Grundsatzdiskussion Islam

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Umetarek
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Umetarek »

schelm » So 22. Nov 2015, 14:47 hat geschrieben: Mag sein, jedenfalls war der Sprachgebrauch ein anderer vor Paris. Da wurde stets ausgesagt, die Mehrheit flüchte vor Assad. Nach Paris hieß es, die Mehrheit flüchte vor solchen Terroristen.
Kann man das so eingrenzen? Die meisten werden vor dem Krieg flüchten, der Aggressor ist da eher sekundär.
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schelm
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

Umetarek » So 22. Nov 2015, 14:49 hat geschrieben: Kann man das so eingrenzen? Die meisten werden vor dem Krieg flüchten, der Aggressor ist da eher sekundär.
Das mag sein, trotzdem zeigt diese unterschiedliche Gewichtung im politischen Sprachgebrauch vor und nach Paris die Windigkeit der Politik. Es ist doch auffällig : Bevor eine ( Übergangs- ) Lösung mit Assad denkbar war, flüchtete die Mehrheit im Sprachgebrauch vor Assad, nach Paris und fast synchron mit dem plötzlichen Sinn für die Realität, man müsse notgedrungen doch Assad mit einbeziehen, flüchtet " die Mehrheit " plötzlich " vor solchen Terroristen wie in Paris " ( Gabriel ).
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von HugoBettauer »

Umetarek » So 22. Nov 2015, 14:49 hat geschrieben: Kann man das so eingrenzen? Die meisten werden vor dem Krieg flüchten, der Aggressor ist da eher sekundär.
Geschossen wird meist von mindestens zwei Seiten. Was soll man da groß auswählen, vor wem man flieht?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

schelm » So 22. Nov 2015, 16:00 hat geschrieben: Das mag sein, trotzdem zeigt diese unterschiedliche Gewichtung im politischen Sprachgebrauch vor und nach Paris die Windigkeit der Politik. Es ist doch auffällig : Bevor eine ( Übergangs- ) Lösung mit Assad denkbar war, flüchtete die Mehrheit im Sprachgebrauch vor Assad, nach Paris und fast synchron mit dem plötzlichen Sinn für die Realität, man müsse notgedrungen doch Assad mit einbeziehen, flüchtet " die Mehrheit " plötzlich " vor solchen Terroristen wie in Paris " ( Gabriel ).
Wichtig: die Djihatisten und Assad haben die Waffen, die Flüchtlinge sind die Neutralen, sie könnten sich jederzeit einer Fraktion anschließen, sie wählten aber die Flucht.
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Zunder
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

schelm » So 22. Nov 2015, 15:00 hat geschrieben: Das mag sein, trotzdem zeigt diese unterschiedliche Gewichtung im politischen Sprachgebrauch vor und nach Paris die Windigkeit der Politik. Es ist doch auffällig : Bevor eine ( Übergangs- ) Lösung mit Assad denkbar war, flüchtete die Mehrheit im Sprachgebrauch vor Assad, nach Paris und fast synchron mit dem plötzlichen Sinn für die Realität, man müsse notgedrungen doch Assad mit einbeziehen, flüchtet " die Mehrheit " plötzlich " vor solchen Terroristen wie in Paris " ( Gabriel ).
Das stimmt so nicht.

Tagesschau vom 21.04.2015, also vor den Anschlägen:

" Aus Syrien kamen 2014 die meisten Flüchtlinge über den Seeweg nach Italien - eine Folge des Bürgerkriegs, der mittlerweile im fünften Jahr tobt. Mehr als 220.000 Menschen sind in dem Konflikt bislang ums Leben gekommen, darunter geschätzt 65.000 Zivilisten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon spricht von der "schlimmsten humanitären Katastrophe unserer Zeit", vier von fünf Bürgern leben in Armut.

Ein Ende der Kämpfe ist nicht abzusehen, alle Vermittlungsbemühungen sind gescheitert. Die Kämpfe werden mit beispielloser Brutalität geführt. Die syrische Luftwaffe wirft über Rebellenstellungen die gefürchteten Fassbomben ab, auch Giftgas wird weiter eingesetzt, wobei unklar ist, von welcher Seite. Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht - vor den Kämpfen, aber auch vor den Dschihadisten des "Islamischen Staates", die einen beträchtlichen Teil Syriens unter ihre Kontrolle gebracht haben."

https://www.tagesschau.de/ausland/eu-fl ... 92cbb.html

Für die Flüchtlinge ist es ohnehin egal, vor welchen Mörderbanden sie sich in Sicherheit bringen müssen.
Wenn der Eindruck entsteht, die Anschläge von Paris würden instrumentalisiert, um die Akzeptanz für die Flüchtlinge zu erhöhen, muß dieser Eindruck nicht einmal wirklich falsch sein. Zum einen ist es völlig normal, solche außergewöhnlichen Ereignisse in die Argumentation einzubeziehen, zum anderen zielt der Appell an die Mit-Menschlichkeit bei einigen offenbar ins Leere, so daß der Hinweis auf den islamistischen Terror möglicherweise mehr Einsicht bewirkt.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von HugoBettauer »

JFK » So 22. Nov 2015, 15:30 hat geschrieben:
Wichtig: die Djihatisten und Assad haben die Waffen, die Flüchtlinge sind die Neutralen, sie könnten sich jederzeit einer Fraktion anschließen, sie wählten aber die Flucht.
Als Schwuler oder auch nur als lebensfrohe junge Frau hast du nicht einfach die Wahl, dich dem IS anzuschließen, wenn der zufällig in deiner Ecke Oberhand bekommt. Das klappt vielleicht noch mit den Regierungstruppen, wenn du Glück hast, oder den Kurden, aber mit IS, FSA&Co sicher nicht. Da sind schon Morde und Greueltaten passiert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

JFK » So 22. Nov 2015, 15:30 hat geschrieben:
Wichtig: die Djihatisten und Assad haben die Waffen, die Flüchtlinge sind die Neutralen, sie könnten sich jederzeit einer Fraktion anschließen, sie wählten aber die Flucht.
Sich bei der Wahl zwischen Pest und Cholera für einen Schnupfen zu entscheiden, ist nicht das Dümmste, was man in einer solchen Situation tun kann.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

HugoBettauer » So 22. Nov 2015, 16:32 hat geschrieben: Als Schwuler oder auch nur als lebensfrohe junge Frau hast du nicht einfach die Wahl, dich dem IS anzuschließen, wenn der zufällig in deiner Ecke Oberhand bekommt. Das klappt vielleicht noch mit den Regierungstruppen, wenn du Glück hast, oder den Kurden, aber mit IS, FSA&Co sicher nicht. Da sind schon Morde und Greueltaten passiert.
Richtig, mangelnde Rechte und Perspektive sowie die Willkür der Djihatisten in den IS Regionen, ist auch ein nachvollziehbarer Grund davonzulaufen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

Zunder » So 22. Nov 2015, 15:31 hat geschrieben: Das stimmt so nicht.

Tagesschau vom 21.04.2015, also vor den Anschlägen:

" Aus Syrien kamen 2014 die meisten Flüchtlinge über den Seeweg nach Italien - eine Folge des Bürgerkriegs, der mittlerweile im fünften Jahr tobt. Mehr als 220.000 Menschen sind in dem Konflikt bislang ums Leben gekommen, darunter geschätzt 65.000 Zivilisten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon spricht von der "schlimmsten humanitären Katastrophe unserer Zeit", vier von fünf Bürgern leben in Armut.

Ein Ende der Kämpfe ist nicht abzusehen, alle Vermittlungsbemühungen sind gescheitert. Die Kämpfe werden mit beispielloser Brutalität geführt. Die syrische Luftwaffe wirft über Rebellenstellungen die gefürchteten Fassbomben ab, auch Giftgas wird weiter eingesetzt, wobei unklar ist, von welcher Seite. Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht - vor den Kämpfen, aber auch vor den Dschihadisten des "Islamischen Staates", die einen beträchtlichen Teil Syriens unter ihre Kontrolle gebracht haben."

https://www.tagesschau.de/ausland/eu-fl ... 92cbb.html

Für die Flüchtlinge ist es ohnehin egal, vor welchen Mörderbanden sie sich in Sicherheit bringen müssen.
Wenn der Eindruck entsteht, die Anschläge von Paris würden instrumentalisiert, um die Akzeptanz für die Flüchtlinge zu erhöhen, muß dieser Eindruck nicht einmal wirklich falsch sein. Zum einen ist es völlig normal, solche außergewöhnlichen Ereignisse in die Argumentation einzubeziehen, zum anderen zielt der Appell an die Mit-Menschlichkeit bei einigen offenbar ins Leere, so daß der Hinweis auf den islamistischen Terror möglicherweise mehr Einsicht bewirkt.
Hm. Vielleicht hab ich auch nur zu oft Gabriel und insbesondere Stegner gelauscht, dessen Wortschatz in den letzten Monaten gefühlt nur aus " Assad " und " Fassbomben " zu bestehen schien.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

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Platon schaut gerade:

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]
The Life of Muhammad is a 2011 British three-part documentary miniseries examining the life of the Islamic prophet Muhammad and the origins of Islam. The documentary was directed by Faris Kermani, written by Ziauddin Sardar, and presented by Rageh Omaar. It was broadcast by BBC Two over three consecutive weeks from 11 July 2011 to 25 July 2011.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Life_of_Muhammad
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Zunder » So 22. Nov 2015, 15:31 hat geschrieben:Für die Flüchtlinge ist es ohnehin egal, vor welchen Mörderbanden sie sich in Sicherheit bringen müssen.
Wenn der Eindruck entsteht, die Anschläge von Paris würden instrumentalisiert, um die Akzeptanz für die Flüchtlinge zu erhöhen, muß dieser Eindruck nicht einmal wirklich falsch sein. Zum einen ist es völlig normal, solche außergewöhnlichen Ereignisse in die Argumentation einzubeziehen, zum anderen zielt der Appell an die Mit-Menschlichkeit bei einigen offenbar ins Leere, so daß der Hinweis auf den islamistischen Terror möglicherweise mehr Einsicht bewirkt.
Danke, so kann man die Wirksamkeit der Islamophobie auch zum Ausdruck bringen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Jekyll » So 22. Nov 2015, 16:12 hat geschrieben:Danke, so kann man die Wirksamkeit der Islamophobie auch zum Ausdruck bringen.
Möglicherweise liegt die Motivation der Flüchtlinge gar nicht in der schwachsinnige Unterstellung der "Islamophobie", sondern der Wirkung des realen Terrors jihadistischer Muslime.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Zunder » So 22. Nov 2015, 16:33 hat geschrieben: Möglicherweise liegt die Motivation der Flüchtlinge gar nicht in der schwachsinnige Unterstellung der "Islamophobie", sondern der Wirkung des realen Terrors jihadistischer Muslime.
Versuche zur Abwechslung mal nicht im Affekt-Zustand zu posten. Bei klarerem Verstand könntest du vielleicht die Zusammenhänge besser verstehen und evtl. auch einen niveauvolleren Diskussionstil an den Tag legen. Vielleicht schaffst du es sogar, die Dinge nicht mehr durch die Augen von Terroristen zu interpretieren sondern wagst eigene Gedankengänge (Terroristen sind keine "Muslime", auch keine "jihadistischen").
Zuletzt geändert von Jekyll am Sonntag 22. November 2015, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von YTX »

Jekyll » So 22. Nov 2015, 17:12 hat geschrieben:Danke, so kann man die Wirksamkeit der Islamophobie auch zum Ausdruck bringen.
Und ich habe den Verdacht, dass die Islamophobie gewollt ist.
Islamophobie ist die gefährlichste Waffe der ISIS. Sie spalten damit die Gesellschaft und drängen die Muslime in eine Verteidigungsposition.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Jekyll » So 22. Nov 2015, 18:18 hat geschrieben:Versuche zur Abwechslung mal nicht im Affekt-Zustand zu posten. Bei klarerem Verstand könntest du vielleicht die Zusammenhänge besser verstehen und evtl. auch einen niveauvolleren Diskussionstil an den Tag legen. Vielleicht schaffst du es sogar, die Dinge nicht mehr durch die Augen von Terroristen zu interpretieren sondern wagst eigene Gedankengänge (Terroristen sind keine "Muslime", auch keine "jihadistischen").
Zunder schreibt von "der Wirkung des realen Terrors jihadistischer Muslime".
Jekyll antwortet: Terroristen sind keine "Muslime", auch keine "jihadistischen".

Wer einen solchen Schafscheiß schreibt, hat allem Grund sich über das Niveau anderer zu mokieren.
Auf dieses Niveau kann ich gar nicht sinken, selbst wenn ich wollte.
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Jekyll
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

YTX » So 22. Nov 2015, 18:27 hat geschrieben:
Und ich habe den Verdacht, dass die Islamophobie gewollt ist.
Islamophobie ist die gefährlichste Waffe der ISIS. Sie spalten damit die Gesellschaft und drängen die Muslime in eine Verteidigungsposition.
Auf jeden Fall kann Islamophobie/Xenophobie - über mehrere Jahre hinweg praktiziert - zur Radikalisierung der "Ausgestoßenen" führen, was im Endeffekt auch mehr Zulauf für Terrororganisationen generieren dürfte. Tragisch. Schon aus eigenem Interesse sollte man auf solche gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten wie Islamophobie/Xenophobie verzichten. Aber erzähl das mal den Stammhirngesteuerten. Wirklich tragisch.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

Mannomann, heute ist noch kein Vollmond.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Flat »

Antonius » So 22. Nov 2015, 13:42 hat geschrieben:
In der Tat ist die göttliche Trinität an verschiedenen Stellen im AT (und im NT) erklärt.
Moin,

ja klar, und warum kennt denn das Judentum keine Trinität, wo es doch angeblich Bestandteil des Tanach sein soll? :rolleyes:
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von aleph »

Flat » So 22. Nov 2015, 19:26 hat geschrieben:
Moin,

ja klar, und warum kennt denn das Judentum keine Trinität, wo es doch angeblich Bestandteil des Tanach sein soll? :rolleyes:
Mir kommt der Vers auch vor wie dieses bekannte Stilmittel im Hebräischen, bei dem man eine Aussage abgewandelt wiederholt, um sie zu betonen. Also erst mal Hebräisch lernen, bevor man Stellen aus dem AT zitiert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Progressiver »

YTX » So 22. Nov 2015, 18:27 hat geschrieben:
Und ich habe den Verdacht, dass die Islamophobie gewollt ist.
Islamophobie ist die gefährlichste Waffe der ISIS. Sie spalten damit die Gesellschaft und drängen die Muslime in eine Verteidigungsposition.
Ist es denn ein Wunder, dass es Islamophobie gibt? Der Islam ist eine Religion und als solche schon gefährlich. Trotzdem sollte man diese von den Menschen trennen. Ich sehe bis jetzt keinen Grund, wieso man Bürgerkriegsflüchtlinge zum Beispiel aus Syrien hier nicht aufnehmen sollte, nur weil sie Muslime sind. Um hier in unserer westlichen Gesellschaft zu bestehen, müssen sie aber laizistischer werden.

Und was die Spaltung der Gesellschaft betrifft, so existiert doch schon bei den wirklich Mächtigen das System des "Teile und herrsche". Und in unserem neoliberalen(?) System kommt halt vor allem derjenige voran in der Gesellschaft, der einen möglichst deutsch klingenden Namen trägt, männlich ist, eine weiße Hautfarbe hat und auch sonst in das "gute" Schema der Mächtigen passt. Sinnvoll wäre es demnach, diese diskriminierende Denkstrukturen insgesamt aufzubrechen und alle anderen benachteiligten Gruppen zu fördern, damit im Falle der Muslime nicht irgendwelche Dschihad-Selbstmordattentäter werden, sondern geachtete Staatsbürger, gebildete Humanisten und im wirtschaftlichen Sinne Leistungsträger. Die IS-Sympathisanten aus Europa könnten meiner Meinung nach zum Teil sicher deradikalisiert werden, wenn man ihnen gute Jobchancen anbieten würde, die Möglichkeit, eine eigene Familie zu gründen sowie sonstwie einen produktiven Lebenssinn. Dann wären sie nämlich anderweitig beschäftigt. Stattdessen schicken sich die Eliten an, sie zu diskriminieren und sozial verwahrlosen zu lassen. Und wenn irgendwelche Terroristen dann Amok laufen, dann ist das Ganze natürlich Wasser auf den Mühlen der rechten Parteien, welche sich vor allem darum kümmern, die abgehängten und verwahrlosten Europäer gegen "die Muslime" aufzuhetzen. Aber als linker Atheist, der eher systemisch denkt, sehe ich das Problem auf einer anderen Ebene.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Calvin »

Progressiver » Mo 23. Nov 2015, 22:11 hat geschrieben:
Der Islam ist eine Religion und als solche schon gefährlich. .
der Islam , also diese Religion ist auch Gehirnwäsche , von klein auf werden den Babys und Kinder diese Verse des Koran von Allah dem Allmächtigen eingetrichtert .. . und viele Verse rufen zu Gewalt auf , auch gegen Frauen
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Provokateur »

So gesehen ist jede Religion Gehirnwäsche.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Calvin »

Provokateur » Di 24. Nov 2015, 15:23 hat geschrieben:So gesehen ist jede Religion Gehirnwäsche.
genauso ist es .. du hast absolut Recht ... auf der Geschichte nach dem ewigen Leben nach dem irdischen Tode kann man ja viel "ernten" und den Menschen viel erzählen
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Antonius »

Provokateur » Di 24. Nov 2015, 14:23 hat geschrieben:So gesehen ist jede Religion Gehirnwäsche.
Man sollte sich von Pauschalisierungen, wenn es um Religionen oder Ideologien geht, möglichst fern halten.
Die einzelnen Religionen (oder Ideologien) sind in ihrem philosophischen Inhalt, ihrer Spiritualität, ihrer Ethik, etc., höchst unterschiedlich.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Provokateur »

"So gesehen" bezog sich ja auch auf Calvins Sicht.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

In Afrika konvertieren ägyptische muslimische Missionare Christen zum Islam. Sie bringen ihnen das eingängige Lied bei:

“I attest that Jesus is the slave of Allah and His Messenger.”<

http://www.theblaze.com/stories/2015/11 ... ;#038;#038;

http://www.memri.org/clip_transcript/en/5184.htm
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Provokateur »

Ein Weißer schießt auf einen Muslim - als Rache für 9/11.
Der Muslim stirbt nicht. Der Mann, der ihn angegriffen hat, wird zum Tode verurteilt. Der Muslim versucht, ihn zu retten.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ebung.html
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von nichtkorrekt »

Interessanter Text zum Thema, dürfte für die meisten aber zu speziell sein:

http://www.crash-news.com/web/wp-conten ... christ.pdf
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

Mich interessiert mal folgendes :

Niemand nimmt Anstoß daran, wenn der Kapitalismus kritisiert wird, obwohl der auch kein homogenes Konstrukt ist, oder wenn der Kommunismus abgelehnt wird, wie kann man eigentlich etwas beurteilen, was nicht " selber tätig wird ", wie ein User neulich sinngemäß in Bezug auf den Islam meinte ?

Findet die politisch korrekte Gesellschaft Pegida rechtsradikal oder rechtslastig bzw. Fremdenfeindlich ? Wieso ? Kennt man alle, die da mitlaufen ? Lehnt man eigentlich den IS ab ? Wieso ? Warum fasst man den dann als homogenes Konstrukt zusammen ? Der IS besteht immerhin auch aus vielen Zwangsrekrutierten, sogar Kindern bereits, oder naiven Dschihadistenbräuten..... also bitte, warum differenziert man hier nicht, wenn über " den " IS gesprochen wird ? Vielleicht deshalb ? :

Wenn man pauschalisieren will, dann verwendet man das Wort " alle ". Wenn man eine unbestimmte Menge, einen unbestimmten Umfang meint, der ausreichend wirksam agiert, dann sagt man bspw. " der Kapitalismus führt zu .... " oder eben analog " der Islam führt zu ...." oder : " das Land Deutschland ist Bestandteil einer internationalen Koalition.... ".

Und ja, man verzichtet dabei darauf, die grundsätzliche Zuordnung konkret zu personalisieren, und jeder außerhalb der Schredderfraktion weiß auch warum, und innerhalb selbiger verzichtet man auch darauf, geht es um Kritik an wie o.g. Beispielen.

Was also ist der Grund für diese selektive Benutzung des Artikels " der " ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

@ schelm, beschränken Sie sich bitte auf das Wesentliche (falls es vorhanden ist).
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Pit Potter »

Kann mir bitte noch einer erklären was die Sunna ist, die der gemäßigte Islamist gerne in Deutschland etablieren will.. Ist das mit den bestehenden Gesetzen in Deutschland kompatibel oder müssen wir den Moslems da noch die Hand ein wenig mehr entgegenstrecken?

Ja hm.. Gähnen verbieten? Todesstrafe?
Zuletzt geändert von Pit Potter am Mittwoch 2. Dezember 2015, 02:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Pit Potter »

Pit Potter » Mi 2. Dez 2015, 01:33 hat geschrieben:Kann mir bitte noch einer erklären was die Sunna ist, die der gemäßigte Islamist gerne in Deutschland etablieren will.. Ist das mit den bestehenden Gesetzen in Deutschland kompatibel oder müssen wir den Moslems da noch die Hand ein wenig mehr entgegenstrecken?

Ja hm.. Gähnen verbieten? Todesstrafe?
Komisch, dass man hier jede Diskussion lähmen kann indem man auf die Sunna zu sprechen kommt.

Ist das geheim?


Was ist davon zu halten:
Am radikalsten wurde die Ablehnung der sunna von der sogenannten ʾahl al-qurʾān formuliert, die die Anwendung der sunna als eine der Hauptursachen für die schwierige Lage der islamischen Länder im 20. Jahrhundert ausmachte.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sunna#R ... hl.C3.A4ge

Auch ein Grund für die schwierige Integration der Muslime in Deutschland?
Zuletzt geändert von Pit Potter am Mittwoch 2. Dezember 2015, 13:21, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

Pit Potter » Mi 2. Dez 2015, 13:13 hat geschrieben:Auch ein Grund für die schwierige Integration der Muslime in Deutschland?
Die Integration von Muslimen in Deutschland ist nicht schwierig, von daher gibt es dafür auch keine besonderen Gründe.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

nichtkorrekt » Di 1. Dez 2015, 16:39 hat geschrieben:Interessanter Text zum Thema, dürfte für die meisten aber zu speziell sein:

http://www.crash-news.com/web/wp-conten ... christ.pdf
Ein evangelikaler Christ hat Angst vor dem Islam und überlegt sich offenbar insgeheim zu konvertieren. Eine einzige Freak Show der Typ.

PS
https://en.wikipedia.org/wiki/Masih_ad-Dajjal
Zuletzt geändert von Platon am Mittwoch 2. Dezember 2015, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

Pit Potter » Mi 2. Dez 2015, 01:33 hat geschrieben:[...]
Ja hm.. Gähnen verbieten? Todesstrafe?
aha ein Konvertit, vom Islam zum Christentum, der Leute dazu auffordert durch das Studium der Sunna Mohammeds Jesus zu finden :D
Zuletzt geändert von Platon am Mittwoch 2. Dezember 2015, 14:06, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

Provokateur » Di 1. Dez 2015, 16:32 hat geschrieben:Ein Weißer schießt auf einen Muslim - als Rache für 9/11.
Der Muslim stirbt nicht. Der Mann, der ihn angegriffen hat, wird zum Tode verurteilt. Der Muslim versucht, ihn zu retten.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ebung.html
Ein Moslem als Jesusähnliche-Figur. Er hat Vorahnungen, wird dann von der Ignoranz und dem Fanatismus schwer niedergestreckt, durch göttliche Inspiration vergibt er seinem Feind und setzt sich für ihn und eine bessere Welt ein. Den Tod stirbt dann aber nicht er sondern sein Peiniger, den er vergeblich zu retten versucht hat.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Pit Potter »

Platon » Mi 2. Dez 2015, 13:58 hat geschrieben: Die Integration von Muslimen in Deutschland ist nicht schwierig, von daher gibt es dafür auch keine besonderen Gründe.

Aha.. So langsam reicht mir das Getue und die pauschalen Behauptungen der Moslemfraktion.

Warum spricht die Politik eigentlich von gescheiterter Integration und Parallelgesellschaften? Gerade von muslimischen Menschen?


Ist die Sunna ein Hindernis für Integration? Was ist denn die Sunna?
Zuletzt geändert von Pit Potter am Mittwoch 2. Dezember 2015, 14:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Joker »

Platon » Mi 2. Dez 2015, 14:58 hat geschrieben: Die Integration von Muslimen in Deutschland ist nicht schwierig, von daher gibt es dafür auch keine besonderen Gründe.
Gibt auf jeden Fall allein aus Deutschland ne Menge Quellen zu diesen Thema ,eine unüberschaubare Anzahl von Studien Staatlicher und Nichtstaatlicher Organisationen ,Abhandlungen von Sozialwissenschaftlern usw. und alles widerspricht sich.

Mit der DIK (Deutsche Islamkonferenz) wurde sogar eine Institution geschaffen deren alleiniges Ziel die Integration von Muslimen ist.
Fakt ist ,wenn das alles so Problemlos wäre gäbe es diese riesige Menge an Quellen ,Bemühungen und verschiedener Meinungen nicht
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Pit Potter
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Pit Potter »

Platon » Mi 2. Dez 2015, 14:03 hat geschrieben: aha ein Konvertit, vom Islam zum Christentum, der Leute dazu auffordert durch das Studium der Sunna Mohammeds Jesus zu finden :D
Ein Konvertit - muss der laut Koran oder laut Sunna getötet werden?

Tja ein Moslem konnte es mir bisher noch nicht erklären was eine Sunna ist.. Außer Pierre Vogel und der wird vom Verfassungsschutz ueberwacht obwohl seine Ansichten zur Sunna sehr vernünftig klingen.

Aber was beinhaltet die Sunna? Ist das eine Art Gesetzbuch, welches in Teilen unseren bestehenden Gesetzen widerspricht? Grundgesetz auch?
Zuletzt geändert von Pit Potter am Mittwoch 2. Dezember 2015, 14:52, insgesamt 4-mal geändert.
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Platon
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

Pit Potter » Mi 2. Dez 2015, 14:48 hat geschrieben:
Ein Konvertit - muss der laut Koran oder laut Sunna getötet werden?

Tja ein Moslem konnte es mir bisher noch nicht erklären was eine Sunna ist.. Außer Pierre Vogel und der wird vom Verfassungsschutz ueberwacht obwohl seine Ansichten zur Sunna sehr vernünftig klingen.

Aber was beinhaltet die Sunna? Ist das eine Art Gesetzbuch, welches in Teilen unseren bestehenden Gesetzen widerspricht? Grundgesetz auch?
Die Sunna sind Berichte über Taten und Aussprachen des Propheten, d.h. die Hadithe. Da heißt es dann z.B.: XY hat erzählt, XYZ hätte ihm gesagt ihm hätte Fatima erzählt der Prophet Mohammed hätte immer gesagt "Nachts ist es kälter als draußen". Davon gibt es Tausende Erzählungen und daraus hat man sich dann alles mögliche zurecht gebastelt. Es gibt auch zahlreiche Erfindungen, die islamische Tradition hat das früh erkannt und versucht auszusortieren, aber halt nach eigenen Methoden. Die Schiiten sehen dazu die Aussprüche und Taten ihrer jeweiligen Imame als Bestandteil dieses Korpus an, es gibt da also auch Unterschiede zwischen Schia und Sunna.

Ein wichtiger Hadith wäre z.B. dass Mohammed als er mit einigen Prophetengefährten unterwegs war, in einer Oase (Ghadir Khumm) Rast gemacht hat und er habe von einer Anhöhe dort zu ihnen gesprochen und er hätte Ali zu sich heraufgehoben und dann gesagt in etwa "der dessen Herr ich bin, dessen Herr ist auch Ali". Während die Sunniten sagen, das spiegele das besondere Ansehen Alis bei Mohammed wieder, sagen die Schiiten, er hätte Ali damit als seinen Nachfolger/Stellvertreter eingesetzt.
Ein weiterer sehr bekannter Hadith ist, dass Mohammed gesagt haben soll, dass seine Gemeinschaft sich nach seinem Tod in 73 Sekten spalten würde und alle bis auf eine sind in der Hölle. Auf die Frage welche diese eine sei, antwortete er, es sei die die seinem Weg folgt. Logischweise hat jede islamische Gruppe diesen Hadith auf sich selbst bezogen.
Ein anderer Hadith der mir einfällt wäre noch, dass der Prophet gesagt haben soll, dass seine Umma sich niemals auf einen Fehler einigen würde. (Englische Formulierung: "my ummah will never agree upon an error") Daraus folgt dann gerade im sunnitischen Islam das Konzept des Ijma, d.h. des Konsens. Wenn also alle Muslime sich auf eine Sache einigen, dann ist es religiös sanktioniert, was z.B. wichtig ist um in Verteidigung gegen die Schiiten, die Rechtmäßigkeit der ersten drei Kalifen zu behaupten, weil ihre Wahl damals Konsens war und sogar Ali dem öffentlich zugestimmt hat.

Die Sunna sind also Geschichten und Erzählungen aus denen man je nachdem alles mögliche ableiten kann. Halt religiöse Quellentexte. Gesetzbuch oder ähnliches greift zu kurz, es kommt immer darauf an was man aus den Texten macht und wie man bestimmte Sachen versteht.
Zuletzt geändert von Platon am Mittwoch 2. Dezember 2015, 16:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Antonius
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Antonius »

Platon » Mi 2. Dez 2015, 14:58 hat geschrieben: Die Integration von Muslimen in Deutschland ist nicht schwierig, von daher gibt es dafür auch keine besonderen Gründe.
Joker » Mi 2. Dez 2015, 14:38 hat geschrieben: Gibt auf jeden Fall allein aus Deutschland ne Menge Quellen zu diesen Thema ,eine unüberschaubare Anzahl von Studien Staatlicher und Nichtstaatlicher Organisationen ,Abhandlungen von Sozialwissenschaftlern usw. und alles widerspricht sich.

Mit der DIK (Deutsche Islamkonferenz) wurde sogar eine Institution geschaffen deren alleiniges Ziel die Integration von Muslimen ist.
Fakt ist ,wenn das alles so Problemlos wäre gäbe es diese riesige Menge an Quellen ,Bemühungen und verschiedener Meinungen nicht
So ist es, die Integration von Mohammedanern in Deutschland (und Europa) ist offenbar schwierig.
Warum?
Nach meiner Meinung, weil die mohammedanische (Religions-)Ideologie immanente Widerhaken enthält, die einer Reformation entgegenstehen.
Dennoch sehen natürlich die klugen Anhänger dieser Ideologie, daß der Mohammedanismus keine Antworten auf die (politischen) Fragen des 21.Jahrhunderts bietet.
Deshalb haben offenbar viele für sich ganz persönlich Reformschritte durchgeführt und sind zu säkularen Mohammedanern geworden.

Wie bereits berichtet, sieht man z.Zt. so gut wie keine moh. Verkleidungen auf dem Christkindlsmarkt des Münchner Marienplatzes. --> ein gutes Zeichen. :)
Zuletzt geändert von Antonius am Freitag 4. Dezember 2015, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Platon
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

[youtube][/youtube]
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Platon » So 6. Dez 2015, 16:08 hat geschrieben:[youtube][/youtube]

Ein sehr gutes Interview :thumbup:
Marie-Luise

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

Platon » So 6. Dez 2015, 15:08 hat geschrieben:[youtube][/youtube]
Dr. Rohe ist ein Scharia-Befürworter und daher für mich nicht akzeptierbar.
JFK
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Marie-Luise » So 6. Dez 2015, 18:12 hat geschrieben:
Dr. Rohe ist ein Scharia-Befürworter und daher für mich nicht akzeptierbar.
Weil die Sharia nach Jahren Anti-Islamischer Propaganda negativ behaftet ist?
Hier hasst du einen Intelligenten Menschen der dich aufklärt, du muss es nur zulassen, könnte aber eine Identitätskriese nach sich ziehen.
Zuletzt geändert von JFK am Sonntag 6. Dezember 2015, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Marie-Luise

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

JFK » So 6. Dez 2015, 17:19 hat geschrieben:
Weil die Sharia nach Jahren Anti-Islamischer Propaganda negativ behaftet ist?
Hier hasst du einen Intelligenten Menschen der dich aufklärt, du muss es nur zulassen, könnte aber eine Identitätskriese nach sich ziehen.
Mach Dich nicht lächerlich. Das hat Rohe schon vor Jahren erzählt. Ich weiss also, wovon ich spreche.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Marie-Luise » So 6. Dez 2015, 18:22 hat geschrieben:
Mach Dich nicht lächerlich. Das hat Rohe schon vor Jahren erzählt. Ich weiss also, wovon ich spreche.

Es ist kein wiederspruch, dann bis du eben seit Jahren ideologisch geblendet.
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Jekyll
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Sehr informativ das Interview mit Prof. Dr. Mathias Rohe. (Danke, Platon.)
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Feuerbach

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Feuerbach »

Sehr informativ sind die Vorurteile, die in unserer Kultur gegen den Islam und für das Christentum herrschen. In den Niederlanden hat man dazu ein entlarvendes Experiment gestartet. Man hat Passanten aus der Bibel vorgelesen, diese aber als Koran ausgegeben. Die Reaktionen waren eindeutig. Es zeigt, wie voreingenommen Menschen sind. Es zeigt auch, dass die christliche Lehre nicht besser ist als die des Islams. Die Leute wissen es nur nicht besser.

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Feuerbach am Montag 7. Dezember 2015, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
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schelm
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

Platon » So 6. Dez 2015, 15:08 hat geschrieben:[youtube][/youtube]
Was genau ist da nun neu ? Das die Scharia kein Monolith ist, ist nicht neu. Und natürlich auch logisch, auch der Westen hat im Detail unterschiedliche Auslegungen von Recht, je nach regionalen kulturellen Voraussetzungen. Eine Religion, die gleichwohl mehr als ein spiritueller Hafen sein will, nämlich eine gesellschaftlich normative Kraft, die muss(te) sich natürlich gewissen regionalen Gegebenheiten anpassen, um Akzeptanz zu erreichen, oder müsste grundsätzlich im Stile des IS " missionieren ", täte sie das nicht. Und natürlich, ohne verbindliche Glaubenskongregation, da Religion vor Ort von Menschen umgesetzt werden muss, lassen selbige die das tun, auch ihre regionalen Traditionen und Rechtsvorstellungen mit einfließen. Genügend Hadithe gibt es ja, ob nun authentisch oder doch eher aus 1001 Nacht inspiriert, da ist für alle was dabei.

Nichtsdestotrotz bedeuten diese Unterschiede keine dem Islam inhärente Liberalität, sondern lediglich marginale Unterschiede bei der Umsetzung der täglichen Rechtsgeschäfte an Hand lokaler Besonderheiten, vergleichbar den Unterschieden in westlichen Gesellschaften. Grundsätzlich problematisch bleibt aber die Verknüpfung der Religion als gesellschaftlich normative Kraft, hinsichtlich des Spielraumes für individuelle Grundrechte, wie wir sie definieren.
Zuletzt geändert von schelm am Montag 7. Dezember 2015, 02:25, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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