Hallo frems.
frems hat geschrieben:Sind die Tage der Kohle in Deutschland vorbei? Oder brauchen wir auch "unrentablen" Strom, z.B. um die Nachfrage flexibel bedienen zu können, was andere Energieträger mangels Speicherung nicht leisten können? Oder sollte man bspw. Umweltauflagen für Kohle lockern, damit es ein profitable(re)s Geschäft wird?
- Kohle oder "unrentablen" Strom? Flexibel?
Vielleicht sollten wir uns erstmal fragen,
was wir wollen ... was uns wichtig erscheint ...
wichtiger?
(unabhängig davon, welche Stromart wir wollen - Umwelt ... Preis ... etc.)
Allerdings dürfte diese Frage unterschiedlich beantwortet werden, je nachdem, ob Du die Verbraucher fragst oder die Energie-Erzeuger-Wirtschaft. Verbraucher werden dies wohl unterschiedlich beantworten.
- (allerdings im stengsten Sinne der Frage)
Die Stromerzeugerunternehmen werden wohl in erster Linie auf Rentabilität schauen ... und danach beurteilen.
- (Rentabilität: bei der Herstellung, wie auch beim Verkauf!)
Der Gesetzgeber hat das Aus der hiesigen Kohlesubvention beschloßen. Darunter fiel z.B. auch die Verpflichtung heimischer Kohlekraftwerksbetreiber, einen gewißen Anteil deutscher Kohle zu verarbeiten - dies fällt nun sukzessive weg. Ausländische Kohle ist aber zum Teil billiger, dadurch wird letztlich die Erzeugung billiger - die Rentabilität erhöht sich also in diesem Bereich. Letztlich könnte der so erzeugte Strom auch günstiger verkauft werden - wenn die Stromerzeuger dies mitmachen
(würden). Dies könnte also auch ein Vorteil für den Verbraucher sein - ist es aber auf jeden Fall für die Energie-Erzeuger.
Da die Atomkraftwerksbetreiber relativ wenig
(anfangs garnichts - nun zwar etwas mehr, aber immer noch nicht den vollen Preis) für Entsorgung des Atom-Abfalls
(abgenutzter Kernbrennstäbe, etc.) bezahlen, und auch weil der Bau der Kraftwerke subventioniert wurde
(welche nun teilweise vollends abgeschrieben sind), erscheint Atomstrom billig zu sein ... billiger, als jede andere Art der Stromerzeugung.
Beide Arten der Stromerzeugung geht aber letztlich irgendwie zulasten der Umwelt.
- (Kohle muß gefördert werden - Uran muß abgebaut werden - beides Umweltschäden ... und Menschenschäden!)
Beiden obigen Szenarien sind aber auch Klagen der Erzeugerwirtschaft geschuldet.
- (etwa Klagen gegen die Kernbrennelemente-Steuer, etc.)
Ist uns die Umwelt
(und ihr Erhalt) wichtig, scheint nichts und niemand an regenerative Energieträger vorbeizukommen.
Ist uns
"nur" der Preis wichtig, scheint - zumindest in der ersten Betrachtung, nichts an atom-erzeugten Strom vorbeizukommen.
Was bei regenerativer Energie fehlt -
Du sagst es: Speicherkpazität - bezahlbare Speicherkapazität, damit auch Schwankungen ausgeglichen werden können.
Gaskraftwerke könnten
(zumindest vorerst) ein Lösung sein ... zumindest ein Lösungsansatz. Vorerst? Damit begeben wir uns doch von einer Abhängigkeit (Atom - Kohle) in die nächste Abhängigkeit (Gas). Vermutlich dürfte dies auch der Suche nach Lösungen in der Speicherkapazität-Frage kontraproduktiv sein - da diese dann eventuell nachlassen.
- (Parallele Atom: Kraftwerke betreiben, JA! Lösung des Abfallproblems erst später ... also: NIE!)
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)