Der gewöhnliche Antisemitismus

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Philipo Neri
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Philipo Neri »

Viele,die für einen "Boykott Israels" sind,wissen - behaupte ich - nicht mal,dass es israelische Araber gibt.
Oft ist es so,dass diese Zeitgenossen einfach
Israeli = Jude
Palästinenser = Muslim
denken.
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Gutmensch
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 22:15 hat geschrieben: Ob du den Boykott gut findest, ist eine andere Frage. Er wirkt, wenn er von genug Konsumenten getragen wird.

Ich finde in zivilisierten Staaten sollten antisemitische Boykott Aufrufe strafrechtlich verfolgt werden. Es ist schließlich lupenreine Volksverhetzung und diese hat in einem Land, das sich eigentlich rühmt Lehren aus der Geschichte gezogen zu haben, nichts mehr zu suchen.
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ThorsHamar
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl » Fr 12. Sep 2014, 11:33 hat geschrieben:
Wer "boykottiert Israel" sagt, meint "boykottiert Juden (in Israel)", denn gemeint ist damit immer das jüdische Israel. Keiner der Boykotteure würde auf die Idee kommen, gezielt arabische Israelis zu boykottieren.
Geile Jury - Logik! :cool: Es wird wieder mal bestimmt, was man meint ....

Wenn man wegen der Politik eines Staates diesen boykottiert, wird der Staat als solcher boykottiert und eben keine Bevölkerungsgruppen einzeln.
Deshalb kann man gar nicht auf die Idee kommen, gezielt nur arabische Israelis zu meinen, ebenso wenig wie gezielt nur jüdische Israelis.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

ThorsHamar » Fr 12. Sep 2014, 11:19 hat geschrieben:
Geile Jury - Logik! :cool: Es wird wieder mal bestimmt, was man meint ....

Wenn man wegen der Politik eines Staates diesen boykottiert, wird der Staat als solcher boykottiert und eben keine Bevölkerungsgruppen einzeln.
Deshalb kann man gar nicht auf die Idee kommen, gezielt nur arabische Israelis zu meinen, ebenso wenig wie gezielt nur jüdische Israelis.
man boykotiert die Politik des Staates und damit die Ausrichtung der israelischen Regierung
da sind Juden unter sich
wenn schon Differenzierung, dann aber bitteschoen auch vollstaendig und richtig :)

wenn man Deutschland mit seiner aktiven Friedenspolitik kritisiert, dann kritisiert man ja nicht die Linkspartei, die nicht in der Regierung ist, sondern die Regierung und die Opposition, die diese vernuenfte Friedenspolitik mit immer weniger Waffen, mittraegt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » Fr 12. Sep 2014, 12:19 hat geschrieben: Wenn man wegen der Politik eines Staates diesen boykottiert, wird der Staat als solcher boykottiert und eben keine Bevölkerungsgruppen einzeln.
Es wird nicht der Staat boykottiert, sondern jüdische Unternehmen in Israel.

Oder werden aufgrund der israelischen Politik auch arabische Unternehmen in Israel boykottiert?

Entlarvende Rhetorik der Thor-Steinar-Fraktion.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Zwei aktuelle Episoden aus der Welt des gewöhnlichen Antisemitismus. Europa im 21. Jahrhundert:
Untersuchung - Gewalt gegen Juden in Frankreich nimmt zu

Die Zahl antisemitischer Vorfälle hat sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Aus keinem anderen Land der Welt wandern derzeit so viele Juden nach Israel aus.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ch-anstieg
Antisemitismus - Zentralrat beklagt "Schockwellen von Judenhass"

Antisemitische Hetze wie bei Protesten gegen Israel haben die Juden tief getroffen, sagt der Vorsitzende des Zentralrats. Eine Kundgebung soll ein Zeichen setzen.
http://www.zeit.de/politik/2014-09/anti ... kundgebung
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Liegestuhl » Fr 12. Sep 2014, 15:30 hat geschrieben:
Es wird nicht der Staat boykottiert, sondern jüdische Unternehmen in Israel.

Oder werden aufgrund der israelischen Politik auch arabische Unternehmen in Israel boykottiert?
Für das BDS-Movement oder allgemeiner die Boykott-Bewegung ist seit jeher der entscheidende Aspekt die unterstellte Kumpanei jedes einzelnen Israelis mit dem israelischen Staat und damit die behauptete Mitschuld an allem, was man dem Staat Israel vorwirft. Dabei herrscht naturgemäß mehr Rücksicht gegenüber arabischen Israelis, die ja irgendwie auch Opfer seien. Konzentriert wird sich daher speziell auf die jüdischen Israelis, da sie in den Augen der Bewegung Verbrecher sind, egal ob sie als Sportler an einem Turnier in Schweden teilnehmen wollen oder als Wissenschaftler an einer Tagung in England. Selbst Finkelstein, der wohl zu den prominentesten Antizionisten der Gegenwart gehört, sah sich genötigt, die Bewegung in ihrer derzeitigen Form abzulehnen:
He is hostile towards the BDS movement in its current form, labeling it a "hypocritical, dishonest cult" led by "dishonest gurus" who want to "selectively enforce the law" and try to cleverly pose as human rights activists, whereas their real goal is the destruction of Israel.
http://en.wikipedia.org/wiki/Boycott,_D ... _Sanctions
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Marie-Luise

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

Hier ist wieder einer aus der "Mitte der Gesellschaft". :p

Code: Alles auswählen

Jüdisches Museum in Brüssel öffnet wieder 
Schussfestes Glas und Polizeischutz

Er kam aus Syrien, wo er offenbar für den IS Gefangene gefoltert hatte: Am 24. Mai betrat ein 29-jähriger Terrorist das Jüdische Museum in Brüssel. Ohne zu zögern erschoss er vier Menschen. Nun öffnet das Ausstellungshaus wieder seine Tore - unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen. 

http://www.tagesschau.de/ausland/museum-102.html
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

Gutmensch » Fr 12. Sep 2014, 10:42 hat geschrieben:

Ich finde in zivilisierten Staaten sollten antisemitische Boykott Aufrufe strafrechtlich verfolgt werden.
Du möchtest die Kanzlerin verklagen, wenn sie Boykotte international verhandelt? Findest du das nicht etwas aussichtslos?
Diskursant

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Diskursant »

Kopernikus » Fr 12. Sep 2014, 14:42 hat geschrieben: Für das BDS-Movement oder allgemeiner die Boykott-Bewegung ist seit jeher der entscheidende Aspekt die unterstellte Kumpanei jedes einzelnen Israelis mit dem israelischen Staat und damit die behauptete Mitschuld an allem, was man dem Staat Israel vorwirft. Dabei herrscht naturgemäß mehr Rücksicht gegenüber arabischen Israelis, die ja irgendwie auch Opfer seien. Konzentriert wird sich daher speziell auf die jüdischen Israelis, da sie in den Augen der Bewegung Verbrecher sind, egal ob sie als Sportler an einem Turnier in Schweden teilnehmen wollen oder als Wissenschaftler an einer Tagung in England. Selbst Finkelstein, der wohl zu den prominentesten Antizionisten der Gegenwart gehört, sah sich genötigt, die Bewegung in ihrer derzeitigen Form abzulehnen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Boycott,_D ... _Sanctions

`#´

Das liest sich doch eher wie der Wiederhall
einer kopernikanischen Verfolgungsfobie
Vereinzelte Boykott-Handlungen schaden
Israels Wirtschaft kaum und betreffen
nur ein paar Naturalien ( Avokados & Pomelos...)
→ wie wärsmit einem Boykott desWaffenhandels von dort. . ?!
Daraus eine Hasseinstellung gegen Juden allgemein
zu schnitzen, zeugt eben von obiger Fobiekontamination.

d'fob

auf seine alten Tage wird der Finkelstein (den ich sehr schätze)
wohl etwas senil: Israel zerstören. . ?!
Wohl auch ein bisschen fob. , .

D
Marie-Luise

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

Diskursant » Sa 13. Sep 2014, 20:59

d'fob

auf seine alten Tage wird der Finkelstein (den ich sehr schätze)
wohl etwas senil: Israel zerstören. . ?!
Wohl auch ein bisschen fob. , .

D

fob? Finkelstein?

Mein erster Gedanke: Finkelstein "free on board" on a slow boat to China ...
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Samstag 13. September 2014, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
Diskursant

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Diskursant »

Marie-Luise » Sa 13. Sep 2014, 20:05 hat geschrieben:

fob? Finkelstein?

Mein erster Gedanke: Finkelstein "free on board" on a slow boat to China ...
=y=

reicht Dir 1 Gedanke? , .

d'1
Zuletzt geändert von Diskursant am Samstag 13. September 2014, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl » Fr 12. Sep 2014, 15:30 hat geschrieben:
Es wird nicht der Staat boykottiert, sondern jüdische Unternehmen in Israel.

Oder werden aufgrund der israelischen Politik auch arabische Unternehmen in Israel boykottiert?

Entlarvende Rhetorik der Thor-Steinar-Fraktion.
Noch so ein Juryspruch .... Keine Argumente mehr und deshalb wieder eine restintellektuelle Talfahrt nach ganz unten .... erbärmlich Liege, wirklich .... :mad:
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Fr 12. Sep 2014, 11:24 hat geschrieben:Wie kommst Du auf die Fragestellung, daß "sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden" sollten?
Für mich sind Parolen wie "Kauft nicht beim Juden" oder "Boykottiert Israel" eindeutig antisemitische Äußerungen. Punkt.
Warst Du schon einmal in Israel, ThorsHamar?
Ja, ich war schon in Israel.

Die Antwort auf meine Frage ist der Dreh - und Angelpunkt für Antisemitismus und Philosemitismus.
Denk doch mal drüber nach. Stichworte: Selektion, Entmenschlichung, Auserwählung, Ausschluss usw.

Und die unbedingte Verbindung von "Kauft nicht beim Juden" und "Boykottiert Israel" ist eine rein politisch oder religiös motivierte, sachlich jedoch unzulässige Parole!
"Kauft nicht beim Juden" ist eine eindeutig antisemitische Aufforderung und niemals zu tolerieren!
"Boykottiert Israel" ist eine mögliche Massnahme als Ausdruck des Protestes gegen die Politik des Staates Israel, so wie man JEDEN Staat boykottieren kann und darf!!
Der Staat Israel wird nicht unantastbar und unschuldig, weil dort Juden das Sagen haben!! ( siehe meine Frage )
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

ThorsHamar » So 14. Sep 2014, 09:56 hat geschrieben:
Noch so ein Juryspruch .... Keine Argumente mehr und deshalb wieder eine restintellektuelle Talfahrt nach ganz unten .... erbärmlich Liege, wirklich .... :mad:
Daß die "Thor-Steinar-Fraktion" nichts anderes ist als das Gegenstück zu deinem dämlichen "Jury"-Gelaber, würdest du auch nur merken, wenn deine "restintellektuelle Talfahrt" nicht schon am Ziel angekommen wäre.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Zunder » So 14. Sep 2014, 12:29 hat geschrieben: Daß die "Thor-Steinar-Fraktion" nichts anderes ist als das Gegenstück zu deinem dämlichen "Jury"-Gelaber, würdest du auch nur merken, wenn deine "restintellektuelle Talfahrt" nicht schon am Ziel angekommen wäre.
Da DU das von Dir gibst, mache ich mir definitiv keine Sorgen. :cool:
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

ThorsHamar » So 14. Sep 2014, 12:36 hat geschrieben:
Da DU das von Dir gibst, mache ich mir definitiv keine Sorgen. :cool:
Im Zustand der Seligkeit (Matthäus 5,3) braucht sich auch niemand Sorgen zu machen.
Kehrmann

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kehrmann »

Diskursant » Sa 13. Sep 2014, 19:59 hat geschrieben:

`#´

Das liest sich doch eher wie der Wiederhall
einer kopernikanischen Verfolgungsfobie
Vereinzelte Boykott-Handlungen schaden
Israels Wirtschaft kaum und betreffen
nur ein paar Naturalien ( Avokados & Pomelos...)


D
Aus dem eingestellten Wikipedia - Link geht hervor, dass es - unter anderem - auch einen akademischen Boykott gibt, dem sich der bekannte Physiker Stephen Hawkins angeschlossen hat.

Der angesprochene Boykott der EU betrifft nur die Siedlungen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 11457.html

Die Regelung betrifft alle Arten der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport - nicht aber den Handel mit Produkten, die aus den besetzten Gebieten stammen. Die EU versucht seit Jahren durchzusetzen, dass Waren, die in den Siedlungen hergestellt werden, nicht vom Zollfreiheitsabkommen profitieren. In der Praxis unterlaufen israelische Hersteller diese Regelungen immer wieder.
Peter Fuchs
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

Kehrmann » So 14. Sep 2014, 12:33 hat geschrieben:
Aus dem eingestellten Wikipedia - Link geht hervor, dass es - unter anderem - auch einen akademischen Boykott gibt, dem sich der bekannte Physiker Stephen Hawkins angeschlossen hat.

Der angesprochene Boykott der EU betrifft nur die Siedlungen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 11457.html

Die Regelung betrifft alle Arten der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport - nicht aber den Handel mit Produkten, die aus den besetzten Gebieten stammen. Die EU versucht seit Jahren durchzusetzen, dass Waren, die in den Siedlungen hergestellt werden, nicht vom Zollfreiheitsabkommen profitieren. In der Praxis unterlaufen israelische Hersteller diese Regelungen immer wieder.
Wenn ein Land dauerhaft solche Abkommen unterläuft, sollte es mit Konsequenzen leben.
Diskursant

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Diskursant »

Gutmensch » Fr 12. Sep 2014, 10:29 hat geschrieben:
Ja, lass uns über die Fragen sprechen. Sind sie deiner Meinung nach geeignet, um antisemitische Strömungen soziologisch auszuwerten?
`Y´

@chja, zu den Fragen. . .
, , merkwürdige Forschung, ,
Eine Umfrage unter unmündigen Minderjährigen von 15-19 J
soll Aufschluss geben über Antisemitismus im Dtl heute.
Dabei wird ein Unterschied zw „manifestem“ + „latentem“ A gesetzt
was ich inbezug auf die obigen Jugendlichen für irreführend halte.
Ein Jugendlicher von 15-17 lässt sich nicht als Antisemit bezeichnen
weil er gar nicht weiß was das bedeutet. Sei es dass er unverstandene
Vorurteile aus Eltern- oder Onkelmund nachplappert oder
über Peergrops eine Augenblicksmode nachahmt. Auch bei 19jähr
ist ein derartiges Urteil nur sehr eingeschränkt zu fällen.
Überhaupt stellt sich die Frage, wie weit ein Mensch
gleich welchen Alters als A-Träger gelten kann,
wenn in seinemOberstübchen bzw Bauchraum
lauter dumpfe Vorurteile und Ressentiments wabern
wo der Begriff „Jude“ nur stellvertretend für allg Xenofobie steht.
Ein Ressentiment welches sich gleichermaßen und wechselweise
auf Muslime, „Neger“, „Fidschis“, Kommunisten, oder auch
auf den lokalen Fußballkonkurrenten übertragen lässt.

d'konkurrent

D
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Diskursant » Mo 15. Sep 2014, 22:28 hat geschrieben:
`Y´

@chja, zu den Fragen. . .
, , merkwürdige Forschung, ,
Eine Umfrage unter unmündigen Minderjährigen von 15-19 J
soll Aufschluss geben über Antisemitismus im Dtl heute.
Dabei wird ein Unterschied zw „manifestem“ + „latentem“ A gesetzt
was ich inbezug auf die obigen Jugendlichen für irreführend halte.
Ein Jugendlicher von 15-17 lässt sich nicht als Antisemit bezeichnen
weil er gar nicht weiß was das bedeutet. Sei es dass er unverstandene
Vorurteile aus Eltern- oder Onkelmund nachplappert oder
über Peergrops eine Augenblicksmode nachahmt. Auch bei 19jähr
ist ein derartiges Urteil nur sehr eingeschränkt zu fällen.
Überhaupt stellt sich die Frage, wie weit ein Mensch
gleich welchen Alters als A-Träger gelten kann,
wenn in seinemOberstübchen bzw Bauchraum
lauter dumpfe Vorurteile und Ressentiments wabern
wo der Begriff „Jude“ nur stellvertretend für allg Xenofobie steht.
Ein Ressentiment welches sich gleichermaßen und wechselweise
auf Muslime, „Neger“, „Fidschis“, Kommunisten, oder auch
auf den lokalen Fußballkonkurrenten übertragen lässt.

d'konkurrent

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Was du schreibst ergibt vorn und hinten keinen Sinn. Dir geht es nur darum, Antisemitismus wegzureden.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von HugoBettauer »

Diskursant » Mo 15. Sep 2014, 21:28 hat geschrieben:
`Y´

@chja, zu den Fragen. . .
, , merkwürdige Forschung, ,
Eine Umfrage unter unmündigen Minderjährigen von 15-19 J
soll Aufschluss geben über Antisemitismus im Dtl heute.
Dabei wird ein Unterschied zw „manifestem“ + „latentem“ A gesetzt
was ich inbezug auf die obigen Jugendlichen für irreführend halte.
Ein Jugendlicher von 15-17 lässt sich nicht als Antisemit bezeichnen
weil er gar nicht weiß was das bedeutet. Sei es dass er unverstandene
Vorurteile aus Eltern- oder Onkelmund nachplappert oder
über Peergrops eine Augenblicksmode nachahmt. Auch bei 19jähr
ist ein derartiges Urteil nur sehr eingeschränkt zu fällen.
Überhaupt stellt sich die Frage, wie weit ein Mensch
gleich welchen Alters als A-Träger gelten kann,
wenn in seinemOberstübchen bzw Bauchraum
lauter dumpfe Vorurteile und Ressentiments wabern
wo der Begriff „Jude“ nur stellvertretend für allg Xenofobie steht.
Ein Ressentiment welches sich gleichermaßen und wechselweise
auf Muslime, „Neger“, „Fidschis“, Kommunisten, oder auch
auf den lokalen Fußballkonkurrenten übertragen lässt.

d'konkurrent

D
Man kann nicht alle Jugendlichen in einen Topf werfen. Einige sind gut informiert über Religion und Antisemitismus, andere interessieren sich nicht dafür und wissen wenig. Den meisten jungen Menschen würde ich ein gefestigtes Weltbild gleich welcher Art nicht unterstellen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

pikant » Fr 12. Sep 2014, 11:29 hat geschrieben: wer 'kauft nicht bei Juden ' sagt, ist ein Antisemit - keine Frage
bei 'Boykottiert Israel' ist er zumindest ein Antizionist

ich kann Juden nicht von anderen Menschen unterscheiden - wie soll das gehen?(...)
Dem stimme ich zu.
Allerdings ist - so habe ich es immer verstanden - der Zionismus eine zutiefst im Judentum verankerte Geisteshaltung;
sie bedeutet Aufstieg zum Berg Zion, die Alija ( hebr. עלייה ), also die Rückkehr ins "gelobte Land".

Daher führt aus meiner Sicht Antizionismus im allgemeinen direkt zum Antisemitismus.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von HugoBettauer »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 09:18 hat geschrieben: Dem stimme ich zu.
Allerdings ist - so habe ich es immer verstanden - der Zionismus eine zutiefst im Judentum verankerte Geisteshaltung;
sie bedeutet Aufstieg zum Berg Zion, die Alija ( hebr. עלייה ), also die Rückkehr ins "gelobte Land".

Daher führt aus meiner Sicht Antizionismus im allgemeinen direkt zum Antisemitismus.
In der Berichterstattung wird Antizionismus oft als Begriff für jegliche Kritik an Israels Politik verwendet, die sich vom Antisemitismus, also dem Vorurteil gegen die Juden, abgrenzt. Eine Politik, die den Juden den Zugang zu ihren heiligen Stätten dauerhaft verweigern will, würde ich auch als antisemitisch ansehen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 09:18 hat geschrieben: Dem stimme ich zu.
Allerdings ist - so habe ich es immer verstanden - der Zionismus eine zutiefst im Judentum verankerte Geisteshaltung;
sie bedeutet Aufstieg zum Berg Zion, die Alija ( hebr. עלייה ), also die Rückkehr ins "gelobte Land".

Daher führt aus meiner Sicht Antizionismus im allgemeinen direkt zum Antisemitismus.
und das ist auch gut so, denn der Zionist ist fuer das Existensrecht Israels und dafuer, dass alle Juden Israel als Staat der Juden ansehen.

ich sage es mal anders rum
ich kenne keinen Antisemiten, der nicht auch Antizionist ist.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 10:18 hat geschrieben: Dem stimme ich zu.
Allerdings ist - so habe ich es immer verstanden - der Zionismus eine zutiefst im Judentum verankerte Geisteshaltung;
sie bedeutet Aufstieg zum Berg Zion, die Alija ( hebr. עלייה ), also die Rückkehr ins "gelobte Land".

Daher führt aus meiner Sicht Antizionismus im allgemeinen direkt zum Antisemitismus.
Nein, Antonius, das hast Du dann falsch verstanden.
Zionismus ist kein Aufstieg zum Berg Zion, sondern eine politische Bewegung, welche als Ziel die Errichtung einer nationalen Heimstätte für Juden, wenig später eines Judenstaates hatte.
Das ist sogar GEGEN die religiösen Vorstellung des Judentums, in welcher es keinen Judenstaat von Menschenhand geschaffen geben darf, kurz gesagt.
http://www.judentum-projekt.de/religion ... n/messias/

Zionismus war ursprünglich eine Nationalbewegung von linken, kommunistischen und sozialistisch, a-religiösen Juden, welche in Palästina einen sozialistischen Staat für eine jüdische Nation errichten wollten.
Mit "zutiefst im Judentum verankerten Geisteshaltung" hat das jedenfalls wenig zu tun ....
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 10:18 hat geschrieben: Dem stimme ich zu.
Allerdings ist - so habe ich es immer verstanden - der Zionismus eine zutiefst im Judentum verankerte Geisteshaltung;
sie bedeutet Aufstieg zum Berg Zion, die Alija ( hebr. עלייה ), also die Rückkehr ins "gelobte Land".

Daher führt aus meiner Sicht Antizionismus im allgemeinen direkt zum Antisemitismus.

Das hat zuvor keiner so klar auf den Punkt gebracht. Ergänzend sei noch angefügt, dass Antizionismus dankbar von Antisemiten als Vehikel ihres Ausdrucks verwendet wird, weil sie dem Irrglaube erlegen sind, es wäre politisch korrekt gegen eine politischen Bewegung eingestellt zu sein und dies hätte doch gar nichts mit den Juden zu tun. Sie übersehen dabei die Schärfe, die Penetranz und der Hass, den sie bei ihrer antizionistischer "Kritik" in die Welt posaunen, die selten ohne antisemitische Klischees oder Nazivergleichen auskommt. Der Antisemitismus hat ein Problem mit der Existenz der Juden, der Antizionismus hat ein Problem mit der Existenz des jüdischen Staates. So weit liegen beide Ressentiments nicht voneinander, sie sind logisch verknüpft und werden opportunistisch, je nach Zuhörerschaft, im fliegenden Wechsel ausgetauscht.
Zuletzt geändert von Gutmensch am Dienstag 16. September 2014, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

SoleSurvivor » Di 16. Sep 2014, 09:29 hat geschrieben: In der Berichterstattung wird Antizionismus oft als Begriff für jegliche Kritik an Israels Politik verwendet, die sich vom Antisemitismus, also dem Vorurteil gegen die Juden, abgrenzt. Eine Politik, die den Juden den Zugang zu ihren heiligen Stätten dauerhaft verweigern will, würde ich auch als antisemitisch ansehen.
das ist doch Unsinn und wird auch nicht so gemacht.
in Israel wird taeglich die Politik kritisiert und dort fuehlen sich die Buerger fast alle als Zionisten und auch Merkel kritisiert oft die Israel Politik ohne in den Geruch von Antizionismus zu kommen.

diese Ausdrucksweise wirt oft von Antizionisten verwandt um von ihrem eigenen Antizionismusgedanken abzulenken.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Di 16. Sep 2014, 10:37 hat geschrieben:
und das ist auch gut so, denn der Zionist ist fuer das Existensrecht Israels und dafuer, dass alle Juden Israel als Staat der Juden ansehen.

ich sage es mal anders rum
ich kenne keinen Antisemiten, der nicht auch Antizionist ist.
Und? Es gibt unzählige Antizionisten, auch Juden, welche keine Antisemiten sind.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

ThorsHamar » So 14. Sep 2014, 10:13 hat geschrieben: Ja, ich war schon in Israel.

Die Antwort auf meine Frage ist der Dreh - und Angelpunkt für Antisemitismus und Philosemitismus.
Denk doch mal drüber nach. Stichworte: Selektion, Entmenschlichung, Auserwählung, Ausschluss usw.

Und die unbedingte Verbindung von "Kauft nicht beim Juden" und "Boykottiert Israel" ist eine rein politisch oder religiös motivierte, sachlich jedoch unzulässige Parole!
"Kauft nicht beim Juden" ist eine eindeutig antisemitische Aufforderung und niemals zu tolerieren!
"Boykottiert Israel" ist eine mögliche Massnahme als Ausdruck des Protestes gegen die Politik des Staates Israel, so wie man JEDEN Staat boykottieren kann und darf!!
Der Staat Israel wird nicht unantastbar und unschuldig, weil dort Juden das Sagen haben!! ( siehe meine Frage )
Für mich besteht kein Zweifel, ich wiederhole es, daß die Parole "Boykottiert Israel" eindeutig eine antisemitische Äußerung ist.
So wie seinerzeit der Judenboycott der Nazis mit der Parole "Kauft nicht beim Juden" antisemitisch war.

"Boykottiert Israel" soll eine Delegitimierung Israels bewirken, d.h. das Existenzrecht Israels in Frage stellen.

Der Forist Liegestuhl hatte ja dankenswerterweise vor einiger Zeit den 3-D-Test des Natan Sharansky zur Unterscheidung israelkritischer bzw. antisemitischer Aussagen vorgestellt:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 223#p42223

Fazit: Ich lehne den Boycott Israels ganz und gar ab.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Gutmensch » Di 16. Sep 2014, 09:39 hat geschrieben:

Das hat zuvor keiner so klar auf den Punkt gebracht. Ergänzend sei noch angefügt, dass Antizionismus dankbar von Antisemiten als Vehikel ihres Ausdrucks verwendet wird, weil sie dem Irrglaube erlegen sind, es wäre politisch korrekt gegen eine politischen Bewegung eingestellt zu sein und dies hätte doch gar nichts mit den Juden zu tun. Sie übersehen dabei die Schärfe, die Penetranz und der Hass, den sie bei ihrer antizionistischer "Kritik" in die Welt posaunen, die selten ohne antisemitische Klischees oder Nazivergleichen auskommt. Der Antisemitismus hat ein Problem mit der Existenz der Juden, der Antizionismus hat ein Problem mit der Existenz des jüdischen Staates. So weit liegen beide Ressentiments nicht voneinander, sie sind logisch verknüpft und werden opportunistisch, je nach Zuhörerschaft, im fliegenden Wechsel ausgetauscht.
ein zutreffender Satz.
es gab mal eine Diskussion 2011 oder 2012 in der Linkspartei, ob die Forderung nach einer Einstaatenloesung schon Antisemitismus ist oder nur Antizionismus und diese wurde sehr kontrovers gefuehrt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von HugoBettauer »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 09:41 hat geschrieben:
Und? Es gibt unzählige Antizionisten, auch Juden, welche keine Antisemiten sind.
Umgedreht werden unter diesem Begriff auch viele Fragen subsumiert, die mit dem Zionismus als politischer Bewegung oder in der Definition von Antonius nichts zu tun haben. Eins muss klar sein: Eine Kritik an politischen Mißständen darf nicht darauf abzielen, dass Menschen als solche eliminiert werden oder ihre Lebensweise nicht mehr ausleben können. Wenn sie so angewandt wird, dann wird sie mißbraucht als Alibi für eine Vernichtungsabsicht.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 09:44 hat geschrieben: Für mich besteht kein Zweifel, ich wiederhole es, daß die Parole "Boykottiert Israel" eindeutig eine antisemitische Äußerung ist.
So wie seinerzeit der Judenboycott der Nazis mit der Parole "Kauft nicht beim Juden" antisemitisch war.

"Boykottiert Israel" soll eine Delegitimierung Israels bewirken, d.h. das Existenzrecht Israels in Frage stellen.

Der Forist Liegestuhl hatte ja dankenswerterweise vor einiger Zeit den 3-D-Test des Natan Sharansky zur Unterscheidung israelkritischer bzw. antisemitischer Aussagen vorgestellt:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 223#p42223

Fazit: Ich lehne den Boycott Israels ganz und gar ab.

man muss dazu auch sagen, dass die Regierungspolitik in Israel nur von Juden gemacht und getragen wird und mit einem Boykottaufruf man die Regierung Israels also die Juden meint und trifft.

was anderes ist es mit der Forderung keine Waren aus den Siedlungsgebieten zu kaufen und diese zu boykotieren - bei so einer Forderung ist man nicht automatisch Antisemit und auch nicht automatisch Antizionist.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

SoleSurvivor » Di 16. Sep 2014, 09:46 hat geschrieben: Umgedreht werden unter diesem Begriff auch viele Fragen subsumiert, die mit dem Zionismus als politischer Bewegung oder in der Definition von Antonius nichts zu tun haben. Eins muss klar sein: Eine Kritik an politischen Mißständen darf nicht darauf abzielen, dass Menschen als solche eliminiert werden oder ihre Lebensweise nicht mehr ausleben können. Wenn sie so angewandt wird, dann wird sie mißbraucht als Alibi für eine Vernichtungsabsicht.
wo ist denn das der Fall?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » So 14. Sep 2014, 09:56 hat geschrieben: Noch so ein Juryspruch ....
Nein, keineswegs. Es ist nur so, dass die Thor-Steinars dieser Welt exakt den gleichen Unsinn behaupten.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 10:39 hat geschrieben: Nein, Antonius, das hast Du dann falsch verstanden.
Zionismus ist kein Aufstieg zum Berg Zion, sondern eine politische Bewegung, welche als Ziel die Errichtung einer nationalen Heimstätte für Juden, wenig später eines Judenstaates hatte.
Das ist sogar GEGEN die religiösen Vorstellung des Judentums, in welcher es keinen Judenstaat von Menschenhand geschaffen geben darf, kurz gesagt.
http://www.judentum-projekt.de/religion ... n/messias/

Zionismus war ursprünglich eine Nationalbewegung von linken, kommunistischen und sozialistisch, a-religiösen Juden, welche in Palästina einen sozialistischen Staat für eine jüdische Nation errichten wollten.
Mit "zutiefst im Judentum verankerten Geisteshaltung" hat das jedenfalls wenig zu tun ....
Ich bin da anderer Meinung, ThorsHamar.

Vor meiner ersten Israel-Reise im Jahre 1972 hatte ich für nahezu 2 Jahre an der Volkkshochschule Frankfurt am Main
einen Ulpan-Kurs zur Erlernung der neuhebräischen Sprache (Iwrith: hebr. עברית) belegt.
Im Unterricht wurden natürlich auch die Kultur und die Geschichte des jüdischen Volkes behandelt,
und damals habe ich den Zionismus als eine jüdische Geisteshaltung verstanden, die im Judentum tief verankert ist.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 10:44 hat geschrieben: Für mich besteht kein Zweifel, ich wiederhole es, daß die Parole "Boykottiert Israel" eindeutig eine antisemitische Äußerung ist.
So wie seinerzeit der Judenboycott der Nazis mit der Parole "Kauft nicht beim Juden" antisemitisch war.

"Boykottiert Israel" soll eine Delegitimierung Israels bewirken, d.h. das Existenzrecht Israels in Frage stellen.

Der Forist Liegestuhl hatte ja dankenswerterweise vor einiger Zeit den 3-D-Test des Natan Sharansky zur Unterscheidung israelkritischer bzw. antisemitischer Aussagen vorgestellt:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 223#p42223

Fazit: Ich lehne den Boycott Israels ganz und gar ab.
Meinetwegen.
Ich befürworte Boykotts gegen Staaten als Druck ohne Krieg.
Und die generelle Diskreditierung von "Boykottiert Israel" als Antisemitismus ist für mich Philosemitismus.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 09:44 hat geschrieben: Für mich besteht kein Zweifel, ich wiederhole es, daß die Parole "Boykottiert Israel" eindeutig eine antisemitische Äußerung ist.
So wie seinerzeit der Judenboycott der Nazis mit der Parole "Kauft nicht beim Juden" antisemitisch war.

"Boykottiert Israel" soll eine Delegitimierung Israels bewirken, d.h. das Existenzrecht Israels in Frage stellen.
ja,
aber wenn man keinen Antisemitismus sehen will, dann gibt es den einfach nicht

Wenn du Israel 'als Kolonialmacht' mit 'rassistischen Grundzuegen' bezeichnest und dafuer eintrittst dass Israel durch eine anderen Staat ohne Mehrheit von Juden ersetzt wird, dann ist das kein Antisemitismus und wenn du dann noch behauptest, dass Holocaustleugner nicht automatisch Antisemiten sein muessen und die Hamas 'nur Spielzeugraketen' benutzt, dann ist das auch noch kein Antisemitismus.

wir und die Wissenschaftler legen den Antisemitismusbegriff viel zu eng aus und da muessen wir es auch ertragen, dass man hier antisemitische Hassseiten verlinkt und darauf hinweist, dass die Statistik stimmt und man andere Seiten vor der Verlinkung einfach nicht zur Kenntnis genommen hat.

das alles zusammen ist auch noch kein Antisemitismus und den gibt es bei uns fast nicht.

jetzt bist Du an der Reihe zu erwidern ;)
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 11:03 hat geschrieben: Ich befürworte Boykotts gegen Staaten als Druck ohne Krieg.
Es gibt einige arabische Unternehmer in Israel. Bist du der Meinung, dass man auch sie boykottieren sollte?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Di 16. Sep 2014, 11:02 hat geschrieben:Ich bin da anderer Meinung, ThorsHamar.

Vor meiner ersten Israel-Reise im Jahre 1972 hatte ich für nahezu 2 Jahre an der Volkkshochschule Frankfurt am Main
einen Ulpan-Kurs zur Erlernung der neuhebräischen Sprache (Iwrith: hebr. עברית) belegt.
Im Unterricht wurden natürlich auch die Kultur und die Geschichte des jüdischen Volkes behandelt,
und damals habe ich den Zionismus als eine jüdische Geisteshaltung verstanden, die im Judentum tief verankert ist.
Ebenso kannst Du behaupten, dass die Bewegungen Kommunismus und Sozialismus "jüdische Geisteshaltungen, tief im Judentum verankert" sind.
Es gab und gibt ja einige Leute, welche genau das behaupten.
Ich weiss jedenfalls, dass Zionismus kein jüdische Geisteshaltung, sondern eine politische, nationalistische Bewegung ist.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 10:03 hat geschrieben:

Ich befürworte Boykotts gegen Staaten als Druck ohne Krieg.
warum willst Du arabische Unternehmen in Israel boykottieren?
was haben die mit der israelischen Politik zu tun?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 11:03 hat geschrieben:
Meinetwegen.
Ich befürworte Boykotts gegen Staaten als Druck ohne Krieg.
Und die generelle Diskreditierung von "Boykottiert Israel" als Antisemitismus ist für mich Philosemitismus.

Kein Boykott Aufrufer kann schlüssig erklären, warum er den jüdischen Staat und alle Menschen, die dort leben, so sehr hasst, dass er alle Produkte, die von Israel kommen, boykottieren möchte. Der Hass auf Israel ist antisemitisch, sofern rationale Erklärungen für den Hass ausbleiben. Die gleiche Irrationalität liegt beim Boykott jüdischer Geschäfte vor, wie sie um 1933 von der breiten deutschen Bevölkerung begeistert durchgeführt wurde. Ausser realitätsferne Parolen, gab es keine rationale Erklärung für den Hass auf die Juden.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Di 16. Sep 2014, 11:10 hat geschrieben:
warum willst Du arabische Unternehmen in Israel boykottieren?
was haben die mit der israelischen Politik zu tun?
Ach Gottchen .... Was haben die normalen Russen mit Putin zu tun???
Na gut, die könnten wenigstens theoretisch ihre Obrigkeit abwählen, das können die israelischen Araber in "ihrem" Staat natürlich nicht ...
Boykott trifft immer auch Unschuldige, trotzdem noch besser als Krieg.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Gutmensch » Di 16. Sep 2014, 11:15 hat geschrieben:

Kein Boykott Aufrufer kann schlüssig erklären, warum er den jüdischen Staat und alle Menschen, die dort leben, so sehr hasst, dass er alle Produkte, die von Israel kommen, boykottieren möchte. Der Hass auf Israel ist antisemitisch, sofern rationale Erklärungen für den Hass ausbleiben. Die gleiche Irrationalität liegt beim Boykott jüdischer Geschäfte vor, wie sie um 1933 von der breiten deutschen Bevölkerung begeistert durchgeführt wurde. Ausser realitätsferne Parolen, gab es keine rationale Erklärung für den Hass auf die Juden.
Du solltest mal anfangen, Israel als GANZ NORMALEN Staat zu betrachten.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 10:15 hat geschrieben:
Ach Gottchen .... Was haben die normalen Russen mit Putin zu tun???
Na gut, die könnten wenigstens theoretisch ihre Obrigkeit abwählen, das können die israelischen Araber in "ihrem" Staat natürlich nicht ...
Boykott trifft immer auch Unschuldige, trotzdem noch besser als Krieg.
:rolleyes:

haben Die denn kein Stimmrecht bei den Wahlen in ihrem Land?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 10:17 hat geschrieben:
Du solltest mal anfangen, Israel als GANZ NORMALEN Staat zu betrachten.
Israel ist kein normaler Staat, denn alle Juden haben dort ein Recht Staatsbuerger zu werden
das gibt es nur in Israel
ist Ihnen das nicht bekannt?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von HugoBettauer »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 10:17 hat geschrieben:
Du solltest mal anfangen, Israel als GANZ NORMALEN Staat zu betrachten.
Das würde sowohl blinden Doppelstandards der einen als auch der anderen viel Boden entziehen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Di 16. Sep 2014, 11:18 hat geschrieben: :rolleyes:

haben Die denn kein Stimmrecht bei den Wahlen in ihrem Land?
Aber doch, natürlich.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 11:15 hat geschrieben: Boykott trifft immer auch Unschuldige, trotzdem noch besser als Krieg.
Warum windest du dich eigentlich immer vor Antworten?

Du weißt doch ganz genau, dass die "Boykott Israel"-Befürworter damit ausschließlich Produkte von jüdischen Unternehmen meinen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Di 16. Sep 2014, 11:15 hat geschrieben:
Ach Gottchen .... Was haben die normalen Russen mit Putin zu tun???
Na gut, die könnten wenigstens theoretisch ihre Obrigkeit abwählen, das können die israelischen Araber in "ihrem" Staat natürlich nicht ...
Boykott trifft immer auch Unschuldige, trotzdem noch besser als Krieg.
Russland destabilisiert die Ukraine, sendet Soldaten und Kriegsmaterial und er hat völkerrechtswidrig ohne dass ein Krieg vorlag die Krim eingenommen und in die russische Föderation einverleibt.

Israel wurde und wird von den Palästinensern und Arabern mit dem Ziel der Vernichtung angegriffen. Aus diesen Kriegen resultierten Grenzverschiebungen, die teils von Israel zurück gegeben wurden, wenn die arabischen Staaten zu Frieden bereit waren (Ägypten, Jordanien). Dass Israel sich gegen Angriffe wehrt, ist legitim. Daher ist dein Vergleich mit Putin bewusst irreführend.
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