Wohnungspolitik

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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

firlefanz11 hat geschrieben: Mittwoch 18. Juni 2025, 10:52Nicht Jeder kann einschlafen wenn neben ihm ein Miefquirl oder sonstiges Gerät rattert.
Ohne Wohnung schläft es sich noch schlechter.
Wähler
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 14:06 Bleibt also in diesen Städten nur das Instrument der Nachverdichtung übrig. Also i.W. die Schließung von Baulücken, die Bebauung rückwärtiger Flächen sowie Abriss von Altbeständen und anschließender verdichteter Neubebauung. Aber das ist ein sehr mühsames und arbeitsaufwändiges Geschäft. Weil die Neubebauung nicht flächig erfolgt, sondern Grundstück für Grundstück im Flickenteppich. Also verdichteter Neubau zwischen Bestandsbauten.
München hat kaum noch Freiflächen und eine Verdichtung führt zum Hitze- und Verkehrsstau. Eine Kooperation mit den CSU-regierten Landkreisen um München herum findet, wie in Paris oder Berlin, leider nicht statt.Am angemessenen Umgang mit Ballungsräumen fehlt es wahrscheinlich nicht nur in Bayern.
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frems
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Wähler hat geschrieben: Mittwoch 18. Juni 2025, 11:20 München hat kaum noch Freiflächen und eine Verdichtung führt zum Hitze- und Verkehrsstau. Eine Kooperation mit den CSU-regierten Landkreisen um München herum findet, wie in Paris oder Berlin, leider nicht statt.Am angemessenen Umgang mit Ballungsräumen fehlt es wahrscheinlich nicht nur in Bayern.
Eine Zersiedelung führt zu mehr Stau und Hitze. Der Speckgürtel bzw. die Suburbs sind ein größeres Unheil als der ländliche Raum und das soll etwas heißen. Alternativ zu den Vorschlägen bayerischer Politiker, die Berliner sollten ihre Grünflächen bebauen, könnte man in München ja den Englischen Garten und die Theresienwiese mal ins Auge fasst. ;)

(Davon abgesehen: in angespannten Märkten bringt Neubau eh nicht viel, auch wenn Rechtsknaller sich sinkende Mieten versprechen und Linke nur mietpreistreibende Luxusbauten wittern.)
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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sünnerklaas
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

firlefanz11 hat geschrieben: Mittwoch 18. Juni 2025, 10:52 Und dadurch werden mögliche Frisch-/Kaltluftschneisen beseitigt, was zur Verschlimmerung der Hotspots führt.
Das führt dann dazu, dass nächtliches Lüften um irgendwie Abkühlung in die Bude zu kriegen witzlos wird...
Nicht Jeder kann einschlafen wenn neben ihm ein Miefquirl oder sonstiges Gerät rattert.
Seit 2014 ist die Prüfung, welche Auswirkungen Bauvorhaben auf das Klein- und Mikroklima haben, Teil der Bauleitplanung.
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firlefanz11
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

sünnerklaas hat geschrieben: Mittwoch 18. Juni 2025, 12:07 Seit 2014 ist die Prüfung, welche Auswirkungen Bauvorhaben auf das Klein- und Mikroklima haben, Teil der Bauleitplanung.
Auch im Makrobereich wird sowas geprüft. Das musste unser OB auch schmerzlich erfahren, als er sein Vorhaben 3000 Einheiten auf dem Feld gegenüber bauen zu wollen bekannt gab.
Nach eingehender Prüfung musste er auf 1500 mit Haushöhe von nicht mehr als zwei Etagen zurück schrauben.
Aber beim Nachverdichten in den Innenstädten dürfte das diesbezügliche Potenzial nach solcher Prüfung sehr begrenzt sein...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

firlefanz11 hat geschrieben: Mittwoch 18. Juni 2025, 12:14 Auch im Makrobereich wird sowas geprüft. Das musste unser OB auch schmerzlich erfahren, als er sein Vorhaben 3000 Einheiten auf dem Feld gegenüber bauen zu wollen bekannt gab.
Nach eingehender Prüfung musste er auf 1500 mit Haushöhe von nicht mehr als zwei Etagen zurück schrauben.
Aber beim Nachverdichten in den Innenstädten dürfte das diesbezügliche Potenzial nach solcher Prüfung sehr begrenzt sein...
Mal ehrlich?
Was gehen deine Argumente einen Wohnungssuchenden an?
Der braucht einen Platz zum Leben.
Was stimmt in der Nachverdichtung bei Dir nicht?
Wir müssen Wohnraum schaffen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Atue001
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Atue001 »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 14:06 In den größeren Städten und den Großstädten gibt es ein von Vielen schlichtweg übersehenes Problem: diese Städte sind in der Regel kreisfreie Städte. Und kreisfreie Städte ächzen inzwischen unter dem Problem, dass sie ganz schlicht und ergreifend nicht mehr über ausreichend freie und verfügbare Flächen verfügen, um neue Baugebiete ausweisen zu können. Die Flächen, die noch frei sind, sind in der Regel auf Grund von Naturgefahren nicht bebaubar weil nicht bewohnbar.
Bleibt also in diesen Städten nur das Instrument der Nachverdichtung übrig. Also i.W. die Schließung von Baulücken, die Bebauung rückwärtiger Flächen sowie Abriss von Altbeständen und anschließender verdichteter Neubebauung. Aber das ist ein sehr mühsames und arbeitsaufwändiges Geschäft. Weil die Neubebauung nicht flächig erfolgt, sondern Grundstück für Grundstück im Flickenteppich. Also verdichteter Neubau zwischen Bestandsbauten.
Das ist deutsche Realität - check.
Nur - muss das so sein?

Warum ist Nachverdichtung so aufwendig? So bürokratisch?
Warum gibt es so viele kreisfreie Städte? Muss das so sein - und wichtiger: Ist das so wirklich sinnvoll?

Die faktischen Defizite im Wohnungsbau zeigen doch klar auf, dass bestehende Strukturen in der Praxis mit den Anforderungen überfordert sind. Also gehören sie geändert!
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sünnerklaas
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

Atue001 hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 00:23 Warum gibt es so viele kreisfreie Städte? Muss das so sein - und wichtiger: Ist das so wirklich sinnvoll?
Du solltest, als Selbstversuch, einmal die Frage öffentlich stellen. Du wirst feststellen: es geht da um Identität. Man will mit den "BAUERN" aus der Nachbarschaft nix zu tun haben. Sind ja quasi AFFEN. Umgekehrt wollen die Leute aus den ländlichen Nachbargemeinden nix mit dem "Großkopferten" Städtern zu tun haben. Hätte man noch nie was mit zu tun gehabt, behaupten beide Seiten dann.
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 01:08 Du solltest, als Selbstversuch, einmal die Frage öffentlich stellen. Du wirst feststellen: es geht da um Identität. Man will mit den "BAUERN" aus der Nachbarschaft nix zu tun haben. Sind ja quasi AFFEN. Umgekehrt wollen die Leute aus den ländlichen Nachbargemeinden nix mit dem "Großkopferten" Städtern zu tun haben. Hätte man noch nie was mit zu tun gehabt, behaupten beide Seiten dann.
Na ja, dann wird es Zeit zu reden!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
All mine
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von All mine »

Also ich fand Muddi Hubertz bei Maischberger erfrischend, sie ist zwar etwas naiv, aber total motiviert , wer weiß vielleicht ist das genau das, was dieser festgefahrene Bereich benötigt, ich habe etwas Hoffnung das sie was bewegt….
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
Kölner1302
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Die Wohnungsnot verursacht inzwischen auch in der Mitte der Gesellschaft Angst.
Auch in meinem Umfeld stellen immer häufiger gut ausgebildete Facharbeiter und Akademiker die Frage, wie sie nach dem Eintritt in den Ruhestand noch ihre Miete bezahlen können und fragen nach Alternativen: Mobilheimplatz, Wohnwagen, Wohnmibil
Wähler
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Solidarität bedeutet auch, dass sich die Betroffenen zusammentun und nach gemeinsamen Lösungen suchen. Im Wohnungsbau heißt eine Lösungsmöglichkeit Wohnungsbaugenossenschaft, vor allem sinnvoll in Ballungsräumen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Wähler hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 10:10 Solidarität bedeutet auch, dass sich die Betroffenen zusammentun und nach gemeinsamen Lösungen suchen. Im Wohnungsbau heißt eine Lösungsmöglichkeit Wohnungsbaugenossenschaft, vor allem sinnvoll in Ballungsräumen.
Schreib mal eine Anleitung dazu
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 10:10 Solidarität bedeutet auch, dass sich die Betroffenen zusammentun und nach gemeinsamen Lösungen suchen. Im Wohnungsbau heißt eine Lösungsmöglichkeit Wohnungsbaugenossenschaft, vor allem sinnvoll in Ballungsräumen.
Kölner1302 hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 11:25 Schreib mal eine Anleitung dazu
Hier kann man sich beispielhaft informieren:
Wohnungsbaugenossenschaft Wagnis München
Da Du so gerne die KI fragst:
2 Fragen an Perplexity
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Wähler hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 12:10 Hier kann man sich beispielhaft informieren:
Wohnungsbaugenossenschaft Wagnis München
Da Du so gerne die KI fragst:
2 Fragen an Perplexity
Wie viel Geld müssen die einzelnen Bewohner in die Hand nehmen? Wie viele Mitglieder hat die Wohnungsbaugenossenschaft?
Was für Gebäude hat die Genossenschaft gekauft?
Gab es staatliche Förderung?
Wer hat sonst noch eingezahlt?
Wähler
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 12:10 Hier kann man sich beispielhaft informieren:
Wohnungsbaugenossenschaft Wagnis München
Da Du so gerne die KI fragst:
2 Fragen an Perplexity
Kölner1302 hat geschrieben: Samstag 28. Juni 2025, 12:43 Wie viel Geld müssen die einzelnen Bewohner in die Hand nehmen? Wie viele Mitglieder hat die Wohnungsbaugenossenschaft?
Was für Gebäude hat die Genossenschaft gekauft?
Gab es staatliche Förderung?
Wer hat sonst noch eingezahlt?
Es wurden keine Gebäude gekauft, sondern seit 2000 neun Wohnungsbauneuprojekte mit insgesamt 850 Wohnungen durchgeführt. Es gibt keine Wartelisten, sondern man muss sich in einem Neubauprojekt aktiv mit Planungsarbeit, die von Profis angeleitet wird, einbringen.
Informationsblatt Kosten für die Wohnung anklicken (Fördermodelle der Stadt München beachten):
https://www.wagnis.org/genossenschaft/finanzierung.html
Die Stadt München hat die Grundstücke verbilligt abgegeben, ansonsten die üblichen Fördermöglichkeiten durch KfW und andere Institutionen.
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