Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

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Blickwinkel
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Stegner ist untragbar. Ich kann mich auch an die Diskussion über die Schweizer Abstimmung über die Zuwanderung erinnern. Er meinte, die Schweizer spinnen, dabei hatten die Schweizer demokratisch darüber abgestimmt, aber Hr. Stegner sieht sich natürlich als den Demokraten schlechthin und wenn die Mehrheit nicht will, dann muss sie eben zu ihrem Glück gezwungen werden. So wie hier in D hätte er das auch gerne in der Schweiz gehabt. Traurig, dass so jemand noch in Talkshows eingeladen wird und auch traurig, dass es keinen dt. Politiker gibt, der eine vernünftige Meinung hat. Stattdessen müssen Slowaken und Schweizer schon für die dt. Bevölkerung gegen ihre Politiker argumentieren. Traurig, sehr traurig... :|
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Svi Back »

Blickwinkel » Di 15. Sep 2015, 08:21 hat geschrieben:Stegner ist untragbar. Ich kann mich auch an die Diskussion über die Schweizer Abstimmung über die Zuwanderung erinnern. Er meinte, die Schweizer spinnen, dabei hatten die Schweizer demokratisch darüber abgestimmt, aber Hr. Stegner sieht sich natürlich als den Demokraten schlechthin und wenn die Mehrheit nicht will, dann muss sie eben zu ihrem Glück gezwungen werden. So wie hier in D hätte er das auch gerne in der Schweiz gehabt. Traurig, dass so jemand noch in Talkshows eingeladen wird und auch traurig, dass es keinen dt. Politiker gibt, der eine vernünftige Meinung hat. Stattdessen müssen Slowaken und Schweizer schon für die dt. Bevölkerung gegen ihre Politiker argumentieren. Traurig, sehr traurig... :|
Ich finde das gut, dass so jemand eingeladen wird.
Da kann er sich öffentlich so richtig zum Vollpfosten machen.
Claudia Roth wäre noch perfekt gewesen.
Zuletzt geändert von Svi Back am Dienstag 15. September 2015, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Svi Back » Di 15. Sep 2015, 08:29 hat geschrieben:
Ich finde das gut, dass so jemand eingeladen wird.
Da kann er sich öffentlich so richtig zum Vollpfosten machen.
Claudia Roth wäre noch perfekt gewesen.
Ja, die Claudia Roth ist auf die Aussagen von Köppel, dass es ein Skandal ist, dass 71 Menschen in einem LKW durch Europa gefahren werden, sie ersticken und es keiner mitgekriegt hat, nicht eingegangen. Stattdessen wieder die üblichen Parolen, wie müssen den Menschen helfen, auch den nicht verwertbaren. :D
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Blickwinkel » Di 15. Sep 2015, 07:04 hat geschrieben:
Mir ist Symbolkraft völlig schnuppe und den Osteuropäer auch.
Du kennst dich aus.

Schon interessant, wie in Teilen dieses Forums plötzlich alle möglichen osteuropäischen Länder zum Vorbild für Deutschland werden. Hauptsache, sie teilen die eigene Meinung.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Brainiac » Di 15. Sep 2015, 08:59 hat geschrieben: Du kennst dich aus.

Schon interessant, wie in Teilen dieses Forums plötzlich alle möglichen osteuropäischen Länder zum Vorbild für Deutschland werden. Hauptsache, sie teilen die eigene Meinung.
Ich finde es eher interessant, wie immer von Solidarität geredet wird, aber dann stehen die Länder alleine da, sowohl in der EU, als auch in D. Der Münchner OB musste förmlich darum betteln, dass die Flüchtlinge innerhalb von D weiter verteilt werden. Soviel also zum Thema Symbolkraft!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Ich dachte damals, als der GAU in Fukushima passierte und die deutschen Medien verrückt spielten, die Debatte wäre emotional aufgeladen. Da waren zeitweise Geigerzähler ausverkauft. Seit einigen Wochen wird mir klar, dass das offensichtlich Methode hat. Die Öffentlichkeit fokusiert sich auf ein Thema und überhöht es emotional derart, dass vernünftige Diskussionen nicht meht möglich sind. Ich glaube die Medien tragen eine Hauptschuld an dieser Entwicklung.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 09:03 hat geschrieben:Ich glaube die Medien tragen eine Hauptschuld an dieser Entwicklung.
Das ist korrekt, jedem halbwegs gebildeten Menschen sind die medialen Manipulationen bei diesem Thema nicht entgangen.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Blickwinkel » Di 15. Sep 2015, 09:03 hat geschrieben:
Ich finde es eher interessant, wie immer von Solidarität geredet wird, aber dann stehen die Länder alleine da, sowohl in der EU, als auch in D.
Aha.

Zum Thema "fehlende Solidarität in der EU", und zu deiner geneigten Information:
EU-Förderung in Mittelosteuropa 2014 bis 2020

Operationelle Programme sind auf die Ziele der Wachstumsstrategie 2020 ausgerichtet

Für die EU-Mitgliedsländer stehen im Zeitraum 2014 bis 2020 im Rahmen der Regional- und Kohäsionspolitik 351,8 Mrd. Euro zur Verfügung. Rund 54% der Mittel beziehen sich auf die folgenden zehn Staaten: Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Litauen, Lettland, Estland, Rumänien, Bulgarien und Kroatien.
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/T ... ramme.html

Und wer ist noch mal größter Nettozahler? Genau.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von DK2008 »

DK2008 » Mo 14. Sep 2015, 09:18 hat geschrieben:Grenzen dichtmachen bringt erstmal wenig!
Ich korrigiere mich: Grenzen "dichtmachen" bringt überhaupt nichts!
Zumindest, wenn man es so macht wie hierzulande: http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 52934.html

Die deutschen "Grenzkontrollen" sind nicht nur löchrig, sondern finden absurderweise auch noch erst einige Kilometer nach der Grenze statt. Dann sind die Flüchtlinge aber bereits auf deutschem Boden (=eingereist) und eine Zurückweisung ist rechtlich augeschlossen. Flüchtlinge könnte man (wenn überhaupt) nur an der Grenze und vor ihrer Einreise abweisen. De facto bringen diese Kontrollen also überhaupt nichts: Jeder Flüchtling, der bei solch einer Kontrolle entdeckt wird, kommt in eine Erstaufnahmeeinrichtung und bleibt in Deutschland. Und dafür stehen dann zehntausende legitime Pendler, Urlauber, etc. stundenlang im Stau...

Kontrollen direkt an der Grenze sind angeblich "logistisch schwierig" (kein Platz)... Das ist doch wohl ein Scherz! Die alten Grenzübergänge mit ihren Ausfahrten, Parkplätzen und Gebäuden sind doch größtenteils noch vorhanden. Warum kann man da nicht kontrollieren?? Ich vermute das ist nicht gewollt um zu verhindern, dass im Grenzgebiet inoffizielle Flüchtlingslager wie in Calais entstehen...

Da kann man echt nur hoffen, dass Ungarn und Österreich ihre Grenzen besser sichern... :rolleyes:
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Brainiac » Di 15. Sep 2015, 09:20 hat geschrieben: Aha.

Zum Thema "fehlende Solidarität in der EU", und zu deiner geneigten Information:

http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/T ... ramme.html

Und wer ist noch mal größter Nettozahler? Genau.
So, jetzt muss ich was arbeiten. Fühlt euch wie zuhause. :thumbup:
Das ganze können wir gerne abkürzen:

1. Die Bevölkerung in den osteuropäischen EU-Ländern will keine muslmischen Flüchtlingen aufnehmen. Das ist legitim.

2. Gegen den Willen der Bevölkerung umfassende, gesellschafliche Dinge durchzusetzen ist weder demokratisch noch sinnvoll. Es würde nur zu erheblichen sozialen Unruhen führen.

3. Die Flüchtlinge selbst wollen auch nicht in diese Länder sondern alle nach D.

4. Die osteuropäischen Länder sind nicht reich, im Gegenteil sehr viele von diesen Menschen sind ebenfalls nach D ausgewandert.

5. Andere Menschen zu erpressen wird bestimmt nicht das Ansehen von D in Europa verbessern und das ist wichtiger, wie wenn irgendwelche Nigerianer oder sonstige Leute außerhalb der westlichen Hemisphäre uns zu jubeln, denn die EU-Staaten sind unsere direkten Handels- und Bündnispartner, die anderen nicht.

6. Die Slowakei und Polen haben massiv ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. In der Ukraine gibt es derzeit 2 Mio. Binnenflüchtlinge für die sich in D keine Sau interessiert, obwohl die Ukraine mindestens genauso wichtig für Europa ist, wie Syrien.

Also eine reine Scheindiskussion, die nur zur Ablenkung dient um einen Buhmann zu haben, auf den man dann mit dem Finger zeigen kann, damit bei einem selbst nicht so genau hingeschaut wird. Das ist aber typisch für die dt. Mentalität.
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Dienstag 15. September 2015, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Blickwinkel » Di 15. Sep 2015, 08:46 hat geschrieben:3. Die Flüchtlinge selbst wollen auch nicht in diese Länder sondern alle nach D.
Genau das ist das Kernproblem. Italien, Ungarn oder Österreich schleusen fröhlich durch und Deutschland darf die Flüchtlingssuppe alleine auslöffeln.

Es gibt drei Faktoren, die weiter dafür sorgen werden, dass diese Menschen nach Deutschland einreisen.

1. Der Wohlstand und die Sozialsysteme sind hoch.
2. Es befinden sich schon viele Landsleute (Familienangehörige, Verwandte, Bekannte, usw.) in Deutschland.
3. Die deutsche Politik hat eine Einladung in die weite Welt posaunt, die als Blankoscheck zur Einreise verstanden wird. Und das ist diese de facto auch!

Diese drei Faktoren werden bitter auf Deutschland zurückfallen. Das ist keine einmalige Flüchtlingswelle, das sind Wellen, die auch in den nächsten Jahren einschlagen werden, mal stärker, mal schwächer, aber kontinuierlich. Dagegen war die Zahl der Gastarbeiter in den 1960ern ein Witz. Und die hatte man immerhin bewußt eingeladen, um das deutsche Wirtschaftswunder zu pushen. Zumal die meisten aus Europa stammten und damit einen ähnlichen kulturellen Hintergrund aufwiesen. Die soziale Hängematte war damals auch nicht existent.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 15. September 2015, 18:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 17:24 hat geschrieben:
. Die soziale Hängematte war damals auch nicht existent.
die soziale Haengematte betraegt 359 Euro im Monat, wobei das Meiste in Sachleistungen ausbezahlt wird.
eine Betrag darunter hat das BvG als grundgesetzwidrig eingestuft, weil dann die Menschenwuerde nicht mehr gesichert werden kann.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

pikant » Di 15. Sep 2015, 17:35 hat geschrieben:
die soziale Haengematte betraegt 359 Euro im Monat, wobei das Meiste in Sachleistungen ausbezahlt wird.
eine Betrag darunter hat das BvG als grundgesetzwidrig eingestuft, weil dann die Menschenwuerde nicht mehr gesichert werden kann.
Das ist falsch. Es kommen Unterkunft, Kindergeld, Sprachkurse, etc. hinzu. Die effektiven Kosten dürften pro Flüchtling im Schnitt bei 80.000 Euro liegen. Das hat Hans-Werner Sinn schon vor Monaten vorgerechnet.

Das sind Gelder, die an anderen Enden fehlen werden. Da gibt es nichts zu beschönigen, zumal die Arbeitslosenquote bei der derzeit einwanderenden Bevölkerungsgruppe deutlich höher ist.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 15. September 2015, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 17:51 hat geschrieben:
Das ist falsch. Es kommen Unterkunft, Kindergeld, Sprachkurse, etc. hinzu. Die effektiven Kosten dürften pro Flüchtling im Schnitt bei 80.000 Euro liegen. Das hat Hans-Werner Sinn schon vor Monaten vorgerechnet.

Das sind Gelder, die an anderen Enden fehlen werden. Da gibt es nichts zu beschönigen, zumal die Arbeitslosenquote bei der derzeit einwanderenden Bevölkerungsgruppe deutlich höher ist.
was ein Herr Sinn sagt ist nicht von Bedeutung - der Gesetzgeber muss sich an die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes halten, und hat nach dem Urteil seine Leistungen bei den Asylbewerbern nach oben angepasst.

Unterkunft, KIndergeld fallen ja auch bei Hartz4 gesondert an und dort ist der Satz aktuell 399 Euro und das bekommt man bar ausgezahlt - bei den Fluechtingen sind es 359 Euro groesstenteils Sachleistungen - eine Minderung ist rechtlich nicht mehr machbar, denn dann verstoesst man gegen das Urteil unseres obersten Gerichtes.

Menschenwuerde kostet Geld und ob das an anderen Ecken fehlt, darf nie ein Massstab sein in Deutschland die Menschenwuerde von allen nicht zu achten - das ist ein Grundsatz, der unumstoesslich bei Demokraten in Deutschland ist und vom Gesetzgeber auch so gesehen wird.

bei anerkannten Fluechtlingen mit Bleiberecht und anerkannten Asylbewerber muss zudem der Hartz4 Satz bezahlt werden und das auch in bar.

Das Asylrecht und die Genfer Fluechtlingskonvention ist voellig unabhaengig von einer Arbeitslosenzahl im Lande zu sehen - fuer beide Bereiche entfaellt eine Obergrenze und das ist gesetzlich so festgelegt und hat Frau Merkel ja mehrfach in den letzten Tagen betont.
Zuletzt geändert von pikant am Dienstag 15. September 2015, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 18:51 hat geschrieben:
Das ist falsch. Es kommen Unterkunft, Kindergeld, Sprachkurse, etc. hinzu. Die effektiven Kosten dürften pro Flüchtling im Schnitt bei 80.000 Euro liegen. Das hat Hans-Werner Sinn schon vor Monaten vorgerechnet.
Hier sollte man vielleicht sicherheitshalber erwahnen, dass es sich bei den 80K€ von Herrn Sinn m.w. um eine kumulierte Rechnung bis an das jeweilige durchschnittliche Lebensende handelt. Sonst kursiert demnächst in diversen deutschen Foren, dass uns jeder Flüchtling 80 Tsd pro Monat kosten würden, oder so. Solche Zahlen verbreiten sich ja immer sofort wie ein Lauffeuer. ;)
Zuletzt geändert von Brainiac am Dienstag 15. September 2015, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 18:51 hat geschrieben:
Das ist falsch. Es kommen Unterkunft, Kindergeld, Sprachkurse, etc. hinzu. Die effektiven Kosten dürften pro Flüchtling im Schnitt bei 80.000 Euro liegen. Das hat Hans-Werner Sinn schon vor Monaten vorgerechnet.

Das sind Gelder, die an anderen Enden fehlen werden. Da gibt es nichts zu beschönigen, zumal die Arbeitslosenquote bei der derzeit einwanderenden Bevölkerungsgruppe deutlich höher ist.
Ob die Kosten pro Flüchtling in welchem Zeitraum wie hoch sind, konnte ich deinen Angaben nicht entnehmen.
Allerdings kosten sie Geld.
Wenn also das Dublin Abkommen bei einigen Ländern an den Aussengrenzen der EU nicht klappt,
dann müssen politisch pragmatisch neue Lösungen her.
Wo siehst du die?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

ich habe gerade mal nachgeschaut was die Asylbewerber vor dem Urteil des BvG erhielten
es waren 227.97 Euro und diese Summe hat 2012 das Gericht fuer verfassungswidrig erklaert und den Gesetzgeber aufgefordert sofort diese Verfassungswidrigkeit zu beseitigen und sich an der Summe an der Hartz4 Gesetzgebung zu orientieren und so kam man auf 359 Euro bei vermehrter Sachleistung.
Aus diesem Grund uebernimmt man auch Arztkosten und andere Kosten, die Hartz4 Empfaenger zustehen.

Auch bei Hartz4 hat das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber Vorgaben gemacht, was menschenwuerdig ist und was nicht - auch da hat der Gesetzgeber fast keinen Handlungsspielraum und wird jetzt um 5 Euro erhoehen.

diese 359 Euro werden auch nur 15 Monate bezahlt und dann auf Hartz4 Niveau angehoben auch bei Asylbewerber, wo noch nicht ueber den Antrag entschieden wurde.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von H2O »

Blickwinkel » 2015-09-15, 09:46 hat geschrieben:
Das ganze können wir gerne abkürzen:

1. Die Bevölkerung in den osteuropäischen EU-Ländern will keine muslmischen Flüchtlingen aufnehmen. Das ist legitim.

2. Gegen den Willen der Bevölkerung umfassende, gesellschafliche Dinge durchzusetzen ist weder demokratisch noch sinnvoll. Es würde nur zu erheblichen sozialen Unruhen führen.

3. Die Flüchtlinge selbst wollen auch nicht in diese Länder sondern alle nach D.

4. Die osteuropäischen Länder sind nicht reich, im Gegenteil sehr viele von diesen Menschen sind ebenfalls nach D ausgewandert.

5. Andere Menschen zu erpressen wird bestimmt nicht das Ansehen von D in Europa verbessern und das ist wichtiger, wie wenn irgendwelche Nigerianer oder sonstige Leute außerhalb der westlichen Hemisphäre uns zu jubeln, denn die EU-Staaten sind unsere direkten Handels- und Bündnispartner, die anderen nicht.

6. Die Slowakei und Polen haben massiv ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. In der Ukraine gibt es derzeit 2 Mio. Binnenflüchtlinge für die sich in D keine Sau interessiert, obwohl die Ukraine mindestens genauso wichtig für Europa ist, wie Syrien.

Also eine reine Scheindiskussion, die nur zur Ablenkung dient um einen Buhmann zu haben, auf den man dann mit dem Finger zeigen kann, damit bei einem selbst nicht so genau hingeschaut wird. Das ist aber typisch für die dt. Mentalität.
zu 1.)
So gesehen ist es also legitim, über
das Lebensrecht von Menschen anhand
ihrer Religionsangehörigkeit zu befinden.
Daß da erscheckend viele Menschen noch
auf der Flucht vor Mord und Totschlag
umkommen, das sollte sich aber schon
herum gesprochen haben.

Vermutlich wird in einigen östlichen Nachbar-
staaten dieses Schicksal Dritter für er-
träglicher gehalten als die Belastung durch
tätige mitmenschliche Anteilnahme, noch nicht
einmal im bescheidenen Rahmen gegebener
Möglichkeiten!

zu 2.)
Ja, tätige Mitmenschlichkeit muß man nicht
durchsetzen... man sollte sie für selbstver-
ständlich halten. Futterneid schon vor der
Fütterung!

zu 3.)
Sehr überraschend nach der Bewertung unter
1.) und 2.)

zu 4.)
Ein Unterschied in der "Willkommenskultur" ist
wohl nicht zu übersehen.

zu 5.)
Deutschland sollte ungerührt auf eine vertiefte
Union auf der Grundlage einer Wertegemeinschaft
hin arbeiten. "Allseits beliebt" klappt dabei
ohnehin nicht, wenn nationalistisches Denken so
unverzichtbar erscheint.

zu 6.)
Fauler Zauber, hier von "massiv" zu sprechen! Die
Rede war von möglichen Flüchtlingen, wobei an die
polnische Minderheit in der Ukraine gedacht war.
Nationalistische Gedankenspiele, mehr nicht!

zum Schluß:
Die europäische Solidarität einer Wertegemeinschaft...
ein Trugbild?
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

H2O » Di 15. Sep 2015, 21:20 hat geschrieben:
zu 1.)
So gesehen ist es also legitim, über
das Lebensrecht von Menschen anhand
ihrer Religionsangehörigkeit zu befinden.
Daß da erscheckend viele Menschen noch
auf der Flucht vor Mord und Totschlag
umkommen, das sollte sich aber schon
herum gesprochen haben.

Vermutlich wird in einigen östlichen Nachbar-
staaten dieses Schicksal Dritter für er-
träglicher gehalten als die Belastung durch
tätige mitmenschliche Anteilnahme, noch nicht
einmal im bescheidenen Rahmen gegebener
Möglichkeiten!

zu 2.)
Ja, tätige Mitmenschlichkeit muß man nicht
durchsetzen... man sollte sie für selbstver-
ständlich halten. Futterneid schon vor der
Fütterung!

zu 3.)
Sehr überraschend nach der Bewertung unter
1.) und 2.)

zu 4.)
Ein Unterschied in der "Willkommenskultur" ist
wohl nicht zu übersehen.

zu 5.)
Deutschland sollte ungerührt auf eine vertiefte
Union auf der Grundlage einer Wertegemeinschaft
hin arbeiten. "Allseits beliebt" klappt dabei
ohnehin nicht, wenn nationalistisches Denken so
unverzichtbar erscheint.

zu 6.)
Fauler Zauber, hier von "massiv" zu sprechen! Die
Rede war von möglichen Flüchtlingen, wobei an die
polnische Minderheit in der Ukraine gedacht war.
Nationalistische Gedankenspiele, mehr nicht!

zum Schluß:
Die europäische Solidarität einer Wertegemeinschaft...
ein Trugbild?
Versuch doch mal den ganzen Text positiv auszudrücken.
Wie gehen wir an den Europäischen Grenzen mit Flüchtlingen um?
Was passiert mit Schengen und Dublin?
Wo sind heute die Werte?
Aber entsetzlicher ist die Frage: Wie geht die EU mit Flüchtlingen an den Grenzen um.
Sag doch mal?
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 18:17 hat geschrieben: Wenn also das Dublin Abkommen bei einigen Ländern an den Aussengrenzen der EU nicht klappt,
dann müssen politisch pragmatisch neue Lösungen her.
Wo siehst du die?
Wie ich die sehe? Ursprünglich wurden bis zum Jahr 2008 noch Immigrantenanteile für die deutschen Großstädte publiziert mit sehr hohen Anteilswerten bei Kindern bis 3 Jahre bis zu 72 % für Frankfurt am Main. Mittlerweile werden genauere Zahlen vom Stat. Bu. unterschlagen. Für die Altersgruppe unter 15 Jahre gehen aus dem Mikrozensus von 2014 in einzelnen Bundesländern besonders hohe Immigrantenanteile hervor. Anteile von 48 % und mehr wurden für Berlin, Hamburg und Bremen, sowie weite Teile von Hessen gemessen, Anteile von 40 % bis unter 48 % für weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Traditionelle deutsche Kulturwerte und Verhaltensweisen, um die uns das Ausland lange beneidet hat, wie Solidarität (ohnehin schon jetzt durch den Abbau der Sozialen Marktwirtschaft stark reduziert), Häuslichkeit, Verläßlichkeit, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Effizienz und Sparsamkeit werden zunehmend unter die Räder einer neuen Mischung verschiedenster Einflüsse kommen. Das schon jetzt unterfinanzierte deutsche Schulsystem wird mit noch steigenden Klassenfrequenzen und Immigrantenanteilen immer weniger imstande sein, wenigsten rudimentäre Bestandteile deutscher Kulur zu vermitteln, die Elternhäusern der Immigranten schon gar nicht. Ein kulturloses Medienvolk und eine ebenso kulturlose Politikerklasse verstehen das in ihrem Traum von immer mehr Globalisierung und Kleinschreiben der Nation zugunsten internationaler Strukturen natürlich nicht.
Dieselbe Bundeskanzlerin Merkel, die noch vor fünf Jahren erklärte: "Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!", hat jetzt mit ihrer Politik der offenen Tür das derzeit in der Welt größte Experiment in Multikulti angerichtet, das man sich vorstellen kann.

Die Zahlen sind erschreckend. Während die Linken bei den indigenen Völkern Südamerikas gerne von Erhaltung von kulturellen Werten schwafeln, treten sie diese hierzulande mit Füssen. Sie lassen eine völlig unkontrollierte Zuwanderung geschehen, ohne Rücksicht auf Verluste.

Glaubt irgend jemand, dass man Millionen Menschen ohne Identitätsverlust integrieren kann? So beschränkt kann niemand sein. Integration ist eine Türe, die beidseitig ausschwenkt.

Die Lösung für die aktuelle Problematik kann nur in einem Maßnahmenpaket liegen. Insbesondere muss man versuchen wieder geordnete Zustände zu schaffen. Merkel hat de facto einen Blanko-Scheck für alle Flüchtlinge ausgestellt. Statt endlich die EU-Außengrenzen zu sichern und die Asylverfahren zu kontrollieren, faselt sie von Quoten in der EU. Das ist so, als ob man darüber spricht, wie man Gefangene optimal in Vollzugsanstalten bundesweit verteilen kann, statt mit mehr Polizeipräsenz und Geld für Gewaltprävention dafür zu sorgen, dass man insgesamt weniger Insassen hat.

Die Frau scheint aber mittlerweile dement zu sein. Vernünftige und rationale Antworten auf konkrete Fragen erhält man nicht mehr. Nur noch inhaltsleere Floskeln.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 21:46 hat geschrieben:
Wie ich die sehe? Ursprünglich wurden bis zum Jahr 2008 noch Immigrantenanteile für die deutschen Großstädte publiziert mit sehr hohen Anteilswerten bei Kindern bis 3 Jahre bis zu 72 % für Frankfurt am Main. Mittlerweile werden genauere Zahlen vom Stat. Bu. unterschlagen. Für die Altersgruppe unter 15 Jahre gehen aus dem Mikrozensus von 2014 in einzelnen Bundesländern besonders hohe Immigrantenanteile hervor. Anteile von 48 % und mehr wurden für Berlin, Hamburg und Bremen, sowie weite Teile von Hessen gemessen, Anteile von 40 % bis unter 48 % für weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Traditionelle deutsche Kulturwerte und Verhaltensweisen, um die uns das Ausland lange beneidet hat, wie Solidarität (ohnehin schon jetzt durch den Abbau der Sozialen Marktwirtschaft stark reduziert), Häuslichkeit, Verläßlichkeit, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Effizienz und Sparsamkeit werden zunehmend unter die Räder einer neuen Mischung verschiedenster Einflüsse kommen. Das schon jetzt unterfinanzierte deutsche Schulsystem wird mit noch steigenden Klassenfrequenzen und Immigrantenanteilen immer weniger imstande sein, wenigsten rudimentäre Bestandteile deutscher Kulur zu vermitteln, die Elternhäusern der Immigranten schon gar nicht. Ein kulturloses Medienvolk und eine ebenso kulturlose Politikerklasse verstehen das in ihrem Traum von immer mehr Globalisierung und Kleinschreiben der Nation zugunsten internationaler Strukturen natürlich nicht.
Dieselbe Bundeskanzlerin Merkel, die noch vor fünf Jahren erklärte: "Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!", hat jetzt mit ihrer Politik der offenen Tür das derzeit in der Welt größte Experiment in Multikulti angerichtet, das man sich vorstellen kann.

Die Zahlen sind erschreckend. Während die Linken bei den indigenen Völkern Südamerikas gerne von Erhaltung von kulturellen Werten schwafeln, treten sie diese hierzulande mit Füssen. Sie lassen eine völlig unkontrollierte Zuwanderung geschehen, ohne Rücksicht auf Verluste.

Glaubt irgend jemand, dass man Millionen Menschen ohne Identitätsverlust integrieren kann? So beschränkt kann niemand sein. Integration ist eine Türe, die beidseitig ausschwenkt.

Die Lösung für die aktuelle Problematik kann nur in einem Maßnahmenpaket liegen. Insbesondere muss man versuchen wieder geordnete Zustände zu schaffen. Merkel hat de facto einen Blanko-Scheck für alle Flüchtlinge ausgestellt. Statt endlich die EU-Außengrenzen zu sichern und die Asylverfahren zu kontrollieren, faselt sie von Quoten in der EU. Das ist so, als ob man darüber spricht, wie man Gefangene optimal in Vollzugsanstalten bundesweit verteilen kann, statt mit mehr Polizeipräsenz und Geld für Gewaltprävention dafür zu sorgen, dass man insgesamt weniger Insassen hat.

Die Frau scheint aber mittlerweile dement zu sein. Vernünftige und rationale Antworten auf konkrete Fragen erhält man nicht mehr. Nur noch inhaltsleere Floskeln.
Sorry, aber ich habe den Eindruck, das du das eigentliche Problem nicht erfasst.
Die Aussengrenzen der EU waren schon immer löcherig, das Dublin Abkommen wurde Gesetz, aber nie praktiziert.
Länder wie Griechenland und Ungarn konnten die ankommenden Flüchtlinge nicht bewältigen.
Die sind weitergeleitet worden.
Wo sind die Hot Spots innerhalb solcher Länder?
Jetzt aber mit Schlagstock, Blendgranaten und Sperrzaun gegen diese Flüchtlinge vorzugehen entspricht nicht
den Euröpäischen Werten.
Lasst uns doch gemeinsam nachdenken.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Gregorius I »

H2O » So 13. Sep 2015, 23:14 hat geschrieben:
Ohne ein gemeinsames Verständnis von Asylberechtigung
lässt sich doch kein Verteilungsschlüssel festlegen... meine
ich.

Will also sagen, daß unser deutsches Asylrecht schon zu einer
durch die Verfassung festgelegten Verpflichtung führt.
Haben unsere
Partner auch eine solche verfassungsmäßig vorgegebene Ver-
pflichtung?


Die Briten halten auf jeden Fall viele Armutsflüchtlinge außer Landes,
indem sie in den Fluchtburgen in den Nachbarländern Syriens ihre
Asylentscheidung treffen.
Im Grunde spielt es keine Rolle, was in den Verfassungen der europäischen Mitgliedsländern steht. Für alle EU-Staaten gelten gemeinsame Grundsätze, an die sich alle halten müssen, vgl. Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 21:15 hat geschrieben: Sorry, aber ich habe den Eindruck, das du das eigentliche Problem nicht erfasst.
Die Aussengrenzen der EU waren schon immer löcherig, das Dublin Abkommen wurde Gesetz, aber nie praktiziert.
Länder wie Griechenland und Ungarn konnten die ankommenden Flüchtlinge nicht bewältigen.
Die sind weitergeleitet worden.
Wo sind die Hot Spots innerhalb solcher Länder?
Jetzt aber mit Schlagstock, Blendgranaten und Sperrzaun gegen diese Flüchtlinge vorzugehen entspricht nicht
den Euröpäischen Werten.
Lasst uns doch gemeinsam nachdenken.
Ich glaube eher, dass du den Überblick verloren hast.

Die Tatsache, dass die EU-Außengrenzen schon immer "löchrig" waren, bedeutet nicht, dass dieser Zustand beibehalten werden soll.

In Ungarn kann man aktuell eindrucksvoll anhand realer FAKTEN sehen, dass gut gesicherte Außengrenzen Wirkung entfalten.

Vom Nachdenken allein kann man sich keine Blumen kaufen. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)

Und was sind bitteschön "europäische Werte". Soetwas gibt es nicht. Es gibt nicht einmal eine europäische Verfassung! Es gibt Gesetze und die mißachtet man derzeit grob.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 15. September 2015, 22:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Gregorius I »

Blickwinkel » Mo 14. Sep 2015, 12:54 hat geschrieben:
Geil, ist das herrlich, wie das alles den Bach runtergeht. Die EU wird so kaum noch funktionieren können und eine dt. Führung ist ausgeschlossen nach dem Selbstmordkurs der Kanzlerin in Sachen Flüchtlingskrise.
In den Niederlanden z. B. wird die deutsche Politik keineswegs als "Selbstmordkurs" betrachtet. Dort tritt man auch für eine Quotenregelung für alle EU-Staaten ein und unterstützt die Position Junkers, Frankreichs, Deutschlands ...

http://www.uni-muenster.de/NiederlandeN ... frage.html
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 22:33 hat geschrieben:
Ich glaube eher, dass du den Überblick verloren hast.

Die Tatsache, dass die EU-Außengrenzen schon immer "löchrig" waren, bedeutet nicht, dass dieser Zustand beibehalten werden soll.

In Ungarn kann man aktuell eindrucksvoll anhand realer FAKTEN sehen, dass gut gesicherte Außengrenzen Wirkung entfalten.

Vom Nachdenken allein kann man sich keine Blumen kaufen. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)

Und was sind bitteschön "europäische Werte". Soetwas gibt es nicht. Es gibt nicht einmal eine europäische Verfassung! Es gibt Gesetze und die mißachtet man derzeit grob.
Wir sind uns aber schon noch einig darüber, das ein Absaufen im Mittelmeer unmenschlich ist, oder?
Wir sind uns schon darüber einig,das übernachtungen auf Bahnhöfen unmenschlich sind?
Wir sind uns auch darüber einig, das Flüchtlinge nicht durch Zäune aufgehalten werden?
Ich fragte nicht umsonst nach deinen Lösungsansätzen.
Mach doch mal!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Wohin Merkels Politik führt zeigt dieser Absatz.
Nun wird angeblich überall getrickst und geschummelt. "Ich hab doch gesehen, wie die in Griechenland alle vor mir 'Herkunftsland: Syrien' auf das Papier geschrieben haben", schimpft der 47-jährige Basil aus Hama. "Da gab es ägyptische Syrer, tunesische Syrer, ja sogar sudanesische Syrer! Ich schätze mal: 30 Prozent sind Syrer, 70 Prozent sind es nicht", sagt er. Viele echte Syrer sehen das ähnlich.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1053071.html
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 21:51 hat geschrieben: Wir sind uns aber schon noch einig darüber, das ein Absaufen im Mittelmeer unmenschlich ist, oder?
Wer in einer Nußschale über das Mittelmeer fährt ohne schwimmen zu können und ohne Schwimmweste, der muss damit rechnen dass seine Arroganz und Naivität Konsequenzen hat.

Daran ist gar nichts unmenschlich. Es ist höchstens dämlich!

Mitleid muss man mit den Kindern haben, die die Lage noch nicht beurteilen können und damit keine Verantwortung tragen. Vielmehr muss man die Eltern einknasten, wegen fahrlässiger Tötung.
Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 21:51 hat geschrieben:Wir sind uns schon darüber einig,das übernachtungen auf Bahnhöfen unmenschlich sind?
Ob am Bahnhof übernachtet werden muss, ist eine Frage von Unterkunftangeboten. Das Leben ist keine Schönwetterveranstaltung, in dem mir Rechte zustehen. War das Erdbeben im Indischen Ozean 2004 unmenschlich? Nein, es war gegeben. Genauso wie Unterkünfte gegeben sind.
Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 21:51 hat geschrieben: Wir sind uns auch darüber einig, das Flüchtlinge nicht durch Zäune aufgehalten werden?
Nö, sind wir nicht.

Wie ich gezeigt habe, ist deine Aussage falsch. In Ungarn sind die Flüchtlinge durch Zäune aufgehalten worden!

Offenbar keine Flüchtlinge mehr am Grenzübergang Röszke
Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 21:51 hat geschrieben:Ich fragte nicht umsonst nach deinen Lösungsansätzen.
Mach doch mal!
Grenzen sichern, Asylgesetze verschärfen. Wer seine Herkunft verschleiert, illegal einreist oder die Kooperation mit den Behörden verweigert, wird abgeschoben. Das wären erste Maßnahmen, weitere, z.B. Abkommen mit den Flüchtlingsländern, können folgen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 15. September 2015, 23:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Gregorius I »

Kibuka » Mo 14. Sep 2015, 20:07 hat geschrieben:
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!

Das Problem der Gutmenschen und der deutschen Medien ist, sie leben in einer Traumwelt. Und sie reagieren patzig, wenn man ihnen widerspricht. Die meisten EU-Staaten gehen die Flüchtlingsproblematik sehr pragmatisch an. Es ist nicht nur Ungarn, welches sich sträubt. Ungarn hat sogar enorm viele Flüchtlinge aufgenommen. Es sind die Polen, Italiener, Dänen, Tschechen oder Briten, die sich sträuben.

Und sie haben das Recht sich zu sträuben, weil die Einwanderung Ländersache ist. Mehr noch, die Briten kritisieren die Deutschen für ihre laissez-faire Politik, weil sie wissen, dass Asylbewerber hierzulande mit EU-Pässen versorgt werden und dann gemäß der Freizügigkeit legal nach Großbritannien einreisen dürfen.

Die europäische Sozial- und Einwanderungspolitik ist komplett gescheitert. Es ist ein Wunder, dass sie bisher funktioniert hat, wenn man sich ansieht, wie stümperhaft die Schengen Außengrenzen kontrolliert oder Asylverfahren vollzogen werden. Da wird einem Angst und Bange, wie naiv Politiker Gesetze verabschieden. So dämlich kann man nicht sein.

Besonders kriminell sind die Aussagen der Grünen und Linken, die de facto eine unkontrollierte und kriminelle Einwanderung wollen. Diese Leute sollen mal nach München kommen und das THW und die anderen Helfer unterstützen. Stattdessen propagieren sie weiterhin aus der Ferne ihre Traumvorstellungen, die andere dann in der Praxis erarbeiten und bezahlen sollen.
Das Dublin-Abkommen hat sich nicht bewährt, weil es den Mittelmeerstaaten Griechenland und Italien eine Last aufbürdet, die sie nicht tragen können. "Und sie haben das Recht sich zu sträuben, weil die Einwanderung Ländersache ist" - wenn überhaupt, dann haben die beiden letztgenannten Staaten ein Recht, sich gegen "Dublin" zu wehren.

Grundsätzlich haben die EU-Mitgliedsländer kein Recht, sich der Solidarität zur Bewältigung des Flüchtlingsstromes zu verweigern. Aus nationalem Eigennutz formalrechtliche Gründe ("Dublin") vorzuschieben, um sich Konsequenzen höherrangigen Rechtes (vgl. Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU) zu verweigern und so das Leben unschuldiger Menschen zu gefährden, ist scheinheilig und verstößt gegen die gemeinsamen Werte der EU! Und diese hat jeder Staat freiwillig anerkannt, als er EU-Mitglied wurde!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Gregorius I » Di 15. Sep 2015, 22:04 hat geschrieben: Grundsätzlich haben die EU-Mitgliedsländer kein Recht, sich der Solidarität zur Bewältigung des Flüchtlingsstromes zu verweigern.
Selbstverständlich haben sie dazu ein Recht. Es gibt keine Gesetze, die sie zur Solidarität zwingen. Und Solidarität ist eher das falsche Wort. Vielmehr müsste es heißen, es gibt kein Gesetz, welches vorschreibt nach der deutschen Pfeife zu tanzen!
Gregorius I » Di 15. Sep 2015, 22:04 hat geschrieben:Das Dublin-Abkommen hat sich nicht bewährt, weil es den Mittelmeerstaaten Griechenland und Italien eine Last aufbürdet, die sie nicht tragen können.
Sie können sie nicht tragen, weil die Politik in der EU versäumt hat das Thema ernsthaft anzugehen. Man hat Italien und Griechenland allein gelassen und das rächt sich jetzt. Die Außengrenzen der EU sind es nicht wert, Grenzen genannt zu werden. Es gibt keine Notfallpläne für Massenwanderungen, keine gemeinsame politische Linie. Merkel hat die Wanderung aktiv befeuert und damit jegliche Bemühungen der Länder an den Außengrenzen konterkariert. Die haben zeitweilig ganz aufgegeben und damit trat die Inkompetenz der Bundesregierung voll in Erscheinung. Das Flüchtlingsproblem wurde primär zu einem deutschen Problem. Man muss beinahe schon dankbar sein, dass es soweit gekommen ist. Jetzt erst wird das Ausmaß der Misere richtig deutlich.
Gregorius I » Di 15. Sep 2015, 22:04 hat geschrieben:Aus nationalem Eigennutz formalrechtliche Gründe ("Dublin") vorzuschieben, um sich Konsequenzen höherrangigen Rechtes (vgl. Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU) zu verweigern und so das Leben unschuldiger Menschen zu gefährden, ist scheinheilig und verstößt gegen die gemeinsamen Werte der EU!
Es gibt keine gemeinsamen Werte der EU! Das sind hohle Phrasen.
Gregorius I » Di 15. Sep 2015, 22:04 hat geschrieben:Und diese hat jeder Staat freiwillig anerkannt, als er EU-Mitglied wurde!
Nö. Es wurde nichts dergleichen anerkannt. Zeige mir bitte den Vertrag, wo diese gemeinsamen Werte festgehalten sind und wo konkret auf das Flüchtlingsproblem eingegangen wird.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 15. September 2015, 23:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 23:01 hat geschrieben:
Wer in einer Nußschale über das Mittelmeer fährt ohne schwimmen zu können und ohne Schwimmweste, der muss damit rechnen dass seine Arroganz und Naivität Konsequenzen hat.

Daran ist gar nichts unmenschlich. Es ist höchstens dämlich!

Mitleid muss man mit den Kindern haben, die die Lage noch nicht beurteilen können und damit keine Verantwortung tragen. Vielmehr muss man die Eltern einknasten, wegen fahrlässiger Tötung.



Ob am Bahnhof übernachtet werden muss, ist eine Frage von Unterkunftangeboten. Das Leben ist keine Schönwetterveranstaltung, in dem mir Rechte zustehen. War das Erdbeben im Indischen Ozean 2004 unmenschlich? Nein, es war gegeben. Genauso wie Unterkünfte gegeben sind.



Nö, sind wir nicht.

Wie ich gezeigt habe, ist deine Aussage falsch. In Ungarn sind die Flüchtlinge durch Zäune aufgehalten worden!

Offenbar keine Flüchtlinge mehr am Grenzübergang Röszke



Grenzen sichern, Asylgesetze verschärfen. Wer seine Herkunft verschleiert, illegal einreist oder die Kooperation mit den Behörden verweigert, wird abgeschoben. Das wären erste Maßnahmen, weitere, z.B. Abkommen mit den Flüchtlingsländern, können folgen.
Ich mach es jetzt mal kurz.
Du kannst keinen Menschen nach Syrien oder in den Irak oder nach Afghanistan abschieben, weil sie auch dort
an ihrem Leben bedroht sind.
Du kannst die Menschen an den Aussengrenzen verhungern lassen, aber bitte,
das ist die neue Qualität von Europa.
Wohlstandsgebiet Europa, der Rest wird verelenden und sterben.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von H2O »

Bielefeld09 » 2015-09-15, 21:31 hat geschrieben:
Versuch doch mal den ganzen Text positiv auszudrücken.
Wie gehen wir an den Europäischen Grenzen mit Flüchtlingen um?
Was passiert mit Schengen und Dublin?
Wo sind heute die Werte?
Aber entsetzlicher ist die Frage: Wie geht die EU mit Flüchtlingen an den Grenzen um.
Sag doch mal?
Ja, wie gehen wir mit Flüchtlingen um?
Das scheint mir eine Frage der Anzahl
und der Entfernung zu sein. Große Zahlen
beeindrucken und entmutigen zugleich. Was
ich nicht ständig vor Augen habe, das beein-
druckt nicht sonderlich. Erst Berichte und
Bilder der vielen jämmerlich Ertrunkenen
führen zum Entsetzen, das rasch wieder ab ebbt.

Dublin III hat nur einen Sinn, wenn die
dort anerkannten Asylberechtigten dann auch
nach einem sinnvollen Schlüssel über die
EU verteilt werden. Ohne solche Lastenver-
teilung ist das Verfahren witzlos. Im Massenan-
sturm sind kleine EU-Länder dem Verfahren nicht
gewachsen, und wenn dann die EU insgesamt versagt,
dann gibt es das berichtete Chaos.

Damit ist auch "Schengen" beantwortet. Wie
soll im irrwitzigen Chaos denn noch Hilfe zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bereitgestellt
werden? Mit offenen Grenzen lässt sich da
nichts mehr steuern. Tatsächlich müssen ver-
zweifelte Menschen nun auch noch sehr hart
zur Ordnung gerufen werden, wenn man ihnen
helfen möchte. Das gilt um so mehr für Schlepper,
die dieses Chaos aus Gewinnsucht fördern.

Unsere Werte sind auf dem harten Boden der
alltäglichen Bewährung gelandet. Die EU muß
sich neu erfinden; in ihrer augenblicklichen
Form ist sie völlig von Sinnen, zerstritten
und unfähig zur Durchsetzung übergeordneter
gemeinsamer Beschlüsse. Menschenrechte, der
Kernbereich der europäischen Werte, bleiben auf
der Strecke. Nicht zu fassen!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Bielefeld09 »

H2O » Mi 16. Sep 2015, 00:11 hat geschrieben:
Ja, wie gehen wir mit Flüchtlingen um?
Das scheint mir eine Frage der Anzahl
und der Entfernung zu sein. Große Zahlen
beeindrucken und entmutigen zugleich. Was
ich nicht ständig vor Augen habe, das beein-
druckt nicht sonderlich. Erst Berichte und
Bilder der vielen jämmerlich Ertrunkenen
führen zum Entsetzen, das rasch wieder ab ebbt.

Dublin III hat nur einen Sinn, wenn die
dort anerkannten Asylberechtigten dann auch
nach einem sinnvollen Schlüssel über die
EU verteilt werden. Ohne solche Lastenver-
teilung ist das Verfahren witzlos. Im Massenan-
sturm sind kleine EU-Länder dem Verfahren nicht
gewachsen, und wenn dann die EU insgesamt versagt,
dann gibt es das berichtete Chaos.

Damit ist auch "Schengen" beantwortet. Wie
soll im irrwitzigen Chaos denn noch Hilfe zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bereitgestellt
werden? Mit offenen Grenzen lässt sich da
nichts mehr steuern. Tatsächlich müssen ver-
zweifelte Menschen nun auch noch sehr hart
zur Ordnung gerufen werden, wenn man ihnen
helfen möchte. Das gilt um so mehr für Schlepper,
die dieses Chaos aus Gewinnsucht fördern.

Unsere Werte sind auf dem harten Boden der
alltäglichen Bewährung gelandet. Die EU muß
sich neu erfinden; in ihrer augenblicklichen
Form ist sie völlig von Sinnen, zerstritten
und unfähig zur Durchsetzung übergeordneter
gemeinsamer Beschlüsse. Menschenrechte, der
Kernbereich der europäischen Werte, bleiben auf
der Strecke. Nicht zu fassen!
Was soll dieser Wortschwall? Das ist einfach unheimlich.
Doch es ist zu fassen.
Wir packen das.
Und wie wolltest du das noch unterstützen?
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 22:36 hat geschrieben: Ich mach es jetzt mal kurz.
Du kannst keinen Menschen nach Syrien oder in den Irak oder nach Afghanistan abschieben, weil sie auch dort
an ihrem Leben bedroht sind.
Du kannst die Menschen an den Aussengrenzen verhungern lassen, aber bitte,
das ist die neue Qualität von Europa.
Wohlstandsgebiet Europa, der Rest wird verelenden und sterben.
Es muss genau kontrolliert werden, welche Herkunft die Flüchtlinge haben und ob dort ihr Leben tatsächlich bedroht wird. Im Moment fälschen die Leute sogar ihre Auswise und lügen bei der Registrierung. Das habe ich oben mit dem Artikel im Spiegel gezeigt. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser Leute nicht schutzbedürftig ist, sondern nach einem besseren Leben trachtet.

Um aber die wirklich Schutzbedürftigen zu identifizieren, muss man endlich wieder Kontrolle über die Einwanderung bekommen. Das wäre auch ein wichtiger präventiver Schritt gegen Schleuser. Das was aktuell passiert ist illegal. Kein Flüchtling hat das Recht nach Belieben durch Europa zu reisen! Die Leute rollen mit Zügen durch die Länder und ziehen die Notbremse wo es ihnen gerade passt. Deutschland hat völlig die Kontrolle verloren.

Es braucht also sichere Außengrenzen und entsprechende Aufnahmelager, um über Asylberechtigungen zu entscheiden. Dann kann man auch über Quoten in der EU sprechen.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Demolit »

Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 07:10 hat geschrieben:
Es muss genau kontrolliert werden, welche Herkunft die Flüchtlinge haben und ob dort ihr Leben tatsächlich bedroht wird. Im Moment fälschen die Leute sogar ihre Auswise und lügen bei der Registrierung. Das habe ich oben mit dem Artikel im Spiegel gezeigt. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser Leute nicht schutzbedürftig ist, sondern nach einem besseren Leben trachtet.

Um aber die wirklich Schutzbedürftigen zu identifizieren, muss man endlich wieder Kontrolle über die Einwanderung bekommen. Das wäre auch ein wichtiger präventiver Schritt gegen Schleuser. Das was aktuell passiert ist illegal. Kein Flüchtling hat das Recht nach Belieben durch Europa zu reisen! Die Leute rollen mit Zügen durch die Länder und ziehen die Notbremse wo es ihnen gerade passt. Deutschland hat völlig die Kontrolle verloren.

Es braucht also sichere Außengrenzen und entsprechende Aufnahmelager, um über Asylberechtigungen zu entscheiden. Dann kann man auch über Quoten in der EU sprechen.
Knapp, knackig...richtig !
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Kibuka »

Jetzt verlagert sich der Flüchtlingsstrom nach Kroatien.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 53128.html

Es ist ein Skandal politischer Unfähigkeit und Phantasterei, dass die Politik 30 Jahre nach dem ersten Schengen-Abkommen nicht verstanden hat, dass man interne Grenzkontrollen nur abbauen kann, wenn man die äußeren Grenzen wirksam kontrollieren kann. Und das ist technisch absolut möglich, wie Ungarn in nur wenigen Wochen demonstriert hat.

Man kann sich nur die Augen reiben, wie naiv die EU bisher die Grenzsicherung verfolgt hat. :dead:
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 07:10 hat geschrieben:


Es braucht also sichere Außengrenzen und entsprechende Aufnahmelager, um über Asylberechtigungen zu entscheiden. Dann kann man auch über Quoten in der EU sprechen.
das fordert die EU-Kommission seit Jahren, doch einige Laender sperren sich vehement dagegen und ja man findet keinen Konsens ueber die Qualitaet der Aufnahmelager - Wie es Ungarn zum Beispiel handhabt, da wird es nie eine Teilnahme der Deutschen an so einem Aufnahmelager geben, weil dies nicht der Gesetzgebung auf hoechster Ebene entspricht und sofort eine Teilnahme spaetestens vom BvG ausgeschlossen wird und dies ist auch bei anderen EU-Laendern der Fall.

diese menschenwuerdigen Aufnahmelager lehnen einige EU-Staaten kategorisch unter vernuenftigen Bedingungen ab, und argumentieren damit, dass durch Menschenwuerde Anreize geschaffen werden und man da bei einer Quotenregelung nicht mitmacht oder nur Christen oder Hochgebildete bereit ist aufzunehmen.

Deutschland hat mehrfach seinen Willen bekundet an solchen Aufnahmestaetten an den Aussengrenzenlaender mitzuwirken, aber immer betont, dass die Menschenwuerde, die bei uns im GG steht, strikt beachtet werden muss und die Sammellager nur was bringen, wenn man weiss, wie dann diese Menschen auf die EU-Laender zu verteilen sind und vor allem braucht man bei diesen Aufnahmelager ein einheitliches Asylrecht in der EU, das auch von einigen 'humanen' Staaten wie Ungarn und die baltischen Staaaten mit fadenscheinigen Argumenten verhindert wird.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 08:10 hat geschrieben:
Es muss genau kontrolliert werden, welche Herkunft die Flüchtlinge haben und ob dort ihr Leben tatsächlich bedroht wird. Im Moment fälschen die Leute sogar ihre Auswise und lügen bei der Registrierung. Das habe ich oben mit dem Artikel im Spiegel gezeigt. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser Leute nicht schutzbedürftig ist, sondern nach einem besseren Leben trachtet.

Um aber die wirklich Schutzbedürftigen zu identifizieren, muss man endlich wieder Kontrolle über die Einwanderung bekommen. Das wäre auch ein wichtiger präventiver Schritt gegen Schleuser. Das was aktuell passiert ist illegal. Kein Flüchtling hat das Recht nach Belieben durch Europa zu reisen! Die Leute rollen mit Zügen durch die Länder und ziehen die Notbremse wo es ihnen gerade passt. Deutschland hat völlig die Kontrolle verloren.

Es braucht also sichere Außengrenzen und entsprechende Aufnahmelager, um über Asylberechtigungen zu entscheiden. Dann kann man auch über Quoten in der EU sprechen.
Dem kann ich auch so folgen.
Über die Hotspots wurde bei der Innenministerkonferenz ja schon gesprochen.

Was mich an der ganzen Debatte aber sehr stört, ist, dass es oft so klingt, die liberale deutsche Haltung hätte die ganze Problemlage alleine befeuert, und müsse die Suppe alleine auslöffeln.

Zum Teil, sicherlich. Zum Teil!

1. Die Leute wollen nach D, weil wir hohen Wohlstand haben. Davon profitieren auch die Länder in Osteuropa, über die Förderprogramme. Sollen wir den Wohlstand abschaffen?
2. Die Leute wollen nach D, weil wir gute Sozialleistungen bieten. Sollen wir die abschaffen?
3. Es gibt tatsächlich auch Leute, die fliehen, weil irgendwo Krieg ist. Ziel ist erst mal Europa. Dann erzählt ihnen vielleicht jemand auf der langen Reise, wie toll D ist, und zeigt ihnen die Fotos von München Hbf. Also wollen sie nach D. Sie wären aber auch sonst geflohen. D hat die Flucht nicht verursacht.

Was die Verpflichtung der osteuropäischen Länder angeht, sehe ich das so: Man kann das wohl eher nicht aus irgendwas direkt herleiten. Die EU-Charta scheint weder verbindlich noch konkret genug zu sein.

Es handelt sich schlicht um eine Ausnahmesituation, an die nicht gedacht wurde. Was macht man in einer Zweckgemeinschaft, wenn sowas passiert? Man verhandelt neu.

Niemand kann die Ungarn zwingen, Flüchtlinge nach einer Quote aufzunehmen. Wenn sie aber der Meinung sind, die Nachteile hieraus sind größer als die Vorteile der EU-Mitgliedschaft, dann sollten sie auch auf Fördergelder verzichten, oder über einen Austritt nachdenken.

Das möchte ich erst mal sehen.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Di 15. Sep 2015, 18:24 hat geschrieben: Genau das ist das Kernproblem. Italien, Ungarn oder Österreich schleusen fröhlich durch und Deutschland darf die Flüchtlingssuppe alleine auslöffeln.

Es gibt drei Faktoren, die weiter dafür sorgen werden, dass diese Menschen nach Deutschland einreisen.

1. Der Wohlstand und die Sozialsysteme sind hoch.
2. Es befinden sich schon viele Landsleute (Familienangehörige, Verwandte, Bekannte, usw.) in Deutschland.
3. Die deutsche Politik hat eine Einladung in die weite Welt posaunt, die als Blankoscheck zur Einreise verstanden wird. Und das ist diese de facto auch!

Diese drei Faktoren werden bitter auf Deutschland zurückfallen. Das ist keine einmalige Flüchtlingswelle, das sind Wellen, die auch in den nächsten Jahren einschlagen werden, mal stärker, mal schwächer, aber kontinuierlich. Dagegen war die Zahl der Gastarbeiter in den 1960ern ein Witz. Und die hatte man immerhin bewußt eingeladen, um das deutsche Wirtschaftswunder zu pushen. Zumal die meisten aus Europa stammten und damit einen ähnlichen kulturellen Hintergrund aufwiesen. Die soziale Hängematte war damals auch nicht existent.
Da gebe ich dir vollkommen recht, außerdem werden diese Dinge noch von den Schlepper gepusht, da machen Gerüchte die Runde, Dtld. will weitere 300.000 Syrer aufnehmen oder jeder Einwanderer bekomme ein Haus mit Garten usw. was dann die Menschen völlig durchdrehen lässt. Das Dilemma ist dann, dass tatsächlich auch solche, die gar nicht flüchten müssten, ihr Existenz dort aufgeben um hierher zu gelangen und dann bitter mit der Realität in überfüllten, runtergekommenen Unterkünften konfrontiert wird. Das erzeugt natürlich weitere Verzweifelung und Frust, wohin der sich entlädt, dürfte wohl klar sein und so kommt es immer wieder zu Unruhen in den LEAs.

Was ich mich allerdings Frage, was genau Merkel denn will oder wie sie sich die Zukunft vorstellt? Städte mit 50% oder mehr Migrationsanteil und davon zig Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger? Spinnt die Frau völlig?

Gleichzeitig will sie lieber die komplette EU weiter schädigen, indem sie die osteuropäischen Länder unter Druck setzt, ihr in den Abgrund zu folgen. Das kann ja nicht wahr sein. Ich halte diese Frau inzwischen für hochgefährlich, sie gefährdet massiv den sozialen Frieden in D und auch in Europa. Gleichzeitig ruiniert sie völlig die EU.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

Brainiac » Mi 16. Sep 2015, 08:20 hat geschrieben: Dem kann ich auch so folgen.
Über die Hotspots wurde bei der Innenministerkonferenz ja schon gesprochen.

Was mich an der ganzen Debatte aber sehr stört, ist, dass es oft so klingt, die liberale deutsche Haltung hätte die ganze Problemlage alleine befeuert, und müsse die Suppe alleine auslöffeln.

Zum Teil, sicherlich. Zum Teil!

1. Die Leute wollen nach D, weil wir hohen Wohlstand haben. Davon profitieren auch die Länder in Osteuropa, über die Förderprogramme. Sollen wir den Wohlstand abschaffen?
2. Die Leute wollen nach D, weil wir gute Sozialleistungen bieten. Sollen wir die abschaffen?
3. Es gibt tatsächlich auch Leute, die fliehen, weil irgendwo Krieg ist. Ziel ist erst mal Europa. Dann erzählt ihnen vielleicht jemand auf der langen Reise, wie toll D ist, und zeigt ihnen die Fotos von München Hbf. Also wollen sie nach D. Sie wären aber auch sonst geflohen. D hat die Flucht nicht verursacht.

Was die Verpflichtung der osteuropäischen Länder angeht, sehe ich das so: Man kann das wohl eher nicht aus irgendwas direkt herleiten. Die EU-Charta scheint weder verbindlich noch konkret genug zu sein.

Es handelt sich schlicht um eine Ausnahmesituation, an die nicht gedacht wurde. Was macht man in einer Zweckgemeinschaft, wenn sowas passiert? Man verhandelt neu.

Niemand kann die Ungarn zwingen, Flüchtlinge nach einer Quote aufzunehmen. Wenn sie aber der Meinung sind, die Nachteile hieraus sind größer als die Vorteile der EU-Mitgliedschaft, dann sollten sie auch auf Fördergelder verzichten, oder über einen Austritt nachdenken.


Das möchte ich erst mal sehen.
so offen wird es ja derzeit in der EU diskutiert, dass es nicht angeht die Foerdergelder in Anspruch zu nehmen und keine Gegenleistung dafuer zu erbringen und man jetzt mit Konsequenzen droht.

die Gruende hast Du richtig erkannt, warum man nach Deutschland will - Deutschland hat die geringste Arbeitslosigkeit in der EU und der Sozialstandard ist innerhalb der EU gut.
die Fluehtlinge sehen eine Zukunft durch Arbeit im Land und wenn es dazu nicht kommt, dann haben sie wenigstens ein Grundausstattung.

ich habe in den letzten Wochen 2 Aufnahmestaetten in 2 verschiedenen Laendern besucht und beide waren ok, wenn auch das Lager in Lebach ueberfuellt war, aber es fehlte an nichts - in Luxembourg war das Haus mit 50 Fluechtlingen nicht ueberfuellt und da war der Service besser - direkt ein Dolmetscher vor Ort und im Haus schon Sprachkurse in Frans. und Deutsch und eine Anlaufstelle fuer Arbeit zu vermitteln.

das sind Welten gegenueber diesen Lagern in Ungarn, die man ja im Fernsehen ausfuehrlich gezeigt bekommt und wo es schon an vernuenftigem Essen hapert von Integrationsangeboten ist dort nichts zu sehen, aber ueberall Polizei schwer bewaffnet, was in deisen beiden von mir besuchten Einrichtungen gar nicht zu sehen war, sondern nur Ordnungskraefte helfend.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von relativ »

Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 07:10 hat geschrieben:
Es muss genau kontrolliert werden, welche Herkunft die Flüchtlinge haben und ob dort ihr Leben tatsächlich bedroht wird. Im Moment fälschen die Leute sogar ihre Auswise und lügen bei der Registrierung. Das habe ich oben mit dem Artikel im Spiegel gezeigt. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser Leute nicht schutzbedürftig ist, sondern nach einem besseren Leben trachtet.
Genau dies wird in einem Asylverfahren gemacht. Ich wüsste nicht, daß dies ausgesetzt wurde.
Um aber die wirklich Schutzbedürftigen zu identifizieren, muss man endlich wieder Kontrolle über die Einwanderung bekommen. Das wäre auch ein wichtiger präventiver Schritt gegen Schleuser. Das was aktuell passiert ist illegal. Kein Flüchtling hat das Recht nach Belieben durch Europa zu reisen! Die Leute rollen mit Zügen durch die Länder und ziehen die Notbremse wo es ihnen gerade passt. Deutschland hat völlig die Kontrolle verloren.
Nein, was jetzt passiert ist eine Notsituation und in Notsituationen handelt man nicht nach dem genauen Wortlaut eines Gesetzes, welches eh nur die nördlichen EU Staaten entlasten sollte. Die Schleuser bekommen dann Aufwind, wenn es keine legalen Wege gibt, oder eben versucht wird Grenzen zu schließen. Dies wirst du auch noch feststellen. Die meisten Flüchtlinge wollen in aller erster Linie da hin, wo sie Verwandtschaft, Freunde haben, oder schon eine größere Zahl ihrer Landsleute sind, dies ist der Hauptgrund und den kann man geschichtlich auch ganz gut nachweisen. Alles andere ist eher zweitrangig.
Es braucht also sichere Außengrenzen und entsprechende Aufnahmelager, um über Asylberechtigungen zu entscheiden. Dann kann man auch über Quoten in der EU sprechen.
Da wir die noch nicht in ausreichender Zahl haben bzw. noch keine europäische Lösung haben, solltest du dir lieber was einfallen lassen, wie wir mit denen umgehen, die schon vor unserer Haustür stehen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

H2O » Di 15. Sep 2015, 21:20 hat geschrieben: zu 1.)
So gesehen ist es also legitim, über
das Lebensrecht von Menschen anhand
ihrer Religionsangehörigkeit zu befinden.
Daß da erscheckend viele Menschen noch
auf der Flucht vor Mord und Totschlag
umkommen, das sollte sich aber schon
herum gesprochen haben.

Vermutlich wird in einigen östlichen Nachbar-
staaten dieses Schicksal Dritter für er-
träglicher gehalten als die Belastung durch
tätige mitmenschliche Anteilnahme, noch nicht
einmal im bescheidenen Rahmen gegebener
Möglichkeiten!
[...]
zu 2.)
Ja, tätige Mitmenschlichkeit muß man nicht
durchsetzen... man sollte sie für selbstver-
ständlich halten. Futterneid schon vor der
Fütterung!
[...]
zu 5.)
Deutschland sollte ungerührt auf eine vertiefte
Union auf der Grundlage einer Wertegemeinschaft
hin arbeiten. "Allseits beliebt" klappt dabei
ohnehin nicht, wenn nationalistisches Denken so
unverzichtbar erscheint.
Jeder ist sich selbst der nächste, aber du kannst das gerne anders handhaben und wildfremde vor die Bedürfnisse deiner Nächsten stellen. Mal schauen, ob deine Nächsten dir dafür danken werden.
zu 6.)
Fauler Zauber, hier von "massiv" zu sprechen! Die
Rede war von möglichen Flüchtlingen, wobei an die
polnische Minderheit in der Ukraine gedacht war.
Nationalistische Gedankenspiele, mehr nicht!
[...]
zum Schluß:
Die europäische Solidarität einer Wertegemeinschaft...
ein Trugbild?
Die EU ist primär aus wirtschaftlichen Interessen entstanden. Das habe ich in der Schule gelernt und ebenfalls stand da nicht, dass alle nach der Pfeife Dtlds. tanzen müssen. Ebenfalls steht in den EU-Verträgen nichts davon, dass alle EU-Länder wildfremde aus der ganzen Welt zu hunderttausenden bei sich aufnehmen müssen entgegen dem Willen der heimischen Bevölkerung.
Zuletzt geändert von Marmelada am Freitag 18. September 2015, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Diffamierung von Flüchtlingen, Unterstellungen und Provo-Spam entfernt
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von pikant »

H2O » Di 15. Sep 2015, 23:11 hat geschrieben:
Ja, wie gehen wir mit Flüchtlingen um?
Das scheint mir eine Frage der Anzahl
und der Entfernung zu sein. Große Zahlen
beeindrucken und entmutigen zugleich. Was
ich nicht ständig vor Augen habe, das beein-
druckt nicht sonderlich. Erst Berichte und
Bilder der vielen jämmerlich Ertrunkenen
führen zum Entsetzen, das rasch wieder ab ebbt.

Dublin III hat nur einen Sinn, wenn die
dort anerkannten Asylberechtigten dann auch
nach einem sinnvollen Schlüssel über die
EU verteilt werden. Ohne solche Lastenver-
teilung ist das Verfahren witzlos. Im Massenan-
sturm sind kleine EU-Länder dem Verfahren nicht
gewachsen, und wenn dann die EU insgesamt versagt,
dann gibt es das berichtete Chaos.

Damit ist auch "Schengen" beantwortet. Wie
soll im irrwitzigen Chaos denn noch Hilfe zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bereitgestellt
werden? Mit offenen Grenzen lässt sich da
nichts mehr steuern. Tatsächlich müssen ver-
zweifelte Menschen nun auch noch sehr hart
zur Ordnung gerufen werden, wenn man ihnen
helfen möchte. Das gilt um so mehr für Schlepper,
die dieses Chaos aus Gewinnsucht fördern.

Unsere Werte sind auf dem harten Boden der
alltäglichen Bewährung gelandet. Die EU muß
sich neu erfinden; in ihrer augenblicklichen
Form ist sie völlig von Sinnen, zerstritten
und unfähig zur Durchsetzung übergeordneter
gemeinsamer Beschlüsse. Menschenrechte, der
Kernbereich der europäischen Werte, bleiben auf
der Strecke.
Nicht zu fassen!
schoener interessanter Beitrag, aber diese Menschenrechte bleiben nicht in allen EU-Staaten auf der Strecke und das ist gut so.
Bin zur Zeit in Paris und da gibt es eine grosse Solidaritaet in der Bevoelkerung und der Regierung sowie der Stadtverwaltung Paris, die ich in dieser Form noch nicht erlebt habe.
am Wochenende waren Hunderttausende Menschen im ganzen Land unterwegs um ihre Solidaritaet mit den Fluechtlingen zu bekunden der Menschenhetze der FN eine klare Absage zu erteilen und es sieht so aus, dass diese Rechtsextremen endlich an Boden und Umfragewerte verlieren, weil endlich diese Partei offen Gegenwind von der Zivilgesellschaft bekommt.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Bielefeld09 » Di 15. Sep 2015, 23:36 hat geschrieben: Ich mach es jetzt mal kurz.
Du kannst keinen Menschen nach Syrien oder in den Irak oder nach Afghanistan abschieben, weil sie auch dort
an ihrem Leben bedroht sind.
Du kannst die Menschen an den Aussengrenzen verhungern lassen, aber bitte,
das ist die neue Qualität von Europa.
Die Verantwortung für sich trägt in erster Linie jeder Mensch für sich selbst. Wer also sich auf die Reise macht ohne ausreichende Nahrungsmittel oder in Nussschalen über das Mittelmeer fährt, weil er gerne eine Zahnbehandlung in D finanziert haben will (wie der Vater des toten Aylans), der trägt selbst die Verantwortung. Niemand zwingt die Menschen hierher zu kommen, genauso wenig, wie mich jemand zwingen kann, wildfremde Menschen bei mir zuhause aufnehmen und versorgen zu müssen. Die Illegalen treten sogar in Hungerstreik, nur damit sie ihren Willen gegen die geltenden Regeln und Gesetze in unserem Land durchsetzen.

Das ist schon symbolisch, wie sehr sie unsere Regeln und Gesetze achten, von daher es ist gefährlich solche Leute hierher ins Land zu holen, die dann noch Ansprüche an eine Premium-Versorgung haben.
Wohlstandsgebiet Europa, der Rest wird verelenden und sterben.
Die Menschen waren in den Lagern in der Türkei sicher, wenn sie eben die gefährliche Fahrt auf sich nehmen, weil sie meinen, ein Recht auf das Leben wie eine dt. Mittelstandsfamilie in D zu haben, dann ist das ihr Problem. Einzig die Bundeskanzlerin, die hier ganz gefährlich diese Hoffnung befeuert hat und die anderen, angeblichen Gutmenschen sind mit in der Verantwortung für dieses Dilemma. Anhand von Australien zeigt sich, wie das Problem zu lösen ist, indem man den Menschen solchen Hokuspokus deutlich ausredet bzw. aufzeigt. Statt Yes, we can, You won´t make it!
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von DK2008 »

Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 08:50 hat geschrieben:Jetzt verlagert sich der Flüchtlingsstrom nach Kroatien.
Der Flüchtlingsstrom wird sich immer dahin verlagern, wo die Grenzen schlecht gesichert sind. Und davon dürfte es zur Zeit noch tausende Kilometer geben. Der Grenzzaun in Ungarn wird angesichts der Fülle an möglichen Alternativrouten Niemanden nachhaltig aufhalten. Hinzu kommt, dass die EU-Grenzstaate gar kein wirkliches Interesse an ordentlicher Grenzsicherung hat. Wer Flüchtlinge an der Grenze abfängt, muss sie nach EU-Recht registrieren und ist für diese damit zuständig und verantwortlich. Da ist es individuell besser die Flüchtlinge einfach ohne Überprüfung durchreisen zu lassen. Und deshalb wird es auch genau so von allen Ländern auf der Fluchtroute (inklusive dem "seriösen" Österreich) praktiziert...
Kibuka » Mi 16. Sep 2015, 08:50 hat geschrieben:Es ist ein Skandal politischer Unfähigkeit und Phantasterei, dass die Politik 30 Jahre nach dem ersten Schengen-Abkommen nicht verstanden hat, dass man interne Grenzkontrollen nur abbauen kann, wenn man die äußeren Grenzen wirksam kontrollieren kann. Und das ist technisch absolut möglich, wie Ungarn in nur wenigen Wochen demonstriert hat.
Technisch möglich ist vieles... Man kann versuchen Europa aufwendig so abzuriegeln wie den Gaza-Streifen, klar. Das ist aber überhaupt nicht notwendig, wenn man die Anreize richtig setzt. Es ist viel effektiver dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge sich an die Regeln halten wollen, anstatt die Einhaltung der Gesetze aufwendig technisch zu erzwingen. Derzeit wird derjenige massiv belohnt, der die Gesetze missachtet. Und wer sich als Flüchtling an die Gesetze hält ist der Dumme. Das muss man ändern, dann braucht es auch keine aufwendige Grenzsicherung!

Die Lösung ist einfach: Zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen an den EU-Außengrenzen. Idealerweise auf Inseln im Mittelmeer, oder sonstwie "symbolisch entfernt". Alle Asylanträge werden ausschließlich in diesen Einrichtungen geprüft. Jeder Flüchtling, der irgendwo in der EU unregistriert aufgegriffen wird, kommt sofort ohne Verzögerung (zurück) in eine dieser Einrichtungen. Die anerkannten Flüchtlinge werden dann auf die EU verteilt, der Rest nach Möglichkeit abgeschoben. So gäbe es keine Anreize mehr, sich irgendwie durch Europa schleusen zu lassen.

Die Botschaft muss klar sein: Wer illegal ein- oder weiterreist erhält dadurch keinerlei Vorteile! Wer sich illegal durch Europa schleusen lässt, landet am Ende wieder am Mittelmeer. Wer keinen Flüchtlingsstatus bescheinigt bekommt hat keine Chance auf ein Leben in Europa.

Australien war mit solch einer Strategie sehr erfolgreich!
http://www.smh.com.au/content/dam/image ... 200000.jpg
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Blickwinkel » Mi 16. Sep 2015, 09:55 hat geschrieben: Einzig die Bundeskanzlerin, die hier ganz gefährlich diese Hoffnung befeuert hat und die anderen, angeblichen Gutmenschen sind mit in der Verantwortung für dieses Dilemma.
Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen Mitverantwortung und Alleinverantwortung?
Bis du wirklich der Meinung, ohne Merkels Statement und die Fotos von München Hbf ständen hier 0 Flüchtlinge vor der Tür?
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

DK2008 » Mi 16. Sep 2015, 10:02 hat geschrieben: Der Flüchtlingsstrom wird sich immer dahin verlagern, wo die Grenzen schlecht gesichert sind. Und davon dürfte es zur Zeit noch tausende Kilometer geben. Der Grenzzaun in Ungarn wird angesichts der Fülle an möglichen Alternativrouten Niemanden nachhaltig aufhalten.
Um nach Deutschland zu kommen, dafür aber kommt keiner mehr nach Ungarn und genau das ist der Zweck, denn die Ungarn wollen primär sich schützen, schließlich wollen in D doch sowieso alle Menschen noch mehr Flüchtlinge aufnehmen, allen voran unsere geschätze Bundeskanzlerin, oder etwa nicht? :)
Hinzu kommt, dass die EU-Grenzstaate gar kein wirkliches Interesse an ordentlicher Grenzsicherung hat. Wer Flüchtlinge an der Grenze abfängt, muss sie nach EU-Recht registrieren und ist für diese damit zuständig und verantwortlich. Da ist es individuell besser die Flüchtlinge einfach ohne Überprüfung durchreisen zu lassen. Und deshalb wird es auch genau so von allen Ländern auf der Fluchtroute (inklusive dem "seriösen" Österreich) praktiziert...
Das ist die eine Seite, die andere Seite ist, dass die Illegalen das selbst nicht wollen. Sie wollen alle nach D, also warum sollte GR, I oder HU ihnen das verwehren, zumal dt. Politiker und dt. Medien auch noch so dumm sind, sie für das Verwehren zu kritisieren?
Technisch möglich ist vieles... Man kann versuchen Europa aufwendig so abzuriegeln wie den Gaza-Streifen, klar. Das ist aber überhaupt nicht notwendig, wenn man die Anreize richtig setzt. Es ist viel effektiver dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge sich an die Regeln halten wollen, anstatt die Einhaltung der Gesetze aufwendig technisch zu erzwingen.
Wie bitte? Niemand muss von Regeln "überzeugt" werden, sondern sie müssen sich dran halten, so gibt es unschöne Konsequenzen. Diese Menschen müssen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, denn auch andere werden nicht mit Samthandschuhen angefasst. Laut dt. Recht begehen sie eine Straftat, wenn sie illegal nach D einreisen.
Derzeit wird derjenige massiv belohnt, der die Gesetze missachtet. Und wer sich als Flüchtling an die Gesetze hält ist der Dumme. Das muss man ändern, dann braucht es auch keine aufwendige Grenzsicherung!
Doch leider schon, weil die Menschen einfach das machen, was sie wollen. In Ungarn haben manche sogar den Zaun zerschnitten und interessanterweise wird so ein Rechtsbruch noch von manchen Deutschen bejubelt, genauso wie bei RTL Deutsche sich als Schlepper betätigt haben und illegal Menschen aus Ungarn nach D in ihren privaten PKWs gebracht haben. RTL hat diese Menschen noch gefeiert, insofern ist auch ein massiver Gesetzesbruch bei einigen Deutschen sichtbar und das auch noch unter dem Jubel der Medien. Völlig irre, was gerade in D abläuft.
Die Lösung ist einfach: Zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen an den EU-Außengrenzen. Idealerweise auf Inseln im Mittelmeer, oder sonstwie "symbolisch entfernt". Alle Asylanträge werden ausschließlich in diesen Einrichtungen geprüft. Jeder Flüchtling, der irgendwo in der EU unregistriert aufgegriffen wird, kommt sofort ohne Verzögerung (zurück) in eine dieser Einrichtungen. Die anerkannten Flüchtlinge werden dann auf die EU verteilt, der Rest nach Möglichkeit abgeschoben. So gäbe es keine Anreize mehr, sich irgendwie durch Europa schleusen zu lassen.
Das ist genau richtig, aber da wird es wieder massive Kritik der dt. Gutmenschen und dt. Medien geben, dass dies neue KZs seien usw. Warte mal ab.
Die Botschaft muss klar sein: Wer illegal ein- oder weiterreist erhält dadurch keinerlei Vorteile! Wer sich illegal durch Europa schleusen lässt, landet am Ende wieder am Mittelmeer. Wer keinen Flüchtlingsstatus bescheinigt bekommt hat keine Chance auf ein Leben in Europa.

Australien war mit solch einer Strategie sehr erfolgreich!
http://www.smh.com.au/content/dam/image ... 200000.jpg
Richtig, da gebe ich dir vollkommen recht. You won´t make it, muss die Devise lauten, auch wenn die dt. Medien und die dt. Gutmenschen hysterisch dagegen anschreiben oder brüllen werden.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Brainiac » Mi 16. Sep 2015, 10:13 hat geschrieben: Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen Mitverantwortung und Alleinverantwortung?
Ich rede von Mitverantwortung von Fr. Merkel oder willst du ernsthaft behaupten, dass ihre Aussagen die Lage nicht haben eskalieren lassen?
Bis du wirklich der Meinung, ohne Merkels Statement und die Fotos von München Hbf ständen hier 0 Flüchtlinge vor der Tür?
Habe ich das behauptet? Nein, also dann lass doch diese Strohmann-Argumentation.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Mi 16. Sep 2015, 08:55 hat geschrieben:
Die Verantwortung für sich trägt in erster Linie jeder Mensch für sich selbst. Wer also sich auf die Reise macht ohne ausreichende Nahrungsmittel oder in Nussschalen über das Mittelmeer fährt, weil er gerne eine Zahnbehandlung in D finanziert haben will (wie der Vater des toten Aylans), der trägt selbst die Verantwortung. Niemand zwingt die Menschen hierher zu kommen, genauso wenig, wie mich jemand zwingen kann, wildfremde Menschen bei mir zuhause aufnehmen und versorgen zu müssen. Die Illegalen treten sogar in Hungerstreik, nur damit sie ihren Willen gegen die geltenden Regeln und Gesetze in unserem Land durchsetzen.

Das ist schon symbolisch, wie sehr sie unsere Regeln und Gesetze achten, von daher es ist gefährlich solche Leute hierher ins Land zu holen, die dann noch Ansprüche an eine Premium-Versorgung haben.
Es ist schon wirklich ein Skandal, daß die Flüchtlinge nicht vorher unsere Gesetze studiert haben und noch skandalöser ist ihre dreiste Forderung nach humanitärer Behandlung. Natürlich dürfen Flüchtlinge auch keine Wünsche haben noch äußern, wo kommen wir denn da hin. Natürlich verlassen diese leute nur ihr Land, damit sie unsere Premium-Vollversorgung bekommen können. :(
Gefährlich lieber Herr Blickwinkel, sind eher Gedanken, die zu solchen Aussagen, wie ihre, führen.
Die Menschen waren in den Lagern in der Türkei sicher, wenn sie eben die gefährliche Fahrt auf sich nehmen, weil sie meinen, ein Recht auf das Leben wie eine dt. Mittelstandsfamilie in D zu haben, dann ist das ihr Problem.
So "schlecht" geht es schon deutschen Mittelstandsfamilien? Evt. fragst du mal Menschen die in diesen Lagern 2-3 Jahre gelebt haben.
Einzig die Bundeskanzlerin, die hier ganz gefährlich diese Hoffnung befeuert hat und die anderen, angeblichen Gutmenschen sind mit in der Verantwortung für dieses Dilemma.
Diese humanitäre und moralische Einstellung, hat Europa Jahrzehnte Frieden und Wohlstand beschert. Europa hat ähnliche Flüchtlingsströme gut verkraftet. Ich denke mal das größste problem was einige hier haben ist einfach die Tatsache, daß es Moslems sind.
Anhand von Australien zeigt sich, wie das Problem zu lösen ist, indem man den Menschen solchen Hokuspokus deutlich ausredet bzw. aufzeigt. Statt Yes, we can, You won´t make it!
Es wäre schlimm, wenn sich die Weltpolitik bei Problemlösungen wieder in diese Richtung dreht. M.M. hätte dies weitaus schlimmere Folgen, als positive Effekte.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Brainiac »

Blickwinkel hat geschrieben:
Ich rede von Mitverantwortung von Fr. Merkel oder willst du ernsthaft behaupten, dass ihre Aussagen die Lage nicht haben eskalieren lassen?



Habe ich das behauptet? Nein, also dann lass doch diese Strohmann-Argumentation.
Na gut. :thumbup: Ich gebe zu, ich habe das "mit" überlesen. Entschuldige bitte.
Blickwinkel hat geschrieben:Einzig die Bundeskanzlerin, die hier ganz gefährlich diese Hoffnung befeuert hat und die anderen, angeblichen Gutmenschen sind mit in der Verantwortung für dieses Dilemma.
"Einzig...sind mit in der Verantwortung..."...nicht gerade einfach zu interpretieren, dieser Satz. Aber das haben wir ja jetzt geklärt. Nein, ich habe anderes zu tun als Strohmanndebatten.

Und mit dem Eskalieren, der Ausnahmezustand existiert schon diverse Monate.
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Re: Die EU und das Dublin-Abkommen für Asylanträge

Beitrag von Blickwinkel »

Brainiac » Mi 16. Sep 2015, 10:36 hat geschrieben: Na gut. :thumbup: Ich gebe zu, ich habe das "mit" überlesen. Entschuldige bitte.
Entschuldigung angenommen.
Und mit dem Eskalieren, der Ausnahmezustand existiert schon diverse Monate.
Natürlich, allerdings hat Fr. Merkel noch ein paar Liter Öl ins Feuer gekippt und plötzlich kamen Stichflammen raus (siehe München). Gleichzeitig reissen die Meldungen aus der Türkei nicht ab, dass D immer noch das Land ist, wo Milch und Honig fließt und hunderttausende vorbildlich aufgenommen werden.
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