Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

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X3Q
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von X3Q »

McKnee hat geschrieben:(22 Nov 2018, 20:27)
Wir müssen tatsächlich davon ausgehen, dass sie sich nur verteidigt haben.
Da das Wissen über diesen Stamm augenscheinlich gegen 0 tendiert und selbst Ethnologen allem Anschein nach nicht einmal rudimentäre Kenntnisse über deren Sprache haben, bleibt alles, was wir über die Motivation zu dieser Tat sagen können, reinste Spekulation. Und diese Spekulation sagt mehr über den Spekulaten als über den Stammes aus.

--X
odiug

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von odiug »

MäckIntaier hat geschrieben:(22 Nov 2018, 18:51)

Nun ja, da gibt's zwei wichtige Punkte aus meiner Sicht: Wenn wir schon unsere ethischen Maßstäbe anlegen, so müssten wir auch ohne den Aspekt der Krankheit doch klar sagen, dass die Andamaner sich und ihre Kultur gerettet haben. Denn WIR wissen ja ganz genau, wie es den Andamanern ergehen würde, wenn sie erfolgreich missioniert würden. Auch der Humanismus schützt nicht vor der Auslöschung. Der zweite Punkt ist: Wir kennen deren Ethik nicht, daher wissen wir nicht, ob "unbewaffnet" dort eine Rolle spielt. Man könnte ihn auch als einen üblen Dämonen angesehen haben, weil er Buch und Bälle dabei hatte. Oder weil der Fisch nur aus den Gewässern des Volkes stammen kann.
Was sollen die mit Fußbällen :?:
Cricket ist dort das Maß der Dinge :x
Aber das passiert, wenn ein Ami einen auf interkulturell machen will :eek:
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Zunder
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zunder »

Als die Franken noch etwas auf sich hielten haben sie auch den Missionar Killian gekillt.
Märtyrertode sind in solchen Kreisen ohnehin beliebt.
Deus lo vult.
odiug

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von odiug »

Zunder hat geschrieben:(23 Nov 2018, 00:55)

Als die Franken noch etwas auf sich hielten haben sie auch den Missionar Killian gekillt.
Märtyrertode sind in solchen Kreisen ohnehin beliebt.
Deus lo vult.
Eben ...vielleicht kennen sie ja schon Missionare und die schwärmten vom Märtyrertot.
Kann ja sein,dass sie dachten,sie täten ihm einen Gefallen damit.
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Billie Holiday
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Billie Holiday »

X3Q hat geschrieben:(23 Nov 2018, 00:25)

Da das Wissen über diesen Stamm augenscheinlich gegen 0 tendiert und selbst Ethnologen allem Anschein nach nicht einmal rudimentäre Kenntnisse über deren Sprache haben, bleibt alles, was wir über die Motivation zu dieser Tat sagen können, reinste Spekulation. Und diese Spekulation sagt mehr über den Spekulaten als über den Stammes aus.

--X
Meinst du das Verständnis für Verteidigung seiner Heimat und Kultur gegen fremde Eindringlinge? Ja, das kam mir gestern auch in den Sinn. Ist aber nichts, wofür ich mich schäme.
Vermutlich sind die, die Verständnis aufbringen, eher rechtslastig, und die, die Unverständnis zeigen, linkslastig? Zeigt sich auch hier des Neurechten häßliche Fratze? :cool: :D
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Otto.F. »

Für manche ist die Erde eine Scheibe, die am Horizont irgendwann abwärts geht. Wenn dann ein seltsames Wesen aus diesem nichts auftaucht, kann das schon verwirren.
Da sind wir auch nicht anders.
Die panische Angst vorm schwarzen Mann, steht vielen ins Gesicht geschrieben. Denken wir auch an die Hysterie um den Wolf.
Wir würden, wären wir abgeschieden auf einer Insel auch nicht anders reagieren.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(23 Nov 2018, 00:55)

Als die Franken noch etwas auf sich hielten haben sie auch den Missionar Killian gekillt.
Märtyrertode sind in solchen Kreisen ohnehin beliebt.
Deus lo vult.
Das klingt so ein bisschen wie "Nur ein toter Missionar ist ein guter Missionar". Würde man den toten Missionar auch so entspannt sehen, wenn er nach Nordkorea einzudringen versuchte?
So richtig will der Sieg übers Archaische nicht gelingen, wie es scheint bei manchem Kommentar. Aber auch der Sinn für Ironie wandelt sich vemutlich.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 07:19)

Meinst du das Verständnis für Verteidigung seiner Heimat und Kultur gegen fremde Eindringlinge? Ja, das kam mir gestern auch in den Sinn. Ist aber nichts, wofür ich mich schäme.
Vermutlich sind die, die Verständnis aufbringen, eher rechtslastig, und die, die Unverständnis zeigen, linkslastig? Zeigt sich auch hier des Neurechten häßliche Fratze? :cool: :D
Stimmt, denn diejenigen, die Verständnis äußern, zeigen ja deutlich, dass sie für Homogenität und gegen Vielfalt sind. Gut, dass es Ihnen auffiel, wie sich das Böse in immer neuen Fratzen als das Gute präsentiert. Da kann man nur in Anlehnung an das alte Fokus-Motto "Fakten, Fakten, Fakten!" fordern "entlarven, entlarven, entlarven!". Quod erat demonstrandum, wie es im Asterix irgendwo heißt.
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Milady de Winter
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Milady de Winter »

MäckIntaier hat geschrieben:(22 Nov 2018, 19:51)

Hab ich das Gegenteil behauptet? Wäre Herr Alexyessin, ein paar biologische Dinge mal beiseite gelassen, nach seiner Geburt auf die Andamanen verbracht worden, wäre er nicht Herr Alexyessin und würde die Welt so verstehen, wie Herr Alexyessin sie jetzt versteht und wie er sie, würde er jetzt Andamane werden wollen, nicht verstehen könnte. Das war die Aussage gewesen. Soweit verständlich? Einwände?
Das hast Du in Deiner Ursprungsaussage so nicht gesagt.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 3#p4344574

Da klang es genau nach dem Gegenteil, und daher rührte auch die Verwirrung. "Frisch geboren" ist ein Synonym für "Neugeborenes". Ggf. hast Du das überlesen.
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Billie Holiday
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Billie Holiday »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:18)

Stimmt, denn diejenigen, die Verständnis äußern, zeigen ja deutlich, dass sie für Homogenität und gegen Vielfalt sind. Gut, dass es Ihnen auffiel, wie sich das Böse in immer neuen Fratzen als das Gute präsentiert. Da kann man nur in Anlehnung an das alte Fokus-Motto "Fakten, Fakten, Fakten!" fordern "entlarven, entlarven, entlarven!". Quod erat demonstrandum, wie es im Asterix irgendwo heißt.
Gegen eine von beiden Seiten gewünschte Vielfalt spricht nichts.
Also haben wir mit diesem kleinen Naturvolk, das keinerlei Ansprüche stellt an den Rest der Welt, weitere Rechtsextremisten gefunden. Man sollte sie zwangsbeglücken wie die Indianer. Woher sollen sie auch wissen, was für sie und die vielen potentiellen Forscher, Auswanderer, Geschäftsleute und Touristen gut ist.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Milady de Winter »

Kenne deren Rechtslage dort nicht, aber entweder war es rechtens, oder es war unrechtens. 5 Euro ins Phrasenschwein, und das ist dann tendenziell auch alles, was man zur Rechtslage sagen kann. Ob es moralisch vertretbar ist, jemanden aus diesen Gründen zu töten, steht auf einem anderen Blatt. Und ob man es nachvollziehen kann - egal ob man es für moralisch vertretbar hält oder nicht - auch.

Worauf genau will man hier eigentlich hinaus?
- When he called me evil I just laughed -
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:49)

Gegen eine von beiden Seiten gewünschte Vielfalt spricht nichts.
Also haben wir mit diesem kleinen Naturvolk, das keinerlei Ansprüche stellt an den Rest der Welt, weitere Rechtsextremisten gefunden. Man sollte sie zwangsbeglücken wie die Indianer. Woher sollen sie auch wissen, was für sie und die vielen potentiellen Forscher, Auswanderer, Geschäftsleute und Touristen gut ist.
So ist es.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Otto.F. »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:49)

Gegen eine von beiden Seiten gewünschte Vielfalt spricht nichts.
Also haben wir mit diesem kleinen Naturvolk, das keinerlei Ansprüche stellt an den Rest der Welt, weitere Rechtsextremisten gefunden. Man sollte sie zwangsbeglücken wie die Indianer. Woher sollen sie auch wissen, was für sie und die vielen potentiellen Forscher, Auswanderer, Geschäftsleute und Touristen gut ist.
Manche wollen auch keinen Reichtum wie wir es haben.
Allerdings wissen diese Menschen sogar, wie man in der Natur über lebt und sie wussten anscheinend auch den Tsunami vor 15 Jahren richtig zu deuten.
Die fortschrittlichen Herrenmenschen hingegen nicht, trotz allen Geldes.
Diese Menschen fortwährend mit den kriegsgeilen, rassistischen Weißen zu vergleichen hinkt gewaltig.

Es ist nicht bekannt, das diese wie Invasoren in andere Länder stürmen, plündern, Völkermorde begehen und Landraub im ganz großem Stil betreiben.......ach Sklaverei kommt auch noch dazu.

Äpfel und Birnen, kennst du?
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Milady de Winter hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:54)

Worauf genau will man hier eigentlich hinaus?
"Man" kann an diesem Fall einfach mal die hiesige Ethik ein wenig auf Konsistenz überprüfen, indem man ein paar Gedankenspiele anstellt über den Wert eines Lebens oder über zwei unterschiedliche Kulturen oder darüber, wie weit man sich mehrheitlich von der Vergangenheit entfernt hat usw. usw.

Und vielleicht bietet ja so ein Strang unterm Strich auf 5-10 Seiten mehr, als einige tausend Seiten über AfD oder Flüchtlinge? Das wäre doch schon Grund genug, hier ein wenig zu diskutieren?
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Billie Holiday
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Billie Holiday »

Otto.F. hat geschrieben:(23 Nov 2018, 10:02)

Manche wollen auch keinen Reichtum wie wir es haben.
Allerdings wissen diese Menschen sogar, wie man in der Natur über lebt und sie wussten anscheinend auch den Tsunami vor 15 Jahren richtig zu deuten.
Die fortschrittlichen Herrenmenschen hingegen nicht, trotz allen Geldes.
Diese Menschen fortwährend mit den kriegsgeilen, rassistischen Weißen zu vergleichen hinkt gewaltig.

Es ist nicht bekannt, das diese wie Invasoren in andere Länder stürmen, plündern, Völkermorde begehen und Landraub im ganz großem Stil betreiben.......ach Sklaverei kommt auch noch dazu.

Äpfel und Birnen, kennst du?
Bin verwirrt. Ist es jetzt gut oder schlecht, für den drastischen Selbstschutz dieser isolierten Menschen Verständnis zu zeigen?
Soll ja über uns etwas aussagen, wie weiter oben ein user schrieb.

Egal....ich verstehe es und denke, der eine oder andere religiös-missionarische Eifer wird etwas gedrosselt.
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Quatschki
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Quatschki »

Vielleicht werden ja einige dieser Eingeborenen von ihren Stammeskollegen unterdrückt und wollen eigentlich auch mehr Buntheit und Weltoffenheit?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
odiug

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von odiug »

Na ja ... wir kennen ja einige Beispiele missionarischer Tätigkeit von evangelikalen Freikirchen in Südamerika.
Im Schlepptau der Missionare kommen die Geologen und Biologen der US Konzerne und suchen nach Brauchbarem ... und wehe dem armen Völkchen, sie finden was :eek:
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(23 Nov 2018, 11:46)

Na ja ... wir kennen ja einige Beispiele missionarischer Tätigkeit von evangelikalen Freikirchen in Südamerika.
Im Schlepptau der Missionare kommen die Geologen und Biologen der US Konzerne und suchen nach Brauchbarem ... und wehe dem armen Völkchen, sie finden was :eek:
Ja, so ist das vielleicht. In Kambodscha erledigen die Evangelikalen das zumindest einstweilen auch ohne Konzerne im Schlepptau. Und auf Inseln wie den Andamanen erledigen das auch vollkommen religionsneutrale oder atheistische Touristen, die vielleicht mit CO2-Ablasskarte dorthin fliegen. Und wehe, es ist dort noch paradiesisch schön.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Milady de Winter hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:49)

Das hast Du in Deiner Ursprungsaussage so nicht gesagt.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 3#p4344574

Da klang es genau nach dem Gegenteil, und daher rührte auch die Verwirrung. "Frisch geboren" ist ein Synonym für "Neugeborenes". Ggf. hast Du das überlesen.
Stimmt, da hab ich daneben gelangt.. Danke für den Hinweis.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

BlueMonday hat geschrieben:(22 Nov 2018, 23:40)

Da wohl ausnahmslos alle Menschen als Neugeborene auf die Welt kommen: Woher stammt dann irgendein Inhalt auf der "Festplatte"?
Irgendwo muss ja wohl ein gehaltvoller Keim vorhanden sein, der mehr ist als eine tabula rasa. Ein originaler, origineller Impuls, eine Idee, die mindestens als Potential, als Wille schon da war.
Und offenbar füllen sich die "Festplatten" auch nicht gleich trotz gleicher Umwelt.
Irgendwie scheint der Trockennasenaffe sich nie mit seinem Dasein abfinden zu wollen. Überall stehen Dornenbüsche, allenthalben locken Höhlenausgänge, nichts, was er ist, das nicht etwas enthalten müsste, was über das nackte Daß hinausgeht. Es gibt, um noch einmal im Computer-Jargon zu sprechen, nicht zwei identische "Festplatten", sprich Gehirne. Zwar entwickelt sich jedes nach ähnlichen Gesetzen, aber auch die Umwelt ist nur ähnlich und nicht gleich - nicht einmal Eltern verhalten sich ihren Kindern gegenüber gleich. (Wäre vielleicht einmal einen Extra-Strang wert, in dem man ein bisschen ins aktuelle Neurologische schauen könnte).
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Zunder
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zunder »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:00)

Das klingt so ein bisschen wie "Nur ein toter Missionar ist ein guter Missionar". Würde man den toten Missionar auch so entspannt sehen, wenn er nach Nordkorea einzudringen versuchte?
So richtig will der Sieg übers Archaische nicht gelingen, wie es scheint bei manchem Kommentar. Aber auch der Sinn für Ironie wandelt sich vemutlich.
Wer weiß, was ihm blüht, ist für die Folgen seines Handelns selbst verantwortlich.
Das gilt nicht nur für Missionare, sondern auch z.B. für Touristen, die sich über Reisewarnungen hinwegsetzen und dann völlig unerwartet im Knast landen.
Mein Beispiel mit den Franken war der dezente Hinweis, daß man hierzulande vor nicht einmal 1500 Jahren mit Missionaren nicht viel anders umgesprungen als irgendwelche Naturvölker.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(23 Nov 2018, 13:50)

Wer weiß, was ihm blüht, ist für die Folgen seines Handelns selbst verantwortlich.
Ich glaube aber nicht, dass dies als Maxime einer allgemeinen Ethik hierzulande Anklang fände.

Nachtrag:

Man stelle sich einfach vor, es würde ein die achtjährige Tochter, die diese Geschichte aufgeschnappt, danach fragen. Wäre das die Moral der Geschichte, die man ihr zum Tod des Missionars nahebringen wollte?
Zuletzt geändert von Stoner am Freitag 23. November 2018, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Zunder
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zunder »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:18)

Stimmt, denn diejenigen, die Verständnis äußern, zeigen ja deutlich, dass sie für Homogenität und gegen Vielfalt sind.
Damit stellst du die Verhältnisse auf den Kopf.
Die Missionare ziehen um den Globus um religiöse Homogenität herzustellen.
Naturvölker Naturvölker sein zu lassen, bewahrt die Vielfalt. Auf Big Mäc und Kruzifix werden sie vermutlich verzichten können, ohne schwerste Mangelerscheinungen zu erleiden.
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Zinnamon
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zinnamon »

Milady de Winter hat geschrieben:(23 Nov 2018, 09:54)

Kenne deren Rechtslage dort nicht, aber entweder war es rechtens, oder es war unrechtens. 5 Euro ins Phrasenschwein, und das ist dann tendenziell auch alles, was man zur Rechtslage sagen kann. Ob es moralisch vertretbar ist, jemanden aus diesen Gründen zu töten, steht auf einem anderen Blatt. Und ob man es nachvollziehen kann - egal ob man es für moralisch vertretbar hält oder nicht - auch.

Worauf genau will man hier eigentlich hinaus?
Jedenfalls nicht um Fussbälle, Missionare und archaische, isolierte Naturvölker. Es ging offenbar darum, die Konstellation, um die es vordergründig ging als Metapher für folgende Lernaufgabe zu nutzen:

von MäckIntaier » Fr 23. Nov 2018, 10:55


Billie Holiday hat geschrieben:
(23 Nov 2018, 09:49)

Gegen eine von beiden Seiten gewünschte Vielfalt spricht nichts.
Also haben wir mit diesem kleinen Naturvolk, das keinerlei Ansprüche stellt an den Rest der Welt, weitere Rechtsextremisten gefunden. Man sollte sie zwangsbeglücken wie die Indianer. Woher sollen sie auch wissen, was für sie und die vielen potentiellen Forscher, Auswanderer, Geschäftsleute und Touristen gut ist.


So ist es.
Wobei einem klar sein muss, dass...

- Europa, respektive D natürlich den Charakter einer völlig isolierten Insel hat, deren Betreten verboten ist;

- die Europäer, bzw Deutschen vergleich bar sind mit einem archaischen, in seiner Natürlichkeit und der Unverbundenheit mit den politischen und wirtschaftlichen Ränkespielen der globalisierten Zivilisation unschuldigen Naturvölkchens, das zudem die Eigenschaft besitzt, beim geringsten Kontakt mit fremden Bazillen tot umzufallen.

- und die Flüchtlinge und/oder Migranten den Charakter eines widerrechtlichen Eindringlings mit dem infiltrierendem Sendungsbewusstsein eines Missionars innehaben, der mit billigen Geschenken seine Invasionsbestrebungen zu kaschieren versucht.

Dann funktioniert´s. :thumbup:
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:03)

Damit stellst du die Verhältnisse auf den Kopf.
Die Missionare ziehen um den Globus um religiöse Homogenität herzustellen.
Naturvölker Naturvölker sein zu lassen, bewahrt die Vielfalt. Auf Big Mäc und Kruzifix werden sie vermutlich verzichten können, ohne schwerste Mangelerscheinungen zu erleiden.
Mal abgesehen davon, dass die böse Ironie sich auf "uns" hier, und hier auf diejenigen bezog, die sich auf die Seite des Naturvölkleins schlagen: Das Völklein selbst kann auch auf die Erklärung der Menschenrechte verzichten. Es hängt sogar das Überleben ihrer Kultur und ihres Lebens davon ab, dass sie die niemals bekommen. Das war auch der Grund, weshalb ich oben mal gefragt hatte: Wie sähen wir die Sache, wenn es "nur" ums kulturelle, aber nicht ums physische Überleben wegen der Krankheitsbedrohung ginge?
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Zinnamon hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:05)

Jedenfalls nicht um Fussbälle, Missionare und archaische, isolierte Naturvölker. Es ging offenbar darum, die Konstellation, um die es vordergründig ging als Metapher für folgende Lernaufgabe zu nutzen:



Wobei einem klar sein muss, dass...

- Europa, respektive D natürlich den Charakter einer völlig isolierten Insel hat, deren Betreten verboten ist;

- die Europäer, bzw Deutschen vergleich bar sind mit einem archaischen, in seiner Natürlichkeit und der Unverbundenheit mit den politischen und wirtschaftlichen Ränkespielen der globalisierten Zivilisation unschuldigen Naturvölkchens, das zudem die Eigenschaft besitzt, beim geringsten Kontakt mit fremden Bazillen tot umzufallen.

- und die Flüchtlinge und/oder Migranten den Charakter eines widerrechtlichen Eindringlings mit dem infiltrierendem Sendungsbewusstsein eines Missionars innehaben, der mit billigen Geschenken seine Invasionsbestrebungen zu kaschieren versucht.

Dann funktioniert´s. :thumbup:
Ja, so funktionieren Strohmänner. Oder das, was oben als "entlarven, entlarven, entlarven" satirisch dargestellt wurde. Und so schnell holt die Wirklichkeit alle Satire ein.

Ich frag mich, wie in diesem Land jemals wieder ein Thema diskutiert werden kann, in dem nicht sofort wieder irgendwas mit Flüchtlingen virulent wird.
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Zunder
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zunder »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:08)

Mal abgesehen davon, dass die böse Ironie sich auf "uns" hier, und hier auf diejenigen bezog, die sich auf die Seite des Naturvölkleins schlagen: Das Völklein selbst kann auch auf die Erklärung der Menschenrechte verzichten. Es hängt sogar das Überleben ihrer Kultur und ihres Lebens davon ab, dass sie die niemals bekommen. Das war auch der Grund, weshalb ich oben mal gefragt hatte: Wie sähen wir die Sache, wenn es "nur" ums kulturelle, aber nicht ums physische Überleben wegen der Krankheitsbedrohung ginge?
Natürlich können sie auch auf die Menschenrechte verzichten. Sie können sogar darauf verzichten, für irgendeinen unsinnigen Vergleich instrumentalisiert zu werden.
Man kann sich ja einfach mal fragen, wer denn eigentlich wem auf den Senkel geht.
Die hochentwickelten Zivilisationen den Naturvölkern oder die Naturvölker den Zivilisationen?
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:19)

Natürlich können sie auch auf die Menschenrechte verzichten. Sie können sogar darauf verzichten, für irgendeinen unsinnigen Vergleich instrumentalisiert zu werden.
Man kann sich ja einfach mal fragen, wer denn eigentlich wem auf den Senkel geht.
Die hochentwickelten Zivilisationen den Naturvölkern oder die Naturvölker den Zivilisationen?
Letzteres darf man aber als rhetorische Frage verstehen, nicht wahr?

Und was das Instrumentalisieren oder das Vergleichen angeht: Ist das ein Plädoyer gegen Ethnologie?

Oder gegen den Versuch, die eigene Ethik zu hinterfragen?

Immerhin gilt in der hiesigen Kultur ein Menschenleben als unendlich wertvoll, und zwar so unendlich wertvoll, dass beispielsweise das BVG das berühmte Trolley-Problem eindeutig beantwortet. Und so, wie die meisten Menschen das hierzulande oder, falls Sie mal die Michael Sandel Lectures gesehen haben, auch anderswo genau umgekehrt beantworten, so haben hier die meisten Teilnehmer die Frage auch anders beantwortet als das BVG und das irgendwie begründet.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Zinnamon »

MäckIntaier hat geschrieben:Ja, so funktionieren Strohmänner. Oder das, was oben als "entlarven, entlarven, entlarven" satirisch dargestellt wurde. Und so schnell holt die Wirklichkeit alle Satire ein.

Ich frag mich, wie in diesem Land jemals wieder ein Thema diskutiert werden kann, in dem nicht sofort wieder irgendwas mit Flüchtlingen virulent wird.

Wie jetzt? Wenn Billie Holyday mit ihrem den Ausgangsbeitrag auf auf seine Grundstruktur verallgemeinernden Beitrag von den Insulanern als "weiteren Rechtsextremisten" spricht und damit den unschuldigen Bewohner meint, der sich mit Mord gegen eine aufgedrängte Kultur wehrt und als böser Rechtsextremist diffamiert wird und du daraufhin vollmundig zustimmst, dann wäre da kein Bezug, keine Parallelen wie ich sie darstellte?

Warum muss ich jetzt daran denken, dass du, wenn es um die Haltung weiter Teile der Bevölkerung zur AfD geht (Stichwort Bewirtungsrecht?), und ich eine spitze Randemerkung über die Verwendung des Symbols der weissen Rose mache, meinst, dass Godwins Law auch für eine Partei gilt, die immer wieder und wieder ohne Not selbst den Bezug zum Nationalsozialismus bewusst und provokativ mit Sinn und Ziel in den Raum stellt? (Stichworte weisse Rose, Fliegenschiss, Mahnmal der Schande, Holocaustleugnung usw usf) . Von NIchts kommt Nichts. Opfermythos Nazikeule.

Billie Holiday hat geschrieben:
(23 Nov 2018, 09:49)

Gegen eine von beiden Seiten gewünschte Vielfalt spricht nichts.
Also haben wir mit diesem kleinen Naturvolk, das keinerlei Ansprüche stellt an den Rest der Welt, weitere Rechtsextremisten gefunden. Man sollte sie zwangsbeglücken wie die Indianer. (..)
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Billie Holiday »

Du interpretierst ziemlich viel in eine ironisch gemeinte Bemerkung. :x
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Enas Yorl »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:08)Wie sähen wir die Sache, wenn es "nur" ums kulturelle, aber nicht ums physische Überleben wegen der Krankheitsbedrohung ginge?
Das ist zweifellos eine interessante Frage, dafür aber ein indigenes Volk als Aufhänger zu nehmen finde ich sehr irreführend (und etwas feige). Die moderne Gesellschaft der BRD, gelegen in Mitteleuropa, das seit Jahrtausenden mit seinen Nachbarn Kontakte pflegt, hat weitaus größere Möglichkeiten, Traditionen und Verfahrensweisen mit fremden Einfluss umzugehen, als dieses Inselvolk. Anstatt deine Frage kryptisch zu verschleiern, stelle sie doch direkt. Dann bekommst du vielleicht auch ein paar Antworten dazu.

Meine Meinung dazu: Dieser Konflikt und seine Auseinandersetzung findet in der BRD (und vielen anderen Ländern) täglich statt, man hat gelernt damit umzugehen. Auch wenn einige gelegentlich dabei versagen, und die zivilisierten Mittel der Konfliktlösung vergessen. Eine moderne Zivilisation kann kaum bestehen, ohne sich ständig mit fremden Einfluss auseinander zu setzen.
And it's been completely "demagnetised" by Stephen Hawking himself!
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

Enas Yorl hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:40)

Das ist zweifellos eine interessante Frage, dafür aber ein indigenes Volk als Aufhänger zu nehmen finde ich sehr irreführend (und etwas feige). Die moderne Gesellschaft der BRD, gelegen in Mitteleuropa, das seit Jahrtausenden mit seinen Nachbarn Kontakte pflegt, hat weitaus größere Möglichkeiten, Traditionen und Verfahrensweisen mit fremden Einfluss umzugehen, als dieses Inselvolk. Anstatt deine Frage kryptisch zu verschleiern, stelle sie doch direkt. Dann bekommst du vielleicht auch ein paar Antworten dazu.
Was ist denn daran verschleiert? Die Krankheitssituation würde auch nach unseren normalen ethischen Maßstäben eine ziemlich unmittelbare Notwehrsituation darstellen, obwohl auch hier der faktische Tod des Menschen gegen einen vermuteten Tod der Bewohne stünde. Und ohne Krankheit stünde der tote Mensch "nur" gegen den Verlust einer Lebensform, aber die Menschen blieben ja am Leben. Und die Frage ist dann doch völlig klar: Bleibt die Mehrheit hier trotzdem uneingeschränkt dabei, den Tod des Mannes zu rechtfertigen?

Es gibt übrigens keinen Vergleich zur aktuellen Situation. Was ich oben für den einzelnen schrieb, gilt erst recht für eine ganze Kultur. Es gibt kein Zurück in einen überwundenen Kulturzustand, es gibt immer nur ein Weiter. Also keine Rückkehr zu irgendwelchen germansichen oder urkommunistischen Zuständen. Es gäbe nur ein Zurück in jene vorzivilisatorischen Zustände, wie sie der bereits erwähnte Cormac McCarthy in seinem Roman "Die Straße" dargestellt hat. Daher kann man die Handlung einer geschlossenen Gesellschaft dort auch nicht auf unsere offene Gesellschaft hier übertragen. Schließlich sind "wir" ja selbst in der Missionarsrolle und nicht in der Naturvölkerrolle. Aber mehr in diese Richtung schreibe ich nicht, das ist nicht mein Thema. Ich habe es in Religion aufgemacht, weil ein Ethik-Strang hier fehlt (ausgerechnet, bei gefühlt 90 % Atheisten hier).
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BlueMonday
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von BlueMonday »

X3Q hat geschrieben:(23 Nov 2018, 00:16)

Ich habe den Begriff "Festplatte" hier nicht einführend benutzt.

--X


Um diese Wortwahl ging es mir auch nicht, sondern um diese Vorstellung, dass der Mensch als tabula rasa auf die Welt käme und dann von seiner (sozialen) Umwelt völlig bestimmt würde.

Zitat: "Nimm einen frisch geborenen Mitteleuropäer, lassen diesen bei den Andamanen auswachsen und du hast einen Weißen, der so denkt wie sie."

Da stellt sich die Frage, wer die ersten völlig leeren Gefäße gefüllt hat.
Es muss also schon logisch Stifter, Erfinder, Schöpfende, Entfaltende unter den Menschen gegeben haben und diese können nicht völlig leer auf die Welt gekommen sein.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
immernoch_ratlos
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von immernoch_ratlos »

MäckIntaier hat geschrieben:Aber wie bewerten wir eigentlich aus ethischer Sicht das Verhalten der Andamaner? Hatten die ein Recht, den Missionar zu töten? Hatten sie es nicht? Was denken Sie? Und wenn nun einer kommt und ihnen Demokratie und Humanismus beibringen wollte?
Bestreitet man das Folgende nicht - wie denn auch :
Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
Entscheidet die Macht mit den stärkeren Bataillonen dieses Dilemma.

Die Leutchen dort haben für ihr Kollektiv eine abweichende Vorstellungswelt. Das reicht völlig um den Missionar zu entleiben. Vermutlich müssen sie das auch. Ihre Moral und Ethik lässt schlicht nichts anderes zu. Nach ihrer eigenen "Rechtsvorstellung" mussten sie so handeln. Immerhin hatten sie ihn zuvor recht nachdrücklich gewarnt.

"Wir" mögen das anders sehen - weil auch wir unsere eigene kollektive Vorstellungswelt haben.

In anderen Weltgegenden mit einer von unserer kollektiven Vorstellungswelt abweichende Sicht, genügt der kausale Zusammenhang "hier" (also dort) zu sein, bei einem tödlichen Unfall um schuldig zu sein. Technische Kleinigkeiten wie Verkehrsregeln usw. "stehen hinten an". Die Familie des durch uns getöteten hat ein Recht auf das sog. "Blutgeld" eine moderne Variante, welche das Recht den Unglücksfahrer zu töten oder zu versklaven abgelöst hat. Daher ist es eine sehr gute Idee die angebotene "Blutgeldversicherung" mit zu buchen - als "Ungläubiger" auf jeden Fall ! In anderen Ländern - außerhalb der Städte - besonders Nachts - ist sofortige "Unfallflucht" angesagt - Helfen wollen, ist eine sehr dumme Idee.

Die Welt - außerhalb unserer Moralvorstellungen - kann immer noch sehr böse Überraschungen bieten.

In dem o.g. Fall könnte ein Rückfall in die Tage der Kolonialzeit hilfreich sein - einfach alle dort ausrotten - und schon wurde "unserer Moralvorstellung" nachhaltig demonstriert....
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Ammianus
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Ammianus »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 18:25)

Um diese Wortwahl ging es mir auch nicht, sondern um diese Vorstellung, dass der Mensch als tabula rasa auf die Welt käme und dann von seiner (sozialen) Umwelt völlig bestimmt würde.

Zitat: "Nimm einen frisch geborenen Mitteleuropäer, lassen diesen bei den Andamanen auswachsen und du hast einen Weißen, der so denkt wie sie."

Da stellt sich die Frage, wer die ersten völlig leeren Gefäße gefüllt hat.
Es muss also schon logisch Stifter, Erfinder, Schöpfende, Entfaltende unter den Menschen gegeben haben und diese können nicht völlig leer auf die Welt gekommen sein.
Unsere frühesten Vorfahren hatten nicht mal ein Hirn. Wobei das auch nicht so ganz stimmt, denn auch diese Einzeller hatten Vorläufer und das waren organische Substanzen, die sich mehr und mehr zu dem verbanden, was dann Leben wurde. Und auch auf dem langen Weg zurück von uns über das, was man beruhigt Affe nennen kann zu den kleinen im Dunklen huschenden frühen Säugern, dem werdenden Amphibium dass die ersten Kriechübungen an Land macht, den ersten frühen Wirbeltieren mit ihren aneinander gereihten Knorpeln auf dem Weg zum Fisch.
Da ist Struktur die sich über die Millionen von Jahren entwickelt, da mögen auch während der Schwangerschaft - die gibt es aber erst bei uns Säugern - Faktoren zur Geltung kommen. Was dann aber aus dem Mutterleib kommt, oder auch aus einem Ei schlüpt, das ist ein noch fast ungeschriebenes Blatt. Und wäre ich als ein solches gleich nach der Geburt zu den Sentinelesen gekommen und dort aufgewachsen, dann wären meine Zieheltern die "Stifter, Erfinder, Schöpfenden, Entfaltenden" und alle von deren Vorfahren, die vielleicht schon seit 50 000 Jahren auf dieser Insel leben.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von BlueMonday »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:16)

Immerhin gilt in der hiesigen Kultur ein Menschenleben als unendlich wertvoll, und zwar so unendlich wertvoll,
Was ist Wert? Im moralischen Sinne. Moral ist die Anwort auf die Frage: Was soll ich tun? Es geht also um Entscheidungen, Handlungen. Praxeologie (Handlungswissenschaft). Wert ist hier - Stellenwert. Wert hat nur Sinn in der Bezugnahme.
Ein Ding ist weniger wert als das andere. Vorziehen und zurückstellen, allein darin äußert sich Wert.

Dass ein Menschenleben unendlichen Wert haben soll, ist ein nutzloser Gedanke. Die Folge wäre Indifferenz, Unentscheidbarkeit, Handlungsunfähigkeit. Moral sollte das Gegenteil leisten, nämlich Handlungen zu erleichtern.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von BlueMonday »

Ammianus hat geschrieben:(23 Nov 2018, 19:22)

. Und wäre ich als ein solches gleich nach der Geburt zu den Sentinelesen gekommen und dort aufgewachsen, dann wären meine Zieheltern die "Stifter, Erfinder, Schöpfenden, Entfaltenden" und alle von deren Vorfahren, die vielleicht schon seit 50 000 Jahren auf dieser Insel leben.
Wer hat den oder die Ersten in der Kette der Tradition denn nun befüllt? Aus völliger Ideen- und Willenlosigkeit kann sich nichts entwickeln.
Zudem ist Kultur im weitesten Sinne nichts Fixes, sondern ein Strom aus Impulsen, Ausreißern, Veränderungen, Störungen. Da wird auf dem ganzen langen Wege geschöpft und entfaltet.

Woher stammen diese Impulse? Aus leeren Gefäßen doch wohl nicht, die dann passiv und ohnmächtig von außen befüllt werden. Woher der Widerstand, der Aufstand, der Abfall vom Hauptwege, das Schisma?
Im Wesentlichen gibt es dann wohl zwei Menschentypen: Jene, die die Kraft haben, Richtungen zu bestimmen und andere zu leeren und neuzubefüllen und jene, die es mit sich geschehen lassen, die auf sich selbst verzichten.

Oder vielleicht auf das Wesentliche reduziert: Wenn der Mensch, wie er ist, Ergebnis seiner sozialen Umwelt sein soll und diese soziale Umwelt wiederum aus all den anderen Menschen besteht, dann ist das ein leerer Zirkelschluss.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Ammianus »

Das menschliche Gehirn ist das Ergebnis von Millionen Jahren Entwicklung. Diese Entwicklung und seine Formung ist das Ergebnis von Umwelteinflüssen und Bedingungen. So gibt es eben auch Unterschiede zwischen den Hirnen von Frauen und Männern. Und so könnte es eben auch Unterschiede zwischen den Hirnen von Sentinelesen und Mitteleuropäern geben. Wesentlich ist im hier angesprochenen Fall dann aber nicht mehr die Hardware sondern das was nach der Geburt mit ihr geschieht. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Verknüpfungen die sich in den Jahrtausenden bei den Insulanern herausgebildet haben und die bei mir dann fehlen leicht nachteilig auf meine Entwicklung zum Jäger-Sammler und Fischer zeigen. Das dürfte aber nicht so wesentlich sein.
Umgekehrt dürfte ein Sentinelese, der von Geburt an bei uns aufwächst mit günstigen Umfeld auch Dr. der Physik werden. Hier hätte er dann lediglich Probleme mit verkappten Rassisten.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von PeterK »

MäckIntaier hat geschrieben:(22 Nov 2018, 15:01)
Hatten die ein Recht, den Missionar zu töten?
Nein.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von JFK »

PeterK hat geschrieben:(23 Nov 2018, 21:25)

Nein.
Außer sie wollten ihn essen.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Quatschki »

Unsere Vorfahren haben auch Missionare umgebracht
Das ist nichts, dessen man sich schämen müßte.
Diese wurden ja im Gegenzug als Märtyrer heilig gesprochen!
Und genau das war vielleicht auch der eigentliche Plan dieses Amis!
Vielleicht hat er schon Haarlocken, Zehennägel und Blutkonserven von sich gesammelt und für die Vermarktung als Reliquien vorbereitet?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von JFK »

Quatschki hat geschrieben:(23 Nov 2018, 21:45)

Unsere Vorfahren haben auch Missionare umgebracht
Das ist nichts, dessen man sich schämen müßte.
Diese wurden ja im Gegenzug als Märtyrer heilig gesprochen!
Und genau das war vielleicht auch der eigentliche Plan dieses Amis!
Vielleicht hat er schon Haarlocken, Zehennägel und Blutkonserven von sich gesammelt und für die Vermarktung als Reliquien vorbereitet?
Quatsch, der wollte einfach nur Messias Spielen.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 19:45)

Dass ein Menschenleben unendlichen Wert haben soll, ist ein nutzloser Gedanke.
Kein Widerspruch. Aber es ist kein beliebter Gedanke, weil man sich so leicht dazu "bekennen" kann.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 20:12)

Wer hat den oder die Ersten in der Kette der Tradition denn nun befüllt? Aus völliger Ideen- und Willenlosigkeit kann sich nichts entwickeln.
Zudem ist Kultur im weitesten Sinne nichts Fixes, sondern ein Strom aus Impulsen, Ausreißern, Veränderungen, Störungen. Da wird auf dem ganzen langen Wege geschöpft und entfaltet.

Woher stammen diese Impulse? Aus leeren Gefäßen doch wohl nicht, die dann passiv und ohnmächtig von außen befüllt werden. Woher der Widerstand, der Aufstand, der Abfall vom Hauptwege, das Schisma?
Im Wesentlichen gibt es dann wohl zwei Menschentypen: Jene, die die Kraft haben, Richtungen zu bestimmen und andere zu leeren und neuzubefüllen und jene, die es mit sich geschehen lassen, die auf sich selbst verzichten.

Oder vielleicht auf das Wesentliche reduziert: Wenn der Mensch, wie er ist, Ergebnis seiner sozialen Umwelt sein soll und diese soziale Umwelt wiederum aus all den anderen Menschen besteht, dann ist das ein leerer Zirkelschluss.
Ich würde zwei Dinge trennen: Das rein Kulturelle, und das, was jeder Mensch vor dem Kulturellen an Ausstattung oder Möglichkeit individuell mitbringt. Es kommt also darauf an, worauf Sie sich beim "Ist" konzentrieren wollen. Wir können m.E. einen Menschen nur in einem kulturellen Kontext verstehen, weil nur in diesem Kontext entstehen Sinn und Bedeutung.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

PeterK hat geschrieben:(23 Nov 2018, 21:25)

Nein.
Gibts auch einen Grund dafür?
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Vongole »

PeterK hat geschrieben:(23 Nov 2018, 21:25)

Nein.
Auch nicht unter der Prämisse, dass dort das Töten eines Menschen nicht als verwerflich, sondern als natürlich angesehen wird?
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
van Kessel

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von van Kessel »

Hey "MäckIntaier"](23 Nov 2018, 22:00)
Ich würde zwei Dinge trennen: Das rein Kulturelle, und das, was jeder Mensch vor dem Kulturellen an Ausstattung oder Möglichkeit individuell mitbringt.
vor dem 'kulturellen' hat ein 'neuer' Mensch weniger als die Fähigkeiten eines Schimpansenbabys. Die Evolution ist vorrangig eine kulturelle, welche die kognitiven Fähigkeiten herausarbeitet. 99 % des Genoms sind bei Mensch und Affe gemein. D.h. die Entwicklung ist a priori eine kulturelle und ! diese Fähigkeit ist vererbbar* (was den Homo vom Pithecanthropus unterscheidet).
Es kommt also darauf an, worauf Sie sich beim "Ist" konzentrieren wollen. Wir können m.E. einen Menschen nur in einem kulturellen Kontext verstehen, weil nur in diesem Kontext entstehen Sinn und Bedeutung.
c'est ça!

*kulturelle Weitergabe
Skeptiker

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Skeptiker »

Es gibt bei der Welt einen Videobeitrag zum Thema:
https://www.welt.de/vermischtes/video18 ... erger.html

Es wird dabei nochmal explizit auf das Gesundheitsrisiko eingegangen. Wenn man sich mal vergewissert mit welcher hohen Wahrscheinlichkeit Kontakt mit der Außenwelt für die Leute ein tödliches Risiko für viele viele Leute darstellt, dann wirkt die Tat weniger wie eine Missionierung, sondern eher wie ein religiös motiviertes Selbstmordattentat.

Es ist immer wieder erstaunlich wie sehr religiöse oder ideologische Indoktrinierung bei manchen Menschen jeden Keim von Skrupel davonwischen. Stelle sich mal einer vor, ein blutüberströmter Ebola-Patient bricht aus dem Krankenhaus aus und geht durch die Straßen und umarmt alle Kinder und Erwachsenen die ihm über den Weg laufen - seine Botschaft ist die Liebe. Eine tödliche Liebe für die so geliebten.

Es ist sicherlich traurig für alle Beteiligten, aber so hat der Missionar selber entschieden seinem Leben den Sinn eines mahnenden Beispiels zu geben. Vielleicht verhindert das ja Nachahmer.
Stoner

Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von Stoner »

van Kessel hat geschrieben:(23 Nov 2018, 23:03)

Hey "MäckIntaier"](23 Nov 2018, 22:00)
vor dem 'kulturellen' hat ein 'neuer' Mensch weniger als die Fähigkeiten eines Schimpansenbabys. Die Evolution ist vorrangig eine kulturelle, welche die kognitiven Fähigkeiten herausarbeitet. 99 % des Genoms sind bei Mensch und Affe gemein. D.h. die Entwicklung ist a priori eine kulturelle und ! diese Fähigkeit ist vererbbar* (was den Homo vom Pithecanthropus unterscheidet).
Das ist noch einmal etwas anderes: Sie betrachten den Mensch als Gattungswesen dabei, nicht das einzelne Individuum in seiner individuellen genetischen Prägung.
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Re: Tod eines Missionars: Recht oder Unrecht?

Beitrag von X3Q »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Nov 2018, 07:19)

Meinst du das Verständnis für Verteidigung seiner Heimat und Kultur gegen fremde Eindringlinge? Ja, das kam mir gestern auch in den Sinn. Ist aber nichts, wofür ich mich schäme.
Vermutlich sind die, die Verständnis aufbringen, eher rechtslastig, und die, die Unverständnis zeigen, linkslastig? Zeigt sich auch hier des Neurechten häßliche Fratze? :cool: :D
Ich meine folgendes: Ich habe den Eindruck, daß etliche Kommentare den Verdacht nahe legen, daß man hiesige Konflikte aus Mitteleuropa in ihrer Struktur und im Vokabular auf diesen Vorfall überträgt. Dabei ist zumindest doch eins klar. Wir wissen nicht warum die Einwohner der Insel den Mann getötet haben. Die Motivation für diese Tat könnte sich aus der Mythologie des Stammes ergeben, weil sie z.B. daran glauben, daß Menschen mit einer weißen Hautfarbe Dämonen oder sowas wie Zombies sind. Vielleicht haben sie aber auch eine überlieferte Tradition, das man Menschen, die vom Meer her auf die Insel kommen, töten muss. Oder sie haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrung gemacht und haben daraus gelernt, das man besser zuerst schießt und dann Fragen stellt. Oder sie handeln aus purer Angst. Wir wissen es nicht.

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