Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

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Alexyessin
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 11:08)

solange die Wähler das Spiel mitspielen ;)
Warum sollten die Wähler das nicht mit"spielen".
Bei aller Kritik, auch die berechtigte, es geht den Menschen in der Marktwirtschaft besser als ohne. Und darauf kommt es an.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(07 May 2019, 11:24)

Gerade Linke sind unter den Akademikern überproportional oft vertreten, und sie sind oft eher jung. Abgehängt werden die Alten und die Leute mit schlechter Ausbildung.
Jawollja, die Linken sind die neue Herrenrasse :)
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Alexyessin
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(07 May 2019, 11:24)

Genau wie es in der DDR Betonköpfe gab, die den alten Mist fortsetzen wollten, obwohl klar war, dass er nicht funktionierte, gibt es auch heute Betonköpfe, die nichts lernen, obwohl die Missstände doch ebenfalls offensichtlich sind. :rolleyes:
Natürlich gibt es Missstände. Wird auch keiner wirklich bezweifeln. Aber ein Zurück zur "da hat es noch weniger funktioniert" soll was bringen?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(07 May 2019, 11:24)
Warum sollten ausgerechnet Linke Angst haben, abgehängt zu werden? Gerade Linke sind unter den Akademikern überproportional oft vertreten, und sie sind oft eher jung.
Ja, ne is klar... :rolleyes: Deshalb sind es auch die Linken die ständig nach mehr Geld u. Sozialleistungen schreien u. anderer Leute Auto anzünden weil sie anderen nicht gönnenn was sie selbst nicht haben... :rolleyes:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben:(07 May 2019, 11:35)

Aber ein Zurück zur "da hat es noch weniger funktioniert" soll was bringen?
:thumbup: Der war gut!
Also wirklich ohne Witz: Ich frage mich echt warum Leute, die sich den Sozialismus wünschen nicht dahin gehen wo es ihn noch gibt?
Ich schätze aber mal sie wissen warum... ;)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 May 2019, 11:31)

Jawollja, die Linken sind die neue Herrenrasse :)

Beim Thema Rassentheorie kann ich nicht mithalten, da muss ich passen, das ist wohl eher Dein Thema... :(
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 May 2019, 11:48)

:thumbup: Der war gut!
Also wirklich ohne Witz: Ich frage mich echt warum Leute, die sich den Sozialismus wünschen nicht dahin gehen wo es ihn noch gibt?
Ich schätze aber mal sie wissen warum... ;)

Du sollst nicht eindimensional denken, weil die Welt bunt ist.

Kein Mensch will Sozialismus, und kein Mensch will Kapitalismus, abgesehen von den wenigen Profiteuren. Wir haben in Deutschland eine Mischung aus beiden. Wer Kapitalismus will, der kann ja in die USA gehen, das Land of the Free, wo mehr Menschen im Knast sitzen als sonstwo auf der Welt und das Risiko, ermordet zu werden, vielfach höher ist als in sozialeren Ländern.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 May 2019, 11:46)

Ja, ne is klar... :rolleyes: Deshalb sind es auch die Linken die ständig nach mehr Geld u. Sozialleistungen schreien u. anderer Leute Auto anzünden weil sie anderen nicht gönnenn was sie selbst nicht haben... :rolleyes:

Nach mehr Geld zu schreien ist politisch nicht korrekt, das steht nämlich nur nichtsleistenden Managern, die nichts über ihre Firma wissen, zu! :thumbup:

Autos anzünden ist "links"? Dein Weltbild gefällt mir, es ist noch einfacher als das der AfD! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 10:56)

Wenn der Kapitalismus in der Vergangenheit bei jeder Staatspleite und jeder Finanzkrise als gescheitert deklariert worden wäre, hätten wir ihn vermutlich längst überwunden ;) Aber man hat immer wieder versucht neues auszuprobieren und genau diese Anpassungsfähigkeit hat ihn bisher überleben lassen. Die Widersprüche im Kapitalismus lassen sich jedoch bei aller Anpassungsfähigkeit nicht auflösen, genauso wie in autoritären sozialistischen Diktaturen, weshalb er zwangsläufig irgendwann genauso überwunden wird.
Zu was denn? Das klingt mir zu sehr nach der einseitigen Dialektik von Marx.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(07 May 2019, 11:55)
Kein Mensch will Sozialismus, ...
Doch, die Jusos...
Das ist nicht nur sein privater Wunsch, sondern erklärtes Ziel der Jusos: "Wir wollen den Kapitalismus überwinden und treten für eine andere Gesellschaftsordnung, den Sozialismus, ein", heißt es klipp und klar auf der Webseite der SPD-Jugendorganisation. "Sozialismus ist für uns keine unerreichbare Utopie, sondern notwendig, um die Probleme unserer Zeit zu lösen."
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Dienstag 7. Mai 2019, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Alexyessin hat geschrieben:(07 May 2019, 11:30)

Warum sollten die Wähler das nicht mit"spielen".
Bei aller Kritik, auch die berechtigte, es geht den Menschen in der Marktwirtschaft besser als ohne. Und darauf kommt es an.
ich würde es mit etwas weniger "romantischen" Unterton ausdrücken: der Kapitalismus hat großes Wachstum erzeugt, an dessen Rändern etwas für einen Teil der ärmeren 90% der Bevölkerungen abgefallen ist. Diese 90% der eigenen Bevölkerung besitzen nämlich gerade einmal 37% des produzierten Vermögens, die ärmeren 70% besitzen sogar nur 10%. Und diesen kleinen Anteil am produzierten "Wohlstand" erkaufen sie sich durch einen Verzicht auf ein selbstbestimmtes Leben. Außerhalb der eigenen Gesellschaft kam in der übrigen Welt fast nichts davon an. Das ist die Kehrseite des "besseren Lebens" im Kapitalismus. Anstatt nun z.B. die Produktivitätssteigerung zu nutzen, um Wohlstand für alle zu produzieren (BGE, Freizeit bei gleichem Lohn etc.), wird das Hamsterrad immer weiter in Gang gehalten, damit die unteren 90% den Reichtum der oberen 10% immer weiter erhöhen - das ist das Ergebnis des stummen Zwangs der ökonomischen Verhältnisse
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(07 May 2019, 11:49)

Beim Thema Rassentheorie kann ich nicht mithalten, da muss ich passen, das ist wohl eher Dein Thema... :(
Ideologie, Traktorist :cool:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 12:20)

ich würde es mit etwas weniger "romantischen" Unterton ausdrücken: der Kapitalismus hat großes Wachstum erzeugt, an dessen Rändern etwas für einen Teil der ärmeren 90% der Bevölkerungen abgefallen ist. Diese 90% der eigenen Bevölkerung besitzen nämlich gerade einmal 37% des produzierten Vermögens, die ärmeren 70% besitzen sogar nur 10%. Und diesen kleinen Anteil am produzierten "Wohlstand" erkaufen sie sich durch einen Verzicht auf ein selbstbestimmtes Leben. Außerhalb der eigenen Gesellschaft kam in der übrigen Welt fast nichts davon an. Das ist die Kehrseite des "besseren Lebens" im Kapitalismus. Anstatt nun z.B. die Produktivitätssteigerung zu nutzen, um Wohlstand für alle zu produzieren (BGE, Freizeit bei gleichem Lohn etc.), wird das Hamsterrad immer weiter in Gang gehalten, damit die unteren 90% den Reichtum der oberen 10% immer weiter erhöhen - das ist das Ergebnis des stummen Zwangs der ökonomischen Verhältnisse
Das ist eine schulbuchmässige Herleitung aus dem Marxismus/Leninismus oder wie das Fach jetzt heißt.
In diesem unserem Lande wird dir von vorne herein ermöglicht, etwas aus dir zu machen. Du musst dich anstrengen und du kannst was werden. Die Durchlässigkeit ist leider nicht so hoch, wie ich es mir erwünschen würde, aber dennoch - niemand muss Hunger leiden, niemand braucht Angst vor einer Arztrechnung oder dem Schulbesuch haben.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 10:12)
Weshalb du die Hayek-Kritik am Sozialstaat in die Kühnert-Diskussion einführst, bleibt dir überlassen.
Da du den Strang verfolgt hast, ist dir bekannt, dass Hayek von dritter Seite eingeführt worden ist.
Bitte.
Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 10:12)
Hayeks Erkenntnisse gehören in die Ecke "unnützes Wissen" und dienen nur radikalen Markt-Apologeten als nützliche Quelle für hohle Phrasen
Danke für deine "Expertise".
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von BlueMonday »

Hayek ist gar nicht so beliebt unter den "radikalen Markt-Apologeten" und entsprechend selten gibt es da Verweise. Mises nannte ihn sogar einmal wütend einen "Sozialisten", also das maximale Schimpfwort in diesen Kreisen. Mit Hayek oder Friedman ging ja dann auch das Aufweichen des klassischen Liberalismus los, die haben praktisch den "Neoliberalismus" eingeläutet. Und nun haben wir den Salat. Wenn man dem Etatisten den kleinen Finger gibt, reicht ihm bald nicht mal die Hand oder der Arm. Wobei nun Hayek -ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - intellektuell jedem hier -inkl. mir natürlich - haushoch überlegen wäre. Heutzutage hat man es ja leider fast nur noch mit Leichtgewichten wie diesem Kühnert zu tun. Die Auseinandersetzungen sind entsprechend seicht, es geht praktisch nur um ein paar hingeworfene Reizworte. Genaues will der Utopist eh nicht wissen, das könnte Träume zerstören. Man will halt hip den "Kapitalismus" überwinden, was auch immer das sein mag, und wie auch immer das bewerkstelligt werden soll (kollektivieren, vergesellschaften, verirgendwas wird sich schon finden). Hauptsache, man hat als Politiker mal wieder seine Duftmarke gesetzt, damit man nicht in Vergessenheit gerät. Das wäre ja das Schlimmste, was einem Politiker passieren könnte.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Quatschki »

Verstaatlichungen müssen per sé nicht schlecht sein.
Als zum Beispiel Vattenfall 2016 seine Braunkohlesparte verkaufte, hätte die Bundesrepublik diese erwerben können, um freie Hand in der geplanten Energiepolitik zu haben und Milliardenentschädigungen bei der vorzeitigen Stillegung zu sparen.
Hat sie aber nicht. Und nicht mal Kühnert hat es gefordert.
Und man kann sich fragen, warum?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von aleph »

Freie Marktwirtschaft funktioniert nur bei genügend Ressourcen. Werden Ressourcen knapp, gibt es Kapitalismusverlierer. Werden die zu viele, gibt es Probleme. Daher ist es besser, der Staat greift ein, wenn der Kapitalismus nicht mehr funktioniert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Europa2050 »

aleph hat geschrieben:(08 May 2019, 12:41)

Freie Marktwirtschaft funktioniert nur bei genügend Ressourcen. Werden Ressourcen knapp, gibt es Kapitalismusverlierer. Werden die zu viele, gibt es Probleme. Daher ist es besser, der Staat greift ein, wenn der Kapitalismus nicht mehr funktioniert.
Marktwirtschaft fördert aber mehr als alle anderen Wirtschaftssysteme die Fähigkeit, diese Ressourcen zu schaffen.

Wo der Staat eingreifen muss:
- Rechtsstaatliches Handeln definieren und durchsetzen (daran scheiterte die Marktwirtschaft in Russland in den 90ern)
- Soziale Umverteilung zur Wahrung der Menschenrechte
- Betrieb von (sachlich nicht vermeidbaren) Monopoldienstleistungen (da wurde in den letzten Jahren zu viel privatisiert (Krankenhäuser, Bahn, Post, Trinkwasser, ...).

„BMW“ und Wohnungswirtschaft gehören definitiv nicht dazu.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Alexyessin hat geschrieben:(07 May 2019, 12:52)
Das ist eine schulbuchmässige Herleitung aus dem Marxismus/Leninismus oder wie das Fach jetzt heißt.
offenbar verstehst du viel von Marx oder sind es doch nur deine Vorurteile gegenüber linken Vorstellungen ;)
aber dennoch - niemand muss Hunger leiden, niemand braucht Angst vor einer Arztrechnung oder dem Schulbesuch haben.
Deutschland hat sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um das 20fache (!) seines Wertes von 1970 gesteigert, aber die gesellschaftlichen Minimalziele haben sich offenbar seitdem nicht geändert: "niemand muss Hunger leiden, niemand braucht Angst vor einer Arztrechnung oder dem Schulbesuch haben" - Die Produktivitätssteigerung hat quasi keine Änderungen bei den Ansprüchen an unsere Gesellschaft gebracht. Es gab also trotz der gestiegenen Leistungsfähigkeit keinen gesellschaftlichen Fortschritt !
In diesem unserem Lande wird dir von vorne herein ermöglicht, etwas aus dir zu machen. Du musst dich anstrengen und du kannst was werden.
Es kann doch kein sinnvolles und angemessenes Ziel einer leistungsfähigen Gesellschaft wie der unseren sein, dass sich 70% der Haushalte um die vom Tisch gefallenen "Krümel", nämlich nur 10% des gesellschaftlich erarbeiteten Wohlstands schlagen. Die ärmeren 50% der Haushalte besitzen sogar nur 2,3% des Vermögens. Die ökonomischen Spielregeln, die über diese Verteilung entscheiden, werden von der Gesellschaft festgelegt. Diese sind fehlerhaft. Um dies zu erkennen muss man auch kein Marxist sein.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Sanity hat geschrieben:(08 May 2019, 13:17)

offenbar verstehst du viel von Marx oder sind es doch nur deine Vorurteile gegenüber linken Vorstellungen ;)
Oh ja, ich kann mir auf mein Wissen bezüglich Theorie von Marx durchaus was einbilden :)
Sanity hat geschrieben:(08 May 2019, 13:17)
Deutschland hat sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um das 20fache (!) seines Wertes von 1970 gesteigert, aber die gesellschaftlichen Minimalziele haben sich offenbar seitdem nicht geändert: "niemand muss Hunger leiden, niemand braucht Angst vor einer Arztrechnung oder dem Schulbesuch haben" - Die Produktivitätssteigerung hat quasi keine Änderungen bei den Ansprüchen an unsere Gesellschaft gebracht. Es gab also trotz der gestiegenen Leistungsfähigkeit keinen gesellschaftlichen Fortschritt !
Definiere gesellschaftlichen Fortschritt.
Sanity hat geschrieben:(08 May 2019, 13:17)
Es kann doch kein sinnvolles und angemessenes Ziel einer leistungsfähigen Gesellschaft wie der unseren sein, dass sich 70% der Haushalte um die vom Tisch gefallenen "Krümel", nämlich nur 10% des gesellschaftlich erarbeiteten Wohlstands schlagen. Die ärmeren 50% der Haushalte besitzen sogar nur 2,3% des Vermögens. Die ökonomischen Spielregeln, die über diese Verteilung entscheiden, werden von der Gesellschaft festgelegt. Diese sind fehlerhaft. Um dies zu erkennen muss man auch kein Marxist sein.
Was möchtest du? Der, der Erfolg hat, darf keinen haben weil es andere nicht schaffen? Das würde schief gehen. Und ich sehe meinen monatlichen Lohn nicht als Krümel an - warum auch.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von BlueMonday »

Europa2050 hat geschrieben:(08 May 2019, 12:58)
- Betrieb von (sachlich nicht vermeidbaren) Monopoldienstleistungen (da wurde in den letzten Jahren zu viel privatisiert (Krankenhäuser, Bahn, Post, Trinkwasser, ...).
Was sollte an einem Monopol "sachlich nicht vermeidbar" bei diesen Dienstleistungen sein? Wenn man damit einmal anfängt, wo hört man auf? Wieso sollte man bei der Wohnungswirtschaft aufhören?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Europa2050 »

BlueMonday hat geschrieben:(08 May 2019, 17:23)

Was sollte an einem Monopol "sachlich nicht vermeidbar" bei diesen Dienstleistungen sein? Wenn man damit einmal anfängt, wo hört man auf? Wieso sollte man bei der Wohnungswirtschaft aufhören?
Im Prinzip alles, bei dem aus sachlichen Gründen keine Konkurrenzsituation möglich ist:
- es gibt nur ein Schienennetz (ok, Bahn war zu ungenau, der Betrieb kann in Konkurrenz betrieben werden),
- Krankenhäuser, da gibt es außer in Grossstädten ebenbürtige eines vor Ort
- Trinkwasserversorgung, da gibt es nur eine ...

Wohnungen kann rein wirtschaftlich gesehen jeder neben jeden bauen, überall. Also kein Monopol. Dass das nicht passiert, ist meines Erachtens wesentlich den staatlichen Beschränkungen (Flächeknverbrauch) = teilweise utopische Grundpreise und Regulierungen (Standards) = Treiber der Gebäudekosten geschuldet.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von aleph »

Europa2050 hat geschrieben:(08 May 2019, 12:58)

Marktwirtschaft fördert aber mehr als alle anderen Wirtschaftssysteme die Fähigkeit, diese Ressourcen zu schaffen.

Wo der Staat eingreifen muss:
- Rechtsstaatliches Handeln definieren und durchsetzen (daran scheiterte die Marktwirtschaft in Russland in den 90ern)
- Soziale Umverteilung zur Wahrung der Menschenrechte
- Betrieb von (sachlich nicht vermeidbaren) Monopoldienstleistungen (da wurde in den letzten Jahren zu viel privatisiert (Krankenhäuser, Bahn, Post, Trinkwasser, ...).

„BMW“ und Wohnungswirtschaft gehören definitiv nicht dazu.
Ja, aber beschränkt. Hauptsächlich da, wo z.B. Ressourcen immer gefunden werden können. Der Kapitalismus kann aber kein neues Land schaffen, da, wo es benötigt wird (in Innenstädten). Wir haben sowieso keine freie Marktwirtschaft, nicht mal in den USA. Der Einfluss der Politik wird allzu schnell verteufelt. Die Politik hat den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen, nicht der Markt, die Politik hat für bessere Luft, mehr Grünanlagen und Radwege in den Städten gesorgt, nicht der Markt. Die Politik soll eingreifen, wenn der Markt an seine Grenzen stößt.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben:(09 May 2019, 08:45)

Ja, aber beschränkt. Hauptsächlich da, wo z.B. Ressourcen immer gefunden werden können. Der Kapitalismus kann aber kein neues Land schaffen, da, wo es benötigt wird (in Innenstädten). Wir haben sowieso keine freie Marktwirtschaft, nicht mal in den USA. Der Einfluss der Politik wird allzu schnell verteufelt. Die Politik hat den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen, nicht der Markt, die Politik hat für bessere Luft, mehr Grünanlagen und Radwege in den Städten gesorgt, nicht der Markt. Die Politik soll eingreifen, wenn der Markt an seine Grenzen stößt.
Klar. Der "freie Markt" ist eines dieser inflationär gebrauchten Nichtnachdenkbegriffe. Es gibt keinen "freien Markt".

Die sogenannte "Dienstleistungsfreieheit" 2011 war eine der erfreulichen Vorstöße der EU in Richtung auf einen freien Markt. Firmen aus Tschechien und Polen konnten nun relativ unbürokratisch an Aufträge innerhalb der EU-Staaten kommen. In jüngerer Zeit wird diese positive Entbürokratisierung durch die EU immer mehr von einer national ausgerichteten Wiederverbürokratisierung überlagert.
Die Auftragsbücher sind voll, aber der Aufwand zu hoch

Will zum Beispiel ein Handwerksunternehmen aus Tschechien in Deutschland tätig werden, sammelt sich schnell ein ganzer Aktenordner von Dokumenten an: Sozialversicherungsnachweise, eine Anmeldung bei einem Meldeportal zum Mindestlohn, eine Registrierung bei der örtlichen Handwerkskammer, Anmeldungen bei der Steuerbehörde wegen der Mehrwertsteuer, Entrichtung der Bauabschlagssteuer, Einzahlungen in die Urlaubskasse der deutschen Handwerker – die Liste scheint endlos.
https://www.deutschlandfunk.de/dienstle ... _id=447028

Nicht, dass ich einer Regellosigkeit das Wort reden wollte, aber "Nation" läuft in wirtschaftlicher Hinsicht auf "Bürokratie" hinaus. NIcht "EU".
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Hier kann sich Klein-Kevin ja mal austoben: https://fm4.orf.at/stories/2979246 :D
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alpha Centauri »

aleph hat geschrieben:(09 May 2019, 08:45)

Ja, aber beschränkt. Hauptsächlich da, wo z.B. Ressourcen immer gefunden werden können. Der Kapitalismus kann aber kein neues Land schaffen, da, wo es benötigt wird (in Innenstädten). Wir haben sowieso keine freie Marktwirtschaft, nicht mal in den USA. Der Einfluss der Politik wird allzu schnell verteufelt. Die Politik hat den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen, nicht der Markt, die Politik hat für bessere Luft, mehr Grünanlagen und Radwege in den Städten gesorgt, nicht der Markt. Die Politik soll eingreifen, wenn der Markt an seine Grenzen stößt.

Richtig was du da anmerkst,ich kann dieses ganze"MARKTGESCHWAFEL" von bestimmten Kreisen eh nicht mrhr für seriös nehmen, für wie blöd hält man die Bürger eigentlich? Wie du erwähnst " freie Markt" :?: also hat der Markt frei den Atomausstieg ( ohne Politik) beschlossen???? So ein Märchen
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

In der sozialen Marktwirtschaft muss der Markt vom Staat an die Leine gelegt werden, damit die Auswüchse des Kapitalismus zumindest gedämpft werden. In den letzten Jahrzehnten wurde die soziale Komponente aber immer weiter ausgehöhlt, siehe Hartz-Gesetze und Privatisierungen, da muss wieder gegen gesteuert werden. Aber nicht, indem man Unternehmen verstaatlicht, sondern indem der Staat selber eigene Angebote schafft, besonders dringend momentan auf dem Wohnungsmarkt.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 May 2019, 11:10)

Hier kann sich Klein-Kevin ja mal austoben: https://fm4.orf.at/stories/2979246 :D
Man beginnt in einem verarmten Land irgendwo in Osteuropa, es ist circa 1960. Es gibt keine Industrie, nur ein paar Kleinstädte mit alten Ziegelhäusern und einer schönen Kathedrale im Ortskern. Und das bleibt auch vorerst so, denn es gibt kein Tutorial und man muss sich erst einmal mit dem komplexen Interface auseinandersetzen.
Das beschreibt in etwa die Situation von Klein-Deng (Xiaoping) 1978. Nur dass es in der chinesischen Provinz noch ein ganzes Stück schlimmer aussah als in Albanien oder Moldawien 1960. Von der eisernen Reisschüssel bis zur Mondrückseitenlandung heute ... der Westen steht vor der Aufgabe, den Weg dieses Games zu verstehen. Momentan versucht er nur verständnislos und verzweifelt, ein Eintrittsticket, einen Fuß in die Tür des Spielsalons dafür zu bekommen. Es gibt einen populären Rap-Remix "Donald Trump says 'China'". Einen Zusammenschnitt von allen möglichen Aussprechungen des Wortes "China" durch Trump. Und das beschreibt genau den gegenwärtigen Zustand der Weltgesellschaften in Hinsicht auf wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Für jemanden wie Trump, der unbeirrt an "Kampf", "Sieger", "Verlierer" glaubt, muss bereits das Wort "China" paranoide Zustände auslösen. Vernünftigere Menschen denken anders nach. Zuerst einmal: Was wollen wir. Was wollen wir eigentlich wirklich. Und nicht: "Ich weiß zwar nicht, was ich will, aber ich weiß, wie ichs bekomme." Die Kollektivierungsvorschläge Kühnerts liegen jedenfalls näher an dieser Art Vernunft als die Handelskriegspläne Trumps. Und auch näher als der große Einstieg Italiens in das Projekt Seidenstraße.
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Tom Bombadil
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

China ist schon lange keine sozialistische Planwirtschaft mehr.
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schokoschendrezki
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 May 2019, 14:26)

China ist schon lange keine sozialistische Planwirtschaft mehr.
Ja. Das hat man längere Zeit geglaubt. So wie es ja auch in der Sowjetunion eine längere Periode der "NÖP" (der Neuen Ökonomischen Politik) gab. Eine Art Raubtierkommpitalismus. Irgendwann wars mit der NÖP aber gründlich vorbei.

Den letzten großen Parteitag der KP Chinas, den 19. 2017 und die Politik des aktuellen kommunistischen Kaisers kann man so zusammenfassen: Planwirtschaft, führende Rolle der Partei. "Neue Ära" nennt das Xi Jinping. Auch die Chefs der großen Technologieunternehmen wie etwa Ren Zhengfei (Huawei) sind KP-Mitglieder. Die Kritik an solchen Unternehmen läuft (auch aktuell) ja immer auf den Vorwurf der Auslandsspionage hinaus. Dass aber unabhängig davon ein Weltunternehmen wie Huawei im operativen Geschäft zwar von einer Geschäftsleitung geführt, strategisch aber von einer Kommunistischen Partei gelenkt wird, geht dabei unter. Es handelt sich um eine zwar modifizierte Form aber dennoch immernoch um kommunistische Planwirtschaft. Was immer man davon halten mag und wie immer man sich dazu stellt.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von BlueMonday »

Europa2050 hat geschrieben:(09 May 2019, 06:42)

Im Prinzip alles, bei dem aus sachlichen Gründen keine Konkurrenzsituation möglich ist:
- es gibt nur ein Schienennetz (ok, Bahn war zu ungenau, der Betrieb kann in Konkurrenz betrieben werden),
- Krankenhäuser, da gibt es außer in Grossstädten ebenbürtige eines vor Ort
- Trinkwasserversorgung, da gibt es nur eine ...

Wohnungen kann rein wirtschaftlich gesehen jeder neben jeden bauen, überall. Also kein Monopol. Dass das nicht passiert, ist meines Erachtens wesentlich den staatlichen Beschränkungen (Flächeknverbrauch) = teilweise utopische Grundpreise und Regulierungen (Standards) = Treiber der Gebäudekosten geschuldet.
Ursprünglich bedeutete "Monopol" jedenfalls ein vergebenes Privileg/Vorrecht, so dass nur ein einziger Anbieter ein bestimmtes Gut anbieten durfte. Alle anderen Anbieter wurden gewaltsam ausgeschlossen. Dieses Monopol ist also eine geschaffene Künstlichkeit - was die heutigen Monopole auch immer noch sind bei näherer Betrachtung.
Was du nun anscheinend meinst, nennt sich in der Wirtschaftswissenschaft "natürliches Monopol". Also kein verliehenes Privileg, sondern etwas, das vermeintlich unvermeidlich da wäre und das dann irgendwie "staatlich reguliert" werden muss/soll.

Nun ist diese ganze Monopoltheorie, auf der dieses Denken fußt, bei näherer Betrachtung völlig defekt. Denn jeder Anbieter wäre demnach "Monopolist". Jeder Anbieter tritt irgendwie unterscheidbar (örtlich/zeitlich etc) auf, d.h. nur er und kein anderer in genau dieser Weise. Wo ein Bäcker ist, kann kein zweiter sein. Der Nächste kann allenfalls erst ein paar Meter weiter im Nebenhaus seine Waren anbieten. Steht der Kunde in einem Laden, dann steht er vor dem Angebot des einen Bäckers und muss nun entscheiden, ob er Zeit und Energie aufwendet, um noch zu einem zweiten, dritten... Bäcker zu gehen, um dort andere Waren und Preise zu sichten. Will er diesen Aufwand nicht betreiben, bleibt ihm nur das Bäckergeschäft, in dem er gerade steht. Das ist schlicht fundamentale realistische Praxeologie (Handlungswissenschaft).
Und so ist es nicht anders mit allen anderen angebotenen Dienstleistungen und Gütern. Bildung, Sicherheitsproduktion, medizinische Betreuung... Jeder Akteur muss entscheiden, wieviel Aufwand er betreiben will, um irgendein anderes Angebot wahrzunehmen. Muss entscheiden, ob er weit zum nächsten Kino fahren will oder ob er doch lieber zuhause bleibt und sich einen Stream anschaut. Kurz gesagt: Konkurrenz findet natürlich nie im luftleeren kostenlosen Raum statt. Jeder Wechsel des Anbieters hat Kosten.

Nehmen wir nur mal "Trinkwasser" aus deinen Beispielen. Was soll daran ein "natürliches Monopol" sein? Früher hat man dazu halt einen Brunnen gegraben vorm selbst gebauten Haus (deine freie "Wohnungswirtschaft"). Hausbau = Marktwirtschaft, Brunnen/Trinkwasser = Monopol. Das ist kein sachlich unvermeidlicher Grund, sondern ein willkürlicher.

Das ist immer die Argumentationsform des Etatismus: Man schafft etwas künstlich, verdrängt, lässt Zeit vergehen, erzeugt Abhängigkeit und Unselbständigkeit und stell es dann als alternativlos dar. Es wird zum sog. "öffentlichen Gut". Jeder hat sich daran zu beteiligen(Anschlusszwänge etc) und seinen Betrag zu leisten (Abgaben).
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

BlueMonday hat geschrieben:(09 May 2019, 14:51)
Das ist immer die Argumentationsform des Etatismus: Man schafft etwas künstlich, verdrängt, lässt Zeit vergehen, erzeugt Abhängigkeit und Unselbständigkeit und stell es dann als alternativlos dar. Es wird zum sog. "öffentlichen Gut". Jeder hat sich daran zu beteiligen(Anschlusszwänge etc) und seinen Betrag zu leisten (Abgaben).
Sorry, aber Wasserversorgung ist mEn nach Menschenrecht.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tomaner »

aleph hat geschrieben:(08 May 2019, 12:41)

Freie Marktwirtschaft funktioniert nur bei genügend Ressourcen. Werden Ressourcen knapp, gibt es Kapitalismusverlierer. Werden die zu viele, gibt es Probleme. Daher ist es besser, der Staat greift ein, wenn der Kapitalismus nicht mehr funktioniert.
Freie Marktwirtschaft hat noch nie funktioniert! In welchen Land soll dies jemals gewesen sein, wo es gehen sollte? Freie Marktwirtschaft oder sogar schon nahe an freie Marktwirtschaft, bedeutet totale Verarmung der Bevölkerung, riesige Inflation und hin zum Bakrott des Staates. Freie Marktwirtschaft dürfte annähernd ohnehin nur in totalitären Staaten durchsetzbar sein und totaler Kontrolle bis hin Folter für Bevölkerung.
Zuletzt geändert von Tomaner am Donnerstag 9. Mai 2019, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(09 May 2019, 14:51)
Was du nun anscheinend meinst, nennt sich in der Wirtschaftswissenschaft "natürliches Monopol". Also kein verliehenes Privileg, sondern etwas, das vermeintlich unvermeidlich da wäre und das dann irgendwie "staatlich reguliert" werden muss/soll.

Nun ist diese ganze Monopoltheorie, auf der dieses Denken fußt, bei näherer Betrachtung völlig defekt. Denn jeder Anbieter wäre demnach "Monopolist". Jeder Anbieter tritt irgendwie unterscheidbar (örtlich/zeitlich etc) auf, d.h. nur er und kein anderer in genau dieser Weise. Wo ein Bäcker ist, kann kein zweiter sein.
Das ist bei realen Produkten wie "Brötchen" durchaus nachvollziehbar. Sorry, aber immer, wenn mir Ökonomen einen Zusammenhang erklären wollen, habe ich die Befürchtung, dass sie mir gleich mit den berühmten Stecknadeln aus der Adam-Smith-Zeit kommen werden.

Monopole in moderner Zeit sind doch nicht deshalb gefährlich für die Marktwirtschaft, weil es ein prozentuales Anbieterungleichgewicht gibt, sondern weil Unternehmen anfangen, die Spielregeln zu bestimmen. Monsanto setzt sich nicht einfach mit seinen Produkten durch sondern sorgt über das Patentrecht und eine Armada von gutbezahlten Anwälten dafür, dass die Spielregeln bei der Aussaat von Ertragspflanzen von ihnen geschrieben werden. Ein IT-Unternehmen kann versuchen, in einer solchen Art für Pseudostandards zu sorgen, dass Schulkinder und Studenten Alternativen nicht nur vielleicht nicht wählen, weil diese Wahl mit Aufwand verbunden ist, sondern weil sie sie nicht mehr kennenlernen, weil auch Bildungspläne in Unternehmenszentralen mitgeschrieben werden.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2019, 14:45)

Den letzten großen Parteitag der KP Chinas, den 19. 2017 und die Politik des aktuellen kommunistischen Kaisers kann man so zusammenfassen: Planwirtschaft, führende Rolle der Partei.
Papier ist geduldig. Wem gehören die Produktionsmittel in China? Und was haben Kühnerts Sozialismusfantasien mit China zu tun?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 May 2019, 17:39)

Papier ist geduldig. Wem gehören die Produktionsmittel in China? Und was haben Kühnerts Sozialismusfantasien mit China zu tun?
HAH! Es WAREN gar nicht die Linken, die Kühnert in die SPD geschleust haben um die abzuwracken sondern Xi-Ping-Pong...! :eek:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Musterdemokrat
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Musterdemokrat »

Sanity hat geschrieben:(05 May 2019, 00:42)

Vorsicht! "falsche Verdächtigung" stellt selbst einen Straftatbestand dar, § 164 StGB ...eine Vorstrafe wäre eines Musterdemokraten unwürdig ;)
Strafe? Sonst gehts Dir gut? :p
odiug

Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von odiug »

Art. 161
(1) 1Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen überwacht. 2Mißbräuche sind abzustellen.
(2) Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits- oder Kapitalaufwand des Eigentümers entstehen, sind für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
Das ist nicht das Parteiprogramm der MLPD, DKP oder der LINKEN.
Das steht in der Verfassung eines deutschen Bundeslandes :eek:
Ihr werdet es nicht glauben in welcher :p
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JJazzGold
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(11 May 2019, 20:56)

Das ist nicht das Parteiprogramm der MLPD, DKP oder der LINKEN.
Das steht in der Verfassung eines deutschen Bundeslandes :eek:
Ihr werdet es nicht glauben in welcher :p
Ich bitte dich, das weiß man doch, das steht in der bayerischen Verfassung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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