Was ist links ...

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Bielefeld09
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Bielefeld09 »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 21:57)

Dafür bin ich auch. Dazu bedarf es aber Freiheit und keine Gleichmacherei.

Und "im Rahmen seiner Möglichkeiten" ist alles andere als "Gleichheit"
Die Definition: Im Rahmen seiner Möglichkeiten, ist eben nicht links.
Warum wird hier wieder geschwaffelt?
Ein Vater Bäcker, der 1200 Euro verdient,
der hat nicht die Knette, seinen 18 jährigen Sohn zu unterstützen.
Ist das Gleichmacherei oder Zukunftsentwicklung?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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think twice
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Re: Was ist links ...

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 21:13)




Man sollte sich eingestehen, dass es Menschen gibt, die einfach mehr Glück im Leben haben. Die hatten reiche Eltern, konnten mit 6 Jahren Klavier spielen, haben schauspielerisches Talent oder können gegen den Ball treten wie Ronaldo. Ich will da keine Gleichheiten schaffen, denn jeder hat in diesem Land die Möglichkeiten etwas aus sich zu machen.
Merkst du eigentlich, was du da für einen widersprüchlichen Bloedsinn du da quakst? Die einen haben einfach mehr Glück im Leben, aber die anderen haben ja auch Moeglichkeiten, etwas aus ihrem Leben zu machen. Der eine wird mit genialen Beinen wie Ronaldo geboren, der Andere ganz ohne Beine. Wenn nicht schon Menschen vor dir für des Beinlosen Chancengleichheit gekämpft haetten, wuerde Ronaldo Millionen verdienen (hat halt Glück gehabt) und der Andere wuerde im "Rahmen seiner Moeglichkeiten" in Heimarbeit Briefmarken sortieren.
Manchmal kann ich echt kaum glauben, was ich hier lese.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:14)
Ein Vater Bäcker, der 1200 Euro verdient,
der hat nicht die Knette, seinen 18 jährigen Sohn zu unterstützen.
Ich habe meine Berufsausbildung und mein Studium selber finanziert. Meine Eltern hätten das überhaupt nicht gekonnt.

Wer keine Nebentätigkeit braucht, weil er reiche Eltern hat, den kann ich beglückwünschen. Meine eigenen Möglichkeiten hat das aber nicht reduziert.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:23)

Merkst du eigentlich, was du da für einen widersprüchlichen Bloedsinn du da quakst? Die einen haben einfach mehr Glück im Leben, aber die anderen haben ja auch Moeglichkeiten, etwas aus ihrem Leben zu machen. Der eine wird mit genialen Beinen wie Ronaldo geboren, der Andere ganz ohne Beine. Wenn nicht schon Menschen vor dir für des Beinlosen Chancengleichheit gekämpft haetten, wuerde Ronaldo Millionen verdienen (hat halt Glück gehabt) und der Andere wuerde im "Rahmen seiner Moeglichkeiten" in Heimarbeit Briefmarken sortieren.
Manchmal kann ich echt kaum glauben, was ich hier lese.
Wenn du mit einem Argument, anstatt mit Diffamierungen geantwortet hättest, hätte ich dir zumindest antworten können.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:26)

Wenn du mit einem Argument, anstatt mit Diffamierungen geantwortet hättest, hätte ich dir zumindest antworten können.
Ich habe dich nicht diffamiert. Ich habe nur deine Argumentation mit einem konkreten Beispiel verdeutlicht. Klingt Scheisse, dafuer kann ich aber nichts.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Bielefeld09 »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:13)

Nein. Sie sollten die Möglichkeit haben, in einer freien Welt ihre Möglichkeiten so zu nutzen, um sich ein erfülltes Leben zu gestalten. Menschen sind verschieden und haben immer unterschiedliche Startkonditionen.

Und wenn du von der Legitimierung von Ungerechtigkeiten redest, solltest du mal definieren, was denn eigentlich Gerechtigkeit sein soll.
Ich muss hier nichts legitimieren,
aber ich habe es zu skandalisieren.
Was soll eigentlich die Bedürftigkeitsprüfung?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:32)

Ich muss hier nichts legitimieren,...
Habe ich auch nicht behauptet. Du hast mir vorgeworfen, ich würde Ungerechtigkeiten legitimieren wollen.

Ist es für dich ungerecht, wenn jemandem die Kunst der Rhetorik in die Wiege gelegt wurde und ihm aus diesem Grunde die Herzen zufliegen und er es deshalb im Leben leichter hat?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:30)

Ich habe dich nicht diffamiert. Ich habe nur deine Argumentation mit einem konkreten Beispiel verdeutlicht. Klingt Scheisse, dafuer kann ich aber nichts.
Ich habe keine Ahnung, was dein Beispiel mit dem zu tun haben soll, was ich geschrieben habe. Ich merke lediglich, dass du offensichtlich anderer Meinung bist. Warum weiß ich nicht und daher kann ich dir darauf nicht antworten.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Bielefeld09 »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 22:43)

Habe ich auch nicht behauptet. Du hast mir vorgeworfen, ich würde Ungerechtigkeiten legitimieren wollen.

Ist es für dich ungerecht, wenn jemandem die Kunst der Rhetorik in die Wiege gelegt wurde und ihm aus diesem Grunde die Herzen zufliegen und er es deshalb im Leben leichter hat?
Nein, ich schließe dich in mein Herz ein.
Auch wenn du noch so konservativ bist.
Und ja,
mein Herz schlägt links,
aber Respekt ist nicht teilbar.
Oder doch?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 23:00)
Auch wenn du noch so konservativ bist.
Bin ich das? Interessant.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Was ist links ...

Beitrag von Skeptiker »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 23:15)
Bin ich das? Interessant.
Naja, wenn sich Teile der Gesellschaft mit großer Geschwindigkeit nach links bewegt, dann kann man noch so sehr versuchen ihnen zu folgen - am Ende bleiben nurnoch "Rechte" über …
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Bielefeld09 »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 23:15)

Bin ich das? Interessant.
Nicht wirklich.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

BlueMonday hat geschrieben:(13 Jan 2019, 17:30)

Nicht klar? Fürs Volk = von einem Dritten dem Volk vorgesetzt. Des Volkes = selbst gewähltes, selbst gewolltes Weltfluchtmittel und damit selbst zu verantworten.

Das heutige Opium des Volkes dürfte der Fußball sein.
Marx hat sich zurecht orakelt (dialektisch hergeleitet), dass die Massen schon bald so leiden werden, dass sie sich gegen die Bourgeoisie erheben. Das wollte nicht so richtig geschehen und Marx gab der Kirche respektive der Religon die Schuld dafür. Diese sorgen nämlich dafür, dass die Plebs ihre Situation als gottgegeben ansieht und daher mehr Leiden ertragen kann. Wenn Marx von "Opium" spricht, meint er also die schmerzlindernde und weniger die vernebelnde Wirkung des Rauschgiftes. Das wird oft missinterpretiert.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

nietoperz hat geschrieben:(12 Jan 2019, 10:42)

Das sagen sie, aber ich traue dem Braten nicht. Viele halten, trotz des Scheiterns des Kommunismus', immer noch an den Ideen von Marx und Co. fest.

Es mag ganz schön sein, wenn die Menschen freiwillig danach leben. Aber sowas in Gesetze zu gießen, oder gar ein staatstragendes Konzept danach zu formen, würde wieder ein Griff ins Klo sein.
Das Misstrauen ist nicht ganz unberechtigt. Frag doch mal in einer Diskussion mit Linken beharrlich nach, was sie machen wollen, wenn die Reichen uneinsichtig sind und sich, trotz noch so guter Argumente, einfach nicht solidarisieren wollen! Irgendwann fällt die Maske.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von aleph »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 21:42)

Nein, Chancengleichheit bedeutet,
sich im Rahmen der Gesellschaft zu entwickeln.
Das ist aber nicht links,
das ist konservativ und rechts.
das ist wieder so eine phrase, die alles mögliche bedeuten kann. was auch immer, es ist kein widerspruch. eine gesellschaft kann auch nur im rahmen ihrer möglichkeiten ein kind fördern. wenn sie z.b. kei geld für die schuleen hat, dann bleibt einem kind diese möglichkeit verwehrt und muss andere möglichkeiten nutzen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Was ist links ...

Beitrag von aleph »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 23:35)

Das Misstrauen ist nicht ganz unberechtigt. Frag doch mal in einer Diskussion mit Linken beharrlich nach, was sie machen wollen, wenn die Reichen uneinsichtig sind und sich, trotz noch so guter Argumente, einfach nicht solidarisieren wollen! Irgendwann fällt die Maske.
eetwas höhere steuern und internationale vereinbarungen, die steuerschlupflöcher schließt. ganz wird man nicht verhindern können, dass reiche ein schlupfloch finden. man könnte druckmittel aufbauen, z.b. dass ein unternehmen nur unter bestimmten voraussetzungen im land tätig sein darf. man könnte beispielsweise erreichen, dass amazonmitarbeiter in deutschland besser bezahlt werden oder dass amazon haftet, wenn händler keine umsatzsteuer abführen, wie z.b. viele händler aus china praktizieren.

reichtum entsteht ja laufend neu.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Feb 2019, 20:37)

Naja...ich versuche es mal mit einer Gegenfrage: Wer hat die bessere Chancen eine Miss-Wahl zu gewinnen? Eine bildhübsche 20jährige oder eine häßliche 70jährige mit Hakennase und Mundgeruch?
Unter diesen Umständen setzen sich beide Bewerberinnen dem Wettbewerb zur Miss-Wahl unter ungleichen Startvoraussetzungen aus. In der Realität stellen sich jedoch mehrere quasi gleichaltrige Frauen diesem Wettbewerb, die beide "hübsch" sind und kein Mundgeruch haben. Und deswegen habe ich gestern Dein Beispiel nicht verstanden.

Allerdings ist die Wertung "hässlich" eine subjektive Wertung. Der eine findet die Miss 2018 total hübsch, ein anderer findet, sie hat ein klischeehaftes Äußeres und ist deswegen in gewisser Weise "hässlich". Mit "der eine" und "ein anderer" meine ich übrigens auch Betrachterinnen der Miss 2018.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 16:35)

Mit dieser Gleichheit ist selbstverständlich keine Gleichmacherei gemeint. Hier geht es vor allem darum, dass alle Menschen gleich sind, egal, welcher Herkunft, welcher Religion, welchen Geschlechts, welcher sexuellen Orientierung. Niemand ist mehr wert als der andere. Per Gesetz ist das ja schon sichergestellt in Deutschland, aber in der Praxis ist das lange noch nicht erreicht. Das hat nix mit individuellen Stärken oder Schwächen zu tun. Die wirds immer geben, solls auch immer geben. Logisch. Es geht darum, Bedingungen und Verhältnisse zu schaffen, in denen jeder die gleichen Möglichkeiten hat, in seinem Leben voran zu kommen, die gleichen Bildungschancen, die gleichen Chancen, den jeweils besten Arzt zur Linderung seiner Leiden in Anspruch nehmen zu können, den gleichen und ungehinderten Zugang zu den Angeboten von Kunst, Kultur und Sport zu erhalten. Da es aber so krasse Unterschiede in den Lebens- und Einkommensverhältnissen der Menschen gibt und ein großer Teil prekärer schlecht bezahlter Arbeit nachgehen muss (vor allem im Osten), können sich viele Menschen die gewünschte umfassende "Teilhabe" am gesellschaftlichen Leben nicht leisten. Das ist ungerecht. Im Übrigen kann ich mich selbst nicht hundertprozentig wohl fühlen, wenn um mich rum Leute unter äußerst ärmlichen Verhältnissen leben, die schon alles unternommen haben, da raus zu kommen und es selbst einfach nicht schaffen. Ich sehe da schon eine gesamtgesellschaftliche, aber vor allem politische Aufgabe.

https://www.armutskongress.de/dabei-sein-2019/
Widersprichst du dir nicht mit diesem Beitrag? Weil zu anfangs schreibst du von "gesetzlicher Sicherstellung" und am Ende schreibst du von "politischer Aufgabe". Die Politik hat ihre Aufgabe doch erfüllt - sie hat die Gleichheit aller Menschen gesetzlich sichergestellt. Was soll sie noch mehr tun? :?:

Völlig recht hast du damit, dass es an der Praxis hapert. Aber für die Praxis - also die Umsetzung der von der Politik festgelegten, gesetzlichen Vorgaben - ist die Gesellschaft verantwortlich. Dass also nicht alle gleich sind, obwohl sie es laut Gesetz sein müssten, ist der Gesellschaft anzulasten und folglich nicht Aufgabe der Politik.

Wenn die Politik sich dieses gesellschaftliche Problem mit der Gleichheit aller Menschen zur Aufgabe machte. würde das in Überwachung und Kontrolle der Gesellschaft münden und sich somit empfindlich auf unsere Freiheiten auswirken. Und das hatten wir - links wie rechts - schon mal und wollen es nie wieder haben.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

aleph hat geschrieben:(16 Feb 2019, 03:44)

eetwas höhere steuern und internationale vereinbarungen, die steuerschlupflöcher schließt. ganz wird man nicht verhindern können, dass reiche ein schlupfloch finden. man könnte druckmittel aufbauen, z.b. dass ein unternehmen nur unter bestimmten voraussetzungen im land tätig sein darf. man könnte beispielsweise erreichen, dass amazonmitarbeiter in deutschland besser bezahlt werden oder dass amazon haftet, wenn händler keine umsatzsteuer abführen, wie z.b. viele händler aus china praktizieren.
Aber das hat doch letztlich auch wieder alles mit Zwang zu tun.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von aleph »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Feb 2019, 18:43)

Aber das hat doch letztlich auch wieder alles mit Zwang zu tun.
das lässt sich bestimmt so regeln, dass es liberal aussieht. z.b. bei abgaben geht das ja auch oder bei der besteuerung von arbeitnehmern, das ist ja alles sehr liberal, keine spur von zwang :D
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Dampflok94 »

Eine richtige Antwort auf die Frage des Strangtitels gab es bisher eher nicht. Wird es wohl auch nicht geben. Merkt man schon wenn man die Frage leicht abändert in "Wer ist links". Da gibt es nämlich zwei Möglichkeiten. Wir haben einaml die Gruppe der Personen, die sich für links halten. Und dann die, die von anderen dafür gehalten werden. Da gibt zwar sicherlich eine ordentliche Schnittmenge. Aber auch große Teile, die nur jeweils einer der beiden Mengen angehören.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Feb 2019, 18:12)

Widersprichst du dir nicht mit diesem Beitrag? Weil zu anfangs schreibst du von "gesetzlicher Sicherstellung" und am Ende schreibst du von "politischer Aufgabe". Die Politik hat ihre Aufgabe doch erfüllt - sie hat die Gleichheit aller Menschen gesetzlich sichergestellt. Was soll sie noch mehr tun? :?:

Völlig recht hast du damit, dass es an der Praxis hapert. Aber für die Praxis - also die Umsetzung der von der Politik festgelegten, gesetzlichen Vorgaben - ist die Gesellschaft verantwortlich. Dass also nicht alle gleich sind, obwohl sie es laut Gesetz sein müssten, ist der Gesellschaft anzulasten und folglich nicht Aufgabe der Politik.

Wenn die Politik sich dieses gesellschaftliche Problem mit der Gleichheit aller Menschen zur Aufgabe machte. würde das in Überwachung und Kontrolle der Gesellschaft münden und sich somit empfindlich auf unsere Freiheiten auswirken. Und das hatten wir - links wie rechts - schon mal und wollen es nie wieder haben.
Naja, Gesellschaft und Politik... so widersprüchlich ist das gar nicht. Wählt man zum Beispiel die Neurechten, entscheidet man sich bewusst für Leute, die politisch in der Frauen- und Familienpolitik und natürlich in Fragen der Migration und Integration etwas anderes wollen als etwa die Grünen, die Sozialdemokraten oder die Linken. Da gibts schon beträchtliche Unterschiede. Und auch wenn die Gleichheit vor dem Gesetz gegeben ist, gibt es immer noch (oder schon wieder) einen immensen Unterschied in den Bildungschancen. Die Ärzte und Rechtsanwälte bleiben immer unter sich über die Generationen hinweg, ein Kind aus ärmeren Verhältnissen schafft diesen Weg meistens nicht, strebt ihn auch nicht an und wird nicht entsprechend gefördert. Und so könnte man viele Beispiele nennen, wo Gleichheit zwar auf dem Papier steht, aber in der Realität noch lange nicht erreicht ist. Zum Beispiel auch das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", auch da ist noch ne Menge zu tun. Und so weiter und so fort.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 07:52)
Die Ärzte und Rechtsanwälte bleiben immer unter sich über die Generationen hinweg, ein Kind aus ärmeren Verhältnissen schafft diesen Weg meistens nicht, strebt ihn auch nicht an und wird nicht entsprechend gefördert.
Warum sollte ein Kind aus ärmlichen Verhältnissen das nicht schaffen? Tut mir leid, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht in einem aus Standesdünkel geprägtem Mittelalter.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 08:26)

Warum sollte ein Kind aus ärmlichen Verhältnissen das nicht schaffen? Tut mir leid, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht in einem aus Standesdünkel geprägtem Mittelalter.
Dann lies das mal:

Zitat:

Kinderarmut beeinträchtigt Chancen für das ganze Leben

Knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland in Armut auf – mit schwerwiegenden Folgen für ihre Entwicklung und Teilhabe. Das zeigt eine umfassende Analyse deutscher Studien, die das „Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.“ (ISS) durchgeführt hat.

Je länger Kinder in Armut leben, desto negativer sind die Folgen für ihre Entwicklung und ihre Bildungschancen. Sie haben häufig kein eigenes Zimmer, keinen Rückzugsort für Schularbeiten, essen kaum oder gar kein Obst und Gemüse. Verglichen mit Kindern in gesicherten Einkommensverhältnissen sind arme Kinder häufiger sozial isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und ihre gesamte Bildungsbiografie ist deutlich belasteter.


https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... nze-leben/
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:15)
Je länger Kinder in Armut leben, desto negativer sind die Folgen für ihre Entwicklung und ihre Bildungschancen. Sie haben häufig kein eigenes Zimmer, keinen Rückzugsort für Schularbeiten, essen kaum oder gar kein Obst und Gemüse. Verglichen mit Kindern in gesicherten Einkommensverhältnissen sind arme Kinder häufiger sozial isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und ihre gesamte Bildungsbiografie ist deutlich belasteter.[/i]

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... nze-leben/
Ich bestreite nicht, dass es da eine Korrelation gibt. Jedoch ist es heutzutage so, dass jedes Arbeiterkind es zu etwas bringen kann. Die Möglichkeiten waren noch nie so groß wie gegenwärtig. Für ein Studium benötigt man keine reichen Eltern.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:26)

Ich bestreite nicht, dass es da eine Korrelation gibt. Jedoch ist es heutzutage so, dass jedes Arbeiterkind es zu etwas bringen kann. Die Möglichkeiten waren noch nie so groß wie gegenwärtig. Für ein Studium benötigt man keine reichen Eltern.
Reiche nicht, aber etwas wohlhabendere schon. Es gibt auch immer wieder die Beispiele dafür, wie es Kinder schaffen, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Da hast du recht. Nur, nach allem, was solche Studien und auch die genaue Beobachtung des Umfeldes ergeben, sind diese Kinder Ausnahmen. Leider.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:31)

Reiche nicht, aber etwas wohlhabendere schon. Es gibt auch immer wieder die Beispiele dafür, wie es Kinder schaffen, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Da hast du recht. Nur, nach allem, was solche Studien und auch die genaue Beobachtung des Umfeldes ergeben, sind diese Kinder Ausnahmen. Leider.
Dann bin ich offensichtlich die Ausnahme und ich möchte dich bitten, mir zu erklären, warum das so ist. Ich habe eine Berufsausbildung gemacht und später studiert. Das Studium hat meine Eltern keinen Pfennig gekostet, da ich nebenher gearbeitet habe. Das hätten sie auch nicht leisten können. Für Leute, die es nicht so mit Arbeit haben, gibt es noch elternunabhängiges BAFÖG.

Was ist so besonders daran, dass dies eine Ausnahme sein sollte?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:31)

Reiche nicht, aber etwas wohlhabendere schon. Es gibt auch immer wieder die Beispiele dafür, wie es Kinder schaffen, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Da hast du recht. Nur, nach allem, was solche Studien und auch die genaue Beobachtung des Umfeldes ergeben, sind diese Kinder Ausnahmen. Leider.
Das liegt aber nicht an den Möglichkeiten, die der Staat bietet sondern am Zu Hause.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:26)

Ich bestreite nicht, dass es da eine Korrelation gibt. Jedoch ist es heutzutage so, dass jedes Arbeiterkind es zu etwas bringen kann. Die Möglichkeiten waren noch nie so groß wie gegenwärtig. Für ein Studium benötigt man keine reichen Eltern.
Links ist ..............RAF und SED. Fällt zumindest mir prompt ein. Gleich danach kommen die Ausschreitungen des G20 Gipfels. Links bringe ich immer mit Gewalt, Repression, Bevormundung und all den Dingen zusammen, die für die Fehlinterpretationen der Marxschen Lehre stehen. Hier noch einmal der Hinweis, dass es sich bei meiner Aussage um meine persönliche Meinung handelt.......
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Keoma »

Wolverine hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:45)

Links ist ..............RAF und SED. Fällt zumindest mir prompt ein. Gleich danach kommen die Ausschreitungen des G20 Gipfels. Links bringe ich immer mit Gewalt, Repression, Bevormundung und all den Dingen zusammen, die für die Fehlinterpretationen der Marxschen Lehre stehen. Hier noch einmal der Hinweis, dass es sich bei meiner Aussage um meine persönliche Meinung handelt.......
Links ist heute hauptsächlich, lautstark gegen Rechts zu sein.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Was ist links ...

Beitrag von Wolverine »

Keoma hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:47)

Links ist heute hauptsächlich, lautstark gegen Rechts zu sein.
Links und rechts sind 2 Seiten der gleichen Medaille. Wie schon angeführt handelt es sich meiner persönlichen Erfahrung (mit Rückblick auf das letzte Jahrhundert) um 2 nicht funktionierende politische Ideologien die in beiden Fällen Menschen unterdrückt und bevormundet haben und in großem Maße ermordet haben. Hierbei trenne ich natürlich den Holocaust. Die systematische, fabrikmäßig geplante und durchgeführte Ermordung von Mio. Juden war ein rein deutsches Phänomen. Die Ermordung Andersdenkender gab es auch in den kommunistischen Systemen.

Heute ist die Linke - mal abgesehen von den gewalttätigen Idioten vom G20 Gipfel - lediglich............

Deine Aussage ist ultrakorrekt.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:47)

Links ist heute hauptsächlich, lautstark gegen Rechts zu sein.
Kardinal Marx ist links? Gewagte These.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Keoma »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:00)

Kardinal Marx ist links? Gewagte These.
Kenne nur Karl.
Der war Kardinal?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:02)

Kenne nur Karl.
Der war Kardinal?
Reinhard Kardinal Marx :)
https://www.zeit.de/2018/30/reinhard-ma ... populismus
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Was ist links ...

Beitrag von aleph »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:15)

Dann lies das mal:

Zitat:

Kinderarmut beeinträchtigt Chancen für das ganze Leben

Knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland in Armut auf – mit schwerwiegenden Folgen für ihre Entwicklung und Teilhabe. Das zeigt eine umfassende Analyse deutscher Studien, die das „Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.“ (ISS) durchgeführt hat.

Je länger Kinder in Armut leben, desto negativer sind die Folgen für ihre Entwicklung und ihre Bildungschancen. Sie haben häufig kein eigenes Zimmer, keinen Rückzugsort für Schularbeiten, essen kaum oder gar kein Obst und Gemüse. Verglichen mit Kindern in gesicherten Einkommensverhältnissen sind arme Kinder häufiger sozial isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und ihre gesamte Bildungsbiografie ist deutlich belasteter.


https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... nze-leben/
Du ziehst die falschen Schlüsse daraus. Ich stamme selbst aus einer armen Familie und nicht nur ich habe studiert, auch andere Verwandte, die ebenfalls aus armen Verhältnissen kommen. Wenn die Eltern nicht unterstützen können oder wollen, arbeiten die Studenten eben nebenher (auch bei wohlhabenden Eltern übrigens).
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Was ist links ...

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:45)

Links ist ..............RAF und SED.
RAF und SED stehen für autokratische Systeme. Das allgemeinste, was man zu "links" sagen kann, ist, dass es dabei um Chancengleichheit geht. Die große Gefahr besteht sicher in einer Missinterpretation als "Gleichmacherei".

Aber ist das heute und aktuell wirklich das Problem? Ich frage mal. Alle empirischen Befunde weisen eine wachsende Einkommens- und Vermögenspolarisierung aus. Völlig unabhängig von der rechtlich-formalen Gleichstellung aller Bürger. Kaum jemals entschied die soziale Herkunft so sehr über die Zukunft wie hier und heute. Rein statistisch. Nicht weil irgendjemand tatsächlich an einem sozialen Aufstieg gehindert wird.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Montag 18. Februar 2019, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Wolverine »

aleph hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:06)

Du ziehst die falschen Schlüsse daraus. Ich stamme selbst aus einer armen Familie und nicht nur ich habe studiert, auch andere Verwandte, die ebenfalls aus armen Verhältnissen kommen. Wenn die Eltern nicht unterstützen können oder wollen, arbeiten die Studenten eben nebenher (auch bei wohlhabenden Eltern übrigens).
Zwischenfrage. Sind arabische Clans die Sozialhilfe empfangen arm? :)
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Re: Was ist links ...

Beitrag von aleph »

Wolverine hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:09)

Zwischenfrage. Sind arabische Clans die Sozialhilfe empfangen arm? :)
sehe ich aus wie ein Araber :?:
Frag sie einfach oder die zuständigen Stellen :x
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Keoma »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:03)

Reinhard Kardinal Marx :)
https://www.zeit.de/2018/30/reinhard-ma ... populismus
Obwohl ich mit diesen scheinheiligen Kuttenbrunzern absolut nichts anfangen kann, können sie in manchen Dingen ganz schön links sein.
Abgesehen davon sind manche, sehr rechte Standpunkte mit der christlichen Sozialethik nicht zu vereinbaren.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Links ist, wer sich auf der Seite der moralisch Guten wähnt.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:12)

Obwohl ich mit diesen scheinheiligen Kuttenbrunzern absolut nichts anfangen kann, können sie in manchen Dingen ganz schön links sein.
Abgesehen davon sind manche, sehr rechte Standpunkte mit der christlichen Sozialethik nicht zu vereinbaren.
Das macht sie aber nicht zu "Linken". Deswegen ist deine Verallgemeinerung nicht wirklich tragbar.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:13)

Links ist, wer sich auf der Seite der moralisch Guten wähnt.
Mit solchen Sprüchen bleibt man nur wieder in den üblichen DIskurs-Echokammern. Als ob es nicht auch eine Realität gäbe, die zu analysieren ist und in der gewisse Tendenzen herauszufiltern sind.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:13)

Links ist, wer sich auf der Seite der moralisch Guten wähnt.
Grün auch. Deshalb auch oft die Bemerkung linksgrün.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:17)
Als ob es nicht auch eine Realität gäbe, die zu analysieren ist und in der gewisse Tendenzen herauszufiltern sind.
Habe ich doch gemacht.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:13)

Links ist, wer sich auf der Seite der moralisch Guten wähnt.
Ja, genau. Wenn ich mir aus Versehen oder mit Absicht mal ne Höcke-Rede anhöre, "wähne" ich mich "auf der Seite der moralisch Guten". Eindeutig :D
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:40)

Ja, genau. Wenn ich mir Höcke-Reden anhöre, "wähne" ich mich "auf der Seite der moralisch Guten". Eindeutig :D
Verstehe ich nicht. Hältst du persönlich Höcke auf der Seite der moralisch Guten? Ich nicht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:43)

Verstehe ich nicht. Hältst du persönlich Höcke auf der Seite der moralisch Guten? Ich nicht.
Nicht jeder versteht alles.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:43)

Verstehe ich nicht. Hältst du persönlich Höcke auf der Seite der moralisch Guten? Ich nicht.
Nein, ich denke selbstverständlich konträr anders als dieser rechtsextreme "Experte". Logisch. Und wenn man dessen braunes Gerede hört, könnte einem schon mal kurz in den Sinn kommen, "Gott sei Dank, ich bin nicht so. Und die Meinen auch nicht". Außerdem wars Sarkasmus von mir... als Reaktion auf deinen Echokammer-Beitrag.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 11:03)
Außerdem wars Sarkasmus von mir... als Reaktion auf deinen Echokammer-Beitrag.
Okay. Mein "Echokammer-Beitrag" war kein Sarkasmus, sondern begründet sich auf meine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 07:52)
Und auch wenn die Gleichheit vor dem Gesetz gegeben ist, gibt es immer noch (oder schon wieder) einen immensen Unterschied in den Bildungschancen. Die Ärzte und Rechtsanwälte bleiben immer unter sich über die Generationen hinweg, ein Kind aus ärmeren Verhältnissen schafft diesen Weg meistens nicht, strebt ihn auch nicht an und wird nicht entsprechend gefördert. Und so könnte man viele Beispiele nennen, wo Gleichheit zwar auf dem Papier steht, aber in der Realität noch lange nicht erreicht ist.
Die Gleichstellung von Menschen durch die Politik per Gesetz bietet der Gesellschaft lediglich Rahmenbedingungen an, die es ermöglichen, dass bspw. ein Kind aus ärmlicheren Verhältnissen auch Arzt oder Rechtsanwalt werden kann - aber nur weil die Möglichkeit besteht, muss diese nicht genutzt werden! In diesem Punkt darf sich sich die Politik nicht einmischen, weil hier ansonsten die Freiheiten der Gesellschaft angegriffen, bzw. außer Kraft gesetzt werden.

Wenn bspw. ein Mensch, aus ärmlicheren Verhältnissen stammend, daran gehindert wird, Arzt oder Rechtsanwalt zu werden, dann ist die Politik gefordert - schließlich werden hier ihre Gesetze missachtet. Aber wenn dieser Mensch nicht Arzt oder Rechtsanwalt werden will - weil seine Interessen andere sind - oder es auch nicht kann - weil seine Begabungen andere sind - dann darf die Politik keinesfalls bspw. entgegenwirkende Gesetze schaffen und den Menschen damit an der Auslebung seines freien Willens behindern!

Gesellschaftliche Gleichheit ist eine schöne Sache - aber sie hängt zusammen mit allgemeiner Gerechtigkeit und persönlicher Freiheit. Z. B. gesetzliche "Frauenquoten" würden es vielen Frauen in puncto Karriere freilich leichter machen - aber es würde viele auch per Gesetz und somit gegen ihren eigenen Willen in Arbeitsgebiete zwingen, die sie vielleicht gar nicht ausüben wollen. Dagegen stehen die Männer, die gerne wollen, aber per Gesetz nicht dürfen. Womit der Tatbestand der Ungerechtigkeit auf Seiten der Männer erfüllt wäre. Von der Freiheit der Männer UND Frauen, ihre berufliche Laufbahn SELBST zu bestimmen, mal ganz zu schweigen.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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