von Grimm » Mi 6. Aug 2014, 14:02 hat geschrieben:
Also, wer hat jetzt wen "bestochen"?
Ecclestone: Ich gebe Bayern 100 Millionen, dann werde ich nicht verurteilt.
Oder:
Bayern: Du zahlst 100 Millionen, oder du gehst in den Knast.

Kohl mußte 350.000,- zahlen um einer möglichen Verurteilung zu entgehen.
Der Vorwurf man käme bei einem solchen "Deal" ungestraft davon, ist Quatsch. So etwas ist durchaus im gegenseitigem Interesse.
Jahrelange Juristereien werden unterbunden und man bringt es schnell vom Tisch.
Das Wichtigste dabei, und nur unter dieser Voraussetzung ist so ein "Handel" möglich, die Höhe einer solchen Zahlung darf nicht wesentlich unter der Summe liegen, zu der ein Angeklagter verurteilt worden wäre, hätte man den Prozeß bis zu einem Urteil fortgesetzt.
(Nachzulesen in der Begründung der Einstellung im Kohl Prozeß.)
...und glaubt Jemand ernsthaft Ecclestone wäre billig davongekommen?
Eine mögliche Freiheitsstrafe wäre allein auf Grund seines hohen Alters zur Bewährung ausgesetzt worden. Eine Geldstrafe in Höhe von hundert Millionen Euro?
Möglich immerhin aber völlig unwahrscheinlich.
Ecclestone hätte wahrscheinlich den Instanzenweg so lange strapaziert, bis allein durch die Inflationswirkung die Strafe sich halbiert hätte und viele von uns den Ausgang des Prozesses gar nicht mehr mitgekriegt hätten.
In diesem Sinne ist es eine gute Lösung.
Wenn man dann noch die öffentliche Bemerkung des Richters, " eine Verurteilung E. wegen Bestechung sei wahrscheinlich nur sehr schwer zu erreichen gewesen," bedenkt, kann man nur schwer verstehen warum E. sich auf diesen, für ihn finanziell beschissenen Deal, eingelassen hat.