Sri Aurobindo » Mi 26. Aug 2015, 23:36 hat geschrieben:
Der Grund, warum ich das ganze positiver sehe, ist tatsächlich mein philosophischer Ansatz. Der basiert auf der Philosophie von Sri Aurobindo. D.h. ich glaube an einen Sinn im Daseins und dieser Sinn ist die Entwicklung von Bewusstsein.
OK, das sehe ich ähnlich, wobei ich den tatsächlich vorhandenen Sinn meiner Existenz zwar mit meinem Bewusstsein verknüpft sehe (Ich weiß, dass ich bin und ich will bewusst und damit sinnvoll glücklich gut sein), aber meinen Sinn sehe ich primär in der universellen positiven Nutzbarkeit dessen was ich mache als einzelner Baustein, dann als Getrieberad eines Kleinen Umfeldes, dieses in einem größeren Umfelde und dieses widerum im gesamten Sein. Ich sehe mich als individuell verantwortlichen und genauso wichtigen, wie auch - die Perspektive wechselnd - unwichtigen Teil des Ganzen.
Letztlich ist Entwicklung von Bewusstsein ein gerichteter Prozess. Etwas in den Wesen strebt dahin die Welt immer tiefgründiger zu erfassen. Bewusstsein will entdecken und entwickelt sich dabei kontinuierlich.
......kontinuierlich bedingt ja, aber immer nur ganzheitlich gesehen und auch nur mit der Einschränkung, dass wir dabei selbst geschaffene Fehlentwicklungen eines "höheren Bewusstseins" und sogar Katastrophen erfahren und überleben müssen......Inquisition, der Nationalsozialismus, Leninismus und Stalinismus, islamischer Gottesstaat... (freie Marktwirtschaft
)
Wir Menschen in unserer gegenwärtigen durchschnittlichen Form sind ein Zwischenschritt in diesem Prozess. Doch die Entwicklung geht weiter. Im Augenblick wächst das menschliche Bewusstsein vor allem durch die sich immer weiter fortsetzende Verschmelzung von Mensch und Technologie.
Heute erst las ich, dass eine Mehrheit der Deutschen bereit wäre,sich sogar einen Chip zu implantieren, wenn die Technologie sinnvoll ihre Leistung steigern würde.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... eitrag.rdf
Ich sehe diese Verschmelzung nicht, sondern die gefährliche und unkontrollierte Anwendung geregelt alleine durch die Verfügbarkeit und die primäre Ausnutzung, Benutzung einer gesteuerten "Verschmelzung" aus rein ökonoischer Sicht und zu ökonomischem Nutzen.
Jede neue Technologie - und es ist unzweifelhaft, dass wir einen erneuten paradigmatischen Schritt in den technischen Entwicklungen gemacht haben - wird zeuerst von denjenigen genutzt (und vor allem möglichst gleich okkupiert), die als erstes den ökonomischen Vorteil und die Anwendbarkeit erkennen und die dann auch die Mittel dazu haben!
Da ist leider niemand oder nur wenige, die mit Bewusstsein etwas erfinden. Es gibt derzeit keinen im Sinne des bestehenden marktwirtschaftlichen globalen Systems sinnvollen Mechanismmuss dass man Technologien wirklich im Sinne für die Gesamtheit einsetzt. Das wäre unsinnig.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Eine neue Technologie versucht jeder alleine für sich zu haben und sie alleine für sich auszubeuten, um den größtmöglichen Nutzen und Einflussnahme zu haben und vor allem zu behalten. Das heißt ja nicht, dass sie anderen nicht zur Verfügung gestellt werden, im Gegenteil: Aber die Art der zur Verfügungstellung unterliegt ausschließlich den Gesetzen des Beibehaltens der möglichst alleinigen Steuerung und der größt möglichen okonomischen Nutzung.
Das nur zu der These des sich entwickelnden Bewusstseins und der immer wichtiger werdenden technischen Komponente dabei.
Nun ist dieser Ansatz eben auch spirituell. D.h. dieser Prozess ist nicht nur gerichtet - sondern es gibt ein letztes absolutes Ziel. D.h. absolutes Bewusstsein - also ein göttliches Attribut. Und genau das ist Aurobindos Erkenntnis (aus spiritueller Erfahrung). Evolution ist das allmähliche Erwachen eines absoluten Bewusstseins. Biologische Evolution ist dabei lediglich ein untergeordneter Prozess. Sie war nötig um ein Wesen, wie den Menschen hervorzubringen.
Jedenfalls glaube ich nicht daran, dass wir nun gerade vor dem finalen Untergang stehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es langfristig vorwärts gehen wird.
.... na ja letzendlich kommt man aus jeder Sackgasse wieder heraus. Und den Finalen Untergang wird es wohl auch nicht geben, weil es nach fast jeder katastrophalen Enzwicklung mit Knall am Ende auch immer wieder Auferstehung zu neuen Wegen gab und geben wird und voraussichtlich werden eingige es wohl immner überleben.
Langfristig gesehen solltest Du recht haben.... aber unter welchen Opfern und Katastrophen. Man kann in eine Sackgasse reingehen und früh erkennen, dass man sich eine Schneise nach recht oder links heraus schlagen müsste, oder man kann sie bis zum Ende durchlaufen, um dann erst deren Ende Charakter als Sackgasse zu erkennen.
"Das Leben ist halt wie eine Lawine.... mal rauf und mal runter" (Karl Valentin)
Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass sich einiges verändern muss. Ich habe da, wie gesagt, meine ganz eigene Vorstellung, wie man auf einem evolutionären Weg die Gesellschaft in die neue Epoche führen könnte. Es gelingt mir allerdings (noch) nicht, mir Gehör zu verschaffen.
Bewusstseinsveränderung beginnt mit dem Erkennen der Notwendigkeit und der Idee dazu. Ich hatte zuvor schon einmal beschrieben, weswegen ich in Bezug auf handfeste Lebenseinstellungen des gesellschaftlichen Umgangs und Lebensform hin keine Mögloichkeit zur Vermischung mit spirituellen Wegen sehe. Zumindest nicht, wenn ich versuche eine Erkenntnis und Wissen zu vermitteln, sollte ich auf jede Form von Erfahrung und Glauben verzichten. Da geht es nur um 1 x 1 = 1. Das ist begreifbar und daher geht es für mich hier neben der Entwicklung eine möglichen Konzeptes auch um die Vereinfachung in der analytischen Darstellung, der Sprache und der Bilder, sowie um die Überprüfung und ggf. Korrektur und Justierung von diesen Sichtweisen und den Zusammenhängen.
Das Klima für diese Ideen ist in Deutschland auch denkbar schlecht. Wir sind hier gesättigt, leiden nicht an den Problemen anderer Länder. Das schlimmste ist allerdings die allgemeine Technikfeindlichkeit. Wir sehen hier immer erst die Risiken und verhindern deshalb viele Chancen.
Wir sollten den Dingen die Zeit geben, die Ihrer Größe und Ihrem Potential entsprechen und wir haben leider kein Regulativ zur einseitigen und zur missbräuchlichen Ausbeutung. Von daher bin ich sehr vorsichtig mit einer solchen These. Ich bin selber Designer, Erfinder, Entwickler und selbstständig. Meine Sichtweise ist da eher, dass wir nicht alles ungehindert anwenden sollten, bevor wir außer seinem Nutzen nicht auch seine Gefahren erkannt und möglichst ausgeschaltet haben. Denn in einer globalisierten Welt und mit der Mächtigkeit paradigmatischer Erfindungen, werden auch die Folgen von Missbrauch und vor allem von Fehleinschätzung und Nebenwirkungen teilweise katastrophal. Wir haben bis jetzt nur wenige Kostproben davon erlebt (Dynamit, Atombombe und Kernenergie, Contergan und Asbest, MicrosoftWindwows etc.)
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die Notwendigkeit für den gesellschaftlichen Wandel in den nächsten Jahrzehnten erkannt wird. Zugleich entwickeln sich die technologischen Möglichkeiten für einen solchen Wandel.
Ganz sicher aber wird es noch mehr Opfer geben - also Milliarden von Lebensentwürfen, die unter ihren Möglichkeiten bleiben - bis sich etwas ändert. Aber es muss sich etwas ändern und das werden auch die Großen verstehen, wenn es plötzlich nicht mehr weiter hinauf geht. Denn wenn sich das Einkommen (durch intelligente Automatisierung) immer mehr konzentriert, wird langfristig weniger hergestellt und verkauft, als möglich wäre.
Wenn Du Billionär bist , wie die Familie Rothschild, ist es völlig egal, ob die Gewinne einbrechen und ob Du 10 Billionen oder 100 Milliarden hast. Es geht nur um die Distanz und die Macht gegenüber Dritten. Welchen Sinn sollte ein Vermögen in Milliardenhöhe für den Einzelnen sonst überhaupt bedeuten. Also kann es nur den Weg geben, eine Grundeinstellung zu schaffen, bei der es auch für Familie Rothschild keinerlei Sinn mehr macht Milliarden zu besitzen, oder diese zu vermehren!
Noch wird dieser Prozess durch stetige Vergrößerung des Marktes kaschiert. Langfristig wird Technologie den Menschen allerdings immer schneller in immer kleinere hochspezialisierte Nischen verdrängen. Wissenschaft, Kultur, Kunst, usw. Und dann wird die Entwicklung auch dem "Wahlvolk" deutlich werden.
Irgendwann macht dann Kapitalismus einfach keinen Sinn mehr. Das ist eine Gesetzmäßigkeit. Hier gibt es zwar auch User, die sagen, dann sollen eben alle von Kapitaleinkünften leben. Aber das halte ich für eine absurde Idee.
Die Frage ist letztlich - wie weit müssen wir gehen, bis wir das System überwinden? Wann wird der Epochenbruch (digitales Zeitalter) sich auch in einer neuen Gesellschaftsform widerspiegeln?
Mein Ansatz ist, wie erwähnt, ein evolutionärer. D.h. es bedarf keines Umsturzes und auch keiner Entmachtung der Mächtigen.
Ja und außerdem wäre eine Revolution unsinnig und chancenlos und in keines Menschen Sinne!