tarkomed hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 17:29
Hast du schon Schwimmpuffer gekauft? Der Bach muss ganz schön mächtig sein, um Deutschland mitreißen zu können...
Es gibt schon Stromanbieter, die flexible Tarife für Privatkunden anbieten. Man kann über eine App den Strompreis minutengenau verfolgen und seine elektrischen Geräte entsprechend ein- und ausschalten und spart dadurch Geld.
So ähnlich wird es mit Habecks Plan ablaufen. Man wird die Produktion hoch- oder herunterfahren je nachdem, wie der Strompreis gerade steht und man wird dadurch seine Stromkosten reduzieren oder eben nicht, wenn man die Produktionslast beibehält, weil es vorteilhafter ist. Alles nur eine Kalkulationsfrage und kein Grund zur Panik, außer wenn man darauf abzielt und das tut die "Welt" ganz offensichtlich.
Dass du wieder mal gar nichts kapierst, in deiner Blase, war eigentlich klar.
Es geht nicht um den Strompreis, sondern um das
Netzentgelt. Bisher wurden diejenigen Unternehmen mit Rabatten belohnt, die
kontinuierlich Strom abnehmen und damit durch (gute)
Planbarkeit stabilisierend auf das Versorgungssystem einwirkten. DAS soll sich ändern!
Unternehmen, die kontinierlich Strom abnehmen/verbrauchen, sollen durch höheres Netzentgelt bestraft werden und die belohnt, die sich am Angebot von Zappelstrom orientieren und jeweils die Produktiuon hochfahren oder drosseln.
Und das funktioniert in modernen hocheffizienten Unternehmen nicht, das dunktioniert in der Chemieindustrie nicht, in der Stahlindustrie ebenso wenig.
Das bedeutet eine Wende um 180 Grad, weil bisher die Kraftwerkskapazitäten für Industrie und Privatabnehmer geplant wurden. Jetzt sollen die Abnehmehmer, je nach Angebot planen.
Es ist NICHT "die Welt", die Panik verbreitet, es sind Vertreter Industrie und des Wirtschaftsrates, die Alarm schlagen, die Habecks Pläne als
verheerend für den Industriestandort Deutschland brandmarken und die haben deutlich mehr Ahnung von Wirtschafts- und Produktionsprozessen als der User tarkomed in seinem Wolkenkuckuchsheim.
Chemieparks beispielsweise arbeiten nach einem Verbundmodell, bei dem die Neben- und Abfallprodukte des einem Unternehmens die Rohstoffe für ein anderes Unternehmen bilden.
Hinzu kommt, dass Chemieanlagen derart kapitalintensiv sind, dass sie 24/7 arbeiten müssen, um effektiv zu sein.
Das heißt, der Chemiepark Leuna - einer der größten Chemieparks Europas - würde dichtmachen (müssen) und mit ihm alle anderen, was den Verlust von zigTausend Arbeitsplätzen bedeuten würde.
Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzender der Fachvereinigung Chemieparks würden die Pläne Habecks eine
Verfünffachung des Netzentgelts, was eine Produktion in Deutschland unmöglich machen würde, weil die Branche dann international nicht mehr wettbewerbsfähig wäre.
Aber lt. User trakomed is das alles ja gaa nich schlümm, alles nur eine Frage der Kalkulkation - wir schaffen das ...
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen