Der „Gutmensch“, den kein Mensch bisher wirklich wissenschaftlich seriös definieren konnte (weil es den gar nicht gibt

) scheint dem Hörensagen einer besonderen Spezies anzugehören, der es binnen kürzester Zeit gelungen ist, verpönt und denunziert zu werden. Trotz bester Absichten im Sinne der zugleich vorgehalten Unterstellungen Ihrer Gegner?
Ein Trugbild jener, die ein solches Scheinbild dieser Art gezeichnet haben und für Ihre Häme und für Ihr Feindbild benötigen, soziales Handeln und gutes Tun an den Nächsten als negativ zu verwerfen. Bemerkenswert daran ist, dass das auch vielfach solche Propagandisten sind, die das Etikett "christlich" am Revers tragen, oder auch, die sich den christlich orientierten Parteien nahe fühlen oder gar Mitglieder sind. Freilich stehen mir unter diesem Aspekt wahre Christen weit näher. Die Ihren Glauben noch nicht verhunzt und zu einer beliebigen Pappe haben werden lassen. So kann man auch sie nicht in eine Schublade tun; im Gegenteil.
Doch ist es schon auch bemerkenswert, wie weit solche Werturteile auch unter manchen selbsternannten „Christen“, die diesem Anspruch nicht einmal annähernd entsprechen, in dieser Hinsicht nicht gerecht werden.
Was mich extrem an diesem aufgebauschten und auch begrifflich konstruierten Thema „Gutmensch“ nervt, ist die Entwicklung dieser nebulösen gegen alle oder wen auch immer undefinierbare Spezies.., als jeden weiteren Tag irgendein Vollpfosten eine neue, vermeintlich widerliche Eigenart des Gutmenschen ausgemacht zu haben glaubt, um diese dann sogleich an den Pranger stellen zu müssen glaubt. Nicht er, noch andere die ihn bestätigen aufgrund seiner Hetze aber könnten exakt differenzieren, wer damit in diesen Korb gehört. Ja, bestimmte Personen würden sie aus eigenem Umfeld sicherlich bezeichnen können, und auch aus ihren vor-verurteilenden Maßstäben heraus einige im öffentlichen Leben stehende Menschen. Aber welche Seriosität könnten solche subjektiven Meinungen darstellen?
Wahllos, beliebig, meist trivial und banal. Ausdruck dummer Einfältigkeit subjektiver Perspektive in oftmals hochgradiger Absicht der Selektion des selbst als „fremd“ Erkannten? Billiges Plagiat einer Manipulation durch übel-schreibende Populisten oder Redner auf öffentlicher Bühne. So geben sich selbst den Anspruch, Motive und Absichten und damit das Verhalten Andersdenkender voraussagen zu können, was völlig fehl gehen müsse. Denn Interaktion bedeutet auch immer den Wandel des Umdenkens und des immer-wieder-neu-kennenlernen-Prozesses.
Doch darüber, über all das, wird seitens der Kategorie-und Schubladen-Denker nicht weiter nachgedacht. Man steigt auf den Sockel und ruft den Kampf gegen das Übel aus.
Nun stellt sich schlussendlich doch für jeden neutral bleibenden Außenstehenden mit einigem Abstand zu all dem die alles entscheidende Frage, wer nun sind wirklich die wahren Übeltäter? Diejenigen, die es grundsätzlich gut meinen mit all ihren Mitmenschen, ganz gleich woher sie stammen, welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe, welcher Religionsangehörigkeit oder was auch immer sie sind?
Oder doch vielmehr und weit naheliegender diejenigen, die zumachen, dichtmachen wollen, die auch noch mehr als das wollen, nämlich dass auch der Staat „zumachen“ soll?
Sind das die wahren „Schlechtmenschen“? Oder wäre auch diese Spezies eine bleibende Mär übelster und dummer Propaganda, einem entgegengesetzten Populismus erwachsen, dessen Schlagwort, Etikett und Unbestimmbarkeit ebenso wie dessen Vorreiter „Gutmensch“ einst zum Unwort eines zukünftigen Jahres gekürt werden würde und müsste?