Bundeswehr und Rüstungsindustrie

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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Diese Zeiten gab es auch im Kalten Krieg nicht. Niemand gibt seine allerneueste Militärtechnologie aus der Hand, es wäre komplett meschugge, das zu tun.
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Kohlhaas
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Michael_B hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 13:10 @Cobra: vielen dank für die gewohnt guten Infos.

Thema Luftabwehr: Das scheint mir ja ein ultra-wichtiges Thema zu sein, das stellt die Ukraine ja jetzt sicher vor das Hauptproblem, dass Russland blitzschnell die Luftabwehr und Luftwaffe zerstört hat (wenn die Infos stimmen).

Wie kann man denn die eigene Luftabwehr schützen? Vermeiden, dass der Russe weiß, wo die Luftabwehr stationiert wird, lässt sich wohl nicht vermeinen, oder?
Die Ukraine hatte Systeme, die nicht eben modern waren. Und sie hatte zu wenig davon. Die weitgehend auszuschalten war leicht.

Deutschland verfügt zwar über modernere Systeme (Patriot), hat davon aber auch viel zu wenig. Und eine Heeresflugabwehr (mobile Systeme), die Truppen im Gefecht z.B. gegen Hubschrauber, Drohnen schützen könnte, gibt es praktisch gar nicht mehr. Das ist eine katastrophale Fähigkeitslücke.

Ich begrüße es, dass jetzt auch in der Ampel-Koalition endlich eine Diskussion über den erbärmlichen Zustand der Bundeswehr geführt wird. Wenigstens ein positiver Nebeneffekt der Wahnsinnsaktion, die Putin gerade in der Ukraine abzieht. Ab jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr. Ich gehe davon aus, dass Deutschland jetzt auch Feuer von den Nato-Verbündeten bekommt. So kann das ja nicht weitergehen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 13:48 Diese Zeiten gab es auch im Kalten Krieg nicht. Niemand gibt seine allerneueste Militärtechnologie aus der Hand, es wäre komplett meschugge, das zu tun.
Nun ja, da bin ich anderer Meinung; ich schicke keinen Soldaten mit zweitklassiger Ausrüstung in ein Gefecht mit einem mir selbst ebenbürtigen Gegner. Ich halte diese Art Umgang mit Verbündeten für unerhört. Es geht ja nicht darum, aus den Entwicklungslabors Prototypen verfügbar zu machen, sondern genau das, was meine eigenen Soldaten einsetzen und einsetzen müssen. Natürlich muß man das auch bezahlen, sich an den Kosten beteiligen. Versteht sich doch von allein. Ich will nichts geschenkt... aber auch nicht über den Löffel balbiert werden. Fairer Umgang unter Verbündeten eben.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:08 Nun ja, da bin ich anderer Meinung; ich schicke keinen Soldaten mit zweitklassiger Ausrüstung in ein Gefecht mit einem mir selbst ebenbürtigen Gegner.
Genau das macht Deutschland mit den eigenen Soldaten, seit es Auslandseinsätze gibt. Wie wir jüngst erfahren haben, kriegen die Jungs nichtmal genügend Jacken und Unterhosen.
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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:08 Nun ja, da bin ich anderer Meinung; ich schicke keinen Soldaten mit zweitklassiger Ausrüstung in ein Gefecht mit einem mir selbst ebenbürtigen Gegner.
Es handelt sich dabei nicht um zweitklassige Ausrüstung :rolleyes:
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:00 (...)

Ich gehe davon aus, dass Deutschland jetzt auch Feuer von den Nato-Verbündeten bekommt. So kann das ja nicht weitergehen.
Dann wäre schon zu prüfen, in welchem Zustand die übrigen Armeen der Nato sich befinden. Ich sage ja nicht, daß alle ausnahmslos so erbärmlich dastehen wie zur Zeit die Bundeswehr, und ich bekräftige , daß die Bundeswehr mit Hochdruck auf zeitgemäßen Stand gebracht werden muß. Nur habe ich auch etwas gegen besondere Forderungen an Deutschland, und das Gemeckere nur gegen Deutschland. Dennoch ärgere ich mich sehr, daß die Abtrennung der Krim in 2014 nach der Eroberung Abchasiens zu so gut wie gar keiner Verbesserung des Ausrüstungsstands der Bundeswehr geführt hat. Und jetzt diese furchtbare Aufregung, während bei uns schon der Kittel anfängt zubrennen!
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:23 Es handelt sich dabei nicht um zweitklassige Ausrüstung :rolleyes:
Na, dann setzen die Soldaten der USA sie ja auch in großem Maßstab ein, und alles wäre in Ordnung. Ich kenne die Zeiten, als die Bundeswehr abgelegtes US-Material bekam. Daher letztendlich auch die Rückbesinnung auf eigene Fähigkeiten. Insofern habe ich ein Elefantengedächtnis.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:32 Insofern habe ich ein Elefantengedächtnis.
Du kannst ja gerne ein paar Jahrzehnte an deutschen Waffen entwickeln und solange wehrlos bleiben, wenn du das besser findest :dead: Mit welchen Waffen wirst du eigentlich in Polen beschützt?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:18 Genau das macht Deutschland mit den eigenen Soldaten, seit es Auslandseinsätze gibt. Wie wir jüngst erfahren haben, kriegen die Jungs nichtmal genügend Jacken und Unterhosen.
Dazu zwei Anmerkungen: Ich schicke keine deutschen Soldaten an Orte, wo deutsche Interessen nicht betroffen sind. Und ich halte Jacken und Unterhosen auch nicht im Materiallager zurück. Ich sehe eher einen Grund, unfähige Leute mit gekürzten Bezügen in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen... oder, bei öffentlich nachgeprüft maßloser Übertreibung eines Einzelfalls die Entlassung aus der Truppe, natürlich unter Wahrung rechtsstaatlicher Maßstäbe. So viel Zeit muß in Friedens- und Spannungszeiten immer sein.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:42Ich schicke keine deutschen Soldaten an Orte, wo deutsche Interessen nicht betroffen sind.
Litauen ist ein Verbündeter.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:39 Du kannst ja gerne ein paar Jahrzehnte an deutschen Waffen entwickeln und solange wehrlos bleiben, wenn du das besser findest :dead: Mit welchen Waffen wirst du eigentlich in Polen beschützt?
Nicht Jahrzehnte, sondern überhaupt und ständig, den Fähigkeitsforderungen der Soldaten folgend. Dabei kommt auch etwas heraus... wetten daß? Man kann sogar mit Soldaten etwas entwickeln und serienreif machen.

Ja, und mit Blick auf Polen stehe ich zu meiner Meinung, daß ich keinen Verbündeten mit drittklassigem Wehrmaterial ausstatte, wenn er erstklassiges beschaffen will, das ich selbst längst eingeführt habe..

Beide Grundsätze halte ich für Selbstverständlichkeiten.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:45 Litauen ist ein Verbündeter.
Die Slowakei ebenso; deshalb ist die Verlegung von Truppen der Bundeswehr dorthin ja auch nicht lächerlich, sondern dringend geboten... wenn die Regierung der Slowakei darum gebeten haben sollte. Über den Umfang der Truppen muß man sich abstimmen zwischen dem, was Litauen oder Slowakei anfordern und dem, was die Bundeswehr derzeit aufbringen kann. Eigentlich auch nichts besonderes.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 10:27 ... und wenn das doch so sein sollte, dann muß das Beschaffungswesen und Planungswesen der Bundeswehr auf den erforderlichen Stand gebracht werden. Dort können leider Milliarden wirkungslos verpuffen, wenn da niemand mit Sachverstand begabt hinsieht.
Ich denke, damit haben Sie vollkommen recht. Ihre Zahlen zeigen das ja auch. Das Problem sitzt in Koblenz und nennt sich "Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr" .

Leider hat kein Verteidgungsminister der letzten Jahre (vom ulkigen Guttenberg bis heute) dieses Thema beherzt angepackt. Ich bedaure sehr, dass Lars Klingbeil sich nicht für das Amt des Verteidgungsministers entschieden hat. Dem traute ich zu, den Laden aufzuräumen.
Zuletzt geändert von PeterK am Samstag 26. Februar 2022, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:49Nicht Jahrzehnte, sondern überhaupt und ständig, den Fähigkeitsforderungen der Soldaten folgend.
Das wurde aber versäumt, wo willst du also jetzt leistungsfähige deutsche Waffen, die den angeblich "zweitklassigen" Waffen der USA überlegen sind, herzaubern?
Ja, und mit Blick auf Polen stehe ich zu meiner Meinung, daß ich keinen Verbündeten mit drittklassigem Wehrmaterial ausstatte...
Keine Ahnung, auf welchem Trip du gerade festhängst, aber us-amerikanische Waffen, die man als Verbündeter kaufen kann, sind erstklassig.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Michael_B hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 13:10 @Cobra: vielen dank für die gewohnt guten Infos.

Thema Luftabwehr: Das scheint mir ja ein ultra-wichtiges Thema zu sein, das stellt die Ukraine ja jetzt sicher vor das Hauptproblem, dass Russland blitzschnell die Luftabwehr und Luftwaffe zerstört hat (wenn die Infos stimmen).

Wie kann man denn die eigene Luftabwehr schützen? Vermeiden, dass der Russe weiß, wo die Luftabwehr stationiert wird, lässt sich wohl nicht vermeinen, oder?
Die Ukraine hat noch ein wenig Luftabwehr. Aber nichts mit größeren Reichweiten. Zumindest meine Info.

Ich weiß nicht was zur Verfügung gestellt wird im Rahmen der Militärhilfe.

Zur Bundeswehr. Eine Langstrecken Flugabwehr-Raketensysteme Batterie fällt auf. Auch wenn man den Standort häufig verlegt.

Deswegen ist eine gestaffelte sowie Verbund Abwehr wichtig. Von Shorad bis Langstrecken Abwehr.

Dafür benötigt man aber eine Anzahl von Systemen. Wichtig ist auch Drohnen Bekämpfung. Das einzige Manko das Russland hat sind im Vergleich zu den USA, China eher begrenzte Fähigkeiten bei der Aufklärung, Jets und Kampfhubschraubern.

Aber viel mehr als wir selbst haben. Ohne USA sind wir schwer im Nachteil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Mal wieder und ich Wette real kommt nix


https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ng-truppen
Zuletzt geändert von Cobra9 am Samstag 26. Februar 2022, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 12:44 Das ist schon einmal ein guter Vorsatz! ;)


Und wen oder was wollen wir denn verteidigen? Unsere wehrtechnische Unabhängigkeit also nicht, oder?.
Erstmal unser Land, Nato und Leben der Menschen in EU und NATO. Aber Wir haben gar keine Wahl als mit den USA, Israel, Nato Ländern zusammen bei der Rüstungsindustrie zu arbeiten.

Deutschland kauft einfach nicht ausreichend ein um eine unabhängige Forschung zu gewährleisten . Aber wenn Wir up to Date bleiben wollen müssen Wir auch die Zusammenarbeit wählen.

Wir sind schon lange nicht mehr in der Wehrtechnik unabhängig. Flugzeuge beispielsweise.

Aber was wir machen können, wenn gewünscht, tatsächlich langfristig mit Partnern ein Netz zu knüpfen. Aber da kollidiert dann Deutschland mit Frankreich oder USA, Israel. Deutschland will Export anderes handhaben.




Tja, die Erkenntnis hatte ich schon etwas früher; habe aber keine Lust, hier Jahre in der Vergangenheit herum zu blättern. Es ist aus meiner Sicht kein Geschwafel, an fehlende Fähigkeiten rechtzeitig zu erinnern. Deshalb reden wir hier. Handeln können wir von hier aus leider nicht.
(...)

Du wie gesagt bin Ich größtenteils bei Dir was Know How Erhaltung, Unabhängigkeit ect. angeht.

Natürlich müssen die Dinge besprochen werden. Aber jetzt muss die Bundesregierung eigentlich schnell reagieren und das wird verdammt nochmals nicht passieren.

Das ist Mir unbegreiflich. Und Lambrecht erzählt die Bundeswehr kann 5 Brigaden aufbieten....

Ich glaub bin im falschen Film
Wollen Sie mich für rammdösige Politik verantwortlich machen... nicht nur auf dem Gebiet der Verteidigung? Der bunte Rock macht sich zwar immer gut, aber eine verbummelte Energiewende halte ich für viel entscheidender. Oder für versäumte Schritte der Digitaltechnik in Entwicklung und Anwendung. An viel zu vielen Stellen sitzen Weicheier und Versager fest im Sattel.
Du bist nicht verantwortlich. Aber teilweise ein bisschen verfehlt gerade jetzt teilweise die Argumentation.

Ich möchte einfach eine gescheite Ausrüstung und dann kann man langfristig eine gute Rüstungsindustrie Politik aufbauen.

Zum Rest hast du ja Recht was Politik bzw Verantwortung angeht
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:49 Nicht Jahrzehnte, sondern überhaupt und ständig, den Fähigkeitsforderungen der Soldaten folgend. Dabei kommt auch etwas heraus... wetten daß? Man kann sogar mit Soldaten etwas entwickeln und serienreif machen.

Ja, und mit Blick auf Polen stehe ich zu meiner Meinung, daß ich keinen Verbündeten mit drittklassigem Wehrmaterial ausstatte, wenn er erstklassiges beschaffen will, das ich selbst längst eingeführt habe..

Beide Grundsätze halte ich für Selbstverständlichkeiten.

Was Polen bekommt ist aber A+
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 16:34Natürlich müssen die Dinge besprochen werden. Aber jetzt muss die Bundesregierung eigentlich schnell reagieren und das wird verdammt nochmals nicht passieren.

Das ist Mir unbegreiflich. Und Lambrecht erzählt die Bundeswehr kann 5 Brigaden aufbieten....

Ich glaub bin im falschen Film
Hat sie tatsächlich über fünf Brigaden fabuliert? Wir können ja mit allergrößter Mühe gerade mal eine zusammenkratzen... Früher waren es mal zwölf Divisionen.

Aber die Zeiten haben sich vorgestern grundlegend geändert. Diese Erkenntnis sickert jetzt auch in die Bundesregierung ein. So hat die Nato nun beschlossen, die schnelle Eingreiftruppe (zumindest teilweise) an die Ostgrenzen zu verlegen. Das sind bis zu 40.000 Mann, 13.500 davon stellt die Bundeswehr. Um diese Leute ausrüsten zu können, wird man wieder Material in ganz Deutschland zusammenklauben müssen. Dann wird erst richtig deutlich, wie groß der Mangel in der Truppe ist. Bislang konnte die Regierung es sich leisten, vor diesem Problem die Augen zu verschließen. Die schnelle Eingreiftruppe musste ja bisher nie ausrücken. Wenn sie nun losgeschickt wird und so ziemlich alles einsatzbereite Material der Bundeswehr mitnimmt, können wir alle anderen Kasernen eigentlich schließen. Da ist dann kaum noch Ausbildung möglich, geschweige denn die Herstellung von sowas wie "Einsatzbereitschaft".

Und dann kommt ein Herr Mützenich daher und blabbert rum, die Bundeswehr würde weiterhin alles bekommen, was sie zur Erfüllung ihres Auftrags benötigt...

Wie schon geschrieben: Putin hat vorgestern die Welt verändert. Das kann man jetzt nicht mehr ignorieren. Deshalb teile ich nicht Deine pessimistische Erwartung, dass wieder nichts passiert. Das werden die Verbündeten jetzt nicht mehr hinnehmen. Die werden darauf bestehen, dass Deutschland ab sofort einen angemessenen Beitrag leistet.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von NMA »

Wenn man sich jetzt über den Zustand der Bundeswehr echauffiert, weil einem der Arsch auf Grundeis geht, dann muss man einer Tatsache ins Auge sehen:

Rüstungspolitik hat in Deutschland seit Jahrzehnten ein Imageproblem. Keine Regierung traute sich substanziell zu sagen, dass wir nicht alles vernachlässigen dürfen und keine wollte aufstocken, denn das hätte in Deutschland nur riesige Schreierei bewirkt. Make love not war(!), Denken in überwundenen Kategorien des Kalten Krieges(!), Verschwendung(!), usw.

Nicht nur die Regierungen, auch die Bürger selbst müssen jetzt reflektieren, wenn man man in den 0er Jahren gesagt hätte: Wir brauchen mehr Luftabwehrraketen oder wir sollten an der Wehrpflicht festhalten wegen abstrakter Bedrohungslagen ...
Die Regierungen sind eigentlich nur dem allgemeinen Tenor gefolgt und Mittel für die Bundeswehr, die über Auslandseinsätze hinausgehen, waren extrem unpopulär und wären mehrheitlich als aus der Zeit gefallen betrachtet.
Und jetzt hat man den Salat ...


Nicht falsch verstehen, ich dachte ein gutes Stück weit genauso. Ich habe zwar Zivi gemacht, hatte aber immer ein entspanntes Verhältnis zur Bundeswehr. Ich hätte weder dafür plädiert, noch protestiert, wenn man die Bundeswehr besser gepflegt hätte. Aber Riesenempörung schlug mir jedes Mal entgegen, wenn ich sagte, dass ich auch nichts dagegen hätte, wenn Deutschland ein eigenes Nuklearpotenzial hätte. Man wäre dann ja nicht von anderen total abhängig.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Die Bedrohungen waren nie abstrakt.

Eine Atommacht an der NATO-Grenze, die einen KGB-Mann nicht nur einmal zum Präsidenten wählt, sondern für dessen dauerhaften Machterhalt die Verfassung an seine persönlichen Bedürfnisse "anpasst", stellt eine latent vorhandene Bedrohung dar.

In Sachen Rüstungspolitik lebte man in Deutschland über Jahrzehnte in einem Wolkenkuckucksheim.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 16:58 Hat sie tatsächlich über fünf Brigaden fabuliert? Wir können ja mit allergrößter Mühe gerade mal eine zusammenkratzen... Früher waren es mal zwölf Divisionen.
Jupp. Sie dachte das wäre möglich bei einer Veranstaltung. Dann hat unser Heeresinspekteur was deutlich gemacht.

Das beispielsweise Puma gar nicht zur Verfügung stehen wie gedacht usw.

Ich glaube Sie wird mittlerweile gewisse Dinge gelernt haben Frau Minister
Aber die Zeiten haben sich vorgestern grundlegend geändert. Diese Erkenntnis sickert jetzt auch in die Bundesregierung ein. So hat die Nato nun beschlossen, die schnelle Eingreiftruppe (zumindest teilweise) an die Ostgrenzen zu verlegen. Das sind bis zu 40.000 Mann, 13.500 davon stellt die Bundeswehr. Um diese Leute ausrüsten zu können, wird man wieder Material in ganz Deutschland zusammenklauben müssen. Dann wird erst richtig deutlich, wie groß der Mangel in der Truppe ist.
Ich sag Dir drei Sachen. Es fehlt Material. Dann fehlt Personal und die Reserve wird das nicht auffangen.

Es gibt Dutzende - > Nein.

So einfach zwingen geht nicht in den meisten Fällen
. Die werden darauf bestehen, dass Deutschland ab sofort einen angemessenen Beitrag leistet

Entweder die Regierung ändert was oder Sie steht relativ allein da. Ihre Wahl
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Kritikaster hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 19:23 Die Bedrohungen waren nie abstrakt.

Eine Atommacht an der NATO-Grenze, die einen KGB-Mann nicht nur einmal zum Präsidenten wählt, sondern für dessen dauerhaften Machterhalt die Verfassung an seine persönlichen Bedürfnisse "anpasst", stellt eine latent vorhandene Bedrohung dar.

In Sachen Rüstungspolitik lebte man in Deutschland über Jahrzehnte in einem Wolkenkuckucksheim.
Die Bedrohungslage ist hier und heute leider so fest zu stellen. Aber die Bedrohung durch Rußland war auch schon einmal abgebaut, als Rußland mit der NATO weitgehend vertrauensvoll zusammen gearbeitet hatte.

Aber spätestens seit der gewaltsamen Übernahme der Krim war doch klar, was sich in Rußland auf zu bauen begann, auch über die Nachrichtennetze. Da kann man in der Tat nur von politischer Einfalt reden, durch die sich unsere demokratisch gewählten Politiker von unangenehmen Tatsachen fern hielten.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 20:15 (..)

Entweder die Regierung ändert was oder Sie steht relativ allein da. Ihre Wahl
Ganz sachlich: die bekannten Mängel sind nicht mit Wutanfällen zu beseitigen, schon gar nicht in wenigen Monaten. Die Versäumnisse wurden schon zu Zeiten von Bush jun. und Obama angesprochen. Geholfen hat das aber nicht. Unsere Putinversteher werden sicher wenig Widerstand dagegen aufbieten, daß unser Land "allein dasteht".

Man wollte unser Land so tief in die EU einbetten, daß es nie wieder auf den Gedanken kommen sollte, sich seiner wirtschaftlichen Macht entsprechend zu verselbständigen. Hier wären Ansätze nicht besonders klug, die Bundesregierung bündnistechnisch aus der Gemeinschaft heraus zu drängen. Trost in der Einsamkeit wird sich finden.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von NMA »

Kritikaster hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 19:23 Die Bedrohungen waren nie abstrakt.

Eine Atommacht an der NATO-Grenze, die einen KGB-Mann nicht nur einmal zum Präsidenten wählt, sondern für dessen dauerhaften Machterhalt die Verfassung an seine persönlichen Bedürfnisse "anpasst", stellt eine latent vorhandene Bedrohung dar.

In Sachen Rüstungspolitik lebte man in Deutschland über Jahrzehnte in einem Wolkenkuckucksheim.
Wenn man das ansprach, kam oft heftiger Gegenwind. Die Bedrohung war nie abstrakt, aber unvorstellbar und nicht en vogue ...
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Die Debatte ums Budget ect ist nicht neu

https://augengeradeaus.net/2022/02/die- ... hlagkraft/

Das Ich Akk mir wieder wünsche statt Lambrecht....... Ohje.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 27. Februar 2022, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 21:43 Ganz sachlich: die bekannten Mängel sind nicht mit Wutanfällen zu beseitigen, schon gar nicht in wenigen Monaten. Die Versäumnisse wurden schon zu Zeiten von Bush jun. und Obama angesprochen. Geholfen hat das aber nicht. Unsere Putinversteher werden sicher wenig Widerstand dagegen aufbieten, daß unser Land "allein dasteht".
WOLLEN bedeutet gar nicht. Aber bisher wollte man nicht mal und wenn man unter Druck steht kann viel passieren.

Och wenn Ich das Budget kriege und ein gutes Team bin Ich in wenigen Monaten in der Lage was zu tun.

Das ist beispielsweise Teil meines Jobs auch Ausrüstung ect auf einen Trupp zu besorgen inkl Gesetzlichen Auflagen. Was glaubst du denn woher schwere Waffen bei Schiffs Sicherheit kommen und warum die Iraner teilweise seeeeeehr vorsichtig geworden sind .

Wenn Du 12 Mann hast inklusive schweren Waffen ist das nicht so das beliebte Ziel. Da sucht man sich was leichteres. Ist das gut wenn man solche Maßnahmen treffen muss.

Nein. Aber eben notwendig. Ich habe auch mit Mexiko zu tun. Als Ich das erste Mal gelesen habe leichte Maschinengewehre für Schutz von Klienten dachte ich ich spinn. Für mich sind das Kriegswaffen. In Mexiko ist das fast normal. Polizei Feds, Kartelle.... bis an die Zähne bewaffnet und soviel Gewalt das man es nicht glauben kann erstmal.

Aber ich weiß relativ gut was möglich ist. Wenn man will.

Rheinmetall ect. können Ausrüstung für 2 Brigaden liefern binnen 4 Monaten. Inklusive SPZ, Luftabwehr ect.

Zwischen Wir packen es an und wir Wollen, aber reden lieber liegen Welten. Mir ist das eigentlich mittlerweile egal geworden.

Wenn jemand meine Fähigkeiten will zahlt Er dafür gutes Geld. Wenn aber Putin die Nato angreift sag ich ehrlich ohne Waffen kämpfen ist irgendwie dumm

Man wollte unser Land so tief in die EU einbetten, daß es nie wieder auf den Gedanken kommen sollte, sich seiner wirtschaftlichen Macht entsprechend zu verselbständigen
Das dürfte gescheitert sein. Aber das sagen Fachleute seit Jahren.
. Hier wären Ansätze nicht besonders klug, die Bundesregierung bündnistechnisch aus der Gemeinschaft heraus zu drängen. Trost in der Einsamkeit wird sich finden.
Deutschland wird aber Kompromisse eingehen müssen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von NMA »

Scholz packt wieder die Bazooka aus. 100 Milliarden € für die Bundeswehr, sofort.
Keine Ahnung, wie lang es dauert, bis sich das bemerkbar macht.

Derweil wird die Lage noch gefährlicher, weil sich die Ukrainer verständlicherweise zäh verteidigen und Zeit gewinnen. Das treibt Putin in die Enge und das macht ihn nur noch gefährlicher.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von yogi61 »

NMA hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 12:03 Scholz packt wieder die Bazooka aus. 100 Milliarden € für die Bundeswehr, sofort.
Keine Ahnung, wie lang es dauert, bis sich das bemerkbar macht.

Derweil wird die Lage noch gefährlicher, weil sich die Ukrainer verständlicherweise zäh verteidigen und Zeit gewinnen. Das treibt Putin in die Enge und das macht ihn nur noch gefährlicher.
Wenn das Verteidigungsministerium vernünftig damit umgeht, dann macht sich das sehr schnell bemerkbar. An der Rüstungsindustrie wird es nicht scheitern. Für die Schuldenbremse muss man aber schwarz sehen, aber noch sind die Zinsen ja auch niedrig.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Man kann nur hoffen, dass das Geld vernünftig eingesetzt wird, das ist ja eine Wahnsinnssumme, sowas weckt Begehrlichkeiten.
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yogi61
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von yogi61 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 12:20 Man kann nur hoffen, dass das Geld vernünftig eingesetzt wird, das ist ja eine Wahnsinnssumme, sowas weckt Begehrlichkeiten.
Ich gehe davon aus, dass der Generalinspekteur und sein Stab wissen, was benötigt wird. Dann kann man nur hoffen, dass da in der Regierung irgendwer diese unfähige Verteidigungsministerin stoppt.

https://www.businessinsider.de/politik/ ... machtet-c/
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Platon
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Platon »

NMA hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 12:03 Scholz packt wieder die Bazooka aus. 100 Milliarden € für die Bundeswehr, sofort.
Keine Ahnung, wie lang es dauert, bis sich das bemerkbar macht.

Derweil wird die Lage noch gefährlicher, weil sich die Ukrainer verständlicherweise zäh verteidigen und Zeit gewinnen. Das treibt Putin in die Enge und das macht ihn nur noch gefährlicher.
Scholz macht jetzt wirklich eine 180 Grad-Wende. Aber ohne Nordstream 2 und ohne Handel mit Russland wegen Swift-Ausschluss gibt es für Deutschland auch keinen Grund mehr sich irgendwie zurück zu halten und man kann die eigene Politik neu ausrichten. Das wird natürlich Investitionen in anderen Bereichen in Frage stellen, aber die aktuelle Lage in Europa ist nun mal wie sie ist.
Die Bundeswehr soll ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro für Investitionen erhalten. Das kündigte Bundeskanzler Scholz im Bundestag an. Zudem sollen künftig mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung fließen.

Die Bundeswehr soll über ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro für Investitionen und Rüstungsvorhaben erhalten. Das Geld werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Sondersitzung des Bundestages zum Ukraine-Krieg an. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde "von nun an - Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren".

Die Bundeswehr brauche angesichts der Zeitenwende durch den russischen Angriff auf die Ukraine "neue, starke Fähigkeiten", sagte Scholz. Maßstab müsse sein, dass alles getan werde, was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht werde. "Klar ist: Wir müssen deutlich mehr investieren in die Sicherheit unseres Landes, um auf diese Weise unsere Freiheit und unsere Demokratie zu schützen", sagte Scholz. Das Ziel sei eine leistungsfähige, hochmoderne und fortschrittliche Bundeswehr. Das werde viel Geld Kosten, müsse aber erreichbar sein "für ein Land unserer Größe und Bedeutung in Europa".[...]

Beim der nun geplanten Aufrüstung setzt die Bundesregierung auf die Zusammenarbeit mit ihren Alliierten in EU und NATO. Scholz sagte, wichtig sei, dass Europa technologisch mithalte und die nächste Generation von Kampfflugzeugen und Panzern gemeinsam mit europäischen Partnern - und insbesondere mit Frankreich baue. "Diese Projekte haben oberste Priorität für uns", betonte der Kanzler.[...]
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/bu ... z-101.html




Bei 12:25 die Regierungserklärung von Scholz zum Thema:
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Adam Smith
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Adam Smith »

Warum ist es verboten über das Nachfolge-Flugzeug der Bundeswehr zu diskutieren?

Das ist eine sehr wichtige Diskussion.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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H2O
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 19:23 Warum ist es verboten über das Nachfolge-Flugzeug der Bundeswehr zu diskutieren?

Das ist eine sehr wichtige Diskussion.
Völlig in Ordnung... aber das zu lösende Problem ist mehrdimensional. Landesverteidigung, Friedensmission der UNO, Flugzeugtyp? Ausstattung, Bewaffnung, Beschaffbar bis wann? Kosten? Lebensdauer? Gemeinsame Beschaffung mit EU-Partnern?
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

NMA hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 12:03 Scholz packt wieder die Bazooka aus. 100 Milliarden € für die Bundeswehr, sofort.
Keine Ahnung, wie lang es dauert, bis sich das bemerkbar macht.

Derweil wird die Lage noch gefährlicher, weil sich die Ukrainer verständlicherweise zäh verteidigen und Zeit gewinnen. Das treibt Putin in die Enge und das macht ihn nur noch gefährlicher.
Ich würde trotzdem erstmal die offenen Baustellen bei Beschaffung Konzeption, Vetgsberecht usw lösen.

Waffen beschaffen kann man relativ zügig bei politischem Willen und die Industrie ist gern bereit. 100 Milliarden mag sich viel anhören. Das ist aber lediglich das Pflaster.

Bis Wir aufgerüstet haben um Putin echte Sorgen zu machen ist der in der Hölle
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 22:13 Völlig in Ordnung... aber das zu lösende Problem ist mehrdimensional. Landesverteidigung, Friedensmission der UNO, Flugzeugtyp? Ausstattung, Bewaffnung, Beschaffbar bis wann? Kosten? Lebensdauer? Gemeinsame Beschaffung mit EU-Partnern?
Nö eigentlich ist das kein Problem. Ab frühestens 2040 ist FCAS geplant. Ich rechne mit einem späteren Termin.

Wir haben 2022. Seien Wir fair. Das sind 20 Jahre!
Ungefähr die Lebensdauer im Schnitt einer Maschine mit Glück. Wir brauchen eigentlich nur Abfangjäger, EF auf moderner Version gehalten und F35. Die F35 hat aber gegen die F18 ein paar Nachteile beim Elek. Kampf.

Wenn Wir noch Coin für CAS oder was vergleichbar beschaffen plus Drohnen mit Waffen sind wir gut aufgestellt.

Wir sollten 144 Tiger plus leichte Aufklärung anstreben zusätzlich. Wird aber nicht machbar sein.
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H2O
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Montag 28. Februar 2022, 00:11 Nö eigentlich ist das kein Problem. Ab frühestens 2040 ist FCAS geplant. Ich rechne mit einem späteren Termin.
(...)
Wird aber nicht machbar sein.
Die Ausrüstung unserer Streitkräfte muß sich doch an ihren Aufgaben entlang entwickeln. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich Politiker auf die Brust schlagen und sagen: "Wir haben uns geirrt!" und die Rüstungsplanung sagt: "Wir irren nie!" Und dann müssen auch politische Ziele angestrebt werden, insbesondere die europäische Unabhängigkeit in Fragen des Überlebens in Frieden und Freiheit. Und dazu gehört auch die Fähigkeit, sich ohne Bitten und Betteln beim Großen Bruder die Waffen zulegen zu können, die diese Aufgaben bestmöglich erfüllen... und zwar nach den Vorstellungen der Soldaten, nicht der Beschaffer. Ich möchte nicht beim nächsten Trump ganz bedröppelt aus der Wäsche gucken... und wieder ist das alles ein Stück weit vorbei.

Ein Zulauf in 2040 ist eine rein wirtschaftliche Überlegung. Ob die nun noch genaun so zutrifft, das müssen die Planungsstäbe sagen. Ich erinnere mich, daß man Anfang der 1970er Jahre ein sehr gutes Waffensystem in 5 Jahren planen und entwickeln konnte. Daran beteiligte Unternehmen mußten technische Führungskräfte in einer Entwicklungsgesellschaft zusammen bringen... und dann ging das zügig voran. Zugleich hatten diese Unternehmen die Verpflichtung, diese Kräfte nach Abschluß des Projekts wieder in dementsprechenden Führungsfunktionen zu beschäftigen. Ich möchte hier jetzt nicht so viel ausplaudern.

In unserer Klemme könnte man daran denken, sich wieder ähnlich auf zu stellen, nun aber mit unseren europäischen Kollegen, die an einem solchen Projekt beteiligt sein möchten in der Konzeptfindung, Planung, Entwicklung, der Herstellung von Funktionsmustern, Prototypen, Serienreifmachung, Fertigung. Der gemeinsame Überbau verteilt die Aufgaben. Die Techniker dort kennen ja die Möglichkeiten ihrer Entsender. Wenn ich solche Strukturen nicht selbst erlebt hätte, dann würde ich nicht so viele Worte darum machen. Berufserfahrene Soldaten aus den speziellen Waffengattungen müssen ständig eingekoppelt werden, damit sie bekommen, was sie benötigen... und was bezahlbar ist.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von firlefanz11 »

Adam Smith hat geschrieben: Sonntag 27. Februar 2022, 19:23 Warum ist es verboten über das Nachfolge-Flugzeug der Bundeswehr zu diskutieren?

Das ist eine sehr wichtige Diskussion.
Wie kommst darauf, dass das verboten sein sollte. Soweit ich mich erinnere wurde gerade jüngst darüber nachgedacht F-35 von den Amis zu kaufen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Montag 28. Februar 2022, 09:22 Die Ausrüstung unserer Streitkräfte muß sich doch an ihren Aufgaben entlang entwickeln. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich Politiker auf die Brust schlagen und sagen: "Wir haben uns geirrt!" und die Rüstungsplanung sagt: "Wir irren nie!" Und dann müssen auch politische Ziele angestrebt werden, insbesondere die europäische Unabhängigkeit in Fragen des Überlebens in Frieden und Freiheit.
Ahmm was willst Du denn genau planen :?:

Der Auftrag steht fest. Verteidigung von Deutschland und NATO. Plus Fähigkeiten die Seewege zu sichern, internationale Missionen zu unterstützen oder zu führen.

Das Konzept liegt in verschiedenen Formen schon längst bei der Verwaltung. Inklusive Bedarf und ähnliches.

Die Truppe hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die zivile Verwaltung ist das Problem. Rüstungplaner gibt's so nicht wirklich. Ausschuss der Verteidigung legt mit der Bundesregierung die Ziele fest, dann stimmt der Bundestag ab.

Alles über gewisse Summen muss so entschieden werden. Die Behörden wie Beschaffung, VM ect. beraten lediglich. Planung macht der Ausschuss für Verteidigung offiziell und was da passiert ist keine Planung.

Das ist einfach nur trauriger Mist. Allerdings soll sich das verändern. So das es eine feste Task Force gibt der verschiedenen Behörden die zur Bw gehören, Soldaten und Experten.

Der Vorschlag von Akk wirklich Experten für die wichtigsten Bereiche einzustellen soll umgesetzt werden. Außerdem etwas das in anderen Ländern funktioniert und Wirtschaf.

Ich finde das Konzept sinnvoll. Eine Task Force bekommt ein Projekt und darf eine gewisse Anzahl von Know how holen. Je nach Projekt wird Personal zugewiesen. Die bekommt Vorgaben was darf es kosten, was muss es können, Zeiträume ect.

Dazu eine Deadline. Alle 14 Tage wird der Ist Stand der politischen Führung dem Ausschuss für Verteidigung zugetragen notfalls auch der Rahmen angepasst. Grundlage ist aber auch Politiker kapieren es.

Dann müssen Politiker zumindest im Ausschuss der Verteidigung eben Fortbildungen unterziehen um zu verstehen was passiert. Das muss alles effektiver werden.

Aber Wir müssen mehrere Wege gehen. Zukunft und Entwicklung sichern. Versuchen neue Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu führen in EU & Nato. Straffung der Zeiten, Kosten.

Zweiter Weg ist fast wichtiger. Wir brauchen jetzt schnell Waffen und Ausrüstung. Deswegen was am Markt vorhanden ist und in Menge zu kriegen bei Erfüllung der Anforderungen beschaffen.

Aus dem Ausland muss man sich beschaffen schnell. Luftabwehr in verschiedenen Ausführungen. Aus den USA entweder F18 oder F35, mehr als ursprünglich gedacht.

Schwere Transport Helikopter. Das alles mit Tempo.
600 Leo2 A7 bestellen. 1.800 Lynx plus 600 in verschiedenen Support Varianten. Dafür Puma nicht mehr betreiben bzw kaufen.

Lynx ist eine Fahrzeug Familie die langfristig funktioniert.

Das 2. Los Puma nicht nehmen , wie gerade angeboten.

Lnyx dafür und...


- BOXER RCH155
- BOXER CRV
- BOXER JFS
- MWS120 Ragnarok (BOXER statt FUCHS)
- HIMARS auf HX2
- Luftlandeplattform mit NL auf Basis DEFENTURE GRF 5.12 (für Jäger, Fallis und SOF)
- Nachfolger für BV206 + WIESEL (mMn genügt hierzu ein Fahrzeug, da es sich aber bei HiMoLaP um ein multinationales Projekt handelt, könnte sich das schwierig gestalten)


Was sofort wichtig wäre. Alles was an Roland, Gepard, Marder verfügbar ist nicht mehr verschrotten.


Wie man aktuell wieder sieht ist die Beherrschung des Luftraum insbesondere bei einem Gegner wie Russland mit der großen Anzahl von Hubschraubern und Flugzeugen von extrem großer Bedeutung.

Wichtig wäre die Gepard Panzer - eingelagert bei KMW - wieder der Bundeswehr zuzuführen.


Es mangelt uns überall an Material und hier gäbe es ein System was bekannt ist, wozu es "Einsatzregeln" und Erfahrungen ohne Ende gibt und welches relativ schnell und kostengünstig der BW zur Verfügung gestellt werden könnte.

KMW bietet aktuell an der Ukraine zeitnah bis zu 50 Stk. zu liefernDie Bundeswehr kann 252 haben.


Sofort Wartung. Upgrade Paket CDA drauf und ab in die Truppe. Wir können so sofort eine minimum Luftabwehr aufbieten, Reserve kann damit arbeiten und wir haben Firepower. Ich kenn allein 16 Ehemalige die sofort Schulung durchführen können.


Als Ergänzung würde ich als "Einsatzbedingten Sofortbedarf" für die Auslandseinsätze in der Slowakei und dem Baltikum IRIS-T SL Systeme auf HX2 ordern und darauf aufbauend dann eine bodengebundene Luftabwehr auf Basis des TLVS neu aufstellen, in der diese als Stand-Alone-Varianten beschafften Systeme dann integriert werden. Dazu würde ich die hier schon angedachte Übergangslösung mit den 50 Geparden von KMW mal ernsthaft prüfen, denn der Bau zus. BOXER für bspw. Skyranger 30 (die perspektivisch kommen sollten) dürfte sich ja etwas hinziehen, bei den Produktionszahlen, die jetzt so anstehen. Das könnte man zum Nutzen umkehren und durch die Reaktivierung der Fähigkeit mit den Geparden wichtige Vorarbeit leisten, während man Zeit gewinnt, Skyranger in Ruhe voll zu befähigt.

Die EF konsequent weiter entwickeln. Parallel Airbus zwingen mit BAE, Saab Aerospace einen günstigen Interceptor zu entwickeln.

Luftwaffe braucht mindestens 6X Geschwader echter Interceptor, 6 x EF, 4~6 F35 /F18 .


Plus 2 x Coin Geschwader.


Dazu mindestens 2 Marine Kampf Geschwader für die Ostsee primär. Die Marine braucht 16 Fregatten, alle aber mindestens auf BB22. Bedeutet verstärkte, moderne Luftabwehr,Schiff gegen Schiff Fähigkeiten.

6 der Fregatten sollten auch richtig gutes ASW können. Bei den Korvetten die gleiche Anzahl, Aufteilung. Außerdem würde ich wieder 32 Schnellboote mit RAK bewaffnung auflegen. Speziell für die Ost bzw Skandinavien Gewässer.

Um die Hauptschiffe zu entlasten. 14 Off Shore Patrol Boote. Für Missionen wie Anti Piratcy, Libanon, Überwachung....

12 ~14 Uboote.

Ich kann Dir verschiedene Varianten nennen. Alles verfügbar. 3 Säule in der Zukunft.


Wir benötigen bei der BW in der Beschaffung von Material einfach viel viel mehr Geschwindigkeit, dass man frühzeitig anfängt neue Systeme zu entwickeln, dass man Systeme nicht ausmustern, wenn die Neuen noch garnicht vorhanden sind und das man ganz allgemein System, auch wenn sie älter sind, in Depots packt anstatt für nen Appel und nen Ei sie verschenkt. Unser Gegener arbeitet auch noch mit Systemen die Jahrzehnte alt sind, der Unterschied ist nur er hat sie noch und kann sie einsetzen und das trotz fehlender Direkteinspritzung und blauer Feinstaubplakette.




Was die Personalproblematik angeht, so muss man da meines Erachtens nach Aufgabenfelder differenzieren. Die Attraktivität unterscheidet sich doch deutlich, und dem muss in der Personalpolitik stärker Rechnung getragen werden. Ich war immer Befürworter einer allgemeinen Dienstpflicht und bin das jetzt natürlich erst recht. Ausreichend lang gestaltet, in Kooperation mit verschiedenen Stellen (bspw. wie hier schon erwähnt Zivilschutz, Entwicklungshilfe, usw.), brauchen wir eine Grundertüchtigung der Bevölkerung zur Verteidigung und Hilfe. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass allein über die so vermittelte Attraktivität bestimmter Aufgaben ein Großteil der Personalprobleme abgebaut werden kann. Für den Rest sollte man sich gerade im europäischen Kontext stärker über die Voraussetzung für einen Dienst in der Bundeswehr Gedanken machen. Warum beispielsweise nicht eine deutlich stärkere Zusammenarbeit mit anderen, finanzschwächeren Nationen, nicht zur Kostenreduzierung oder dem Abbau von Doppelstrukturen, sondern zur Nutzung des europäischen Personalpools?


Oder wir lernen vom Usmc, Israel ect..

Und dazu gehört auch die Fähigkeit, sich ohne Bitten und Betteln beim Großen Bruder die Waffen zulegen zu können, die diese Aufgaben bestmöglich erfüllen
Niemand muss betteln. Was ist denn dein Problem mit den USA ?

Die Zusammenarbeit mit den USA ist viel einfacher als mit Frankreich beispielsweise. Ich habe auch nicht viel gegen Zusammenarbeit mit den USA.

Wenn Deutschland was bestellt ist die Ausrüstung immer pünktlich, man bekommt was man bestellt inklusive. Fähigkeiten.

.. und zwar nach den Vorstellungen der Soldaten, nicht der Beschaffer. Ich möchte nicht beim nächsten Trump ganz bedröppelt aus der Wäsche gucken... und wieder ist das alles ein Stück weit vorbei
Wenn Frau Lambrecht das tut was versprochen wurde kommt es tatsächlich zur Akk idee. Natürlich etwas verändert.

Die Beschaffung, Konzeption, Entwicklung ist das Problem.

Ein Zulauf in 2040 ist eine rein wirtschaftliche Überlegung. Ob die nun noch genaun so zutrifft, das müssen die Planungsstäbe sagen. Ich erinnere mich, daß man Anfang der 1970er Jahre ein sehr gutes Waffensystem in 5 Jahren planen und entwickeln konnte. Daran beteiligte Unternehmen mußten technische Führungskräfte in einer Entwicklungsgesellschaft zusammen bringen... und dann ging das zügig voran. Zugleich hatten diese Unternehmen die Verpflichtung, diese Kräfte nach Abschluß des Projekts wieder in dementsprechenden Führungsfunktionen zu beschäftigen. Ich möchte hier jetzt nicht so viel ausplaudern.

Das ist Blödsinn aus Bw Sicht . Wir brauchen jetzt zeitnah Ausrüstung, Waffen und Systeme. Nicht 2045. Was die Industrie will ist eh was anderes.

Das sind 23 Jahre! Wirtschaftlich ist es auch ein System einzuführen das nicht in 8 Jahren 9,23 Milliarden an Mehrkosten im Betrieb verursacht und Piloten samt Crew gefährdet.

Der Tornado ist im Betrieb zu teuer und wird unsicher. Dazu kommt wir können das Ding nicht klar halten für die Einsätze ausreichend.

Willst Du bis 2045 jedes Jahr das Geld verbrennen :?:

Für das was rausgeworfen wurde wäre längst Ersatz beschafft worden und Geld gespart. Dazu kommt die F18, speziell die F35 kann auch Luftkampf.

Ich würde auch diesen bescheuerten Puma nicht beschaffen weiter.



In unserer Klemme könnte man daran denken, sich wieder ähnlich auf zu stellen, nun aber mit unseren europäischen Kollegen, die an einem solchen Projekt beteiligt sein möchten in der Konzeptfindung, Planung, Entwicklung, der Herstellung von Funktionsmustern, Prototypen, Serienreifmachung, Fertigung. Der gemeinsame Überbau verteilt die Aufgaben. Die Techniker dort kennen ja die Möglichkeiten ihrer Entsender. Wenn ich solche Strukturen nicht selbst erlebt hätte, dann würde ich nicht so viele Worte darum machen. Berufserfahrene Soldaten aus den speziellen Waffengattungen müssen ständig eingekoppelt werden, damit sie bekommen, was sie benötigen... und was bezahlbar ist.
Richtig. Dafür musst Du aber erst einmal eine Linie fahren insgesamt.

Ich bin auch völlig dafür mit Eu Ländern verstärkt zu arbeiten. Aber eventuell passiert ja was
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 28. Februar 2022, 09:42 Wie kommst darauf, dass das verboten sein sollte. Soweit ich mich erinnere wurde gerade jüngst darüber nachgedacht F-35 von den Amis zu kaufen...
Ich kenn kein Verbot
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Montag 28. Februar 2022, 00:11 Wir sollten 144 Tiger plus leichte Aufklärung anstreben zusätzlich. Wird aber nicht machbar sein.
Warum sollte das nicht machbar sein? 100 Milliarden Euro sollten auch dafür locker reichen, zmual anschließend die 2-Prozent-Marke überschritten werden soll. Die Bundesregierung hat nach nichtmal 100 Tagen im Amt eine Kehrwende hingelegt, die es noch nie gegeben hat. Heute ist nichts mehr so wie es gestern war. Ich finde diese Entwicklung richtig gut. Hätte ich der Ampel-Koalition nicht zugetraut. Ich staune immer noch.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Es muss wohl auch erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Dann muss man sich angucken, was man noch reparieren kann und wo es sinnlos ist, weil die Ersatzteile nicht mehr zu bekommen sind. Wir müssen weg davon, Ersatzteile für Unsummen per Hand herzustellen.

Dann muss man sich die Lücken ansehen und die müssen mit der besten Hardware, die man für Geld kaufen kann, gestopft werden.

Und bitte keine komplizierten Wunderwaffen kaufen, solide Technik, die sich im Feld bewährt hat muss her. Und auch bitte nicht in Gigantismus abdrehen und hunderte schwerste Panzer kaufen, mW. werden bis 2026 über 300 Leo 2A7 (V) einsatzbereit sein, das reicht meiner Meinung nach auch aus. Lieber kleine, aber feine Waffensysteme kaufen.

Drohnen, tragbare Panzer- und Luftabwehr, mobile Flug- und Raketenabwehrsysteme, MLRS, schnelle gepanzerte Fahrzeuge, gute Schutzsysteme und evtl. Exoskelette für die Soldaten, diese gut ausbilden und trainieren.

Am teuersten dürfte die Luftwaffe werden, wobei ich auf Abfangjäger setzen würde, Kampfbomber und Erdkampfflugzeuge kann man mit Drohnen ersetzen.

In die Marine würde ich am wenigsten investieren, lieber die alten Schiffe flottmachen und auf den neuesten Stand bringen. Und noch ein paar U-Boote bauen, besonders an die Ostsee angepasst.

Vor allem sollte das alles ganz klar defensiv ausgerichtet sein, wir brauchen keine Offensivwaffen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Aldus »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 26. Februar 2022, 14:39 Du kannst ja gerne ein paar Jahrzehnte an deutschen Waffen entwickeln und solange wehrlos bleiben, wenn du das besser findest :dead:
Aber das wäre doch gute alte Tradition deutscher Rüstungpolitik. Das die BW mal in ausreichendem Maße mit vorhandenen Gütern "von der Stange" ausgerüstet wurde statt auf nebelhafte Zukunftsprojekte hoffen zu müssen, ist meines Wissens Jahrzehnte her.
Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 28. Februar 2022, 19:35 Vor allem sollte das alles ganz klar defensiv ausgerichtet sein, wir brauchen keine Offensivwaffen.
Grundsätzlich zwar Zustimmung, ABER: Wenn die USA um 1933 herum so gedacht hätten, wären wir heute noch unter Nazi-Herrschaft. Oder?
Zuletzt geändert von Aldus am Montag 28. Februar 2022, 21:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, das ist so, aber da müssen wir aber wieder hin. Es spricht imho nichts dagegen, bei Verbündeten einzukaufen, wenn es dort bereits gute Waffen gibt. Man kann sich auch diese türk. Drohne mal genauer ansehen, die erweist sich in der Ukraine als sehr schlagkräftig.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

War absehbar. Zivil Hilfe wird runter gefahren. Und das wird länger so bleiben. Berlin ect. dürften in Zukunft mal selbst lernen klar zu kommen.



https://www.zeit.de/news/2022-03/11/ber ... r-um-hilfe


https://www.t-online.de/region/hannover ... chten.html


https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... 10524.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Top Zustand sieht anders aus. Danke Frau Merkel

https://www.sueddeutsche.de/politik/weh ... -1.5547852
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Realist2014 »

@Cobra9:

Wie ordnest du die Entscheidung ein, F35 anzuschaffen?

Scheinen ja wohl noch weitere NATO Länder so entschieden zu haben.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben: Dienstag 15. März 2022, 14:43 @Cobra9:

Wie ordnest du die Entscheidung ein, F35 anzuschaffen?

Scheinen ja wohl noch weitere NATO Länder so entschieden zu haben.
Abend. Also ein Nachteil. Die F-35 kämpft auch immer wieder mit Kinderkrankheiten noch. Das Risiko ist kleiner, dass sie technisch bald überholt sein wird wie andere Systeme plus es ist gewährleistet das langfristig noch Ersatzteile, Upgrades ect verfügbar sind.

Nehmen wir den Faktor Kosten. Die F-35 ist nicht nur topmodern, sie soll auch noch deutlich günstiger sein als ihre Konkurrenz der Tornado im Betrieb.

Gut das ist ja kein Wunder. Wesentlich moderner. Tarneigenschaft ist natürlich ein Argument. Wenn auch nicht völlig. Aber es ist ein deutlicher Gewinn an Fähigkeiten.

Im Verbund als Staffel sowie Nato ist die F35 das beste.

Die F-35 ist ein Computer mit Flügeln. Die moderne Sensorik kann im Sekundentakt Daten erkennen und verarbeiten,mitteilen.

Sie ist ein wesentlich besserer Allrounder als die Tornado. Vor allem Luft - Luft. Aber ein wirklicher Jäger in meinen Augen nicht.

Ein Motor, eher weniger gute Steigrate. Bei der Wendigkeit seh ich andere Muster vorne. Aber ein Punkt ist natürlich die Interoperabilität. Sprich Wartung, Beschaffung und Ausbildung kann auf Nato Basis erfolgen. Spart Kosten.

Die F35 ist als Tornado Ersatz klasse. Und vor allem lieferbar ab 2024 komplett bis 2025.

Die Nuklearwaffen Fähigkeit ist bereits on-board. Was Warnungen von Airbus angeht die Wartung sei schwer ect g Blödsinn.

Die USA bilden die Warte gut aus. Es wird aber einen Kompromiss geben.

Tranche 1 wird 35~42 F35 plus 15 Ef enthalten.

Insgesamt werden weitere 90 Maschinen kommen. Sehr wahrscheinlich EF mit der nächsten Technik Stufe.


Ich glaube die F35 ist derzeit der bestmögliche Ersatz für die Tornado unterm Strich. Persönlich wäre mir die f18 lieber.

Ich hoffe auf deutlich mehr Systeme
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Realist2014
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben: Dienstag 15. März 2022, 18:41
"Fullquote"........................


..............Ich glaube die F35 ist derzeit der bestmögliche Ersatz für die Tornado unterm Strich. Persönlich wäre mir die f18 lieber.

Ich hoffe auf deutlich mehr Systeme
Danke für die Erläuterung!
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harry52
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von harry52 »

Ich bin nicht so der große Fan davon, jetzt
viele teure Flugzeuge anzuschaffen. Ja, kann man machen, aber ein großer Teil der Aufrüstung, sollte in fiese, kleine Dinge erfolgen. Drohnen sind klasse und billiger, oder was billiges gegen Panzer und Flugzeuge....

Und, wegen der Atombomben und der Drohung mit Atombomben
sollte man auch mehr investieren in die Raketenabwehr. Siehe Israel. Die schiessen fast alles ab, was an Raketen auf sie zufliegt. Ja, da steckt auch eine Gefahr drin, aber irgendwie gehts mir auf den Sack, dass der Giftzwerg uns mit A Waffen bedrohen kann.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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