Cloudfox » So 8. Nov 2015, 09:50 hat geschrieben:Ein ganz guter Gradmesser, wann eine "Islam/-Menschen-Kritik" mehr als nur eine Kritik am Islam...ist (sondern eher Islam-/Muslime/-Fremdenfeindlichkeit), kann man eigentlich dann u.a. annehmen, wenn gefordert wird 'in Deutschland müssten deutsche Gesetze herrschen'- gemeint ist damit 'nicht die Scharia'!
Konstruiert wird -auch hier regelmäßig-
dass die nationale Herkunft auch eine kulturell bedeute (hier schon unzählig oft gelesen)
dass Kultur und Religion sich bedingen würden (hier schon unzählig oft gelesen)
dass Nation-Ethnie-Religion-Kultur-das äußere Erscheinungsbild im Zusammenhang stünden
und in jedem Fall unanbänderbar die Eigenart/Eigentümlichkeit jener Menschen bestimme
(hier schon unzählig oft gelesen)
dass die Religionszugehörigkeit das komplette Verhalten begründe (hier schon unzählig oft gelesen)
Im Grunde entspricht diese Stigmatisierung und Konstruktion eigentlich -vielleicht ist das einigen gar nicht klar- dem "Rassen-Konzept"!
Natürlich gibt es das auch noch in moderaterer Form - die Problematik der Tradierung solchen Unfugs bleibt jedoch bestehen...So richtet sich das Ganze nicht gegen Muslime, als Gläubiger einer Religion, sondern schlicht auf Menschen, die ob ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Namens betont werden.
Alle bekannten "Ängste und Sorgen", die bereits gegen Migranten, Ausländer, insbesondere DIE Muslime betreffend angewandt wurden, finden auch wieder Verwendung bei der "Kritik gegen Flüchtlinge".
Die Annahme, dass auch bei DEN Flüchtlingen eine grundsätzliche und unabänderbare, religiöse und kulturelle Differenz herrsche, die unabweichlich zu Problemen führe, wird gebetsmühlenartig mit abenteuerlichen "Beispielen" manifestiert und hier immer wieder eingestellt.
Die "Erziehung zu zivilisierten Menschen" dieser "rückständig, archaisch, brutal (Flüchtlings-)Freunde" nach einem christlich-westeuropäischem Vorbild (das teilweise in den Himmel gehoben wird und sich erhebt über andere vermeintlich "schlechter, unterentwickleter Kulturen" ) kann wahlweise auch die "Vertreibung/Schotten dicht/Mauer/Grenzzäune/generell keine Aufnahme" vorsehen.
Die Bedingungen zur Teilhabe an der Gesellschaft auf dieser Basis bedeutet heute nämlich "Religion-Kultur-Ethnie", früher -zum Vergleich- "Rasse-Volk-Nation"; das ist nicht nur bei Rechtsextremen, sondern auch gesamtgesellschaftlich verbreitet!
Als Legitimation wird eine so genannte 'Gegenöffentlichkeit' erfunden, im Internet usw. nach solchen Artikeln gesucht, die möglichst ein Fehlverhalten von jenen markierten Menschen (hier Flüchtlinge) "beweisen" sollen. Jene Ergebnisse werden dann als "generell, allgemeingültige Wirklichkeit" konstruiert, mit der bewiesen werden soll, dass "das deutsche Volk" das potenzielle Opfer jener (muslimischen) Flüchtlings-/Migranten-Ausländer-Minderheit, also jener Markierten sein soll, wird und ist.
Die "Aufklärer" bezeichnen sich selbst manchmal als "Sprachrohr des Volkes", werten andere entgegengesetzte Informationen ab und bringen zusätzlich gerne noch die"linksgrüne Faschistenkeule" mit ins Spiel.
Manche sollten die 'ach so harmlos getätigten Aussagen' einmal unter diesem Aspekt betrachten, denn sie ziehen sich bei einigen Teilnehmern durch alle Themen in der gleichen Art und Weise durch.