Eure Bestattung

[Liegestuhl]

Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht, was mit meinem Körper passieren soll, wenn ich irgendwann mal sterbe.

Dabei hat sich meine Einstellung fundamental geändert. Bisher waren meine Präferenzen klar: Einäscherung und dann in einem Friedwald unter einem Baum beerdigt werden. Am Wochenende haben wir meine Tante auf diese Art unter die Erde bekommen und ich empfand das live Miterlebte plötzlich gar nicht mehr so würdig. Zudem war der Friedwald 25 km vom Wohnort meines fast 90jährigen Onkels entfernt. Mein Verständnis für diese Wahl hielt sich in Grenzen.

Ich habe mir zu diesem Thema eine Menge Gedanken gemacht und bin letztlich zu dem Schluss gekommen, dass Beerdigungen nichts für einen Verstorbenen machen. Beerdigungen sind ausschließlich für die Hinterbliebenen da. Es ist ihre Möglichkeit die Trauer zu verarbeiten. Ob ich verbrannt oder eingebuddelt werde, bekomme ich ohnehin nicht mehr mit.

Ich habe meiner Frau am Wochenende mitgeteilt, dass es mein Wunsch ist, dass sie ausschließlich darüber entscheidet, wie meine Bestattung ablaufen soll und dass sie entscheidet, wo ich bestattet werde.

Wie sieht es bei euch aus? Wie möchtet ihr später einmal bestattet werden?



PS: Ich bin nicht krank und ich erwarte auch nicht mein frühes Ableben. Keine Sorge! Just my cc

[Misterfritz]

Wie sieht es bei euch aus? Wie möchtet ihr später einmal bestattet werden?

Ich weiß das schon lange, werde das auch in nicht zu langer Zeit auch festlegen:
Anonyme Seebestattung in der Nordsee. Kostet rund 1.900€, werde ich auch vorab schon bezahlen.

[Billie Holiday]

Ich werde meine Organe spenden, hinterher verbrannt und dann wird meine Urne unter einem Baum in einem Friedwald beigesetzt.
Dieser Friedwald befindet sich fast in Sichtnähe zu meiner Wohnung, nebenan wohnt eine Herde Wisente und der Wald ist sehr schön zum Spazieren gehen.
In meinem Freundeskreis gibt es viele, die es so halten wollen wie ich, also Organe spenden und dann ab untern Baum.
Wer will, kann mich anlässlich eines Spazierganges besuchen, aber niemand muss sich verpflichtet fühlen, ein Grab zu pflegen oder einen Grabstein auszusuchen.
Das mit den Organen ist mir wichtig, der Wald auch als ein sehr schöner letzter Ort. Auch wenn ich das dann nicht mehr mitbekomme.

Da bei mir ein Hirntumor festgestellt wurde, ist das ein Gedanke, der mich ab und zu mal zwischendurch streift.

[jack000]

Ich habe mir zu diesem Thema eine Menge Gedanken gemacht und bin letztlich zu dem Schluss gekommen, dass Beerdigungen nichts für einen Verstorbenen machen. Beerdigungen sind ausschließlich für die Hinterbliebenen da. Es ist ihre Möglichkeit die Trauer zu verarbeiten. Ob ich verbrannt oder eingebuddelt werde, bekomme ich ohnehin nicht mehr mit.

Interessanter Gedanke. So habe ich das noch nie gesehen. Aber ich sehe das so wie du. Ich würde meiner Freundin empfehlen, dass Grab möglichst pflegeleicht zu gestalten, so das ich nach meinem Ableben ich ihr nicht durch mein Grab noch viel Arbeit mache. Auf irgendwelche Pflanzen die gepflegt werden müssen, kann ich getrost verzichten.

[Liegestuhl]

Anonyme Seebestattung in der Nordsee.

Muss man dafür nicht eine besondere Beziehung zur Seefahrt nachweisen?

[Kritikaster]

Muss man dafür nicht eine besondere Beziehung zur Seefahrt nachweisen?

Nein. Das bieten viele Bestattungsunternehmen an. Meine Schwester z.B. (im Gesundheitswesen tätig) hat das für sich auch schon vor Jahren arrangiert.

[Tom Bombadil]

Da bei mir ein Hirntumor festgestellt wurde...

Alles Gute!

[Billie Holiday]

Alles Gute!

Danke Wird schon alles gut werden.

[PeterK]

Da bei mir ein Hirntumor festgestellt wurde, ist das ein Gedanke, der mich ab und zu mal zwischendurch streift.

Ich wünsche Dir gute Ärzte, schnelle Genesung und alles Gute.

[Billie Holiday]

Ich wünsche Dir gute Ärzte, schnelle Genesung und alles Gute.

Danke, das ist nett.

[peterkneter]

Wie sieht es bei euch aus? Wie möchtet ihr später einmal bestattet

Wenn das deine Frau entscheiden soll hat sie dir hoffentlich auch gesagt, wie sie es für sich gehandhabt haben möchte. Oft geht man einfach davon aus, dass man schon als erstes sterben wird und dann plötzlich läuft es ganz anders. Das habe ich in der eigenen Familie mitbekommen. Ebenso sollte das Erbe besprochen sein für jeden möglichen Fall. Meine Großeltern dachten auch sie würden gleichzeitig sterben. Warum auch immer. Jedenfalls haben sie fürs Erbe alles auf die Kinder verteilt. Doch dann ist mein Opa zuerst gestorben und meine Oma hätte nach dem Testament nichts mehr gehabt...

[Cobra9]

Verbrennen und an einem Ort der festgelegt ist verstreut werden.

Ich habe es geregelt sowie bezahlt

[Cobra9]

Danke, das ist nett.

Ernsthaft alles Gute für Dich

[Alana4]

@Billie
Wünsche Dir das Beste!

Und sonst.....
Mein Mann und ich haben irgendwann in sorglosen Zeiten mal drüber geredet, für uns war klar, anonym auf der grünen Wiese. Zur ewigen Grabpflege soll kein Hinterbliebener "gezwungen" sein. Wer weiß schon, wo das Leben jeden hinträgt? Es kam anders: der Vater meiner Kinder, mein Partner, Freund und Liebster starb vor der Zeit. Ich hatte mit seiner "grünen Wiese " kein Problem.......aber unsere Kinder! Die wollte gern einen Ort, einen Namen an diesem Ort......so wurde es ein halb-anonymes Urnengrab, ein kleines Beet mit einer Stele in der Mitte, an der Seite, wo die Urne ist, ist der Namen graviert. Es sind mehrere Namen , fremde Namen drauf. Aber das macht nichts, die Kinder gehen hin.....Ich nicht. Aber das ist egal. Wichtig war das Empfinden der Kinder, für mich gab und gibt es eh keinen Trost, egal wo und wie.

Und ja, manche Dinge sollten tatsächlich besprochen und geregelt werden, auch wenn der Fall der Fälle unendlich weit weg scheint. Was man so gern belächelt oder gar verachtet heutzutage: geregelte Verhältnisse machen das Schwere zwar nicht leichter, aber wenigstens nicht noch schwerer.

[JJazzGold]

Ich werde meine Organe spenden, hinterher verbrannt und dann wird meine Urne unter einem Baum in einem Friedwald beigesetzt.
Dieser Friedwald befindet sich fast in Sichtnähe zu meiner Wohnung, nebenan wohnt eine Herde Wisente und der Wald ist sehr schön zum Spazieren gehen.
In meinem Freundeskreis gibt es viele, die es so halten wollen wie ich, also Organe spenden und dann ab untern Baum.
Wer will, kann mich anlässlich eines Spazierganges besuchen, aber niemand muss sich verpflichtet fühlen, ein Grab zu pflegen oder einen Grabstein auszusuchen.
Das mit den Organen ist mir wichtig, der Wald auch als ein sehr schöner letzter Ort. Auch wenn ich das dann nicht mehr mitbekomme.

Da bei mir ein Hirntumor festgestellt wurde, ist das ein Gedanke, der mich ab und zu mal zwischendurch streift.

Eine meiner Freundinnen lebt mit ihren Hirntumor seit zwanzig Jahren. Der wird einmal im Jahr untersucht, wächst und rührt sich nicht. Sie geht inzwischen davon aus, dass das bis zu ihren Tod in zwanzig bis dreißig Jahren so bleibt. Das wünsche ich dir auch, oder alternativ eine problemlose Beseitigung!

Trotz Organspendeausweis, meine Organe will in meinem Alter wahrscheinlich niemand mehr. Zudem gehe ich davon aus, dass ich noch gut zwanzig Jahre habe. Ergo werden sie wohl mit mir verbrannt werden. Meine verrottbare Urne geht in den Friedwald unterhalb der Burg Trifels.

https://www.trifelsruhe.de/trifelsruhe/

Die Modalitäten habe ich längst festgelegt und die Kosten sind beim Beerdigungsinstitut meines Vertrauens gedeckelt.
An den Wurzeln des Baumes muss niemand stehen, wenn meine Überreste dort eingebuddelt werden.
Wer auf der von mir angelegten Liste dann noch lebt, der geht in mein Lieblingsrestaurant, trinkt auf mein Wohl und speist vorzüglich. So, wie ich es immer handhabe.
Hoffentlich lebt der Besitzer und geniale Koch länger als ich.

So ähnlich habe ich auch vorletzte Woche meine Mutter begraben, allerdings im familiären Urnengrab.
Schöne klassische Musik, ausgezeichnet gelungene Predigt, hervorragendes Essen und geselliges Zusammensein. Exakt so, wie sie es geliebt hätte.
Es war einstimmiger Meinung nach, so paradox es klingt, eine schöne Beerdigung.
Ein schöner letzter Abschied von meiner Mutter.
Genauso möchte ich auch verabschiedet werden und in angenehm gesättigter Erinnerung bleiben.

[Billie Holiday]

Eine meiner Freundinnen lebt mit ihren Hirntumor seit zwanzig Jahren. Der wird einmal im Jahr untersucht, wächst und rührt sich nicht. Sie geht inzwischen davon aus, dass das bis zu ihren Tod in zwanzig bis dreißig Jahren so bleibt. Das wünsche ich dir auch, oder alternativ eine problemlose Beseitigung!

Trotz Organspendeausweis, meine Organe will in meinem Alter wahrscheinlich niemand mehr. Zudem gehe ich davon aus, dass ich noch gut zwanzig Jahre habe. Ergo werden sie wohl mit mir verbrannt werden. Meine verrottbare Urne geht in den Friedwald unterhalb der Burg Trifels.

https://www.trifelsruhe.de/trifelsruhe/

Die Modalitäten habe ich längst festgelegt und die Kosten sind beim Beerdigungsinstitut meines Vertrauens gedeckelt.
An den Wurzeln des Baumes muss niemand stehen, wenn meine Überreste dort eingebuddelt werden.
Wer auf der von mir angelegten Liste dann noch lebt, der geht in mein Lieblingsrestaurant, trinkt auf mein Wohl und speist vorzüglich. So, wie ich es immer handhabe.
Hoffentlich lebt der Besitzer und geniale Koch länger als ich.

So ähnlich habe ich auch vorletzte Woche meine Mutter begraben, allerdings im familiären Urnengrab.
Schöne klassische Musik, ausgezeichnet gelungene Predigt, hervorragendes Essen und geselliges Zusammensein. Exakt so, wie sie es geliebt hätte.
Es war einstimmiger Meinung nach, so paradox es klingt, eine schöne Beerdigung.
Ein schöner letzter Abschied von meiner Mutter.
Genauso möchte ich auch verabschiedet werden und in angenehm gesättigter Erinnerung bleiben.

Oh nein, ist deine Mutter verstorben. Das tut mir leid. Du hattest sie in Coronazeiten so betüddelt und beschützt.

Vermutlich sind wir zu rational, um großes Aufhebens zu machen. Das mit dem Wald ist für mich ein guter Gedanke, und solange es Patienten gibt, die noch was von mir gebrauchen können - bitte sehr.
Ich habe ganz schlicht jemanden nach einer Organspende aufleben sehen und neue Lebensqualität erlangen, daher trage ich, seit ich Mitte 20 war, einen Spenderausweis mit mir rum.

Ich muß immer an meine Chefin denken, die ähnlich Alana so liebevoll von ihrem verstorbenen Mann spricht. Wenn jemand mich mal später mit warmen Worten erwähnt und vielleicht über eine meiner Macken lacht, dann ist das doch genug. Das mit dem Friedwald ist eine Sentimentalität, die jetzt zu Lebzeiten ganz hübsch ist.

[JJazzGold]

Oh nein, ist deine Mutter verstorben. Das tut mir leid. Du hattest sie in Coronazeiten so betüddelt und beschützt.

Vermutlich sind wir zu rational, um großes Aufhebens zu machen. Das mit dem Wald ist für mich ein guter Gedanke, und solange es Patienten gibt, die noch was von mir gebrauchen können - bitte sehr.
Ich habe ganz schlicht jemanden nach einer Organspende aufleben sehen und neue Lebensqualität erlangen, daher trage ich, seit ich Mitte 20 war, einen Spenderausweis mit mir rum.

Ich muß immer an meine Chefin denken, die ähnlich Alana so liebevoll von ihrem verstorbenen Mann spricht. Wenn jemand mich mal später mit warmen Worten erwähnt und vielleicht über eine meiner Macken lacht, dann ist das doch genug. Das mit dem Friedwald ist eine Sentimentalität, die jetzt zu Lebzeiten ganz hübsch ist.

Danke, Billie!
Meine Mutter wurde 94 und war die letzten beiden Jahre ein schwerer Pflegefall, Stufe 5. Es war eine Gnade, dass sie friedlich schlafend von uns ging.

Den Friedwald am Fuße der Burg Trifels haben wir durch Zufall entdeckt, durch Neugier erkundet und ein so wundervolles Terrain vorgefunden, dass ich den Gedanken erfreulich finde, dort meine Überreste einzulagern. Du hast recht, es ist eine Sentimentalität, aber wenn es uns doch so gefällt. Vielleicht erleichtert uns diese Sentimentalität es eines Tages zu gehen.

[firlefanz11]

Ich brauch mich zum Glück darum nicht kümmern, da ich keine Hinterbliebenen haben werde.
Wenn dann Asche anonym uff de Wiese...