Thomas I hat geschrieben:
Hohen Entfernungen zu was?
Mit ein bißchen Anstrengung könnte man 2016 die Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara - Sivas samt anschliessendem Ausbau bis Erzurum fertig haben, dann wäre man mit dem Zug von Ankara da in unter 5 möglicherweise gar sogar in 4 Stunden.
Das schaffen die nicht Thomas, bzw. bis Sivas VIELLEICHT ja aber bis Erzurum nie im Leben zumal das alles ja auch eine Kosten-Nutzen Frage ist. Du musst auch bedenken das die Türkei nicht über die Geldmittel verfügt, wie das bei den G7 Staaten der Fall ist. Hiermal eine Hochgeschwindigkeitszug-Karte (von 2008). Schwarze Linie: noch im Bau. (wovon bislang nur die Strecke Eskisehir-Ankara fertiggestellt, in Betrieb genommen worden ist) Graue Linie: wird zum Bau vorbereitetet (mit dem Bau noch nicht begonnen - Stand 2008, vielleicht wurde damit mittlerweile teilweise auch schon begonnen(?)) Grau gepunktet: in Planung.
Und hier mal die Autobahnprojekte die bis 2023 zur Fertigstellung geplant sind. Wobei die Schwarze Linie die schon vorhandenen Autobahnen darstellt. Edirne-Istanbul-Ankara. Izmir die Ecke und Gaziantep-Adana-Urfa, alles andere ist etweder schon im Bau oder in Vorbereitung dazu. Hinzu kommen noch die ganzen Übernachtungsmöglichkeiten, die besonders in nicht-touristischen Städten ausgebaut werden müssten und die nach der EM sowieso wieder leer stehen werden.
Du siehst also es wäre so schon anstrengend genug, die festgelegten Austragungsorte bis 2016 miteinander per Autobahn und Schnellzug komplett zu verbinden. Ich persönlich hätte z. B. auch eine ganz andere Vorstellung was die Austragungsorte anbelangt. Antalya, Konya und Kayseri würden für mich normalerweise definitiv nicht in Frage kommen, da diese keine Fussballbegeisterte Städte sind. Da wäre mir Trabzon, Sivas und ein weiteres Stadion in Istanbul viel lieber gewesen. Aber laut UEFA sind nur 2 Austragungsorte pro Stadt erlaubt. Obwohl z. B. Kayseri ein ganz neues Stadion hat, bekommen die das Stadion sogar bei Spitzenspielen nicht einmal zur Hälfte voll. Ansonsten nur zu einem Viertel. Aber die Gründe für diese Städte liegen ja wohl klar auf der Hand. Bei Kayseri wegen dem neuen Stadion, den es m. M. n. nie gegeben hätte, wäre Staatspräsident Abdullah Gül nicht selber zufälligerweise von daher abstammend. Antalya ist aber trotzdem logisch, weil Touristengebiet und die Infrastruktur dafür schon zum grössten Teil vorhanden ist. Konya ist politisch betrachtet auch logisch, da diese Stadt für die angeblich ehemaligen Islamisten von der AKP eine heilige Stadt darstellt. Aber diese 3 Städte waren ja für das Strassen und Schienennetz schon vor Jahren geplant gewesen, insofern ist das ja auch nur logisch, weil jede weitere Einbeziehung einer anderen Stadt erstens) mit noch mehr Kosten und zweitens) mit noch mehr Zeitdruck bei der Fertigstellung verbunden wäre. Der Südosten mit bspw. Diyarbakir kommt auch nicht in Frage, weil erstens) Auch dort keine Fussballbegeisterung herrscht und zweitens) die dortigen Separatisten wenn sie sich schon für Fussball interessieren zu 80% Anhänger der istanbuler Vereine sind, so komisch das auch klingen mag - ist aber wirklich so. Um mal von der Infrastruktur ganz zu schweigen. Im äusseren Osten und Nordosten ist auch nicht viel mit Fussballbegeisterung und zudem ist das dortige Gebiet grösstenteils ein Ländliches. Da käme eine der Städte zwischen Adana, Antep und Urfa am/nahe Mittelmehr viel eher in Frage, da Millionenstädte und eine relativ gute Infrastruktur schon vorhanden ist. Nebenbei noch erwähnt sind Urfa, Adana und Trabzon als Ersatzaustragungsorte festgelegt, falls in irgendeiner anderen Stadt etwas schief laufen sollte. Gut möglich also, dass auch in diesen 3 Städten infrastruktuelle Ausbauarbeiten einschliesslich der Modernisierung ihrer Stadien vorgenommen werden. Müssten die ja eigentlich auch machen, denke ich mal.