Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

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Sonnenblume
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Sonnenblume »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 13:22 .. hätte sich schon nach direkt nach dem Krieg beschäftigen müssen und z.B. sich am österr. oder schweizer Modell orientieren sollen....
So ist es.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Maikel »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 10:51 Dann vergisst du dabei, dass auch versicherungsfremde Leistungen aus der Rentenkasse gezahlt werden, für die eigentlich alle Steuerzahler aufkommen müssten, die aber tatsächlich ausschließlich von den Mitgliedern der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden.
Wieso meinst du, ich hätte das vergessen, bei dem was ich geschrieben hatte?

In Anbetracht der satten Zuschüsse aus dem steuerfinanzierten Bundeshaushalt ist es keineswegs so, daß die "versicherungsfremden Leistungen" "tatsächlich ausschließlich von den Mitgliedern der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden".
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bco »

Welche versicherungsfremden Leistungen meint man denn?
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Misterfritz
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Misterfritz »

Bco hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 18:41 Welche versicherungsfremden Leistungen meint man denn?
Z.B. Kosten für Rehabilitation, insbesondere medizinische und berufliche Reha, sowie Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.
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Liegestuhl
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Liegestuhl »

Maikel hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 13:59 In Anbetracht der satten Zuschüsse aus dem steuerfinanzierten Bundeshaushalt ist es keineswegs so, daß die "versicherungsfremden Leistungen" "tatsächlich ausschließlich von den Mitgliedern der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden".
Ja, aber die Beamten müssen es nur über die Steuer finanzieren. Der normale Bürger finanziert es über die Steuer und zusätzlich noch über die Rentenbeiträge.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Liegestuhl »

Bco hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 18:41 Welche versicherungsfremden Leistungen meint man denn?
Bei der Rentenversicherung sind es Witwenrenten, Frührenten, Kriegsfolgelasten, Anrechnungszeiten und die Vereinigungslasten.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bco »

Danke, Misterfritz und Liegestuhl-
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von schokoschendrezki »

In Frankreich gehen die politischen Debatten um die Rente und speziell um das Renteneintrittsalter gefühlt seit tausend Jahren., Jetzt scheint aber ein neuer Höhepunkt bevorzustehen. Die linken Parteien stemmen sich gegen eine Erhöhung. Der extrem Rechte Rassemblement National auch. Wenn die in der Sache zusammenfinden und die Vertrauensfrage stellen, könnte sogar die aktuelle Regierung Macron vor dem vorzeitigen Ende stehen. Gleichzeitig ist die Staatsverschuldung Frankreichs im Verhältnis zum BIP die mit am höchste in Europa. Und gleichzeitig werden Milliarden in Kernkraftwerke gesteckt, deren Bau zehn Jahre länger dauert als geplant, die zehn mal teurer sind als geplant und die zehn Jahre früher verrostet sind als geplant. Wo soll das hinführen?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 19:27 Ja, aber die Beamten müssen es nur über die Steuer finanzieren. Der normale Bürger finanziert es über die Steuer und zusätzlich noch über die Rentenbeiträge.
Der normale Bürger, der in der Wirtschaft arbeitet, bezahlt das sowieso alles, jeder Cent, den ein Beamter als Einkommen bekommt, stammt vom normalen Bürger, also auch der Teil, den der Beamte an Steuern zahlt.
Schwarz und Rot
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Schwarz und Rot »

schokoschendrezki hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 20:14 In Frankreich gehen die politischen Debatten um die Rente und speziell um das Renteneintrittsalter gefühlt seit tausend Jahren.
Die Debatte ist doch in Deutschland ganz ähnlich gelagert, wenn auch nicht ganz so heftig geführt wie in Frankreich, wo ganz links und ganz rechts das Thema für sich nutzen. Aber sowohl in Frankreich als auch in Deutschland drücken sich die politisch Verantwortlichen vor notwendigen schmerzhaften Reform des Rentensystems obwohl allen klar ist das bei der absehbaren demografischen Entwicklung, das Umlagesystem sehenden Auges vor die Wand fährt und das links wie rechts des Rheins.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Schwarz und Rot hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 20:27 das Umlagesystem sehenden Auges vor die Wand fährt und das links wie rechts des Rheins.
Norbert Blüm wusste es 1986 schon........jeder weiß es.........und keiner hat den Mut es den Boomern zu sagen, weil wir so viele sind.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Claud hat geschrieben: Sonntag 29. Juni 2025, 00:35 Nein, ist sie nicht. Das die jeweiligen Generationen Wohlstand er- und bearbeiten und möglichst mehren ist mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit.
Dann sag das mal der Gen-Z....denn die wollen keine 40h-Woche, wollen das Wochenende Party machen, wollen selbstverständlich auch ein paar Jahre Reisen, wollen ein Haus erben und und und.....und wer solls bezahlen? Die Rentner.....
Du möchtest jetzt nicht ernsthaft behaupten, dass das herum rotieren der Politik um den Bauchnabel der aktuellen und bald in Rente befindlichen Generationen nichts mit den Einflussmöglichkeiten dieser Gruppen zu tun hat? Das, was wir bei diesen Thema bisher und aktuell in der Politik sehen, entsteht aus dem luftleeren Raum oder ungefragten, vorauseilenden Gehorsam heraus?
Dass es jeweils Mehrheiten dafür gab, nicht rechtzeitig notwendige Reformen anzugehen, bestreite ich nicht. Ändert aber nichts daran, dass man jetzt auch nicht x-beliebige Aktionen zu Lasten derer machen kann, die keine Ausweichmöglichkeit mehr haben. Zumal das Geheule der verwöhnten Junggeneration bei mir solange kein Mitleid erregt, wie diese sich zu schade sind, sich aus dem bequemen Sessel des Elternhauses aufzumachen, um mal ernsthaft für den Wohlstand aller zu arbeiten.
Richtig. Diese folgenden Generationen stellen sich aber auch nicht hin und behaupten, sie hätten alles wieder mit aufgebaut. Diesen Label sollte man ruhig den Generationen überlassen, welche ab 1945 wirklich Schutt und Schotter durch die Gegend getragen haben und danach auf ihrer aus der harten Arbeit basierenden Erfolgen die 5 Tage und 40 Stunden Woche ermöglichten. Mit nen Basteljahr um die 50er-60er Jahre herum ist es schlichtweg sehr unwahrscheinlich, dass man dazu gehörte.
Nun ja - die Generation derer, die jetzt in Rente geht, hat es einem sehr großen Anteil der nächsten Generation ermöglicht, Bildungschancen wahrzunehmen, die davor deutlich geringere Anteile in Anspruch nehmen konnten.
Es ist auch die Generation, die ihren Kindern ermöglicht hat, allein in einem Zimmer zu leben, was man sich nicht mit 2 anderen teilen musste.
Es ist die Generation derer, die ihren Kindern ein Auto ermöglicht hat. Und viele von deren Kindern hatten auch schon Urlaube im Ausland.
Die Generation Praktikum ist bis heute sehr dankbar dafür, dass die Boomer Teile des durch Zeugungsfaulheit eingesparten Geldes auch ihnen haben zukommen lassen und es daher auch in Sachen Bildung und Ausbildung möglich gewesen ist der wandelnden Berufswelt teilweise gerecht zu werden.
Na, dann ist der Generationenvertrag doch auch weiterhin grundsätzlich in Ordnung - und braucht nur ein Rightsizing und nicht gleich eine Aufkündigung.





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Amen!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Xexes »

Atue001 hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 23:34 Dann sag das mal der Gen-Z....denn die wollen keine 40h-Woche, wollen das Wochenende Party machen, wollen selbstverständlich auch ein paar Jahre Reisen, wollen ein Haus erben und und und.....und wer solls bezahlen? Die Rentner.....


Dass es jeweils Mehrheiten dafür gab, nicht rechtzeitig notwendige Reformen anzugehen, bestreite ich nicht. Ändert aber nichts daran, dass man jetzt auch nicht x-beliebige Aktionen zu Lasten derer machen kann, die keine Ausweichmöglichkeit mehr haben. Zumal das Geheule der verwöhnten Junggeneration bei mir solange kein Mitleid erregt, wie diese sich zu schade sind, sich aus dem bequemen Sessel des Elternhauses aufzumachen, um mal ernsthaft für den Wohlstand aller zu arbeiten.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... e-102.html
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Sonnenblume »

100wasser hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 22:52 Norbert Blüm wusste es 1986 schon........jeder weiß es.........und keiner hat den Mut es den Boomern zu sagen, weil wir so viele sind.
Weil es vor allem "Wähler" sind. Das Rückgrat der Kernwählerschaft z.b. bei der CDU bilden doch überwiegend Rentner und Pensionäre, es sich mit denen zu verschmerzen hat man den Mut zu. Daher erwarte ich beim Thema Rente auch vom neuen Kanzler Merz nicht viel, bereits im Wahlkampf hatte die Union diese heikle Thema ja auch eher gemieden.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Schwarz und Rot »

100wasser hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 22:52 Norbert Blüm wusste es 1986 schon........jeder weiß es.........und keiner hat den Mut es den Boomern zu sagen, weil wir so viele sind.
Das war schon damals eine Lüge. Die demografische Entwicklung war schon da absehbar.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 10:44 Teilverlust nur temporär. Totalverlust praktisch gar nicht. Selbst die tiefsten u. längsten Bärenmärkte sind früher o. später wieder in einen Bullenmarkt übergegangen, Der zu deutlich höheren Kursen geführt hat.
Der Cost Average Effekt sorgt zudem dafür, dass Verluste teilweise durch höhere Zugewinne kompensiert werden.
Das einzig ungünstige Szenario wäre, dass man genau dann in Rente geht, wenn grad Bärenmarkt ist...
Wenn es diese Probleme nicht schon bei Kapitalgedeckten Systemen anderer Staaten gegeben hätte, würde ich dir ja zustimmen. Hat es aber.
Die Kernfrage ist aber doch auch eine andere: Was machen Umlagesysteme (bei richtiger Organisation) schlechter?

Prinzipiell ist das Umlagefinanzierte System in Deutschland so aufgestellt, dass die Rentenhöhe mit dem Wohlstandswachstum mitwächst.
So hat sich die durchschnittliche Rentenhöhe von 1970 bis 2020 ungefähr versechsfacht - was ungefähr auch für das BIP gilt.

Klar - mit Investitionen in den MSCI-World hätte man bei einer so langen Zeitreihe deutlich mehr erreichen können - allerdings je nach Einstieg und Ausstieg auch immer wieder mal einiges verlieren.
Das relevante aber ist, dass Investitionen in den Kapitalmarkt immer erst als ZUSÄTZLICHE Investition anfallen.

Ich lehne die Kapitaldeckung auch nicht prinzipiell ab - aber jeder Systemwechsel muss auch beantworten, wie der Übergang finanziert werden soll.
Bei meinem Vorschlag kommt zum Ausgleich der Demografie für einen längeren Zeitraum ein ergänzender kapitalgedeckter Sockel mit hinzu - pro Jahr bis zu 50 Mrd.
Allerdings nicht aus Schulden finanziert, sondern aus Beiträgen. Wächst dieser Kapitalstock schneller als das BIP, kann man aus diesem dann auch zukünftig die demografischen Herausforderungen finanzieren, eine längere Lebensrente oder sogar langfristig die vollständige Umstellung des Systems von der Umlage auf die Kapitaldeckung.
Für den Übergang aber brauchen wir Lösungen, die einerseits fair gegenüber den nächsten Generationen sind, die mehr und mehr die Boomer-Generation in Rente finanzieren muss,
Lösungen müssen aber auch fair gegenüber der Boomer-Generation sein, die sich im Rahmen der gesetzlichen Parameter ihrer Jahre entsprechend auf ihr Leben im Alter vorbereitet haben.

In meinem Ansatz ist das insofern enthalten, dass Rentenbeiträge auf alle Einkommensarten fällig werden - außer halt auf die Renten selbst.
Insofern tragen auch Rentner mit Kapitalvermögen zur Mitfinanzierung bei, ebenso wie Rentner, die sich aus Mieteinnahmen o.a. finanzieren.
Durch die Verbreiterung der Basis derer und dessen wie die Rentenversicherung dann wirkt, bekommen wir die Jahre an Luft im umlagefinanzierten System, um wenigstens so viel Kapital aufzubauen, dass mindestens die Demografieproblematik halbwegs geschmeidig gelöst werden kann. Und: Entwickelt sich der Kapitalmarkt schneller als das BIP, bietet das Potential für mehr.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Xexes hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 23:46 https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... e-102.html
Gilt im Vergleich zwischen GEN-Z und GEN-X, GEN-Y.....aber nicht im Vergleich von GEN-Z mit den Boomern....und die gehen in Rente.
Aber im Grunde genommen halte ich eh wenig davon, eine Generation gegen die nächste auszuspielen. Besser wäre es, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Eine Lösung, die den Radikalen Forderungen mancher Junger Menschen nach Ausstieg aus dem Umlagesystem entgegen kommen müsste, würde dort lange Gesichter generieren.
Man könnte beispielsweise die Erbschaften deutlich höher besteuern, und die Einnahmen daraus zur Finanzierung des Demografieproblems nutzen......
Das Demografieproblem führt positiv zu höheren Erbschaftsbeträgen je Erbenden - weil es einfach weniger gibt, die sich das Erbe teilen müssen. Da wäre es doch nur fair, wenn man die höheren Gelder aus Erbschaften nutzt, um das "Problem" zu lösen.....
Den Rest der Erbschaften werden wir dann brauchen, um die Pflege für die ältere Generation zu bezahlen.....aber macht ja nix, die nächste Generation muss ja nix erben - sie hat ja dafür die Rentenbeiträge gespart, und kann sich selbst ein finanzielles Polster fürs Alter finanzieren.....

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Maikel
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Maikel »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 19:11 Z.B. Kosten für Rehabilitation, insbesondere medizinische und berufliche Reha, sowie Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.
Diese Leistungen sind sicherlich nicht versicherungsfremd; denn sie sollen dafür sorgen, daß man weiter arbeiten (und Beiträge zahlen) kann, statt Rente zu beziehen.
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100wasser
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Schwarz und Rot hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 23:58 Das war schon damals eine Lüge. Die demografische Entwicklung war schon da absehbar.
Natürlich war es eine Lüge. Unser Rentensystem wurde bereits von Kohl vor die Wand gefahren. Die Babyboomer sind nicht dumm.... jeder konnte sich in den 80er und 90er Jahren genau ausrechnen, was passieren würde. Dazu bedurfte es keiner komplizierten Berechnungen...es war klar und offensichtlich.

Als Blüm dann mit dem Slogan "Die Renten sind sicher" um die Ecke kam, war das Thema für 20 Jahre vom Tisch. Wir Babyboomer hatten an der Urne keine Wahl, da keine der etablierten Parteien dieses wichtige Thema anpacken wollte. Damals wäre noch Zeit gewesen, um verschiedene Maßnahmen zu ergreifen.

Stattdessen gab es nur die Alibi-Mini-Reform der Riesterrente. Bereits damals war klar, dass diese Riesterrente lediglich dazu diente, den Versicherungen neue Glaspaläste zu ermöglichen.
Der Großteil der Rentner kommt mit der Rente+ Riesterrente gerade so über den Sozialhilfesatz – und genau so war es damals schon geplant.
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Tom Bombadil
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Durchschnittsrente liegt bei ca. 1.500EUR, die Medianrente wird noch geringer sein. Das ist nicht sehr viel mehr als das, was Bürgergeldler auch bekommen, wenn man alle staatlichen Leistungen mit einberechnet.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 00:17 Wenn es diese Probleme nicht schon bei Kapitalgedeckten Systemen anderer Staaten gegeben hätte, würde ich dir ja zustimmen. Hat es aber.
Hast dazu Links? Nicht dass ich Dir nicht glaube, aber ich hab z. B. vom norwegischen Staatsfond noch nix in der Richtung gehört o. gelesen...
Die Kernfrage ist aber doch auch eine andere: Was machen Umlagesysteme (bei richtiger Organisation) schlechter?
Dass das Geld einfach nur auf Halde liegt...
Prinzipiell ist das Umlagefinanzierte System in Deutschland so aufgestellt, dass die Rentenhöhe mit dem Wohlstandswachstum mitwächst.
So hat sich die durchschnittliche Rentenhöhe von 1970 bis 2020 ungefähr versechsfacht - was ungefähr auch für das BIP gilt.
Wär ja auch n Hammer wenn nicht... Thema Inflation...
Klar - mit Investitionen in den MSCI-World hätte man bei einer so langen Zeitreihe deutlich mehr erreichen können - allerdings je nach Einstieg und Ausstieg auch immer wieder mal einiges verlieren.
Das meinte ich ja. Groß verlieren konnte man gar nicht weil die Bärenmärkte eben nicht ewig dauern. Selbst der Y2K Crash wurde überwunden. Buy n Hold würde also reichen, da braucht man nix aktiv managen. Alternativ halt die 9 Billionen Dollar Strategie. SnP 2-fach gehebelt kaufen solange der Kurs über dem SMA200 liegt u. verkaufen wenn er drunter ist.
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Allerdings nicht aus Schulden finanziert, sondern aus Beiträgen. Wächst dieser Kapitalstock schneller als das BIP, kann man aus diesem dann auch zukünftig die demografischen Herausforderungen finanzieren, eine längere Lebensrente oder sogar langfristig die vollständige Umstellung des Systems von der Umlage auf die Kapitaldeckung.
Für den Übergang aber brauchen wir Lösungen, die einerseits fair gegenüber den nächsten Generationen sind, die mehr und mehr die Boomer-Generation in Rente finanzieren muss,
Lösungen müssen aber auch fair gegenüber der Boomer-Generation sein, die sich im Rahmen der gesetzlichen Parameter ihrer Jahre entsprechend auf ihr Leben im Alter vorbereitet haben.
Das wär ja schon mal n Ansatz. Nur muss es eben mal gemacht werden. Die FDP hat das ja forciert, aber passiert ist bis dato nicht viel. Gerade ein Merz mit seiner Blackrock Erfahrung sollte wissen, dass das ne gute Idee ist, und entsprechend agieren. Tut er aber leider nicht..
In meinem Ansatz ist das insofern enthalten, dass Rentenbeiträge auf alle Einkommensarten fällig werden - außer halt auf die Renten selbst.
Insofern tragen auch Rentner mit Kapitalvermögen zur Mitfinanzierung bei, ebenso wie Rentner, die sich aus Mieteinnahmen o.a. finanzieren.
Hmm... Das mit dem Kapitalvermögen greift mir dem AN, Der privat vorsorgen will, zu sehr in die Tasche. Ausserdem würde dann auch Firmenkapital mit einbezogen. Das geht so nicht.
Bei Mieteinnahmen müsste auch differenziert werden, da Diese bei Privatleuten mitunter zur Abzahlung des BauFi Kredits genutzt werden. Darauf Rentenbeitrag zahlen zu müssen wär unfair.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 08:32 Die Durchschnittsrente liegt bei ca. 1.500EUR, die Medianrente wird noch geringer sein. Das ist nicht sehr viel mehr als das, was Bürgergeldler auch bekommen, wenn man alle staatlichen Leistungen mit einberechnet.
Das würd bei mir nicht mal für Miete u. KK reichen...
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 09:26

Dass das Geld einfach nur auf Halde liegt...


Beim Umlagesystem eben genau nicht!!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

100wasser hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 09:34 Beim Umlagesystem eben genau nicht!!
Achso?
Ums mit nem Dalek zu sagen: EXPLAIN! EXPLAIN!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 09:36 Achso?
Ums mit nem Dalek zu sagen: EXPLAIN! EXPLAIN!
schau was du oben geschrieben hast
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 09:36 Achso?
Ums mit nem Dalek zu sagen: EXPLAIN! EXPLAIN!
beim Umlagesystem wird das Geld gleich wieder ausgezahlt ;)....es liegt also nicht rum.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

100wasser hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 10:56 beim Umlagesystem wird das Geld gleich wieder ausgezahlt ;)....es liegt also nicht rum.
Na ja, jedenfalls generiert es keine zusätzlichen Erträge...
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 11:02 Na ja, jedenfalls generiert es keine zusätzlichen Erträge...
Sorry, hab mich vertan, kommt dir nur schwer über die Lippen....was ?
Zuletzt geändert von 100wasser am Dienstag 1. Juli 2025, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Es ist müßig, jetzt noch über eine Umstellung unseres Umlagesystems auf ein kapitalgedecktes Rentensystem zu diskutieren .....der richtige Zeitpunkt wurde in den 80ern verpasst. Eine Umstellung heute würde die arbeitende Bevölkerung doppelt belasten: Sie müsste weiter die Renten der Babyboomer finanzieren und gleichzeitig Kapital für die eigene Altersvorsorge ansparen. Die einzig faire und nachhaltige Lösung ist, alle Einkünfte zur Rentenfinanzierung heranzuziehen.....wie es die Schweiz längst erfolgreich vormacht.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Xexes »

Atue001 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 00:24 Man könnte beispielsweise die Erbschaften deutlich höher besteuern, und die Einnahmen daraus zur Finanzierung des Demografieproblems nutzen......
Das Demografieproblem führt positiv zu höheren Erbschaftsbeträgen je Erbenden - weil es einfach weniger gibt, die sich das Erbe teilen müssen. Da wäre es doch nur fair, wenn man die höheren Gelder aus Erbschaften nutzt, um das "Problem" zu lösen.....
Den Rest der Erbschaften werden wir dann brauchen, um die Pflege für die ältere Generation zu bezahlen.....aber macht ja nix, die nächste Generation muss ja nix erben - sie hat ja dafür die Rentenbeiträge gespart, und kann sich selbst ein finanzielles Polster fürs Alter finanzieren.....

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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Maikel hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 08:53 Ich meine, ich erwähnte es hier bereits:
Je größer der Zuschuß zur Rente aus dem Bundeshaushalt, umso mehr zahlen auch Beamte und Selbständige für die Rente, über die Steuern.
Mit dem "Vorteil" (für die betreffenden Personen natürlich ein Nachteil), daß sie damit keine Rentenansprüche erwerben.
Nun mal gut. Auch jeder Beitragszahler in die Rente zahlt Steuern.
Was wollten Sie erwidern?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 09:26 Hast dazu Links? Nicht dass ich Dir nicht glaube, aber ich hab z. B. vom norwegischen Staatsfond noch nix in der Richtung gehört o. gelesen...
Nimm das Beispiel Riesterrente....
Nimm Chile,
nimm die USA....

Weniger betroffen waren und sind staatliche Rentensysteme auf Kapitalbasis, weil hier kurzfristige Schwankungen auch über 10 Jahre hinweg über Staatsgarantien wenigstens zum Teil abgesichert werden können.
Dass das Geld einfach nur auf Halde liegt...
Bei Umlagesystemen liegt ja gerade nichts auf der Halde - faktisch lebt die Rentenversicherung quasi von der Hand in den Mund. Per Gesetz dürfen die heute nur sehr kleine Reserven aufbauen - was in einem Monat eingenommen wird, wird auch aufgebraucht, um die Renten zu finanzieren.....
Wär ja auch n Hammer wenn nicht... Thema Inflation...
Das BIP wird regelmäßig bereinigt angegeben - im BIP ist auch das Wachstum der Volkswirtschaft mit abgebildet. Die Renten verhalten sich also im aktuellen System entsprechend der Wirtschaftsleistung, auch Rentner nehmen am Wachstum der Volkswirtschaft teil. Zwar immer ein wenig nachlaufend (systembedingt) - aber das in beide Richtungen.
Das meinte ich ja. Groß verlieren konnte man gar nicht weil die Bärenmärkte eben nicht ewig dauern. Selbst der Y2K Crash wurde überwunden. Buy n Hold würde also reichen, da braucht man nix aktiv managen. Alternativ halt die 9 Billionen Dollar Strategie. SnP 2-fach gehebelt kaufen solange der Kurs über dem SMA200 liegt u. verkaufen wenn er drunter ist.
Ja, ich kenne diese Art der Argumentation. Bin allerdings skeptisch, dass man das so einfach auf Rentensysteme anwenden kann.
Was bildet die Wertschöpfung in einer Gesellschaft besser ab - das BIP oder der MSCI?
Um die Entwicklung des MSCI besser zu verstehen, sollte man den MSCI mal um die Inflationseffekte bereinigen. Dann wäre es schon mal nicht Faktor 30, sondern deutlich weniger.
Darüber hinaus ist die Frage, ob es wirklich gut wäre, wenn man einen MSCI World oder MSCI USA nutzen würde - besser für die eigene Volkswirtschaft ist sicher, so etwas wie einen MSCI Germany als Orientierung zu nutzen. Denn ansonsten stärkt man mit den Investitionen in ausländische Papiere das Ausland, und schwächt die eigene Wirtschaft. Als Einzelner kann man so etwas machen - aber für eine ganze Volkswirtschaft ist es nicht so arg erstrebenswert, wenn quasi allüberall kapitale Landflucht vorherrscht.
Das wär ja schon mal n Ansatz. Nur muss es eben mal gemacht werden. Die FDP hat das ja forciert, aber passiert ist bis dato nicht viel. Gerade ein Merz mit seiner Blackrock Erfahrung sollte wissen, dass das ne gute Idee ist, und entsprechend agieren. Tut er aber leider nicht..
Da bin ich bei dir.
Hmm... Das mit dem Kapitalvermögen greift mir dem AN, Der privat vorsorgen will, zu sehr in die Tasche. Ausserdem würde dann auch Firmenkapital mit einbezogen. Das geht so nicht.
Bei Mieteinnahmen müsste auch differenziert werden, da Diese bei Privatleuten mitunter zur Abzahlung des BauFi Kredits genutzt werden. Darauf Rentenbeitrag zahlen zu müssen wär unfair.
Solange lediglich die Zinsen mit einer Abgabe belegt werden, die dann auch noch zu höheren Renten führt, kann ich den Angriff nicht erkennen. Ansonsten sind das eh Details, über die zu streiten sich erst dann lohnt, wenn das Rentensystem in eine solche Richtung entwickelt würde. Um fundiert die genauen Auswirkungen der ganz detaillierten Maßnahmen einschätzen zu können, braucht es eh viel mehr Daten, als mir derzeit vorliegen - und auch mehr Zeit, als ich persönlich da jetzt reininvestieren kann. Mir geht es mehr um den grundlegenden Ansatz, dass man Generationengerechtigkeit - und damit auch das generationenübergreifende Vertrauen - in einem Umlageorientierten System dadurch bekommt, dass man die demographischen Entwicklungen angemessen ausgleicht - fair ist dabei, dass starke Jahrgänge einen Kapitalstock aufbauen, damit später kommende schwächere Jahrgänge bezahlbare Rentenbeiträge haben, die nicht höher liegen als die, die die Boomergeneration zu zahlen hatte.
Da dafür nicht rechtzeitig die notwendigen Reformen ergriffen wurden, ist die zweitbeste Variante, dass man das einmalig mögliche Stabilisieren erzielt, indem man sich Zeit kauft. Das geht, wenn man die Einnahmeseite stärkt, während die Ausgabenseite erst mit deutlichem zeitlichen Verzug nachläuft. Um die Einnahmeseite zu stärken, ist die Ausweitung des Systems auf alle Bürger und alle Einkünfte prinzipiell richtig - im Detail muss man jedoch genau hinschauen, welche Folgen durch welche Maßnahme entstehen, und ggf. gegensteuern.
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Bielefeld09
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Machen wir es einfach.
Jedes wirtschaftliche Plus ist zu versteuern.
10% drauf und gut ist.
Dann sind die Renten sicher!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Maikel »

Bielefeld09 hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 22:20 Nun mal gut. Auch jeder Beitragszahler in die Rente zahlt Steuern.
Was wollten Sie erwidern?
1. Beamte und Selbständige zahlen idR. höhere Steuern als durchschnittliche Beitragszahler (die die Beiträge von der Steuer absetzen können)

2. Die Beitragszahler profitieren, durch weniger niedrige Renten und/oder nicht noch höhere Beiträge, auch von dem Teil, den sie über die Steuern zahlen; im Gegensatz zu Beamten und Selbständigen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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100wasser
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Maikel hat geschrieben: Gestern, 07:05 1. Beamte und Selbständige zahlen idR. höhere Steuern als durchschnittliche Beitragszahler (die die Beiträge von der Steuer absetzen können)
Beamte zahlen genauso viel Steuern wie alle anderen auch. Auch wenn sie sich unserem Sozialsystem entziehen, erhalten sie eine Pension, von der der normale Rentner nur träumen kann ....vollständig aus Steuermitteln finanziert.

Dieses ganze, Geld von rechts nach links geschiebe, bringt ohnehin nichts......wir brauchen eine Reform mit Sozialbeiträge auf alle Einnahmen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Sonnenblume »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 07:51 Beamte zahlen genauso viel Steuern wie alle anderen auch. Auch wenn sie sich unserem Sozialsystem entziehen, erhalten sie eine Pension, von der der normale Rentner nur träumen kann ....vollständig aus Steuermitteln finanziert.

So ist es. Es wäre schon mal ein Anfang, wenn auch alle in die gesetzliche Rente einzahlen würden, also auch Politiker und Beamte wie in Österreich und auch alle Einkommensarten gleichermaßen zur Finanzierung des Rentensystems rangezogen werden wie in der Schweiz, bevor man an die große Reform geht. Extrawürste für einzelne Gruppen können wir uns nicht mehr leisten, wenn man die oft beschworene "Zeitenwende" ernst meint.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Maikel »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 07:51 Dieses ganze, Geld von rechts nach links geschiebe, bringt ohnehin nichts......wir brauchen eine Reform mit Sozialbeiträge auf alle Einnahmen.
Also nochmal:

Alle Einnahmen, bzw. Gewinne, müssen versteuert werden.
Durch die satten Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt für die Sozialkassen tragen alle besteuerten Einnahmen zu den Sozialkassen bei.
Ohne daß dadurch Ansprüche auf Leistungen aus den Sozialkassen generiert werden.

Wenn auf alle Einnahmen direkt Sozialabgaben gezahlt würden, würden daraus auch zusätzliche Ansprüche an die Sozialkassen entstehen. Wäre das wirklich besser?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Maikel hat geschrieben: Gestern, 12:23
Wenn auf alle Einnahmen direkt Sozialabgaben gezahlt würden, würden daraus auch zusätzliche Ansprüche an die Sozialkassen entstehen. Wäre das wirklich besser?
Du meinst also ....Statt ein System zu schaffen, bei dem Einnahmen aus Kapitalerträge die Rente nicht erhöhen, kann man das Geld besser gleich aus dem Steuersäckchen zahlen.
.....ja, da ist was dran.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

Der vielfältigste Vorschlag stammt von den Wirtschaftsweisen.
Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Länger arbeiten, Beamte zahlen ein Focus 10. November 2023
https://www.focus.de/finanzen/altersvor ... 04241.html
"1. Mehr Erwerbstätige werben
2. Beamte sollen in die Rentenversicherung einzahlen
3. Selbstständige sollen in die Rentenversicherung einzahlen
4. Späteres Renteneintrittsalter
5. Umbau der „Rente mit 63“
6. Neue Berechnung der Renten
7. Mehr Rente für Arme, weniger für Reiche
8. Staatsfonds statt Riester-Rente"
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 100wasser »

Wähler hat geschrieben: Gestern, 14:25
7. Mehr Rente für Arme, weniger für Reiche
Der Punkt gefällt mir gut. Die eingezahlten Jahre sollten wichtiger sein als der Beitrag selbst.

In der Landwirtschaft befinden wir uns bereits jetzt in einer Situation, die die „normale“ Rentenversicherung in etwa 10 bis 20 Jahren erreichen wird. Hier zeigt sich deutlich, dass der demografische Faktor schon Auswirkungen hat. Aktuell zahle ich mehr Geld in die Rentenkasse ein, als ich später voraussichtlich monatlich herausbekommen werde....
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 15:10
Aktuell zahle ich mehr Geld in die Rentenkasse ein, als ich später voraussichtlich monatlich herausbekommen werde....
Das ist auch gut so.

Macht ja Sinn. :)

mfg
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Maikel »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 13:54 Du meinst also ....Statt ein System zu schaffen, bei dem Einnahmen aus Kapitalerträge die Rente nicht erhöhen, kann man das Geld besser gleich aus dem Steuersäckchen zahlen.
Nein
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

100wasser hat geschrieben: Dienstag 1. Juli 2025, 11:07 Es ist müßig, jetzt noch über eine Umstellung unseres Umlagesystems auf ein kapitalgedecktes Rentensystem zu diskutieren .....der richtige Zeitpunkt wurde in den 80ern verpasst. Eine Umstellung heute würde die arbeitende Bevölkerung doppelt belasten: Sie müsste weiter die Renten der Babyboomer finanzieren und gleichzeitig Kapital für die eigene Altersvorsorge ansparen. Die einzig faire und nachhaltige Lösung ist, alle Einkünfte zur Rentenfinanzierung heranzuziehen.....wie es die Schweiz längst erfolgreich vormacht.
DAs kommt darauf an, über welche Umstellungszeiträume wir reden.
Wenn man eine Umstellung darber vorbereitet, dass man ergänzend zum Umlagesystem einen Kapitalstock aufbaut, indem man weitere Bevölkerungsgruppen einzahlen lässt, die Beitragsbemessungsgrenze wegfallen lässt, alle Einkommensarten für die Rentenbeiträge heranzieht... ... ... dann steht eine Kapitalmenge zur Verfügung, die bei passender Rendite der Grundstock eines späteren Umstiegs sein könnte.
Allerdings würde ein Umstieg sicher mindestens 50 Jahre in Anspruch nehmen, dann wäre die Generation der Boomer auch rententechnisch verdaut, und wenn dann noch was übrig ist...

Ein schnellerer und radikalerer Anspruch müsste (meine Sichtweise) dazu führen, dass das BVerfG einschreitet - weil man nicht so einfach den Generationenvertrag nachträglich kündigen kann, ohne dass die Generation in Rente eine Möglichkeit hat, die Folgen durch verändertes Verhalten abzuwenden.
Eine Absenkung der Renten für die Boomergeneration wird nur in Grenzen möglich sein.
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