lamb of god hat geschrieben:Von der Bundespolitik wurde im BT aber auch BR maßgeblich Unternehmen des Exportsektors protegiert.
Durch welche Gesetze soll das geschehen sein?
Das man in den vergangenen Jahrzehnten dem Export sehr hohe Aufmerksamkeit zuteil werden ließ ist bekannt, hat aber andere Gründe. Ein Hauptgrund ist der strukturelle Aufbau der deutschen Industrie, deren Eckpfeiler der Maschinenbau und die Automobilindustrie ist.
lamb of god hat geschrieben:Dagegen wurde im Binnensektor alles rasiert. Warum Geld in Bildung und Ausbildung investieren wenn doch andere Bundesländer Fachkräfte Akademiker zum Nulltariff liefern?
Das zu wenig in Bildung und Forschung investiert wurde und wird, da sind wir uns einig. Aber auch hier liegt der Hauptgrund vielmehr in der falschen Ausgabenpolitik der Bundesregierung, die hier zu lange den Rotstift ansetzte.
lamb of god hat geschrieben:Aber auch im Bereich Export wurden die Nordländer gezielt ausgetrocknet. Im anderem Thread erwähnt yogi das Beispiel Werften. Da wurde ohne Sinn und Verstand alles eingestampft und ausgegliedert und das obwohl deutsche Werften die beste Qualität liefern.
Die Werften wurden nicht nur im Norden Deutschlands zurückgefahren. Das geht vielen europäischen Ländern ähnlich, weil sehr viel Kapazität nach Asien verschoben wurde. Schiffsneubau aus Deutschland hat einen Weltmarktanteil von gut 3 Prozent. Dafür sind aber hauptsächlich die Megayachten, Flüssiggastanker, Versorgungsboote oder Containerschiffe verantwortlich.
Viele große Reeder arbeiten nicht mehr kostendeckend, weil die Weltmarktpreise seit Jahren in den Keller gehen. Auch die Großwerften in Asien, die durch staatliches Geld am Leben gehalten werden, ringen um bestehende Aufträge und kämpfen mit Absagen. Experten schätzen, dass in den nächsten Jahren 40 Prozent der Werftkapazitäten verschwinden werden.
Der Markt ist nach wie vor übersättigt und wird gesund geschrumpft. Da asiatische Werften haben in den vergangenen Jahren gar nicht alle Aufträge für Containerschiffe ausführen können, und gaben Aufträge nach Deutschland ab.
lamb of god hat geschrieben:Heute leben deutsche Werften zum Großteil davon, den Mist anderer Werften geradezubiegen. Es wäre ein leichtes gewesen hier Hilfen angedeihen zu lassen. Diese wurden maßgeblich im BR verhindert und ganz vorn dabei waren immer BW und Bayern. Frei nach dem Motto: Ingenieure die Schiffe bauen, können sich auch in Schwaben oder Oberbayern verdingen und eine zieht das andere an.
Mit was haben BW und Bayern das verhindert? Weil sie Gelder aus dem Länderfinanzausgleich nicht in diesen Werften versumpfen lassen wollten?
lamb of god hat geschrieben:Wer eröffnet denn sein Unternehmen da wo ausser Kraut und Rüben sonst nix ist? Warum sollte jemand in Schwerin, Bremerhaven oder Magdeburg seinen Zulieferbetrieb aufmachen, wenn er weiß, dass er mit seinen Kunden Tür an Tür wohnen kann und damit für Transport und Logistik kaum bis gar nichts bezahlen muss. Die Leuchttürme im Osten ist doch das Selbe. Städte wie Eisenach, Jena oder Dresden stehen gut da, aber fahre ja nicht 50 km in's Umland. Da erwartet dich nur tote Hose. Das ist kein Ergebnis von Wettbewerb, sondern das Ergebnis von 20 Jahre Klüngelpolitik auf bundesweiter Ebene. Die Typen das zu verantworten haben, würden jeden Betrieb binnen eines halben Jahres an die Wand fahren. Die desaströsen volkswirtschaftlichen Auswirkungen dürfen wir gerade bewundern.
Das hat aber mit BW und Bayern alles nichts zu tun.