London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

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Was ist davon zu halten?

Erfolg der Integration
6
19%
Normalität in einem westlichen Staat
19
61%
Islamisierung des Abendlandes
6
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 31
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Platon
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London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Platon »

Mein Name ist Khan, Sadiq Khan

Multikulti gegen Milliardär: Mit Wahlsieger Sadiq Khan zieht in London erstmals ein Muslim ins Rathaus ein. Der Labour-Politiker will die Lebenshaltungskosten in der Millionenmetropole bezahlbarer machen. Ein Porträt.

Sadiq Aman Khan (Artikelbild links neben Kontrahent Zac Goldsmith von den Tories beim Besuch eines Sikh-Tempels) wurde 1970 in London als Sohn pakistanischer Einwanderer geboren. Der sunnitische Muslim hat sieben Geschwister. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften arbeitete er zunächst für Menschenrechtsgruppen als Anwalt. 1994 wandte er sich der Lokalpolitik zu. So vertrat er die Labour-Party von 1994 bis 2006 im Stadtrat von Wandsworth, einem traditionell linken Stadtbezirk im Südwesten Londons.[...]
http://www.dw.com/de/mein-name-ist-khan ... a-19239636

Damit wurde in der EU zum ersten Mal in einer großen Stadt ein Muslim zum Bürgermeister gewählt. Gerade London, eine Stadt mit 12% islamischen Bevölkerungsanteil (2011).
https://de.wikipedia.org/wiki/Mayor_of_London#Wahl_2016
https://de.wikipedia.org/wiki/London#Religionen

[youtube][/youtube]
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Erfolg der Integration? Normalität in einem westlichen Staat? Islamisierung des Abendlandes?
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Scipio
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Scipio »

Erfolg in einem westlichen Land, aber in London als mulitkulturelle Stadt in diesem Ausmaß und dessen Selbstverständnis ist das eine "Normalität", würde ich fast sagen.

Aber Sadiq Khan hat momentan nur 44% der Stimmen? Geht man davon aus, dass er genügend über die 2. Präferenz erhalten wird?
Wasteland
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wasteland »

Mal sehen wann die Welt/der Westen davon jetzt untergeht.
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Zunder
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Zunder »

Ihr seid nicht so recht auf dem Laufenden.

"Aboutaleb ist somit der erste Bürgermeister marokkanischer Abstammung in den Niederlanden und der erste muslimische Bürgermeister einer westeuropäischen Großstadt überhaupt."
https://de.wikipedia.org/wiki/Ahmed_Aboutaleb

Man kann auch als Moslem seine sieben Zwetschgen beieinander haben:
"Islamisten sollten einfach "abhauen", wenn es ihnen hier nicht gefällt. Das hat der muslimische Bürgermeister von Rotterdam, Ahmed Aboutaleb, gefordert. Er erntet viel Zuspruch. Doch andere warnen."
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Woche.html

Das Abendland hat trotzdem keine Lust unterzugehen. Komisch, nicht?
Wasteland
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wasteland »

Nicht? Man verspürt aber eine grosse Lust an der Angst vor dem Untergang.
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JJazzGold
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

Solange Staat und Religion sauber getrennt bleiben, ist es völlig egal ob ein gewählter Repräsentant religiös oder nicht religiös ist.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Liegestuhl »

Der Mann ist westlicher als so mancher Brite.
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jack000
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von jack000 »

Es wird viel zu viel Geschiss um die Religion gemacht. Religion ist Privatsache und hat in der Politik nichts zu suchen. D.h. ist es völlig wurscht welcher Religion der Mann angehört, sondern es ist nur wichtig ob er ein guter Bürgermeister für London ist oder nicht.

Es war doch auch ein Bürgermeister in den Niederlanden (Ich weiß nicht mehr genau welche Stadt, Amsterdam?) muslimischen Glaubens der die Alt-68er Prinzipien über Bord geworfen hat und angefangen Kriminalität zu bekämpfen.
Zuletzt geändert von jack000 am Samstag 7. Mai 2016, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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bakunicus
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von bakunicus »

jack000 hat geschrieben:(07 May 2016, 10:08)

Es wird viel zu viel Geschiss um die Religion gemacht. Religion ist Privatsache und hat in der Politik nichts zu suchen. D.H. ist es völlig wurscht welcher Religion der Mann angehört, sondern es ist nur wichtig ob er ein guter Bürgermeister für London ist oder nicht.

Es war doch auch ein Bürgermeister in den Niederlanden (Ich weiß nicht mehr genau welche Stadt, Amsterdam?) muslimischen Glaubens der die Alt-68er Prinzipien über Bord geworfen hat und angefangen Kriminalität zu bekämpfen.
in rotterdam ...
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von jack000 »

bakunicus hat geschrieben:(07 May 2016, 10:31)

in rotterdam ...
ah, vielen Dank:
Der Bürgermeister von Rotterdam, Ahmed Aboutaleb, hat für seinen wütenden Aufruf an Islamisten, einfach "abzuhauen", viel Zustimmung bekommen. Die Zeitung "Metro" berichtet, er habe nach dem Interview in der TV-Sendung "Nieuwsuur" zwar den Ton seines iPads abgestellt. "Doch die Unterstützungsbekundungen rissen nicht ab." Es habe allerdings auch eine negative Reaktion gegeben: Jemand habe den Muslim Aboutaleb gewarnt, dass er jetzt seinen Platz im Paradies verloren habe.

Aboutaleb hatte nach dem Anschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" in Paris in Richtung Islamisten gesagt: "Wenn ihr die Freiheit nicht wollt, packt um Himmels willen eure Koffer und geht. … Verschwindet, wenn ihr in den Niederlanden mit der Art, wie wir unsere Gesellschaft leben wollen, euren Platz nicht finden könnt." Er beendete seinen Aufruf mit den Worten: "Wenn es euch hier nicht gefällt, wenn euch Karikaturisten nicht passen, die eine Zeitung machen, dann lasst es mich so sagen: Haut doch ab!"
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Woche.html
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Marmelada
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Marmelada »

Zwei Beiträge entfernt. Die Verfasser möchten ihr Liebesgeflüster per PN austauschen.
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Billie Holiday
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Billie Holiday »

:thumbup: hatte ich damals auch gelesen. Volle Zustimmung.
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ThorsHamar
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 09:06)

Solange Staat und Religion sauber getrennt bleiben, ist es völlig egal ob ein gewählter Repräsentant religiös oder nicht religiös ist.
... richtig, wenn die Wähler ebenfalls sauber Staat und Religion trennen. Ansonsten hätte ja Khan gegen Goldsmith eine ganz brisante Ebene ...
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Julian
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Julian »

Was der Mann privat für eine Religion hat, ist doch unerheblich. Es geht letztlich um seine politische Überzeugungen, und da mache ich mir bei Sadiq Khan keine grundsätzlichen Sorgen, unabhängig davon, ob er ein fähiger Politiker ist oder nicht.

Khan hat sich für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen und wurde dafür mit dem Tode bedroht von den Muslimen, vor denen auch in Deutschland die Menschen Angst haben. Khans Frau trägt im übrigen kein Kopftuch, ein weiterer guter Hinweis auf seine säkulare Einstellung.

Solche Menschen sind selbstverständlicher Teil unserer westlichen Gesellschaft und sollen es auch sein.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Poet »

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frems
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(07 May 2016, 10:08)

Es wird viel zu viel Geschiss um die Religion gemacht. Religion ist Privatsache und hat in der Politik nichts zu suchen. D.h. ist es völlig wurscht welcher Religion der Mann angehört, sondern es ist nur wichtig ob er ein guter Bürgermeister für London ist oder nicht.

Es war doch auch ein Bürgermeister in den Niederlanden (Ich weiß nicht mehr genau welche Stadt, Amsterdam?) muslimischen Glaubens der die Alt-68er Prinzipien über Bord geworfen hat und angefangen Kriminalität zu bekämpfen.
Und Khan setzte vor allem auf den Wohnungsbau, der unter Johnson kaum vorankam. Gleichzeitig soll er sich stark für Homosexuelle und Frauen einsetzen, während viele ihm positiv anrechnen, dass er nicht nur aus einfachen Verhältnissen kommt (im Vergleich zum Milliardärssohn Goldsmith, der in der Boulevard-Presse versuchte, Khan mit islamistischen Terroristen in Verbindung zu bringen), sondern noch immer in einem Armenviertel lebt. So punktet man in einer wohlhabenden Millionenstadt halt eher. Ob er privat an Gott, Allah oder sonstwas glaubt, ist unerheblich. Relevanter wird sein, ob er seine Wahlversprechen umgesetzt kriegt.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(07 May 2016, 11:54)

... richtig, wenn die Wähler ebenfalls sauber Staat und Religion trennen. Ansonsten hätte ja Khan gegen Goldsmith eine ganz brisante Ebene ...

Die Londoner scheinen das zu können, was ich beim Rest der Briten bezweifle. Offensichtlich hat Kahn die besseren politischen Ziele und die interessieren mehrheitlicher, als irgendeine politisch irrelvante Religionszugehörigkeit und das ist die einzig richtige Einstellung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Provokateur »

Kompetenz ist keine Frage der Religion oder Herkunft. Man beurteilt einen Politiker nach dem, was er im Amt leistet und nicht danach, in welche Richtung er sich zum Gebet verneigt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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nichtkorrekt
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von nichtkorrekt »

Khan ist wohl Schiite, diese Leute scheinen weniger Sendungsbewußtsein zu haben und weniger zu Stimmungsexplosionen zu neigen als die Sunniten, es ist vielleicht kein Zeichen einer Islamisierung, wohl aber auch einer Überfremdung Englands, aber ich kann England ohnehin nicht leiden, so what.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von jack000 »

Provokateur hat geschrieben:(07 May 2016, 21:36)

Kompetenz ist keine Frage der Religion oder Herkunft. Man beurteilt einen Politiker nach dem, was er im Amt leistet und nicht danach, in welche Richtung er sich zum Gebet verneigt.
So ist es ... !
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:42)

Khan ist wohl Schiite, diese Leute scheinen weniger Sendungsbewußtsein zu haben und weniger zu Stimmungsexplosionen zu neigen als die Sunniten, es ist vielleicht kein Zeichen einer Islamisierung, wohl aber auch einer Überfremdung Englands, aber ich kann England ohnehin nicht leiden, so what.
Shiiten regieren den Iran und diese Shiiten haben ein recht explosives Sendungsbewußtsein.

Ob Khan, meines Erachtens ein Name iranischen Ursprungs, nun Shiit oder Sunnit ist, ist für den Job ebenso irrelevant wie die Frage, ob irgendein Bürgermeister Katholik oder Evangele ist. Entweder kristallisiert sich heraus, dass er ein fähiger Bürgermeister ist, oder eben nicht, dann wird er nicht wiedergewählt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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nichtkorrekt
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von nichtkorrekt »

JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 21:54)

Shiiten regieren den Iran und diese Shiiten haben ein recht explosives Sendungsbewußtsein.

Ob Khan, meines Erachtens ein Name iranischen Ursprungs, nun Shiit oder Sunnit ist, ist für den Job ebenso irrelevant wie die Frage, ob irgendein Bürgermeister Katholik oder Evangele ist. Entweder kristallisiert sich heraus, dass er ein fähiger Bürgermeister ist, oder eben nicht, dann wird er nicht wiedergewählt.
Es wäre mir neu, dass der Iran (im Gegensatz zur Türkei) in Deutschland Moscheen betreibt, Parteien unterwandert und Exil-Iraner in Deutschland als 5. Kolonne Teherans instrumentalisiert.
Wer nicht AfD wählt, wählt Merkel.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wasteland »

Er ist pakistanischer Abstammung.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:58)

Es wäre mir neu, dass der Iran (im Gegensatz zur Türkei) in Deutschland Moscheen betreibt, Parteien unterwandert und Exil-Iraner in Deutschland als 5. Kolonne Teherans instrumentalisiert.
Das iranische Regime finanziert und unterstützt die Terrororganisationen Hisbollah und die Hamas und veranstaltet jährlich in Deutschland den al-Quds Tag.
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Wildermuth
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wildermuth »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:58)

Es wäre mir neu, dass der Iran (im Gegensatz zur Türkei) in Deutschland Moscheen betreibt, Parteien unterwandert und Exil-Iraner in Deutschland als 5. Kolonne Teherans instrumentalisiert.
Die realität richtet sich höchst selten nach den eigenen vorurteilen.
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JJazzGold
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

Wasteland hat geschrieben:(07 May 2016, 21:59)

Er ist pakistanischer Abstammung.
Mein Freund P. Khan ist Inder, seine Familie kam allerdings vor x Generationen aus dem Iran. Er hat mir erzählt, dass Khan ein Name iranischen Ursprungs wäre.

Im Bezug auf den London Khan ist es irrelevant, woher seine Familie und sein Name ursprünglich kommt, ebenso wie für meinen Freund. Der eine ist Brite, der andere ist Inder.

Ich wollte mit dem Beispiel Iran nur kurz anmerken, dass "die" Shiiten nicht zwangsläufig harmoniebedürftiger seien als "die" Sunniten. Auf beiden Seiten habe ich reichlich "non practicing" Menschen kennengelernt, ebenso wie strictly practicing. Aber auch das ist für die Position eines Londoner Bürgermeisters irrelevant. Wie schrieb Jack so richtig, sinngemäß, es wird bezüglich Religion viel zu viel unnötiges Gedöns gemacht. Da hat er recht. Ein Mensch kann nur dann auf seine Religionszugehörigkeit reduziert werden, wenn er das selbst anstrebt.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Marmelada »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:58)

Es wäre mir neu, dass der Iran (im Gegensatz zur Türkei) in Deutschland Moscheen betreibt, Parteien unterwandert und Exil-Iraner in Deutschland als 5. Kolonne Teherans instrumentalisiert.
Im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe, Khan hat für die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt. Ganz so schlüssig ist es mit den simplen Einteilungen dann doch nicht.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Gluck »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:42)

Khan ist wohl Schiite, diese Leute scheinen weniger Sendungsbewußtsein zu haben und weniger zu Stimmungsexplosionen zu neigen als die Sunniten, es ist vielleicht kein Zeichen einer Islamisierung, wohl aber auch einer Überfremdung Englands, aber ich kann England ohnehin nicht leiden, so what.
In May, London may just get a new and better mayor in Sadiq Khan, a Labour MP from a working-class, Sunni Muslim and British-Pakistani family.
http://inthesetimes.com/article/18867/b ... tidying-up
JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 22:12)

Mein Freund P. Khan ist Inder, seine Familie kam allerdings vor x Generationen aus dem Iran. Er hat mir erzählt, dass Khan ein Name iranischen Ursprungs wäre.


https://de.wikipedia.org/wiki/Khan
Zuletzt geändert von Gluck am Samstag 7. Mai 2016, 23:17, insgesamt 2-mal geändert.
auch sind dy Payren Iäpischer dan dy Swaben,
wenn sy erkennent nit den stargen von den pfaben;
sy sind auch plintter dann dy Steyrer,
so sy an sehen den kukn fur den geyer.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Marmelada »

Ich denke, das mit der working vs. upper class war ausschlaggebend.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

Ich werde ihm erzählen, dass lt. Wikipedia seine Vorfahren altaische Herrscher waren. Das wird ihn bestimmt freuen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wasteland »

JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 22:12)

Mein Freund P. Khan ist Inder, seine Familie kam allerdings vor x Generationen aus dem Iran. Er hat mir erzählt, dass Khan ein Name iranischen Ursprungs wäre.

Im Bezug auf den London Khan ist es irrelevant, woher seine Familie und sein Name ursprünglich kommt, ebenso wie für meinen Freund. Der eine ist Brite, der andere ist Inder.

Ich wollte mit dem Beispiel Iran nur kurz anmerken, dass "die" Shiiten nicht zwangsläufig harmoniebedürftiger seien als "die" Sunniten. Auf beiden Seiten habe ich reichlich "non practicing" Menschen kennengelernt, ebenso wie strictly practicing. Aber auch das ist für die Position eines Londoner Bürgermeisters irrelevant. Wie schrieb Jack so richtig, sinngemäß, es wird bezüglich Religion viel zu viel unnötiges Gedöns gemacht. Da hat er recht. Ein Mensch kann nur dann auf seine Religionszugehörigkeit reduziert werden, wenn er das selbst anstrebt.
War auch gar nicht an dich gerichtet. In Pakistan und Afghanistan gibts ein paar schiitische Ableger wie die Ismailiten, deren Oberhaupt heisst auch Khan wenn ich mich nicht irre.
Klar ist das egal wer er ist und woher er kommt. Wenn er fähig ist ist er es, wenn nicht dann nicht.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 21:12)


Die Londoner scheinen das zu können, was ich beim Rest der Briten bezweifle. Offensichtlich hat Kahn die besseren politischen Ziele und die interessieren mehrheitlicher, als irgendeine politisch irrelvante Religionszugehörigkeit und das ist die einzig richtige Einstellung.
Ich finde, dass tatsächliche Religionszugehörigkeit grundsätzlich niemals politisch irrelevant sein kann. Religion ist immer auch eine politische Komponente, welche vielleicht nicht direkt und vordergründig präsent ist, aber trotzdem selbstredend einen politisch - ethischen Leitfaden darstellt.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wildermuth »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 May 2016, 03:28)

Ich finde, dass tatsächliche Religionszugehörigkeit grundsätzlich niemals politisch irrelevant sein kann. Religion ist immer auch eine politische Komponente, welche vielleicht nicht direkt und vordergründig präsent ist, aber trotzdem selbstredend einen politisch - ethischen Leitfaden darstellt.
Und der islamische politische leitfaden bringt den mann dazu, für die homo-ehe zu sein?

Welches problem hast du dann mit dem islam? Er ist offenbar toleranter als die hälfte der deutschen christen.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Jekyll »

Platon hat geschrieben:(06 May 2016, 21:21)
Damit wurde in der EU zum ersten Mal in einer großen Stadt ein Muslim zum Bürgermeister gewählt. Gerade London, eine Stadt mit 12% islamischen Bevölkerungsanteil (2011).
[...]
Erfolg der Integration? Normalität in einem westlichen Staat? Islamisierung des Abendlandes?
Ich denke, von allem etwas (müssen sich ja nicht gegenseitig ausschließen).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Jekyll »

Poet hat geschrieben:(07 May 2016, 13:14)

Nichts neues in londistan .....boris Johnson war ja auch osmanischer Abstammung :-)
Damit wäre neben dem religiös-kulturellen auch der ethnische Aspekt angesprochen.
Boris Johnsons türkischer Urgroßvater Ali Kemal war der letzte Innenminister des Osmanischen Reiches und veranlasste in dieser Funktion die Verhaftung Kemal Atatürks; er wurde später auf Befehl Nureddin Paschas gelyncht. Johnsons Großvater Osman Ali floh daraufhin nach London und nahm dort den Namen „Wilfred Johnson“ an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Johnson#Leben

Die Integration/Normalität/Islamisierung ist also schon seit Längerem im Gange.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Platon »

nichtkorrekt hat geschrieben:(07 May 2016, 21:58)

Es wäre mir neu, dass der Iran (im Gegensatz zur Türkei) in Deutschland Moscheen betreibt,
https://de.wikipedia.org/wiki/Islamisch ... um_Hamburg
Parteien unterwandert und Exil-Iraner in Deutschland als 5. Kolonne Teherans instrumentalisiert.
Was sicherlich auch damit zusammenhängt was Exil-Iraner so von der aktuellen Regierung in Teheran halten.
Instrumentalisieren lassen sich aber am al Quds Tag gerne diverse pro-palästinensische Gruppen
JJazzGold hat geschrieben:(07 May 2016, 22:12)

Mein Freund P. Khan ist Inder, seine Familie kam allerdings vor x Generationen aus dem Iran. Er hat mir erzählt, dass Khan ein Name iranischen Ursprungs wäre.
Wie bereits erwähnt ist der Name wenig überraschend (Dschingis Khan und so) ein zentralasiatischer/mongolischer Herrschertitel. Durch die mongolische Eroberung kam er ins Gebiet des heutigen Irans und auch danach herrschten in Zentralasien dem Gebiet des heutigen Groß-Irans noch lange zahlreiche Reiterfürsten zumeist türkisch-mongolischer Abstammung, welche im Laufe der Jahrhunderte diverse Herrschaften errichtet haben. Dabei galt es als ungemein hilfreich eine entsprechend ehrenvolle Abstammungslinie zu haben die sich z.B. auf Timur oder Dschingis Khan zurückführen lässt. Das war dann lange zusätzlich zur islamischen Herrschaftslegitimation (die darin bestand, dass man z.B. eine alidische Abstammung hatte oder Förderer und Garantierer der Scharia war) eine weitere mongolisch/türkische Legitimation. Man bezeichnete sich dann als Khaqan, als Khan der Khane. Das war im Iran zumindest bis zu den Kadscharen aktuell (ob Pahlavi I, noch eine mongolische Abstammung von sich behauptete weiß ich jetzt nicht, halte ich aber gar nicht für ausgeschlossen) und in Indien ist die große Dynastie, welche sich auf mongolische Abstammung berufen konnte das Mogulreich - der Name erinnert nich von ungefähr an 'Mongolen' - welches sich als Timuridisch verstand.

Ich nehme an, dass sich in der Mogulzeit und in angrenzenden Gebieten in Richtung Zentralasien womöglich auch schon früher in Indien/Pakistan der Name Khan als Ehrentitel im Sinne von "Herr", im Sinne von "Lord" etabliert hat und entsprechend heute als Nachname sehr verbreitet ist.
Wasteland hat geschrieben:(08 May 2016, 01:56)War auch gar nicht an dich gerichtet. In Pakistan und Afghanistan gibts ein paar schiitische Ableger wie die Ismailiten, deren Oberhaupt heisst auch Khan wenn ich mich nicht irre.[...]
Das sind die Agha Khans, ein Titel den der zweite Qajaren-Herrscher Fath Ali Shah, dem damaligen Ismailitischen Imam gegeben hatte und auf den man heute ganz stolz ist und heute als Ehrentitel weiter geführt wird. Agha heißt auch nichts Anderes als "Herr", man benutzt ihn auch heute noch als Anrede im Sinne von Herr vor allem wenn man den anderen als etwas höher gestellt ansieht (ihm z.B. etwas verkaufen will) oder früher war der Agha auch der Titel für den Besitzer eines Sklaven gebraucht, im Sinne von "seinem Agha" = "sein Besitzer". Agha Khan heißt also nichts weitere wie Herr Khan, oder Herr Lord.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von nichtkorrekt »

Soviel zu Wikipedia, dort hieß es er sei Shiite oder es gibt mehrere Typen mit diesem Namen.
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JJazzGold
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

Platon hat geschrieben:(08 May 2016, 08:50)

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamisch ... um_Hamburg

Was sicherlich auch damit zusammenhängt was Exil-Iraner so von der aktuellen Regierung in Teheran halten.
Instrumentalisieren lassen sich aber am al Quds Tag gerne diverse pro-palästinensische Gruppen

Wie bereits erwähnt ist der Name wenig überraschend (Dschingis Khan und so) ein zentralasiatischer/mongolischer Herrschertitel. Durch die mongolische Eroberung kam er ins Gebiet des heutigen Irans und auch danach herrschten in Zentralasien dem Gebiet des heutigen Groß-Irans noch lange zahlreiche Reiterfürsten zumeist türkisch-mongolischer Abstammung, welche im Laufe der Jahrhunderte diverse Herrschaften errichtet haben. Dabei galt es als ungemein hilfreich eine entsprechend ehrenvolle Abstammungslinie zu haben die sich z.B. auf Timur oder Dschingis Khan zurückführen lässt. Das war dann lange zusätzlich zur islamischen Herrschaftslegitimation (die darin bestand, dass man z.B. eine alidische Abstammung hatte oder Förderer und Garantierer der Scharia war) eine weitere mongolisch/türkische Legitimation. Man bezeichnete sich dann als Khaqan, als Khan der Khane. Das war im Iran zumindest bis zu den Kadscharen aktuell (ob Pahlavi I, noch eine mongolische Abstammung von sich behauptete weiß ich jetzt nicht, halte ich aber gar nicht für ausgeschlossen) und in Indien ist die große Dynastie, welche sich auf mongolische Abstammung berufen konnte das Mogulreich - der Name erinnert nich von ungefähr an 'Mongolen' - welches sich als Timuridisch verstand.

Ich nehme an, dass sich in der Mogulzeit und in angrenzenden Gebieten in Richtung Zentralasien womöglich auch schon früher in Indien/Pakistan der Name Khan als Ehrentitel im Sinne von "Herr", im Sinne von "Lord" etabliert hat und entsprechend heute als Nachname sehr verbreitet ist.


Das sind die Agha Khans, ein Titel den der zweite Qajaren-Herrscher Fath Ali Shah, dem damaligen Ismailitischen Imam gegeben hatte und auf den man heute ganz stolz ist und heute als Ehrentitel weiter geführt wird. Agha heißt auch nichts Anderes als "Herr", man benutzt ihn auch heute noch als Anrede im Sinne von Herr vor allem wenn man den anderen als etwas höher gestellt ansieht (ihm z.B. etwas verkaufen will) oder früher war der Agha auch der Titel für den Besitzer eines Sklaven gebraucht, im Sinne von "seinem Agha" = "sein Besitzer". Agha Khan heißt also nichts weitere wie Herr Khan, oder Herr Lord.

Platon, chapeau! Eine schöne ausführliche Erklärung. Die übersetze ich und schicke sie ihm. Ich bin sicher, dass ihn das interessiert. Danke. :) :thumbup:
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JJazzGold
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 May 2016, 03:28)

Ich finde, dass tatsächliche Religionszugehörigkeit grundsätzlich niemals politisch irrelevant sein kann. Religion ist immer auch eine politische Komponente, welche vielleicht nicht direkt und vordergründig präsent ist, aber trotzdem selbstredend einen politisch - ethischen Leitfaden darstellt.
Meines Erachtens muss Religionszugehörigkeit politisch irrelevant sein, aber soweit ist die Menschheit noch nicht und wir werden diesen Zustand auch nicht mehr erleben. Moralische Rahmenbedingungen lassen sich auch ohne religiöse Basis erstellen. Betrachtet man den Europäischen Raum mit seinen diversen religiösen Ausrichtungen, dann findet man die, ausgenommen die Opferrituale als Widerspruch zu “du sollst nicht töten“ in jeder Religion. Ergo setzen die Religionen nur die Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinschaft um und nicht umgekehrt.

Um das Thema anzusprechen, ich habe inzwischen Zeit gefunden, mich ein wenig bezüglich des Programms des neuen Londoner Bürgermeisters zu informieren, als auch das seines Kontrahenten und ich hätte auch Khan gewählt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sonntag 8. Mai 2016, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wildermuth »

Es muss alles relevant sein, wofür einer nichts kann. Am meisten das, woraus man eine "rasse" konstruieren kann.
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ThorsHamar
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(08 May 2016, 09:53)

Meines Erachtens muss Religionszugehörigkeit politisch irrelevant sein, aber soweit ist die Menschheit noch nicht und wir werden diesen Zustand auch nicht mehr erleben.


Eben darum schrieb ich ja auch: Ich finde, dass tatsächliche Religionszugehörigkeit grundsätzlich niemals politisch irrelevant sein kann.

Moralische Rahmenbedingungen lassen sich auch ohne religiöse Basis erstellen. ....


Selbstverständlich ....

Ergo setzen die Religionen nur die Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinschaft um und nicht umgekehrt.


Das sehe ich nicht ganz so eindeutig formuliert. Es gibt auch Religionen, welche sich nach ihren Bedürfnissen die Gesellschaft schaffen und bis auf den Tod verteidigen ...

Um das Thema anzusprechen, ich habe inzwischen Zeit gefunden, mich ein wenig bezüglich des Programms des neuen Londoner Bürgermeisters zu informieren, als auch das seines Kontrahenten und ich hätte auch Khan gewählt.


Nach Dem, was ich bislang mitbekommen habe, ich auch ...
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Jekyll
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Jekyll »

Wildermuth hat geschrieben:(08 May 2016, 10:31)

Es muss alles relevant sein, wofür einer nichts kann. Am meisten das, woraus man eine "rasse" konstruieren kann.
Voll ins Schwarze. Die kulturelle Identität (zu der die religiöse Herkunft/Identität nun mal gehört) hat in der Nachkriegsära eindeutig an Bedeutung zugenommen, insbesondere hier in Deutscheland. Kein Wunder, dass nach dem verlorenen Rassenkrieg der Deutschen hier in Deutscheland auf Alternativbegriffe ausgewichen wird (jedenfalls noch).


PS: Der Beitrag enthält leicht satirisch überspitzte Elemente.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Bleibtreu »

Julian hat geschrieben:(07 May 2016, 12:13)

Was der Mann privat für eine Religion hat, ist doch unerheblich. Es geht letztlich um seine politische Überzeugungen, und da mache ich mir bei Sadiq Khan keine grundsätzlichen Sorgen, unabhängig davon, ob er ein fähiger Politiker ist oder nicht.

Khan hat sich für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen und wurde dafür mit dem Tode bedroht von den Muslimen, vor denen auch in Deutschland die Menschen Angst haben. Khans Frau trägt im übrigen kein Kopftuch, ein weiterer guter Hinweis auf seine säkulare Einstellung.

Solche Menschen sind selbstverständlicher Teil unserer westlichen Gesellschaft und sollen es auch sein.
Eben - Khan ist aufgeklärter Muslim. Wäre er ein orthodoxer, würden sich mir die Haare stellen. Also warum sich aufregen:

Tatsächlich ist Khan ein aufgeklärter Muslim. Er fordert Massnahmen gegen die islamistische Radikalisierung und bekommt aus jener Ecke Todesdrohungen, weil er in einem säkularen Parlament sitzt und die gleichgeschlechtliche Ehe befürwortet. Er beschreibt die Religion als eine von vielen Facetten seiner Person: «Ich bin Londoner, Brite, Engländer, asiatischstämmig, ein Familienmensch, lange leidender Liverpool-Fan, Fabianer und Muslim», sagte er kürzlich der Wochenzeitung «New Statesman». Die Fabian Society ist eine sozialdemokratische Tendenz innerhalb der Labour-Partei, die sich seit mehr als hundert Jahren für starke öffentliche Institutionen und Chancengleichheit einsetzt.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Bleibtreu »

Fuerst_48 hat geschrieben:(08 May 2016, 18:06)

Es ist ein schönes Beispiel, dass Verallgemeinerungen fast NIE greifen.
Man soll ihn arbeiten lassen. Ist es okay, wird er wieder gewählt, wenn nicht, adios...
Richtig, man wird sehen, ob er was taugt, ob er auch nur im Ansatz seine Vorhaben umsetzen kann.
Günstigerer Wohnraum in the City? Wünsche ich mir auch. :thumbup:
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(08 May 2016, 18:18)

Richtig, man wird sehen, ob er was taugt, ob er auch nur im Ansatz seine Vorhaben umsetzen kann.
Günstigerer Wohnraum in the City? Wünsche ich mir auch. :thumbup:
Ja, wer wünscht sich das nicht??
Abgesehen von LONDON... :D :D
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Bleibtreu »

Fuerst_48 hat geschrieben:(08 May 2016, 18:32)

Ja, wer wünscht sich das nicht??
Abgesehen von LONDON... :D :D
Mit the City meine ich London: Die City of London ist das historische und wirtschaftliche Zentrum von Greater London. Sie wird oft einfach als The City oder Square Mile (Quadratmeile, entsprechend ihrer Flächenausdehnung) bezeichnet. Klar wünscht man sich das auch in anderen Metropolen - die Mietpreise in Paris sind auch irre. :D
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Mithrandir »

Es ist für den Menschen Khan natürlich eine schöne Sache und für den Boulevard eine schöne Geschichte.

Gesellschaftlich spricht es vor allem für Groß Britannien, dass man auch als Muslim mit Migrationshintergrund und aus einem Milieu fern der politischen Kaste aufgewachsen so etwas erreichen kann und dass hier nicht aufgrund Religion oder ethnischer oder sozialer Abstammung ein fähiger Mensch von einer Position ausgeschlossen wurde.
ThorsHamar hat geschrieben:(08 May 2016, 14:43)Ich finde, dass tatsächliche Religionszugehörigkeit grundsätzlich niemals politisch irrelevant sein kann.
Politisch relevant ist die Religionszugehörigkeit natürlich, weil sie etwas über das Wertesystems eines Politikers verrät. Der Tory-Kandidat ist übrigens Jude.
Allerdings ist die Religionszugehörigkeit definitiv nicht die Wesentliche Eigenschaft eines Politikers, eine Vielzahl anderer Eigenschaften und Positionen verfügen da über politisch weitaus relevantere Unterscheidungskraft.
Wildermuth
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Wildermuth »

Jekyll hat geschrieben:(08 May 2016, 16:18)

Voll ins Schwarze. Die kulturelle Identität (zu der die religiöse Herkunft/Identität nun mal gehört) hat in der Nachkriegsära eindeutig an Bedeutung zugenommen, insbesondere hier in Deutscheland. Kein Wunder, dass nach dem verlorenen Rassenkrieg der Deutschen hier in Deutscheland auf Alternativbegriffe ausgewichen wird (jedenfalls noch).


PS: Der Beitrag enthält leicht satirisch überspitzte Elemente.
Es ist vor dem krieg genauso wie nach dem krieg:
Der glaube, D sei besonders schlimm ist nicht zu schrecklich, er ist zu schön um wahr zu sein.

Leider sind alle menschen so.... hör dir nurmal erdogan an! oder dich selber, wenn du über seine opfer sprichst.
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Re: London wählt ersten muslimischen Bürgermeister

Beitrag von Boraiel »

Es ist eine typische Entwicklung, wenn eine Religion z.B. das Christentum nicht mehr so vorherrschend ist, Kinder christlicher Eltern nicht religiös, Atheisten, Agnostiker werden, neue Religionen sich in diesem Gebiet erfolgreich etablieren können und dann auch Personen dieses Glaubens in hohe Ämter kommen. Erst werden sie noch viel angepasster an das moderne London auftreten, deren Werte augenscheinlich vertreten. Bei nachfolgende Generationen, Regierungsvertreter gleichen Glaubens werden die sich aus dem Glauben ergebenden Grundeinstellungen stärker zu tragen kommen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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