Diskussion über Religionsgemeinschaften
Moderator: Moderatoren Forum 8
Diskussion über Religionsgemeinschaften
Liebe Forumsmitglieder,
was mir hier bei manchen Diskussionen aufgefallen ist, ist eine mangelnde Differenzierung. Ich lese immer wieder Beiträge übers Christentum, bei denen die Ansichten von bestimmten christlichen Gemeinschaften als allgemeingültig dargestellt werden. Meistens sind es extreme Ansichten.
Es gibt Satanisten, die sich als Atheisten bezeichnen. Was aber würden die Atheisten in diesem Forum denken, wenn ich hier schriebe: Atheisten sind Satanisten? Würde das jemand ernst nehmen? Ich vermute, nein - und das mit Recht.
Ich äußere mich auch ganz bewusst so gut wie gar nicht über den Islam. Ich weiß einfach zu wenig darüber. Ich habe extreme Muslime kennengelernt, ich habe liberale kennengelernt, ich habe menschenverachtende kennengelernt. Den Koran habe ich nie verstanden. Darum sage ich auch nicht, wofür er steht.
Ich habe keine Probleme mit Kritik am Christentum, an der Lehre, an bestimmten Ansichten. Aber platte Pauschalisierung hilft niemandem.
was mir hier bei manchen Diskussionen aufgefallen ist, ist eine mangelnde Differenzierung. Ich lese immer wieder Beiträge übers Christentum, bei denen die Ansichten von bestimmten christlichen Gemeinschaften als allgemeingültig dargestellt werden. Meistens sind es extreme Ansichten.
Es gibt Satanisten, die sich als Atheisten bezeichnen. Was aber würden die Atheisten in diesem Forum denken, wenn ich hier schriebe: Atheisten sind Satanisten? Würde das jemand ernst nehmen? Ich vermute, nein - und das mit Recht.
Ich äußere mich auch ganz bewusst so gut wie gar nicht über den Islam. Ich weiß einfach zu wenig darüber. Ich habe extreme Muslime kennengelernt, ich habe liberale kennengelernt, ich habe menschenverachtende kennengelernt. Den Koran habe ich nie verstanden. Darum sage ich auch nicht, wofür er steht.
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- JosefG
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Der Glaube an die Hölle gehört zum Kern des Christentums, den haben alle Christen gemeinsam.
Zukunft ist hexadezimal - https://sedimal.de -- https://invers-gendern.de
- Billie Holiday
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Wenn jemand sagt, Atheisten seien Satanisten, dann lache ich kurz auf und widme mich wieder den wichtigen Dingen des Alltags.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Am leichtesten äußert es sich über Dinge, die man so gut wie gar nicht durchdrungen hat. Vor einigen Jahren habe ich im Koran eine Stelle gefunden, wo der Verfasser, wer immer das gerade gewesen sein könnte, sich anerkennend über christliche Klöster und ihre Bewohner im Sinaii äußerte, die sich um ein Leben nach den Geboten ihres Glaubens bemühten. Nur so ist auch die viele Jahrhunderte währende Duldung von Christen im Osmanischen Reich zu verstehen... eben trotz so vieler Warnungen ebenfalls im Koran vor Falschheit und Bosheit von Christen.Patefachs hat geschrieben: ↑Dienstag 8. November 2022, 21:32 Liebe Forumsmitglieder,
was mir hier bei manchen Diskussionen aufgefallen ist, ist eine mangelnde Differenzierung. Ich lese immer wieder Beiträge übers Christentum, bei denen die Ansichten von bestimmten christlichen Gemeinschaften als allgemeingültig dargestellt werden. Meistens sind es extreme Ansichten.
Es gibt Satanisten, die sich als Atheisten bezeichnen. Was aber würden die Atheisten in diesem Forum denken, wenn ich hier schriebe: Atheisten sind Satanisten? Würde das jemand ernst nehmen? Ich vermute, nein - und das mit Recht.
Ich äußere mich auch ganz bewusst so gut wie gar nicht über den Islam. Ich weiß einfach zu wenig darüber. Ich habe extreme Muslime kennengelernt, ich habe liberale kennengelernt, ich habe menschenverachtende kennengelernt. Den Koran habe ich nie verstanden. Darum sage ich auch nicht, wofür er steht.
Ich habe keine Probleme mit Kritik an Gedanken, an der Lehre, an bestimmten Ansichten. Aber platte Pauschalisierung hilft niemandem.
Verbohrtheit ist heute in allen mir bekannten Glaubensrichtungen an zu treffen, aber eben auch in der Ablehnungsfront jeglicher Glaubensinhalte. Eiferei und Gegeifere sind vermutlich im Menschen fest verankert. Wer sich davon lösen kann, der lebt sicher glücklicher. Was aber nicht heißt, stumpf und dumm über ganz offensichtlich fromme Menschen zu reden. Wer die Allmacht eines Gottes braucht, um ein frommes Leben zu führen, der macht so wenig falsch wie ein Mensch, der seinem Verstand und vor allem den Gesetzen der Vernunft folgt... mit gleichem Ergebnis. Aber zu alledem gehört viel Wissen und Verstehen. Der übliche Hinweis auf den Geist der Bergpredigt darf hier nicht fehlen!
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Das wird sehr unterschiedlich interpretiert. Manche sehen es lediglich als "Trennung von Gott".
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Aus Russland kamen tatsächlich schon solche - vergleichbare - Töne gegenüber dem Westen.Billie Holiday hat geschrieben: ↑Mittwoch 9. November 2022, 06:30 Wenn jemand sagt, Atheisten seien Satanisten, dann lache ich kurz auf und widme mich wieder den wichtigen Dingen des Alltags.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Nur rate ich in diesem Fall dazu, sich auf russische Maßnahmen gegen unsere freiheitlich demokratische Gesellschaftsordnung vor zu bereiten, solche Sprüche also nicht nur mit einem Auflachen weg zu wischen, sondern auch gewaltsame Eingriffe mit einem sehr hohen Preisschild aus zu zeichnen.
- firlefanz11
- Beiträge: 17626
- Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Die Hölle ist eine endlose Warteschlange. Immer wenn nur noch Einer vor Einem ist, wird man wieder ans Ende teleportiert...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Dann hat mein Vergleich ja seinen Zweck erfüllt.Billie Holiday hat geschrieben: ↑Mittwoch 9. November 2022, 06:30 Wenn jemand sagt, Atheisten seien Satanisten, dann lache ich kurz auf und widme mich wieder den wichtigen Dingen des Alltags.
- Billie Holiday
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Ich konnte keinen wirklichen Sinn und Zweck erkennen.
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Mit Verlaub: Was für ein Quatsch. Wer eine allmächtigen Figur sowie die abstrusen Formen und Regeln der dazugehörigen Texte benötigt, um Halt im Leben zu finden, macht so einiges falsch.H2O hat geschrieben: ↑Mittwoch 9. November 2022, 08:39 ...
Was aber nicht heißt, stumpf und dumm über ganz offensichtlich fromme Menschen zu reden. Wer die Allmacht eines Gottes braucht, um ein frommes Leben zu führen, der macht so wenig falsch wie ein Mensch, der seinem Verstand und vor allem den Gesetzen der Vernunft folgt... mit gleichem Ergebnis. Aber zu alledem gehört viel Wissen und Verstehen. Der übliche Hinweis auf den Geist der Bergpredigt darf hier nicht fehlen!
Was ist dir an der Bergpredigt denn so wichtig? Was hebt sie über die Offenbarung des Johannes?
"Take the risk of thinking for yourself. Much more happiness, truth, beauty and wisdom will come to you that way."
Christopher Hitchens
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Mit Verlaub: Was für ein Quatsch.
Das Ergebnis zählt... sonst gar nichts. Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.
- Der Neandertaler
- Beiträge: 2694
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Hallo Deus81.
Ich tu mich normalerweise äußerst schwer damit, Meinungen anderer Leute zu interpretieren. Ich denke aber, und das ist auch meine Überzeugung, daß es nicht darauf ankommt, ob jemand "eine allmächtigen Figur sowie die abstrusen Formen und Regeln der dazugehörigen Texte benötigt" oder nicht (was wiederum auch meiner bescheidenen Meinung nach, für "wenig Standfestigkeit in der Alltagsbewältigung" spricht), sondern darauf, ob jemand glaubt oder nicht. Denn wenn jemand glaubt - woran auch immer, lebt er nach bestimmten Regeln, was wiederum voraussetzt, daß er sich damit auseinandergesetzt hat - also versucht hat, diese zu verstehen. Ob er diese Regeln letztendlich über die Anderer setzt - also überheblich reagiert, ist eine ganz andere Frage. Ein Auseinandersetzen und verstehen dieser "abstrusen Formen und Regeln" bedeute aber auch, daß er sich mit dem Großen-Ganzen auseinadergesetzt hat - also auch mit den "dazugehörigen Texten".Deus81 hat geschrieben:Mit Verlaub: Was für ein Quatsch. Wer eine allmächtigen Figur sowie die abstrusen Formen und Regeln der dazugehörigen Texte benötigt, um Halt im Leben zu finden, macht so einiges falsch.
Was ist dir an der Bergpredigt denn so wichtig? Was hebt sie über die Offenbarung des Johannes?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Und als nächstes heiligt der Zweck die Mittel oder wie? Den Weg zum Ziel sollte man sich schon anschauen. Manche Sachen sollte man evtl. nicht machen, wenn etwas "Gutes" dabei herauskommen soll.
Es wäre wunderbar, wenn jeder Gläubige sich auch mal die "tollen" Texte angeschaut hätte. Ich wage zu behaupten, dass die wenigsten ins Detail schauen. Ich habe nicht umsonst die Offenbarung des Johannes erwähnt. Jeder, der sich den Quatsch durchließt, muss sich doch fragen, was die Autoren da geraucht haben.Der Neandertaler hat geschrieben: ↑Donnerstag 10. November 2022, 12:11 ...
Denn wenn jemand glaubt - woran auch immer, lebt er nach bestimmten Regeln, was wiederum voraussetzt, daß er sich damit auseinandergesetzt hat - also versucht hat, diese zu verstehen. Ob er diese Regeln letztendlich über die Anderer setzt - also überheblich reagiert, ist eine ganz andere Frage. Ein Auseinandersetzen und verstehen dieser "abstrusen Formen und Regeln" bedeute aber auch, daß er sich mit dem Großen-Ganzen auseinadergesetzt hat - also auch mit den "dazugehörigen Texten".
@Patefachs: Welche Form der Differenzierung wünscht du dir denn? Je genauer man seine Kritik ausrichten kann, desto besser. Da gehe ich mit dir einher. Je nach Thema ist eine Pauschalisierung aber durchaus angebracht. Hast du ein konkretes Beispiel, wo etwas zu pauschal gesagt wird?
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Christopher Hitchens
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Ziemlich oberflächlich! Könnten Sie bitte erklären, wie Sie "bewußt Gutes tun" mit "der Zweck heiligt die Mittel" zusammen bringen? Etwa wie Mephisto in Goethes Faust: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft!"?
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Du sagtest doch: "Das Ergebnis zählt... sonst gar nichts." Aber wirf mir gerne Oberflächlichkeit vor. Steht dazu auch was in der Bergpredigt?
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Christopher Hitchens
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
das war ein Vergleich mit den teilweise stupiden Verallgemeinerungen über das Christentum.Billie Holiday hat geschrieben: ↑Donnerstag 10. November 2022, 06:37 Ich konnte keinen wirklichen Sinn und Zweck erkennen.
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Also ich habe schon Christen kennengelernt, die nicht daran glaubten. Ich habe auch selber nicht immer daran geglaubt.
Aber was ich nicht verstehe: Wer muss überhaupt Angst vor der Hölle haben? Jemand, der an Jesus glaubt nicht. Er wurde ja nach christlicher Überzeugung durch Jesus von seiner Sünde erlöst. Wer mit der ganzen Religion nichts am Hut hat auch nicht, denn er glaubt ja gar nicht daran ...
Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Ja, die gibt es durchaus. Die gehen folglich auch an die Bibel anders heran. Allerdings stellt sich dann für die (meist) auch die Frage: wie geht man mit dem Begriff oder Bild der Hölle um?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Diskussion über Religionsgemeinschaften
Es gibt in der Geschichte des Christentums auch solche Leute wie der sogenannte "Kirchenvater" Augustinus. Dieser war, so weit ich es weiß, der Ansicht, dass nur 144.000 rechtgläubige Christen es schaffen würden, das christliche Endgericht zu überstehen. Der gewaltige Rest wäre es dagegen nicht wert, die neue Erde zu bewohnen, die danach entstehen solle.
Andererseits steht in der Bibel selbst, dass die Rechtgläubigen als "Belohnung" in einer Art Dauerarie den christlichen Gott preisen dürften bis in alle Ewigkeit. Da habe ich als Atheist dann doch den Vorteil, dass ich weiß, dass der Tod mein Ende sein wird. Anstatt die ewige Wiederkehr des Immergleichen ertragen zu müssen, was irgendwann nämlich höllisch langweilig wird, muss ich nur gucken, dass ich mein begrenztes Leben auch genießen kann. Und gerade deswegen erachte ich meine begrenzte Lebenszeit auch als wertvoll. Wenn man hingegen ewig leben würde, dann hat der Faktor Zeit -und somit das Leben an sich- überhaupt keinen Wert mehr.
Die Idee, dass jemand, obwohl er Christ ist, trotzdem beim "Jüngste Gericht" durchfällt und für immer in einer Hölle schmoren wird, kommt jedenfalls nicht von mir. Auch damit haben sich schon viele Generationen von Christen das Leben zu einer stressigen Hölle auf Erden machen lassen, da ja niemand von ihnen wusste, ob er letztendlich zu den wenigen "Auserwählten" gehören würde.
Andererseits steht in der Bibel selbst, dass die Rechtgläubigen als "Belohnung" in einer Art Dauerarie den christlichen Gott preisen dürften bis in alle Ewigkeit. Da habe ich als Atheist dann doch den Vorteil, dass ich weiß, dass der Tod mein Ende sein wird. Anstatt die ewige Wiederkehr des Immergleichen ertragen zu müssen, was irgendwann nämlich höllisch langweilig wird, muss ich nur gucken, dass ich mein begrenztes Leben auch genießen kann. Und gerade deswegen erachte ich meine begrenzte Lebenszeit auch als wertvoll. Wenn man hingegen ewig leben würde, dann hat der Faktor Zeit -und somit das Leben an sich- überhaupt keinen Wert mehr.
Die Idee, dass jemand, obwohl er Christ ist, trotzdem beim "Jüngste Gericht" durchfällt und für immer in einer Hölle schmoren wird, kommt jedenfalls nicht von mir. Auch damit haben sich schon viele Generationen von Christen das Leben zu einer stressigen Hölle auf Erden machen lassen, da ja niemand von ihnen wusste, ob er letztendlich zu den wenigen "Auserwählten" gehören würde.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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