Skeptiker hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:06)
China ist schon lange kein reiner Billigproduzent mehr. Die betreiben bemannte Raumfahrt. Sämtlicher elektronische Schnickschnack kommt daher. Ich wundere mich schon einige Zeit darüber wie das Stereotyp der chinesischen Billigproduktion noch in den Köpfen rumspuckt.
Das ist mal ein richtiges Wort. Gar nicht mal speziell wegen China sondern weil es generell angezeigt ist, sich auf
Wandel in jeder Hinsicht einzustellen. Klassische Weltbilder, wie sie in den letzten 50 bis 100 Jahren entstanden sind, zu hinterfragen. Die Welt wird grundlegend anders.
So. Und jetzt zum Mond. Ich wollte selbst einen Thread zum Thema aufmachen und inspiriert dazu hat mich nicht allein die chinesische Aktion sondern ein Kommentar zur Landung von "Astro-Alex".
Doch so positiv die politische Wirkung, so überschaubar ist der wissenschaftliche Wert. Wenn Alexander Gerst & Co. in der Schwerelosigkeit in Tigeln rühren oder Zellen im Mikroskop betrachten, so ist das sehr interessant – aber es rechtfertigt nicht den Aufwand von weit über hundert Milliarden Euro. Die Raumstation wird heute vor allem betrieben, weil sie das ist – aber Raumfahrt darf kein Selbstzweck sein. Nach zwei Jahrzehnten im All ist es Zeit, sich von den Modulen in der Umlaufbahn zu verabschieden.
Zeit für neue Horizonte
Das Modell ISS muss aber weiter gehen – und zwar am Mond. Der Begleiter der Erde ist in vielem weit weniger erforscht als unser Nachbarplanet Mars. Die Apollo-Flüge vor einem halben Jahrhundert waren wissenschaftlich fast ein Schritt auf der Stelle, aber ein Riesensprung für das politische Prestige im Kalten Krieg.
https://www.deutschlandfunk.de/rueckkeh ... _id=436610
Ich verstehe es einfach nicht! Wissenschaftlich nicht und politisch nicht. Was wollen wir auf oder um den Mond herum? Die Entstehung des Mondes, seine Zusammensetzung, die "Himmelsmechanik" (schönes Wort) ist weitgehend erforscht. Ressourcen, nutzbare Rohstoffe usw. gibts nicht. Auch in einer Raumstation um den Mond müssen die Menschen einen großen Teil der Zeit damit verbringen, ihre Muskeln fit zu halten und die technischen Systeme instandzuhalten? Was meint der Wissenschaftsredakteur des DLF eigentlich? Und sind nicht gerade die Klimaveränderungen idealerweise aus einer Erdumlaufbahn am besten beobachtbar? Brauchen wir die ISS um die Erde nicht gerade dringend wegen der Klimaproblematik? Und bringen nicht sowohl Teilchenbeschleuniger als auch SUperteleskope im All viel viel tiefere Welterkenntnisse als Mondumrkeisungsstationen?
Die Landung der Chinesen auf der Rückseite des Mondes ist eine technologische Meisterleistung und war vielleicht auch als eine Art Generalübungsstück geplant. Aber der Mond als Gesteinsbrocken ... ist doch wissentschafltich gesehen eigentlich ziemlich irrelevant, oder?
Die ISS wird vermutlich und letztendlich von den (internationelen) Firmen finanziert, die Experimente in Aufrag geben. Und ist natürlich auch und nach wie vor ein politisches Prestigeprojekt Russlands. Aber ohne solche Pop-Astronauten wie "Astro-Alex" würden wohl wesentlich weniger menschen hierzulande überhaupt Notiz davon nehmen,
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)