Ich möchte dir nicht zu nahetreten, aber es scheint mir, du hast wirklich wenig Wissen darüber, wie gefährlich Radioaktivität ist. Daher lies bitte den Beitrab bis zum Schluss durch.Kölner1302 hat geschrieben: ↑Samstag 17. Mai 2025, 09:57 In Belgien werden die 50 Jahre alten AKW, nachdem die Schließung seit 20 Jahren geplant ist, nun wieder auf unbestimmte Zeit weiter betrieben.
Bis sie durchknallen?
In der Hauptwindrichtung liegen das Rheinland und Maastricht.
In den meisten Ländern gibt es die Regulierung, dass eine jährliche Dosis von 20mSv durch Berufswege erlaubt ist (bspw. Piloten/Flugbegleiter).
Was bedeutet das nun konkret? Es bedeutet, dass das Krebsrisiko auf die Lebensdauer um 0,1% steigt. Das bedeutet wiederum, dass 1000 Piloten/Flugbegleiter eine Krebserkrankung mehr hätten, als 1000 Nicht-Piloten/Flugbegleiter.
Nun setzen wir die Zahlen in den richtigen Kontext. Es werden rund 40% der Menschen in ihrem Leben Krebs bekommen.
D.h. unter 1000 Nicht-Piloten/Flugbegleitern werden rund 400 Leute Krebs bekommen, bei den Piloten/Flugbegleitern sind es 401.
Nun wirst du vermutlich sagen, gut, das scheint vernünftig, das erhöhte Krebsrisiko ist ja minimal und deswegen auf Flugverkehr zu verzichten absurd.
Nun schauen wir uns die radioaktive Belastung in der Evakuationszone von Fukushima an. Die liegt bei maximal 100mSv/Jahr. Der Zusammenhang von Krebsfällen und Dosismenge ist linear. D.h. in dieser Zone besteht eine fünffache Krebserkrankungsgefahr im Vergleich zu einem Piloten/Flugbegleiter. Also 0,5%. Das bedeutet, bei 1000 Menschen 405 statt 400 Krebsfälle.
Andere gesundheitliche Risiken bei dieser Dosis von Radioaktivität sind nicht bekannt. Du wirst keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall, und auch keinen Bandscheibenvorfall wegen Radioaktivität bekommen. Du wirst auch nicht grün und es wird dir auch kein drittes Ohr wachsen. Man evakuiert also Hunderttausende Menschen, wegen einem erhöhten Krebsrisiko von 405 statt 400 Fällen.
Es ist übrigens nicht grundlos so, dass Fukushima keine Filter bei seinem Lüftungssystem hatte, wie es modernere AKWs haben. Das Kraftwerk ist aus den 60ern. Da hat man eben gesagt, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn die Anzahl an Krebsfällen im äußersten Notfall minimal ansteigen. Am Ende des Tages sind folgende Aktivitäten um ein Vielfaches krebserregender, als in der "high risk zone" um Fukushima:
* Eine Stunde/Woche Sonnenbaden ohne ausreichenden UV-Schutz
* Grillen, vor allem mit Kohle
* gelegentlich Rauchen (von Kettenrauchen brauchen wir nicht anfangen)
* Moderat Alkohol trinken (von Alkoholismus brauchen wir nicht reden)
* Übergewicht (von Adipositas brauchen wir nicht reden)
* Viele Chemikalien, mit denen wir im Alltag in Kontakt stehen
Aber natürlich wirst du niemals irgendwo diese korrekt eingeordnete Gefahr von Radioaktivität lesen. Stattdessen wurde dir erzählt, dass Radioaktivität die tödlichste Gefahr des Universums ist und man bei einem Fall wie Fukushima nun Hunderte Milliarden in die Hand nehmen muss, um ein paar Hundert Krebsfälle zu vermeiden.