Dark Angel hat geschrieben: ↑Sonntag 1. Juni 2025, 19:03
Der Treibhauseffekt wird die Strahlungsenergie der Sonne in Wärmeenergie umgewandelt. Einen Teil dieser Wärmeenergie absorbiert die Erde bzw die Treibhausgase und der Rest wird wieder in den Weltraum abgestrahlt ==> offenes System.
Wo soll man da anfangen? Solche Aussagen unterstreichen nur einmal mehr, dass die Menschen nicht die geringste Ahnung von Klimaphysik haben. Ich glaube das ist sogar erwünscht, weil man sonst leicht auf die Fehler im Narrativ kommen könnte. So lange aber niemand was weiß, bleibt nur rumstochern im Dunkeln.
Also der THE:
Er lässt sich am leichtesten anhand eines schlichten Diagramms erklären.
https://greenhousedefect.com/fileadmin/ ... d/CKS8.png
Das findet sich so analog in der Beschreibung des THEs durch den IPCC, oder ein sehr ähnliches Diagramm in Held, Soden 2000. Es gibt einerseits eine durchschnittliche Abstrahlhöhe die etwa 5km in der Troposphäre liegt. Das liegt an Faktoren die im terrestrischen IR Bereich die optische Dichte der Atmosphäre erhöhen, also THGe, Wolken, Aerosole. Andererseits gibt es den troposphärischen Wärmegradienten (ca. 6,5K/km), der für den Temperaturunterschied zwischen Oberfläche und dieser Abstrahlhöhe verantwortlich ist. Dieser ist im Wesentlichen der adiabatischen Eigenschaft von Gasen geschuldet. Und so ist in diesem Beispiel die Abstrahltemperatur nur 255K, die Oberflächentemperatur 288K, und die Differenz eben 33K = der THE.
Der THE hat nichts mit "Gegenstrahlung" zu tun, oder mit "Strahlungsosmose" im Sinne einer Atmosphäre die durchlässiger für KW- als LW-Strahlung ist. Ich betone das deshalb, weil es unendlich viele "Quellen" gibt, die das fälschlich behaupten. Das gilt übrigens auch für den IPCC selbst, der erst seit dem 5.AR eine halbwegs korrekte Definition hinbekommen hat.
Wichtig ist auch zu wissen, dass der THE nichts Reales ist, sondern eine Abstraktion, eine theoretische Sichtweise die sich auf die Emissionsseite beschränkt. Das ist etwa so als würde man sagen Mond und Sonne sind gleich groß. Stimmt ja auch, von der Erde aus gesehen. In der Realität ist das aber gänzlich anders. Und so ist auch der THE nur unter gewissen theoretischen Randbedingungen "wahr".
Diese Randbedingungen sind:
a) Temperaturgradient wie gegeben
b) Energiebudget wie gegeben
c) die Annahme von Emissionsgraden = 1 (für jeden realen Emissionsgrad < 1 schrumpft der THE)
Es ist leicht zu sehen wieso sich das nicht auf die Realität umlegen lässt. Der Großteil des THEs wird durch Wolken und Wasserdampf bewirkt (ungefähr 2/3). Diese haben aber entscheidenden Einfluß auf Randbedingungen a) und b). Wasserdampf senkt den Temperaturgradienten und kühlt damit die Erde. Ohne WD wäre Temperaturgradient ein instabiler Adiabat von ca. 10,8K/km. Ohne Wolken wiederum wäre das Energiebudget deutlich größer, also ca. 290W/m2 statt bloß 240W/m2.
Das heißt sowohl WD als auch Wolken haben nicht nur wärmende, sondern auch stark kühlende Wirkung, was sich in Summe etwa ausgleicht. In der theoretischen Sichtweise "THE" spielt das keine Rolle, wegen der genannten Randbedingungen. In der Realität lässt sich das jedoch nicht trennen. Es sind nicht "Schrödingers Wolken" die zugleich existieren und nicht existieren, es geht nur entweder oder. Effektiv ist der THE netto, wenn man so will, recht klein, nur ca. 8K.