Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

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Raskolnikof
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Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Kauft ihr auch teures Gemüse aus Spanien, Peru, Kolumbien und von sonst wo der Welt?
Heute in unserem Aldi staunte ich nicht schlecht als ich mir das Gemüse oder besser deren Preise ansah. Paprika aus Spanien das Kilo für 6,49 Euro, Tomaten, die Schale für 3,69 Euro. Ein ca. 70-jähriges Paar neben mir zeigte sich entsetzt und dies ziemlich lautstark gegenüber einer Angestellten, die gerade frische Ware einräumte.

Das war mir denn doch zu viel. Was konnte schließlich die Aldi-Bedienstete dafür? Also schaltete ich mich ein und fragte die beiden, ob sie in ihrer Kindheit auch 365 Tage im Jahr frischen Paprika oder Tomaten bekommen haben oder gar Erdbeeren, Heidelbeeren und Spargel und ob es ihnen deshalb früher schlecht ging. Die beiden erhielten jetzt Schnappatmung. Bevor sie etwas erwidern konnten empfahl ich ihnen stattdessen frische Möhren und Äpfel „Pink Lady“. Letztere 2 KG für 3,69 Euro. Aus beiden zaubere ich ruck-zuck einen leckeren Rohkostsalat. Etwas frech meinte ich dann noch, dass man ja bei lockeren Zähnen oder ausgeleierten Dritten die Möhren entsprechend fein reiben kann.

Was dann kam war außerirdisch. Ich flüchtete schnell in die hinterste Ecke des Marktes.

Frage in die Runde: Kann es sein, dass wir, die Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft heute ziemlich verwöhnt sind? Muss denn wirklich jedes Gemüse und jede Obstart dieser Welt an jedem Tag des Jahres frisch verfügbar sein und das noch möglichst billig?
Ich behaupte NEIN! Und wer dazu eine andere Meinung hat der/die soll dafür gefälligst zahlen und zwar kräftig. Mir vergeht der Appetit wenn ich daran denke, unter welchen Bedingungen Nordafrikanische Sklaven in Spanien auf den Feldern und in den Gewächshäusern für unser Gemüse und Obst schuften müssen und in Bretterverschlägen ohne fließend Wasser und häufig ohne Strom vegetieren müssen. In Südamerika von wo jetzt auch zunehmend Essbares importiert wird sieht es bestimmt nicht besser aus. Da hat es wohl jeder Rumäne und Bulgare in einem Fleisch verarbeitenden Betrieb in Süd-Oldenburg besser.

Mensch Leute, kauft Obst und Gemüse saisongemäß aus unserer Heimat. Wie hieß noch gleich der Werbespruch von einst? „Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch“. Das Angebot an heimischen Gemüse, auch wenn es aus dem Treibhaus kommt ist reichlich und verhältnismäßig preisgünstig so z.B. Möhren, Kohlrabi, verschiedene Salatsorten, Steckrüben, Sellerie und vieles mehr.
Wem das nicht reicht und unbedingt Obst und Gemüse aus dem Süden Europas und aus Übersee benötigt soll dafür auch kräftig zahlen. Von mir aus 10 Euro das Kilo oder noch mehr.

In der derzeitigen Kriegs- und Krisenzeit täten wir gut daran, uns auf das Wesentliche zu beschränken und nicht darüber zu mosern, dass die Erdbeeren oder der Paprika im Winter zu teuer sind. Das deutsche Volk ist in der Mehrheit überfressen. Laut distatis.de sind 61 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen übergewichtig (Stand von 2019).
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Zuletzt geändert von Raskolnikof am Montag 13. März 2023, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
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firlefanz11
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von firlefanz11 »

Ja, ja... Typisches Grünen Geschwafel. :rolleyes:
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Misterfritz
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Misterfritz »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 14:21 Ja, ja... Typisches Grünen Geschwafel. :rolleyes:
Neee, 1919 gab es noch keine Grünen :D
Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45(Stand von 1919).
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firlefanz11
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von firlefanz11 »

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Das ist voll Nazi da so zu schreiben!
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Aurelius88 »

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Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 Kauft ihr auch teures Gemüse aus Spanien, Peru, Kolumbien und von sonst wo der Welt?
Heute in unserem Aldi staunte ich nicht schlecht als ich mir das Gemüse oder besser deren Preise ansah. Paprika aus Spanien das Kilo für 6,49 Euro, Tomaten, die Schale für 3,69 Euro. Ein ca. 70-jähriges Paar neben mir zeigte sich entsetzt und dies ziemlich lautstark gegenüber einer Angestellten, die gerade frische Ware einräumte.

Das war mir denn doch zu viel. Was konnte schließlich die Aldi-Bedienstete dafür? Also schaltete ich mich ein und fragte die beiden, ob sie in ihrer Kindheit auch 365 Tage im Jahr frischen Paprika oder Tomaten bekommen haben oder gar Erdbeeren, Heidelbeeren und Spargel und ob es ihnen deshalb früher schlecht ging. Die beiden erhielten jetzt Schnappatmung. Bevor sie etwas erwidern konnten empfahl ich ihnen stattdessen frische Möhren und Äpfel „Pink Lady“. Letztere 2 KG für 3,69 Euro. Aus beiden zaubere ich ruck-zuck einen leckeren Rohkostsalat. Etwas frech meinte ich dann noch, dass man ja bei lockeren Zähnen oder ausgeleierten Dritten die Möhren entsprechend fein reiben kann.

Was dann kam war außerirdisch. Ich flüchtete schnell in die hinterste Ecke des Marktes.

Frage in die Runde: Kann es sein, dass wir, die Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft heute ziemlich verwöhnt sind? Muss denn wirklich jedes Gemüse und jede Obstart dieser Welt an jedem Tag des Jahres frisch verfügbar sein und das noch möglichst billig?
Ich behaupte NEIN! Und wer dazu eine andere Meinung hat der/die soll dafür gefälligst zahlen und zwar kräftig. Mir vergeht der Appetit wenn ich daran denke, unter welchen Bedingungen Nordafrikanische Sklaven in Spanien auf den Feldern und in den Gewächshäusern für unser Gemüse und Obst schuften müssen und in Bretterverschlägen ohne fließend Wasser und häufig ohne Strom vegetieren müssen. In Südamerika von wo jetzt auch zunehmend Essbares importiert wird sieht es bestimmt nicht besser aus. Da hat es wohl jeder Rumäne und Bulgare in einem Fleisch verarbeitenden Betrieb in Süd-Oldenburg besser.

Mensch Leute, kauft Obst und Gemüse saisongemäß aus unserer Heimat. Wie hieß noch gleich der Werbespruch von einst? „Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch“. Das Angebot an heimischen Gemüse, auch wenn es aus dem Treibhaus kommt ist reichlich und verhältnismäßig preisgünstig so z.B. Möhren, Kohlrabi, verschiedene Salatsorten, Steckrüben, Sellerie und vieles mehr.
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In der derzeitigen Kriegs- und Krisenzeit täten wir gut daran, uns auf das Wesentliche zu beschränken und nicht darüber zu mosern, dass die Erdbeeren oder der Paprika im Winter zu teuer sind. Das deutsche Volk ist in der Mehrheit überfressen. Laut distatis.de sind 61 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen übergewichtig (Stand von 1919).
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Putin Trolle und Putinitsen nennen das Wohlstandsverwahrlosung und das ist betrifft nicht nur dein Beispiel: z.b. Thema Essensverschwendung, Übergewicht, Tempolimit, mein Haus, mein Auto, meine Jacht... sobald es mal darum 'weniger ist mehr" geht, beginnt das große Jammern. Wenn Menschen früherer Jahrhundert genauso "empfindlich" und nicht hart im Nehmen gewesen wären, der Homo sapiens wäre wohl längst im Naturkundemuseum der Geschichte zu bewundern gewesen.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Quatschki »

Die Grundaussage stimmt natürlich:
Esst lieber mal 'nen Apfel.
Statt einer pinken Lady geht auch eine queere Quitte
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von JJazzGold »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 Kauft ihr auch teures Gemüse aus Spanien, Peru, Kolumbien und von sonst wo der Welt?
Selten bis nie, ab und zu eine Avocado und noch seltener eine reife Ananas.
Ansonsten baue ich zum Großteil mein Obst und Gemüse selbst an.
Was bedeutet, dass es bei uns im Winter keine frischen Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen gibt, sondern Wintergemüse und Wintersalate.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Billie Holiday »

Das, was ich mir leisten kann und worauf ich Appetit habe, kaufe ich. Wenn es nicht zu kaufen ist, vermisse ich es nicht.
Ich befürchte, für Kaffeebohnen zahle ich nahezu jeden Preis....
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Quatschki
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Quatschki »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 16:31 Selten bis nie, ab und zu eine Avocado und noch seltener eine reife Ananas.
Ansonsten baue ich zum Großteil mein Obst und Gemüse selbst an.
Was bedeutet, dass es bei uns im Winter keine frischen Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen gibt, sondern Wintergemüse und Wintersalate.
Klingt wie ein DDR-Ostalgiecamp.
Allerdings gab es da überhaupt keine Avocado. Und Ananas nur aus der Dose, wobei der Preis derselben über einem Durchschnittsstundenlohn lag
Aber vielleicht kommen wir da bald wieder hin?
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JJazzGold
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 16:38 Klingt wie ein DDR-Ostalgiecamp.
Allerdings gab es da überhaupt keine Avocado. Und Ananas nur aus der Dose, wobei der Preis derselben über einem Durchschnittsstundenlohn lag
Aber vielleicht kommen wir da bald wieder hin?
Es ist ja nicht wie in der DDR, dass ich nicht könnte, wenn ich wollte.
Aber nach all den Jahren im heißen Ausland, einschließlich Obst- und Gemüseangebot, genieße ich es hier jetzt saisonal zu leben.
Das kann sich auch wieder ändern, wer weiß, aber auf Erdbeeren und Spargel im Winter habe ich noch nie Wert gelegt.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:05Das kann sich auch wieder ändern, wer weiß, aber auf Erdbeeren und Spargel im Winter habe ich noch nie Wert gelegt. [/color]
Zumal der Kram auch nicht so schmeckt, wie die Sachen aus heimischer Ernte.
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firlefanz11
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von firlefanz11 »

Ich kaufe das was ich für ein Kochrezept brauche wenn ich es brauche. Völlig Wurscht zu welcher Jahreszeit u. woher es kommt...
Mir ist dabei übrigens aufgefallen, dass es hier kaum Tomaten aus Italien gibt... Immer nur aus Spanien, Holland u. Deutschland.
Samstags gibts öfters mal Powerfrühstück aus schwarzem Reis, Banane-Mango Püree, getoppt mit Maracujafruchtfleisch u. gerösteten Kokoschips, und in der Therme als Obstmix für zwischendurch frische Mango-, Papaya-, u. Ananas Würfel.
Das lass ich mir nicht nehmen... :x
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firlefanz11
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von firlefanz11 »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:10 Zumal der Kram auch nicht so schmeckt, wie die Sachen aus heimischer Ernte.
DAS stimmt... Deshalb ess ich DAS auch nur in der heimischen Saison...
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JJazzGold
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:10 Zumal der Kram auch nicht so schmeckt, wie die Sachen aus heimischer Ernte.
Richtig.
Ich habe seit ich selbst Tomaten anbaue ohnehin Geschmacksprobleme mit gekauften Tomaten.
Nachdem meine Tomaten hängen bleiben, bis sie reif sind, schmecken die gekauften oft wässrig und wenig aromatisch für mich.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von jack000 »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 Frage in die Runde: Kann es sein, dass wir, die Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft heute ziemlich verwöhnt sind? Muss denn wirklich jedes Gemüse und jede Obstart dieser Welt an jedem Tag des Jahres frisch verfügbar sein und das noch möglichst billig?
Ich behaupte NEIN! Und wer dazu eine andere Meinung hat der/die soll dafür gefälligst zahlen und zwar kräftig.
Du beantwortest deine Frage sogar 2 mal unterschiedlich.
1. "Nein"
2. "der/die soll dafür gefälligst zahlen und zwar kräftig"

Und dann:
Mir vergeht der Appetit wenn ich daran denke, unter welchen Bedingungen Nordafrikanische Sklaven in Spanien auf den Feldern und in den Gewächshäusern für unser Gemüse und Obst schuften müssen und in Bretterverschlägen ohne fließend Wasser und häufig ohne Strom vegetieren müssen.
Die prekäre Situation dieser Feldarbeiter ändert sich nicht, egal zu welcher Jahreszeit.

Worum es geht:
- Dem Verbraucher sollte nicht die Verantwortung aufgebürdet werden beim Kauf von Produkten auch noch die Haftung über die Herstellung zu übernehmen. Es hat schlichtweg alles i.O. zu sein was in den Supermärkten oder sonst wo zu kaufen gibt!
- Die Arbeitsbedingungen müssen akzeptabel sein (Und nein, man wird nicht in der Kleidungsindustrie in Bangladesh die Arbeitsbedingungen von VW-Bandarbeitern in Deutschland durchsetzen können)
- Es muss ökologisch vertretbar sein

=> Folglich geht das nur über den Preis!
=> Die Preise sind doch gestiegen, also warum die Aufregung im Supermarkt?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Mendoza
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Mendoza »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 Kauft ihr auch teures Gemüse aus Spanien, Peru, Kolumbien und von sonst wo der Welt?
Heute in unserem Aldi staunte ich nicht schlecht als ich mir das Gemüse oder besser deren Preise ansah. Paprika aus Spanien das Kilo für 6,49 Euro, Tomaten, die Schale für 3,69 Euro. Ein ca. 70-jähriges Paar neben mir zeigte sich entsetzt und dies ziemlich lautstark gegenüber einer Angestellten, die gerade frische Ware einräumte.

Das war mir denn doch zu viel. Was konnte schließlich die Aldi-Bedienstete dafür?
Das ist natürlich bescheuert. Die Angestellten im Supermarkt machen bestimmt nicht die Preise
Also schaltete ich mich ein und fragte die beiden, ob sie in ihrer Kindheit auch 365 Tage im Jahr frischen Paprika oder Tomaten bekommen haben oder gar Erdbeeren, Heidelbeeren und Spargel und ob es ihnen deshalb früher schlecht ging. Die beiden erhielten jetzt Schnappatmung. Bevor sie etwas erwidern konnten empfahl ich ihnen stattdessen frische Möhren und Äpfel „Pink Lady“. Letztere 2 KG für 3,69 Euro. Aus beiden zaubere ich ruck-zuck einen leckeren Rohkostsalat. Etwas frech meinte ich dann noch, dass man ja bei lockeren Zähnen oder ausgeleierten Dritten die Möhren entsprechend fein reiben kann.

Was dann kam war außerirdisch. Ich flüchtete schnell in die hinterste Ecke des Marktes.

Frage in die Runde: Kann es sein, dass wir, die Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft heute ziemlich verwöhnt sind? Muss denn wirklich jedes Gemüse und jede Obstart dieser Welt an jedem Tag des Jahres frisch verfügbar sein und das noch möglichst billig?
Ich behaupte NEIN! Und wer dazu eine andere Meinung hat der/die soll dafür gefälligst zahlen und zwar kräftig. Mir vergeht der Appetit wenn ich daran denke, unter welchen Bedingungen Nordafrikanische Sklaven in Spanien auf den Feldern und in den Gewächshäusern für unser Gemüse und Obst schuften müssen und in Bretterverschlägen ohne fließend Wasser und häufig ohne Strom vegetieren müssen. In Südamerika von wo jetzt auch zunehmend Essbares importiert wird sieht es bestimmt nicht besser aus. Da hat es wohl jeder Rumäne und Bulgare in einem Fleisch verarbeitenden Betrieb in Süd-Oldenburg besser.
Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass man den Bauern und den Erntehelfern wenig hilft, wenn man deren Produkte boykottiert. Die verdienen dann nämlich kein Geld. Wer will, der soll lieber fair gehandelte Ware kaufen.
Mensch Leute, kauft Obst und Gemüse saisongemäß aus unserer Heimat.
Dumm nur, dass hier weder Bananen noch Orangen noch Mangos etc. wachsen und warum ich darauf grundsätzlich verzichten soll, dass leuchtet mir nicht ein.
Wie hieß noch gleich der Werbespruch von einst? „Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch“. Das Angebot an heimischen Gemüse, auch wenn es aus dem Treibhaus kommt ist reichlich und verhältnismäßig preisgünstig so z.B. Möhren, Kohlrabi, verschiedene Salatsorten, Steckrüben, Sellerie und vieles mehr.
Kein Problem, sicher lecker.
Wem das nicht reicht und unbedingt Obst und Gemüse aus dem Süden Europas und aus Übersee benötigt soll dafür auch kräftig zahlen. Von mir aus 10 Euro das Kilo oder noch mehr.

In der derzeitigen Kriegs- und Krisenzeit täten wir gut daran, uns auf das Wesentliche zu beschränken und nicht darüber zu mosern, dass die Erdbeeren oder der Paprika im Winter zu teuer sind.
Wem es zu teuer ist kann ja umsteigen. Allerdings sowas wie "Pink Lady" findest du in deutschen Gärten auch nicht.
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Dass die Leute wegen zu viel Obst und Gemüse fett werden halte ich allerdings für ein Gerücht.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 16:31 Selten bis nie, ab und zu eine Avocado und noch seltener eine reife Ananas.
Ansonsten baue ich zum Großteil mein Obst und Gemüse selbst an.
Was bedeutet, dass es bei uns im Winter keine frischen Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen gibt, sondern Wintergemüse und Wintersalate.
:thumbup:
Wie bei uns. Wir haben seit Jahren mehr Nutz- als ziergarten und Rasen.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Billie Holiday hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 16:36 ...Ich befürchte, für Kaffeebohnen zahle ich nahezu jeden Preis....
Natürlich gibt es viele Dinge, auf die auch wir nicht verzichten wollen wie Kaffee, Tee oder Bananen. Wo es geht achte ich allerdings auf fair trade Produkte. Geht im Supermarkt aber nicht immer. Und deswegen in die Stadt zu fahren wäre auch nicht gerade CO2-freundlich.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:10 Mir ist dabei übrigens aufgefallen, dass es hier kaum Tomaten aus Italien gibt... Immer nur aus Spanien, Holland u. Deutschland.
Stimmt. Die italiener scheinen ihre Tomaten wohl überwiegend zu verdosen oder machen da Tomatensoße draus.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:16 Nachdem meine Tomaten hängen bleiben, bis sie reif sind, schmecken die gekauften oft wässrig und wenig aromatisch für mich. [/color]
100 Prozent Zustimmung. :thumbup:
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

jack000 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:48 - Die Arbeitsbedingungen müssen akzeptabel sein (Und nein, man wird nicht in der Kleidungsindustrie in Bangladesh die Arbeitsbedingungen von VW-Bandarbeitern in Deutschland durchsetzen können)
- Es muss ökologisch vertretbar sein
Klamotten aus Bangladesch und Nachbarstaaten sind ein ähnliches Thema. Problem da ist nur, dass es zu wenige deutsche oder europäische Alternativen gibt. Ich habe im vergangenen Jahr drei T-Shirts von Trigema (made in Germany) gekauft. Die Qualität war unterirdisch. Ich hatte dazu eine ausführliche Rezension bei amazon gepostet, fair und sachlich. Die wurde gelöscht. Aber das nur nebenbei.
=> Folglich geht das nur über den Preis!
=> Die Preise sind doch gestiegen, also warum die Aufregung im Supermarkt?
Ich rege mich nicht über die gestiegenen Lebensmittelpreise auf sondern nur über Leute die sich darüber aufregen speziell bei Obst und Gemüse, deren Konsum der Befriedigung Luxusgaumen gilt.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Seidenraupe »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 Kauft ihr auch teures Gemüse aus Spanien, Peru, Kolumbien und von sonst wo der Welt?
Selten.
Gerade gab es Gemüse-Fisch-Kartoffelpfanne.
Bis auf Fisch, wenig Salz und bisschen Fett kommt alles aus meinem Garten. Gemüse, Kartoffeln, Kräuter, die Marmelade am Morgen, der obstige Nachtisch: alles selber angebaut.
Am Ende der Woche sind die Äpfel aus Eigenanbau verspeist. Kein Apfel aus dem Laden reicht geschmacklich an meine Äpfel heran.

Es ist mit Arbeit verbunden, die Lebensmittel selber anzubauen und für den Winter haltbar zu machen. Nicht jeder hat die Zeit oder die Möglichkeit dazu (Krankheiten zB)

Die Tomatensämlinge für die neue Saison haben schon das Licht der welt erblickt. Es geht nichts über sonnengereifte Tomaten!! Sonnenwarm aufs Brot, getrocknet in Öl eingelegt, mit Gewürzaufguß eingelegt oder als Tomatensoßen ....Da ich viele verschiedene Sorten anbau, gibts auch ganz verschiedene Soßen .
An einem kalten Winterabend ein Tomatensüppchen von vollreifen grünen Tomaten :thumbup: :thumbup:
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 18:38 Natürlich gibt es viele Dinge, auf die auch wir nicht verzichten wollen wie Kaffee, Tee oder Bananen. Wo es geht achte ich allerdings auf fair trade Produkte. Geht im Supermarkt aber nicht immer. Und deswegen in die Stadt zu fahren wäre auch nicht gerade CO2-freundlich.
Ich denke nicht 24 Stunden an CO2. Wenn ich in die Hölle komme, dann will ich vorher meinen Kaffee getrunken haben.
Ich fahre mit dem Auto zum Einkaufen und baue nichts auf meinem 4 qm großen Balkon an.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Michael_B »

Ich habe momentan nen Ehrgeiz, trotz hoher Inflation günstig einzukaufen. Kaufe jetzt auch die Eigenmarken von Rewe verstärkt (Ja, beste Welt), was ich früher kaum gemacht habe. Und achte auf Sonderangebote. Inflation: Ohne mich. ^^

Ist irgendwie auch mal interessant, zu schauen, dass man gute Sachen kauft, aber je nachdem wie teuer was ist, eben zu etwas anderem zu greifen.
Das war vor 3-4 Jahren ja kein Thema, weil die Lebensmittel bei uns spottbillig waren.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Mendoza hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 17:52 Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass man den Bauern und den Erntehelfern wenig hilft, wenn man deren Produkte boykottiert. Die verdienen dann nämlich kein Geld. Wer will, der soll lieber fair gehandelte Ware kaufen.
Dumm nur, dass hier weder Bananen noch Orangen noch Mangos etc. wachsen und warum ich darauf grundsätzlich verzichten soll, dass leuchtet mir nicht ein.Kein Problem, sicher lecker.Wem es zu teuer ist kann ja umsteigen. Allerdings sowas wie "Pink Lady" findest du in deutschen Gärten auch nicht.
Da bin ich deiner Meinung. Wo immer es geht achte ich auf fair trade. Bei Bananen ist das mittlerweile ja gut möglich. Bei Orangen wird es schwierig. Die Pink Lady von Aldi Nord kommen übrigens aus Frankreich. da habe ich allerdingfs noch ein gewisses vertrauen. Es können natürlich auch "Holsteiner Cox" aus dem alten Land sein. ;)
Dass die Leute wegen zu viel Obst und Gemüse fett werden halte ich allerdings für ein Gerücht.
Das habe ich so auch nicht gemeint. viele deutschen essen einfach zu viel. Wenn sie weniger essen würden leben sie gesünder und müssten sich nicht darüber aufregen, dass das Gemüse so teuer geworden ist. 50 Prozent weniger Fleisch und schon ist auch das teuerste Gemüse und Obst bezahlbar. ;)
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Michael_B hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 22:05 Das war vor 3-4 Jahren ja kein Thema, weil die Lebensmittel bei uns spottbillig waren.
Das sind sie nach meinen Erkenntnissen immer noch. In unseren Nachbarländern wird ja auch alles teurer.
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jack000
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von jack000 »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 22:22 Das habe ich so auch nicht gemeint. viele deutschen essen einfach zu viel.
Tja ... immer diese "viele deutschen" ...
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p5328614
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Raskolnikof
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

jack000 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 22:26 Tja ... immer diese "viele deutschen" ...
Hier gern noch einmal de Link aus meinem Eingangsbeitrag:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema ... wicht.html
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Billie Holiday
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 22:22 Da bin ich deiner Meinung. Wo immer es geht achte ich auf fair trade. Bei Bananen ist das mittlerweile ja gut möglich. Bei Orangen wird es schwierig. Die Pink Lady von Aldi Nord kommen übrigens aus Frankreich. da habe ich allerdingfs noch ein gewisses vertrauen. Es können natürlich auch "Holsteiner Cox" aus dem alten Land sein. ;)

Das habe ich so auch nicht gemeint. viele deutschen essen einfach zu viel. Wenn sie weniger essen würden leben sie gesünder und müssten sich nicht darüber aufregen, dass das Gemüse so teuer geworden ist. 50 Prozent weniger Fleisch und schon ist auch das teuerste Gemüse und Obst bezahlbar. ;)
Warum ist das eigentlich dein Problem?
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 22:22Das habe ich so auch nicht gemeint. viele deutschen essen einfach zu viel. Wenn sie weniger essen würden leben sie gesünder und müssten sich nicht darüber aufregen, dass das Gemüse so teuer geworden ist. 50 Prozent weniger Fleisch und schon ist auch das teuerste Gemüse und Obst bezahlbar. ;)
Das sind aber nicht die, die sich über hohe Preise bei Obst und Gemüse aufregen. Diejenigen, die sich ihr Gewicht mit Burgern, TK-Pizzen, zuckerhaltigen Getränken, etc. zulegen, neigen nicht zum übermässigen Kauf von diesen Produkten.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Quatschki »

Es geht doch nicht nur um Bezahlbarkeit, sondern um die Angemessenheit der Preiserhöhungen.
Da wird argumentiert, dass die Erzeuger auf den Plantagen zu wenig bekommen,
und wenn man dann wirklich die Kalkulation anschaut, steckt sich alles der Handel ein!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von harry52 »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 18:55 Klamotten aus Bangladesch und Nachbarstaaten sind ein ähnliches Thema. Problem da ist nur, dass es zu wenige deutsche oder europäische Alternativen gibt.
Man sollte umgekehrt aber auch nicht glauben,
dass wenn wir die Waren aus armen Ländern boykottieren, dass es diesen Ländern dann besser geht.

Das inflationsbereinigte Durchschnittseinkommen in Bangladesch hat sich
in den Jahren 2000 bis 2022 verdreifacht (siehe beispielsweise www.garminder.org). Auch die durchschnittliche Lebenserwartung ist gestiegen von 65,5 Jahren auf 75,4 Jahre.

Bangladesch holt auf und auch die Geburtenrate
sinkt seit vielen Jahren und liegt heute bei 2,0, was ein Segen für das Land ist.

Aber das hat natürlich auch einen Haken:
Aufsteigende Länder wie Bangladesch verbrauchen logischerweise immer mehr Rohstoffe und stoßen immer mehr Klimagase aus. Es gibt wie in China, Thailand, Polen(*), Rumänien, .... immer mehr PKWs, mehr Flugreisen, mehr Plastikmüll, mehr Elektroschrott ...

Das ist der wahre Grund,
warum manche die Waren aus diesen Ländern boykottieren wollen und es ihnen lieber wäre, dass man dort wieder ärmer und umweltfreundlicher wird.

(*) Hier hat sich das Durchschnittseinkommen seit 1990 vervierfacht und auch in Polen ist die Lebenserwartung um 10 Jahre gestiegen und der Besitz von PKWs ist explodiert. Es kommen auch immer weniger Polen nach D als Erntehelfer.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Seidenraupe »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 14. März 2023, 09:04 Das sind aber nicht die, die sich über hohe Preise bei Obst und Gemüse aufregen. Diejenigen, die sich ihr Gewicht mit Burgern, TK-Pizzen, zuckerhaltigen Getränken, etc. zulegen, neigen nicht zum übermässigen Kauf von diesen Produkten.
süße Obstsäfte und smoothies sind nicht etwa gesund wie man meinen könnte.

Die Energie aus der fruktose lagert sich als Fett in der Leber ab.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Aurelius88 »

Quatschki hat geschrieben: Dienstag 14. März 2023, 09:34 Es geht doch nicht nur um Bezahlbarkeit, sondern um die Angemessenheit der Preiserhöhungen.
Da wird argumentiert, dass die Erzeuger auf den Plantagen zu wenig bekommen,
und wenn man dann wirklich die Kalkulation anschaut, steckt sich alles der Handel ein!

So sieht es aus :thumbup: Ich habe z.b. letztens eine gute Dokumentation über den Kakaoanbau und Kakaohandel mir angeschaut und diese bestätigte dass auch. Die Kakaobauern in Ghana oder Peru sind die ärmsten Scheine während die Schokoladenindustrie und die Kakaohändler fett abkassieren, ( die globale Nachfrage nach Schokolade etwa steigt seit Jahren an vor allem durch China und Indien) orbdrein kommt dann noch das Thema der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen hinzu usw. und der Rohstoff Kakao ist nur ein Beispiel von unzähligen, wo ganz ähnlich abläuft.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Zahnderschreit »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45 empfahl ich ihnen stattdessen ... Äpfel „Pink Lady“. Letztere 2 KG für 3,69 Euro.
Generell hast du wohl recht, dass wir leider völlig verwöhnt sind.
Aber wieso müssen es unbedingt Pink-Lady-Äpfel sein? :eek: :( Oder ist das Satire?
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Quatschki
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Quatschki »

Zahnderschreit hat geschrieben: Mittwoch 15. März 2023, 11:31 :eek: :( Oder ist das Satire?
Die Sorte ist auf gut aussehen gezüchtet, eben wie bei Pink Ladies

Aber der Preis ist in Ordnung.
Ich zahle 1,40 €/kg im Hofladen direkt neben der Plantage und den riesigen Obsthallen.
Wobei ein Apfel, der ein halbes Jahr in der klimatisierten Halle gelagert wurde, von der Ökobilanz wahrscheinlich auch nicht besser ist, als einer, der mit dem Schiff von jwd kommt.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Zahnderschreit »

Quatschki hat geschrieben: Mittwoch 15. März 2023, 17:17 Die Sorte ist auf gut aussehen gezüchtet, eben wie bei Pink Ladies
Bei dem Rest deines Beitrags zu diesem Thema kann ich nur zustimmen. Aber dieses Abfeiern einer Marke kann ich dagegen so gar nicht nachvollziehen.
Da hat das Marketing wohl gut funktioniert.

Ah, du bist ja gar nicht der aus dem Startbeitrag. :D
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Raskolnikof
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 14. März 2023, 07:09 Warum ist das eigentlich dein Problem?
Ich habe da kein Problem. Ich musste nur einfach mal meine Meinung zu der nörgelnden kunden loswerden die sich darüber aufrewgen, dass exotisches Gemüse aus Übersee so teuer ist anstatt europäisches Wintergemüse bzw. der Jahreszeit entsprechend saisonales heimisches Gemüse und Obst zu kaufen. Wer da nicht drauf verzichten will soll eben zahlen, von mir aus noch viel mehr.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Zahnderschreit hat geschrieben: Mittwoch 15. März 2023, 11:31 Generell hast du wohl recht, dass wir leider völlig verwöhnt sind.
Aber wieso müssen es unbedingt Pink-Lady-Äpfel sein? :eek: :( Oder ist das Satire?
Zahnderschreit hat geschrieben: Donnerstag 16. März 2023, 09:42 Bei dem Rest deines Beitrags zu diesem Thema kann ich nur zustimmen. Aber dieses Abfeiern einer Marke kann ich dagegen so gar nicht nachvollziehen.
Da hat das Marketing wohl gut funktioniert.D
Das sagte ich nur, weil ich während meines Gesprächs mit dem tobenden Rennerpaar das Sonderangebot dieser Apfelsorte bei Aldi sah und wies auf die Möglichkeit hin einen leckeren Möhren-Apfelsalat anzurichten. Ist echt preiswert und gesund. Ich sagte in einem späteren beitrag aber auch dass es beispielsweiser ein Holsteiner Cox auch tut. ;)
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben: Donnerstag 16. März 2023, 18:50 Ich habe da kein Problem. Ich musste nur einfach mal meine Meinung zu der nörgelnden kunden loswerden die sich darüber aufrewgen, dass exotisches Gemüse aus Übersee so teuer ist anstatt europäisches Wintergemüse bzw. der Jahreszeit entsprechend saisonales heimisches Gemüse und Obst zu kaufen. Wer da nicht drauf verzichten will soll eben zahlen, von mir aus noch viel mehr.
Es gibt immer solche Bekloppten. Ich hab auch mal eine ältere Frau gesehen, die vor vollen Regalen meckerte, es sei ja wie in der DDR. Sie vermisste einen bestimmten Joghurt.
Kann man nicht ernstnehmen.
Aber die meisten Leute sind doch eher vernünftig.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Zahnderschreit »

Raskolnikof hat geschrieben: Donnerstag 16. März 2023, 18:55 Das sagte ich nur, weil ich während meines Gesprächs mit dem tobenden Rennerpaar das Sonderangebot dieser Apfelsorte bei Aldi sah und wies auf die Möglichkeit hin einen leckeren Möhren-Apfelsalat anzurichten. Ist echt preiswert und gesund. Ich sagte in einem späteren beitrag aber auch dass es beispielsweiser ein Holsteiner Cox auch tut. ;)
So ein Markenquatsch bei Lebensmitteln sollte auch bei einem Sonderangebot nicht beworben werden. :s
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Gehts noch? Nirgends wurde hier für eine bestimmte Marke geworben. Ich erwähnte eine Apfelsorte sagte aber auch, dass es auch eine andere sein kann. Marke - Sorte, du erkennst den Unterschied?
Mir ging es im Eingangsbeitrag darum, dass sich da im Aldi ein Ehepaar lautstark über die den ihrer Meinung nach hohen Preis für spanische Tomaten aufregte und dabei noch eine Angestellte beschimpfte. Deshalb nannte ich dem paar die Möglichkeit auf ein preiswerteres Gemüse auszuweichen und machte den Vorschlag mit dem Möhren-Apfelsalat woraufhin das Paar zur Hochform auflief.

Übrigens geht es bei Tomaten gerade lustig weiter. Die so beliebten Cherry-Tomaten sind bei Edeka und in anderen Märkten gerade für 24,94 Euro das Kilo zu haben. Aber warscheinlich sind die immer noch zu billig denn sie werden ja gekauft.
Zur Beruhigung: Derart hohe Preise sind marktbedingt meist nur wenige tage zu beobachten. Fällt die Ernte mal gerade nicht wie erwartet aus schlägt sich das sofort auf den Preis aus.
Langfristig wird das Obst und Gemüse aus dem Süden Europas aber noch teurer werden. Die unter menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigten in Nordafrika angeheuerten Sklaven begehren nämlich zunehmend auf und wollen zu recht mehr Geld.
Also bald 50 Euro das kg Tomaten? Mir solls wurscht sein. Ich kaufe überwiegend das, was die Jahreszeit in meiner Region hervorbringt. Das heißt nicht, dass ich keine Bananen oder Orangen kaufe. Aber wenn simples Gemüse gerade sauteuer ist zwingt mich doch niemand das zu kaufen!
Ich rege mich doch auch nicht darüber auf, dass ich mir keinen Bentley leisten kann.

https://www.hna.de/verbraucher/supermar ... 00962.html
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Bogdan
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Bogdan »

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... n-101.html

Spargel für 20 Euro fällt bei mir aus.
Auch werde ich dann keinen in der Gaststätte essen.
Dann ist es halt ein Luxusgut, was ich mir nicht leisten will.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Zahnderschreit »

Raskolnikof hat geschrieben: Dienstag 21. März 2023, 11:45 Gehts noch? Nirgends wurde hier für eine bestimmte Marke geworben. Ich erwähnte eine Apfelsorte sagte aber auch, dass es auch eine andere sein kann. Marke - Sorte, du erkennst den Unterschied?
Ich dachte schon:
https://utopia.de/ratgeber/pink-lady-da ... pfelsorte/
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von sünnerklaas »

Raskolnikof hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 13:45
Frage in die Runde: Kann es sein, dass wir, die Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft heute ziemlich verwöhnt sind? Muss denn wirklich jedes Gemüse und jede Obstart dieser Welt an jedem Tag des Jahres frisch verfügbar sein und das noch möglichst billig?
Es gibt eine sehr lautstark auftretende, bevorzugt meist ältere Klientel, die sowas verlangt. Und ganz schnell an die DDR erinnert. Dort habe man keine Bananen bekommen. Die Apfelsinen hätten auch nicht geschmeckt. Man hätte leiden müssen.

Das Thema "Obst/Gemüse der Saison" zählt da halt nicht. Das wäre eine Freiheitseinschränkung.
Und Holsteiner Cox ist igitt. Man verlange...

Ich habe übrigens im vergangenen Jahr Äpfel, die ich von einer Streuobstwiese habe, eingekellert. Zur Zeit habe ich Winterglockenapfel, ab Mai kommt der Bursfelder Eiserapfel. Der ist übrigens erst ab Ende April wirklich genussreif, dann aber sehr lecker.
Frische Karotten aus dem Garten sind um diese Jahreszeit auch kein Problem: Nantaise 2 im September gesäht und dann über Winter mit Zweigen bedeckt sind gerade erntereif. Und die sind echt lecker.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Billie Holiday »

sünnerklaas hat geschrieben: Freitag 14. April 2023, 13:05 Es gibt eine sehr lautstark auftretende, bevorzugt meist ältere Klientel, die sowas verlangt. Und ganz schnell an die DDR erinnert. Dort habe man keine Bananen bekommen. Die Apfelsinen hätten auch nicht geschmeckt. Man hätte leiden müssen.

Das Thema "Obst/Gemüse der Saison" zählt da halt nicht. Das wäre eine Freiheitseinschränkung.
Und Holsteiner Cox ist igitt. Man verlange...

Ich habe übrigens im vergangenen Jahr Äpfel, die ich von einer Streuobstwiese habe, eingekellert. Zur Zeit habe ich Winterglockenapfel, ab Mai kommt der Bursfelder Eiserapfel. Der ist übrigens erst ab Ende April wirklich genussreif, dann aber sehr lecker.
Frische Karotten aus dem Garten sind um diese Jahreszeit auch kein Problem: Nantaise 2 im September gesäht und dann über Winter mit Zweigen bedeckt sind gerade erntereif. Und die sind echt lecker.
Gottseidank ist die Jugend so genügsam. Regenwasser, der Rasen vom Vorgarten und zwei Blechdosen, verbunden durch eine Schnur.
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Mendoza »

sünnerklaas hat geschrieben: Freitag 14. April 2023, 13:05 Es gibt eine sehr lautstark auftretende, bevorzugt meist ältere Klientel, die sowas verlangt. Und ganz schnell an die DDR erinnert. Dort habe man keine Bananen bekommen. Die Apfelsinen hätten auch nicht geschmeckt. Man hätte leiden müssen.

Das Thema "Obst/Gemüse der Saison" zählt da halt nicht. Das wäre eine Freiheitseinschränkung.
Und Holsteiner Cox ist igitt. Man verlange...

Ich habe übrigens im vergangenen Jahr Äpfel, die ich von einer Streuobstwiese habe, eingekellert. Zur Zeit habe ich Winterglockenapfel, ab Mai kommt der Bursfelder Eiserapfel. Der ist übrigens erst ab Ende April wirklich genussreif, dann aber sehr lecker.
Frische Karotten aus dem Garten sind um diese Jahreszeit auch kein Problem: Nantaise 2 im September gesäht und dann über Winter mit Zweigen bedeckt sind gerade erntereif. Und die sind echt lecker.
Es mag ja einzelne Personen geben, die so auftreten. Mir sind solche Leute im Leben noch nicht begegnet - zumindest nicht, wenn es um Vitaminträger geht. Außerdem gibt es genug Alternativen, wenn die gesuchte Obst- bzw. Gemüsesorte mal ausnahmsweise nicht vorhanden ist. Im Prinzip gibt es ja auch alles ganzjährig. Es ist nur teurer im Winter und hat weniger Geschmack (Erdbeeren).
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Zahnderschreit »

Raskolnikof hat geschrieben: Dienstag 21. März 2023, 11:45 Gehts noch? Nirgends wurde hier für eine bestimmte Marke geworben. Ich erwähnte eine Apfelsorte sagte aber auch, dass es auch eine andere sein kann. Marke - Sorte, du erkennst den Unterschied?
Als Ergänzung:
Food Monitor: "Äpfel: Warum Sie „Pink Lady“ links liegen lassen sollten"
Pink Lady ist eine sogenannte Clubsorte, das heißt keine Sorte im züchterischen Sinn, sondern eher eine Marke. Die Apfel-Bauern müssen einem Club beitreten, Lizenzgebühren bezahlen ... und müssen sich verpflichten, die Äpfel zu einem festen Preis nur an die Pink Alliance abzugeben. Hof-Verkäufe oder Kooperationen mit Supermärkten sind den Bauern nicht erlaubt.
Du kannst ja mal versuchen, für deinen Privatgarten einen Baum der "Sorte" Pink Lady zu kaufen. Sag gerne Bescheid, wo du den findest.
Welt.de: "Das Pink-Lady-Problem der deutschen Apfelbauern"
Die Früchte sind markengeschützt und dürfen nur von lizenzierten Erzeugern angebaut werden
Abgesehen davon, wie gesund solche Äpfel sind, Stichwort Polyphenol und Spritzmittel.
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Raskolnikof
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Raskolnikof »

Nochmals: Ich mache keine Werbung für die Apfelsorte Pink Lady. Diese Sorte hat ich lediglich erwähnt weil diese zum Zeitpunkt meines Beitrags die preisgünstigste im Aldi-Markt war. Ich habe selbst Apfelbäume im Garten, aber nur schmackhafte wie Pannemann, Ontario, Boskop und Klarapfel. Dass Pink Lady eine s.g. Clubsorte ist sollte doch nicht stören. Der Apfel sieht gut aus, ist wenig anfällig für Schorf und Krankheiten und die Bäume recht ergiebig, eben eine "Marktsorte".
Markengeschützte Obstsorten gibt es übrigens viele. Nur weiß das kaum jemand. Die am weitesten verbreitete Erdbeersorte Senga Sengana z.B. Da muss ich als Hobbygärtner für jede einzelne Pflanze auf dem Wochenmarkt oder bei Hornbach Lizenzgebühren zahlen.
Im Übrigen ist Pink Lady eigentlich keie Apfelsorte sondern ursprünglich der "Cripps Pink". Ein cleverer Geschäftsmann hat sich den Markennamen "Pink Lady" zu eigen gemacht und verhökert nun die Namensrechte an Anbaubetriebe in aller Welt. Das Besondere am Pink Lady ist nur, dass die Äpfel im Verkauf bestimmte optische Kriterien erfüllen müssen. Letztendlich kaufst du aber einen "Cripps Pink" den du als Baum in der Baumschule kaufen und in deinen Garten pflanzen kannst. Allerdings liebt die Sorte eher südliche Bereiche. Für den Bereich Nordseeküste wäre der eher nicht geeignet.

Die Apfelsorte Pink Lady pauschal mit Polyphenol und Spritzmittel in Verbindung zu bringen ist ja nun reiner Unsinn. Gespritzt wird in allen Obstplantagen, auch im Bioanbau. Nur sind da lediglich Kupfer, Schwefel und Kalium-Bikarbonat (Backpulver) zugelassen. Diese Mittel dringen nicht in die Frucht ein, sersetzen sich an der Luft und lassen sich abspülen. Der Pink Lady hat die Eigenschaft, dass diese Apfelsorte recht resistent gegenüber Schädlingen und Erkrankungen ist und weniger gespritzt werden muss als viele andere Sorten.
Die Angaben in deinem Link von Food Monitor kann ich so nicht nachvollziehen. Der Artikel ist schlicht einseitig. Unsere Supermarktäpfel kommen egal welche Sorte außerhalb unserer Erntezeit in Deutschland sehr viel aus außereuropäischen staaten (Südafrika, Südamerika, Neuseeland). Der Pink Lady bei unserem Aldi oder Edeka bisher stets aus Frankreich.
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Absurd
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Re: Gemüse und Obst zu teuer? Verwöhnte Luxusgesellschaft?

Beitrag von Absurd »

Bevor ich hier als Mittelloser, der sich das Essen nicht mehr leisten kann wieder zensiert/in die Ablage verschoben werde wenigstens ein Artikellink
zu den absurden Lebensmittelpreisen:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-Firm ... 63502.html
Auch wenn ich keine Gefährdung des sozialen Friedens sehe, da ich offenbar der einzige (zumindest hier im Forum) Betroffene bin... :|
                   Nicht die Migration ist die Mutter aller Probleme sondern es sind die Grenzen/der Nationalismus... (Ohne Grenzen stiege das
                     BIP der Welt um jährlich 65 Billionen Dollar)
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