http://www.spiegel.de/panorama/justiz/n ... 29586.html
In der Anklageschrift heißt der Getötete noch "Yunus" Turgut. Tatsächlich war aber der zwei Jahre ältere Mehmet umgebracht worden. "Können Sie etwas zu den Belastungen sagen, denen die Angehörigen des Opfers ausgesetzt waren?", fragt der Senatsvorsitzende Manfred Götzl einen weiteren Zeugen aus der Rostocker Kriminalpolizei. "Wir haben, da das Motiv für die Tat nicht klar war, Ermittlungen zum Opfer betrieben. Das ist üblich", antwortet der Zeuge. Es habe Hinweise auf organisierte Kriminalität gegeben wie Geldwäsche und möglicherweise Drogendelikte. "Die Ermittlungen in diese Richtung überwogen."
Tatsächlich hatten die Brüder Yunus und Mehmet Turgut bei den deutschen Behörden durch den Tausch ihrer Identitäten Verwirrung gestiftet. Yunus, der wahrscheinlich Mehmet war, fiel seit 1994 mehrfach auf, weil seine Asylanträge jeweils negativ beschieden wurden. Er war abgeschoben worden. Trotzdem erschien er immer wieder in Deutschland und hielt sich hier illegal auf. An dem Kebab-Grill in Rostock, wo er zuletzt als Bedienung arbeitete, kannte man Mehmet Turgut als "Hassan". Der Besitzer des Imbisses sagt zwar, Mehmet sei nur sein "Gast" gewesen. Aber das muss er wohl, um nicht Ärger mit den Behörden zu bekommen.
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Auf dem Grabstein in der Türkei jedenfalls steht "Yunus", obwohl Mehmet dort begraben liegt.
Ich hoffe die Behörden wissen wirklich wer da getötet worden ist...