Abschaffung von Bargeld

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Orwellhatterecht
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orwellhatterecht »

Adam Smith » Di 6. Okt 2015, 16:20 hat geschrieben: Weil das Institut (Visa, American Express) die Zahlung garantiert. Im anderen Fall muss der Kunde ja überweisen und laut Krugman ist so was böse.


Wenn ich mit Barem bezahle, garantiert dafür die EZB, einfach, sicher, schnell und problemlos. Leider sind nur andere nicht an dem Geschäft beteiligt, wenn ich mir von irgendwem etwas kaufe, leiglich A+B sowie der Staat, keine Bank, kein Kreditinstitut, wie schade ! Und, was noch schlimmer ist, mein Kaufverhalten kann so nur mühsam nachvollzogen werden, da Voraussetzung wäre, dass mein Belieferer jemandem meldet, dass ich bei ihm etwas gekauft habe, jemand anderes müsste dann zusammen fassen, was ich noch woanders gekauft habe, das geht doch über Karte und die heute schon üblichen Deutschland Cards viel einfacher, da weiss man, wen man vor sich hat und wie und womit man ihn "beglücken" kann. Und so ganz nebenbei erfährt man manchmal mehr über ihn, als er selber über sich weiss...Huxley und Orwell senden schöne Grüsse aus der schönen, neuen Welt !!!
Zuletzt geändert von Orwellhatterecht am Mittwoch 7. Oktober 2015, 10:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Orwellhatterecht » Mi 7. Okt 2015, 10:04 hat geschrieben: Wenn ich mit Barem bezahle, garantiert dafür die EZB, einfach, sicher, schnell und problemlos. Leider sind nur andere nicht an dem Geschäft beteiligt, wenn ich mir von irgendwem etwas kaufe, leiglich A+B sowie der Staat, keine Bank, kein Kreditinstitut, wie schade !
Du kannst aber nicht immer bar bezahlen. Und wenn du mit dem guten Namen vom Kreditkarteninstitut bezahlst, weil das Unternehmen auf Nummer sicher gehen will, dann kostet das was extra.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orwellhatterecht »

unity in diversity » Di 6. Okt 2015, 16:14 hat geschrieben: Meinst du Banken oder Kreditkartenunternehmen?
Da bin ich im Moment unsicher.

Ich bevorzuge die unauffälligen 25 Euro Scheine.

Genau die meine ich, mittlerweile sind sie an jeder Transaktion, die "Otto Normalverbraucher" irgendwie irgendwo tätigt, "mit einer geringen Gebühr" daran beteiligt. Und seit dem 1. Oktober wurde diese "geringe Gebühr" z.T. recht drastisch noch angehoben, mir kommt da der Begriff "unverschämt geringe Gebühr" in den Sinn.

Aber zum Schluss noch eine Frage, woran erkennt man einen gefälschten 75 € Schein?
Zuletzt geändert von Orwellhatterecht am Mittwoch 7. Oktober 2015, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orwellhatterecht »

Adam Smith » Mi 7. Okt 2015, 09:08 hat geschrieben: Du kannst aber nicht immer bar bezahlen. Und wenn du mit dem guten Namen vom Kreditkarteninstitut bezahlst, weil das Unternehmen auf Nummer sicher gehen will, dann kostet das was extra.

Warum muss ich etwas "extra bezahlen", weil das Unternehmen sicher gehen will, dass ich ihm beispielsweise keine "Blüten" unterjubele? Gilt hier nicht auch, "...wer die Musik bestellt, der hat sie auch zu bezahlen"?
Zuletzt geändert von Orwellhatterecht am Mittwoch 7. Oktober 2015, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Orwellhatterecht » Mi 7. Okt 2015, 10:15 hat geschrieben:

Warum muss ich etwas "extra bezahlen", weil das Unternehmen sicher gehen will, dass ich ihm beispielsweise keine "Blüten" unterjubele? Gilt hier nicht auch, "...wer die Musik bestellt, der hat sie auch zu bezahlen"?
Wenn du die Ware auch auf eine andere Art und Weise erhältst dann nicht.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Orwellhatterecht » Mi 7. Okt 2015, 10:15 hat geschrieben:"...wer die Musik bestellt, der hat sie auch zu bezahlen"?
Korrekt.

Der Kartenbenutzer nutzt die Zahlungsverkehrsleistung der Finanzbranche.
Der Händler nutzt die Zahlungsverkehrsleistung der Finanzbranche.

LOGISCHERWEISE bezahlen die Kunden der Finanzbranche DIESE Leistung.

Kraft geschlossenen Vertrag und von Ihnen bestellter "Musik". :D

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von BlueMonday »

Orwellhatterecht » Mi 7. Okt 2015, 09:04 hat geschrieben: Und so ganz nebenbei erfährt man manchmal mehr über ihn, als er selber über sich weiss...Huxley und Orwell senden schöne Grüsse aus der schönen, neuen Welt !!!

Jo, Grüße an die hirngewaschenen Etatisten und Obrigkeitsgläubigen. Doppelplusgut!
Der große Bruder - pardon - "der Staat" weiß, wie du aussiehst, bist "biometrisch" erfasst, hast deine Erfassung sogar selbst bezahlt, kennt dein Konto. Weiß, wieviel du verdienst, welchem Erwerb du nachgehst. Weiß, wo du wohnst, wo er dich abholen und dich in Haft nehmen kann, wenn du dich querstellst und deinen Tribut nicht leistest.
Und wir dürfen uns sogar glücklich schätzen, einen vergleichsweise liberalen großen Bruder zu haben. Da gibt es nur hier und da mal eine Zwangsbeglückung. Demokratieabgaben fürs tolle Unterhaltungsprogramm aus der ersten Reihe und mit dem zweiten Auge, Zwangsversicherungen, Zwangsanschlüsse, Zwangsbeschulung, Zwangsdienste...
Auch wenn manches Schäfchen schon so dressiert wurde, dass es eine Furcht vor allzu viel Liberalismus entwickelt hat. Bloß nicht zuviel Freiraum, sonst müsste man am Ende noch etwas selbst entscheiden!

Tja früher hatte sich so einer noch gefreut, wenn er in den Tanteemmaladen seines Vertrauens kam -freiwillig- und man ihn dort kannte, begrüßte, wusste, was er so mag und will, ihm vielleicht schon etwas hinschob, was er immer kauft...
Heute geht die Welt unter bei so etwas. Maßgeschneidertes Angebot? Die kennen mich! Oh Gott, oh Gott!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

BlueMonday » Mi 7. Okt 2015, 11:26 hat geschrieben:Jo, Grüße an die hirngewaschenen Etatisten und Obrigkeitsgläubigen. Doppelplusgut!
Der große Bruder - pardon - "der Staat" weiß, wie du aussiehst, bist "biometrisch" erfasst, hast deine Erfassung sogar selbst bezahlt, kennt dein Konto. Weiß, wieviel du verdienst, welchem Erwerb du nachgehst. Weiß, wo du wohnst, wo er dich abholen und dich in Haft nehmen kann, wenn du dich querstellst und deinen Tribut nicht leistest.
Und wir dürfen uns sogar glücklich schätzen, einen vergleichsweise liberalen großen Bruder zu haben. Da gibt es nur hier und da mal eine Zwangsbeglückung. Demokratieabgaben fürs tolle Unterhaltungsprogramm aus der ersten Reihe und mit dem zweiten Auge, Zwangsversicherungen, Zwangsanschlüsse, Zwangsbeschulung, Zwangsdienste...
Auch wenn manches Schäfchen schon so dressiert wurde, dass es eine Furcht vor allzu viel Liberalismus entwickelt hat. Bloß nicht zuviel Freiraum, sonst müsste man am Ende noch etwas selbst entscheiden! Tja früher hatte sich so einer noch gefreut, wenn er in den Tanteemmaladen seines Vertrauens kam -freiwillig- und man ihn dort kannte, begrüßte, wusste, was er so mag und will, ihm vielleicht schon etwas hinschob, was er immer kauft...
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DER ist ja für einen starken umfassenden Staat, der die Dinge für die Menschen (besser) regelt.
Er ist doch FÜR viele und umfassende Regeln und Gesetze, um die Menschen "zwangs zu schützen". :p
Er ist meines Wissens doch GEGEN allzu viel Freiheit, GEGEN umfassende Freiheiten für wirtschaftlich Tätige.

mfg
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orwellhatterecht »

Skull » Mi 7. Okt 2015, 10:38 hat geschrieben:Meinst Du jetzt den User Orwellhatterecht ? :D

DER ist ja für einen starken umfassenden Staat, der die Dinge für die Menschen (besser) regelt.
Er ist doch FÜR viele und umfassende Regeln und Gesetze, um die Menschen "zwangs zu schützen". :p
Er ist meines Wissens doch GEGEN allzu viel Freiheit, GEGEN umfassende Freiheiten für wirtschaftlich Tätige.

mfg


... was Du alles so über mich weisst (oder zu wissen glaubst !)


Aber momentan fehlt mir etwas die Zeit dazu, mich mit Dir und Deinen eingefleischten Vorurteilen zu beschäftigen, vielleicht heute abend mehr!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

Skull » Mi 7. Okt 2015, 10:38 hat geschrieben:Meinst Du jetzt den User Orwellhatterecht ? :D

DER ist ja für einen starken umfassenden Staat, der die Dinge für die Menschen (besser) regelt.
Er ist doch FÜR viele und umfassende Regeln und Gesetze, um die Menschen "zwangs zu schützen". :p
Er ist meines Wissens doch GEGEN allzu viel Freiheit, GEGEN umfassende Freiheiten für wirtschaftlich Tätige.

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ganz speziell ist er gegen die angeblich zu "hohen Einkommen" der Unternehmer und Selbstständigen...

und erst gegen das böse Einkommen aus Kapitalvermögen .... :x
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Fuerst_48 »

pikant » Mi 7. Okt 2015, 08:33 hat geschrieben:in Luxembourg hat man 2014 doppelt so viel Bargeld in Umlauf gebracht als 2013!
dort ist Bargeld noch sehr gefragt :)
Gut und richtig so...Luxemburg ist eines der wenigen "reichen" Länder Europas.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von pikant »

Fuerst_48 » Mi 7. Okt 2015, 13:11 hat geschrieben: Gut und richtig so...Luxemburg ist eines der wenigen "reichen" Länder Europas.
und ein sehr schoenes Land, das aber ohne seine Hunderttausende Pendler aus Frankreich, Belgien und Deutschland seinen Wohlstand nicht halten koennte - dafuer Dank an die Arbeitnehmer aus diesen Laendern :thumbup:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 » Mi 7. Okt 2015, 12:51 hat geschrieben:
ganz speziell ist er gegen die angeblich zu "hohen Einkommen" der Unternehmer und Selbstständigen...

und erst gegen das böse Einkommen aus Kapitalvermögen .... :x

Wenn Du für Dich und Dein Umfeld mal etwas Gutes tun wills, dann beschäftige Dich mal mit den 10 Geboten. Insbesondere seien Dir die Gebote 3 und 8 anempfohlen!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von unity in diversity »

Skull » Mi 7. Okt 2015, 07:44 hat geschrieben:Ist ja nett, was Du am Bargeld kritisierst...

Es ging aber nicht um die Risiken von Bargeld.
Es ging um die Chancen von dessen... :D

Niemand behauptet ja hier, NUR Bargeld wäre das non-plus-ultra.

In Griechenland KONNTEST Du real sehen, wie wichtig BARGELD war...und ist.
Ohne Bargeld...hatte man die drei Wochen ein Problem.

Und DAS kannst Du auch nicht durch Dein obiges fiktives "Beispiel Griechenland" kleinschreiben. :p

mfg
Es ging ja um die großen Scheine, die den Griechen während der EZB-Bankblockade nicht wirklich von Nutzen gewesen wären.
Da braucht es kleine Stückelungen.
Mit dem Plastikgeld ging in Griechenland fast gar nichts.
Gerade wenn sich die Liquiditätsklemme breit macht, ist nur Bares Wahres.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Donnerstag 8. Oktober 2015, 01:47, insgesamt 2-mal geändert.
Adam Smith
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Do 8. Okt 2015, 00:57 hat geschrieben: Mit dem Plastikgeld ging in Griechenland fast gar nichts.
Das ist eine Falschinformation. Nur Überweisungen ins Ausland gingen nicht mehr. Ansonsten hat alles funktioniert. Wobei gesagt worden ist, dass die EC-Karten nicht mehr funktionieren könnten. Dann hätten aber immer noch die Kreditkarten von Visa oder Mastercard funktioniert, weil diese Banken weiterhin Geld aus dem Nichts durch den Ausruf "Gelderschaffung aus dem Nichts" aus dem Nichts herausschlagen können.

Oder kannst du deine Behauptung belegen?
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von John Galt »

Laut Mitteilung der irischen Zentralbank kostet die Herstellung einer Ein-Cent-Münze 1,65 Cent und einer Zwei-Cent-Münze 1,94 Cent.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58511.html

Wird Zeit 1-Cent Münzen zu sammeln.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Dampflok94 »

Das machen doch schon so viele. Ein Großteil aller ausgegebenen 1- und 2-Cent Münzen befindet sich nicht im Umlauf sondern lagert in irgendwelchen Arten von Spardosen. Die müssen deswegen immer nachgeprägt werden, um die Nachfrage des Handels zu bedienen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Letzte Woche Montag (26. Oktober) gabs im Deutschlandfunk in der Reihe "hintergrund" einen Beitrag zum Thema.
http://www.deutschlandfunk.de/muenzen-u ... _id=335066
Neben den technischen Aspekten wie bargeldloser Zahlungsverkehr und dem Aspekt der Kriminalitätsbekämpfung sowie dem Aspekt Datenschutz gehts den Ökonomen, die sich dafür einsetzen
Dazu zählen der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman und die beiden Harvard-Ökonomen Larry Summers und Kenneth Rogoff. Erst kürzlich hat sich auch Andrew Haldane, Chefökonom der Bank of England, den Bargeld-Kritikern angeschlossen.
Vor allem um etwas viel Wesentlicheres: Die Existenz von Bargeld verhindert dauerhaft eine noch weitergehendere Zinssenkung (als es sie ohnehin schon gibt). Oder anders gesagt: Wenn man die Menschen noch nachdrücklicher zum Konsum zwingen will, muss man die Möglichkeit der Hortung von Bargeld abschaffen. Denn da beträgt der Sparzins Null zuzüglich Inflation und nicht weniger als Null zuzüglich Inflation.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Freigeld olé.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil » Mo 2. Nov 2015, 15:16 hat geschrieben:Freigeld olé.
In dem zitierten Beitrag heißt es dazu:
Genau darum geht es den Bargeld-Gegnern, die meist der Denkschule einer nachfrageorientierten Ökonomie angehören. Sie sehen ein elementares volkswirtschaftliches Problem: Wenn die Menschen Geld horten, statt es in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen, kann die Wirtschaft schlecht wachsen.

Deswegen haben Ökonomen immer wieder über eine moderate Entwertung von Geld nachgedacht, um die Menschen zum Geldausgeben zu animieren. Als Erster beschäftigte sich Silvio Gesell 1916 mit der Idee, er nannte es Schwundgeld, weil es mit der Zeit an Wert verlieren sollte. Aus den 2000er Jahren stammt der Vorschlag eines US-Notenbankers, Geldscheine mit einem Magnetstreifen auszustatten. Wer einen Schein auf ein Konto einzahlt, sollte dafür eine Steuer bezahlen. Eine weitere Idee ist, Seriennummern von Scheinen wie in einer Lotterie auszulosen, die dann wertlos werden. Harvard-Ökonom Rogoff findet diese Vorschläge allerdings viel zu kompliziert.

"Ich denke, die einfachste und eleganteste Lösung wäre es, das Papiergeld einfach abzuschaffen."
Mein persönliches Problem habe ich mit beiden Varianten: Weder "Sparen und Horten" noch Konsumieren sollten irgendwie primäre Lebensziele sein. Bargeld könnte man - so gesehen - auch als persönlichen Puffer ansehen, der einem einen wenigstens gewissen individuellen Spielraum zwischen beiden Extremen ermöglicht. Bezahlvorgänge müssten aber aus rein praktischen Gründen dennoch elektronisch erfolgen, nur eben außerhalb der Bankensysteme.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki » Mo 2. Nov 2015, 14:07 hat geschrieben:Oder anders gesagt: Wenn man die Menschen noch nachdrücklicher zum Konsum zwingen will,
muss man die Möglichkeit der Hortung von Bargeld abschaffen.
ICH lasse mich aber nicht zum KONSUM zwingen. :)

Auch fände ich dieses gesellschaftlich, wie auch ökologisch...NICHT sinnvoll.

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki » Mo 2. Nov 2015, 14:07 hat geschrieben:Letzte Woche Montag (26. Oktober) gabs im Deutschlandfunk in der Reihe "hintergrund" einen Beitrag zum Thema.
http://www.deutschlandfunk.de/muenzen-u ... _id=335066
Neben den technischen Aspekten wie bargeldloser Zahlungsverkehr und dem Aspekt der Kriminalitätsbekämpfung sowie dem Aspekt Datenschutz gehts den Ökonomen, die sich dafür einsetzen

Vor allem um etwas viel Wesentlicheres: Die Existenz von Bargeld verhindert dauerhaft eine noch weitergehendere Zinssenkung (als es sie ohnehin schon gibt). Oder anders gesagt: Wenn man die Menschen noch nachdrücklicher zum Konsum zwingen will, muss man die Möglichkeit der Hortung von Bargeld abschaffen. Denn da beträgt der Sparzins Null zuzüglich Inflation und nicht weniger als Null zuzüglich Inflation.

warum soll man Bürger, die für ihr Alter vorsorgen, und deswegen SPAREN und nicht alles konsumieren- dafür "bestrafen"?

dieser Gesell-Unsinn ist völlig sinnfrei
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Realist2014 » Mo 2. Nov 2015, 17:13 hat geschrieben:
warum soll man Bürger, die für ihr Alter vorsorgen, und deswegen SPAREN und nicht alles konsumieren- dafür "bestrafen"?

dieser Gesell-Unsinn ist völlig sinnfrei
Wobei fast alle Gesell-Anhänger (in den deutschen Politik-Foren) der Auffassung sind, dass die Umlaufgebühr nur das Bargeld betreffen sollte. In diesem Fall wären die Sparer nicht betroffen. Nur dann hätte das gesamte System so gut wie gar keine Auswirkung.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Kenneth Rogoff: "Es gibt eine Menge glaubwürdiger Berichte, nach denen die Fed auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die Zinsen am liebsten um ganze vier Prozentpunkte gesenkt hätte. Im Prinzip wollten dies auch viele andere Zentralbanken wie die Bank von England oder die Europäische Zentralbank, aber sie konnten es alle nicht – und zwar, weil es Papiergeld gibt. Dieses Papiergeld macht es unmöglich, die Zinsen deutlich unter Null zu senken. Das Bargeld verhindert negative Zinsen."
Nur dass die Sparer dann ihr Geld in Aktien und Immobilien investieren. Denn wer viel Geld auf der Bank hat, der wird kaum das Geld abheben und zuhause aufheben. Der kauft sich dann eher Aktien oder Immobilien. Schlimm das Krugman so etwas nicht weiß. Oder weiß es ganz genau.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

Adam Smith » Mo 2. Nov 2015, 18:10 hat geschrieben:
Wobei fast alle Gesell-Anhänger (in den deutschen Politik-Foren) der Auffassung sind, dass die Umlaufgebühr nur das Bargeld betreffen sollte. In diesem Fall wären die Sparer nicht betroffen. Nur dann hätte das gesamte System so gut wie gar keine Auswirkung.
Da gibt es die wildesten Vorstellungen... :D

Da kommt dann auch noch "Vollgeld" in's Spiel - und Zentralbankgeld ist ausschließlich "Bargeld"...

Angeblich müssen die Banken dann ja, wenn die Sparer ihre Bargeld-Taler bei der Bank im BankTaler-Speicher deponiert haben, diese Umlaufgebühr bezahlen.

Daher bekommen Hinz und Kunz dann "zinsfreie Kredite"... :x

:p
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 » Mo 2. Nov 2015, 18:13 hat geschrieben:

warum soll man Bürger, die für ihr Alter vorsorgen, und deswegen SPAREN und nicht alles konsumieren- dafür "bestrafen"?

dieser Gesell-Unsinn ist völlig sinnfrei
Ich hatte gegen diese Gesell-Theorien bis jetzt auch immer eine persönliche Abneigung. Nicht zuletzt weil Gesell mit diesem unangenehm völkisch-antisemitischen Teil der Lebensreform-Bewegungen (speziell im Umfeld der Eden-Siedlung) verknüpft ist. Für mich eine unüberwindliche Schranke. Nun berufen sich die oben genannten Harvard-Professoren und hochrangigen Ökonomen ja nicht auf Gesells Freigeld. Auch wenn das, was sie fordern, in Teilen auf Ähnliches hinauszulaufen scheint bzw. mit Ähnlichem begründet zu sein scheint. Läuft es denn tatsächlich auf Ähnliches hinaus?

Btw.: Mir ist schon klar, dass weder die Renommiertheit dieser Professoren noch die Antipathien in Richtung Person Gesells sachliche Argumente pro oder kontra Abschaffung von Bargeld sind.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Realist2014 » Mo 2. Nov 2015, 18:28 hat geschrieben:
Da gibt es die wildesten Vorstellungen... :D

Da kommt dann auch noch "Vollgeld" in's Spiel - und Zentralbankgeld ist ausschließlich "Bargeld"...

Angeblich müssen die Banken dann ja, wenn die Sparer ihre Bargeld-Taler bei der Bank im BankTaler-Speicher deponiert haben, diese Umlaufgebühr bezahlen.

Daher bekommen Hinz und Kunz dann "zinsfreie Kredite"... :x

:p
Besonders unsinnig wird es, wenn dass Sparvermögen verschwinden soll, die Staatsschulden immer weiter erhöht werden sollen und dieses System ein Vollgeldsystem sein soll. Also ein System in dem das Geld der Sparer verliehen wird. Geld was es nicht gibt, kann nicht verliehen werden. Aus dem Grund muss in diesem System die Zentralbank den Staat direkt finanzieren.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von unity in diversity »

Realist2014 » Mo 2. Nov 2015, 17:13 hat geschrieben:

warum soll man Bürger, die für ihr Alter vorsorgen, und deswegen SPAREN und nicht alles konsumieren- dafür "bestrafen"?

dieser Gesell-Unsinn ist völlig sinnfrei
Bei einer negativen Realverzinsung schließt kein Mensch mehr langfristige Sparverträge ab.
Die Bürger sind nämlich nicht die Heilsarmee, das sollten sich die Finanzjongleure in ihre Stammbücher schreiben und ein paar Jahrzehnte für stabile Verhältnisse sorgen.
Schaffen die zwar nicht, sollte aber dennoch mal gesagt werden.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Dienstag 3. November 2015, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

unity in diversity » Di 3. Nov 2015, 15:40 hat geschrieben: Bei einer negativen Realverzinsung schließt kein Mensch mehr langfristige Sparverträge ab.
Die Bürger sind nämlich nicht die Heilsarmee, das sollten sich die Finanzjongleure in ihre Stammbücher schreiben und ein paar Jahrzehnte für stabile Verhältnisse sorgen.
Schaffen die zwar nicht, sollte aber dennoch mal gesagt werden.
Dazu in dem oben verlinkten "hintergrund":
Der Ökonom Larry Summers hält die Bargeldabschaffung unabhängig von der jüngsten Wirtschaftskrise für notwendig, weil trotz niedriger Zinsen mehr Geld gespart wird, als die Banken als Kredite vergeben. Ausgleichen würden sich Angebot und Nachfrage nur bei einem Zinssatz von minus vier bis fünf Prozent. Erst dann würden die riesigen Ersparnisse der Bürger von den Konten weg in private und staatliche Investitionen gelenkt.
Das Problem besteht ja möglicherweise darin, dass "die Ersparnisse der Bürger" nur im Durchschnitt "riesig" sind.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Fadamo »

Keoma » Fr 29. Mai 2015, 08:25 hat geschrieben:Müssen dann Straßenmusikanten und Bettler auch ein Kartenlesegerät haben?
Die Bettler werden eher abgeschafft, wie das Bargeld.
Und die Straßenmusikanten erhalten dann nur noch Einkaufsgutscheine . :D
Frage beantwortet ?
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki » Mo 2. Nov 2015, 15:02 hat geschrieben:Mein persönliches Problem habe ich mit beiden Varianten: Weder "Sparen und Horten" noch Konsumieren sollten irgendwie primäre Lebensziele sein.
Richtig. Außerdem sollte es jedem selber überlassen sein, was er mit seinem Geld macht. Warum soll ich am Ende des Monats mein Restgeld auf den Kopf hauen? Das ist völlig sinnfrei und entspricht auch nicht marktwirtschaftlichen Prinzipien. Das Problem ist eben, dass viele Industriestaaten vom Konsum gesättigt sind, die meisten Menschen brauchen kein drittes Auto, keinen fünften Fernseher, kein x. iphone und auch nicht alle drei Jahre neue Möbel etc. Daher lahmt der Absatz mittel- und hochpreisiger Konsumgüter, Güter, die für viele Menschen aus Schwellenländern aber noch unerschwinglich sind. Deshalb überlegt man sich imho jetzt so einen Mist, um den Konsum künstlich anzukurbeln. Und es ist natürlich ein hervorragendes Herrschaftsinstrument, wenn man den Menschen das Bargeld wegnimmt und sie im Falle eines Falles von der Geldversorgung abschneiden kann.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki » Di 3. Nov 2015, 15:08 hat geschrieben:
Dazu in dem oben verlinkten "hintergrund":


Das Problem besteht ja möglicherweise darin, dass "die Ersparnisse der Bürger" nur im Durchschnitt "riesig" sind.
die "Reichen" haben keine "Ersparnisse" auf Sparkonten....

da besteht das Vermögen aus (eigenen) Unternehmen, Aktien , Fonds, Immobilien, Oldtimern, Gemälden usw...
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Titanic2 »

Da ich jahrezehntelang in einer Bank gearbeitet habe, kann ich dem nicht so ganz zustimmen. Viele Promis und Wohlhabende haben auch dementsprechende Kontostände, nicht auf dem Sparbuch unbedingt, aber dann eben auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

Titanic2 » Di 3. Nov 2015, 17:39 hat geschrieben:Da ich jahrezehntelang in einer Bank gearbeitet habe, kann ich dem nicht so ganz zustimmen. Viele Promis und Wohlhabende haben auch dementsprechende Kontostände, nicht auf dem Sparbuch unbedingt, aber dann eben auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto.

was ist denn "dementsprechend" für eine Größenordnung?

100tsd Euro ?

1 Mio Euro ?
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Titanic2 »

Zwischen 100k und 1 Mio. war durchaus nix Besonderes auf diesen Konten.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

Titanic2 » Di 3. Nov 2015, 18:46 hat geschrieben:Zwischen 100k und 1 Mio. war durchaus nix Besonderes auf diesen Konten.
gut

nur ist halt die Frage- wie viel das anteilig jeweils vom Gesamtvermögen ist...
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jack000 »

Die komplette Abschaffung von Bargeld ist in der Tat zu Recht umstritten. Es wäre aber schon mal ein Fortschritt das Bargeld auf das Nötigste zu beschränken:
1. Abschaffung von Münzen <10 Cent
2. Abschaffung von Scheinen > 50€

1. Es gibt nichts was man kaufen kann das <10 Cent kostet (m.W. auch nichts was 10 Cent kostet)
2. Es gibt keinen Grund für größere Scheine. Bei 10 von denen hat man schon 500€. Was bezahlt man damit was mehr als 500€ kostet?
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Das Flaschenpfand kostet 8 Cent. Ansonsten ist die Abschafftung natürlich richtig. Aber nicht wegen den Plänen von Krugman die Leitzinsen noch weiter zu senken.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil » Di 3. Nov 2015, 17:06 hat geschrieben: Richtig. Außerdem sollte es jedem selber überlassen sein, was er mit seinem Geld macht. Warum soll ich am Ende des Monats mein Restgeld auf den Kopf hauen? Das ist völlig sinnfrei und entspricht auch nicht marktwirtschaftlichen Prinzipien. Das Problem ist eben, dass viele Industriestaaten vom Konsum gesättigt sind, die meisten Menschen brauchen kein drittes Auto, keinen fünften Fernseher, kein x. iphone und auch nicht alle drei Jahre neue Möbel etc. Daher lahmt der Absatz mittel- und hochpreisiger Konsumgüter, Güter, die für viele Menschen aus Schwellenländern aber noch unerschwinglich sind. Deshalb überlegt man sich imho jetzt so einen Mist, um den Konsum künstlich anzukurbeln. Und es ist natürlich ein hervorragendes Herrschaftsinstrument, wenn man den Menschen das Bargeld wegnimmt und sie im Falle eines Falles von der Geldversorgung abschneiden kann.
Auf der einen Seite kommt Bargeldabschaffung "von oben" als "Herrschaftsinstrument" vielleicht. Auf der anderen Seite kommt Bargeldabschaffung "von unten" als Trendkonformität bestimmt. Nur etwas langsamer.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki » Di 3. Nov 2015, 20:03 hat geschrieben:Auf der anderen Seite kommt Bargeldabschaffung "von unten" als Trendkonformität bestimmt. Nur etwas langsamer.
Abwarten. Die Schweden haben ein Gottvertrauen in ihren Staat, weil sie noch nicht so böse auf die Schnauze gefallen sind wie die Deutschen. Ich drücke ihnen die Daumen, dass es so bleibt. Aber auch in anderen Staaten wird der Staat nicht als der Heilsbringer angesehen, dort wird auch noch sehr lange Bargeld verfügbar sein, in den USA zum Beispiel.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil » Di 3. Nov 2015, 21:15 hat geschrieben: Abwarten. Die Schweden haben ein Gottvertrauen in ihren Staat, weil sie noch nicht so böse auf die Schnauze gefallen sind wie die Deutschen. Ich drücke ihnen die Daumen, dass es so bleibt. Aber auch in anderen Staaten wird der Staat nicht als der Heilsbringer angesehen, dort wird auch noch sehr lange Bargeld verfügbar sein, in den USA zum Beispiel.
"Schweden schafft das Bargeld ab"
"Schweden wird das erste bargeldlose Land der Welt"
"Schweden: «Wir akzeptieren kein Bargeld» - Credit Suisse"
"Revolution per Kreditkarte: Schweden wird bargeldlos"
usw. usf.

Zeitungen und Online-Medien überschlagen sich mit Prognosen, dass eben gerade Schweden (neben Estland natürlich) der erste bargeldlose Staat der Welt sein wird. Du meinst, dass sich eben gerade deshalb dort Widerstand dagegen formieren wird? In Estland ganz sicher nicht.

Interessant übrigens, dass die ersten offiziellen Banknoten der Neuzeit in Schweden eingeführt wurden.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil » Di 3. Nov 2015, 20:15 hat geschrieben: Abwarten. Die Schweden haben ein Gottvertrauen in ihren Staat, weil sie noch nicht so böse auf die Schnauze gefallen sind wie die Deutschen. Ich drücke ihnen die Daumen, dass es so bleibt. Aber auch in anderen Staaten wird der Staat nicht als der Heilsbringer angesehen, dort wird auch noch sehr lange Bargeld verfügbar sein, in den USA zum Beispiel.
Und die Dänen schaffen ab 2016 die Verpflichtung Bargeld anzunehmen ab. Davon ist Deutschland ja noch weit entfernt. Hier ist ja nur Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jack000 »

Adam Smith » Di 3. Nov 2015, 19:29 hat geschrieben:Das Flaschenpfand kostet 8 Cent. Ansonsten ist die Abschafftung natürlich richtig.
Dann erhöht man es eben auf 10 Cent (oder besser auf 20 Cent).
Aber nicht wegen den Plänen von Krugman die Leitzinsen noch weiter zu senken.
Richtig, mit Sicherheit nicht wegen Zinspolitik!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki » Di 3. Nov 2015, 20:41 hat geschrieben:Du meinst, dass sich eben gerade deshalb dort Widerstand dagegen formieren wird?
Erschreckend, denn ich meine genau das Gegenteil.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Di 3. Nov 2015, 20:47 hat geschrieben:Davon ist Deutschland ja noch weit entfernt. Hier ist ja nur Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel.
DAS ist eigentlich falsch.

Zentralbankguthaben sollte man auch hinzuzählen.

mlg
Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 3. November 2015, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Adam Smith »

Skull » Di 3. Nov 2015, 22:08 hat geschrieben:DAS ist falsch.

mlg
Euro-Bargeld ist damit gemeint.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Di 3. Nov 2015, 22:12 hat geschrieben:Euro-Bargeld ist damit gemeint.
Das ist so schon etwas besser.

Man sollte aber auch das Zentralbankgeld (Guthaben) nicht vergessen.
Beispielsweise den guten alten klassisschen Zentralbankscheck. ;)

mfg
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki » Di 3. Nov 2015, 20:41 hat geschrieben:"Schweden schafft das Bargeld ab"
"Schweden wird das erste bargeldlose Land der Welt"
"Schweden: «Wir akzeptieren kein Bargeld» - Credit Suisse"
"Revolution per Kreditkarte: Schweden wird bargeldlos"
usw. usf.

Zeitungen und Online-Medien überschlagen sich mit Prognosen, dass eben gerade Schweden (neben Estland natürlich) der erste bargeldlose Staat der Welt sein wird. Du meinst, dass sich eben gerade deshalb dort Widerstand dagegen formieren wird? In Estland ganz sicher nicht.

Interessant übrigens, dass die ersten offiziellen Banknoten der Neuzeit in Schweden eingeführt wurden.
Ich glaube, im Gegensatz zu den Andersgläubigen der bargeldlosen Welt, NICHT daran,
das in Schweden das Bargeld komplett verschwindet.

Noch sehe ich tatsächliche Anzeichen hierfür.
Hatte ich aber schon mehrmals in diesem Thread drauf hingewiesen.

mfg
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull » Di 3. Nov 2015, 23:20 hat geschrieben:Ich glaube, im Gegensatz zu den Andersgläubigen der bargeldlosen Welt, NICHT daran,
das in Schweden das Bargeld komplett verschwindet.

Noch sehe ich tatsächliche Anzeichen hierfür.
Hatte ich aber schon mehrmals in diesem Thread drauf hingewiesen.

mfg
Ich selbst kann das kaum beurteilen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass viele Menschen, die meinen, dies beurteilen zu können, es so sehen
Skandinavische Länder führend im bargeldlosen Zahlungsverkehr

Schweden und Dänemark bewegen sich bereits hin zur bargeldlosen Gesellschaft. Ab dem nächsten Jahr müssen in Dänemark Tankstellen, Restaurants oder kleine Läden kein Bargeld mehr annehmen. In Schweden zahlen Kunden bereits an Würstchenbuden oder Kiosken Kleinstbeträge elektronisch. In vielen Bankfilialen bekommen Kunden überhaupt kein Bargeld mehr. In Schweden könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern bis 2030 die erste bargeldlose Gesellschaft entstehen. Dabei hat Schweden 1661 - als erstes Land in Europa überhaupt – das Papiergeld eingeführt. Der Übergang vom Münz- zum Papiergeld war revolutionär, weil das Geld jetzt keinen Eigenwert mehr hatte. Später erfanden Menschen den Scheck, die Zahlung mit elektronischen Verfahren wie EC- oder Kreditkarte und Online-Bezahlsysteme wie Paypal.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie gesagt, die Schweden und wohl auch die Dänen haben ein Gottvertrauen in ihren Staat, das nicht jedes Volk so hat. Weil ihr Staat sie noch nie enttäuscht hat. Aber auch in Schweden ist man anscheinend nicht mehr ganz so zufrieden, wie die letzten Meinungsumfragen gezeigt haben.
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