http://www.spiegel.de/schulspiegel/reli ... 34993.htmlEin Schulleiter will eine staatliche Realschule bei München auf streng christlichen Kurs bringen: Er hängt Kreuze in die Klassen und möchte tägliche Gebete einführen. Laut Gesetz darf er das - doch Eltern und Schüler wehren sich.
Die Aussage soll in einer Vertretungsstunde in der 10e gefallen sein. Der Schulleiter der Realschule Geretsried betrat die Klasse. Es sollte, so schildert es ein Lehrer der Schule, ein Gebet gesprochen werden, einige Schüler wollten aber offenbar nicht. Eine Diskussion entspann sich. Am Ende sagte der Schulleiter den Satz, der Lehrer, Eltern, Schüler aufregt: "Atheisten sind dumm."
Nicht alle Schüler der Schule sind getauft. Einige Lehrer glauben nicht an Gott, etwa der Biologielehrer der 10e; die Schüler wissen davon. Sagt der Rektor also, dass an der Schule dumme Lehrer unterrichten? Dass man glauben muss, um an dieser bayerischen Schule klug zu werden?
In Geretsried geht es längst um Grundsätzliches: Wie viel Religion darf es an einer staatlichen Schule geben? [...]
Sind Atheisten dumm? Im November 2014, kurz nach der Vertretungsstunde, kommt der Rektor mit dem Nebenjob als Diakon bei der heiligen römisch-katholischen Kirche noch einmal in die 10e. Er will "Missverständnisse" klären. Doch die Stunde eskaliert.
Der Rektor verteilt einen Artikel von der erzkatholischen Nachrichtenseite kath.net, den die Schüler lesen sollen. Ein Wiener Geistlicher argumentiert in dem Text auf verschwurbelte Art, warum es durchaus legitim sei, Atheisten als dumm zu bezeichnen: Atheisten benähmen sich wie Krebskranke, die freudestrahlend verkünden, dass es keine Therapie für sie gäbe, steht in dem Text.
Die Frage im Artikel greife ich mal auf: gilt sowas noch als Ausübung der Religionsfreiheit? Oder hat die Religion nichts in staatlichen Schulen in Deutschland zu suchen?