Selina hat geschrieben: ↑Dienstag 11. Februar 2025, 15:20
Ja, mit friedenspolitischen Vorschlägen tut sich Die Linke schwer. Hat auch mit der Entstehungsgeschichte der Partei zu tun und mit der jeweiligen Sozialisation der Mitglieder.
Aber schon wegen der vielen Kleinen Anfragen würde ich mich freuen, wenn die Partei im Bundestag bliebe und vielleicht wieder Fraktionsstärke hätte. Denn ohne die veröffentlichten Antworten auf diese zahlreichen Kleinen Anfragen wüsste man vieles einfach nicht, was Zahlen und Fakten zur Armut anbelangt, zum Waffenexport, zum Bürgergeld-Bezug vermeintlich "Fauler" etcpp
Ich habe die Linke übrigens auch zur EUP-Wahl gewählt, weil sie es tatsächlich wagte, sich gegen den Trend zu stemmen und mit der Aufstellung von Carola Rackete ein deutliches Statement abzuliefern, dass die Übernahme rassistischer Narrative keine Zwangsläufigkeit sein muss.
Der Infovalue, klare soziale Positionen, eindeutiger Antifaschismus - und für mich relevant: das Austreten der sich dem Zeitgeist anbiedernden Wagenknechte [klar kann mit den Faschos stimmen, man muss es aber auch nicht] -, gibt mehr als genug Gründe, die Linke zu wählen. Zumal die Linke mittlerweile sowas wie den ideellen Gegenentwurf zum grassierenden Autoritarismus darstellt. Das Recht des Stärkeren ist nie Recht, nur Macht. Von Trump über Merz bis Putin: Ich sehe dahinter ein Weltbild, das sich gleicht [der Fairness halber: mit Unterschieden], wonach es eben die Macht der Stärke sei, der sich die Schwachen zu unterwerfen haben. Ideell betrachtet, sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Abpressen der Welt durch Trump, der Vorstellung, dass die Ukraine sich Russlands Sicht zu fügen hätte (das völkische Gewäsch ist da nur Folklore) oder dem Wortbruch verbunden mit der Ansage, dass jetzt keine Kompromise mehr möglich seien. Vulgo: Wir haben Recht und ihr müsst folgen.
Aber wie sollte solch ein Autoritarismus auch abstoßend wirken, wenn vorgelebt wird, dass immer mehr immer besser und immer geil ist. Es ist das implizite Versprechen, bei dem autoritären Scheiß nicht auf der Seite der Schwachen zu stehen. Die beste Imprägnierung gegen völkischen Shit ist die Teilhabe am absurd ungleich verteilten Vermögen. Ja, liebe red scarecrows, ich rede von Umverteilung. Buh!