep 2015, 14:42 hat geschrieben: In meiner Vision wächst eine neue Elite heran, die Stück für Stück mehr Macht und Einfluss erhält.

1)
Einerseits verschieben sich die Machtverhältnisse bereits mit dem Verschwinden der Bedeutung der Lohnarbeit und mit dem Zuwachs der Bedeutung eines Einkommens durch Bildung und durch Anteilnahme an der Förderung des Allgemeinwohls.

In dieser Phase wird es natürlich noch immer die "alte" Elite geben - diejenigen Menschen, die Gestaltungsmacht besitzen, weil sie über sehr viel Kapital verfügen.

2)
Im Laufe der Zeit wird die Sicherheit des Menschen in der Bemessung der Kompetenzen der Individuen immer besser. Das liegt daran, dass wir an dieser Aufgabe wachsen, die Methoden immer besser werden und immer bessere Technologie immer genauere Werte liefert.

Irgendwann wird es möglich werden auch Aussagen über den individuell entwickelten Grad der "Weisheit" zu treffen. An diesem Punkt kann sich ein neues Demokratiemodell herausbilden - ich sprach bereits davon. Eine Form der absoluten Demokratie, in der jeder Bürger bei jeder politischen Frage mitentscheiden darf.

So etwas, wie ein Parlament ist dann nicht mehr notwendig - das Parlament wird durch das Volk ersetzt. Damit es hier nicht zu einem heillosen Durcheinander kommt und wirklich weise Entscheidungen getroffen werden, wird dafür der Stimmwert an den Grad der entwickelten Weisheit gekoppelt.

Damit wächst der Einfluss derer, die wohlüberlegte Entscheidungen treffen können gegenüber denen, die vielleicht noch durch ihres noch jungen Alters noch nicht so weit entwickelt sind.

Ob in einer solchen Zukunft (nach 2050) dann noch ein Privileg des Privateigentums an Produktionsmittel aufrechterhalten wird, halte ich für fragwürdig. Schließlich hat sich die Gesellschaft nun tiefgreifend verändert.

Bildung, Innovation und Weisheit sind ins Zentrum der Gesellschaft gerückt - Wirtschaft dient dann lediglich der Sicherung der materiellen Basis - und ist nicht mehr die zentrale Größe in der Politik.
Wenn wir mal in der christlichen Zeitrechnung definieren, dann leben wir vor 2050 und haben mit ein paar knallharten Auswucherungen zu tun. Das Ziel ist ja toll, aber wir können es nicht erreichen wenn wir den Weg nicht definieren, auf diesen es auch noch Rückschläge geben wird :s
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Realist2014 »

Sri Aurobindo » Sa 5. Sep 2015, 13:42 hat geschrieben: In meiner Vision wächst eine neue Elite heran, die Stück für Stück mehr Macht und Einfluss erhält.

1)
Einerseits verschieben sich die Machtverhältnisse bereits mit dem Verschwinden der Bedeutung der Lohnarbeit und mit dem Zuwachs der Bedeutung eines Einkommens durch Bildung und durch Anteilnahme an der Förderung des Allgemeinwohls.

In dieser Phase wird es natürlich noch immer die "alte" Elite geben - diejenigen Menschen, die Gestaltungsmacht besitzen, weil sie über sehr viel Kapital verfügen.

2)
Im Laufe der Zeit wird die Sicherheit des Menschen in der Bemessung der Kompetenzen der Individuen immer besser. Das liegt daran, dass wir an dieser Aufgabe wachsen, die Methoden immer besser werden und immer bessere Technologie immer genauere Werte liefert.

Irgendwann wird es möglich werden auch Aussagen über den individuell entwickelten Grad der "Weisheit" zu treffen. An diesem Punkt kann sich ein neues Demokratiemodell herausbilden - ich sprach bereits davon. Eine Form der absoluten Demokratie, in der jeder Bürger bei jeder politischen Frage mitentscheiden darf.

So etwas, wie ein Parlament ist dann nicht mehr notwendig - das Parlament wird durch das Volk ersetzt. Damit es hier nicht zu einem heillosen Durcheinander kommt und wirklich weise Entscheidungen getroffen werden, wird dafür der Stimmwert an den Grad der entwickelten Weisheit gekoppelt.

Damit wächst der Einfluss derer, die wohlüberlegte Entscheidungen treffen können gegenüber denen, die vielleicht noch durch ihres noch jungen Alters noch nicht so weit entwickelt sind.

Ob in einer solchen Zukunft (nach 2050) dann noch ein Privileg des Privateigentums an Produktionsmittel aufrechterhalten wird, halte ich für fragwürdig. Schließlich hat sich die Gesellschaft nun tiefgreifend verändert.

Bildung, Innovation und Weisheit sind ins Zentrum der Gesellschaft gerückt - Wirtschaft dient dann lediglich der Sicherung der materiellen Basis - und ist nicht mehr die zentrale Größe in der Politik.

noch wesentlich fragwürdiger ist- ob deine "Szenario" überhaupt so eintreten wird. :x

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering....
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Lieber Sri,

Deine Einsichten und Deine "Wünsche" für die Zukunft und Deine Interpretation eines möglichen Weges mag ich sehr wohl. Nur dass ich zu viel "good will" und zu viel "positives Denken", zu viel Hoffnung, angesichts einiger wichtiger Fakten und vor allem angesichts zu vieler unbestimmbarer Faktoren , darin sehe.
Sri Aurobindo » Sa 5. Sep 2015, 14:42 hat geschrieben: In meiner Vision wächst eine neue Elite heran, die Stück für Stück mehr Macht und Einfluss erhält.

1)
Einerseits verschieben sich die Machtverhältnisse bereits mit dem Verschwinden der Bedeutung der Lohnarbeit und mit dem Zuwachs der Bedeutung eines Einkommens durch Bildung und durch Anteilnahme an der Förderung des Allgemeinwohls.

In dieser Phase wird es natürlich noch immer die "alte" Elite geben - diejenigen Menschen, die Gestaltungsmacht besitzen, weil sie über sehr viel Kapital verfügen.
Aus welchem Grunde sollten sich die Machtverhältnisse verschieben. Im Gegenteil: Die Abhängigkeiten und die Versklavung wird mit zunehmender Automation extrem zunehmen. Denn die Produktionsmittel (Automaten) werden einigen wenigen Konzernen > Menschen gehören. Die Programme für die Automaten und 3D-Foodprinter, 3D-Materialprinter, etc. werden einigen wenigen gehören. Sie werden extremen Einfluss haben und ihn nutzen , um das einzige zu machen was das das Marktsystem immer schon macht: Sie werden Macht mehren, Einfluss mehren, und sie werden die neuen Lenker der Gesellschaft werden, weil dieses Ihre Position noch unangreifbarer macht. Meine Hoffnung geht gegen Null, dass sich da ein Umdenken in den Führungsetagen entwicklen wird. Es gibt keinen massiven Druch dazu, sondern nur Gründe eben dieses nicht zu tun. Das System.
Beispiel: Mansanto: Der weltweit größte Konzern für Lebensmittelpatente, Saatgutpatente, Saatgutlieferant, Pestizidlieferant. Mansanto ist mittlerweile monopolist im weltweiten Einsatz von genverändertem Saatgut, gegen dass herkömmliches Saatgut teilweise chancenlos ist.
Ich empfehle jedem in Wikipedis den Gesamtbereicht einemal zu studieren und alles was so über Mansanto zu lesen ist. Es steht mit einer unendlichen Listen von Klagen, Bestechungen, Hinterziehung und Verfälschungen von Forschungsergebnissen etc im absolut krassen Wiederspruch zum nach außen getragenen PR Slogan und Motto von Monsanto: "gesündere, sicherere, erschwinglichere Lebensmittel für alle".

Wenn man dann schaut, wem Monsanto gehört, nämlich zu großen Teilen einem Konglomerat von global Playern an Investmentgesellschaften, dann schwindet jedwedes Vertrauen in eine Möglichkeit, dass dieser Welt-Haußtkonzern , der Lebensmittelproduktion tatsächlich den Menschen und die Weltgesellschaft im Focus seiner Nutzziele hat. Monsantano diktiert bereits zu eienm großen Teil, was wir essen, was wir nicht mehr essen. Monsanto strebt definitiv rein systemisch bedingt und durch das System und letztlich durch die Globalisierung ermöglicht ide Weltherrschaft im Bereich der Nutzpflanzen an.

Es hat bereits unglaublich klingende und viel zu wenig beachtete, weil poitisch nicht verfolgte, Auswirkungen auf ganze Berufsstände. Hierzu zitiere ich inhaltlich eine öffentliches Interview Percy Schmeiser, einem Kanadier und Farmer, Träger des alternativen Nobelpreises, dass in Dresden bereits 2008 mit ihm geführt wurde:

Der große deutsche Bauernaufstand im Jahre 1524-1525 in Süd- und
Mitteldeutschland hatte seine Ursache in den Abhängigkeitsverhältnissen der
Bauern von den Feudalherren. Immer höhere und neue Abgaben und die
Leibeigenschaft machten das Leben der Bauern zur Qual. Schließlich begehrten
die Bauern auf und zogen in den Krieg. Mr. Schmeiser, sehen Sie Monsanto als
einen neuen globalen Feudalherren und mögliche Ursache neuer
Bauernaufstände, da durch die Geschäftspraktiken Monsantos in Form von
Lizenzabgaben, Knebelverträgen und Abhängigkeiten von dessen Saatgut der
Bauernstand immer mehr unter Druck gesetzt wird? Quasi die Einführung einer
neuen, modernen Leibeigenschaft?

Percy Schmeiser: Bei meinen Veranstaltungen in Kanada erzähle ich gern, dass
meine Großeltern - und viele andere Menschen - in den 1890er Jahren aus
Europa weggegangen sind, um aus den Abhängigkeitsverhältnissen des
Feudalsystems, das die Gewalt über ihr Schicksal hatte, herauszukommen. Sie
zogen in ein neues Land, um frei zu sein, um hier ihre Pflanzen anzubauen
und zu züchten, in Freiheit. Jetzt, 100 Jahre später, schließt sich der
Kreis wieder. Die Herrschaft wird jetzt nicht von Fürsten oder dem
Feudalsystem ausgeübt, sondern von Firmen. Und tatsächlich kommt jetzt auch
massiver Widerstand unter den Landwirten auf - für die Redefreiheit und für
die Freiheit, ihr eigenes Saatgut jedes Jahr wieder verwenden zu können.

....... Zitatende

Sri wo siehst Du da einen Ansatz, dass High Tech letztlich doch zum Wohle des Menschen eingesetzt wird? Ich denke sogar, dass Deine von Dir formulierete Hoffnung, genau diesem und den anderen agierenden Global Playern in die Hände spielt.

Weiterhin gibt es eine beachtenwerte Studie der ETH Zürich aus 2011 zur konzentrierten Entwicklung der Welkkonzerne und der Bildung massiver globaler Netzwerke. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass 147 Konzerne weltweit 40% des Wertes aller transnationalen Konzerne in sich vereinen. Dieser innere Kern der transnationalen Konzerne übe fast vollständige Kontrolle über sich selbst aus. Der Autor der Studie, James Glattfelder dazu: "Wir müssen uns von allen Dogmen befreien, ungeachtet, ob es sich um Verschwörungstheorien oder die freien Märkte handelt. Unsere Analyse basiert auf Tatsachen." Beachtenwert ist dabei ebenfalls, dass der Ausgangspunkt von Glattfelders Forschungsgebiet die Folgen von Komplexität ist.

Soweit ein par Gedankan und ich schließe mich Occham an: Wir haben tatsächlich keine solch lange Zeit mehr und können nicht noch 30-60 Jahre warten, ob sich da von alleine irgendwas ändert...., denn teilweise hat bereits begonnen, wovor wir hier warnen und es hat eine sich ständig beschleunigende Eigendynamik.

LG vom Falk
Zuletzt geändert von Falk7 am Sonntag 6. September 2015, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Das System entwickelt sich immer mehr nach rechts und die Mehrheit unterdrückt alle schwache/dumme Menschen unfördert sie nicht. Selbst auf der Arbeit ist man heute als buckliger Mensch nichts Wert. Menschen die ein Beim haben, schwarz sind oder stinken, bekommen heute keine Arbeit mehr beim oberflächlichen Deutschland. Die Menschen von Deutschland kommen einem Bürgerkrieg immer näher, es liegt förmlich in der Luft....
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Brainiac
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Registriert: Donnerstag 30. Juni 2011, 11:41

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Kung Fury » So 6. Sep 2015, 09:38 hat geschrieben:Das System entwickelt sich immer mehr nach rechts und die Mehrheit unterdrückt alle schwache/dumme Menschen unfördert sie nicht. Selbst auf der Arbeit ist man heute als buckliger Mensch nichts Wert. Menschen die ein Beim haben, schwarz sind oder stinken, bekommen heute keine Arbeit mehr beim oberflächlichen Deutschland. Die Menschen von Deutschland kommen einem Bürgerkrieg immer näher, es liegt förmlich in der Luft....
The Walking Dead are close. :|
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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