@DarkLightbringer
...nicht zu vergessen der Schattenkrieg in den Bereichen Geheimdienste, Spezialoperationen und Drohnen. Außerdem klammert Obama die "Kerninteressen" der USA (und der Verbündeten?) von dieser Zurückhaltung aus.
Wenn keine unmittelbare Gefahr für die nationale Sicherheit der USA zu erwarten ist, dann NUR noch mit den Verbündeten. Das beendet die Politik der Neocons, Interventionen in unterschiedlichen temporären Bündnissen zu führen. Ein Teil der Probleme in der Ukraine sind darauf zurück zu führen, das Bush die Nato mit seinen Instrumentalisierungsversuchen geschwächt hat und dazu noch Europa spalten wollte und die Nato zu einer weltweiten Interventionstruppe zu machen. Idiot.
Jetzt fehlen den Natostaaten schwere Verbände zur klassischen Landesverteidigung, die Bedenken der Osteuropäer wurden nicht mehr ernst genommen, diese wiederum zogen in den Irak. Die Nato stand lange am Hindukush, wo sie nichts gewinnen kann. Da sollen sich mal schön Russland, Indien und der Iran drum streiten. Zum Glück hat der Vertragsbruch Putins Europa vor Augen geführt, das die Sicherheit Europas nicht am Hindukush beginnt, sondern bereits an den Ostgrenzen der EU. Was man noch an schnellen Eingreiftruppen vor Ort hat, schien auf Putin wie eine Einladung zu wirken, auf Soft-Power mit einem militärischen Überfall zu reagieren. In ein paar Monaten werden dann auch noch die letzten Verstanden haben, das es eine neue Bedrohungslage gibt.
Sofern die Zahlen noch gelten, die vor einiger Zeit zu lesen waren, wird noch in 2014 mit einem Kapitalabzug von 100 Mrd. Dollar aus Russland gerechnet sowie mit einer drastisch fallenden Wachstumsprognose von ca. 1,7 auf 0,2 %. Und das schon bei eher symbolischen Sanktiönchen? Warten wir mal ab, wie du schon sagst, man wird dann sehen, ob das irgendwie wirkt.
Die nur symbolischen Sanktionen haben Russland bereits schwer getroffen, denn hinter ihnen steht ein weltweiter Vertrauensverlust und es wurden bereits mehr als 100 mrd $ abgezogen seit Januar. Aus Russland fließen seit längerem Gelder ab, die russischen Oligarchen wissen selbst, wie unsicher ihr Kapital in Russland ist, das lag so bei 25 mrd $ pro Jahr. Ohne Gemeinschaftsprojekte mit großen internationalen Ölkonzernen ist Russland nicht fähig, die Rohstoffförderung nur auf dem derzeitigen Niveau zu halten, denn die Quellen bei schwer erschließbaren Quellen führen die westlichen Ölförderer technologisch, auch beim Fracking, wo Russland einsteigen muss, will es nicht zurück fallen. Selbst der größte Rohstoffkonzern Gazprom schafft es nicht ohne chinesische Kofinanzierung die Pipeline nach China nebst Erschließung einiger neuer Gasfelder zu finanzieren, weil es vom internationalen Kapitalmarkt keine günstigen Kredite mehr bekommt - der Preis: Die Pipeline wird in China enden und nicht wie ursprünglich gefordert auch andere SO-Asiatische Volkswirtschaften versorgen. Dazu ist der russische Haushalt auf einem Ölpreis von 110$ kalkuliert. Sollte die von vielen naiven Antiwestlern herbei gewünschte Wirtschaftskrise im Westen kommen, bricht Russlands Haushalt sofort zusammen und das in einer Situation, wo 50% der Alltagsgüter inzwischen importiert und über Rohstoffexporte bezahlt werden. Das sehe ich als den eigentlichen Grund, warum Russland zögert, in die Ukraine ein zu fallen, geschweige denn, die Gaslieferungen an Europa außer für kürzere taktische Spielchen zu stoppen. Putin hat das russische Militär modernisiert und spielt Großmacht, aber das ökonomische Fundament ist unglaublich schwach, nicht mit China oder der EU vergleichbar, er muss hier sehr aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen, denn nur innerhalb der russischen Propaganda wird der Bruch des Budapester Memorandums als Bagatelle betrachtet und Russland als finanziell Solide dargestellt.