Sieht so Religionsfreiheit aus?

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Tom Bombadil
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Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Rüdiger Weida (Religion: Pastafari) wollte ebenso wie die christlichen Kirchen für seine Gottesdienste werben und dafür Schilder mit den entsprechenden Daten an den Ortseingängen aufstellen. Dies wurde ihm von der Behörde "Landesbetrieb Straßenwesen" untersagt, woraufhin er diese Behörde verklagt hatte. Vor dem Landgericht hat Weida seine Klage verloren. Ist das nicht ein Eingriff in die Religionsfreiheit und warum werden christliche Kirchen bevorzugt?

http://www.n-tv.de/panorama/Spaghettimo ... 58581.html

Ja, diese Religion sieht sich selber mit einem Augenzwinkern, aber ist es denn verpflichtend, dass eine Religion todernst zu sein hat und möglichst noch zum Hass gegen Andersgläubige aufruft?
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nichtkorrekt
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von nichtkorrekt »

Naja ich denke wir wollen keine Zustände wie in den USA, wo Scientology oder die Church of Satan als Religion anerkannt sind, eine Religion muss denke ich schon historisch verwurzelt sein um als solche anerkannt zu werden, jede Religion hat einen Wahrheitsanspruch und Pastafari oder die Jedi Religion sind offenkundig Unsinn.
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Alexyessin
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:16)

Rüdiger Weida (Religion: Pastafari) wollte ebenso wie die christlichen Kirchen für seine Gottesdienste werben und dafür Schilder mit den entsprechenden Daten an den Ortseingängen aufstellen. Dies wurde ihm von der Behörde "Landesbetrieb Straßenwesen" untersagt, woraufhin er diese Behörde verklagt hatte. Vor dem Landgericht hat Weida seine Klage verloren. Ist das nicht ein Eingriff in die Religionsfreiheit und warum werden christliche Kirchen bevorzugt?

http://www.n-tv.de/panorama/Spaghettimo ... 58581.html

Ja, diese Religion sieht sich selber mit einem Augenzwinkern, aber ist es denn verpflichtend, dass eine Religion todernst zu sein hat und möglichst noch zum Hass gegen Andersgläubige aufruft?
Geht sowas dann vor das Verfassungsgericht ( Religionsfreiheit ? ) oder Bundesverwaltungsgericht ( Straßenwesen ? ) ?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:23)

Naja ich denke wir wollen keine Zustände wie in den USA, wo Scientology oder die Church of Satan als Religion anerkannt sind, eine Religion muss denke ich schon historisch verwurzelt sein um als solche anerkannt zu werden, jede Religion hat einen Wahrheitsanspruch und Pastafari oder die Jedi Religion sind offenkundig Unsinn.
Warum?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von nichtkorrekt »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:25)

Warum?
Was warum?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:23)

Naja ich denke wir wollen keine Zustände wie in den USA, wo Scientology oder die Church of Satan als Religion anerkannt sind, eine Religion muss denke ich schon historisch verwurzelt sein um als solche anerkannt zu werden, jede Religion hat einen Wahrheitsanspruch und Pastafari oder die Jedi Religion sind offenkundig Unsinn.
Da stellen sich mir direkt eine ganze Reihe fragen:
1. Wer entscheidet denn, ob eine Religion Unsinn ist oder nicht? Ist es nicht auch Unsinn, an "Vater, Sohn und heiliger Geist" zu glauben und symbolisch das Fleisch des Religionsstifters zu essen und dessen Blut zu trinken?
2. Sind Religionen nicht per se Unsinn?
3. Wenn eine Religion historisch verwurzelt sein muss, kann es dann nie mehr eine neue Religion geben?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:25)

Geht sowas dann vor das Verfassungsgericht ( Religionsfreiheit ? ) oder Bundesverwaltungsgericht ( Straßenwesen ? ) ?
Keine Ahnung, rein logisch vors BVerfG.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von BingoBurner »

Tja, eine weitere Posse in Sachen Religion.

So sieht Religionsfreiheit aus :
"Drei Jahre hat Niko Alm für seinen Führerschein gekämpft. Nun hat er recht bekommen. Das Wiener Verkehrsamt wollte sein Foto zunächst nicht akzeptieren - weil der Mann ein Nudelsieb auf dem Kopf trug"
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 74219.html

Ich will auch einen Nudelsieb tragen dürfen......
Und wer mich dann blöd anmacht verletzt meine religösen Gefühle.
Zuletzt geändert von BingoBurner am Mittwoch 13. April 2016, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von nichtkorrekt »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:29)

Da stellen sich mir direkt eine ganze Reihe fragen:
1. Wer entscheidet denn, ob eine Religion Unsinn ist oder nicht? Ist es nicht auch Unsinn, an "Vater, Sohn und heiliger Geist" zu glauben und symbolisch das Fleisch des Religionsstifters zu essen und dessen Blut zu trinken?
2. Sind Religionen nicht per se Unsinn?
3. Wenn eine Religion historisch verwurzelt sein muss, kann es dann nie mehr eine neue Religion geben?
Im Grunde ja, wobei die jeweiligen Religionsgründer stets auf Widerstand in ihrer Zeit stießen. Möglich also, dass es irgendeine Sekte in Zukunft schafft zur Religion zu werden, wenn sie genug Anhänger um sich schart, ansonsten bleibt es eben eine Sekte wie z.B. Scientology.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:32)

Im Grunde ja, wobei die jeweiligen Religionsgründer stets auf Widerstand in ihrer Zeit stießen.
Ja, weil es damals noch keine demokratisch legitimierte und staatlich garantierte Religionsfreiheit gab.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:27)

Was warum?
Wie kommst du zu dieser einseitigen Meinung?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von nichtkorrekt »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:34)

Ja, weil es damals noch keine demokratisch legitimierte und staatlich garantierte Religionsfreiheit gab.
Ich denke nicht, dass es unter die Religionsfreiheit fällt, offenkundig seine eigene Religion zu erfinden um sich irgendwelche Rechte herauszunehmen. Dass das Christentum, und meinetwegen die anderen Weltreligionen auch, hier eine Sonderstellung einnehmen könnten, ist doch nachvollziehbar. Letztlich unterscheidet eine Religion und eine Sekte nur die Anzahl ihrer Anhänger, Zeugen Jehovas sind auch schlechter gestellt als die Amtskirchen obwohl Zeugen Jehovas durchaus ernsthafte Christen sind.
Alexyessin hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:36)

Wie kommst du zu dieser einseitigen Meinung?
Welche einseitige Meinung?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:39)

Ich denke nicht, dass es unter die Religionsfreiheit fällt, offenkundig seine eigene Religion zu erfinden um sich irgendwelche Rechte herauszunehmen.
Warum sollte man denn nicht seine eigene Religion erfinden dürfen? Ist es die höhere Leistung, vor 2000 Jahren durch die Wüste gelatscht zu sein und Halluzinationen gehabt zu haben? Und man nimmt sich ja auch keine Rechte heraus, man möchte nur die gleichen Rechte wie andere Religionen auch. Unter Antidiskriminierungsgesichtspunkten halte ich diesen Anspruch für legitim.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Adlerauge »

Zum Teufel mit den Religionen,obwohl dieser ja auch von den Religionen erfunden wurde.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:39)

Welche einseitige Meinung?
Deine bezüglich zu anderen Religionen.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von firlefanz11 »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:39)
Letztlich unterscheidet eine Religion und eine Sekte nur die Anzahl ihrer Anhänger, ...
Also müssen sich nur genug Leute finden die behaupten einer erfundenen Religion angehören dass sie tatsächlich zur Religion wird? Interessant...
Wenn also 10 Millionen Deutsche bei einer Volkszählung "Jedi" als Religion angeben ist das dann auch Eine? Toll...! :thumbup:
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:29)

Da stellen sich mir direkt eine ganze Reihe fragen:
1. Wer entscheidet denn, ob eine Religion Unsinn ist oder nicht? Ist es nicht auch Unsinn, an "Vater, Sohn und heiliger Geist" zu glauben und symbolisch das Fleisch des Religionsstifters zu essen und dessen Blut zu trinken?
2. Sind Religionen nicht per se Unsinn?
3. Wenn eine Religion historisch verwurzelt sein muss, kann es dann nie mehr eine neue Religion geben?
Zu 1.) Das Individum , also z.B. du oder ich. Ob das Unsinn ist obliegt primär der Beurteilung des Einzelnen. Darauf aufbauend bilden sich gemeinschaftliche Beurteilungen, die ggf. durchgesetzt werden können. Das ist hier geschehen.
Zu 2.) Nein.
Zu 3.) Das Entstehung neuer Religionen ist erstmal unwahrscheinlich, weil es schwierig etwas zu finden, was sich einerseits vom Altbekannten abhebt und andererseits für die Menschen attraktiv ist. Allerdings kann es neue Religionen geben, diese werden sich aber sowieso aus eigenen Kraft durchsetzen müssen. Und wenn eine solche attraktiv ist, wird sie sich auch nicht durch solch läppische Hindernisse wie in diesem Fall aufhalten lassen (vgl. Christenverfolgung).
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:29)

Keine Ahnung, rein logisch vors BVerfG.
Wohl erst vors Verwaltungsgericht. Schließlich will er sein Recht einklagen ein Schild auf öffentlichem Grund aufzustellen. Die Genehmigung wird versagt. Also geht es vors Verwaltungsgericht. Was aber nicht ausschließt, dass es letztendlich nicht doch irgendwann vorm Verfassungsgericht landet.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

firlefanz11 hat geschrieben:(13 Apr 2016, 16:27)

Also müssen sich nur genug Leute finden die behaupten einer erfundenen Religion angehören dass sie tatsächlich zur Religion wird? Interessant...
Wenn also 10 Millionen Deutsche bei einer Volkszählung "Jedi" als Religion angeben ist das dann auch Eine? Toll...! :thumbup:
Das ist hauptsächlich korrekt, aber wenn die restlichen 70 Millionen sagen: "Nein, das ist keine." und das durchsetzen, dann ist es auch wohl keine. :?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 16:54)

Zu ...
Mir geht es primär um die Religionsfreiheit und wie der Staat damit umgeht. Wie kann sich der Staat denn anmaßen zu beurteilen, welche Religion jetzt sinnvoll ist oder nicht? Woher will der Staat denn wissen, ob das FSM nicht der einzig wahre Gott ist?
Wenn jemand eine neue Religion gründet, dann sollte diese den Altreligionen gleich gestellt sein, ganz egal ob eine Behörde das unsinnig findet oder nicht. Ansonsten ist es mit der Religionsfreiheit wohl doch nicht so weit her. Und wenn die neue Religion keine Anhänger findet, dann verschwindet sie wieder. Wo ist denn das Problem?
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von John Galt »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:23)

Naja ich denke wir wollen keine Zustände wie in den USA, wo Scientology oder die Church of Satan als Religion anerkannt sind, eine Religion muss denke ich schon historisch verwurzelt sein um als solche anerkannt zu werden, jede Religion hat einen Wahrheitsanspruch und Pastafari oder die Jedi Religion sind offenkundig Unsinn.
Also sind keine neuen Religionen erlaubt.

So kann man sich das Leben auch einfach machen, wenn man die Konkurrenz einfach verbietet.

Mein Gott ist übrigens die unsichtbare Hand und Steuern sind eine Todsünde. Meine Rechte interessieren den Staat nicht.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:19)

Mir geht es primär um die Religionsfreiheit und wie der Staat damit umgeht. Wie kann sich der Staat denn anmaßen zu beurteilen, welche Religion jetzt sinnvoll ist oder nicht? Woher will der Staat denn wissen, ob das FSM nicht der einzig wahre Gott ist?
Wenn jemand eine neue Religion gründet, dann sollte diese den Altreligionen gleich gestellt sein, ganz egal ob eine Behörde das unsinnig findet oder nicht. Ansonsten ist es mit der Religionsfreiheit wohl doch nicht so weit her. Und wenn die neue Religion keine Anhänger findet, dann verschwindet sie wieder. Wo ist denn das Problem?
Nun ja, der Staat besteht aus Menschen, die vernunftbegabt sind, und für vernunfbegabte Menschen ist es nun mal ziemlich schwierig ernsthaft zu glauben, dass ein fliegendes Spaghettimonster Gott ist. In diesem säkularen Staat dürfen Pastafari, wenn sie andere nicht stören, ihre Weltanschauung frei ausleben. Das heißt nicht, dass es ihnen wie christlichen Kirchen erlaubt sein muss, auf öffentlichen Grund auch mal Hinweisschilder aufzustellen.
Zuletzt geändert von Boraiel am Mittwoch 13. April 2016, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

John Galt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:21)

Also sind keine neuen Religionen erlaubt.

So kann man sich das Leben auch einfach machen, wenn man die Konkurrenz einfach verbietet.

Mein Gott ist übrigens die unsichtbare Hand und Steuern sind eine Todsünde. Meine Rechte interessieren den Staat nicht.
Auch du darfst deinem Spekulationsgeschäft (im Rahmen der Gesetze) fröhnen wie du lustig bist und Steuern abgrundtief hassen. Wenn du auf dein Steuernhasser-Seminar hinweisen willst, musst du aber wohl Werbeflächen mieten o.ä. :thumbup:
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:27)

Nun ja, der Staat besteht aus Menschen, die vernunftbegabt sind, und für vernunfbegabte Menschen ist es nun mal ziemlich schwierig ernsthaft zu glauben, dass ein fliegendes Spaghettimonster Gott ist.
Religion hat imho wenig mit Vernunft zu tun.
Das heißt nicht, dass es ihnen wie christlichen Kirchen erlaubt sein muss, auf ordentlichen Grund auch mal Hinweisschilder aufzustellen.
Warum nicht? Religionsfreiheit bedeutet doch auch, dass man für seine Religion werben darf und wenn die christlichen Kirchen das auf öffentlichen Grund tun dürfen, dann sollte das auch für jede andere Religion erlaubt sein. Dann macht man eben ein großes Schild am Ortseingang, wo alle öffentlich zugänglichen Gottesdienste (oder wie man es auch immer nennt) aller im Ort ansässigen Religionen aufgelistet werden.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:34)

Religion hat imho wenig mit Vernunft zu tun.


Warum nicht? Religionsfreiheit bedeutet doch auch, dass man für seine Religion werben darf und wenn die christlichen Kirchen das auf öffentlichen Grund tun dürfen, dann sollte das auch für jede andere Religion erlaubt sein. Dann macht man eben ein großes Schild am Ortseingang, wo alle öffentlich zugänglichen Gottesdienste (oder wie man es auch immer nennt) aller im Ort ansässigen Religionen aufgelistet werden.
Ich halte den Pastafarismus (?) nicht für eine Religion. Genauso wenig tut das die Mehrheit in diesem Land.
Geht es nicht eigentlich um die Abschaffung dieses Hinweisplatzes? Denn wenn man das jetzt dieser Pseudoreligion erlauben würde, würde doch der nächste kommen und Gothic(Musik) zu seiner Religion erklären, um auf Konzerte in der Stadt kostenlos hinweisen zu können und der übernächste würde da Werbung für seinen Elektroladen machen.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:45)

Ich halte den Pastafarismus (?) nicht für eine Religion. Genauso wenig tut das die Mehrheit in diesem Land.
Wer kann sich denn anmaßen zu entscheiden, was eine Religion ist und was nicht? Ist die Anzahl der Anhänger so wichtig? Wie gesagt, wenn keiner mitmacht, verschwindet die Religion wieder von alleine.
Geht es nicht eigentlich um die Abschaffung dieses Hinweisplatzes?
Nein, das Schild der Christen soll nicht abgeschafft werden, aber andere Religionen sollen auch solche Schilder aufstellen dürfen oder aber man macht ein einheitliches Schild, wo alle draufstehen. Geworben wird für regelmäßig, stattfindende, öffentlich zugängliche Gottesdienste, mehr nicht: http://www.kirche-wesel.de/media/1050_s ... r._alt.jpg
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:Wer kann sich denn anmaßen zu entscheiden, was eine Religion ist und was nicht?
Ich kann das ziemlich einfach und ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun. Es ist meiner Ansicht nach schlicht dumm, wenn man die Benennung, Unterscheidung und Bewertung von Dingen nur anderen überlässt.
Schau mal: Angenommen, es gäbe ein Computerprogramm, was dir sagt, es sein ein Mensch. Offensichtlich ist es das nicht, sodass du dabei bleibst, dass es ein Computerprogramm ist und kein Mensch. Ähnlich ist das hier auch, nur das sich hier mehr "einreden" lassen, dass der Pastafarismus (?) eine Religion ist. :)
Tom Bombadil hat geschrieben:Nein, das Schild der Christen soll nicht abgeschafft werden, aber andere Religionen sollen auch solche Schilder aufstellen dürfen oder aber man macht ein einheitliches Schild, wo alle draufstehen. Geworben wird für regelmäßig, stattfindende, öffentlich zugängliche Gottesdienste, mehr nicht: http://www.kirche-wesel.de/media/1050_s ... r._alt.jpg
In einer Demokratie hat man die Chance Mehrheiten für so etwas zu finden. :thumbup:
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von jorikke »

John Galt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:21)

Also sind keine neuen Religionen erlaubt.

So kann man sich das Leben auch einfach machen, wenn man die Konkurrenz einfach verbietet.

Mein Gott ist übrigens die unsichtbare Hand und Steuern sind eine Todsünde. Meine Rechte interessieren den Staat nicht.
Womit bewiesen wäre, Wunderliches gibt es auf Seiten der Gläubigen, wie gegenüber.
Wir sind tolerant und haben Narrenfreiheit.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 18:23)

Ich kann das ziemlich einfach und ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun.
Natürlich kannst du dir das anmaßen, aber deine Entscheidung ist nicht verbindlich.
In einer Demokratie hat man die Chance Mehrheiten für so etwas zu finden.
Wieso? Religionsfreiheit ist doch schon lange etabliert und es gibt imho keinen triftigen Grund, Altreligionen zu bevorzugen.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von BingoBurner »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 18:23)

Ich kann das ziemlich einfach und ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun. Es ist meiner Ansicht nach schlicht dumm, wenn man die Benennung, Unterscheidung und Bewertung von Dingen nur anderen überlässt.
Schau mal: Angenommen, es gäbe ein Computerprogramm, was dir sagt, es sein ein Mensch. Offensichtlich ist es das nicht, sodass du dabei bleibst, dass es ein Computerprogramm ist und kein Mensch. Ähnlich ist das hier auch, nur das sich hier mehr "einreden" lassen, dass der Pastafarismus (?) eine Religion ist. :)

In einer Demokratie hat man die Chance Mehrheiten für so etwas zu finden. :thumbup:

"In Deutschland wurde der Verein Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters e.V. mit Sitz in Templin 2012 als Weltanschauungsgemeinschaft anerkannt"

"In Neuseeland hat sich die Spaghettimonster-Kirche bereit erklärt, Trauungen von schwulen und lesbischen Paaren durchzuführen, was zwar auch staatlicherseits seit 2013 möglich ist, aber bislang von der anglikanischen und der katholischen Kirche abgelehnt wird.[15][16] Seit dem 10. Dezember 2015 darf die Spaghettimonster-Kirche offiziell kirchliche Trauungen durchführen. Als „Ministeroni“ (Päpstin) wurde Karen Martyn ernannt, die als erste Person in Neuseeland legal Paare im Namen der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters trauen darf.[17]"

tjo......https://de.wikipedia.org/wiki/Fliegende ... ttimonster
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:Natürlich kannst du dir das anmaßen, aber deine Entscheidung ist nicht verbindlich.
"Anmaßen" hört sich irgendwie negativ an, dabei ist selber Maß zu nehmen doch eigentlich ein sehr positive Sache, oder? :p
Und natürlich sind meine Ansichten nicht verbindlich, ich habe ja gerade noch jedem empfohlen, sich selber ein Bild von der Sache zu machen und seine Ansicht dann auch zu vertreten.
Tom Bombadil hat geschrieben:Wieso? Religionsfreiheit ist doch schon lange etabliert und es gibt imho keinen triftigen Grund, Altreligionen zu bevorzugen.
Es gibt gute Gründe dafür, Religionen in Sachen der Religionsfreiheit gegenüber Nicht-Religionen zu bevorzugen. :thumbup:
Ich möchte an dieser Stelle zudem den verstorbenen Herrn Strauß zitieren:
„Wir dürfen uns nicht im Kampf um die Sprache von den Sozialisten verdrängen lassen. Denn den Rückschlag der 1970er Jahre haben wir nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass die anderen sich der Sprache bemächtigt haben, die Sprache als Waffe benutzt haben, dass sie Begriffe herausgestellt, mit anderem Inhalt gefüllt und dann als Wurfgeschosse gegen uns – nicht ohne Erfolg – verwendet haben. Und darum ist für mich der Kampf um die Sprache eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die geistige Selbstbehauptung.“
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Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 18:41)

"Anmaßen" hört sich irgendwie negativ an...
Ja, da hast du nicht Unrecht. Ich meinte damit, wer denn verbindlich festlegen können soll, was eine Religion ist und was nicht. Derjenige oder die Behörde weiß ja nicht, welcher Gott denn jetzt der richtige ist, wenn überhaupt.
Es gibt gute Gründe dafür, Religionen in Sachen der Religionsfreiheit gegenüber Nicht-Religionen zu bevorzugen.
Dagegen habe ich nichts einzuwenden, aber neue Religionen sollten nicht diskriminiert werden.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:03)

Das ist hauptsächlich korrekt, aber wenn die restlichen 70 Millionen sagen: "Nein, das ist keine." und das durchsetzen, dann ist es auch wohl keine. :?
Dann hast du das Wesen unseres Staates aber falsch verstanden. Denn nicht ausschließlich der Mehrheitswillen zeichnet eine Demokratie aus sondern eben auch der Minderheitenschutz - welchen eben in der Religionsfreiheit im Grundgesetz verankert ist.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(13 Apr 2016, 17:27)

Nun ja, der Staat besteht aus Menschen, die vernunftbegabt sind, und für vernunfbegabte Menschen ist es nun mal ziemlich schwierig ernsthaft zu glauben, dass ein fliegendes Spaghettimonster Gott ist. In diesem säkularen Staat dürfen Pastafari, wenn sie andere nicht stören, ihre Weltanschauung frei ausleben. Das heißt nicht, dass es ihnen wie christlichen Kirchen erlaubt sein muss, auf öffentlichen Grund auch mal Hinweisschilder aufzustellen.
Wenn man streng nach dem Grundgesetz geht, bedeutet es genau das - entweder dürfen auch die Pastafari für ihre Religion werben oder allen Religionen ist Werbung verboten. In einem säkulären Staat gibt es keine wichtigen oder unwichtigen, sinnvolle oder sinnlose Religionen. In einem säkulären Staat darf keine Religion bevorzugt oder benachteiligt werden. Das Urteil bevorzugt ganz eindeutig eine Religion (Christentum) und diskriminiert eine andere. In meinen Augen ein eindeutiger Verstoß gegen das Grundgesetz, denn da steht nix drin von "historisch gewachsen" oder "neu hinzugekommen", sondern nur, dass jeder Mensch die Freiheit hat zu glauben (positive Religionsfreiheit) oder halt frei von jeglicher Religion zu sein/nicht zu glauben (negative Religionsfreiheit).

Und - für jeden vernunftbegabten Menschen dürfte es schwierig sein, ernsthaft zu glauben, dass es eine unsichtbare, wesen- und gestaltlose Macht gibt, die Gott ist.
Wo ist der Unterschied zwischen dieser unsichtbaren, wesen- und gestaltlosen Macht und dem FSM?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Fuerst_48 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Apr 2016, 19:26)

Dann hast du das Wesen unseres Staates aber falsch verstanden. Denn nicht ausschließlich der Mehrheitswillen zeichnet eine Demokratie aus sondern eben auch der Minderheitenschutz - welchen eben in der Religionsfreiheit im Grundgesetz verankert ist.
Gib her, das unterschreib ich dir! Ist zu 100% richtig !!
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Apr 2016, 11:59)
Wenn man streng nach dem Grundgesetz geht, bedeutet es genau das - entweder dürfen auch die Pastafari für ihre Religion werben oder allen Religionen ist Werbung verboten. In einem säkulären Staat gibt es keine wichtigen oder unwichtigen, sinnvolle oder sinnlose Religionen. In einem säkulären Staat darf keine Religion bevorzugt oder benachteiligt werden. Das Urteil bevorzugt ganz eindeutig eine Religion (Christentum) und diskriminiert eine andere. In meinen Augen ein eindeutiger Verstoß gegen das Grundgesetz, denn da steht nix drin von "historisch gewachsen" oder "neu hinzugekommen", sondern nur, dass jeder Mensch die Freiheit hat zu glauben (positive Religionsfreiheit) oder halt frei von jeglicher Religion zu sein/nicht zu glauben (negative Religionsfreiheit).
Guter Punkt. Man sollte den Pastafaris vorschlagen vor die nächste Instanz zu ziehen u. zur Not auch bis vors BVG.
Allerdings wird man ihnen wohl auch nicht generell verbieten können z. B. eine Werbefläche zu mieten u. dort ihre Nudelmessezeiten zu veröffentlichen. Trotzdem verstösst in meinen Augen auch das verbieten des Blechschilds am Ortseingang schon gegen das Benachteiligungsverbot.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von firlefanz11 »

Anscheinend hinkt Deutschland bei diesem Thema eh noch der Zeit hinterher.
"Während hierzuland viele noch etwas abfällig auf die "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" schauen, ist Neuseeland bereits einen großen Schritt weiter. Dort steigt die erste Pastafari-Hochzeit. Das Land war nach Angaben der Bewegung das erste, das ihr eine Lizenz zum Vollzug von Eheschließungen erteilte."
http://www.n-tv.de/panorama/Ja-zur-erst ... 74161.html
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Apr 2016, 19:26)

Dann hast du das Wesen unseres Staates aber falsch verstanden. Denn nicht ausschließlich der Mehrheitswillen zeichnet eine Demokratie aus sondern eben auch der Minderheitenschutz - welchen eben in der Religionsfreiheit im Grundgesetz verankert ist.
So formuliert, stimmt aber Dein Bild vom Wesen unseres Staates ebenfalls nicht.
Es gibt in einer Demokratie keinen Minderheitenschutz per se, sondern allein der Mehrheitswille definiert, welche Minderheit als schutzbedürftig gilt.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:32)

So formuliert, stimmt aber Dein Bild vom Wesen unseres Staates ebenfalls nicht.
Es gibt in einer Demokratie keinen Minderheitenschutz per se, sondern allein der Mehrheitswille definiert, welche Minderheit als schutzbedürftig gilt.
Das ist so nicht korrekt.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:45)

Das ist so nicht korrekt.
Doch, das ist korrekt. In einer Demokratie bestimmt ein demokratisch legitimierter Konsens das Wesen des Staates.
Welche Minderheit den Schutz der Mehrheit erhalten soll, ist eine Entscheidung eines demokratisch legitimierten Gremiums, also im Auftrag der Mehrheit der Wahlberechtigten.
Deshalb gibt es Deutschland Minderheiten, welche unter ihrer eigenen Identität den Schutz des Staates geniessen , andere Minderheiten als solche in der Art nicht.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Apr 2016, 12:22)

Doch, das ist korrekt. In einer Demokratie bestimmt ein demokratisch legitimierter Konsens das Wesen des Staates.
Welche Minderheit den Schutz der Mehrheit erhalten soll, ist eine Entscheidung eines demokratisch legitimierten Gremiums, also im Auftrag der Mehrheit der Wahlberechtigten.
Deshalb gibt es Deutschland Minderheiten, welche unter ihrer eigenen Identität den Schutz des Staates geniessen , andere Minderheiten als solche in der Art nicht.
Eben dies ist so nicht korrekt.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2016, 12:34)

Eben dies ist so nicht korrekt.
Natürlich, Du bist der Vorstand ..... :p
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:32)

Natürlich, Du bist der Vorstand ..... :p
Deine Herführung ist falsch. Sorry.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:45)

Deine Herführung ist falsch. Sorry.
Immerhin habe ich überhaupt eine "Herführung", Alex. :cool:
Vielleicht kommt ja von Dir noch eine Erklärung Deiner Meinung. Bis dahin bleibe ich bei " Natürlich, Du bist der Vorstand" ....
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Umetarek »

nichtkorrekt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 15:23)

Naja ich denke wir wollen keine Zustände wie in den USA, wo Scientology oder die Church of Satan als Religion anerkannt sind, eine Religion muss denke ich schon historisch verwurzelt sein um als solche anerkannt zu werden, jede Religion hat einen Wahrheitsanspruch und Pastafari oder die Jedi Religion sind offenkundig Unsinn.
Jede Religion ist offenkundig Unsinn, die jeweiligen Gläubigen sind beim Urteil natürlich ausgeschlossen.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von BingoBurner »

Zuerst war die Nudel......

"Einer der wenigen Politiker, die es bei uns wagen, öffentlich für den Kreationismus einzustehen, ist der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus, der dafür sofort heftig kritisiert wurde. Aber er hat auch Unterstützer, die ihm den Rücken stärken möchten".....

"Mit großer Freude entnahm ich der Presse Ihre Offenheit und Ihr Engagement für einen kritischen Umgang mit evolutionären Ideen...... Ich glaube, wie viele andere Menschen auch, fest daran, dass das Universum von einem Fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde. ER war er, der alles schuf, was wir sehen und fühlen."

http://www.heise.de/tp/artikel/26/26404/1.html
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Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Alexyessin »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Apr 2016, 17:25)

Immerhin habe ich überhaupt eine "Herführung", Alex. :cool:
Vielleicht kommt ja von Dir noch eine Erklärung Deiner Meinung. Bis dahin bleibe ich bei " Natürlich, Du bist der Vorstand" ....
Deine Argumentationslosigkeit brauchst du nicht nochmal unter Beweis stellen. Weder macht es deine These korrekter, noch bringt dir dein ad personam Gewinsel aufgrund meines Amtes hier irgendwelche Vorteile.
Nochmal, du gehst schlichtweg von einer falschen Prämisse aus und hast diese dargelegt - die eben nicht meiner Definition folgt.
Aber damit du etwas zum Nachdenken hast - Judikative ;)
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2016, 18:16)

Deine Argumentationslosigkeit brauchst du nicht nochmal unter Beweis stellen. Weder macht es deine These korrekter, noch bringt dir dein ad personam Gewinsel aufgrund meines Amtes hier irgendwelche Vorteile.
Nochmal, du gehst schlichtweg von einer falschen Prämisse aus und hast diese dargelegt - die eben nicht meiner Definition folgt.
Aber damit du etwas zum Nachdenken hast - Judikative ;)
Du traust Dich tatsächlich, mir Argumentationslosigkeit vorzuwerfen, angesichts Deiner kurzen Anweisungen, was richtig zu sein hat? :D
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2016, 18:16)

Deine Argumentationslosigkeit brauchst du nicht nochmal unter Beweis stellen. Weder macht es deine These korrekter, noch bringt dir dein ad personam Gewinsel aufgrund meines Amtes hier irgendwelche Vorteile.
Nochmal, du gehst schlichtweg von einer falschen Prämisse aus und hast diese dargelegt - die eben nicht meiner Definition folgt.
Aber damit du etwas zum Nachdenken hast - Judikative ;)
Ihr lagt beide mal richtig und mal falsch. Unsere Demokratie, das hast du richtig erkannt und Thors Hammer hat das falsch kritisiert (wie er nebenbei gesagt auch deinem Vorwurf mir gegenüber ebenso wie Fuerst 48 fälschlicherweise zugestimmt hat), enthält (im gewissen Rahmen) den Schutz von Minderheiten, Einzelpersonen auch gegenüber des demokratischen Mehrheitsbeschlusses. Deutschland ist halt in erster Linie ein Rechtsstaat.
Allgemein hat Thors Hammer aber Recht, dass eine Demokratie Minderheiten nicht schützen muss, deswegen war auch dein zweiter Vorwurf der Unkorrektheit substanzlos.
Ausgehend war wiederum dein Vorwurf, dass ich diesen Staat nicht verstanden hätte. Das ist falsch und daraus auch nicht zu schlussfolgern. Ich habe mich da nämlich gar nicht über diesen Staat geäußerst, sondern darüber, wann etwas eine Religion ist und da ist, wie so häufig. die durchgesetzte bzw. sich durchsetzende Sicht, nun mal entscheidend.
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Re: Sieht so Religionsfreiheit aus?

Beitrag von ThorsHamar »

Boraiel hat geschrieben:(15 Apr 2016, 20:48)

Ihr lagt beide mal richtig und mal falsch. Unsere Demokratie, das hast du richtig erkannt und Thors Hammer hat das falsch kritisiert (wie er nebenbei gesagt auch deinem Vorwurf mir gegenüber ebenso wie Fuerst 48 fälschlicherweise zugestimmt hat), enthält (im gewissen Rahmen) den Schutz von Minderheiten, Einzelpersonen auch gegenüber des demokratischen Mehrheitsbeschlusses. Deutschland ist halt in erster Linie ein Rechtsstaat.
Allgemein hat Thors Hammer aber Recht, dass eine Demokratie Minderheiten nicht schützen muss, deswegen war auch dein zweiter Vorwurf der Unkorrektheit substanzlos.
Ausgehend war wiederum dein Vorwurf, dass ich diesen Staat nicht verstanden hätte. Das ist falsch und daraus auch nicht zu schlussfolgern. Ich habe mich da nämlich gar nicht über diesen Staat geäußerst, sondern darüber, wann etwas eine Religion ist und da ist, wie so häufig. die durchgesetzte bzw. sich durchsetzende Sicht, nun mal entscheidend.
1. Mein Name ist ThorsHamar. Das wirst Du doch wohl lesen können, oder?
2. Dein Satz : "Unsere Demokratie, .... enthält (im gewissen Rahmen) den Schutz von Minderheiten, Einzelpersonen auch gegenüber des demokratischen Mehrheitsbeschlusses." ist grundsätzlich falsch, wenn er bedeuten soll, dass irgendjemand in unsrem Staat GEGEN den demokratischen Mehrheitsbeschluss regieren könnte.

Der Souverän, welcher über Wahlen das Staatswesen bestimmt, ist in letzter Konsequenz IMMER die Mehrheit, welche das Wahlergebnis bestimmt hat.

Dass der Schutz von Minderheiten, welche als solche anerkannt wurden, in unserem Land Realität ist, muss hier als Binsenweiheit nicht diskutiert werden.
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