Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
Benutzeravatar
Kopernikus
Beiträge: 16597
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 14:22
user title: Bazinga!

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Kopernikus »

Magnes » Fr 7. Mär 2014, 17:06 hat geschrieben:Eine illegale Besatzung ist ohne Gewalt gegen die Zivilbevölkerung (ihr nennt das Terrorismus) nicht möglich.
Für dich ist sowas demzufolge kein Terrorismus: http://en.wikipedia.org/wiki/Caf%C3%A9_Hillel_bombing

Interessant. :s
Zuletzt geändert von Kopernikus am Freitag 7. März 2014, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Kopernikus » Sa 8. Mär 2014, 05:54 hat geschrieben: Für dich ist sowas demzufolge kein Terrorismus: http://en.wikipedia.org/wiki/Caf%C3%A9_Hillel_bombing

Interessant. :s
Nur mal so aus Neugier: Wie macht man aus "Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ist Terrorismus" die Aussage "ein gewalttätiger Anschlag auf Zivilisten ist kein Terrorismus"?

Würde mich mal interessieren...
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 23:33 hat geschrieben: Nur mal so aus Neugier: Wie macht man aus "Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ist Terrorismus" die Aussage "ein gewalttätiger Anschlag auf Zivilisten ist kein Terrorismus"?

Würde mich mal interessieren...
Das ist relativ einfach, Homie. Wenn die Israelis ein militärisches Ziel bekämpfen, so ist das legal. Schießen die Araber auf israelisches Zivilgebiet so ist das Terrorismus und Kriegsverbrechen.

Merke " Anschläge von Arabern auf Zivilisten sind grundsätzlich Terrorismus und Kriegsverbrechen, weil die Intention die Tötung von Zivilisten ist". Greift Israel ein militärisches Ziel an, von dem gewalttägige militärische Handlungen gegen Zivilisten ausgehen, so ist das legal, auch wenn Zivilisten anwesend sind. Die Anwesenheit von Zivilisten verhindert nicht die Zerschlagung militärischer Ziele, respektive wird das von internationalem Recht untersagt.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Sa 8. Mär 2014, 08:40 hat geschrieben: Das ist relativ einfach, Homie. Wenn die Israelis ein militärisches Ziel bekämpfen, so ist das legal. Schießen die Araber auf israelisches Zivilgebiet so ist das Terrorismus und Kriegsverbrechen.

Merke " Anschläge von Arabern auf Zivilisten sind grundsätzlich Terrorismus und Kriegsverbrechen, weil die Intention die Tötung von Zivilisten ist". Greift Israel ein militärisches Ziel an, von dem gewalttägige militärische Handlungen gegen Zivilisten ausgehen, so ist das legal, auch wenn Zivilisten anwesend sind. Die Anwesenheit von Zivilisten verhindert nicht die Zerschlagung militärischer Ziele, respektive wird das von internationalem Recht untersagt.
Dank, aber das ist keine Antwort auf meine Frage, die btw auch an Kopernikus gerichtet war.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 23:10 hat geschrieben:Antisemitische Kritik ist die obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss.
Sofern es sich wirklich um "obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse, Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss" handelt, kann man durchaus von Antisemitismus sprechen.
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 23:56 hat geschrieben: Dank, aber das ist keine Antwort auf meine Frage, die btw auch an Kopernikus gerichtet war.
Wir sind hier in einem Forum, Homie. Wenn du keine Antworten willst, darfst du keine Fragen stellen, so einfach kann das Leben sein. Im Übrigen ist es eine Antwort auf deine Frage, allerdings eine, die dir nicht gefällt. Es ist nun mal so, dass die Hamas Terrorismus betreibt und predigt und die Israelis Landesverteidigung.
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 00:00 hat geschrieben: Sofern es sich wirklich um "obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse, Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss" handelt, kann man durchaus von Antisemitismus sprechen.
Danke für ihr offenes Outing. Jetzt kann man Sie tatsächlich als das bezeichnen, was Sie tatsächlich sind. :D
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Sa 8. Mär 2014, 09:01 hat geschrieben: Wir sind hier in einem Forum, Homie. Wenn du keine Antworten willst, darfst du keine Fragen stellen, so einfach kann das Leben sein. Im Übrigen ist es eine Antwort auf deine Frage, allerdings eine, die dir nicht gefällt. Es ist nun mal so, dass die Hamas Terrorismus betreibt und predigt und die Israelis Landesverteidigung.
Die Frage war erstens nicht an Sie gerichtet und zweitens ging es um etwas ganz anderes. Danke. Bis später.
Zuletzt geändert von bennyh am Samstag 8. März 2014, 01:41, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

[quote="bennyh » Sa 8. Mär 2014, 00:00
Sofern es sich wirklich um "obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse, Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss" handelt, kann man durchaus von Antisemitismus sprechen.[/quote]

Genau solch einen obsessiven Charakter weist deine Verhaltensweise hier im Forum meiner Meinung nach auf. Und zu diesem Schluss bin ich nicht erst heute gekommen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 23:10 hat geschrieben:

Trugschluss. Die Kritik richtet sich gegen die Mehrheitseinstellung des jüdischen Volkes in Israel und deren gewählte, politischen Vertreter in der Regierung.
Das sehe ich anders. Eine an bestimmte Handlungen einer Regierung gerichtete Kritik richtet sich nicht gegen das Staatsvolk, selbst wenn die Regierung durch das Staatsvolk demokratisch legitimiert wurde. Nur mal so als Beispiel: Im Jahre 2003 haben die USA bekanntermaßen den Irak angegriffen und unter anderem die spanische und britische Armee mitgeschleppt. Die überwältigende Mehrheit der Briten und so gut wie alle Spanier (90%, wenn ich mich recht erinnere) waren gegen einen Militäreinsatz im Irak. Wenn ich zu dem Zeitpunkt die britische und spanische Regierung für die Entscheidung, sich am Irakkrieg zu beteiligen, kritisiert habe, dann kann ich logischerweise nicht das spanische und britische Volk gemeint haben. (Tatsächlich waren meines Wissens sogar nur etwa 30-40% der US-Amerikaner für einen Krieg, also könnte man dasselbe Argument auch auf die USA anwenden, aber belassen wir es mal bei UK und Spanien.)
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 09:42 hat geschrieben:[quote="bennyh » Sa 8. Mär 2014, 00:00
Sofern es sich wirklich um "obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse, Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss" handelt, kann man durchaus von Antisemitismus sprechen.
Genau solch einen obsessiven Charakter weist deine Verhaltensweise hier im Forum meiner Meinung nach auf. Und zu diesem Schluss bin ich nicht erst heute gekommen.[/quote]
Dann zeigen Sie mir irgendwelche NS-Vergleiche, die ich angestellt hätte, einseitige Schuldzuweisungen und Ausblendungen aller Aggressionen, gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss. Ich bin gespannt.
Daylight

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Daylight »

Solange es hierzulande und auch in anderen Ländern Neo-Nazis und Rechtspopulisten in antisemtischer Richtung gibt, wird der „Judenhass“ von solchen Deppen leider wohl immer noch überleben. Soviel man dagegen tun kann, z. B auch das von der Länderkammer beantragte Verbot der NPD, sollte man dahingehend auch tun und anstreben.

Und dennoch, solange es anderseits eine übergestülpte Käseglocke geben soll, infolgedessen wir jeweils israelische, zeitlich-begrenzte Regierungspolitik nicht einmal mehr in einem angemessen Maß kritisieren dürfen sollen, zugleich Positionen einer gemäßigten Opposition der Knesset nicht befürworten dürfen sollen…, verkommt und bleibt diese Sache letztlich zu einer üblen verlogenen Kiste.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 8. März 2014, 01:39, insgesamt 1-mal geändert.
Marla

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Marla »

Also Kernbestandteile eines antizionistischen Antisemitismus sind u.A:

Das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen.

Die Anwendung doppelter Standards, indem man von Israel ein Verhalten fordert, das von keinem anderen demokratischen Staat erwartet und verlangt wird.

Das Verwenden von Symbolen und Bildern, die mit traditionellem Antisemitismus in Verbindung stehen (z.B. der Vorwurf des Christusmordes oder die Ritualmordlegende), um Israel oder die Israelis zu beschreiben.

Vergleiche der aktuellen israelischen Politik mit der Politik der Nationalsozialisten.

Das Bestreben, alle Juden kollektiv für Handlungen des Staates Israel verantwortlich zu machen....
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

pikant » Fr 7. Mär 2014, 18:13 hat geschrieben:@Magnes

Danke, aber Ihre Argumentation ist nichts neues - so argumentieren alle, die mit dem Staate Israel nichts anfangen koennen.
So argumentieren auch diejenigen, die sich mit ernsthaft mit Antisemitismus beschäftigen statt Israel vor Kritik schützen zu wollen, z.B. Brian Klug.
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

Kopernikus » Fr 7. Mär 2014, 20:54 hat geschrieben: Für dich ist sowas demzufolge kein Terrorismus: http://en.wikipedia.org/wiki/Caf%C3%A9_Hillel_bombing
Nein, für mich ist Besatzung auch Terrorismus.
Interessant. :s
Nein, eine von dir als rhetorische Frage verkleidete Unterstellung.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 01:30 hat geschrieben: Dann zeigen Sie mir irgendwelche NS-Vergleiche, die ich angestellt hätte, einseitige Schuldzuweisungen und Ausblendungen aller Aggressionen, gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss. Ich bin gespannt.
Ich kann dir gerne zeigen, ab wann ich von deiner antisemitischen und zutiefst vorurteilsbeladenen Grundhaltung überzeugt war:

Das war zu dem Zeitpunkt, an dem Du überhaupt nicht einsehen konntest, warum denn die Hamas undemokratisch ist, obwohl dir klar war, dass ihr Ziel die Errichtung eines islamischen Gottesstaates ist...

Beispiele:
bennyh » Do 11. Apr 2013, 16:31 hat geschrieben:Das Argument der Wahlen 2006 spricht eher für die Legitimität von Hamas und gegen die von Fatah im Westjordanland, da Hamas demokratisch gewählt wurde. Irgendwie ist mir nicht schlüssig, warum dieses Argument Hamas als undemokratisch disqualifiziert.
bennyh » Do 11. Apr 2013, 22:56 hat geschrieben:Wenn das so selbstverständlich ist, was du sagst, also dass Hamas nicht demokratisch ist, sollte es doch eigentlich haufenweise Argumente geben, die deine Aussage unterstützen. Bis auf "die wollen einen Gottesstaat errichten", habe ich bisher aber noch nichts vernommen.
....du aber auf der anderen Seite Israel in mehreren Diskussionen die Existenz als Demokratie absprichst, weil für dich Demokratie eine Frage des Prinzips ist.
bennyh » Di 10. Dez 2013, 10:30 hat geschrieben:Dann ist es eine Ethnokratie im demokratischen Gewand. Wahlrecht für alle hin oder her.
Wenn wir über deine Thesen einzeln gesprochen hätten, würde ich vermutlich einfach nur die Nase rümpfen. Aber beide Seiten zusammen, ergeben einen so derart offensichtlichen Doppelstandard, der für mich keinen Zweifel daran lässt, dass du die Ebene der sachlichen Auseinandersetzung längst verlassen hast und du deine subjektive Realität längst in Richtung deiner Wunschvorstellungen verschoben hast.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 00:00 hat geschrieben: Sofern es sich wirklich um "obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse, Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss" handelt, kann man durchaus von Antisemitismus sprechen.
Nein. Das hat alles nichts mit Hass gegen Juden als solche zu tun, sondern mit dem Kritik, Ablehnung oder sogar Hass auf das, was Palästinenser von jüdischer Seite angetan wird. Das mag obsessiv, verdammend, einseitig schuldzuweisend, unangebracht und auch ausblendend sein.

Aber das ist auf proisraelischer Seite nicht anders.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 19:11 hat geschrieben: Ich kann dir gerne zeigen, ab wann ich von deiner antisemitischen und zutiefst vorurteilsbeladenen Grundhaltung überzeugt war:

Das war zu dem Zeitpunkt, an dem Du überhaupt nicht einsehen konntest, warum denn die Hamas undemokratisch ist, obwohl dir klar war, dass ihr Ziel die Errichtung eines islamischen Gottesstaates ist...

Beispiele:
....du aber auf der anderen Seite Israel in mehreren Diskussionen die Existenz als Demokratie absprichst, weil für dich Demokratie eine Frage des Prinzips ist.
Wenn wir über deine Thesen einzeln gesprochen hätten, würde ich vermutlich einfach nur die Nase rümpfen. Aber beide Seiten zusammen, ergeben einen so derart offensichtlichen Doppelstandard, der für mich keinen Zweifel daran lässt, dass du die Ebene der sachlichen Auseinandersetzung längst verlassen hast und du deine subjektive Realität längst in Richtung deiner Wunschvorstellungen verschoben hast.
Das ist nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage. Alles, was Sie hier tun, ist Aussagen aus alten Threads aus dem Kontext zu reißen, um es so darzustellen, als hielte ich Hamas für demokratisch, Israel aber nicht. Abgesehen davon, dass es sich hier um verkürzende und aus dem Kontext gerissene, aka irreführende Zitate handelt, sehe ich hier lediglich den Versuch, das Thema zu wechseln, um meiner Frage auszuweichen.

Die Frage war: Zeigen Sie mir bitte NS-Vergleiche, die ich angestellt hätte, einseitige Schuldzuweisungen und Ausblendungen aller Aggressionen, gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss.
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Marla » Sa 8. Mär 2014, 08:34 hat geschrieben:Also Kernbestandteile eines antizionistischen Antisemitismus sind u.A:

Das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen.

Die Anwendung doppelter Standards, indem man von Israel ein Verhalten fordert, das von keinem anderen demokratischen Staat erwartet und verlangt wird.

Das Verwenden von Symbolen und Bildern, die mit traditionellem Antisemitismus in Verbindung stehen (z.B. der Vorwurf des Christusmordes oder die Ritualmordlegende), um Israel oder die Israelis zu beschreiben.

Vergleiche der aktuellen israelischen Politik mit der Politik der Nationalsozialisten.

Das Bestreben, alle Juden kollektiv für Handlungen des Staates Israel verantwortlich zu machen....
Besser hätte man Israelkritiker nicht beschreiben können. :thumbup:
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 10:26 hat geschrieben:Das ist nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage.
Doch ist es. Es geht um deine einseitige, obsessive Sichtweise und ich habe dir gezeigt, ab welchem Zeitpunkt ich von dieser überzeugt war.
Alles, was Sie hier tun, ist Aussagen aus alten Threads aus dem Kontext zu reißen, um es so darzustellen, als hielte ich Hamas für demokratisch, Israel aber nicht.
Ich habe jeweils Quellen angegeben, so dass der Kontext nachzulesen ist. Dass es sich um ältere Beiträge handelt, liegt daran, dass ich dir den Zeitpunkt zeigen wollte, als ich gemerkt habe, wie du hier argumentierst.

Wer auf der einen Seite (wenn es um Israel geht) Demokratie für ein Prinzip hält und bestimmte Dinge mit einer Demokratie für unvereinbar hält und sich auf der anderen Seite ernsthaft fragt, was denn an der Hamas undemokratisch wäre, weist ein extrem ambivalentes Verhältnis zur Begrifflichkeit der Demokratie auf.

Von einem NS-Vergleich habe ich nichts geschrieben. Es ging mir um deine verschrobene und äußerst einseitige Sichtweise sowie deine Doppelstandards.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ToughDaddy »

Wolverine » Sa 8. Mär 2014, 10:28 hat geschrieben: Besser hätte man Israelkritiker nicht beschreiben können. :thumbup:
Besser kannst Deine unterirdische Hetzerei nicht aufzeigen. Hast Du ein Glück, dass MG-42 Dich beschützt.
Zuletzt geändert von ToughDaddy am Samstag 8. März 2014, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 10:26 hat geschrieben: Das ist nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage. Alles, was Sie hier tun, ist Aussagen aus alten Threads aus dem Kontext zu reißen, um es so darzustellen, als hielte ich Hamas für demokratisch, Israel aber nicht. Abgesehen davon, dass es sich hier um verkürzende und aus dem Kontext gerissene, aka irreführende Zitate handelt, sehe ich hier lediglich den Versuch, das Thema zu wechseln, um meiner Frage auszuweichen.

Die Frage war: Zeigen Sie mir bitte NS-Vergleiche, die ich angestellt hätte, einseitige Schuldzuweisungen und Ausblendungen aller Aggressionen, gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss.

die Hamas sind Terroristen, haben mit Demokratie nichts am Hut und unterdruecken Frauen auf das Uebelste - die duerfen noch nicht mal Sport betreiben....
gut, dass Liegestuhl hier aufgezeigt hat, wie Sie ticken....

Setzen Sie sich mit Pikant dafuer ein, dass die verantwortlichen Leute der Hamas endlich zur Rechenschaft gezogen werden und nicht weiter Schwule in den Knast werfen ua.... und Verraeter aufhaengen oder erschiessen - und natuerlich sind die Hamas Leute Antisemiten, das ist unbestreitbar so.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 19:49 hat geschrieben: Doch ist es. Es geht um deine einseitige, obsessive Sichtweise und ich habe dir gezeigt, ab welchem Zeitpunkt ich von dieser überzeugt war. Ich habe jeweils Quellen angegeben, so dass der Kontext nachzulesen ist. Dass es sich um ältere Beiträge handelt, liegt daran, dass ich dir den Zeitpunkt zeigen wollte, als ich gemerkt habe, wie du hier argumentierst.

Wer auf der einen Seite (wenn es um Israel geht) Demokratie für ein Prinzip hält und bestimmte Dinge mit einer Demokratie für unvereinbar hält und sich auf der anderen Seite ernsthaft fragt, was denn an der Hamas undemokratisch wäre, weist ein extrem ambivalentes Verhältnis zur Begrifflichkeit der Demokratie auf.

Von einem NS-Vergleich habe ich nichts geschrieben. Es ging mir um deine verschrobene und äußerst einseitige Sichtweise sowie deine Doppelstandards.
Es ist natürlich Ihr Recht, über mich zu denken, was Sie wollen. (Ist ja nicht so, dass es mich herzlich interessieren würde.)
Und wissen Sie was: Ich bleibe bei dem, was ich geschrieben habe.
1. Hamas ist eine in freien Parlamentswahlen im Jahre 2006 demokratisch legitimierte Partei. Ob Sie und ich Hamas mögen oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. So funktioniert nunmal Demokratie. Mursi war auch ein demokratisch legitimierter Präsident (ganz im Gegensatz zur Al-Sisi Regierung, über die sich heute komischerweise niemand beschwert) und die Ideologie seiner Partei (nochmal: ob man sie mag oder nicht) war auch nicht anders als die von Hamas.
2. Zitat ich: Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Die Herrschaft einer bestimmten Ethnie resp. Religion nennt sich Ethnokratie resp. Theokratie. Die explizite Herrschaft und Vormachtstellung einer bestimmten Ethnie resp. Religion über eine oder mehrere andere Ethnie(n) resp. Religion(en), die ihre Legitimität einzig aus der demografischen Mehrheit ableitet, nennt sich Ethnokratie resp. Theokratie im demokratischen Gewand.

Wenn Ihnen das reicht, um mich als Antisemit zu beschimpfen, bitte. Es zeigt mir eigentlich nur, dass Sie eben jene "niedrigen Standards" an den Tag legen, wenn es darum geht, die Antisemitismuskeule zu schwingen, die einerseits eine sachliche Diskussion regelmäßig in ein Kaspertheater verwandeln und zweitens zur Inflation des Antisemitismusbegriffes beitragen, die für echte Antisemiten ein "Gottesgeschenk" ist. In diesem Sinne: Bravo!
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

pikant » Sa 8. Mär 2014, 19:58 hat geschrieben: Setzen Sie sich mit Pikant dafuer ein, dass die verantwortlichen Leute der Hamas endlich zur Rechenschaft gezogen werden und nicht weiter Schwule in den Knast werfen ua.... und Verraeter aufhaengen oder erschiessen - und natuerlich sind die Hamas Leute Antisemiten, das ist unbestreitbar so.
Jo, dann setze ich mich mal dafür ein. Wo soll ich unterschreiben?
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 11:08 hat geschrieben: 1. Hamas ist eine in freien Parlamentswahlen im Jahre 2006 demokratisch legitimierte Partei. Ob Sie und ich Hamas mögen oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. So funktioniert nunmal Demokratie.
Also ist in diesem Fall die Hamas demokratisch, weil sie in freien Wahlen gewählt wurde? Wenn es um Israel geht, ist Demokratie deiner Meinung nach aber ein Prinzip und bestimmte Sachen sind nicht mit ihr vereinbar. Die Hamas unterdrückt die Menschen im Gazastreifen und nimmt ihnen elementare Menschenrechte (insbesondere Jugendlichen und Frauen). Sie wollen einen islamischen Gottesstaat gründen und halten nach ihrem Selbstverständnis nichts von Demokratie. Diese Sachen scheinen für dich aber trotzdem mit Demokratie vereinbar, denn ansonsten frage ich mich, warum du solche Zweifel an dem undemokratischen Charakter der Hamas hast:
bennyh » Do 11. Apr 2013, 22:56 hat geschrieben: Wenn das so selbstverständlich ist, was du sagst, also dass Hamas nicht demokratisch ist, sollte es doch eigentlich haufenweise Argumente geben, die deine Aussage unterstützen. Bis auf "die wollen einen Gottesstaat errichten", habe ich bisher aber noch nichts vernommen.
Sorry, aber du demonstrierst hier Doppelstandards, die einfach zu offenkundig sind.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

Hetze
Zuletzt geändert von MG-42 am Sonntag 9. März 2014, 00:55, insgesamt 1-mal geändert.
Marla

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Marla »

Heieieieiei, dann eben nochmal:

Kritik unterscheidet sich ganz grundsätzlich von einer rein affektiven Hingabe an eine Emotion, also eine unreflektierte und nicht an den Maßgaben der Rationalität gemessene Einschätzung, die sich für Fakten nicht interessiert, sondern die eigene Weltsicht über jede Form von Faktizität stellt. Diese findet sich in der Unaufklärbarkeit des Antisemitismus, der nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Widersprüchlichkeit — etwa in der antisemitischen Phantasie, Juden seien sowohl für Liberalismus wie Sozialismus verantwortlich — geglaubt wird :eek:

(Vgl auch Wolfgang Frindte: Inszenierter Antisemitismus. Eine Streitschrift)
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 20:16 hat geschrieben: Also ist in diesem Fall die Hamas demokratisch, weil sie in freien Wahlen gewählt wurde? Wenn es um Israel geht, ist Demokratie deiner Meinung nach aber ein Prinzip und bestimmte Sachen sind nicht mit ihr vereinbar.
Ich habe nicht geschrieben, dass die Ideologie von Hamas unbedingt Demokratie im Sinne von Herrschaft des Volkes ist. Ich habe geschrieben, sie sei eine demokratisch legitmierte Partei, da sie in freien Parlamentswahlen als Sieger hervorgegangen ist.
Ich würde auch nicht schreiben, dass jene Parteien, die explizit in Stein meißeln wollen, dass Israel der Staat der Juden und nicht der Staat der israelischen Staatsbürger ist, undemokratisch sind. Ihre Visionen beinhalten die formelle Negierung eines demokratischen Prinzips. Ist bei Hamas auch nicht anders.

Aber kleine Unterschiede und Differenzierungen interessieren Sie wahrscheinlich sowieso nicht. Es geht Ihnen lediglich darum, Usern, die Sie nicht mögen, da Sie nicht für jedes Verbrechen am palästinensischen Volk sofort mit einer Ausrede bereit stehen, Dinge in den Mund zu legen, um ihnen daraus einen vermeintlichen Strick drehen zu können. Wie gesagt: Ist nicht so, dass es mich sonderlich interessieren würde, was Sie oder Ihre Neocon-Freunde über mich denken.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 11:31 hat geschrieben: Ich habe nicht geschrieben, dass die Ideologie von Hamas unbedingt Demokratie im Sinne von Herrschaft des Volkes ist. Ich habe geschrieben, sie sei eine demokratisch legitmierte Partei, da sie in freien Parlamentswahlen als Sieger hervorgegangen ist.
Das ist nicht richtig, benny! Es ging auch darum, ob die Hamas eine demokratische Partei wäre:
Liegestuhl » Do 11. Apr 2013, 19:59 hat geschrieben: Hamas gewinnt die Wahlen, Fatah lässt sie nicht regieren, es kommt zum Bürgerkrieg, Hamas gewinnt, Hamas regiert. Hamas und Fatah einigen sich und schließen Frieden. Warum folgt daraus, dass Hamas eine undemokratische Partei ist?
Darauf schrieb ich:
Liegestuhl » Do 11. Apr 2013, 19:59 hat geschrieben:Wenn du meinst, dass die Hamas demokratisch ist, dann ist das dein Problem. Es spricht jedoch nicht unbedingt für dich. Dass man hier überhaupt jemanden Argumente dafür liefern muss, dass die Hamas nicht viel von Demokratie hält, ist schon absurd genug. Da reicht es eigentlich, einfach mal die Augen aufzumachen.
und du antwortest:
bennyh » Do 11. Apr 2013, 22:56 hat geschrieben: Wenn das so selbstverständlich ist, was du sagst, also dass Hamas nicht demokratisch ist, sollte es doch eigentlich haufenweise Argumente geben, die deine Aussage unterstützen. Bis auf "die wollen einen Gottesstaat errichten", habe ich bisher aber noch nichts vernommen.
Das ist alles nachzulesen, benny!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Magnes » Sa 8. Mär 2014, 05:18 hat geschrieben:Wie ich bereits sagte. Es gibt keine rationale Definition, sondern nur eine proisraelische Wunschliste. Diesmal ist es die vom Israelapologeten Kenneth Stern, die aber auf Druck, aber dafür auch nur einschränken in eine irrelevante Arbeitsdefinition eingeflossen war. In dieser heißt es, dass dies Beispiele sein könnten, aber unter Berücksichtigung des Gesamtkontextes. Wo werden hier Juden an sich diffamiert? Sicherlich ist Juden ein Selbstbestimmungsrecht abzustreiten, nur weil sie Juden sind antisemitisch. Aber aus dem Recht auf Selbstbestimmung ergibt sich noch lange nicht ein Recht auf Sezession.

Und zu behaupten, dass Israel ein rassistischer Staat ist, ist keine Ablehnung des Selbstbestimmungsrechtes der Juden, sondern die Behauptung, dass Israel das Selbstbestimmungsrecht der Nichtjuden ablehnt, einschränkt oder jüdischen Interessen unterordnet. Z.B. auch im Fall der Flüchtlinge, die Israel schon rein aus demographischen Gründen vertrieben und entstaatlicht hält, WEIL sie nicht jüdisch sind. Wo werden hier Juden an sich diffamiert? Wie oft versucht Israel seine Schandtaten hinter dem (traditionellen) Antisemitismusvorwurf zu vertecken? Z.B. beim Angriff auf die Mavi Marmara oder im Fall seines Hauptforensikers, der bei mehr als 100 Leichen Organe stahl und verkauft?

Mit Sicherheits stellt es Antisemitismus dar, Juden an sich deswegen zu diffamieren, aber es gibt nicht nur unter Nichtjuden Verbrecher, sondern auch unter Juden. Wo werden hier Juden an sich diffamiert?

Das machen sogar israelische Juden, wenn sie die Regierung angreifen. Darüber hinaus gibt es Verbrechen, die nicht auschließlich vom Nationalsozialismus begangen wurden. Z.B. Gebietserwerb durch Krig, Besiedlung von besetzten Gebieten, kollektive Bestrafung der besetzten Bevölkerung, Vertreibung und Denationalisierung von Bürgern, die eine anderen ethnischen oder religiösen Hintergrund haben, etc. Es gibt wirklich niemanden, der behauptet, dass Israel jedes Verbrechen und im gleichen Ausmaß begeht, dass die Nazis begangen haben. Und es ist sogar nachvollziehbar, dass aufgrund des Bekanntheitsgrades der Verbrechen der Nazis eher solche Vergleiche kommuniziert werden, als andere.
Aber genau das passiert mit dem falschen Antisemitismusvorwurf. Der impliziert doch, dass nicht Israel, sondern Juden an sich diffamiert werden. Diejenigen, die den Antisemitismuvorwurf im Fall der Israelkritik anwenden gehören demzufolge zu den größten Antisemitsmusverbreitern.
... bestens formuliert, Magnes. Gleichwohl, es wird beim Adressaten nicht ankommen ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Marla

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Marla »

"... bestens formuliert, Magnes. Gleichwohl, es wird beim Adressaten nicht ankommen ...."

Erstens : Naja...

Zweitens: Stimmt, zurechtgeschusterete Verteidigung...

;)
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Marla » Sa 8. Mär 2014, 05:28 hat geschrieben:Heieieieiei, dann eben nochmal:

Kritik unterscheidet sich ganz grundsätzlich von einer rein affektiven Hingabe an eine Emotion, also eine unreflektierte und nicht an den Maßgaben der Rationalität gemessene Einschätzung, die sich für Fakten nicht interessiert, sondern die eigene Weltsicht über jede Form von Faktizität stellt. Diese findet sich in der Unaufklärbarkeit des Antisemitismus, der nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Widersprüchlichkeit — etwa in der antisemitischen Phantasie, Juden seien sowohl für Liberalismus wie Sozialismus verantwortlich — geglaubt wird :eek:

(Vgl auch Wolfgang Frindte: Inszenierter Antisemitismus. Eine Streitschrift)
.... hoppla, so schell q.e.d. ...

Übrigens ist diese persönliche Definition selbstredend auch die Definition von Philosemitismus.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ToughDaddy »

ThorsHamar » Sa 8. Mär 2014, 11:49 hat geschrieben: .... hoppla, so schell q.e.d. ...

Übrigens ist diese persönliche Definition selbstredend auch die Definition von Philosemitismus.
1. Den gibt es nicht.
2. Würde es ihn geben, wäre es eine Beleidigung.
Daylight

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Daylight »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 10:49 hat geschrieben: Doch ist es. Es geht um deine einseitige, obsessive Sichtweise und ich habe dir gezeigt, ab welchem Zeitpunkt ich von dieser überzeugt war. Ich habe jeweils Quellen angegeben, so dass der Kontext nachzulesen ist. Dass es sich um ältere Beiträge handelt, liegt daran, dass ich dir den Zeitpunkt zeigen wollte, als ich gemerkt habe, wie du hier argumentierst.

Wer auf der einen Seite (wenn es um Israel geht) Demokratie für ein Prinzip hält und bestimmte Dinge mit einer Demokratie für unvereinbar hält und sich auf der anderen Seite ernsthaft fragt, was denn an der Hamas undemokratisch wäre, weist ein extrem ambivalentes Verhältnis zur Begrifflichkeit der Demokratie auf.

Von einem NS-Vergleich habe ich nichts geschrieben. Es ging mir um deine verschrobene und äußerst einseitige Sichtweise sowie deine Doppelstandards.
Die Hamas als eine demokratische Organisation zu bezeichnen, ist in der Tat lächerlich. Eine Organisation, die zum einen das Existenzrecht Israels nicht anerkennt, die "Protokolle der Weisen von Zion" als wahr und andererseits den Holocaust als Geschichtsfälschung des Zionismus bezeichnet und "die Juden" für die Fränzösische Revolution, die Weltkriege, den Kommunismus und Kolonialismus verantwortlich macht, ist sehr, sehr weit entfernt von Demokratie.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 20:45 hat geschrieben: Das ist nicht richtig, benny! Es ging auch darum, ob die Hamas eine demokratische Partei wäre:
Darauf schrieb ich:
und du antwortest:
Das ist alles nachzulesen, benny!
Wie gesagt, vermeintlichen Strick drehen und so. Hamas ist eine demokratische Partei im Sinne des parlamentarischen Prozesses mit stellenweise potentiell undemokratischen Visionen. Ist bei den entsprechenden Parteien, die Israel zum Staat der Juden und nicht der Israelis deklarieren wollen, auch nicht anders. Wenn ich damit in Ihren Augen ein Antisemit bin, bitte.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Marla » Sa 8. Mär 2014, 05:48 hat geschrieben:"... bestens formuliert, Magnes. Gleichwohl, es wird beim Adressaten nicht ankommen ...."

Erstens : Naja...

Zweitens: Stimmt, zurechtgeschusterete Verteidigung...

;)
Schon die abfällige Bemerkung "zusammengeschustert" ist keine Werbung für Deine Disskussionskultur.
Der Terminus "Verteidigung" zeigt dann auch gleich den Grund der Diffamierung.
Aber was soll's ...... :cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Daylight

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Daylight »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 11:51 hat geschrieben: Wie gesagt, vermeintlichen Strick drehen und so. Hamas ist eine demokratische Partei im Sinne des parlamentarischen Prozesses mit stellenweise potentiell undemokratischen Visionen. Ist bei den entsprechenden Parteien, die Israel zum Staat der Juden und nicht der Israelis deklarieren wollen, auch nicht anders. Wenn ich damit in Ihren Augen ein Antisemit bin, bitte.
Nein, so kann man da keine falschen "Brücken" drüber bauen. Die Hamas als Organisation ist alles andere als demokratisch, es existiert keine Zwischenlösung zwischen Terrorismus und Demokratie. Man kann ja auch nicht sagen, wenn alle Wähler zur Gewalt bereit sind und alle gleich wählen, sind sie Demokraten. Das wäre absurd.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 8. März 2014, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

Wolverine » Sa 8. Mär 2014, 10:28 hat geschrieben: Besser hätte man Israelkritiker nicht beschreiben können. :thumbup:
Sagt derjenige, der nicht einmal Palästina als Staat oder Palästineser als Volk anerkennt und ihnen damit implizit das Recht auf Selbstbestimmung abstreitet. Soviel zu doppelten Standards, Delegitimierung und Diffamierung. Wer könnte mit deinem Rassismus mithalten, außer Antisemiten? :D
Es ist nun mal so, dass die Hamas Terrorismus betreibt und predigt und die Israelis Landesverteidigung.
Dazu der israelische Völkerechtler Dinstein:

"From the standpoint of LOIAC [Law of International Armed Conflict], there is no genuine difference between a premeditated attack against civilians (or civilian objects) and a reckless disregard of the principle of distinction: they are equally forbidden."

Und dazu gehört auch der Einsatz von Munition (Artillerie, Bomben, Raketen), die aufgrund ihres Wirkungsradius eben nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten unterscheidet. Folgte man deiner Argumentation, so hätte Israel sogar das Recht, im Rahmen der "Landesverteidigung" sogar Atombomben auf den Gazastreifen abzuwerfen.

Und wo der Terrorismus der Hamas aufhört, da fängt der israelische Terrorismus erst an. Es ist gar nicht möglich für Israel, seine Besatzung und Belagerung aufrecht zu halten, ohne die pal. Zivilbevölkerung kollektiv zu terrorisieren. Dazu gehören nicht nur unnötige Tötungen von Zivilisten (Farmer, Fischer, Demonstranten), bei denen der Einsatz scharfer Munition und die Tötung nicht letzte und unvermeidbare Maßnahme waren. Dazu gehören auch Häuser- und Brunnendemolierungen oder die Unterstützung von terrorisierenden Siedlern, wenn diese die Lebensgrundlagen der Palästinenser zerstören. Dazu gehören auch die nächtlichen Entfüherungen und gelegentlich auch Folter palästinensischer Kinder, die lieber ein falsches Geständnis abliefern, um ihren Aufenhalt in israelischer Haft zu verkürzen, als langfristig auf einen Militärprozess zu warten, der sie dann doch verurteilt. Ich könnte hier die Liste endlos fortsetzen, aber das ist ja alles auch nicht neu.
Zuletzt geändert von Magnes am Samstag 8. März 2014, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Daylight »

Zur Erinnerung, was Demokratie - kurz gefasst - bedeutet:

"Typische Merkmale einer Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, die Respektierung politischer Opposition, Verfassungsmäßigkeit, Schutz der Grundrechte (bzw. nur den Staatsbürgern vorbehaltenen Bürgerrechten) und Achtung der Menschenrechte." [Wiki]
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Daylight » Sa 8. Mär 2014, 20:55 hat geschrieben:Nein, so kann man da keine falschen "Brücken" drüber bauen. Die Hamas als Organisation ist alles andere als demokratisch, es existiert keine Zwischenlösung zwischen Terrorismus und Demokratie. Man kann ja auch nicht sagen, wenn alle Wähler zur Gewalt bereit sind und alle gleich wählen, sind sie Demokraten. Das wäre absurd.
Wenn alle Wähler eine Partei wählen, die zur Gewalt bereit ist, ist sie dennoch eine demokratisch legitimierte Partei und demokratisch im Sinne des parlamentarischen Prozesses. George Bush ist frei gewählt worden und hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt, dem hunderttausende Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Trotzdem sind die amerikanischen Wähler "Demokraten" und die republikanische Partei ist eine demokratische Partei.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 12:01 hat geschrieben: Wenn alle Wähler eine Partei wählen, die zur Gewalt bereit ist, ist sie dennoch eine demokratisch legitimierte Partei und demokratisch im Sinne des parlamentarischen Prozesses. George Bush ist frei gewählt worden und hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt, dem hunderttausende Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Trotzdem sind die amerikanischen Wähler "Demokraten" und die republikanische Partei ist eine demokratische Partei.
so sind fast alle schlimmen Diktatoren und Massenmoerder an die Macht gekommen
danach finden dann keine Wahlen mehr statt - hat auch die Hamas so uebernommten
Zuletzt geändert von pikant am Samstag 8. März 2014, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 11:51 hat geschrieben:Hamas ist eine demokratische Partei im Sinne des parlamentarischen Prozesses mit stellenweise potentiell undemokratischen Visionen.
Nein. Das ist sie nicht. Eine demokratische Partei im Sinne eines parlamentarischen Prozesses könnte man demokratisch abwählen. Da die Hamas aber selber von ihrem Selbstverständnis her, überhaupt nichts von Demokratie hält, ist nicht davon auszugehen, dass sie sich selber auf demokratischem Wege abwählen lässt. Deine Versuche, die Hamas als demokratische Partei darstellen zu wollen, sind einfach nur kläglich.
Ist bei den entsprechenden Parteien, die Israel zum Staat der Juden und nicht der Israelis deklarieren wollen, auch nicht anders. Wenn ich damit in Ihren Augen ein Antisemit bin, bitte.
Heul hier nicht rum! Ich habe genau beschrieben, was ich meinte:
Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 10:11 hat geschrieben:Wenn wir über deine Thesen einzeln gesprochen hätten, würde ich vermutlich einfach nur die Nase rümpfen. Aber beide Seiten zusammen, ergeben einen so derart offensichtlichen Doppelstandard, der für mich keinen Zweifel daran lässt, dass du die Ebene der sachlichen Auseinandersetzung längst verlassen hast und du deine subjektive Realität längst in Richtung deiner Wunschvorstellungen verschoben hast.
Die Hamas als demokratische Partei zu bezeichnen, ist vielleicht einfach nur dumm. Die Hamas aber als demokratische Partei zu bezeichnen, während man Israel diesen Status abspricht, ist böswillig und zeugt von einer verschrobenen Reallität.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Daylight

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Daylight »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 12:01 hat geschrieben: Wenn alle Wähler eine Partei wählen, die zur Gewalt bereit ist, ist sie dennoch eine demokratisch legitimierte Partei und demokratisch im Sinne des parlamentarischen Prozesses. George Bush ist frei gewählt worden und hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt, dem hunderttausende Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Trotzdem sind die amerikanischen Wähler "Demokraten" und die republikanische Partei ist eine demokratische Partei.
Eine Demokratie besitzt Opposition, Staatsrecht, Gewaltenteilung und achtet die Menschenrechte. All das trifft auf die Hamas nicht zu.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Sa 8. Mär 2014, 21:07 hat geschrieben: Nein. Das ist sie nicht. Eine demokratische Partei im Sinne eines parlamentarischen Prozesses könnte man demokratisch abwählen. Da die Hamas aber selber von ihrem Selbstverständnis her, überhaupt nichts von Demokratie hält, ist nicht davon auszugehen, dass sie sich selber auf demokratischem Wege abwählen lässt.
Ach wirklich? Woher wollen Sie das denn so genau wissen, ob man Hamas abwählen könnte, wenn es einen geordneten parlamentarisch-demokratischen Prozess in Palästina gäbe? Haben Sie ein Portal in ein Paralleluniversum, in dem das Wahlergebnis der "freiesten Wahlen in der arabischen Welt, die es jemals gab" von 2006 anerkannt wurde? "Es ist nicht davon auszugehen" ist also Ihr Argument. Ist ja sehr solide.
Marla

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Marla »

Schon die abfällige Bemerkung "zusammengeschustert" ist keine Werbung für Deine Disskussionskultur.
Der Terminus "Verteidigung" zeigt dann auch gleich den Grund der Diffamierung.
Aber was soll's ...... :cool:



______________

Aha :rolleyes:
Benutzeravatar
Chajm
Beiträge: 2687
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 13:27
Wohnort: Tel Aviv

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Das ist das "Demokratieverständnis" der Hamas:
"Hamas erklärte nun: Man werde gegen jeden vorgehen, der sich im Gazastreifen mit der Vorbereitung von Wahlen befasse."
http://www.sueddeutsche.de/politik/naho ... a-1.128821
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Daylight » Sa 8. Mär 2014, 21:08 hat geschrieben: Eine Demokratie besitzt Opposition, Staatsrecht, Gewaltenteilung und achtet die Menschenrechte. All das trifft auf die Hamas nicht zu.
Was Sie beschreiben, sind die demokratischen Strukturen eines Staates. Hamas ist eine politische Partei. Kann man schlecht miteinander in einen Topf werfen. Ja, Palästina ist zurzeit keine Entität mit parlamentarisch-demokratischen Strukturen (da die letzten Wahlen 2006 stattfanden). Das kann man aber nicht alles Hamas in die Schuhe schieben. Die PA, der bekanntermaßen mehrheitlich Fatah angehört, hat seit 2006 keine Wahlen mehr durchgeführt.
Auch kann man davon ausgehen, dass die Besatzung gewisse Auswirkungen auf die innerpalästinensischen politischen Vorgänge hat. Habe ich mich mit letzter Aussage eigentlich wieder zuweit aus dem Fenster gelehnt? :D Bin ich jetzt mal wieder ein Antisemit?
Zuletzt geändert von bennyh am Samstag 8. März 2014, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Magnes
Beiträge: 1585
Registriert: Donnerstag 20. Februar 2014, 14:36
user title: Piscis primum a capite foetet

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

Daylight » Sa 8. Mär 2014, 11:51 hat geschrieben:Die Hamas als eine demokratische Organisation zu bezeichnen, ist in der Tat lächerlich. Eine Organisation, die zum einen das Existenzrecht Israels nicht anerkennt, die "Protokolle der Weisen von Zion" als wahr und andererseits den Holocaust als Geschichtsfälschung des Zionismus bezeichnet und "die Juden" für die Fränzösische Revolution, die Weltkriege, den Kommunismus und Kolonialismus verantwortlich macht, ist sehr, sehr weit entfernt von Demokratie.
Das sind alles keine Kriterien für das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Demokratie.

Darüber hinaus ist eine solche Analyse der Hamas auch nicht zeitgemäß:
"As the researchers Bruno Guigue (1) and Khaled Hroub (2) have often pointed out, this analysis of Hamas policy is based only on its charter, published in August 1988.

Hroub has analysed in detail three key documents published by Hamas since the charter: its autumn 2005 election manifesto, Change and Reform; its March 2006 draft programme for a government of national unity; and the government programme presented by the Palestinian prime minister, Ismail Haniyeh, to the new parliament on 27 March 2006. Hroub points out that Hamas is now a different organisation from the Hamas that took shape at the beginning of the first intifada in December 1987. [bitte weiterlesen hinsichtlich Demokratie]"
http://mondediplo.com/2007/01/05hamas

Ich möchte hier die Hamas sicherlich nicht schönreden, aber ein differenzierter Ansatz ist realitätsnäher.
Daylight hat geschrieben:Zur Erinnerung, was Demokratie - kurz gefasst - bedeutet:

"Typische Merkmale einer Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, die Respektierung politischer Opposition, Verfassungsmäßigkeit, Schutz der Grundrechte (bzw. nur den Staatsbürgern vorbehaltenen Bürgerrechten) und Achtung der Menschenrechte." [Wiki]
Die Hamas ist kein Staat, aber demnach ist Israel auch keine Demokratie.

Mehrheitsprinzip und Menschenrechte: Israel hält alleine schon aus demographischne Gründen Menschen aufgrund ihres Glaubens und Herkunft vertrieben und entstaatlicht.
Verfassungsmäßigkeit: Welche Verfassung? Israel hat ein paar lächerliche "Basic Laws".
Schutz der Grundrechte: Welche Grundrechte? Israel diskriminiert in 50 Gesetzen gegen Palästinenser und zählt nichjüdische Bürger nicht einmal zur Nation Israels.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Marla » Sa 8. Mär 2014, 06:14 hat geschrieben:Schon die abfällige Bemerkung "zusammengeschustert" ist keine Werbung für Deine Disskussionskultur.
Der Terminus "Verteidigung" zeigt dann auch gleich den Grund der Diffamierung.
Aber was soll's ...... :cool:



______________

Aha :rolleyes:
Ja, Du hättest ja auf die Bemerkungen eingehen können, welche zur Diskussion standen.
Zum Beispiel diese Stelle, ich zitiere aus dem Beitrag von Magnes, erklärt doch eindeutig, um was es dem Autoren, wie übrigens auch mir, geht :

"Und zu behaupten, dass Israel ein rassistischer Staat ist, ist keine Ablehnung des Selbstbestimmungsrechtes der Juden, sondern die Behauptung, dass Israel das Selbstbestimmungsrecht der Nichtjuden ablehnt, einschränkt oder jüdischen Interessen unterordnet. Z.B. auch im Fall der Flüchtlinge, die Israel schon rein aus demographischen Gründen vertrieben und entstaatlicht hält, WEIL sie nicht jüdisch sind."

Das ist doch idiotensicher formuliert. Sag doch mal was Konkretes dazu.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Samstag 8. März 2014, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43866
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Sa 8. Mär 2014, 12:17 hat geschrieben: Was Sie beschreiben, sind die demokratischen Strukturen eines Staates. Hamas ist eine politische Partei. Kann man schlecht miteinander in einen Topf werfen.
Du behauptest aber, dass die Hamas eine demokratische Partei ist. Und das ist sie weder nach innen noch außen noch nach ihrem eigenen Selbstverständnis.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Antworten