Landflucht in Deutschland und die Folgen

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Billie Holiday
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:08 Tatsächlich? Wann warst Du denn zuletzt Dein kulturelles Angebot nutzen und warst in Museum, Theater, Konzert, Ballett?
Mich deucht, Dein Horizont hört an der Stadtgrenze von Hamburg auf - und Kultur ... naja.. :D
Dorfbewohner haben meist ein Auto, welches sie aus dem Dorf in die Stadt fährt, um dort das kulturelle Leben, Konzerte und Ausstellungen zu genießen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:46 Wie linksgrün verweichlicht, früher hieß das passenderweise Pöbeln.
:rofl:
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Billie Holiday
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 13:01 Das mag die Stadtgrenze sein, aber es wäre immerhin weiter als die Hecke. Fakt ist ja trotzdem: wer gebildet ist und sich für Kultur interessiert, wird das triste Dorfleben natürlich meiden. Wer nur RTL glotzt, sieht das natürlich anders.
Nein, er genießt beides.
Übrigens sag mal den Hamburgern, die sollen hier wegbleiben. Die parken alles dicht und fahren sehr unsicher auf den Landstraßen, kaufen die Mecklenburger Ostküste auf und stellen sich überall Protzbauten hin. Labern über Ossis rum und haben Immobilienbesitz dort. Was soll das.
Dorfleben ist nicht trist, man ist in der Natur und die Nachbarn sind einem alle bekannt. Viele haben große Gärten und pflegen diese, was schlicht Spaß macht. Dazu Selbstversorgung mit vielen Obst- und Gemüsesorten.
Die Wege in die Städte sind kurz und die meisten Nicht-Landwirte arbeiten eh in den Städten.
Das Dorf bietet Idylle, wenn man Tiergeräusche schön findet, denn leise ist es im Dorf nicht.
Deshalb ziehen Großstädter erst aufs Land und dann vor Gericht, weil die Pferde nachts mal wiehern, die kalbende Kuh laut muht oder Frösche ohrenbetäubend quaken vom nahen Teich, oder Jacqueline wurde von einer der vielen Bienen gestochen. :dead:

Die ganzen Pferdehöfe haben auf ihren Parkplätzen Autos mit Kennzeichen aus HH, B, F... stehen. Muss echt schlimm sein, so aufm Dorf.
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Freitag 6. Juni 2025, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 14:49 Dorfbewohner haben meist ein Auto, welches sie aus dem Dorf in die Stadt fährt, um dort das kulturelle Leben, Konzerte und Ausstellungen zu genießen.
Einmal im Jahr zu Mario Barth oder Helene Fischer, nun ja, ich weiß ja nicht. In Ausstellungen, Theatern und Museen sieht man dieses Volk selten, obwohl es leicht zu erkennen ist.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:00 Einmal im Jahr zu Mario Barth oder Helene Fischer, nun ja, ich weiß ja nicht. In Ausstellungen, Theatern und Museen sieht man dieses Volk selten, obwohl es leicht zu erkennen ist.
Woran erkennt man sie? An den Gummistiefeln? Also ich hab dich noch nie irgendwo in Hamburger Ausstellungen, Galerien, Elphi oder so gesehen und ich bin oft dort. :D
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 14:15...
Genau, ich habe mir schon gedacht, dass dein tu quoque-Versuch nur substanzloses "Gebell" zur "Selbstbefriedigung" der "einsamen Wolfes" war.
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frems
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:02 Woran erkennt man sie? An den Gummistiefeln? Also ich hab dich noch nie irgendwo in Hamburger Ausstellungen, Galerien, Elphi oder so gesehen und ich bin oft dort. :D
Soll ich dir das wirklich verraten, damit du versuchst es abzustellen? Nun gut. Unter anderem an ihren Gehschwierigkeiten bei Menschenversammlungen. Da stehen sie oft möglichst ungünstig im Weg oder latschen dir vor die Füße, weil sie sich nicht zivilisiert verhalten können und nur das Auto kennen. Zum anderen stecken sie sich bei jeder Gelegenheit, egal wie unpassend, irgendwas zu essen, kauen und lutschen in den Mund. Und schmatzen dabei, weil sie die Lippen nicht zusammenhalten können. Ekelhaft. Nur mal so zwei Beispiele für eine 100%-ige Treffsicherheit. Aber bitte nicht weitersagen. Bei Kulturveranstaltungen trifft man sowas wie gesagt zum Glück nicht an, aber an Bahnhöfen und Flughäfen ist es zumindest im Eingangsbereich nicht immer vermeidbar.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:09 Soll ich dir das wirklich verraten, damit du versuchst es abzustellen? Nun gut. Unter anderem an ihren Gehschwierigkeiten bei Menschenversammlungen. Da stehen sie oft möglichst ungünstig im Weg oder latschen dir vor die Füße, weil sie sich nicht zivilisiert verhalten können und nur das Auto kennen. Zum anderen stecken sie sich bei jeder Gelegenheit, egal wie unpassend, irgendwas zu essen, kauen und lutschen in den Mund. Und schmatzen dabei, weil sie die Lippen nicht zusammenhalten können. Ekelhaft. Nur mal so zwei Beispiele für eine 100%-ige Treffsicherheit. Aber bitte nicht weitersagen. Bei Kulturveranstaltungen trifft man sowas wie gesagt zum Glück nicht an, aber an Bahnhöfen und Flughäfen ist es zumindest im Eingangsbereich nicht immer vermeidbar.
:rofl: Ist ja spannend.

Hielten sich die Galerien, Konzerthallen und Museen ohne Touristen und Besuchern aus dem Umland?

Und wer dir vor die Füße latscht, lebt auf dem Dorf? Fragst du ihn oder steht es auf seiner Stirn?

Ich sag mal so...ich finde viel Ekelhaftes in Großstädten. Apropos...ich hoffe, die ganze Kotze durch Einheimische am Hauptbahnhof wurde mittlerweile weggeräumt?
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:20 :rofl: Ist ja spannend.

Hielten sich die Galerien, Konzerthallen und Museen ohne Touristen und Besuchern aus dem Umland?
Umland ist doch nicht automatisch ländlicher Raum.
Und wer dir vor die Füße latscht, lebt auf dem Dorf? Fragst du ihn oder steht es auf seiner Stirn?
Nee, er kommt vom Dorf. Die Person kann auch nach Hamburg ziehen, aber wird nicht mehr städtisch erzogen. Genau wie ein Städter, der seinen Kindern eine Jugend hinten im Auto ermöglichen möchte, nicht sofort zu schmatzen beginnt, wenn er umgezogen ist.
Ich sag mal so...ich finde viel Ekelhaftes in Großstädten. Apropos...ich hoffe, die ganze Kotze durch Einheimische am Hauptbahnhof wurde mittlerweile weggeräumt?
Wir nennen sowas nicht grundlos "holsteinische Bordsteinpizza".
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 01:12 Alles richtig. Kann man auf einen Punkt bringen: Konfrontation, Dissenz, Nonkonformismus ist ungesund. Stimmt! Kann ich bestätigen.
In der Studie wo laut Frems so der große Konsens herscht steht....


Zitat

AUGSBURG. Wer als Kind nicht zum Fußball will, hat auf dem Land oftmals nicht viele andere Möglichkeiten. In der Stadt sieht das ganz anders aus. Für die Gesundheit von Kindern kann das direkte Folgen haben.

https://www.news4teachers.de/2025/06/la ... tter-sind/


Also Ich habe Studien gebracht die auch aktuell sind, aber keinen Konsens aufzeigen und andere Schlüsse ziehen. Dito sind diese Studien nicht weniger wert wie die wo ein gewisser User meint.
Weil man in Hamburg wohnt, ist man nicht besser oder überlegen. Oder angeblich studiert hat. Und Ich hab den Techniker auch gemacht sowie Mir viel erarbeitet. Macht Mich nicht besser als Person oder ?
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:05 Ich glaub, er will nur spielen.

Spielen oder Provozieren. Seine Vita im Feedback spricht ja auch Bände. Dito sein überhebliches Geschwätz ist eben einfach nur ohne Grundlage, eventuell Einbildung. Wenn das der Typus von Gebildet in Hambrurg sein soll :p :rofl:

Aber klar gibt auch Konsens von Studien, die zu unterschiedlichen Grundlagen kommen als Aussage. Frems ist mittlerweile tatsächlich für Mich ein Troll. Hab ein gutes Wochende.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Cobra9 hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 16:25 In der Studie wo laut Frems so der große Konsens herscht steht....
Der herrscht nicht in einer Studie, zumal es keine Meta-Studie ist. Es wird aber durch zahlreiche Studien belegt und keine Untersuchung kam zu einem gegenteiligen Ergebnis. Du verwechselst halt die Sachverhalte. Wenn wir weltweit (zumindest in Industriestaaten) feststellen, dass sich aus mehreren Gründen Dorfkinder weniger bewegen und dicker sind, dann wird das nicht "widerlegt", wenn eine andere Studie sagt, dass es für das Immunsystem gut ist, häufig im Kuhstall zu sein. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Meinetwegen kannst Du auch Studien suchen, wonach Dorfbewohner stärker zur AfD neigen. Aber auch das ändert an den erschreckenden Bewegungsdefiziten nichts.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Nicht "Dorfkinder", sondern "drei- bis vierjährige Dorfkinder in Finnland", zumindest laut des verlinkten Berichtes, der sich auf eine unbenannte Untersuchung einer finnischen Forscherin bezieht. Frau Claudia Augste mit ihrer 10 Jahre alten, ebenso unbenannten, Feldstudie ist auch keine wirklich gute Kronzeugin.
Und wie sieht es bei älteren Kindern aus?
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 16:42 Der herrscht nicht in einer Studie, zumal es keine Meta-Studie ist.
A verwechsel Ich bei den Studien zur Gesundheit sicherlich nichts und habe einige gennant, nur passen die Dir nicht. B von Konsens hast DU gesprochen und nicht Ich. Gibt aber bei Studien mit unterschiedlichen Aussagen sicherlich keinen Konsens und C gilt bei Dir der Götz ab jetzt da auf Ingore. Deine Troll Spielchen sind Mir zu blöd
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 16:54 Nicht "Dorfkinder", sondern "drei- bis vierjährige Dorfkinder in Finnland", zumindest laut des verlinkten Berichtes, der sich auf eine unbenannte Untersuchung einer finnischen Forscherin bezieht. Frau Claudia Augste mit ihrer 10 Jahre alten, ebenso unbenannten, Feldstudie ist auch keine wirklich gute Kronzeugin.
Und wie sieht es bei älteren Kindern aus?
Weiß ich nicht. Da aber die besagte Altersgruppe auffallend schwer ist und auch die Gesamtbevölkerung, würde ich davon ausgehen, dass es bei älteren Kindern nicht plötzlich genau umgekehrt ist. Aber nur meine Vermutung.
Daten aus mehr als 2000 Studien zeigen, dass Menschen in ländlichen Regionen schneller dick werden als in der Stadt. Bislang dachte man, es sei genau umgekehrt.
Gewicht und Körpergröße von mehr als 112 Millionen Menschen sind in die Untersuchung eingeflossen.
Die Forscher fordern ein radikales Umdenken in der Prävention, um dieses globale Gesundheitsproblem anzugehen.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -1.4438014
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Cobra9 hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 17:02 A verwechsel Ich bei den Studien zur Gesundheit sicherlich nichts und habe einige gennant, nur passen die Dir nicht.
Ich hab zu keiner deiner Links gesagt, dass sie nicht stimmen oder nicht passen. Du erregst dich aber über einen Link. Es sind halt unterschiedliche Themen. Das ist doch nicht so kompliziert. 🤔
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 17:03 https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -1.4438014
"Auch in Deutschland hat die Landbevölkerung mehr Gewicht zugelegt als die in Städten, wenngleich die Unterschiede hier im weltweiten Vergleich eher klein ausfallen."

Na also, sowas nennt man wohl "einen Elefanten aus einer Mücke machen".
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 17:36 "Auch in Deutschland hat die Landbevölkerung mehr Gewicht zugelegt als die in Städten, wenngleich die Unterschiede hier im weltweiten Vergleich eher klein ausfallen."

Na also, sowas nennt man wohl "einen Elefanten aus einer Mücke machen".
Dass die Landbevölkerung hier nicht ganz so wuchtig ist wie bspw in den USA oder Mexiko, heißt nun aber auch nicht, dass es keine gesundheitlichen Folgen halt. Ich hoffe, die Erkenntnis verbreitet sich unter jungen Eltern.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kommt halt drauf an, wie ausgeprägt das ist und das bedeutet ja auch nicht, dass in den Städten keine fetten Menschen geben würde.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Stimmt natürlich. Aber wenn man sich die Ursachen anschaut, dürfte es auch dann abschrecken, wenn der eigene Nachwuchs nicht in die Breite geht. Da romantisieren nicht wenige Menschen das Leben da draußen. Oder fallen auf die Armutsfalle Eigenheim herein, der ja nur noch in der Peripherie finanziell zu realisieren ist.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Ob das Kind in der Stadt oder auf dem Land in der Bude vor "Handys, Computern und Fernseher" hockt macht keinen Unterschied. Ein Eigenheim ist so pauschal auch keine Armutsfalle, das kann auch mit der Eigentumswohnung in der Stadt passieren.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Wenn man spekulieren statt investieren möchte, zugleich nicht so gerne die Kosten durchrechnet und glaubt, als Privatperson sei man schlauer als die Profis, joa, kann natürlich auch funktionieren im Einzelfall.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Den Satz könnte man auch genau umdrehen und ist auch wieder sehr pauschal ausgedrückt, es wird wohl kaum jemand mehrere hunderttausend EUR ausgeben, ohne das durchzurechnen. Gibt es denn konkrete Zahlen zur "Armutsfalle Eigenheim auf dem Land"?
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 19:37 Den Satz könnte man auch genau umdrehen und ist auch wieder sehr pauschal ausgedrückt, es wird wohl kaum jemand mehrere hunderttausend EUR ausgeben, ohne das durchzurechnen. Gibt es denn konkrete Zahlen zur "Armutsfalle Eigenheim auf dem Land"?
Ausserdem kommt auf dem Land oft der Fall hinzu, dass die Grundstücke eh' in Familienbesitz sind - und somit diese Kosten wegfallen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 19:37 Den Satz könnte man auch genau umdrehen und ist auch wieder sehr pauschal ausgedrückt, es wird wohl kaum jemand mehrere hunderttausend EUR ausgeben, ohne das durchzurechnen. Gibt es denn konkrete Zahlen zur "Armutsfalle Eigenheim auf dem Land"?
Oh, wenn du wüsstest. Ich hab eine Weile bei einem Projektentwickler gearbeitet. Die meisten Kunden waren junge Paare, aber auch einige Leute im mittleren Alter, die zum Beispiel Geld geerbt haben und sich eine Immobilie kaufen wollten. Die üblichen Sprüche der Bank"Berater" kennen sie alle, aber nicht ihre Kosten. Selbst die, die das Objekt vermieten wollten, konnten nicht ihre ungefähre Rendite einschätzen. Da gibt's Leute, die kaufen ein Objekt für 300k, verkaufen es 15 Jahre später für 500k (sogar steuerfrei) und haben trotzdem Verlust gemacht. Und da ist die Inflation, eigene Arbeitszeit sowie Opportunitätskosten nicht einmal berücksichtigt und es gab auch keine unerwarteten Katastrophen.

Und naja, für Deutschland gibt's Prognosen: https://demografie.sachsen-anhalt.de/da ... ngsmaerkte

Kann natürlich sein, dass ab morgen die Geburtenrate explodiert und Deutschland auf einmal für gut verdienende Fachkräfte aus dem Ausland total attraktiv wird. Und beide Gruppen in 25, 30 Jahren entgegen der globalen Entwicklung den Wunsch haben, rural zu leben und sich Eigentum anzuschaffen. Aber die Wette würde ich nicht eingehen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 20:59Oh, wenn du wüsstest.
Das ist natürlich übel. Aber waren das nur Leute vom Land?
Und beide Gruppen in 25, 30 Jahren entgegen der globalen Entwicklung den Wunsch haben, rural zu leben und sich Eigentum anzuschaffen.
Macht es denn Sinn, sich die globale Entwicklung anzusehen und auf Deutschland zu projizieren? In der sog. "Dritten Welt" strömen mW. die Menschen in die Städte, weil sie hoffen, dort Arbeit zu finden, die es auf dem Land nicht gibt. Gerade Deutschland ist doch "rural" ganz anders aufgestellt, viele "hidden champions" sitzen auf dem Land und auch die Industrieproduktion ist nicht unbedingt an eine große Stadt gekoppelt. Nachdem man fertig studiert und sich in der Stadt partymässig ausgetobt hat, spricht doch nur wenig dagegen, einen Job bei so einem Unternehmen auf dem Land anzunehmen und dort dann auch zu leben. Okay, jemand der extrem kulturinteressiert ist und jeden Abend irgendetwas in der Richtung erleben will, der sollte natürlich besser in der Stadt bleiben, das dürfte aber nur ein sehr geringer Anteil an der Bevölkerung sein, sonst ginge es Museen und Theatern finanziell besser.

Dass der demographische Wandel auch für das Land einen Umbruch bedeutet, ist klar, vermutlich werden weiter Dörfer aussterben, aber ob die Leute dann ins attraktivere Nachbardorf ziehen oder in die Stadt, lässt sich so pauschal wohl auch nicht darstellen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Astrocreep2000 »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:00 Einmal im Jahr zu Mario Barth oder Helene Fischer, nun ja, ich weiß ja nicht. In Ausstellungen, Theatern und Museen sieht man dieses Volk selten, (...)
Ich lese Deine Polemiken durchaus mit Vergnügen und hier und da hast Du auch einen Punkt.

Kunst- und Kulturangebote sind auf dem Land mitunter mau - aber Du willst mir ja wohl auch nicht erzählen, dass alle Städter permanent irgendwelche Kulturangebote nutzen? Das trifft auf einen Teil zu, der Großteil der Städter wohnt aber offenkundig nicht deswegen in der Stadt.

Ich zitiere mal aus einer recht aktuellen Studie:
"Insgesamt sind Kulturbesuche allerdings ziemlich selten: Nur ein Teil der Bevölkerung nimmt die untersuchten Kulturangebote überhaupt wahr, sodass im Durchschnitt ein einziger Besuch pro Jahr der Normalfall ist. Am häufigsten gehen die Menschen ins Kino: die großstädtische Bevölkerung 4,2 Mal im Jahr, die ländliche Bevölkerung 2,7 Mal im Jahr. Bei Klassikkonzerten und Opern liegen die jeweiligen Durchschnittszahlen bei 1,4 für die großstädtischen Ballungsräume und 0,6 für weniger besiedelte Regionen."
(Quelle: https://presse.uni-mainz.de/stadtluft-m ... oelkerung/)

Daraus lässt sich ableiten, dass das Interesse der Städter an Kultur zumindest nicht mit dem selben Faktor dasjenige der Dörfler übersteigt, wie das kulturelle Angebot ...

... dessen Qualität und Quantität in (jedenfalls Groß-)Städten keinen Vergleich darstellt zu dem, was in der Kleinstadt/Dorf möglich ist. Darüber muss man nicht diskutieren.

Letztlich hat sowohl das Stadtleben als auch das Landleben Vor- und Nachteile. Jedem Tierchen sein Pläsierchen - man muss halt entscheiden, was einem jeweils wichtiger ist. Meine Frau und ich haben nach beruflichen Jahren in Köln und Düsseldorf (wieder) für das Land entschieden, vor allem wegen dem Thema Kinder. Natürlich vermissen wir einige Aspekte des Stadtlebens, aber alles hat seine Zeit. Der Freiheitsgrad, den ich auf dem Land genieße, die Natur und Entschleunigung sind mir heute z.B. wichtiger, als die Option auch wochentags jederzeit mal schnell noch auf ein Kölsch rauszugehen.

Hierzu möchte ich "Tom" zustimmen:
Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 7. Juni 2025, 08:31 Macht es denn Sinn, sich die globale Entwicklung anzusehen und auf Deutschland zu projizieren? In der sog. "Dritten Welt" strömen mW. die Menschen in die Städte, weil sie hoffen, dort Arbeit zu finden, die es auf dem Land nicht gibt. Gerade Deutschland ist doch "rural" ganz anders aufgestellt, viele "hidden champions" sitzen auf dem Land und auch die Industrieproduktion ist nicht unbedingt an eine große Stadt gekoppelt.
Ich wohne selbst in so einer ländlich geprägten Region mit gesunden mittelständischen Unternehmen (Ostwestfalen-Lippe) und ich habe beruflich wie privat nach 2015 mit Dutzenden junger Geflüchteten zu tun gehabt. Die haderten eigentlich alle damit, nicht Hamburg, Berlin oder Köln zugewiesen geworden zu sein, was in deren Erfahrungswelt auch ein sinnvoller Gedanke ist: Wenn es in Syrien und Afghanistan überhaupt so etwas wie Perspektive gibt oder gab, dann in den Städten. Hier habe ich versucht, ihnen zu erklären, welches Glück sie hatten, in OWL gelandet zu sein: Weil sie hier nicht 6 Monate auf eine Schulzuweisung warten und anschließend gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz haben, während sie in der "Stadt" - wo alle "ihr Glück suchen" - die #500 oder gar #5000 auf irgendeiner Warte- oder Bewerberliste sind. Und genauso war es, geschätzt 90% der Jungs, die ich kennengelernt habe, sind noch in der Region, alle "in Lohn und Brot". Auf der Basis gelingt dann Integration in den Arbeitsmarkt.

Klar auch: In strukturschwachen ländlichen Regionen mit vergleichbarer Arbeitslosenquote wie in den Städten wird es entsprechend kaum besser sein...
Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 7. Juni 2025, 08:31 Nachdem man fertig studiert und sich in der Stadt partymässig ausgetobt hat, spricht doch nur wenig dagegen, einen Job bei so einem Unternehmen auf dem Land anzunehmen und dort dann auch zu leben. Okay, jemand der extrem kulturinteressiert ist und jeden Abend irgendetwas in der Richtung erleben will, der sollte natürlich besser in der Stadt bleiben, das dürfte aber nur ein sehr geringer Anteil an der Bevölkerung sein, sonst ginge es Museen und Theatern finanziell besser.
Das ist das eine, das andere ist: Man muss sich "hochwertiges" Stadtleben auch erstmal leisten können ... Zumindest, wenn man an genau den Möglichkeiten teilhaben willl, die eine Stadt bietet. Aber für wieviel Prozent der Stadtbewohner trifft das - realistisch betrachtet - zu?

Meine Frau und ich hatten vor knapp 20 Jahren überlegt, nach Jahren der Pendelei/Zweitwohnung dauerhaft in Köln zusammen zu ziehen. Die wohnliche Lebensqualität vom Land wenigstens annähernd auf die Stadt zu übertragen, hätte bedeutet: Schöne große Altbauwohnung im belgischen Viertel, Bitteschön, machte schon damals knapp 2000,- WM. Das wäre die "Eintrittskarte" dafür gewesen, abends um die Ecke noch ein Kölsch zu trinken, regelmäßig in die "Live Music Hall", ins Museum Ludwig etc...

... nur: Die Mietkosten umgelegt auf diese Aktivitäten hätte bedeutet, dass mich jedes Kölsch pro Glas 50,- kostet... Das war mir zuviel. Da bleiben wir lieber auf dem Land und machen regelmäßig mal eine Städtereise.

Auch muss ich gestehen: Ich habe mitunter an dem sozialen Elend zu knabbern, dass in Städten viel sichtbarer wird, als auch dem Land. Das Leben "reicher", "durchschnittlicher" und "armer" Menschen unterscheidet sich auf dem Land meiner Meinung nach nicht derart extrem voneinander, wie das in der Stadt der Fall ist, wo Menschen im vergleich dazu in unterschiedlichen Universen zu leben scheinen.
Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 7. Juni 2025, 08:31 Dass der demographische Wandel auch für das Land einen Umbruch bedeutet, ist klar, vermutlich werden weiter Dörfer aussterben, aber ob die Leute dann ins attraktivere Nachbardorf ziehen oder in die Stadt, lässt sich so pauschal wohl auch nicht darstellen.
So ist es. Einige Regionen veröden, andere boomen. Das Problem auf dem Land ist oft der Teufelskreis, der entsteht, wenn das Geld knapp wird in der Kommune: Verfällt die Sporthallen, schließt das Freibad, reduziert der Jugendtreff seine Zeiten usw. werden Dörfen zunehmend unattraktiver und lockt keine jungen Familien an. Die Abwärtsspirale ist in Gang gesetzt. Viele kleine Kommunen scheinen sich allerdings auch schwer damit, zu verstehen, was Orte für Familien attraktiv macht und was nicht.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

frems hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 20:59
Und naja, für Deutschland gibt's Prognosen: https://demografie.sachsen-anhalt.de/da ... ngsmaerkte

Kann natürlich sein, dass ab morgen die Geburtenrate explodiert und Deutschland auf einmal für gut verdienende Fachkräfte aus dem Ausland total attraktiv wird. Und beide Gruppen in 25, 30 Jahren entgegen der globalen Entwicklung den Wunsch haben, rural zu leben und sich Eigentum anzuschaffen. Aber die Wette würde ich nicht eingehen.
Die werden sich primär in den Großstädten und deren Speckgürtel niederlassen. Und dann kommen erst mal noch die Mittel- und Kleinstädte.
Der ländliche Raum abseits der Ballungsgebiete und außerhalb der Tourismusregionen ist eher unattraktiv. Weil es dort sehr oft an Grundsätzlichem fehlt: Schulen wurden geschlossen, auch mit KITAS sieht es oft schlecht aus. Genauso bei der übrigen Infrastruktur. Einige Kommunen befinden sich da inzwischen in einem regelrechten Teufelskreis aus dem sie kaum noch rauskommen können.
Richtig übel wird es, wenn sich die Betreiber der Telekommunikationsnetze weigern, solche Ort z.B. ans Breitbandnetz anzuschließen und es auch mit dem Mobilfunk mehr als mau aussieht.
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Cobra9
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 7. Juni 2025, 17:31 Die werden sich primär in den Großstädten und deren Speckgürtel niederlassen. Und dann kommen erst mal noch die Mittel- und Kleinstädte.
Der ländliche Raum abseits der Ballungsgebiete und außerhalb der Tourismusregionen ist eher unattraktiv. Weil es dort sehr oft an Grundsätzlichem fehlt: Schulen wurden geschlossen, auch mit KITAS sieht es oft schlecht aus. Genauso bei der übrigen Infrastruktur. Einige Kommunen befinden sich da inzwischen in einem regelrechten Teufelskreis aus dem sie kaum noch rauskommen können.
Richtig übel wird es, wenn sich die Betreiber der Telekommunikationsnetze weigern, solche Ort z.B. ans Breitbandnetz anzuschließen und es auch mit dem Mobilfunk mehr als mau aussieht.
Dem kann man aber begegnen als Dorf, Gemeinde bzw Kreis. Aber man muss auch klar sagen es liegt an der Region. Bei Uns ist eine attraktive Grundlage da, weil zu vielen wirtschaftlichen starken Ecken keine große Distanz und eher gut aufgestellt. Oft mit eigenen Mitteln. Aber funktioniert nur dann wenn man genug Zusammenhalt schafft.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Samstag 7. Juni 2025, 12:50 Kunst- und Kulturangebote sind auf dem Land mitunter mau - aber Du willst mir ja wohl auch nicht erzählen, dass alle Städter permanent irgendwelche Kulturangebote nutzen? Das trifft auf einen Teil zu, der Großteil der Städter wohnt aber offenkundig nicht deswegen in der Stadt.
Nee, natürlich nicht. Zumal ich auch nicht jeden Stadtbewohner als Städter betrachte. Die Frage ist ja wie beim Sport: hab ich überhaupt die Möglichkeit? Es gibt auch Kinder, die kein Interesse an einem Sportverein haben. Dennoch schadet es ja nicht, wenn es diverse Turn- und Sportvereine mit verschiedenen Angeboten in der Nähe gibt, wo das Kind (je nach Alter) auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad hinkommt. Auf dem Land läuft's häufig auf das "Taxiunternehmen Mama" hinaus. Kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und hat meist dennoch weniger Breite.
Daraus lässt sich ableiten, dass das Interesse der Städter an Kultur zumindest nicht mit dem selben Faktor dasjenige der Dörfler übersteigt, wie das kulturelle Angebot ...
Die Unterschiede sind schon da. Für manche reicht es als Kulturangebot auch aus, dass sie viele Vereine, Restaurants oder alternative Zentren in ihrem Umfeld haben. Zudem gibt's Einrichtungen, die gerne von ruralen Touristen besucht werden, aber nicht von Städtern, z.B. Musicals. Wirklich schlimm, aber wenn sich damit Geld verdienen lässt...
Letztlich hat sowohl das Stadtleben als auch das Landleben Vor- und Nachteile. Jedem Tierchen sein Pläsierchen - man muss halt entscheiden, was einem jeweils wichtiger ist. Meine Frau und ich haben nach beruflichen Jahren in Köln und Düsseldorf (wieder) für das Land entschieden, vor allem wegen dem Thema Kinder. Natürlich vermissen wir einige Aspekte des Stadtlebens, aber alles hat seine Zeit. Der Freiheitsgrad, den ich auf dem Land genieße, die Natur und Entschleunigung sind mir heute z.B. wichtiger, als die Option auch wochentags jederzeit mal schnell noch auf ein Kölsch rauszugehen.
Es gibt auch die Speckgürtelhölle, die die Nachteile von Stadt- und Landleben vereinen und zugleich nicht die Vorteile beider "Welten" bieten. Ich selbst wäre ungerne aufm Land gefangen mit allen Einschränkungen und Abhängigkeiten. Als ich in einem Dorf in Oklahoma 16 wurde, war natürlich das erste, was ich gemacht habe, der Führerschein. Richtig übel. Nicht einmal Geh- und Radwege gab es und die Wege waren weit. Nun bin ich in meiner Mobilität sehr frei. Und das heißt nicht, dass man jedes Angebot nimmt. Es ist aber schön, dass es viele gibt.
Klar auch: In strukturschwachen ländlichen Regionen mit vergleichbarer Arbeitslosenquote wie in den Städten wird es entsprechend kaum besser sein...
Ja nun, eine Kleinstadt in einer strukturschwachen Region ist nun auch nicht per se Landleben, nur weil irgendwo ein paar Bauern die Böden zerstören und nach Subventionen schreien. Aber prinzipiell sind größere Ballungsräume deutlich resilienter. Lass mal in einem kleinen Ort irgendein zentrales Unternehmen schrumpfen und die Probleme werden sich dann in allen weiteren Wirtschaftsbereichen zeigen, ob Immobilienmarkt, Gastro, Zulieferer, Handwerker, selbst das Reisebüro wird's zu spüren kriegen. (Gilt natürlich auch für Städte wie Detroit, die nur auf eine Branche gesetzt haben und damit eine Weile gut fuhren, aber das sind ja eher die Ausnahmen.)
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Liegestuhl »

frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10 Nee, natürlich nicht. Zumal ich auch nicht jeden Stadtbewohner als Städter betrachte. Die Frage ist ja wie beim Sport: hab ich überhaupt die Möglichkeit? Es gibt auch Kinder, die kein Interesse an einem Sportverein haben. Dennoch schadet es ja nicht, wenn es diverse Turn- und Sportvereine mit verschiedenen Angeboten in der Nähe gibt, wo das Kind (je nach Alter) auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad hinkommt. Auf dem Land läuft's häufig auf das "Taxiunternehmen Mama" hinaus. Kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und hat meist dennoch weniger Breite.
Die Sache mit dem Sportverein ist in einer Großstadt nicht ganz einfach. Oftmals können keine neuen Mannschaften gegründet werden, weil die Hallen- bzw. Platzzeiten schlicht fehlen. Es gibt regelmäßig ein Hauen und Stechen und dass sich 2 Mannschaften unterschiedlicher Vereine einen Platz teilen, ist keine Seltenheit.

Auf dem Land ist die Situation meiner Erfahrung nach weitaus entspannter. Trainingsplätze können aufgrund der geringeren Kosten und dem höheren Raumangebot viel günstiger zur Verfügung gestellt werden.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

Liegestuhl hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:30 Es gibt regelmäßig ein Hauen und Stechen und dass sich 2 Mannschaften unterschiedlicher Vereine einen Platz teilen, ist keine Seltenheit.
Oben drauf kommen gerne hochemotionale politische Dramen um Parkplätze und Parkplatzhoheiten. Ich habe da schon Sachen erlebt, die man sich eigentlich nicht ausdenken kann. Sie sind aber Realität.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Astrocreep2000 »

frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10 Nee, natürlich nicht. Zumal ich auch nicht jeden Stadtbewohner als Städter betrachte. Die Frage ist ja wie beim Sport: hab ich überhaupt die Möglichkeit? Es gibt auch Kinder, die kein Interesse an einem Sportverein haben. Dennoch schadet es ja nicht, wenn es diverse Turn- und Sportvereine mit verschiedenen Angeboten in der Nähe gibt, wo das Kind (je nach Alter) auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad hinkommt. Auf dem Land läuft's häufig auf das "Taxiunternehmen Mama" hinaus. Kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und hat meist dennoch weniger Breite.
Es gibt halt solche und solche "Dörfer" (ebenso "Städte"). Ich bin auch schon durch Dörfer gefahren, wo selbst Deine schlimmsten Zuschreibungen noch geschmeichelt wären - aber es gibt eben auch andere.

Was das Thema Sport angeht:

Dass Kinder z.B. auf den Dörfern in denen ich mich bewege, in der Lage sind wenige km mit dem Fahrrad zum Sport zu fahren, halte ich auch nicht für schädlich. In unserer Region hat jedes Kaff Sporthalle, Fußballplätze und einen Tennis-Club. Und jede Menge Reitsportvereine ;-) Problematisch wird's eher dann, wenn sich Kinder nicht für die damit verbundenen Sportarten begeistern. So etwas wie einen Skater-Park, Pump-Tracks, Übungsmöglichkeiten für Parcours sucht man hier dann selbst in Kleinstädten meist vergeblich. Es gibt aber auch Kleinstädte, die diesbezüglich super aufgestellt sind. Da hält einfach auch viel davon ab, wie es in der Kasse der Kommune aussieht und was da für Leute werkeln. Ideen benötigen nicht immer Geld.
frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10Die Unterschiede sind schon da. Für manche reicht es als Kulturangebot auch aus, dass sie viele Vereine, Restaurants oder alternative Zentren in ihrem Umfeld haben.
Das "Ich könnte, wenn ich wollte"-Gefühl kenne ich aus meiner Zeit in Köln und ich würde bereits das durchaus als ein Stück Lebensqualität betrachten. Ist auf jeden Fall besser als ein "Ich könnte nicht, selbst wenn ich wollte", mit dem man sich als Dörfler durchaus mal konfrontiert sieht ...

Ich bleibe aber dabei, dass "Teilhabe" in der Stadt durchaus teurer ist als auf dem Land und vielen Menschen viele Verlockungen - die es so tatsächlich nur in der Stadt gibt - aus materiellen Gründen verschlossen bleiben.
frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10 Es gibt auch die Speckgürtelhölle, die die Nachteile von Stadt- und Landleben vereinen und zugleich nicht die Vorteile beider "Welten" bieten.
Schön auf den Punkt gebracht ;-) In bester Innenstadtlage in einem gepflegten Altbau zu wohnen, am besten mit begrünter Dachterrasse, abends zum Bier und/oder Live-Musik mal schnell (!) vor die Tür gehen - so könnte ich mir Stadtleben auch vorstellen. Allein: $$$...

Allerdings vielleicht noch bezahlbar im "Speckgürtel" zu wohnen, um mit den Öffis 45 min. in die Stadt zu brauchen (oder mit dem Auto das Doppelte ...) - dafür muss ich nicht "in" der Stadt wohnen, da kann ich auch gleich auf's Land raus.
frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10 Ja nun, eine Kleinstadt in einer strukturschwachen Region ist nun auch nicht per se Landleben, nur weil irgendwo ein paar Bauern die Böden zerstören und nach Subventionen schreien. Aber prinzipiell sind größere Ballungsräume deutlich resilienter. Lass mal in einem kleinen Ort irgendein zentrales Unternehmen schrumpfen und die Probleme werden sich dann in allen weiteren Wirtschaftsbereichen zeigen, ob Immobilienmarkt, Gastro, Zulieferer, Handwerker, selbst das Reisebüro wird's zu spüren kriegen. (Gilt natürlich auch für Städte wie Detroit, die nur auf eine Branche gesetzt haben und damit eine Weile gut fuhren, aber das sind ja eher die Ausnahmen.)
Wie ich schrieb: Ich wohne im Raum Bielefeld/Paderborn/Gütersloh, hier fällt jedem Besucher von außerhalb auf, wie gepflegt die meisten Dörfer und Kleinstädte sind. Jedes Kaff hat Neubaugebiete, auch werden permanent neue (kleine) Industriegebiete erschlossen, alles eingebettet in noch ziemlich weitläufige, grüne Landschaften. Im Kreis Paderborn gibt es offensichtlich so wenig Probleme, dass die Leute bei der BT-Wahl mit fast 60% Linnemann gewählt haben... Mehr muss man nicht wissen ;-)

Fahr aber mal von hier in Richtung Sauerland oder Dortmund, da verändert sich das Bild auch ziemlich schnell... Da sieht man die Landflucht und die leeren Kassen, Elend und Verfall. Dass man da (und vergleichbaren Ecken) als junger Mensch nicht auf dem Dorf bleiben möchte, kann ich zu 100% verstehen.

Ich denke, Land- bzw. Stadt-Verfechter haben gerne sehr unterschiedliche Bilder vor Augen... Primär solche, die ihre jeweilige Skepsis/Ablehnung zu nähren geeignet sind ;-)
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

frems hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:10
Die Unterschiede sind schon da. Für manche reicht es als Kulturangebot auch aus, dass sie viele Vereine, Restaurants oder alternative Zentren in ihrem Umfeld haben. Zudem gibt's Einrichtungen, die gerne von ruralen Touristen besucht werden, aber nicht von Städtern, z.B. Musicals. Wirklich schlimm, aber wenn sich damit Geld verdienen lässt...
Musicaltheater unterstehen klassischer Weise meist nicht dem Kulturressort, sondern der Wirtschaftsförderung. Hauptzielgruppe sind da Reiseveranstalter, die Touristen in die Stadt und somit in die Hotels bringen. Denn Musicaltheater funktionieren nur dann wirklich, wenn es attraktive Pauschalreiseangebote mit organisierter Anreise und Übernachtung gibt. Und weil sie eben einem reinen betriebswirtschaftlichen Konzept folgen, ist das ganze dann sehr bieder. Weil alles, auch die Darstellung auf der Bühne, genau festgelegten Konzepten und Standards folgt.. Denn: um den Erfolg/Misserfolg messen zu können, muss alles vergleichbar sein.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:51
Wie ich schrieb: Ich wohne im Raum Bielefeld/Paderborn/Gütersloh, hier fällt jedem Besucher von außerhalb auf, wie gepflegt die meisten Dörfer und Kleinstädte sind. Jedes Kaff hat Neubaugebiete, auch werden permanent neue (kleine) Industriegebiete erschlossen, alles eingebettet in noch ziemlich weitläufige, grüne Landschaften. Im Kreis Paderborn gibt es offensichtlich so wenig Probleme, dass die Leute bei der BT-Wahl mit fast 60% Linnemann gewählt haben... Mehr muss man nicht wissen ;-)

Das liegt aber sicherlich auch daran, dass man es in OWL traditionell gewohnt ist, von der Landesregierung in Düsseldorf im Stich gelassen zu werden. Der Raum spielte in Düsseldorf, genauso, wie das Sauerland und die Eifel nie wirklich eine Rolle, da man sich dann doch seitens der Landesregierungen lieber mit Rhein und Ruhr beschäftigt hat.
Es ist ja schon bezeichnend: nach Paderborn und nach Minden fährt die S-Bahn Hannover... Zeigt, welchen Stellenwert die Region in Düsseldorf hat.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:59 Zeigt, welchen Stellenwert die Region in Düsseldorf hat.
Dabei ist die lippische Rose sogar im Landeswappen drin :p

Aber solche Vergleiche hinken immer - also was die Möglichkeiten der Regionen/Städte sind.
Ich ziehe da als Vergleich gerne Walldorf und Wiesloch heran. Die liegen direkt nebeneinander, haben sogar einen gemeinsamen Bahnhof wie Autobahnanschluss. Dennoch ist Walldorf (SAP) sehr reich und Wiesloch recht arm. Und das sieht man.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Ebiker »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 9. Juni 2025, 00:26 Dabei ist die lippische Rose sogar im Landeswappen drin :p

Aber solche Vergleiche hinken immer - also was die Möglichkeiten der Regionen/Städte sind.
Ich ziehe da als Vergleich gerne Walldorf und Wiesloch heran.
Noch schlechter wird das Verhältnis wenn man Gemeinden in West und Ost vergleicht. Als Strukturmaßnahmen gibt es ja die Landes- und Bundesgartenschauen. Ich bin vor einiger Zeit mal nach Bietigheim-Bissingen gekommen und war von dem dortigen Stadtpark sehr begeistert. Da war nur ne Landesgartenschau. 1989. Wenn ich das vergleiche mit dem was von der Buga z.B. in Erfurt übrig ist ... Erschreckend wird es wenn man das mit Landesgartenschauen z.B. in Löbau oder Apolda vergleicht.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Misterfritz »

Ebiker hat geschrieben: Montag 9. Juni 2025, 10:59 Noch schlechter wird das Verhältnis wenn man Gemeinden in West und Ost vergleicht. Als Strukturmaßnahmen gibt es ja die Landes- und Bundesgartenschauen. Ich bin vor einiger Zeit mal nach Bietigheim-Bissingen gekommen und war von dem dortigen Stadtpark sehr begeistert. Da war nur ne Landesgartenschau. 1989. Wenn ich das vergleiche mit dem was von der Buga z.B. in Erfurt übrig ist ... Erschreckend wird es wenn man das mit Landesgartenschauen z.B. in Löbau oder Apolda vergleicht.
Bietigheim-Bissingen dürfte nicht arm sein, da sitzen z.B. Porsche, Dürr AG, Bosch, etc.
https://zutun.de/bietigheim-bissingen/j ... rbeitgeber
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 9. Juni 2025, 00:26 Dabei ist die lippische Rose sogar im Landeswappen drin :p
Ich habe die Folgen der auf Rhein/Ruhr fokussierten regionalen Entwicklungspolitik in NRW Ende der 90er/Anfang der Nuller Jahre selber erlebt. Und dabei auch erfahren, dass es an dem Spruch "Gott erschuf die ganze Welt, außer den Raum Bielefeld" mehr als nur ein Körnchen Wahrheit dran war. Dasselbe galt für die Eifel und das Sauerland.
Im Raum OWL hat das dann ja auch richtig heftige Folgen gehabt: die Gegend, insbesondere die Grenzbereiche des Weserbeglandes zu Niedersachsen und zu Hessen ist eine Region, die in den letzten Jahrzehnten für spektakuläre Verbrechen bekannt wurde. Und dafür, dass sich dort gerne Reichsbürger u.a. verstecken.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 15:20 :rofl: Ist ja spannend.

Hielten sich die Galerien, Konzerthallen und Museen ohne Touristen und Besuchern aus dem Umland?

Und wer dir vor die Füße latscht, lebt auf dem Dorf? Fragst du ihn oder steht es auf seiner Stirn?

Ich sag mal so...ich finde viel Ekelhaftes in Großstädten. Apropos...ich hoffe, die ganze Kotze durch Einheimische am Hauptbahnhof wurde mittlerweile weggeräumt?
Ich werd demnächst von einem EFH nordöstlich von Berlin, genau mit dem Gartenzaun an der Grenze zu Berlin in eine Gegend etwas südlich von Berlin (aber immer noch im S-Bahn-Bereich) ziehen. Mal sehen. Wenns nach mir gegangen wäre, wärs Angermünde in der Uckermark geworden. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass man von Angermünde ins Zentrum von Berlin schneller und vor allem einfacher kommt als mit dem Auto von Potsdam oder Strausberg. Man geht einfach zum Bahnhof, steigt in den nächsten Regionalzug ein und liest in dem Buch weiter, das man grad angefangen hat zu lesen. Oder hört irgendwas weiter. Früher haben die reichen und vornehmen Leute sich kutschieren lassen. Heute hält man es für vornehm, selbst zu kutschieren und seine Lebenszeit für nix zu vergeuden.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 14:49 Dorfbewohner haben meist ein Auto, welches sie aus dem Dorf in die Stadt fährt, um dort das kulturelle Leben, Konzerte und Ausstellungen zu genießen.
Das wär das wirklich letzte für mich. MIt dem Auto in die Stadt, um ein Konzert zu besuchen. Ein Auto brauche ich, um einen Sack Gartenerde aus dem Baumarkt zu holen oder um meinen Musikkrempel mal irgendwohin zu transportieren. Man kann aus der Stadt dorthin flüchten, wo es ausreichend öffentliche Verkehrsmittel gibt. So schwer ist das gar nicht. Ich hab mich schon öfter darüber gewundert, wie eigentlich intelligente, nicht demente und nicht gebrechliche Personen damit nicht zurechtkommen. Keine Fahrpläne recherchieren können. Ihren Tagesaublauf nicht planen können. Nicht wissen, welche Freude es machen kann, nicht in einem Blechkäfig irgendwohin zu fahren.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 11. Juni 2025, 23:53 Das wär das wirklich letzte für mich. MIt dem Auto in die Stadt, um ein Konzert zu besuchen.
Wie würdest Du das denn machen, wenn Du auf dem Dorf wohnen würdest und in der Stadt ein Konzert besuchen möchtest? Und komme mir nicht mit ÖPNV - da stehst Du nämlich spätestens nach dem Konzert dumm rum. Oder glaubst Du etwa, dass abends noch Busse in die Dörfer fahren?
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 00:03 Wie würdest Du das denn machen, wenn Du auf dem Dorf wohnen würdest und in der Stadt ein Konzert besuchen möchtest? Und komme mir nicht mit ÖPNV - da stehst Du nämlich spätestens nach dem Konzert dumm rum. Oder glaubst Du etwa, dass abends noch Busse in die Dörfer fahren?
Kommt drauf an, welche Dörfer und wo.

Ach Gott, ja. Als wenns dabei um wirklich etwas Objektives ginge. Da gehts um unterschiedliche Lebensentwürfe und unterschiedliche Präferenzen. Im Großen und Ganzen kann man sich in einem Land wie Deutschland aber seine Lebensentwürfe verwirklichen. Gottseidank. Mit unterschiedlich großem Aufwand natürlich.

Man kann in einem Dorf leben, wenn man in der Großstadt groß geworden ist und man kann in der Großstadt wohnen, wenn man auf dem Dorf groß geworden ist. Mit dieser Variabilität der Menschen muss die Politik, die Gesellschaft, der Staat umgehen können. Mit gewissen Einschränkungen kann man sagen: Wer in einem Dorf ohne oder fast ohne ÖPNV leben will, der will es eben. Kein Problem. Einen Anspruch muss man politisch durchsetzen. Was weiß ich. Einen anderen Bürgermeister, eine andere Landkreisregierung usw. wählen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Ebiker »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 11. Juni 2025, 23:38 Ich werd demnächst von einem EFH nordöstlich von Berlin, genau mit dem Gartenzaun an der Grenze zu Berlin in eine Gegend etwas südlich von Berlin (aber immer noch im S-Bahn-Bereich) ziehen. Mal sehen. Wenns nach mir gegangen wäre, wärs Angermünde in der Uckermark geworden.
Angermünde ist kein Dorf. Zieh mal auf ein Dorf in der Uckermark. dann wirst du dich gezwungenermassen in ein Auto setzen. Da ist nix, kein laden, kein Arzt , keine Kultur, kein Bus.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Maikel »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 00:03 Wie würdest Du das denn machen, wenn Du auf dem Dorf wohnen würdest und in der Stadt ein Konzert besuchen möchtest?
Fahrrad/er/Falträder o.ä. ins/ans Auto; damit in die Großstadt fahren und "irgendwo" ohne Stress günstig parken, dann mit Fahrrad weiter. Mache ich regelmäßig so, wenn ich zu Konzert und/oder Einkaufsbummel usw. in eine andere Stadt fahre.
Es gibt in den Städten auch Fahrräder und E-Scooter zu mieten.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 01:07 Kommt drauf an
[....]
Also keine Antwort von Dir, wie Du von der Konzertveranstaltung in der Stadt - zu der Du nie mit dem Auto fahren würdest - abends wieder nach Hause kommst. Dachte ich mir...
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 10:09 Also keine Antwort von Dir, wie Du von der Konzertveranstaltung in der Stadt - zu der Du nie mit dem Auto fahren würdest - abends wieder nach Hause kommst. Dachte ich mir...
Na zu Fuß wie andere Herren auch wo gegen Autos und co sind :)

Fahrrad eventuell noch. Aber das will Ich bei einer gewissen Entfernung mal sehen bei entsprechender Witterung ;)

Natürlich kann man sagen unötig Fahren mit Auto, LKW ist nicht schlau. Was ja stimmt. Aber auf Auto und Co sind Wir alle noch angewiesen, selbst Städte wie Kopenhagen/ Oslo.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Ebiker »

Cobra9 hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 10:49
Natürlich kann man sagen unötig Fahren mit Auto, LKW ist nicht schlau. Was ja stimmt. Aber auf Auto und Co sind Wir alle noch angewiesen, selbst Städte wie Kopenhagen/ Oslo.
Ich lebe autofrei, aber auf dem Dorf oder selbst in einer Kleinstadt könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 00:03 Wie würdest Du das denn machen, wenn Du auf dem Dorf wohnen würdest und in der Stadt ein Konzert besuchen möchtest? Und komme mir nicht mit ÖPNV - da stehst Du nämlich spätestens nach dem Konzert dumm rum. Oder glaubst Du etwa, dass abends noch Busse in die Dörfer fahren?
Da geht es ohne einen Verkehrsmix aus ÖPNV und Individualverkehr in der Regel nicht, zumal man nicht jeden Wohnplatz (Fachbegriff für Siedlungen von einer Größe unterhalb eines Dorfes) kann da angeschlossen werden. Wichtig sind dabei dann allerdings gut erreichbare zentrale Verkehrsknoten, die auch noch spätabends angefahren werden.
Und sowas wird dann auch sehr gut angenommen.
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Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Ebiker hat geschrieben: Donnerstag 12. Juni 2025, 11:29 Ich lebe autofrei, aber auf dem Dorf oder selbst in einer Kleinstadt könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen.
In Stuttgart usw. war ich weitgehend ohne Auto. Aber es gibt für Auto usw. oft keine Alternative. Nimm die Rettung
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