Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
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Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Interessanter Artikel auf Zeit Online:
http://www.zeit.de/politik/2010-04/angs ... den?page=1
Auch wenn ich das Ende für ziemlich reisserisch halte, finde ich die Implikationen dieser Aussage ziemlich spanned (zumal sie auch meine persönlichen Eindrücke aus Syrien bestätigt). Hätte Israel mehr für den Frieden mit Syrien tun können? Wenn ja, warum wurde das nicht getan? Und va: warum wurde die Öffentlichkeit in Israel dermaßen für dumm verkauft?
Ich finds ehrlich gesagt ZIEMLICH krass. Mein Eindruck aus Syrien war eher der, dass den Syrern (im Gegensatz zu anderen Arabern) die ganze Geschichte mit Israel ziemlich auf den Sack geht und sie gerne einen Friedensschluss wollen (was auch für die syrische Regierung gilt). Was ich am krassesten finde, ist das Syrien eigentlich vorallem durch den Israel-Konflikt in die Isolation gedrängt wurde, und offensichtlich Israel ein Interesse daran hatte, diesen Zustand aufrecht zu erhalten - das Syrien keine Demokratie ist, ist jedem klar, aber der Status als Schurkenstaat war lediglich ein Produkt der antiisraelischen Politik. Wenn diese aber auf dem Sachzwang aufbaute, dass auch Israel keinen Friedensvertrag wollte, dann steht das ganze in einem anderen Licht, denn ein wenig Realpolitik sollte man auch Syrien zugestehen. Bleibt am Ende die Frage, ob die Achse Teheran, Damaskus, Beirut eben doch auch ein Produkt der israelischen Politik ist. Angesichts dieser Fakten, würde ich das zumindest teilweise bejahen. Was ziemlich traurig ist.
http://www.zeit.de/politik/2010-04/angs ... den?page=1
Auch wenn ich das Ende für ziemlich reisserisch halte, finde ich die Implikationen dieser Aussage ziemlich spanned (zumal sie auch meine persönlichen Eindrücke aus Syrien bestätigt). Hätte Israel mehr für den Frieden mit Syrien tun können? Wenn ja, warum wurde das nicht getan? Und va: warum wurde die Öffentlichkeit in Israel dermaßen für dumm verkauft?
Ich finds ehrlich gesagt ZIEMLICH krass. Mein Eindruck aus Syrien war eher der, dass den Syrern (im Gegensatz zu anderen Arabern) die ganze Geschichte mit Israel ziemlich auf den Sack geht und sie gerne einen Friedensschluss wollen (was auch für die syrische Regierung gilt). Was ich am krassesten finde, ist das Syrien eigentlich vorallem durch den Israel-Konflikt in die Isolation gedrängt wurde, und offensichtlich Israel ein Interesse daran hatte, diesen Zustand aufrecht zu erhalten - das Syrien keine Demokratie ist, ist jedem klar, aber der Status als Schurkenstaat war lediglich ein Produkt der antiisraelischen Politik. Wenn diese aber auf dem Sachzwang aufbaute, dass auch Israel keinen Friedensvertrag wollte, dann steht das ganze in einem anderen Licht, denn ein wenig Realpolitik sollte man auch Syrien zugestehen. Bleibt am Ende die Frage, ob die Achse Teheran, Damaskus, Beirut eben doch auch ein Produkt der israelischen Politik ist. Angesichts dieser Fakten, würde ich das zumindest teilweise bejahen. Was ziemlich traurig ist.
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Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
So ein Schwachsinn. Weil Israel bei den Verhandlungen über den Golan angeblich versagt hat, bleibt Syrien leider leider gar nichts anderes übrig, als sich der Achse der Unterstützer des antiisraelischen Terrors zuzugesellen und sich in die politische Isolation zu begeben. Obendrein ist Israel auch noch für die syrische Diktatur verantwortlich, so gesehen wohl auch für das Massaker von Hama, gell? Unglaublich, wie die Araber von sog. Friedensfreunden immer wieder als unmündige Idioten oder Pawlowsche Hunde hingestellt werden.Choelan hat geschrieben:Interessanter Artikel auf Zeit Online:
http://www.zeit.de/politik/2010-04/angs ... den?page=1
Auch wenn ich das Ende für ziemlich reisserisch halte, finde ich die Implikationen dieser Aussage ziemlich spanned (zumal sie auch meine persönlichen Eindrücke aus Syrien bestätigt). Hätte Israel mehr für den Frieden mit Syrien tun können? Wenn ja, warum wurde das nicht getan? Und va: warum wurde die Öffentlichkeit in Israel dermaßen für dumm verkauft?
Ich finds ehrlich gesagt ZIEMLICH krass. Mein Eindruck aus Syrien war eher der, dass den Syrern (im Gegensatz zu anderen Arabern) die ganze Geschichte mit Israel ziemlich auf den Sack geht und sie gerne einen Friedensschluss wollen (was auch für die syrische Regierung gilt). Was ich am krassesten finde, ist das Syrien eigentlich vorallem durch den Israel-Konflikt in die Isolation gedrängt wurde, und offensichtlich Israel ein Interesse daran hatte, diesen Zustand aufrecht zu erhalten - das Syrien keine Demokratie ist, ist jedem klar, aber der Status als Schurkenstaat war lediglich ein Produkt der antiisraelischen Politik. Wenn diese aber auf dem Sachzwang aufbaute, dass auch Israel keinen Friedensvertrag wollte, dann steht das ganze in einem anderen Licht, denn ein wenig Realpolitik sollte man auch Syrien zugestehen. Bleibt am Ende die Frage, ob die Achse Teheran, Damaskus, Beirut eben doch auch ein Produkt der israelischen Politik ist. Angesichts dieser Fakten, würde ich das zumindest teilweise bejahen. Was ziemlich traurig ist.
Zuletzt geändert von adal am Freitag 30. April 2010, 16:35, insgesamt 5-mal geändert.
Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Das geht auf diesen Artikel zurück:Choelan hat geschrieben:Interessanter Artikel auf Zeit Online:
http://www.zeit.de/politik/2010-04/angs ... den?page=1
Auch wenn ich das Ende für ziemlich reisserisch halte, finde ich die Implikationen dieser Aussage ziemlich spanned (zumal sie auch meine persönlichen Eindrücke aus Syrien bestätigt). Hätte Israel mehr für den Frieden mit Syrien tun können? Wenn ja, warum wurde das nicht getan? Und va: warum wurde die Öffentlichkeit in Israel dermaßen für dumm verkauft?
Ich finds ehrlich gesagt ZIEMLICH krass. Mein Eindruck aus Syrien war eher der, dass den Syrern (im Gegensatz zu anderen Arabern) die ganze Geschichte mit Israel ziemlich auf den Sack geht und sie gerne einen Friedensschluss wollen (was auch für die syrische Regierung gilt). Was ich am krassesten finde, ist das Syrien eigentlich vorallem durch den Israel-Konflikt in die Isolation gedrängt wurde, und offensichtlich Israel ein Interesse daran hatte, diesen Zustand aufrecht zu erhalten - das Syrien keine Demokratie ist, ist jedem klar, aber der Status als Schurkenstaat war lediglich ein Produkt der antiisraelischen Politik. Wenn diese aber auf dem Sachzwang aufbaute, dass auch Israel keinen Friedensvertrag wollte, dann steht das ganze in einem anderen Licht, denn ein wenig Realpolitik sollte man auch Syrien zugestehen. Bleibt am Ende die Frage, ob die Achse Teheran, Damaskus, Beirut eben doch auch ein Produkt der israelischen Politik ist. Angesichts dieser Fakten, würde ich das zumindest teilweise bejahen. Was ziemlich traurig ist.
http://coteret.com/2010/04/27/maariv-ge ... n-the-90s/
Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Die Motivation sich der Achse der Unterstützer des antiisraelischen Terrors zuzugesellen und sich in die politische Isolation zu begeben ist möglicherweise hier zu finden:adal hat geschrieben: So ein Schwachsinn. Weil Israel bei den Verhandlungen über den Golan angeblich versagt hat, bleibt Syrien leider leider gar nichts anderes übrig, als sich der Achse der Unterstützer des antiisraelischen Terrors zuzugesellen und sich in die politische Isolation zu begeben.
http://mideast.foreignpolicy.com/posts/ ... scud_scareIsraeli officials, when faced with the Golan question in private or at conferences, explain that the reason Israel refuses to strike a deal with Syria is that the country is too weak. It has nothing to give Israel in exchange for the Golan, which has been Israel's quietest border for 35 years. In the face of this debilitating weakness, Syria will do what all weak states do: find powerful allies and try to arm itself. It must also rely on nonstate actors, such as Hezbollah and Hamas. In short, it will struggle to right the balance of power. Some commentators have argued that Syria ought to simply renounce its current path, make a rapproachment with the West, and by doing so get back the Golan and normalized relations. But the notion that Israel would give Syria back the Golan if it renounces Hezbollah and Iran is naive. The Palestine Liberation Organization renounced violence some time ago and has little to show for it.
Mhm, alles ganz antisemitisch auch wenn seltsamerweise nichts davon im Eingangsbeitrag zu finden ist.adal hat geschrieben: Obendrein ist Israel auch noch für die syrische Diktatur verantwortlich, so gesehen wohl auch für das Massaker von Hama, gell? Unglaublich, wie die Araber von sog. Friedensfreunden immer wieder als unmündige Idioten oder Pawlowsche Hunde hingestellt werden.
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Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Was soll Syrien denn machen? Ein Friedenschluss ohne Golan kommt nicht in Frage, das verkraftet die autoritäre Regierung nicht. Syrien ist extrem schwach, es hat (wie Grauzone bestätigte) keinerlei Verhandlungsbasis, um die Golan Höhen zurück zu kriegen. Die sind aber nicht nur von symbolischer Bedeutung, sondern auch zentral für die Wasserversorgung im gesamten Südwesten des Landes. (und angesichts der Streitigkeiten mit der Türkei auch für den Rest).adal hat geschrieben: So ein Schwachsinn. Weil Israel bei den Verhandlungen über den Golan angeblich versagt hat, bleibt Syrien leider leider gar nichts anderes übrig, als sich der Achse der Unterstützer des antiisraelischen Terrors zuzugesellen und sich in die politische Isolation zu begeben. Obendrein ist Israel auch noch für die syrische Diktatur verantwortlich, so gesehen wohl auch für das Massaker von Hama, gell? Unglaublich, wie die Araber von sog. Friedensfreunden immer wieder als unmündige Idioten oder Pawlowsche Hunde hingestellt werden.
Sag mir EINE realistische Handlungsoption, die die Syrer hätten ergreifen können, ausser die praktizierte Unterstützung der Terroristen von Hamas und Hisbollah, um die Golanhöhen zurück zu kriegen. Man versucht halt eine Verhandlungsbasis zu schaffen. Kein moralischer Weg, aber immerhin ein Weg, um mal grob die Sichtweise der Syrer zu beschreiben. Dass ich Araber für dumm halte, ist übrigens ziemlicher Unfug. Gerade Assad ist top- (und nebenbei, westlich-) ausgebildet, und auch was die Syrer_innen anbelangt, habe ich dort fast nur freundliche und kluge Menschen kennengelernt. Im Schnitt übrigens gebildeter als in manch anderem arabischen Land.
Was Hama anbelangt, sollten die Israels froh sein, dass das passiert ist. Sonst hätten sie im Norden nämlich nen weiteren, durchgeknallt-islamistischen Nachbar. Was die Muslimbruderschaft da probiert hat, ging halt zu weit - wer den alten Assad derartig herausfordert, sollte sich nicht wundern wenn sowas passiert.
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Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Ich bin schon seit längerem der Meinung, dass die Probleme um Golan mit etwas gegenseitigem Vertrauen sehr gut lösbar sind und ein Friedensschluss zwischen Syrien und Israel - sofern politisch von allen Beteilligten gewollt - von der Sache her möglich ist.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Selbstverständlich nicht. Nur wo ist der Zusammenhang zur Allianz der syrischen Diktatur mit den iranischen Theokraten und dem Terrorismus der palästinensischen Muslimbrüder?Choelan hat geschrieben:Ein Friedenschluss ohne Golan kommt nicht in Frage
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Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
Was meinst du denn, durch welches Land die Waffen der Hisbollah transportiert werden?adal hat geschrieben: Selbstverständlich nicht. Nur wo ist der Zusammenhang zur Allianz der syrischen Diktatur mit den iranischen Theokraten und dem Terrorismus der palästinensischen Muslimbrüder?
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Re: Israel - Syrien, war Frieden doch möglich?
http://www.tagesspiegel.de/politik/buer ... 56320.htmlIsrael wird für syrische Verletzte vom Feind zum Retter
Israels Ärzte behandeln verletzte Syrer. Die dürfen zu Hause niemandem davon erzählen, denn in Syrien gilt Israel nach wie vor als Feindstaat.
Nur der Feind kann uns jetzt noch retten. Hassan erinnert sich genau an den Moment, in dem ihm das bewusst wurde. Gut einen Monat ist das her. Heute steht der Syrer mit Tränen in den Augen in einem durch Vorhänge abgetrennten Untersuchungsbereich der Kinderintensivstation. Er hält seine dreijährige Tochter auf dem Arm. Israelische Ärzte haben ihr hier, im Western Galilee Medical Center in Naharija, das Leben gerettet.
Von Ungläubigen gerettet. Wie unangenehm.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Freitag 28. März 2014, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.