http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hheit.htmlHausaufgaben sollten nach Ansicht der Bildungsexpertin Jutta Allmendinger abgeschafft werden. Es sei viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten. Voraussetzung dafür sei die Umwandlung aller Schulen in Ganztagsschulen. "Hausaufgaben alten Stils zementieren soziale Ungleichheit", sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung.
Studien hätten gezeigt, dass viele Eltern den gesamten Lernstoff mit ihren Kindern durcharbeiteten. Kinder, deren Eltern das nicht leisten könnten, gerieten ins Hintertreffen.
Hausaufgaben abschaffen?
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Hausaufgaben abschaffen?
Während immer wieder Debatten geführt wurden, ob Schulsysteme zusammengelegt werden, welche Art des Unterrichts die besten Ergebnisse erzielt und ob Sitzenbleiben nicht mehr schadet als nützt, geraten nun die Hausaufgaben in die Diskussion:
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 28. Juli 2013, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Gleichheit auf niedrigem Niveau.frems » So 28. Jul 2013, 16:43 hat geschrieben:Während immer wieder Debatten geführt wurden, ob Schulsysteme zusammengelegt werden, welche Art des Unterrichts die besten Ergebnisse erzielt und ob Sitzenbleiben nicht mehr schadet als nützt, geraten nun die Hausaufgaben in die Diskussion:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hheit.html
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ich stimmte für Jein. Es gibt sicherlich Aufgaben, die man sinnhaft den Kindern mit auf den Weg geben kann, aber eben nicht alles, was da so pauschal als Alibihausaufgaben gilt.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ganztagsschulen erledigen das Thema eigentlich. Denn Ganztagsschulen mögen sinnvoll sein, aber dann noch Hausaufgaben mitschicken geht dann doch zu weit.
Nachmittagsunterricht in Ganztagsschulen sollte aus Nachhilfe in Kernfächern und Wahlunterricht (Instrumente, Schach, Exkursionen o. Ä.) bestehen.
Hausaufgaben dann weg!
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Es wird mit der Ungleichheit der Ausgangssituation argumentiert, die einen Eltern helfen, die anderen nicht. Man wird eine Ungleichheit nicht abschaffen können, ich hab meine Schulzeit weitgehend ohne Hausaufgaben hinter mich gebracht. Das schaffen aber nicht alle. Wenn ich jetzt im Zuge einer Ganztagsschule dazu gezwungen worden wäre, hätte das eine massive Schulunlust als Folge gehabt, das kanns auch nicht sein.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Sommerlochdebatte. Natürlich sind unbetreute Hausaufgaben nur ein schlechter Ersatz für betreuten Unterricht. Aber wenn man das ändern wollte, würde das Bildungssystem ja deutlich teurer. Und das will man ja offensichtlich nicht, wie man bereits an der staatlich verordneten Verkürzung der Gymnasiumsschulzeit sehen konnte.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Wir brauchen zeitgemäßere Konzepte. Wir haben das Neuland nun entdeckt. Das Neuland eignet sich ideal für Bildung.
Und mit Neuland basierter Bildung wird auch die Frage von Hausaufgaben völlig anders zu bewerten sein.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Um Gleichheit geht's in der Diskussion wohl, da nicht jedes Kind Eltern hat, die bspw. Schulstoff aus der Oberstufe (noch) drauf haben und sich Nachhilfe nicht leisten können (oder wollen). Stattdessen sollen Lehrer dieser Aufgabe in Ganztagsschulen nachkommen. Ob das zu weniger oder mehr Niveau führt, sei dahingestellt. Es gibt ja unterschiedliche Lerntypen.Antisozialist » So 28. Jul 2013, 16:47 hat geschrieben:
Gleichheit auf niedrigem Niveau.
Mir persönlich haben damals Hausaufgaben insofern geholfen, da ich für manche Fächer am besten lernen konnte, wenn ich die Aufgaben alleine zuhause behandelt hab. Ob ich das ohne Aufgaben freiwillig gemacht hätte, weiß ich nicht, aber repräsentativ muß es natürlich auch nicht sein.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ganztagsschulen sind nichts anderes als staatliche Zwangsverwahrungsanstalten und Hausaufgaben nichts anderes als gehirnamputierte Kinderarbeit.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit vernünftigen Lernzielen? Viele Wege führen zum Ziel. Mit Einheitssozialismus und Volkskörperdenken geht das allerdings nicht.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit vernünftigen Lernzielen? Viele Wege führen zum Ziel. Mit Einheitssozialismus und Volkskörperdenken geht das allerdings nicht.

Zuletzt geändert von John Galt am Sonntag 28. Juli 2013, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Erstklässler sind keine Universitätsstudenten, die sich den Weg zum Lernerfolg selber errichten können.John Galt » So 28. Jul 2013, 17:00 hat geschrieben:Ganztagsschulen sind nichts anderes als staatliche Zwangsverwahrungsanstalten und Hausaufgaben nichts anderes als gehirnamputierte Kinderarbeit.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit vernünftigen Lernzielen? Viele Wege führen zum Ziel. Mit Einheitssozialismus und Volkskörperdenken geht das allerdings nicht.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
G8 ist eben nur etwas für die ganz Harten. Ich befürworte G9 für die zweite Liga.Watchful_Eye » So 28. Jul 2013, 16:52 hat geschrieben:Sommerlochdebatte. Natürlich sind unbetreute Hausaufgaben nur ein schlechter Ersatz für betreuten Unterricht. Aber wenn man das ändern wollte, würde das Bildungssystem ja deutlich teurer. Und das will man ja offensichtlich nicht, wie man bereits an der staatlich verordneten Verkürzung der Gymnasiumsschulzeit sehen konnte.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Gerade die Hausaufgaben in der Grundschule waren, was mich und meine Kinder angeht, absolut sinnlos und kontraproduktiv.Antisozialist » So 28. Jul 2013, 17:04 hat geschrieben:
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Hausaufgaben auf freiwilliger Basis? Warum nicht.
Mir geht es wie Umetarek, ich habe sie größtenteils eh nicht gemacht......und da, je nach Lehrer, auch für "büßen" müssen.
Sowas fand und finde ich albern, eine Note für die Anzahl der "gemachten" (Qualität wurde selten kontrolliert) Hausaufgaben zu vergeben. Damit benotet man die reine "Gehorsamkeit", nichts weiter.
Einiges eignet sich allerdings sehr gut für Hausaufgaben, Vokabeln lernen z.B.
Mir geht es wie Umetarek, ich habe sie größtenteils eh nicht gemacht......und da, je nach Lehrer, auch für "büßen" müssen.
Sowas fand und finde ich albern, eine Note für die Anzahl der "gemachten" (Qualität wurde selten kontrolliert) Hausaufgaben zu vergeben. Damit benotet man die reine "Gehorsamkeit", nichts weiter.
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Re:
Arbeiten mit größerem Umfang sind meines Erachtens durchaus sinnvoll, aber halt nicht ständig, in der Oberstufe macht sowas sogar Spaß.prime-pippo » So 28. Jul 2013, 17:07 hat geschrieben:Hausaufgaben auf freiwilliger Basis? Warum nicht.
Mir geht es wie Umetarek, ich habe sie größtenteils eh nicht gemacht......und da, je nach Lehrer, auch für "büßen" müssen.
Sowas fand und finde ich albern, eine Note für die Anzahl der "gemachten" (Qualität wurde selten kontrolliert) Hausaufgaben zu vergeben. Damit benotet man die reine "Gehorsamkeit", nichts weiter.
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Re: Re:
Nenne mal eben ein Beispiel...Umetarek » So 28. Jul 2013, 16:11 hat geschrieben: Arbeiten mit größerem Umfang sind meines Erachtens durchaus sinnvoll, aber halt nicht ständig, in der Oberstufe macht sowas sogar Spaß.

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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Dieses Problem tritt auf, wenn Hausaufgaben individuell zu einfach oder zu schwer sind. Deshalb ist die Trennung der Lerngruppen nach spätestens vier Schuljahren auch sinnvoll.Umetarek » So 28. Jul 2013, 17:06 hat geschrieben: Gerade die Hausaufgaben in der Grundschule waren, was mich und meine Kinder angeht, absolut sinnlos und kontraproduktiv.
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Re: Re:
Eine Arbeit in Deutsch, das Thema war frei wählbar, mußte aber abgesegnet werden, zehn Seiten waren Bedingung, wir hatten viel Zeit, mindestens drei Wochen (ist schon eine Weile her, daher kann ich keine genauen Angaben mehr machen). Oder eine mehrwöchige Kunstarbeit, ebenfalls frei wählbar.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Hausaufgaben sind gut.frems » So 28. Jul 2013, 15:43 hat geschrieben:Während immer wieder Debatten geführt wurden, ob Schulsysteme zusammengelegt werden, welche Art des Unterrichts die besten Ergebnisse erzielt und ob Sitzenbleiben nicht mehr schadet als nützt, geraten nun die Hausaufgaben in die Diskussion:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hheit.html
Und die Erfüllung dieser Aufgaben sollte mit absoluter Strenge und Einforderung von Disziplin durchgesetzt werden. Sowohl zu Hause als auch von den Angestellten der Lehranstalt.
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Re: Re:
Oh Gott, irgendwelche unnötigen Deutscharbeiten......schlimm.Umetarek » So 28. Jul 2013, 16:19 hat geschrieben: Eine Arbeit in Deutsch, das Thema war frei wählbar, mußte aber abgesegnet werden, zehn Seiten waren Bedingung, wir hatten viel Zeit, mindestens drei Wochen (ist schon eine Weile her, daher kann ich keine genauen Angaben mehr machen). Oder eine mehrwöchige Kunstarbeit, ebenfalls frei wählbar.


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Re: Re:
Nö, hat Spaß gemacht, allerdings hatte ich zum Abgabezeitpunkt nur die gedankliche Arbeit erledigt und ein paar Notizen. Ich hatte die Hoffnung Zeit bis zur nächsten Deutschstunde zu haben, die hat mir meine Deutschleistungslehrerin mit den Worten: " Dann brings mir morgen in der Pause vorbei," zunichte gemacht. War trotzdem ne einsprime-pippo » So 28. Jul 2013, 17:32 hat geschrieben:
Oh Gott, irgendwelche unnötigen Deutscharbeiten......schlimm.![]()

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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Hausaufgaben sind wichtig, um den Stoff zu wiederholen und zu vertiefen - und zwar in erster Linie selbständig.
Das bedeutet, dass die Schüler lernen, sich zeitlich so zu organisieren, dass sie die Aufgaben hinbekommen, dass sie lernen wo und wie sie etwas nachlesen, wenn sie sich nicht mehr so genau an den Unterricht erinnern.
Wer in der Schule nicht gelernt hat, soetwas selbständig zu tun, der wird sich später sehr schwer damit tun. Deswegen ist auch die Aussage dieser Frau Allmendinger, ziemlicher Käse, es sei »viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten«.
Nein. Eben gerade nicht immer alles mit einem Lehrer daneben, der Händchen hält.
Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.
Die größte Hilfe der Eltern ist Unterstützung bei der Schaffung von Struktur im Tagesablauf.
Die Behauptung, dass »viele Eltern« den »gesamten Lehrstoff« nocheinmal mit ihren Schülern durcharbeiten, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Zum einen dürfte es dafür an Zeit fehlen, zum anderen sind die Schulen nicht so schlecht und die Schüler nicht so blöd, dass überhaupt in großem Stil erforderlich wäre.
Diese Behauptung dürfte also nur dann wahr sein, wenn man für ›viel‹, ›gesamt‹ oder ›durchgehen‹ geeignete Werte annimmt. Was bei nicht besonders genau bestimmten Begriffen natürlich möglich ist.
Wenn die Präsidentin eines Wissenschaftszentrums jedoch so unbestimmt argumentiert wirft das schon die Frage auf, ob sie aufgrund fachlicher Qualifikation in diese Position gelangt ist.
Politisch ist es natürlich sehr geschickt - wenn man davon ausgeht, dass eben die große Mehrheit der Eltern zwar ihren Kindern ab und zu hilft, aber (nach eigenem Verständnis) selbstverständlich nicht den gesamten Stoff nocheinmal durcharbeitet, dann wird genau diese große Mehrheit das Gefühl haben, irgendwie benachteiligt zu sein und somit für die Ideen von Frau Allmendinger empfänglich sein.
Das bedeutet, dass die Schüler lernen, sich zeitlich so zu organisieren, dass sie die Aufgaben hinbekommen, dass sie lernen wo und wie sie etwas nachlesen, wenn sie sich nicht mehr so genau an den Unterricht erinnern.
Wer in der Schule nicht gelernt hat, soetwas selbständig zu tun, der wird sich später sehr schwer damit tun. Deswegen ist auch die Aussage dieser Frau Allmendinger, ziemlicher Käse, es sei »viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten«.
Nein. Eben gerade nicht immer alles mit einem Lehrer daneben, der Händchen hält.
Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.
Die größte Hilfe der Eltern ist Unterstützung bei der Schaffung von Struktur im Tagesablauf.
Die Behauptung, dass »viele Eltern« den »gesamten Lehrstoff« nocheinmal mit ihren Schülern durcharbeiten, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Zum einen dürfte es dafür an Zeit fehlen, zum anderen sind die Schulen nicht so schlecht und die Schüler nicht so blöd, dass überhaupt in großem Stil erforderlich wäre.
Diese Behauptung dürfte also nur dann wahr sein, wenn man für ›viel‹, ›gesamt‹ oder ›durchgehen‹ geeignete Werte annimmt. Was bei nicht besonders genau bestimmten Begriffen natürlich möglich ist.
Wenn die Präsidentin eines Wissenschaftszentrums jedoch so unbestimmt argumentiert wirft das schon die Frage auf, ob sie aufgrund fachlicher Qualifikation in diese Position gelangt ist.
Politisch ist es natürlich sehr geschickt - wenn man davon ausgeht, dass eben die große Mehrheit der Eltern zwar ihren Kindern ab und zu hilft, aber (nach eigenem Verständnis) selbstverständlich nicht den gesamten Stoff nocheinmal durcharbeitet, dann wird genau diese große Mehrheit das Gefühl haben, irgendwie benachteiligt zu sein und somit für die Ideen von Frau Allmendinger empfänglich sein.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Müsste man dieser Logik zur Folge Eltern nicht auch verbieten außerhalb der Schule mit ihren Kindern zu lernen?frems » 28. Jul 2013, 16:43 hat geschrieben:Während immer wieder Debatten geführt wurden, ob Schulsysteme zusammengelegt werden, welche Art des Unterrichts die besten Ergebnisse erzielt und ob Sitzenbleiben nicht mehr schadet als nützt, geraten nun die Hausaufgaben in die Diskussion:
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Zudem haben doch Kinder, deren Eltern sich kümmern, auch dann noch Vorteile...Mithrandir » 28. Jul 2013, 17:47 hat geschrieben:Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.

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Re: Hausaufgaben abschaffen?
frems » So 28. Jul 2013, 16:56 hat geschrieben: Um Gleichheit geht's in der Diskussion wohl, da nicht jedes Kind Eltern hat, die bspw. Schulstoff aus der Oberstufe (noch) drauf haben und sich Nachhilfe nicht leisten können (oder wollen). Stattdessen sollen Lehrer dieser Aufgabe in Ganztagsschulen nachkommen. Ob das zu weniger oder mehr Niveau führt, sei dahingestellt. Es gibt ja unterschiedliche Lerntypen.
Sind denn die Kinder heute schon so verblödet, dass nichts mehr ohne Nachhilfe geht? Ich glaube nicht!
Kinder müssen gefordert und auch zu selbständigen Leistungen befähigt werden. Dazu verhelfen Hausaufgaben durchaus. Einmal wird der im Unterricht gelernte Stoff rekapituliert und auf die gestellten Aufgaben angewendet. Bei Problemen sind Eltern, die alles vorsagen, eher hinderlich. Das Lehrbuch hilft weiter und muss nicht nur im Unterricht, sondern auch bei den Hausaufgaben eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus können die Schüler untereinander kleine Lerngruppen organisieren. Ziel ist die Selbständigkeit, sowohl in lerntechnischer als auch sozialer Hinsicht! Natürlich sollten die Hausaufgaben auch im Unterricht besprochen werden, um dem Lehrer Verständnislücken der Klasse insgesamt oder bei einzelnen Schülern aufzuzeigen.
Mir persönlich haben damals Hausaufgaben insofern geholfen, da ich für manche Fächer am besten lernen konnte, wenn ich die Aufgaben alleine zuhause behandelt hab. Ob ich das ohne Aufgaben freiwillig gemacht hätte, weiß ich nicht, aber repräsentativ muß es natürlich auch nicht sein.
Sehr gut. Solche Lernerfahrungen sind wichtig und geben den Heranwachsenden auch Sicherheit und Selbstvertrauen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Mithrandir » So 28. Jul 2013, 17:47 hat geschrieben:Hausaufgaben sind wichtig, um den Stoff zu wiederholen und zu vertiefen - und zwar in erster Linie selbständig.
Das bedeutet, dass die Schüler lernen, sich zeitlich so zu organisieren, dass sie die Aufgaben hinbekommen, dass sie lernen wo und wie sie etwas nachlesen, wenn sie sich nicht mehr so genau an den Unterricht erinnern.
Wer in der Schule nicht gelernt hat, soetwas selbständig zu tun, der wird sich später sehr schwer damit tun. Deswegen ist auch die Aussage dieser Frau Allmendinger, ziemlicher Käse, es sei »viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten«.
Nein. Eben gerade nicht immer alles mit einem Lehrer daneben, der Händchen hält.
Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.
Die größte Hilfe der Eltern ist Unterstützung bei der Schaffung von Struktur im Tagesablauf.
Die Behauptung, dass »viele Eltern« den »gesamten Lehrstoff« nocheinmal mit ihren Schülern durcharbeiten, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Zum einen dürfte es dafür an Zeit fehlen, zum anderen sind die Schulen nicht so schlecht und die Schüler nicht so blöd, dass überhaupt in großem Stil erforderlich wäre.
Diese Behauptung dürfte also nur dann wahr sein, wenn man für ›viel‹, ›gesamt‹ oder ›durchgehen‹ geeignete Werte annimmt. Was bei nicht besonders genau bestimmten Begriffen natürlich möglich ist.
Wenn die Präsidentin eines Wissenschaftszentrums jedoch so unbestimmt argumentiert wirft das schon die Frage auf, ob sie aufgrund fachlicher Qualifikation in diese Position gelangt ist.
Politisch ist es natürlich sehr geschickt - wenn man davon ausgeht, dass eben die große Mehrheit der Eltern zwar ihren Kindern ab und zu hilft, aber (nach eigenem Verständnis) selbstverständlich nicht den gesamten Stoff nocheinmal durcharbeitet, dann wird genau diese große Mehrheit das Gefühl haben, irgendwie benachteiligt zu sein und somit für die Ideen von Frau Allmendinger empfänglich sein.
So ist es.

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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Nee. Es geht ja "nur" um die Vermittlung des festgelegten Lernpensums und nicht um zusätzliche Leistungen.usaTomorrow » So 28. Jul 2013, 18:04 hat geschrieben: Müsste man dieser Logik zur Folge Eltern nicht auch verbieten außerhalb der Schule mit ihren Kindern zu lernen?
Einige kriegen es hin, andere nicht. Und da stellt sich schon die Frage, ob letztere einfach fallengelassen werden sollen oder bestraft werden für ihr Elternhaus -- oder ob die Schule nicht die Vermittlung von Wissen auch hier übernehmen sollte. Über eine verblödete Jugend hat wohl bisher jede Generation geklagt.Gregorius I hat geschrieben: Sind denn die Kinder heute schon so verblödet, dass nichts mehr ohne Nachhilfe geht? Ich glaube nicht!

Und es ist natürlich ein Unterschied, ob wir von der Grundschule oder der Oberstufe sprechen.
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 28. Juli 2013, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Problem ist doch dass es in einem gewissen Alter als "uncool" gilt überhaupt etwas für die Schule zu machen. Hat sich bei uns erst ein wenig in der Oberstufe geändert, wobei auch hier die alten Gewohnheiten Schule nicht zu wichtig zu nehmen nachgewirkt haben. Da kann die Bildungspolitik machen was sie will, das wird immer so sein denke ich und je weiter verbreitet so ne Auffassung in der Klasse ist, desto schwierigster wird. Andererseits hat's mir persönlich am Ende auch nicht wirklich geschadet (den Freunden auch nicht, die haben dann alle studiert und machen ihr Ding). Vieles was man an der Schule lernt ist gähnend langweilig und weder berufsrelevant, noch für die Allgemeinbildung was Wert. Anders als das was man später an der Uni lernt. Wie war das bei Euch?
Ich meine es gibt auch hier diese humanistischen Gymnasien, in denen man mit Latein und Griechisch in der fünf anfängt und alle angeblich ganz strebsam sind, aber das ist ja wohl eher die Ausnahme.
Ich meine es gibt auch hier diese humanistischen Gymnasien, in denen man mit Latein und Griechisch in der fünf anfängt und alle angeblich ganz strebsam sind, aber das ist ja wohl eher die Ausnahme.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 28. Juli 2013, 18:58, insgesamt 5-mal geändert.
Re: Hausaufgaben abschaffen?
Officer Barbrady » So 28. Jul 2013, 17:48 hat geschrieben:Problem ist doch dass es in einem gewissen Alter als "uncool" gilt überhaupt etwas für die Schule zu machen. Hat sich bei uns erst ein wenig in der Oberstufe geändert, wobei auch hier die alten Gewohnheiten Schule nicht zu wichtig zu nehmen nachgewirkt haben. Da kann die Bildungspolitik machen was sie will, das wird immer so sein denke ich und je weiter verbreitet so ne Auffassung in der Klasse ist, desto schwierigster wird. Andererseits hat's mir persönlich am Ende auch nicht wirklich geschadet (den Freunden auch nicht, die haben dann alle studiert und machen ihr Ding). Vieles was man an der Schule lernt ist gähnend langweilig und weder berufsrelevant, noch für die Allgemeinbildung was Wert. Anders als das was man später an der Uni lernt. Wie war das bei Euch?
Ich meine es gibt auch hier diese humanistischen Gymnasien, in denen man mit Latein und Griechisch in der fünf anfängt und alle angeblich ganz strebsam sind, aber das ist ja wohl eher die Ausnahme.
So schlimm ist das auch nicht. Ab der Sexta(5.Klasse) gabs Latein und ab der Quarta(7.Klasse) Altgriechisch. Latein war klasse und Altgriechisch habe ich aus Faulheit in meinen Flegeljahren schnell abgewählt.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Sir Porthos » So 28. Jul 2013, 18:44 hat geschrieben:
So schlimm ist das auch nicht. Ab der Sexta(5.Klasse) gabs Latein und ab der Quarta(7.Klasse) Altgriechisch. Latein war klasse und Altgriechisch habe ich aus Faulheit in meinen Flegeljahren schnell abgewählt.
Ja, Latein hatte ich als 2. nach Englisch, was ich aber meinte sind diese sog. Elitegymnasien, auf die meine Eltern mich nicht schicken wollten, damit ich nicht die Bodenhaftung verliere.

Da sollen sie angeblich alle ganz fürchterlich strebsam sein, ist das so? Wie gesagt, bei uns gehörte es eben die längere Zeit zum guten Ton seine Hausaufgaben nicht zu machen. Also ein starker Konformitätsdruck dahin, sich eben gerade nicht durch besondere Leistungen hervorzu tun.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 28. Juli 2013, 20:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Mein Sohn war da ne Weile, vom Lernstoff her nicht uninteressant und auch die Lehrer waren nicht schlecht, allerdings waren die Schüler teils von den Eltern seit Jahren gedrillt die Besten zu sein, was zu einem absolut grottigen Klassenzusammenhalt geführt hat. Da kann die beste Schule nichts kitten, wenn die Chemie nicht stimmt.Officer Barbrady » So 28. Jul 2013, 19:58 hat geschrieben:
Ja, Latein hätte ich als 2. nach Englisch, was ich aber meinte sind diese sog. Elitegymnasien, auf die meine Eltern mich nicht schicken wollten, damit ich nicht die Bodenhaftung verliere.![]()
Da sollen sie angeblich alle ganz fürchterlich strebsam sein, ist das so? Wie gesagt, bei uns gehörte es eben die längere Zeit zum guten Ton seine Hausaufgaben nicht zu machen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ja, sowas höre ich oft, ich wundere mich dann nur immer weil das überhaupt nicht mit meinem Erleben übereinstimmt, und mein Gymnasium jetzt auch nicht gerade das schlechteste vom Ruf her war (wie gesagt Oberstufe war dann schon deutlich anders). Liegt aber wahrscheinlich an G8, Zentralabitur und den ganzen anderen Bildungsinnovationen, dass die Jugend heute mehr ranklotzen muss.Umetarek » So 28. Jul 2013, 19:03 hat geschrieben: Mein Sohn war da ne Weile, vom Lernstoff her nicht uninteressant und auch die Lehrer waren nicht schlecht, allerdings waren die Schüler teils von den Eltern seit Jahren gedrillt die Besten zu sein, was zu einem absolut grottigen Klassenzusammenhalt geführt hat. Da kann die beste Schule nichts kitten, wenn die Chemie nicht stimmt.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 28. Juli 2013, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Intelligenter wäre es wohl, wenn die Schüler selbst den Stoff nacharbeiten würden, so wie es Kommilitonen im Studium in der Regel auch machen.Mithrandir » Sun 28. Jul 2013, 16:47 hat geschrieben:Hausaufgaben sind wichtig, um den Stoff zu wiederholen und zu vertiefen - und zwar in erster Linie selbständig.
Das bedeutet, dass die Schüler lernen, sich zeitlich so zu organisieren, dass sie die Aufgaben hinbekommen, dass sie lernen wo und wie sie etwas nachlesen, wenn sie sich nicht mehr so genau an den Unterricht erinnern.
Wer in der Schule nicht gelernt hat, soetwas selbständig zu tun, der wird sich später sehr schwer damit tun. Deswegen ist auch die Aussage dieser Frau Allmendinger, ziemlicher Käse, es sei »viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten«.
Nein. Eben gerade nicht immer alles mit einem Lehrer daneben, der Händchen hält.
Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.
Die größte Hilfe der Eltern ist Unterstützung bei der Schaffung von Struktur im Tagesablauf.
Die Behauptung, dass »viele Eltern« den »gesamten Lehrstoff« nocheinmal mit ihren Schülern durcharbeiten, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Zum einen dürfte es dafür an Zeit fehlen, zum anderen sind die Schulen nicht so schlecht und die Schüler nicht so blöd, dass überhaupt in großem Stil erforderlich wäre.
Diese Behauptung dürfte also nur dann wahr sein, wenn man für ›viel‹, ›gesamt‹ oder ›durchgehen‹ geeignete Werte annimmt. Was bei nicht besonders genau bestimmten Begriffen natürlich möglich ist.
Wenn die Präsidentin eines Wissenschaftszentrums jedoch so unbestimmt argumentiert wirft das schon die Frage auf, ob sie aufgrund fachlicher Qualifikation in diese Position gelangt ist.
Politisch ist es natürlich sehr geschickt - wenn man davon ausgeht, dass eben die große Mehrheit der Eltern zwar ihren Kindern ab und zu hilft, aber (nach eigenem Verständnis) selbstverständlich nicht den gesamten Stoff nocheinmal durcharbeitet, dann wird genau diese große Mehrheit das Gefühl haben, irgendwie benachteiligt zu sein und somit für die Ideen von Frau Allmendinger empfänglich sein.
Jeder kann dann vorbringen, was er nicht verstanden hat bzw wie er welchen Inhalt erfasst hat und sich mit anderen darüber austauschen.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ich war auf einen Jesuiteninternat, wo wir am Anfang nur kleine dumme Jungs mit nichts als Flausen und Blödsinn im Kopf waren. Meine Lehrer waren sehr streng und ich bin mehr als einmal im "Karzer" gelandet. Ich glaube, das gibt es heute gar nicht mehr.....wegen "Freiheitsberaubung" etc.Officer Barbrady » So 28. Jul 2013, 18:58 hat geschrieben:
Ja, Latein hätte ich als 2. nach Englisch, was ich aber meinte sind diese sog. Elitegymnasien, auf die meine Eltern mich nicht schicken wollten, damit ich nicht die Bodenhaftung verliere.![]()
Da sollen sie angeblich alle ganz fürchterlich strebsam sein, ist das so? Wie gesagt, bei uns gehörte es eben die längere Zeit zum guten Ton seine Hausaufgaben nicht zu machen. Also ein starker Konformitätsdruck dahin, sich eben gerade nicht durch besondere Leistungen hervorzu tun.
Aber dennoch hatten meine Lehrer immer Güte im Herzen und sie wollten uns verdammte Rasselbande einfach zu anständigen jungen Männern erziehen.
Ich bin ihnen dafür sehr dankbar.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ach, wenn Ihr die alten lateinischen Begriffe erwähnt, wird mir warm ums Herz.Sir Porthos » Sun 28. Jul 2013, 18:44 hat geschrieben:
So schlimm ist das auch nicht. Ab der Sexta(5.Klasse) gabs Latein und ab der Quarta(7.Klasse) Altgriechisch. Latein war klasse und Altgriechisch habe ich aus Faulheit in meinen Flegeljahren schnell abgewählt.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Re: Hausaufgaben abschaffen?
freigeist » So 28. Jul 2013, 19:13 hat geschrieben:
Intelligenter wäre es wohl, wenn die Schüler selbst den Stoff nacharbeiten würden, so wie es Kommilitonen im Studium in der Regel auch machen.
Jeder kann dann vorbringen, was er nicht verstanden hat bzw wie er welchen Inhalt erfasst hat und sich mit anderen darüber austauschen.
Das erfordert aber viel Einsicht. Ich gebe zu, dass ich das als 10-jähriger Lausbube nicht hatte. Da war mir der Sinn nach ganz anderen Dingen

Re: Hausaufgaben abschaffen?
Latein hat mir gefallen. Hab ich auch neben Mathe und Physik als Prüfungsfach gewählt.freigeist » So 28. Jul 2013, 19:14 hat geschrieben:
Ach, wenn Ihr die alten lateinischen Begriffe erwähnt, wird mir warm ums Herz.
Altgriechisch jedoch lag mir nicht. Ich war einfach zu faul in der 7.Klasse.
Re: Hausaufgaben abschaffen?
Meine Wahl:
Ein Kind soll wissen, dass wenn es die Schule verlässt das alles erledigt ist und nicht noch das Dogma von weiteren Aufgaben lastet.
Gerade bei bildungsfernen Familien führen Hausaufgaben zu nichts ...
Hausaufgaben sind der größte Blödsinn überhaupt. In einer Universität muss man selbst lernen aber auf einer Schule wird Wissen vermittelt.Ja, abschaffen und Materie in der Ganztagsschule behandeln
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Das Gymnasium in dem er jetzt ist, hat auch keinen schlechten Ruf und die Klasse dort war absolute super was den Zusammenhalt angeht, ab der Oberstufe gibt es leider keine Klassen mehr. In Rheinland-Pfalz haben wir noch zwölfeinhalb Jahre von Stress bei meinen beiden keine SpurOfficer Barbrady » So 28. Jul 2013, 20:08 hat geschrieben:
Ja, sowas höre ich oft, ich wundere mich dann nur immer weil das überhaupt nicht mit meinem Erleben übereinstimmt, und mein Gymnasium jetzt auch nicht gerade das schlechteste vom Ruf her war (wie gesagt Oberstufe war dann schon deutlich anders). Liegt aber wahrscheinlich an G8, Zentralabitur und den ganzen anderen Bildungsinnovationen, dass die Jugend heute mehr ranklotzen muss.

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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Das hängt stark von der Zusammensetzung der jeweiligen Klasse ab. Es ist jedenfalls nicht eine Frage des Alters sondern des sozialen Umfelds. In anderen Kulturen ist das z. T. ebenfalls deutlich anders, da wird der »Streber« nicht mit einem abwertenden Begriff belegt sondern ob seiner Intelligenz oder Disziplin bewundert.Officer Barbrady » So 28. Jul 2013, 19:58 hat geschrieben:Da sollen sie angeblich alle ganz fürchterlich strebsam sein, ist das so? Wie gesagt, bei uns gehörte es eben die längere Zeit zum guten Ton seine Hausaufgaben nicht zu machen. Also ein starker Konformitätsdruck dahin, sich eben gerade nicht durch besondere Leistungen hervorzu tun.
Schon ein bis zwei Schüler können das Klassenklima in dieser Hinsicht sehr negativ beeinflussen; für den Lernerfolg ist es jedenfalls eine Katastrophe, wenn ein Druck herrscht, Hausaufgaben nicht zu machen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ich denke eine Differenzierung je nach Schule/Einzugsgebiet macht hier Sinn. Wenn der Schüler daheim ein optimales Lernumfeld hat, wieso sollte man ihn zwingen länger in der Schule zu bleiben als notwendig?jack000 » So 28. Jul 2013, 20:11 hat geschrieben:Meine Wahl:
Hausaufgaben sind der größte Blödsinn überhaupt. In einer Universität muss man selbst lernen aber auf einer Schule wird Wissen vermittelt.
Ein Kind soll wissen, dass wenn es die Schule verlässt das alles erledigt ist und nicht noch das Dogma von weiteren Aufgaben lastet.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Großstadt eben...Mithrandir » So 28. Jul 2013, 20:44 hat geschrieben: Das hängt stark von der Zusammensetzung der jeweiligen Klasse ab. Es ist jedenfalls nicht eine Frage des Alters sondern des sozialen Umfelds. In anderen Kulturen ist das z. T. ebenfalls deutlich anders, da wird der »Streber« nicht mit einem abwertenden Begriff belegt sondern ob seiner Intelligenz oder Disziplin bewundert.
Schon ein bis zwei Schüler können das Klassenklima in dieser Hinsicht sehr negativ beeinflussen; für den Lernerfolg ist es jedenfalls eine Katastrophe, wenn ein Druck herrscht, Hausaufgaben nicht zu machen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Mal von der Ausarbeitung von und Vorbereitung auf Vorträge und gelegentlichen Hausarbeiten oder der gelegentliche Lektüre von Romanen (für den Deutsch-Unterricht o.ä.) mal abgesehen sind Hausaufgaben purer Mist.
Ob man sie macht oder nicht hat auf den Lernerfolg mindestens keine und viel zu oft negative Auswirkungen.
Man muss sich begreiflich machen, dass man als älterer Schüler durchaus 8 Stunden am Tag in der Schule sitzt. Und anschließend darf man noch Hausaufgaben machen, für Arbeiten lernen, muss vielleicht noch ein Kapitel in einem Buch lesen und/oder einen Vortrag ausarbeiten und/oder für eine Arbeit lernen. Und alles was man nicht schafft, macht man eben am nächsten Tag in den Schulpausen, sofern dies möglich ist. Das Problem ist, dass Lehrer sich nicht untereinander abzusprechen scheinen (oder dies bewusst so machen - was ich aber nicht unterstellen will). Da hat man dann mal eine Woche Glück und muss nur für 2 Klausuren lernen und in der nächsten hat man Pech und darf eine Klausur, 3 oder 4 Tests einen Vortrag oder eine Hausarbeit und für jedes Fach an jedem Tag der Woche noch eine Hausaufgabe machen.
Hausaufgaben beschrieben in einem Wort: Beschäftigungstherapie.
Ob man sie macht oder nicht hat auf den Lernerfolg mindestens keine und viel zu oft negative Auswirkungen.
Man muss sich begreiflich machen, dass man als älterer Schüler durchaus 8 Stunden am Tag in der Schule sitzt. Und anschließend darf man noch Hausaufgaben machen, für Arbeiten lernen, muss vielleicht noch ein Kapitel in einem Buch lesen und/oder einen Vortrag ausarbeiten und/oder für eine Arbeit lernen. Und alles was man nicht schafft, macht man eben am nächsten Tag in den Schulpausen, sofern dies möglich ist. Das Problem ist, dass Lehrer sich nicht untereinander abzusprechen scheinen (oder dies bewusst so machen - was ich aber nicht unterstellen will). Da hat man dann mal eine Woche Glück und muss nur für 2 Klausuren lernen und in der nächsten hat man Pech und darf eine Klausur, 3 oder 4 Tests einen Vortrag oder eine Hausarbeit und für jedes Fach an jedem Tag der Woche noch eine Hausaufgabe machen.
Hausaufgaben beschrieben in einem Wort: Beschäftigungstherapie.
Zuletzt geändert von DerZwilling am Mittwoch 31. Juli 2013, 02:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
So ist es oftmals, ja. Bei mir gab es eine Lehrerin, die die Quote der gemachten Hausaufgaben mit 20% in die Zeugnisnote einfließen ließ.....das, ohne dass die gemachten Aufgaben auf Qualität und Richtigkeit überprüft wurden.DerZwilling » Mi 31. Jul 2013, 01:24 hat geschrieben: Hausaufgaben beschrieben in einem Wort: Beschäftigungstherapie.

Da kam es dann dazu, dass ich im Zeugnis die gleiche Note hatte wie Leute, die in den Klausuren 3-4Punkte schlechter geschrieben hatten.
Heute kann ich drüber lachen..... aber ich kann verstehen, dass manche Eltern sich gezwungen sehen, rechtlich gegen Noten vorzugehen.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Mittwoch 31. Juli 2013, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Geht das überhaupt? Soweit ich weiß reicht es nicht, dass eine Note nur nicht gerechtfertigt ist. Das tut man einfach ab, weil die "Benotung ist Sache des Unterrichtenden Fachlehrers," was soviel heißt wie "Ich darf alles und ihr könnt mich mal."prime-pippo » Mi 31. Jul 2013, 07:07 hat geschrieben: Heute kann ich drüber lachen..... aber ich kann verstehen, dass manche Eltern sich gezwungen sehen, rechtlich gegen Noten vorzugehen.
Die Note muss darüber hinaus auch eine verheerende Wirkung auf die Zukunft des Schülers haben (Versetzung gefährdet, Abstieg von Real- auf Hauptschule, etc.).
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Ich halte Hausaufgaben insbesondere in der GS auch für Humbug. In der Mittelstufe können sie aber auch sehr hilfreich sein. In Mathe haben wir mal eine Klausur geschrieben, bei der eine Aufgabe eine abgewandelte Version einer Hausaufgabe war. Und die hat mir damals sehr geholfen. Ging darum die material-/kostengünstigste Bauform für Verpackungen zu errechnen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Sehe ich ähnlich. Es geht doch bei Hausaufgaben generell darum, sich den Stoff noch einmal selbst anzueignen. Dass das die heutige Jugend überfordert, kann ich mir lebhaft vorstellen. Und generell scheinen mir viele recht weit von der Lebenswirklichkeit vieler Jugendlicher weg zu sein....Wer will denn schon bitte, dass die Mama einem auch noch in Sachen Hausaufgaben auf die Nerven geht? Wer das Gymnasium nicht aufgrund eigener Leistungen schafft ,sondern nur weil die Eltern oder der Lehrer Händhcen halten, wird sich an der Uni und im Job dann aber ganz schön umschauen.Mithrandir » So 28. Jul 2013, 16:47 hat geschrieben:Hausaufgaben sind wichtig, um den Stoff zu wiederholen und zu vertiefen - und zwar in erster Linie selbständig.
Das bedeutet, dass die Schüler lernen, sich zeitlich so zu organisieren, dass sie die Aufgaben hinbekommen, dass sie lernen wo und wie sie etwas nachlesen, wenn sie sich nicht mehr so genau an den Unterricht erinnern.
Wer in der Schule nicht gelernt hat, soetwas selbständig zu tun, der wird sich später sehr schwer damit tun. Deswegen ist auch die Aussage dieser Frau Allmendinger, ziemlicher Käse, es sei »viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten«.
Nein. Eben gerade nicht immer alles mit einem Lehrer daneben, der Händchen hält.
Natürlich haben Kinder, deren Eltern sich um sie kümmern Vorteile. Das ändert aber nichts daran, dass Hausaufgaben nicht so gestaltet sind, dass sie ein einigermaßen befähigter Schüler nicht ohne Hilfe hinbekäme.
Die größte Hilfe der Eltern ist Unterstützung bei der Schaffung von Struktur im Tagesablauf.
Die Behauptung, dass »viele Eltern« den »gesamten Lehrstoff« nocheinmal mit ihren Schülern durcharbeiten, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Zum einen dürfte es dafür an Zeit fehlen, zum anderen sind die Schulen nicht so schlecht und die Schüler nicht so blöd, dass überhaupt in großem Stil erforderlich wäre.
Diese Behauptung dürfte also nur dann wahr sein, wenn man für ›viel‹, ›gesamt‹ oder ›durchgehen‹ geeignete Werte annimmt. Was bei nicht besonders genau bestimmten Begriffen natürlich möglich ist.
Wenn die Präsidentin eines Wissenschaftszentrums jedoch so unbestimmt argumentiert wirft das schon die Frage auf, ob sie aufgrund fachlicher Qualifikation in diese Position gelangt ist.
Politisch ist es natürlich sehr geschickt - wenn man davon ausgeht, dass eben die große Mehrheit der Eltern zwar ihren Kindern ab und zu hilft, aber (nach eigenem Verständnis) selbstverständlich nicht den gesamten Stoff nocheinmal durcharbeitet, dann wird genau diese große Mehrheit das Gefühl haben, irgendwie benachteiligt zu sein und somit für die Ideen von Frau Allmendinger empfänglich sein.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Nicht jeder muss auf das Gymnasium. Wer den Stoff nur mit Hilfe schafft, ist im Handwerk vielleicht besser aufgehoben...und für die Gesellschaft leistet derjenige auf jeden Fall dann sinnvollere Arbeit als der 2048837528390218 Millionste BWL-Student.frems » So 28. Jul 2013, 17:35 hat geschrieben: Nee. Es geht ja "nur" um die Vermittlung des festgelegten Lernpensums und nicht um zusätzliche Leistungen.
Einige kriegen es hin, andere nicht. Und da stellt sich schon die Frage, ob letztere einfach fallengelassen werden sollen oder bestraft werden für ihr Elternhaus -- oder ob die Schule nicht die Vermittlung von Wissen auch hier übernehmen sollte. Über eine verblödete Jugend hat wohl bisher jede Generation geklagt.
Und es ist natürlich ein Unterschied, ob wir von der Grundschule oder der Oberstufe sprechen.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Sir Porthos » So 28. Jul 2013, 19:17 hat geschrieben:
Das erfordert aber viel Einsicht. Ich gebe zu, dass ich das als 10-jähriger Lausbube nicht hatte. Da war mir der Sinn nach ganz anderen Dingen
Und genau deshalb braucht es Struktur..und nicht wischi-waschi-tütütüt von irgendwelchen weltfremden Pädagogen...
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Unter solchem "Druck" lernt man auch fürs Leben. Ich nehme an, Du bist noch nicht so ganz "erwachsen"?DerZwilling » Mi 31. Jul 2013, 01:24 hat geschrieben:Mal von der Ausarbeitung von und Vorbereitung auf Vorträge und gelegentlichen Hausarbeiten oder der gelegentliche Lektüre von Romanen (für den Deutsch-Unterricht o.ä.) mal abgesehen sind Hausaufgaben purer Mist.
Ob man sie macht oder nicht hat auf den Lernerfolg mindestens keine und viel zu oft negative Auswirkungen.
Man muss sich begreiflich machen, dass man als älterer Schüler durchaus 8 Stunden am Tag in der Schule sitzt. Und anschließend darf man noch Hausaufgaben machen, für Arbeiten lernen, muss vielleicht noch ein Kapitel in einem Buch lesen und/oder einen Vortrag ausarbeiten und/oder für eine Arbeit lernen. Und alles was man nicht schafft, macht man eben am nächsten Tag in den Schulpausen, sofern dies möglich ist. Das Problem ist, dass Lehrer sich nicht untereinander abzusprechen scheinen (oder dies bewusst so machen - was ich aber nicht unterstellen will). Da hat man dann mal eine Woche Glück und muss nur für 2 Klausuren lernen und in der nächsten hat man Pech und darf eine Klausur, 3 oder 4 Tests einen Vortrag oder eine Hausarbeit und für jedes Fach an jedem Tag der Woche noch eine Hausaufgabe machen.
Hausaufgaben beschrieben in einem Wort: Beschäftigungstherapie.
Und welche negativen Auswirkungen haben denn Hausaufgaben bitteschön? Da hätte ich schon gerne einige konkrete Beispiele.
Klar ist doch, dass diese ganzen "neuen" Formen der Pädagogik letztendlich nur für eines gesorgt haben. Einen sinkenden Leistungsdurchschnitt, unzufriedene Eltern, gesteresste Schüler und Lehrer am Rande ihrer Leistungsgrenze. Aber hey! Bald sind wir so "individuell", dass jeder seinen ganz persönlichen Lehrer bekommt. Hoffentlich bekommt derjenige dann später auch seinen "Ganz persönlichen" Chef. Man muss nämlich auch Versagen lernen...und lernen, sein Können, auch und gerade in Relation zu Gleichaltrigen, richtig einzuschätzen. Deshalb sind Kopfnoten mindestens genauso wichtig wie Hausaufgaben. Aber man wird schon schaffen, selbst die letzten sinnvollen Reste von "Bildung" aus den Schulen zu jagen. Wenn man dann nur noch "frei" über Spaßthemen wie "Warum, Britney sich damals die Haare rasierte und Justin Bieber gerade eine Krise hat - Vergleich zweier dystopischer Lebensstile" referieren muss, weil alles andere miser Zwang ist und man eventuell selbst etwas lernen, nachschauen und erarbeiten muss, dann ist es endlich geschafft. Due Dummheit hat gesiegt, der Schlaue wird eingeebnet, nicht, dass sich einer von den Dummen noch schlecht fühlt, weil der andere so schnell versteht...
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Re: Hausaufgaben abschaffen?
Negative Auswirkungen haben sie keine, allerdings konnte ich dem Stoff auch locker ohne Hausaufgaben folgen, was zur Folge hatte, dass ich keine gemacht habe
Meinen Kindern scheint es ähnlich zu gehen, obwohl sie wohl etwas mehr Hausaufgaben machen, als ich und vor allen Dingen öfter in der Schule sind

Meinen Kindern scheint es ähnlich zu gehen, obwohl sie wohl etwas mehr Hausaufgaben machen, als ich und vor allen Dingen öfter in der Schule sind

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