Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

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Vongole
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 18:54)

Haben Sie denn gesehen, wie dieser widerliche Typ rumgebrüllt hat? Mich hat das sofort an 1943 erinnert. Ist es schon wieder so weit?
Grönemeyer war, mit wenigen Ausnahmen, noch nie leise, und Wiener Freunde waren ganz begeistert vom Konzert.
Wer seinen Auftritt mit Goebbels vergleicht, hat m.M.n. kräftig einen an der Waffel, egal aus welcher politischen Ecke er kommt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bremer »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 18:54)

Haben Sie denn gesehen, wie dieser widerliche Typ rumgebrüllt hat? Mich hat das sofort an 1943 erinnert. Ist es schon wieder so weit?
Wenn Björn Höcke seine Hassparolen über öffentliche Marktplätze brüllt, ist das allemal widerlicher.
Insofern: Danke Herbert für ein klares Statement gegen rechts! :thumbup:
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Julian
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:01)

Grönemeyer war, mit wenigen Ausnahmen, noch nie leise, und Wiener Freunde waren ganz begeistert vom Konzert.
Wer seinen Auftritt mit Goebbels vergleicht, hat m.M.n. kräftig einen an der Waffel, egal aus welcher politischen Ecke er kommt.
Er hat regelrecht gebrüllt; er hat von "diktieren" gesprochen, also will er doch offenbar keine demokratische Wahl, keine Wahlfreiheit. Er will auch keinen "Millimeter" nach rechts weichen, also ist er offenbar extremistisch eingestellt und kann keine andere Meinungen dulden, sobald sie eben auch nur geringfügig rechts von seiner eigenen stehen.

Ich bedaure, dass Sie solche Freunde haben, die solch einen Auftritt als normal und nicht als Warnsignal empfinden.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Julian »

Bremer hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:02)

Wenn Björn Höcke seine Hassparolen über öffentliche Marktplätze brüllt, ist das allemal widerlicher.
Insofern: Danke Herbert für ein klares Statement gegen rechts! :thumbup:
Höcke hat im Gegensatz zu Grönemeyer immer betont, dass es ihm um Rechtsstaat und Demokratie geht. Er will nicht diktieren, sondern demokratisch entscheiden lassen. Das ist ein großer Unterschied zum faschistoid anmutenden Auftritt des Schreihalses Grönemeyers.

Man stelle sich vor, jemand hätte ähnlich wie Grönemeyer in die andere Richtung gebrüllt - der wäre doch nun erledigt. Man hätte ihn sofort mit Goebbels verglichen, wie man es ja unverschämterweise bei Höcke ohnehin schon getan hat - ohne dass er solche Ausfälle wie Grönemeyer an den Tag gelegt hätte.
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Beitrag von Bremer »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:05)

Er hat regelrecht gebrüllt; er hat von "diktieren" gesprochen, also will er doch offenbar keine demokratische Wahl, keine Wahlfreiheit. Er will auch keinen "Millimeter" nach rechts weichen, also ist er offenbar extremistisch eingestellt und kann keine andere Meinungen dulden, sobald sie eben auch nur geringfügig rechts von seiner eigenen stehen.

Ich bedaure, dass Sie solche Freunde haben, die solch einen Auftritt als normal und nicht als Warnsignal empfinden.
Sie können ja mit der Storch im eine Petition einreichen:

Wider dem Brüllen in Mikrofone bei Konzerten!
:D
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:05)

(..)

Ich bedaure, dass Sie solche Freunde haben, die solch einen Auftritt als normal und nicht als Warnsignal empfinden.
Da sich meine Freunde nicht im Kreis der FPÖ bewegen, haben sie keinerlei Grund aufzujaulen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bremer »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:08)

Höcke hat im Gegensatz zu Grönemeyer immer betont, dass es ihm um Rechtsstaat und Demokratie geht. Er will nicht diktieren, sondern demokratisch entscheiden lassen. Das ist ein großer Unterschied zum faschistoid anmutenden Auftritt des Schreihalses Grönemeyers.

Man stelle sich vor, jemand hätte ähnlich wie Grönemeyer in die andere Richtung gebrüllt - der wäre doch nun erledigt. Man hätte ihn sofort mit Goebbels verglichen, wie man es ja unverschämterweise bei Höcke ohnehin schon getan hat - ohne dass er solche Ausfälle wie Grönemeyer an den Tag gelegt hätte.
Verklagen Sie doch den faschistoiden Schreihals Herbert Grönemeyer.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:09)

Da sich meine Freunde nicht im Kreis der FPÖ bewegen, haben sie keinerlei Grund aufzujaulen.
Aha.
Wem die Tiraden von Grönemeyer nicht gefallen, muss ja aus dem Dunstkreis der FPÖ kommen.
Im Übrigen ist es nicht unüblich, dass zu seinen Konzerten eher Fans kommen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Julian »

Bremer hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:11)

Verklagen Sie doch den faschistoiden Schreihals Herbert Grönemeyer.
Warum denn das? Er hat das Recht, seine Meinung zu äußern, auch wenn ich ihm nicht zustimme. Sie haben offenbar mein Weltbild, insbesondere meine Vorstellung von Freiheit, nicht verstanden.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:12)

Aha.
Wem die Tiraden von Grönemeyer nicht gefallen, muss ja aus dem Dunstkreis der FPÖ kommen.
Im Übrigen ist es nicht unüblich, dass zu seinen Konzerten eher Fans kommen.
Nicht unbedingt, da aber besonders die deutsche "Schwesterpartei" der FPÖ hier rum jaulte, war es wohl besonders die, die sich getroffen fühlte.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:08)

Höcke hat im Gegensatz zu Grönemeyer immer betont, dass es ihm um Rechtsstaat und Demokratie geht. Er will nicht diktieren, sondern demokratisch entscheiden lassen. Das ist ein großer Unterschied zum faschistoid anmutenden Auftritt des Schreihalses Grönemeyers.
Hitler hatte sogar als Zeuge vor Gericht beteuert, seine Partei habe nicht vor, sich gegen Reich & Republik zu verschwören.
Man stelle sich vor, jemand hätte ähnlich wie Grönemeyer in die andere Richtung gebrüllt - der wäre doch nun erledigt. Man hätte ihn sofort mit Goebbels verglichen, wie man es ja unverschämterweise bei Höcke ohnehin schon getan hat - ohne dass er solche Ausfälle wie Grönemeyer an den Tag gelegt hätte.
Mag sein. Goebbels ist nicht mehr so populär wie zu Zeiten des III. Reiches, das muss man so einfach mal realisieren.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Grölemeister ist doch mal bei diesem Naziuboot mitgefahren. Was regt sich die AFD also auf.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Jul 2019, 09:25)

Bei den Grünen haben schon seit längerem angefangen, das sozialliberale Spektrum abzudecken, also das Spektrum, das Otto Graf Lambsdorff, Hans-Dietrich Genscher u.a. bei der Kohl'schen Wende 1982 Stück für Stück aufgegeben haben.
Die UNION hat sich in den letzten 30 Jahren sukzessive aus dem großstädtisch geprägten bildungsbürgerlichen Spektrum zurückgezogen. In diese Lücke sind ebenfalls die Grünen hineingestoßen.
In beiden Fällen spielt aus meiner Sicht eine geschickte Kommunalpolitik der Grünen eine Rolle. Dabei spielte in den Großstädten eben auch die am Ende gescheiterte Verkehrs- und Städtebaupolitik der 50er, 60er und 70er Jahre (Stichwort: autogrerechte Stadt) eine große Rolle. Flächensanierungen (=Flächenabriss), große Verkehrsschneisen, Großwohnanlagen mit bis zu 20 Stockwerken, waren aus sachlicher Sicht gut und schön, machten Städte aber lebensfeindlich und in der Unterhaltung sehr teuer. Und wohnen wollte dort auch niemand.
Die sozialliberalen Waehler sind groszteils unter der Erde. Dort ist es eher braun als gruen, in jedem Fall nicht mehr wahlberechtigt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bremer »

Julian hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:13)

Warum denn das? Er hat das Recht, seine Meinung zu äußern, auch wenn ich ihm nicht zustimme. Sie haben offenbar mein Weltbild, insbesondere meine Vorstellung von Freiheit, nicht verstanden.
Was jaulen Sie dann hier rum wie ein getroffener Hund?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Ger9374 »

Es ist "in" rechte Parteien bürgerlich mittig positioniert zu attackieren. Die CDU/CSU
vertritt diese Positionen ja nur noch eingeschränkt. Der linksorientierte Mainstream öffentlich rechtlich gefördert
ist der Hauptantreiber. Ob Herr Grölemeier
oder andere medial bekannte Personen , es gehört einfach dazu sich schick und werbewirksam linksgrün zu outen!
Ihre bekanntheit zu nutzen Menschen in ihrem Sinne zu manipulieren.
Es ist leicht mit der Mehrheit zu schwimmen, gegen den Strom und aus Überzeugung heraus sehr viel seltener .
Auch fällt es den gut betuchten Prominenten leicht Wein zu trinken und Wasser zu predigen . Wann haben die Herrschaften denn selbst mal wegen teuren Wohnraum oder kriminellen Migranten ernsthaft sich Sorgen machen müssen. Die wandeln mit Bodyguards durch die Gegend. Die stören teure Wohnungen nicht . In deren Nachbarschaft gibt es wahrscheinlich gar keine Ghettos mit Wohnblöcken wo fast nur noch nicht Deutsche Namen an den Klingeln stehen.
Das zeigt klar welchen Wert man solcher
Propaganda zubilligen kann.
Schnitter
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Schnitter »

Ger9374 hat geschrieben:(15 Sep 2019, 20:49)

Es ist "in" rechte Parteien bürgerlich mittig positioniert zu attackieren.
Ich glaube kaum dass Herbert Grönemeyer ein Problem mit bürgerlichen Parteien hat.
Trifels
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Trifels »

Ger9374 hat geschrieben:(15 Sep 2019, 20:49)

Es ist "in" rechte Parteien bürgerlich mittig positioniert zu attackieren. Die CDU/CSU
vertritt diese Positionen ja nur noch eingeschränkt. Der linksorientierte Mainstream öffentlich rechtlich gefördert
ist der Hauptantreiber. Ob Herr Grölemeier
oder andere medial bekannte Personen , es gehört einfach dazu sich schick und werbewirksam linksgrün zu outen!
Ihre bekanntheit zu nutzen Menschen in ihrem Sinne zu manipulieren.
Es ist leicht mit der Mehrheit zu schwimmen, gegen den Strom und aus Überzeugung heraus sehr viel seltener .
Auch fällt es den gut betuchten Prominenten leicht Wein zu trinken und Wasser zu predigen . Wann haben die Herrschaften denn selbst mal wegen teuren Wohnraum oder kriminellen Migranten ernsthaft sich Sorgen machen müssen. Die wandeln mit Bodyguards durch die Gegend. Die stören teure Wohnungen nicht . In deren Nachbarschaft gibt es wahrscheinlich gar keine Ghettos mit Wohnblöcken wo fast nur noch nicht Deutsche Namen an den Klingeln stehen.
Das zeigt klar welchen Wert man solcher
Propaganda zubilligen kann.
Herr Grönemeier ist in London ja gut aufgehoben - > von der Bühne ist leicht zu deklamieren -> man steckt halt da nicht im Täglichen.

= Protagonist der sog "anywheres" . -> schweben halt drüber, fliegen über den Problemen -> machen aber einen auf Klimaschützer z.B.

David Goodhart.

https://www.amazon.de/Road-Somewhere-Sh ... 168&sr=1-1

-> erklärt die Grönemeierei
Stadt gegen Land, Heimatverbundene gegen Kosmopoliten – Gibt es einen neuen Klassenkampf entlang der Urbanisierungsfrage? Über die Irgendwos und die Dagebliebenen.
Info 1:

https://www.zukunftsinstitut.de/artikel ... anywheres/
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Quatschki »

imp hat geschrieben:(15 Sep 2019, 19:24)

Grölemeister ist doch mal bei diesem Naziuboot mitgefahren. Was regt sich die AFD also auf.
Ein lausiger Multimillionär, der bei seinen Konzerten Leute in Sub- Subsub- und Subsubsubunternehmen unter teils präkären Bedingungen anstellt.
Der Securitymitarbeiter einsetzt, die Anweisung haben, gegen eindringende Nicht-Eintrittskarteninhaber vorzugehen (was auch nichts anderes ist, als die AfD für Deutschland fordert, im linken Duktus jedoch als "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ausgelegt werden muß).
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Quatschki hat geschrieben:(16 Sep 2019, 11:58)

Ein lausiger Multimillionär, der bei seinen Konzerten Leute in Sub- Subsub- und Subsubsubunternehmen unter teils präkären Bedingungen anstellt.
Der Securitymitarbeiter einsetzt, die Anweisung haben, gegen eindringende Nicht-Eintrittskarteninhaber vorzugehen (was auch nichts anderes ist, als die AfD für Deutschland fordert, im linken Duktus jedoch als "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ausgelegt werden muß).
Die Flucht vor katastrophalen Lebensumstaenden oder akuten Gefahren fuer Leib und Leben ist etwas anderes als der Versuch, sich den Grölemüller kostenoptimiert anzuhoeren. Ob man die Musik als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bzw als Laerm im Sinne des BImSchG zu betrachten ist, da hat jeder so seine Meinung.

Und der Mensch heisst Mensch, weil er oft als Grenzer fehlt, weil er gerne mal wegschaut, weil er mitfuehlt und vergibt. Und weil er hilft und weil er lebt. Was? AFD?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von PeterK »

Quatschki hat geschrieben:(16 Sep 2019, 11:58)
Der Securitymitarbeiter einsetzt, die Anweisung haben, gegen eindringende Nicht-Eintrittskarteninhaber vorzugehen (was auch nichts anderes ist, als die AfD für Deutschland fordert, im linken Duktus jedoch als "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ausgelegt werden muß).
Wo kann man denn Eintrittskarten für D erwerben? Bei eventim et al. habe ich keine aktuellen Angebote finden können.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2019, 12:36)
Wo kann man denn Eintrittskarten für D erwerben? Bei eventim et al. habe ich keine aktuellen Angebote finden können.

Bei EU-Mitglied Bulgarien reicht es, zwei Jahre in Folge jeweils rund eine Viertelmillion Euro in Staatsanleihen zu investieren. Der Aufenthaltstitel ueber ein Jahr kann verlaengert werden, dann geht die Tuer auf fuer die Staatsbuergerschaft. Kein normal denkender Beamter wird dich fragen, ob du bulgarisch sprichst. Die haben, ahem, ggf noch mal Nachfragen in Hoehe vierstellig Euro.

In Lettland gibt es fuer ca 70.000 Euro zinslose Staatsanleihen oder entsprechende Immobilienkaeufe den Aufenthaltstitel. Nach fuenf Jahren bekommt man auch die Staatsbuergerschaft, sofern man einen Sprachtest besteht. Lettisch ist mit vergleichsweise wenigen Sprachen klassischer Fluchtlaender verwandt.

In Griechenland reicht Immobilienbesitz ab einer Viertel Million Euro Buchwert fuer den Aufenthaltstitel.

Portugal ist teurer, bietet aber verschiedene Moeglichkeiten. Mindestens eine Million Euro Giralgeld auf einem portugiesischen Konto, eine halbe Million in Immobilien oder die Schaffung von zehn Teilzeitarbeitsplaetzen reichen fuer das "goldene Visum". Fast gleiche Bedingungen gelten fuer das "goldene Visum" in Spanien. Nach fuenf Jahren eroeffnet sich die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, nach Zehn Jahren die Staatsbuergerschaft.

EU-Anwaerter Montenegro erlaubt bis zu 2.000 Personen per Annum die Staatsbuergerschaft. Das kostet 100.000 Euro Gebuehr zuzueglich noch mal sechsstellige Investitionen in spezielle staatlich genehmigte Entwicklungsprojekte.

Nach Malta gehen darf, wer 650.000 Euro an einen Staatsfonds spendet. Das ganze gilt offiziell als Invest, es gibt aber keine Zinsen und kein Geld zurueck.
Zypern kostet etwas mehr, Staatsbuergerschaft ab 2 Millionen, Wohnsitz ab 300.000 Euro Immobilienvermoegen.

Auch die Briten kennen das Investorenvisum, kostet mehrere Millionen Pfund Investitionen, wird mehrstufig von einigen Monaten auf mehrere Jahre verlaengert und kann in Staatsbuergerschaft muenden.

In Deutschland gibt es ein Visumsprogramm fuer Investoren. Eine Million Eigenkapital muss glaubhaft vorgezeigt werden, der Business Plan muss plausibel mindestens zehn Arbeitsplaetze schaffen. Der Unternehmer muss zudem eine hinreichende Krankenversicherung vorlegen. Nach einigen Jahren Aufenthalt ist mit Sprach- und Landeskundetest erst der dauerhafte Aufenthaltstitel und dann die Einbuergerung moeglich.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von PeterK »

imp hat geschrieben:(16 Sep 2019, 13:20)
In Deutschland gibt es ein Visumsprogramm fuer Investoren. Eine Million Eigenkapital muss glaubhaft vorgezeigt werden, der Business Plan muss plausibel mindestens zehn Arbeitsplaetze schaffen. Der Unternehmer muss zudem eine hinreichende Krankenversicherung vorlegen. Nach einigen Jahren Aufenthalt ist mit Sprach- und Landeskundetest erst der dauerhafte Aufenthaltstitel und dann die Einbuergerung moeglich.
Das ist doch mal ein Angebot. Gilt das auch für Muslime an der Abendkasse?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2019, 13:37)

Das ist doch mal ein Angebot. Gilt das auch für Muslime an der Abendkasse?
Bitte passend zahlen, kein Rueckgeld. Scholzomat wechselt nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Die Frage des Threads ist, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält. Antwort: Er wird im Schnitt von ihr verharmlost. Zum einen Teil absichtlich und ganz bewusst, zum anderen Teil unbewusst. Beides hochgefährlich.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Schlettow »

Ich finde es interessant, wie inzwischen der Begriff "bürgerlich" in Deutschland benutzt wird.

Früher wurde mit dem "bürgerlichen Lager" immer explizit das rechte demokratische Lager bezeichnet. CDU, CSU und FDP waren die "bürgerlichen Parteien". Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus, das war "bürgerlich". Kohl, Dregger, Strauß, Filbinger, Kanther, Stoiber, Koch, Merz etc. standen für die "bürgerliche Politik".

Der Begriff "bürgerlich" war immer klar abgrenzend zum Gegenbegriff der politischen Linken. Sozialdemokratie und Grüne bildeten das linke Lager und waren der Gegner des bürgerlichen Lagers.

Heute scheint man mit "bürgerlich" einen linken Mainstream aus SPD, Grünen, der sozialliberalen FDP und dem dominierenden linken Flügel der CDU zu meinen, in Abgrenzung zu jedem und allem, was irgendwie ernsthaft konservativ, wirtschaftsliberal und demokratisch rechts aktiv ist.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Schlettow hat geschrieben:(16 Sep 2019, 21:27)

Ich finde es interessant, wie inzwischen der Begriff "bürgerlich" in Deutschland benutzt wird.

Früher wurde mit dem "bürgerlichen Lager" immer explizit das rechte demokratische Lager bezeichnet. CDU, CSU und FDP waren die "bürgerlichen Parteien". Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus, das war "bürgerlich". Kohl, Dregger, Strauß, Filbinger, Kanther, Stoiber, Koch, Merz etc. standen für die "bürgerliche Politik".

Der Begriff "bürgerlich" war immer klar abgrenzend zum Gegenbegriff der politischen Linken. Sozialdemokratie und Grüne bildeten das linke Lager und waren der Gegner des bürgerlichen Lagers.

Heute scheint man mit "bürgerlich" einen linken Mainstream aus SPD, Grünen, der sozialliberalen FDP und dem dominierenden linken Flügel der CDU zu meinen, in Abgrenzung zu jedem und allem, was irgendwie ernsthaft konservativ, wirtschaftsliberal und demokratisch rechts aktiv ist.
Buergerlich war auch frueher schon Westerwelle UND Moellemann, Kohl UND Geissler, Bluem UND Seehofer. So wenig wie die Union heute links ist, so wenig stand buergerlich frueher fuer den Muell, den du heute vermarkten moechtest.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Schlettow hat geschrieben:(16 Sep 2019, 21:27)

Ich finde es interessant, wie inzwischen der Begriff "bürgerlich" in Deutschland benutzt wird.

Früher wurde mit dem "bürgerlichen Lager" immer explizit das rechte demokratische Lager bezeichnet. CDU, CSU und FDP waren die "bürgerlichen Parteien". Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus, das war "bürgerlich". Kohl, Dregger, Strauß, Filbinger, Kanther, Stoiber, Koch, Merz etc. standen für die "bürgerliche Politik".

Der Begriff "bürgerlich" war immer klar abgrenzend zum Gegenbegriff der politischen Linken. Sozialdemokratie und Grüne bildeten das linke Lager und waren der Gegner des bürgerlichen Lagers.

Heute scheint man mit "bürgerlich" einen linken Mainstream aus SPD, Grünen, der sozialliberalen FDP und dem dominierenden linken Flügel der CDU zu meinen, in Abgrenzung zu jedem und allem, was irgendwie ernsthaft konservativ, wirtschaftsliberal und demokratisch rechts aktiv ist.
Die Krönung: Die eigentliche "bürgerliche Partei" soll ja laut Gauland nun die AfD sein. Treppenwitz der Geschichte :D
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Schlettow »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2019, 23:49)
Die Krönung: Die eigentliche "bürgerliche Partei" soll ja laut Gauland nun die AfD sein. Treppenwitz der Geschichte :D
Herr Gauland war 40 Jahre CDU-Politiker und ist seinen politischen Positionen treu geblieben. Natürlich ist er bürgerlich.

Das politische Koordinatensystem hat sich nur inzwischen so stark nach links verschoben, daß selbst alte CDUler mit alten bürgerlichen CDU-Positionen heute als "rechtsradikal" gelten.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Schlettow hat geschrieben:(17 Sep 2019, 00:03)

Herr Gauland war 40 Jahre CDU-Politiker und ist seinen politischen Positionen treu geblieben. Natürlich ist er bürgerlich.

Das politische Koordinatensystem hat sich nur inzwischen so stark nach links verschoben, daß selbst alte CDUler mit alten bürgerlichen CDU-Positionen heute als "rechtsradikal" gelten.
Das Bürgertum, dem Guland treu ist, ist 1945 abgetreten, zumindest offiziell. Das heutige Bürgertum hat andere, demokratische Werte und betrachtet Gauland als verstaubtes Relikt vergangener Zeiten.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Schlettow hat geschrieben:(17 Sep 2019, 00:03)

Herr Gauland war 40 Jahre CDU-Politiker und ist seinen politischen Positionen treu geblieben. Natürlich ist er bürgerlich.

Das politische Koordinatensystem hat sich nur inzwischen so stark nach links verschoben, daß selbst alte CDUler mit alten bürgerlichen CDU-Positionen heute als "rechtsradikal" gelten.
Sorry, aber Gauland ist Bundeschef der rechtsradikalen AfD und ausgewiesener Flügel-Höcke-Versteher. Das hat nix mehr mit "alten bürgerlichen CDU-Positionen" zu tun. Er nannte ja auch die gesamte AfD "bürgerlich", nicht nur sich selbst. Und das ist ja nun wirklich der Lacher schlechthin. Außerdem sind seine "Vogelschiss"-Äußerungen und solches Zeuchs, man müsse wieder stolz sein können auf die "Leistungen" der deutschen Soldaten in zwei Weltkriegen, nun wahrlich keine bürgerlichen CDU-Positionen. Höchstens die einiger weniger Christdemokraten ganz am äußeren rechten CDU-Rand.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bremer »

Schlettow hat geschrieben:(17 Sep 2019, 00:03)

Herr Gauland war 40 Jahre CDU-Politiker und ist seinen politischen Positionen treu geblieben. Natürlich ist er bürgerlich.
Ich wüsste nicht, dass ein CDU-Politiker schon mal einen Satz rausgehauen hätte wie: Niemand will neben einem boateng wohnen. Nee, der Gauland sitzt freiwillig und völlig zurecht an der Spitze einer rechten Partei.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Paccon »

Bremer hat geschrieben:(17 Sep 2019, 00:12)

Niemand will neben einem boateng wohnen.
Mit dem Satz hat er doch vollkommen Recht. Egal wie man zur Person Gauland und seiner Partei steht, damit zeigt er ja nur die Meinung der Menschen auf. Und zwar ohne sozial erwünschte Aussagen einzubauen.
Man muss sich doch nur mal umsehen: Flüchtlingen helfen, "jeder" ist dabei. Dann wird eine Flüchtlingsunterkunft im Ort oder der Nachbarschaft gebaut. Schon ist man nicht mehr dafür und schiebt irgendwelche dubiosen Gründe vor.
Das geht nicht nur bei Migration so. Schau dir die Thematik um Windräder an. Jeder will plötzlich Klimaschutz. Dann will man erneuerbare Energie bauen. Leider, geht auch nicht. Die Windräder töten alle Vögel.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Billie Holiday »

Paccon hat geschrieben:(17 Sep 2019, 10:27)

Mit dem Satz hat er doch vollkommen Recht. Egal wie man zur Person Gauland und seiner Partei steht, damit zeigt er ja nur die Meinung der Menschen auf. Und zwar ohne sozial erwünschte Aussagen einzubauen.
Man muss sich doch nur mal umsehen: Flüchtlingen helfen, "jeder" ist dabei. Dann wird eine Flüchtlingsunterkunft im Ort oder der Nachbarschaft gebaut. Schon ist man nicht mehr dafür und schiebt irgendwelche dubiosen Gründe vor.
Das geht nicht nur bei Migration so. Schau dir die Thematik um Windräder an. Jeder will plötzlich Klimaschutz. Dann will man erneuerbare Energie bauen. Leider, geht auch nicht. Die Windräder töten alle Vögel.
Sprich bitte nur für dich und nicht fûr die Menschen.
Ich mag gern neben netten Nachbarn wohnen, völlig unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.
Ist ein Nachbar laut, dreckig und rücksichtslos, hilft auch eine hübsche Hautfarbe nicht, also bei mir jedenfalls nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2019, 20:13)

Die Frage des Threads ist, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält.
Die bürgerliche Mitte verhält sich zum Rechtsruck analog wie sie sich zum Linksruck verhält: der Schwachsinn wird weitestgehend ignoriert, man hat gänzlich andere Prioritäten, auch wenn es für die extremen Ränder Priorität #1 ist, sich gegenseitig die Köppe einzuschlagen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Paccon »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Sep 2019, 10:36)

Sprich bitte nur für dich und nicht fûr die Menschen.
Ich mag gern neben netten Nachbarn wohnen, völlig unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.
Ist ein Nachbar laut, dreckig und rücksichtslos, hilft auch eine hübsche Hautfarbe nicht, also bei mir jedenfalls nicht.
Du fasst es sehr schön zusammen.
Jeder ist willkommen, es sei denn... er ist laut, dreckig,... jetzt ganz unabhängig von der Hautfarbe.
Es ist leicht für etwas zu sein, wenn es mich nicht betrifft. Doch hin und wieder trifft es einem dann eben doch. Dann sucht man sich eben irgendwelche Gründe warum man in genau dieser Situation nicht mehr dafür ist.
Jeder braucht leistbares Wohnen. Wirst du wohl auch unterschrieben. Dann will ich dich aber sehen, wenn die 6-köpfige deutsche Familie neben dir einzieht und du schon weißt, die Kinder werden laut sein, der Gang wird von Kinderwagen versperrt,... Dann sollte vielleicht doch lieber das junge Akademiker-Pärchen in die Wohnung neben dir einziehen
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Billie Holiday »

Paccon hat geschrieben:(17 Sep 2019, 10:48)

Du fasst es sehr schön zusammen.
Jeder ist willkommen, es sei denn... er ist laut, dreckig,... jetzt ganz unabhängig von der Hautfarbe.
Es ist leicht für etwas zu sein, wenn es mich nicht betrifft. Doch hin und wieder trifft es einem dann eben doch. Dann sucht man sich eben irgendwelche Gründe warum man in genau dieser Situation nicht mehr dafür ist.
Jeder braucht leistbares Wohnen. Wirst du wohl auch unterschrieben. Dann will ich dich aber sehen, wenn die 6-köpfige deutsche Familie neben dir einzieht und du schon weißt, die Kinder werden laut sein, der Gang wird von Kinderwagen versperrt,... Dann sollte vielleicht doch lieber das junge Akademiker-Pärchen in die Wohnung neben dir einziehen
Wie gesagt, sprich für dich und nicht für andere.
Ich hab selbst Kinder groß gezogen und hatte immer die Bude voll. Natürlich nervt fremder Krach. Das ist aber unabhängig von Herkunft und Ethnie. Der Gauland hat behauptet, niemand wolle pauschal neben einem vermeintlich schwarzen Ausländer leben. Der Knallkopf kannte den Boateng noch nichtmal.
Ich will neben netten Menschen wohnen, alles andere ist mir völlig egal. Und ja, der Nachbar darf gern -unabhängig von allem- rücksichtsvoll und sauber sein, da bin ich spießig. So als Berufstätige schlaf ich gern nachts.
Das alles hat nichts mit Hautfarben zu tun.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von pLenarum »

Tom Bombadil hat geschrieben:
Die bürgerliche Mitte verhält sich zum Rechtsruck analog wie sie sich zum Linksruck verhält: der Schwachsinn wird weitestgehend ignoriert, man hat gänzlich andere Prioritäten, auch wenn es für die extremen Ränder Priorität #1 ist, sich gegenseitig die Köppe einzuschlagen.
Das kann so unterzeichnet werden.

"Eextreme" verwenden außerordentlich oft ähnliche Rhetorik an. Vereinfachung hochkomplexer Sachverhalte, Beanspruchung der einzig wahrhaften Wahrheit, Zeichnung schwarz weißer Bilder und die Erlösung durch die achso perfekte Lösung.
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Sep 2019, 11:19)

Wie gesagt, sprich für dich und nicht für andere.
Ich hab selbst Kinder groß gezogen und hatte immer die Bude voll. Natürlich nervt fremder Krach. Das ist aber unabhängig von Herkunft und Ethnie. Der Gauland hat behauptet, niemand wolle pauschal neben einem vermeintlich schwarzen Ausländer leben. Der Knallkopf kannte den Boateng noch nichtmal.
Ich will neben netten Menschen wohnen, alles andere ist mir völlig egal. Und ja, der Nachbar darf gern -unabhängig von allem- rücksichtsvoll und sauber sein, da bin ich spießig. So als Berufstätige schlaf ich gern nachts.
Das alles hat nichts mit Hautfarben zu tun.
Das liegt auch an der Lebenssituation. Ich habe auch eine Zeit lang gern da gewohnt, wo es laut und lebendig war. Heute geniesse ich die Ruhe und gehe meinen Zuechtungen nach.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Billie Holiday »

imp hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:57)

Das liegt auch an der Lebenssituation. Ich habe auch eine Zeit lang gern da gewohnt, wo es laut und lebendig war. Heute geniesse ich die Ruhe und gehe meinen Zuechtungen nach.
Hat aber auch nix mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun. Es gibt auch Unterschiede, fröhlicher Trubel oder normale Alltagsgeräusche haben nichts gemein mit Death Metal nachts um halb 3 oder nächtliche zugeknallte Wohnungstüren, verstehst du?
Die besten Nachbarn sind die, die Rücksicht nehmen, was vermutlich total spießig ist. Wer um 5 oder halb 6 aufstehen muß, wird mich vielleicht verstehen. Hat auch nix mit der Ethnie zu tun, der Gauland sollte nur für sich selbst sprechen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Sep 2019, 17:12)

Hat aber auch nix mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun. Es gibt auch Unterschiede, fröhlicher Trubel oder normale Alltagsgeräusche haben nichts gemein mit Death Metal nachts um halb 3 oder nächtliche zugeknallte Wohnungstüren, verstehst du?
Die besten Nachbarn sind die, die Rücksicht nehmen, was vermutlich total spießig ist. Wer um 5 oder halb 6 aufstehen muß, wird mich vielleicht verstehen. Hat auch nix mit der Ethnie zu tun, der Gauland sollte nur für sich selbst sprechen.
Der Gauland redet jedenfalls nicht fuer mich. Ich bin ja auch so ein Mensch mit ganz differenzierten Wach- und Schlafzeiten. Ich koennte heute nicht mehr in dem Umfeld leben wie damals. Fuer das eine mal Krach im Jahr wenn die Nachbarin Geburtstag hat oder wenn in der Stadt ein Open Air ist, das halte ich schon aus. Aber ich brauche meinen Rueckzugsraum immer wieder. Wenn jetzt jemand sagt, wie soll ich mich zum Rechtsruck verhalten, dann ist es erstmal ein guter Rat, einfach nicht mitzumachen. Ob man darueber hinaus noch etwas tut mit anderen oder nicht, das kann man dann in Ruhe ueberlegen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Schlettow »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Sep 2019, 17:12)
Hat aber auch nix mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun.
Für viele Menschen offenbar schon.

Warum werden Personen mit ausländisch klingendem Namen und Erscheinungsbild bei der Wohnugssuche von Vermietern so oft abgelehnt?

Warum wird südländisch aussehende Personen häufig der Zutritt zu Discos verwehrt?

Warum wollen viele bürgerliche Eltern ihre Kinder nicht auf Schulen mit hohem Migrantenanteil schicken?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Billie Holiday »

Schlettow hat geschrieben:(17 Sep 2019, 17:28)

Für viele Menschen offenbar schon.

Warum werden Personen mit ausländisch klingendem Namen und Erscheinungsbild bei der Wohnugssuche von Vermietern so oft abgelehnt?

Warum wird südländisch aussehende Personen häufig der Zutritt zu Discos verwehrt?

Warum wollen viele bürgerliche Eltern ihre Kinder nicht auf Schulen mit hohem Migrantenanteil schicken?
Was weiß ich, Vorurteile, schlechte Erfahrungen.....
du kannst dein Kind gern auf eine Brennpunktschule schicken, wo es mit 2 anderen deutschen Kindern allein auf dem Schulhof steht. Verlange es nur nicht von anderen, denen erstmal das Wohl des eigenen Kindes wichtiger ist. Nicht jeder steht auf Sozialexperimente am eigenen Kind. Ich kanns verstehen.

Meinst du die überwiegend migrantischen Türsteher, die nicht jeden reinlassen? :D Finde ich unmöglich, ich würde erst nach Ärger rausschmeißen. In meinen Clubs wurde damals nur denen der Zutritt verwehrt, die es sich verdient haben.

Was ich weiter oben sagte war, dass eine gute Nachbarschaft nichts mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun hat, der Gauland also nicht für mich gesprochen hat, weil ich null Probleme mit ausländischen Nachbarn hätte. Ich mag keine rücksichtslosen, lauten Nachbarn, die ebensogut weiß sein können.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Schlettow »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Sep 2019, 17:40)
Was ich weiter oben sagte war, dass eine gute Nachbarschaft nichts mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun hat, der Gauland also nicht für mich gesprochen hat, weil ich null Probleme mit ausländischen Nachbarn hätte.
Herr Gauland hat sich auch nicht auf Dich persönlich bezogen, sondern auf viele Bürger im Allgemeinen. Das ist einfach eine Zustandsbeschreibung, die korret und zutreffend ist. Viele Vermieter wollen keine ausländischen Mieter, viele Discobetreiber wollen eine südländischen Gäste, viele Eltern wollen ihre Kinder nicht auf Schulen mit vielen Ausländern schicken etc.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Billie Holiday »

Schlettow hat geschrieben:(17 Sep 2019, 18:05)

Herr Gauland hat sich auch nicht auf Dich persönlich bezogen, sondern auf viele Bürger im Allgemeinen. Das ist einfach eine Zustandsbeschreibung, die korret und zutreffend ist. Viele Vermieter wollen keine ausländischen Mieter, viele Discobetreiber wollen eine südländischen Gäste, viele Eltern wollen ihre Kinder nicht auf Schulen mit vielen Ausländern schicken etc.
Mag sein. Viele haben ein Problem, viele nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2019, 20:13)
Die Frage des Threads ist, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält. Antwort: Er wird im Schnitt von ihr verharmlost. Zum einen Teil absichtlich und ganz bewusst, zum anderen Teil unbewusst. Beides hochgefährlich.
Verharmlost? Hm... gut, wenn du es aus deiner linken Perpektive so nennen willst, bitte.

Ich - als bürgerlich Mittiger - würde es eher "nicht überdramtisieren" nennen. Nur weil da ein paar verzweifelte Ichwärsogerns von der AfD sich u. a. an diversem Nazi-Vokabular bedienen, geht bei der bürgerlichen Mitte noch lange nicht die Welt unter. Warum das so ist? Ganz einfach: Die bürgerliche Mitte platziert sich gemäß ihrer Bezeichnung an anderer Stelle; du kannst doch nicht erwarten, dass es bei uns auch so abgeht, wie bei euch am linken Rand = und wir sofort in eine Panik sondersgleichen verfallen und uns einreden (und allen anderen verzweifelst einzureden versuchen!*), der Rückschritt in die NS-Zeit stünde unmittelbar bevor, nur weil Gauland, Höcke, Weidel & Co irgendein entsprechendes Gewäsch von sich geben.

*Dieses Verhalten, vornehmlich vom linken Rand, finde ich dagegen hochgefährlich. Es ist nämlich nichts anderes als Angstmache, wird aber Aufklärung genannt - genauso ist es auch beim rechten Rand; sie schüren nicht minder Ängste und bezeichnen es hinterher als Aufklärung = tatsächlich handelt es sich BEIDERSEITS um gezielte Manipulation der (wählenden) Gesellschaft. Und ebenso haben beide Seiten ein massives Problem mit der bürgerlichen Mitte. Weil die bürgerliche Mitte sich nicht einfach so, von irgendwelchen dahergelaufenen linken wie rechten Großmäulern, Angst machen lässt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(16 Sep 2019, 20:13)

Die Frage des Threads ist, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält. Antwort: Er wird im Schnitt von ihr verharmlost. Zum einen Teil absichtlich und ganz bewusst, zum anderen Teil unbewusst. Beides hochgefährlich.
Die bürgerliche Mitte ist Bestandteil des "Rucks". Bürgerliche Mitte wählt auch rechts.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 22:35)

Verharmlost? Hm... gut, wenn du es aus deiner linken Perpektive so nennen willst, bitte.

Ich - als bürgerlich Mittiger - würde es eher "nicht überdramtisieren" nennen. Nur weil da ein paar verzweifelte Ichwärsogerns von der AfD sich u. a. an diversem Nazi-Vokabular bedienen, geht bei der bürgerlichen Mitte noch lange nicht die Welt unter. Warum das so ist? Ganz einfach: Die bürgerliche Mitte platziert sich gemäß ihrer Bezeichnung an anderer Stelle; du kannst doch nicht erwarten, dass es bei uns auch so abgeht, wie bei euch am linken Rand = und wir sofort in eine Panik sondersgleichen verfallen und uns einreden (und allen anderen verzweifelst einzureden versuchen!*), der Rückschritt in die NS-Zeit stünde unmittelbar bevor, nur weil Gauland, Höcke, Weidel & Co irgendein entsprechendes Gewäsch von sich geben.

*Dieses Verhalten, vornehmlich vom linken Rand, finde ich dagegen hochgefährlich. Es ist nämlich nichts anderes als Angstmache, wird aber Aufklärung genannt - genauso ist es auch beim rechten Rand; sie schüren nicht minder Ängste und bezeichnen es hinterher als Aufklärung = tatsächlich handelt es sich BEIDERSEITS um gezielte Manipulation der (wählenden) Gesellschaft. Und ebenso haben beide Seiten ein massives Problem mit der bürgerlichen Mitte. Weil die bürgerliche Mitte sich nicht einfach so, von irgendwelchen dahergelaufenen linken wie rechten Großmäulern, Angst machen lässt.
Kleine Ergänzung: Das, was du hier als "rechten Rand" bezeichnest, das sind Rechtsradikale und Rechtsextremisten, die es über die AfD scharenweise in die Parlamente geschafft haben. Unter anderem auch deshalb, weil es in der Mitte nur Schulterzucken statt echte Auseinandersetzung mit denen gibt. Gleichgültigkeit statt Widerstand. Und was den von dir erwähnten "linken Rand" anbelangt, das sind ja demnach die Linksradikalen und Linksextremisten. Und zu denen gehöre ich nicht. Die Partei Die Linke ist weder linksradikal noch linksextremistisch. Im Gegenteil: Der fehlt gerade der Biss in einigen ostdeutschen Regionen. Weiter entfernt von irgendwelchen radikal-rebellischen Ansichten und Aktionen kann man schon gar nicht mehr sein.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 22:35)

Verharmlost? Hm... gut, wenn du es aus deiner linken Perpektive so nennen willst, bitte.

Ich - als bürgerlich Mittiger - würde es eher "nicht überdramtisieren" nennen. Nur weil da ein paar verzweifelte Ichwärsogerns von der AfD sich u. a. an diversem Nazi-Vokabular bedienen, geht bei der bürgerlichen Mitte noch lange nicht die Welt unter. Warum das so ist? Ganz einfach: Die bürgerliche Mitte platziert sich gemäß ihrer Bezeichnung an anderer Stelle; du kannst doch nicht erwarten, dass es bei uns auch so abgeht, wie bei euch am linken Rand = und wir sofort in eine Panik sondersgleichen verfallen und uns einreden (und allen anderen verzweifelst einzureden versuchen!*), der Rückschritt in die NS-Zeit stünde unmittelbar bevor, nur weil Gauland, Höcke, Weidel & Co irgendein entsprechendes Gewäsch von sich geben.
Na, das sehe ich jetzt schon differenziert. Dass ein Gauland etc ueberhaupt eine Figur ist, mit der man sich auseinandersetzen muss im Rahmen des Politikbetriebs, das war ja ueber Jahrzehnte nicht so. Da waren die Braunis mit ihren ueber die Jahrzehnte immer mal wechselnden Parteimoden etwas, das unfeine Leute in schwachen Momenten mal gewaehlt haben und dann war auch wieder gut - wenn sie nicht durch Handgreiflichkeiten und dergleichen schlimmeres auffielen, dann waren die gar kein Thema. Jetzt sitzt sowas in Parlamenten und blockiert Plaetze, auf denen auch stattdessen Politiker sitzen koennten um ueber Politik zu streiten und gute Wege zu suchen. Das ist schon was, das man nicht gut finden muss. Finden die Mitte-Leute in anderen Laendern ja auch nicht so schoen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(18 Sep 2019, 15:13)

Kleine Ergänzung: Das, was du hier als "rechten Rand" bezeichnest, das sind Rechtsradikale und Rechtsextremisten, die es über die AfD scharenweise in die Parlamente geschafft haben.
Linksradikale und Linksextremisten haben es ja auch über SPD, Grünpartei und Linkspartei in die Parlamente geschafft und das Land steht immer noch. Deine rechtsparanoide Panikmache verfängt in der Mitte einfach nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Sep 2019, 15:26)

Linksradikale und Linksextremisten haben es ja auch über SPD, Grünpartei und Linkspartei in die Parlamente geschafft und das Land steht immer noch. Deine rechtsparanoide Panikmache verfängt in der Mitte einfach nicht.
Nö. Wer sollen in den Parlamenten die Linksextremisten bei den Grünen, den Sozialdemokraten und der Partei Die Linke bitte sein? Da müsstest du dann schon konkret werden und diese Meinung auch mit konkreten Äußerungen der vermeintlichen Linksextremisten belegen. Genauso, wie das im Forum bereits hunderte Male für die Rechtsextremen und Rechtsradikalen getan wurde.
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