Welfenprinz » Sa 4. Mai 2013, 16:15 hat geschrieben:Schon richtig..... vor allem die Passage, das Oma gertrud (und nciht nur die sondern auch ich) durchaus gestört fühlt vom angetrunken rumpolternden Randikalinski
Nur....... das ist kein Alleinstellungsmerkmal rund ums Fussballspiel. Sondern Grossveranstaltunge allgemein (egal ob AC/Dc oder Schützenfest/Wiesn) als Begleiterscheinung zuzuordnen.
Alleinstellungsmerkmal ist seltsamerweise, dass es hier nur dem Fussball (besser: den Fans) spezifisch und ursächlich zusammenhängend zugeordnet wird.
Nach diesen Vorkommnissen von Achim und Frankfurt gehe ich sehr sicher davon aus , dass dieser Anstieg in den Statistiken "gemacht" ist. Mit den REalitäten deckt er sich in keinster WEise. Und ich gehe seit 1968 , mal mehr mal weniger in Stadien.
Ich habe ja immer so meine Probleme mit manch leichtfertigen Vergleichen, speziell was Themen berührt, wo der Vergleichszieher (gott, wat en Wortkrüppel) sozusagen direkt „betroffen“ und ausgewiesener Fan ist.
Das Argument mit der Vergleichbarkeit mit Volksfesten aller Art, Pop-Konzerten etc. hört man ja nicht eben selten, stets auch aus dem Munde von Fußballfans. Ich bin ehrlich und gestehe, das auch ich einmal damit hantiert hatte, ..geriet aber an den falschen Gesprächspartner, der war besser im Stoff damals.
Aber nun mal aus heutiger Sicht: Alleine die beiden Profiligen kamen in der letzten Saison auf rd. 18,7 Millionen Zuschauer zu 757 Fußballspielen (incl. DFB-Pokal, UEFA-Clubwettbewerb, Nationalmannschaft und „Sonstige“)…ohne dritte Ligen.
Sieht man einmal vom Wiesn-Fest in München (2 Wochen) und von zwei, drei weiteren temporär begrenzten deutschen Großveranstaltungen (z. B. auch Karneval) ab, glaube ich nicht, dass solche Feste sowohl gegenüber der regelmäßigen Besucherzahlen beim Ligafußball (mehrmals jede Woche fast über das ganze Jahr verteilt und in zahlreichen meist größeren Städten), als auch in ihrem Charakter mit dem alljährlichen Fußballzirkus vergleichbar wären. Auch die Klientel ist eine ganz andere. Mir ist keine Erhebung oder Statistik über Volksfeste und Straftaten im Gesamtblick etc. bekannt, aber ich glaube nicht, dass es dort regelmäßige, einschlägige Fangruppen (auch solche Krawalltrupps) oder ähnliches gibt, an welchen man solches vergleichbar messen könnte.
Aber wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass die gegebenen Zahlen alle exakt verifiziert werden könnten, legte man sie auf eine harte Prüfschale. Ich denke demgegenüber jedoch ebenso wenig, dass die auf gravierenden Anstieg von Straftaten hinweisende oder „ermittelte“ Tendenzen völlig falsch sein können, denn das entspräche in der Tat a bisserl einer Verschwörungstheorie. Mag sein, dass hier u. a. auch „versteckte monetäre Interessen“ des Fußballkapitalismus dahinter stecken, doch glaube ich nicht in diesem Ausmaße.
Zum Beispiel alleine ein Anstieg von sagenhaften 77,1 % bei Verstößen gegen das SprengG gegenüber dem Vorjahr, oder auch 16,5 % Anstieg „Körperverletzung“ im gleichen Zeitraum, kann man nicht abtun, als seien alle diese Zahlen per se und von Grund auf unzutreffend oder gefälscht. Nicht in dieser Massivität, das wäre irreal. Ich denke auch, wir dürfen da auch nicht in erster Linie auf unseren eigenen Erfahrungen vor Ort alleine zurückgreifen.
Welfenprinz » Sa 4. Mai 2013, 16:15 hat geschrieben:Die Materie ist nicht schwierig zu beurteilen, nein.
Es geht ganz einfach ums Geld. Der Nordkurvnstehplatzhonk ist der Mohr, der - in mageren Zeiten des vEreins- seine Schuldigkeit getan hat. Er kann gehen.
ER bezahlt 20 € für seine stehplatzkarte(in jenen schlechten Zeiten mal so eingerichtet evtl. sogar noch Rabatt über die Fancluborganisation) , zischt seine 3 -10 Bier beim Stadioncatering ...... ansonsten trägt er sein JörgSieversTrikot seit 1993, die Sticker auf seiner Jeanskutte hat Mama ihm schon drangenäht damals...... mit dem ist kein grossartiger Umsatz mehr zu generieren.
Also muss das weg. Ein schöner sitzplatzkunde, der 30€+ bezahlt, zu diversen Aktivitäten im Stadioninnenleben zu begeistern ist, an GEwinnspielen teilnimmt, sich bei viagogo registrieren lässt und bei VEreinen der Kategorie BayernMünchen dann auch noch gleich ein ganzes Erlebniswochenende mit Übernachtung im Hotel bucht usw.Das ist das Ziel . und um das zu erreichen ist manchen -fast- jdes Mittel recht. Unser 96-Präsi ist da ein besonders negatives herausragendes Beispiel, andere gehen eben gemässigter vor. Das Ziel ist dasselbe:
der Preis dafür , dass Martinez, Robben, van der Vaart, Lewandowski in der DFL spielen und nciht in der PD oder PL ist eben das Loswerden der Fans, auch mit Diffamierung, Kriminalisierung, Hetze via Kerner,Beckmann,dopafon usw.
Diese Sache an sich kann ich wertfrei betrachten, ich hab nix gegen die Professionalierung des Fussballs.
Aber die Methoden sind mir nciht egal.
In diesem Zug nach Achim hätte beispielsweise mein Sohn sitzen können, mit ein paar Kumpels einen Partyfreitag inkl Fussball machen.
Und kommt für nix kriminalisiert wieder nach hause.
Seitdem ist für mich der Ofen aus, was diesen ganzen DFL-Zirkus angeht.
Du hast sicher insoweit zweifellos recht, dass es diese Absichten und Ziele von Clubs und Vereinen, und allem, was weiters an dem Geschäft dranhängt, zunehmend gibt und dass diese Methoden an sich auch deutlich abrücken von dem Fußball, der uns jahrzehntelang als Fan-Kiste bekannt und lieb war. Und doch ist dies ein schleichender Prozess, der ja nicht erst seit gestern im Gange ist. Dennoch hat diese Entwicklung noch nicht einmal ansatzweise dazu führen können, dass sich die große Mehrheit der durchschnittlichen Stadionbesucher nicht mehr aus dem „Normalo-Fan“ rekrutiert. Jene marginale „Handvoll“ Leute, die sich teure Sitzplätze leisten können und wollen (von jenen aus der Ferne anzureisenden, welche sich "nebenbei" auch noch ein Wellness-*****-Wochenende mit Sauna und Fußballevent als Höhepunkt gönnen, ganz zu schweigen), ändern doch nicht wirklich an der Besucherstruktur in den Stadien. Und wenn, berührt dies doch ohnehin nur die wenigsten Premium-Clubs der ersten Liga. Und diese Proportionen würden erst recht nichts an Straftatanreizen ändern. Im Gegenteil.