Luther
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- Platon
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Luther
Am heutigen Reformationstag zeigt das öffentliche Fernsehen diverse Beiträge über Luther
Der Film von 2003 aus deutsch-amerikanischer Co-Produktion wird an folgenden Terminen gesendet:
Heute:
11.20 MDR
20:15 HR
Morgen
4:55 MDR
23:10 BR
Ich werde mir diesen Film ansehen.
Der Film von 2003 aus deutsch-amerikanischer Co-Produktion wird an folgenden Terminen gesendet:
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Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Luther
Bei dem herrlichen Weter lohnt auch ein Besuch in Wittenberg.
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Re: Luther
Da gehe ich doch lieber mal beim Tetzel-Haus in Pirna vorbei...K.Pok hat geschrieben:Bei dem herrlichen Weter lohnt auch ein Besuch in Wittenberg.
Denn der Ablaßhandel ist doch sehr in Mode,
Die Menschen wollen nicht wirklich auf ihr sündhaftes Leben verzichten, wollen aber ein ruhiges Gewissen haben, wenn es um Hunger in der Welt, Prostitution, Kindsmißbrauch, Umweltverschmutzung, Ressourcenvergeudung, industrielle Tierquälerei etc. geht.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Luther
Ich finde den Film übrigens Scheisse. Viel zu klischeebehaftet.
Ausser natürlich Alfred Molina in der Rolle von Tetzel. Ein grandioser Schauspieler!
Ausser natürlich Alfred Molina in der Rolle von Tetzel. Ein grandioser Schauspieler!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Luther
ich fand die "studiozeit" gestern im deutschlandfunk interessant
Fundsache Luther
Die neuesten Erkenntnissen über den evangelischen Reformator
Der Vater ein einfacher Bergmann, die Mutter gebückt unter der Last des Bündels Brennholz, das sie nach Hause schleppt - so beschreibt Martin Luther nach der Überlieferung in einigen seiner Tischreden sein Elternhaus. Und so wurde es auch über Jahrhunderte immer wieder kolportiert, auch wenn einige Wissenschaftler nicht so recht an den Aufstieg aus einfachsten Verhältnissen, an dem fast adelsgemäß geführten Haushalt und den quasi aus dem Nichts entstandenen intellektuellen Leistungen des Reformators glauben mochten.
Recht hatten sie, sagen jetzt die Archäologen. Auch in einigen anderen Punkten bedarf das gängige Lutherbild einer Korrektur. Ergaben Ausgrabungen am Geburtshaus des Reformators doch einige Überraschungen. Auch der Klosterturm in Wittenberg wurde gefunden, wo Luther seine Thesen ausbrütete
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... ks/867045/
ein kurzer abriß über ergebnisse der luther-archäologie -forschung, die seine biographie in einem anderen licht erscheinen lassen, als sie überliefert ist (zumindest auch mir selbst, der luther im evangelischen religionsunterricht vermittelt bekam). luther war nicht sohn eines armen bergmanns, sondern des großbürgers und hüttenherren im namen des landesfürsten hans luder. es ist interessant, darüber zu spekulieren, inwiefern luthers großbürgerliches selbstverständnis sich etwa in seiner haltung zu den sozialen problemen seiner zeit, z.b. bauernkriegen, ausdrückt
Fundsache Luther
Die neuesten Erkenntnissen über den evangelischen Reformator
Der Vater ein einfacher Bergmann, die Mutter gebückt unter der Last des Bündels Brennholz, das sie nach Hause schleppt - so beschreibt Martin Luther nach der Überlieferung in einigen seiner Tischreden sein Elternhaus. Und so wurde es auch über Jahrhunderte immer wieder kolportiert, auch wenn einige Wissenschaftler nicht so recht an den Aufstieg aus einfachsten Verhältnissen, an dem fast adelsgemäß geführten Haushalt und den quasi aus dem Nichts entstandenen intellektuellen Leistungen des Reformators glauben mochten.
Recht hatten sie, sagen jetzt die Archäologen. Auch in einigen anderen Punkten bedarf das gängige Lutherbild einer Korrektur. Ergaben Ausgrabungen am Geburtshaus des Reformators doch einige Überraschungen. Auch der Klosterturm in Wittenberg wurde gefunden, wo Luther seine Thesen ausbrütete
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... ks/867045/
ein kurzer abriß über ergebnisse der luther-archäologie -forschung, die seine biographie in einem anderen licht erscheinen lassen, als sie überliefert ist (zumindest auch mir selbst, der luther im evangelischen religionsunterricht vermittelt bekam). luther war nicht sohn eines armen bergmanns, sondern des großbürgers und hüttenherren im namen des landesfürsten hans luder. es ist interessant, darüber zu spekulieren, inwiefern luthers großbürgerliches selbstverständnis sich etwa in seiner haltung zu den sozialen problemen seiner zeit, z.b. bauernkriegen, ausdrückt
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Re: Luther
petronius hat geschrieben:ich fand die "studiozeit" gestern im deutschlandfunk interessant
Fundsache Luther
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Der Vater ein einfacher Bergmann, die Mutter gebückt unter der Last des Bündels Brennholz, das sie nach Hause schleppt - so beschreibt Martin Luther nach der Überlieferung in einigen seiner Tischreden sein Elternhaus. Und so wurde es auch über Jahrhunderte immer wieder kolportiert, auch wenn einige Wissenschaftler nicht so recht an den Aufstieg aus einfachsten Verhältnissen, an dem fast adelsgemäß geführten Haushalt und den quasi aus dem Nichts entstandenen intellektuellen Leistungen des Reformators glauben mochten.
Recht hatten sie, sagen jetzt die Archäologen. Auch in einigen anderen Punkten bedarf das gängige Lutherbild einer Korrektur. Ergaben Ausgrabungen am Geburtshaus des Reformators doch einige Überraschungen. Auch der Klosterturm in Wittenberg wurde gefunden, wo Luther seine Thesen ausbrütete
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ein kurzer abriß über ergebnisse der luther-archäologie -forschung, die seine biographie in einem anderen licht erscheinen lassen, als sie überliefert ist (zumindest auch mir selbst, der luther im evangelischen religionsunterricht vermittelt bekam). luther war nicht sohn eines armen bergmanns, sondern des großbürgers und hüttenherren im namen des landesfürsten hans luder. es ist interessant, darüber zu spekulieren, inwiefern luthers großbürgerliches selbstverständnis sich etwa in seiner haltung zu den sozialen problemen seiner zeit, z.b. bauernkriegen, ausdrückt
Eine einfache Frage: Was ändert irgendeine archäologische Fundsache an der Tatsache, was Luther nicht für die christliche Religion, sondern aus seinem Anspruch heraus sowohl für die deutsche Sprache, als auch als Wegbereiter der Aufklärung getan hat?
Antwort: Nichts. Vermeintlicher Sensationsjournalismus, der am Ende keine wirkliche Aussage hat.
"Wenn Sie Idioten treffen wollen, gehen Sie nach Norwegen!" (Thorkild Hansen, 1978)
Fresse halten und lesen!
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Re: Luther
Platon hat geschrieben:Am heutigen Reformationstag zeigt das öffentliche Fernsehen diverse Beiträge über Luther
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Du weißt sicherlich meine Involvierung in dieses Thema und ich kann nur sagen, daß ich für diejenigen, die des Latein nicht mächtig sind, dringend empfiehle, Kurt Alands "Luther Deutsch" zu lesen". Ja. Alle Bände.
Der Film ist nett, aber komplett zusammenhangloser Dreck. (Dr. Eck, für die Insider

Zuletzt geändert von Arkanai am Donnerstag 4. Dezember 2008, 02:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Luther
wie kommst du auf die imho schwachsinnige idee, archäologisch funde sollten daran etwas ändern?Arkanai hat geschrieben:
Eine einfache Frage: Was ändert irgendeine archäologische Fundsache an der Tatsache, was Luther nicht für die christliche Religion, sondern aus seinem Anspruch heraus sowohl für die deutsche Sprache, als auch als Wegbereiter der Aufklärung getan hat?
sie haben damit schlicht nichts zu tun
ich möchte mal wetten, daß du den beitrag nicht gehört hast und also hier ein (vor)urteil abgibst über etwas, wovon du keine ahnung hastArkanai hat geschrieben: Antwort: Nichts. Vermeintlicher Sensationsjournalismus, der am Ende keine wirkliche Aussage hat
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Re: Luther
Platon hat geschrieben:Am heutigen Reformationstag zeigt das öffentliche Fernsehen diverse Beiträge über Luther
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Habe den Film leider noch nicht sehen können, obwohl Ustinov in seiner letzten Rolle zu sehen ist. Heute abend habe ich leider keine Zeit und die anderen Sendetermine sind der letzte Dreck. Sind die für Arbeitslose gedacht? :ill:
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Re: Luther
Was Anderes habe ich behauptet?petronius hat geschrieben:wie kommst du auf die imho schwachsinnige idee, archäologisch funde sollten daran etwas ändern?
sie haben damit schlicht nichts zu tun
Da hast du völlig recht, weil der Link für mich nicht funzt. Es ist nur leider ausgesprochen schwierig, daß Luther gerne als Feindbild einer ganzen Riege von Leuten benutzt wird. Ich würde mich sehr freuen, einen funktionablen Link zu der Sendung zu bekommen.ich möchte mal wetten, daß du den beitrag nicht gehört hast und also hier ein (vor)urteil abgibst über etwas, wovon du keine ahnung hast
KKthx

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Re: Luther
das ist kein podcast. da hättest du schon radio hören müssenArkanai hat geschrieben:
Was Anderes habe ich behauptet?
Da hast du völlig recht, weil der Link für mich nicht funzt. Es ist nur leider ausgesprochen schwierig, daß Luther gerne als Feindbild einer ganzen Riege von Leuten benutzt wird. Ich würde mich sehr freuen, einen funktionablen Link zu der Sendung zu bekommen.
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Re: Luther
Für sowas bin ich zur Zeit einfach zu überarbeitet. Kannst du das für einen Realitätsbehinderten, wie ich gerade einer bin, vielleicht in einem Link zusammenfassen? :twisted:petronius hat geschrieben:
das ist kein podcast. da hättest du schon radio hören müssen
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Re: Luther
es gibt nix zu verlinken, das war eine radiosendung. du weißt schon: diese komischen wellen, die das für eine zeitlang von antenne zu antenne fliegen, keine bits und bytes auf einem speichermedium...Arkanai hat geschrieben:
Für sowas bin ich zur Zeit einfach zu überarbeitet. Kannst du das für einen Realitätsbehinderten, wie ich gerade einer bin, vielleicht in einem Link zusammenfassen? :twisted:

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Re: Luther
*naufschubs*
Schreiben wir zur Zeit nicht das Luther-Jahr?
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Re: Luther
Nein, aber der 31. Oktober 2017 ist in "Niedersachsen" gesetzlicher Feiertag. Ich habe mir den 30. Oktober, ein Montag, bereits eintragen lassen. Prima Brückentag.Lomond » Mo 10. Jun 2013, 17:30 hat geschrieben:*naufschubs*
Schreiben wir zur Zeit nicht das Luther-Jahr?
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Re: Luther
Wer besucht denn schon Wittenberg? So gut wie Niemand. Da gibt es keine Leuchtreklame da gibt es so gut wie gar nichts.K.Pok » Fr 31. Okt 2008, 12:34 hat geschrieben:Bei dem herrlichen Weter lohnt auch ein Besuch in Wittenberg.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Luther
Wann ist denn dann das Luther-Jahr?Liegestuhl » Mo 10. Jun 2013, 19:03 hat geschrieben:
Nein, aber der 31. Oktober 2017 ist in "Niedersachsen" gesetzlicher Feiertag. Ich habe mir den 30. Oktober, ein Montag, bereits eintragen lassen. Prima Brückentag.
War das schon - oder kommt das noch?
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Re: Luther
Am 31. Oktober wird vor allem Halloween gefeiert, nicht dieser Dr. Martin Luther.Liegestuhl » Mo 10. Jun 2013, 19:03 hat geschrieben:
der 31. Oktober

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Re: Luther
Im Land der Trollbärchen mag das so sein,Lomond » Mo 10. Jun 2013, 20:11 hat geschrieben: Am 31. Oktober wird vor allem Halloween gefeiert, nicht dieser Dr. Martin Luther.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Luther
Den Film über Luther fand ich gut, ein interessanter Mensch war das. Ein gutes Vorbild für die Christen ist Luther. Ich würde gerne mehr darüber wissen was er so gesagt hat. Einige Zitate von ihm sind super, eins über Türken und eins über Juden kenne ich und die sind toll die Zitate...
Re: Luther
Aha?Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 20:09 hat geschrieben:Den Film über Luther fand ich gut, ein interessanter Mensch war das. Ein gutes Vorbild für die Christen ist Luther. Ich würde gerne mehr darüber wissen was er so gesagt hat. Einige Zitate von ihm sind super, eins über Türken und eins über Juden kenne ich und die sind toll die Zitate...
Welches Zitat über Juden denn so?
Re: Luther
Ich kann es nicht Wort für Wort auswendig aber ungefähr weiss ich was er gesagt hat, das hatte ich mal in einem anderen Forum gelesen. Das möchte ich aber hier nicht schreiben...
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Re: Luther
Du meinst vermutlich die Kennzeichnungspflicht von Produkten aus jüdischen Siedlungen im Westjordanland.Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 21:30 hat geschrieben: Ich kann es nicht Wort für Wort auswendig aber ungefähr weiss ich was er gesagt hat, das hatte ich mal in einem anderen Forum gelesen. Das möchte ich aber hier nicht schreiben...
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Luther
Warum nicht ?Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 20:30 hat geschrieben:
Ich kann es nicht Wort für Wort auswendig aber ungefähr weiss ich was er gesagt hat, das hatte ich mal in einem anderen Forum gelesen. Das möchte ich aber hier nicht schreiben...
Hat er Pipi in der Hose ?
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Re: Luther
http://www.projektwerkstatt.de/religion ... itate.html
"Darum wisse Du, lieber Christ, und Zweifel nichts dran, dass Du, nähest nach dem Teufel, keinen bittern, giftigern, heftigern Feind habest, denn einen rechten Juden, der mit Ernst ein Jude sein will."
(Luther: Handbuch der Judenfrage, S. 182)
"Wenn ein Dieb zehn Gülden stiehlet, so muß er henken; raubet er auf der Straßen, so ist der Kopf verloren. Aber ein Jüde, wenn er zehn Tunne Goldes stiehlet und raubet durch seinen Wucher, so ist er lieber denn Gott selbs."
(Luther: Von den Jüden und ihren Lügen. Erlanger Ausg. Bd. 32. S. 244)
sowas?"Ich will meinen treuen Rat geben.
Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich..
Zum andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre. Denn sie treiben eben dasselbige darin, was sie in ihren Schulen treiben ..."
(Luther: Handbuch der Judenfrage, S. 233-238)
Re: Luther
Und warum mag er das nicht zitieren ?Matthias Pochmann » Mo 10. Jun 2013, 20:34 hat geschrieben:
http://www.projektwerkstatt.de/religion ... itate.html
sowas?
Die Suren seines Lügenbuches sind z.T. bzgl. Ungläubiger mindestens genauso verwerflich.
Re: Luther
Okay ich sage es. Der Spruch von Luther den ich gelesen habe ging ungefähr so wie "DIE MENSCHHEIT IST SCHON LÄNGST VERLOREN DENN DER TEUFEL HAT DEN JUDEN GEBOREN". Ungefähr so ging der Spruch glaube ich...
Re: Luther
Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 22:38 hat geschrieben:Okay ich sage es. Der Spruch von Luther den ich gelesen habe ging ungefähr so wie "DIE MENSCHHEIT IST SCHON LÄNGST VERLOREN DENN DER TEUFEL HAT DEN JUDEN GEBOREN". Ungefähr so ging der Spruch glaube ich...

belastend nervig doof der Typ.
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Re: Luther
Mich erschrecken Luthers Sprüche aber schonSir Porthos » Mo 10. Jun 2013, 21:38 hat geschrieben:
Und warum mag er das nicht zitieren ?
Die Suren seines Lügenbuches sind z.T. bzgl. Ungläubiger mindestens genauso verwerflich.
... Das entzog sich bisher meiner Kenntnis
Re: Luther
Aha, sowas gefällt Dir also gut.Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 21:38 hat geschrieben:Okay ich sage es. Der Spruch von Luther den ich gelesen habe ging ungefähr so wie "DIE MENSCHHEIT IST SCHON LÄNGST VERLOREN DENN DER TEUFEL HAT DEN JUDEN GEBOREN". Ungefähr so ging der Spruch glaube ich...
... und Türken magst Du auch nicht?

Re: Luther
Ja das gefällt mir aber gegen Türken habe ich nichts, nur gegen den türkischen Terrorstaat. Und du?Bukowski » Mo 10. Jun 2013, 23:34 hat geschrieben: Aha, sowas gefällt Dir also gut.
... und Türken magst Du auch nicht?
Re: Luther
endlich ein unverfälschtes Gemüt.Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 22:40 hat geschrieben:
Ja das gefällt mir aber gegen Türken habe ich nichts, nur gegen den türkischen Terrorstaat. Und du?
Ja, ich habe was gegen Erdogans Terror gegen intelligente Bürger.
was die Juden betrifft:
(Mods, LASST IHN!

Sprich. - Der Islam anerkennt das Alte Testament inclusive der Tora (die ersten 5 Bücher Moses) als Basis des Glaubens an?
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Re: Luther
Soooooo sprichst du von Dr. Martin Luther?Joker » Mo 10. Jun 2013, 22:52 hat geschrieben:
belastend nervig doof der Typ.

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Re: Luther
Was hat Luther denn über die Türken gesagt?Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 21:09 hat geschrieben:Den Film über Luther fand ich gut, ein interessanter Mensch war das. Ein gutes Vorbild für die Christen ist Luther. Ich würde gerne mehr darüber wissen was er so gesagt hat. Einige Zitate von ihm sind super, eins über Türken und eins über Juden kenne ich und die sind toll die Zitate...
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Re: Luther
Hab eben mal selber gesucht.
Das sagt Luther über Papst, Türken, und Teufel:
Das sagt Luther über Papst, Türken, und Teufel:

http://www.eslam.de/begriffe/l/luther.htm"Wie der Papst der Antichrist ist, so ist der Türke der leibhaftige Teufel.
Der Teufel sei ein Lügner und Mörder. Mit der Lüge tötet er die Seelen, mit dem Mord den Leib. Also da der "Mahometh" durch den Lügengeist besessen und der Teufel durch seinen "Alkoran" die Seelen ermordet, den Christenglauben zerstört hatte, und mit dem Schwert die Liebe zu morden angreift.
Und also ist der "türkische Glaube" nicht mit Predigen und Wunderwerk, sondern mit dem Schwert und Morden so weit gekommen..."
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Re: Luther
Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 21:09 hat geschrieben:Einige Zitate von ihm sind super, eins über Türken und eins über Juden kenne ich und die sind toll die Zitate...
Was konkret findest du an diesem Spruch so super bzw. toll?Ibo Serhat » Mo 10. Jun 2013, 22:38 hat geschrieben:Okay ich sage es. Der Spruch von Luther den ich gelesen habe ging ungefähr so wie "DIE MENSCHHEIT IST SCHON LÄNGST VERLOREN DENN DER TEUFEL HAT DEN JUDEN GEBOREN". Ungefähr so ging der Spruch glaube ich...
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Re: Luther
Und gegen die Bauern hat er auch gehetzt, der Luther ....
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Re: Luther
Zu Recht!Lomond » Di 11. Jun 2013, 08:40 hat geschrieben:Und gegen die Bauern hat er auch gehetzt, der Luther ....
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Re: Luther
Nein - das war echt link von dem!Liegestuhl » Di 11. Jun 2013, 08:45 hat geschrieben:
Zu Recht!
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Re: Luther
Kriegstreiber!Lomond » Di 11. Jun 2013, 08:46 hat geschrieben: Nein - das war echt link von dem!
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Re: Luther
Luther ein Kriegstreiber?Liegestuhl » Di 11. Jun 2013, 08:47 hat geschrieben:
Kriegstreiber!
Nun ja, warum auch nicht?
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Re: Luther
Das tolle an dem Spruch ist das da etwas wahres dran ist. Der Spruch ging aber eigentlich noch etwas anders, habe ich aber nicht mehr in Erinnerung...Liegestuhl » Di 11. Jun 2013, 06:49 hat geschrieben:
Was konkret findest du an diesem Spruch so super bzw. toll?
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Re: Luther
Beschwere dich bitte nicht, wenn dir das nächste Mal jemand den Strang zertrollt. Du machst es nicht anders.Lomond » Di 11. Jun 2013, 11:58 hat geschrieben:
Luther ein Kriegstreiber?
Nun ja, warum auch nicht?
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Re: Luther
Wo JEDER trollt, soll Lomond allein nicht trollen?
Dennoch: Ich nix troll.
Dennoch: Ich nix troll.
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Re: Luther
Hier noch mal Luther:Liegestuhl » Di 11. Jun 2013, 08:45 hat geschrieben:
Zu Recht!
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg„wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“
Seine Schrift Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern veröffentlichte Luther allerdings erst zu einem Zeitpunkt, als die Niederlage der Bauern bereits absehbar war.
Nach 1525 verlor der Protestantismus seinen revolutionären Geist und zementierte, auch von Luther unterstützt, die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Glaubenssatz „Seid untertan der Obrigkeit“.
Wobei die Obrigkeit ihn jetzt auch umgebracht hätte, wenn er sich jetzt nicht gegen die Bauern ausgesprochen hätte.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Dienstag 11. Juni 2013, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Luther
Katana » Fr 24. Mai 2013, 19:58 hat geschrieben:
Nur hat er diese Thesen weder zu einer Religion erhoben noch hält sich irgenein Evangele daran...
Stimmts?
Oh! - damals hielten sich allerdings jahrhundertelang ganze Generationen daran.
Es gab Texte in 2 Phasen: Die FRÜHSCHRIFTEN von 1523 (die positiv waren, weil Luther die Juden bekehren wollte) gaben den Juden - nicht nur in Deutschland - sehr viel Hoffnung.
Die SPÄTSCHRIFTEN - die Hetze - kamen 1543 und bedrohten das Leben vieler vieler ...
Luthers „Judenschriften“, gehörten wegen seiner Popularität zu den meistgelesenen Texten zum Thema Juden im 16. Jahrhundert. Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei wurde damals mit zehn deutschen und drei lateinischen Ausgaben, Vom Shem Hamphoras in sieben, die übrigen Schriften über Juden in jeweils zwei deutschen und einer lateinischen Ausgabe gedruckt. Buchdruck und Druckgrafiken verbreiteten Luthers Sicht der Juden einschließlich seiner entmenschlichenden Invektiven weit, so dass sie zu wachsendem Judenhass in der Bevölkerung beitrugen und langfristig literarisch weiterwirken konnten. Sie bestimmten das damalige Judenbild des Luthertums, das die wesentlichen antijudaistischen Dogmen der Alten Kirche übernahm.
Trotz dieses Judenbildes unterstützten andere Reformatoren Luthers Forderungen von 1543 kaum; einige distanzierten sich ausdrücklich davon. Wolfgang Capito unterstützte Josel von Rosheims Bitte um Aufhebung des Durchzugsverbots in Sachsen, obwohl auch er von Bundesverlust und Verblendung der Juden ausging.[46] Heinrich Bullinger lehnte Luthers Schriften von 1543 wegen des Vorwurfs des „Judaisierens“ darin ab. Antonius Corvinus und Kaspar Güttel hielten die Solidarität der gemeinsamen Schuld von Juden und Christen vor Gott fest. Urbanus Rhegius bemühte sich in seiner Region um eine gewaltlose Judenmission. Andreas Osiander trat dem Ritualmordvorwurf 1529 in einer anonymen Schrift entgegen und widerlegte ihn anhand der Toragebote und des Talmud, die den Blutgenuss verbieten. -
Die meisten evangelischen Fürsten wollten die Juden als Wirtschaftsfaktor und Einnahmequelle behalten und ignorierten darum Luthers Forderungen von 1543. Das Kurfürstentum Sachsen erneuerte und verschärfte 1543 das Durchreise- und Aufenthaltsverbot für Juden von 1536. Einige Monate nach Luthers Tod wurden die Juden aus Braunschweig und weiteren Städten vertrieben. Philipp der Großmütige ordnete eine Talmudverbrennung an, verbot Juden das Zinsnehmen und setzte einen Inquisitor zur Überwachung dieser Vorschriften ein.
1570 veröffentlichte der Gießener Pastor Georg Nigrinus die Hetzschrift „Judenfeind“, deren aggressive antijüdische Polemik an Luthers Schrift von 1543 anknüpfte. Er griff er die Legenden des verbotenen Hostienfrevels auf und bedrohte damit das Leben der Juden in Hessen.
1577 gab der Leipziger Superintendent Nikolaus Selnecker, Mitautor der Konkordienformel, Luthers „Judenschriften“ von 1538 und 1543 mit seinem Brief an Josel von Rosheim und einer anoym verfassten Liste „schrecklicher Gotteslästerungen“ der Juden als Buch heraus. - Von den vielen Feinden der Lutheraner seien die Juden besonders gefährlich, da sie überall gesellschaftlich aufgestiegen seien, während die wahre Lehre „greulichen Schiffbruch gelitten“ habe.[52] 1578 verfasste der Braunschweiger Pastor Martin Chemnitz ein Gutachten, das die Vertreibung der Juden aus evangelischen Städten als eine die Gewissen betreffende „Religionssache“ begründete und somit die lokalen Geistlichen für zuständig erklärte. Diese empfahlen ihren Kollegen in Einbeck, Luthers Forderungen von 1543 umzusetzen, weil die Juden schon durch ihr Dasein Jesu Messianität bestritten und ihn und die Christen somit lästerten. Deshalb seien sie genauso wie „Sakramentierer“ und Sekten zu behandeln. Der Judenschutz gefährde die einheitliche Durchsetzung des Augsburger Bekenntnisses. Die bisherige Duldung der Juden in den meisten evangelischen Gebieten galt den Autoren als Abkehr vom dogmatisierten lutherischen Glauben; Luthers Spätschriften galten nun als maßgebend dafür.
Eine Tendenz zur Radikalisierung des Antijudaismus im Gefolge der Reformation gilt als erwiesen. Die Ursachen dafür waren aber noch mehr als Luthers Schriften über Juden als seine Stärkung der Obrigkeit zur Durchsetzung der evangelischen Lehre und Kirchengestalt,
Juden konnten nun leichter ausgegrenzt und nach Bedarf aus Fürstentümern und Städten vertrieben werden. Auch um sich von der evangelischen Seite abzugrenzen, dogmatisierte die katholische Kirche umso stärker ihre bisherigen antijudaistischen Lehren, Ritualmordlegenden, erneuerte ihre Ghettoisierungs- und Kennzeichnungsgebote.[54]
Orthodoxie und Pietismus
Im 17. Jahrhundert lehnte die lutherische Orthodoxie die Judenmission als zwecklos ab. Theologen wie Johann Conrad Dannhauer und Johann Arndt deuteten Israels „Verstockung“ im Anschluss an Luthers Spätschriften als endgültige Verwerfung aller Juden bis zum Endgericht. Sie forderten eine schärfere Unterdrückung der Juden als Teil von Kirchenreformen.
DANN:
Spener setzte die pietistische Position durch, indem er die Ursprungsversion der Lutherpredigt in die Neuauflagen der Hauspostille aufnahm. Damit machte er Luther zum Kronzeugen der Judenmission; dessen spätere gegenteiligen Aussagen ließ er fortan unerwähnt. Zwar erinnerte Gottfried Arnold 1699 noch einmal an Luthers Schriften von 1543, betonte aber, nur der frühe Luther sei für die Haltung zu den Juden verbindlich
Diese Sicht dann prägte das evangelische Lutherbild bis in das 20. Jahrhundert hinein.[56] Für die evangelische Kirche im Deutschen Kaiserreich (1870-1918) blieb Luthers Schrift von 1523 insgesamt maßgebend; seine Spätschriften galten als unvereinbar mit Paulus und der reformatorischen Theologie. Auch gemäßigte Antisemiten wie Adolf Stöcker beriefen sich nicht darauf. Sie wurden bis 1933 in evangelischen Kreisen wenig beachtet; auch Dietrich Bonhoeffer kannte sie 1933 noch nicht.
Nationalismus und Antisemitismus
Seit der Französischen Revolution (1789) und der Herrschaft Napoleons (bis 1815) vereinnahmten deutsche Philosophen, Dichter und Historiker Luther für ihren romantischen oder idealistischen Nationalismus. Dieses Lutherbild vertraten im 19. Jahrhundert etwa Johann Gottfried Herder, Ernst Moritz Arndt, Johann Gottlieb Fichte, Leopold Ranke, Heinrich von Treitschke und ein Großteil der protestantischen Theologen.
Vertreter des nationalistischen Lutherbilds übernahmen viele antijudaistische Klischees von Luther in ihre Ausgrenzungsrhetorik und formten sie allmählich in antisemitische Motive um..
Aus dem religiösen Gegensatz von Juden und Christen wurde ein angeblicher ethnisch-rassischer Gegensatz von Juden und Deutschen;
Seit 1879 vertraten Antisemiten wie Islebiensis (Pseudonym eines anonymen Autors), Theodor Fritsch und Houston Stewart Chamberlain eine rassistische Lutherdeutung, für die sie sich ausschließlich auf Luthers spätere Aussagen zu Juden beriefen.
Auf diesen „Radau-Antisemitismus“ reagierten einige protestantische Theologen mit einer Doppelstrategie: Ludwig Lemme berief sich 1913 auf Luther, um politisch „scharfe Barmherzigkeit“, nämlich Enteignung und Entrechtung des angeblich dominanten Judentums, und zugleich „herzliche Nächstenliebe“, nämlich offensive kirchliche Judenmission zu fordern. Dabei sei vom Verfluchtsein aller Juden seit Jesu Kreuzigung auszugehen. Dass es noch Juden gebe, sei ein Versagen der Christen.
Alfred Falb deutete Luthers Ablass-Streit 1921 als Kampf „gegen das Eindringen jüdischen Geistes in die Kirche“ und fand die Grundzüge des „jüdischen Bolschewismus“ im AT. Luther habe 1543 die „Judenausweisung“ als „unbedingte Notwehrmaßnahme eines ausgeplünderten Volkes erkannt“, aber den „letzten Schritt“ zur Trennung des christlichen Gottes vom jüdischen Gott nicht vollzogen.
Ähnlich forderte Artur Dinter 1926 eine „Vollendung der Reformation“ durch konsequente „Entjudung“ Karl-Otto von der Bach begründete die „völkische Bedeutung der Reformation“ gegen die „jüdische Plage“ ausschließlich mit einer Liste judenfeindlicher Zitate aus Luthers späteren Schriften.
Judentum
Luthers Schrift von 1523 empfanden viele Juden damals als Sensation: Zum ersten Mal seit über 1000 Jahren eröffnete ihnen ein einflussreicher christlicher Theologe die Aussicht, sie menschlich, gewaltlos, als gleichberechtigte Gesprächspartner in der gemeinsamen Bibelauslegung zu behandeln und auch ihre Rechtslage zu verbessern. Darum schickten holländische Juden Luthers Schrift als Hoffnungszeichen an die verfolgten Juden Spaniens. Andere sandten ihm zum Dank eine deutsche Übersetzung des 130. Psalms in hebräischer Schrift.[72] Josel von Rosheim erkannte jedoch nach seinem vergeblichen Kontaktversuch mit Luther, dass er von diesem keine Hilfe, sondern eher stärkere Entrechtung der Juden zu erwarten hatte.
1595 ließ Kaiser Rudolph II. auf Bitten der Judengemeinden Luthers Schrift Von den Juden und ihren Lügen als „schamloses Schmachbuch“ konfiszieren.
Im 19. Jahrhundert reagierten deutsche Juden wie Johann Salomo Semler oder Heinrich Heine auf das nationalistisch-ausgrenzende Lutherbild, indem sie Luther ihrerseits zum Helden der Geistesfreiheit und Wegbereiter der Toleranz stilisierten. Seine judenfeindlichen Aussagen wurden dabei übergangen, nicht gekannt oder als für seine Genialität unwesentlicher Randaspekt vernachlässigt. Manche lehnten den ganzen Luther aufgrund seiner Spätschriften und deren antisemitischer Verwendung ab.
Heinrich Graetz erklärte den Widerspruch in Luthers Aussagen von 1523 und 1543 aus persönlicher Verbitterung, Rechthaberei und Unverständnis für die ethische Qualität des Judentums.
Luthers judenfeindliches „Testament“ habe die protestantische Welt lange „vergiftet“.
Nur hat er diese Thesen weder zu einer Religion erhoben noch hält sich irgenein Evangele daran...
Stimmts?
Oh! - damals hielten sich allerdings jahrhundertelang ganze Generationen daran.

Es gab Texte in 2 Phasen: Die FRÜHSCHRIFTEN von 1523 (die positiv waren, weil Luther die Juden bekehren wollte) gaben den Juden - nicht nur in Deutschland - sehr viel Hoffnung.
Die SPÄTSCHRIFTEN - die Hetze - kamen 1543 und bedrohten das Leben vieler vieler ...
Luthers „Judenschriften“, gehörten wegen seiner Popularität zu den meistgelesenen Texten zum Thema Juden im 16. Jahrhundert. Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei wurde damals mit zehn deutschen und drei lateinischen Ausgaben, Vom Shem Hamphoras in sieben, die übrigen Schriften über Juden in jeweils zwei deutschen und einer lateinischen Ausgabe gedruckt. Buchdruck und Druckgrafiken verbreiteten Luthers Sicht der Juden einschließlich seiner entmenschlichenden Invektiven weit, so dass sie zu wachsendem Judenhass in der Bevölkerung beitrugen und langfristig literarisch weiterwirken konnten. Sie bestimmten das damalige Judenbild des Luthertums, das die wesentlichen antijudaistischen Dogmen der Alten Kirche übernahm.
Trotz dieses Judenbildes unterstützten andere Reformatoren Luthers Forderungen von 1543 kaum; einige distanzierten sich ausdrücklich davon. Wolfgang Capito unterstützte Josel von Rosheims Bitte um Aufhebung des Durchzugsverbots in Sachsen, obwohl auch er von Bundesverlust und Verblendung der Juden ausging.[46] Heinrich Bullinger lehnte Luthers Schriften von 1543 wegen des Vorwurfs des „Judaisierens“ darin ab. Antonius Corvinus und Kaspar Güttel hielten die Solidarität der gemeinsamen Schuld von Juden und Christen vor Gott fest. Urbanus Rhegius bemühte sich in seiner Region um eine gewaltlose Judenmission. Andreas Osiander trat dem Ritualmordvorwurf 1529 in einer anonymen Schrift entgegen und widerlegte ihn anhand der Toragebote und des Talmud, die den Blutgenuss verbieten. -
Die meisten evangelischen Fürsten wollten die Juden als Wirtschaftsfaktor und Einnahmequelle behalten und ignorierten darum Luthers Forderungen von 1543. Das Kurfürstentum Sachsen erneuerte und verschärfte 1543 das Durchreise- und Aufenthaltsverbot für Juden von 1536. Einige Monate nach Luthers Tod wurden die Juden aus Braunschweig und weiteren Städten vertrieben. Philipp der Großmütige ordnete eine Talmudverbrennung an, verbot Juden das Zinsnehmen und setzte einen Inquisitor zur Überwachung dieser Vorschriften ein.
1570 veröffentlichte der Gießener Pastor Georg Nigrinus die Hetzschrift „Judenfeind“, deren aggressive antijüdische Polemik an Luthers Schrift von 1543 anknüpfte. Er griff er die Legenden des verbotenen Hostienfrevels auf und bedrohte damit das Leben der Juden in Hessen.
1577 gab der Leipziger Superintendent Nikolaus Selnecker, Mitautor der Konkordienformel, Luthers „Judenschriften“ von 1538 und 1543 mit seinem Brief an Josel von Rosheim und einer anoym verfassten Liste „schrecklicher Gotteslästerungen“ der Juden als Buch heraus. - Von den vielen Feinden der Lutheraner seien die Juden besonders gefährlich, da sie überall gesellschaftlich aufgestiegen seien, während die wahre Lehre „greulichen Schiffbruch gelitten“ habe.[52] 1578 verfasste der Braunschweiger Pastor Martin Chemnitz ein Gutachten, das die Vertreibung der Juden aus evangelischen Städten als eine die Gewissen betreffende „Religionssache“ begründete und somit die lokalen Geistlichen für zuständig erklärte. Diese empfahlen ihren Kollegen in Einbeck, Luthers Forderungen von 1543 umzusetzen, weil die Juden schon durch ihr Dasein Jesu Messianität bestritten und ihn und die Christen somit lästerten. Deshalb seien sie genauso wie „Sakramentierer“ und Sekten zu behandeln. Der Judenschutz gefährde die einheitliche Durchsetzung des Augsburger Bekenntnisses. Die bisherige Duldung der Juden in den meisten evangelischen Gebieten galt den Autoren als Abkehr vom dogmatisierten lutherischen Glauben; Luthers Spätschriften galten nun als maßgebend dafür.
Eine Tendenz zur Radikalisierung des Antijudaismus im Gefolge der Reformation gilt als erwiesen. Die Ursachen dafür waren aber noch mehr als Luthers Schriften über Juden als seine Stärkung der Obrigkeit zur Durchsetzung der evangelischen Lehre und Kirchengestalt,
Juden konnten nun leichter ausgegrenzt und nach Bedarf aus Fürstentümern und Städten vertrieben werden. Auch um sich von der evangelischen Seite abzugrenzen, dogmatisierte die katholische Kirche umso stärker ihre bisherigen antijudaistischen Lehren, Ritualmordlegenden, erneuerte ihre Ghettoisierungs- und Kennzeichnungsgebote.[54]
Orthodoxie und Pietismus
Im 17. Jahrhundert lehnte die lutherische Orthodoxie die Judenmission als zwecklos ab. Theologen wie Johann Conrad Dannhauer und Johann Arndt deuteten Israels „Verstockung“ im Anschluss an Luthers Spätschriften als endgültige Verwerfung aller Juden bis zum Endgericht. Sie forderten eine schärfere Unterdrückung der Juden als Teil von Kirchenreformen.
DANN:
Spener setzte die pietistische Position durch, indem er die Ursprungsversion der Lutherpredigt in die Neuauflagen der Hauspostille aufnahm. Damit machte er Luther zum Kronzeugen der Judenmission; dessen spätere gegenteiligen Aussagen ließ er fortan unerwähnt. Zwar erinnerte Gottfried Arnold 1699 noch einmal an Luthers Schriften von 1543, betonte aber, nur der frühe Luther sei für die Haltung zu den Juden verbindlich
Diese Sicht dann prägte das evangelische Lutherbild bis in das 20. Jahrhundert hinein.[56] Für die evangelische Kirche im Deutschen Kaiserreich (1870-1918) blieb Luthers Schrift von 1523 insgesamt maßgebend; seine Spätschriften galten als unvereinbar mit Paulus und der reformatorischen Theologie. Auch gemäßigte Antisemiten wie Adolf Stöcker beriefen sich nicht darauf. Sie wurden bis 1933 in evangelischen Kreisen wenig beachtet; auch Dietrich Bonhoeffer kannte sie 1933 noch nicht.
Nationalismus und Antisemitismus
Seit der Französischen Revolution (1789) und der Herrschaft Napoleons (bis 1815) vereinnahmten deutsche Philosophen, Dichter und Historiker Luther für ihren romantischen oder idealistischen Nationalismus. Dieses Lutherbild vertraten im 19. Jahrhundert etwa Johann Gottfried Herder, Ernst Moritz Arndt, Johann Gottlieb Fichte, Leopold Ranke, Heinrich von Treitschke und ein Großteil der protestantischen Theologen.
Vertreter des nationalistischen Lutherbilds übernahmen viele antijudaistische Klischees von Luther in ihre Ausgrenzungsrhetorik und formten sie allmählich in antisemitische Motive um..
Aus dem religiösen Gegensatz von Juden und Christen wurde ein angeblicher ethnisch-rassischer Gegensatz von Juden und Deutschen;
Seit 1879 vertraten Antisemiten wie Islebiensis (Pseudonym eines anonymen Autors), Theodor Fritsch und Houston Stewart Chamberlain eine rassistische Lutherdeutung, für die sie sich ausschließlich auf Luthers spätere Aussagen zu Juden beriefen.
Auf diesen „Radau-Antisemitismus“ reagierten einige protestantische Theologen mit einer Doppelstrategie: Ludwig Lemme berief sich 1913 auf Luther, um politisch „scharfe Barmherzigkeit“, nämlich Enteignung und Entrechtung des angeblich dominanten Judentums, und zugleich „herzliche Nächstenliebe“, nämlich offensive kirchliche Judenmission zu fordern. Dabei sei vom Verfluchtsein aller Juden seit Jesu Kreuzigung auszugehen. Dass es noch Juden gebe, sei ein Versagen der Christen.
Alfred Falb deutete Luthers Ablass-Streit 1921 als Kampf „gegen das Eindringen jüdischen Geistes in die Kirche“ und fand die Grundzüge des „jüdischen Bolschewismus“ im AT. Luther habe 1543 die „Judenausweisung“ als „unbedingte Notwehrmaßnahme eines ausgeplünderten Volkes erkannt“, aber den „letzten Schritt“ zur Trennung des christlichen Gottes vom jüdischen Gott nicht vollzogen.
Ähnlich forderte Artur Dinter 1926 eine „Vollendung der Reformation“ durch konsequente „Entjudung“ Karl-Otto von der Bach begründete die „völkische Bedeutung der Reformation“ gegen die „jüdische Plage“ ausschließlich mit einer Liste judenfeindlicher Zitate aus Luthers späteren Schriften.
Judentum
Luthers Schrift von 1523 empfanden viele Juden damals als Sensation: Zum ersten Mal seit über 1000 Jahren eröffnete ihnen ein einflussreicher christlicher Theologe die Aussicht, sie menschlich, gewaltlos, als gleichberechtigte Gesprächspartner in der gemeinsamen Bibelauslegung zu behandeln und auch ihre Rechtslage zu verbessern. Darum schickten holländische Juden Luthers Schrift als Hoffnungszeichen an die verfolgten Juden Spaniens. Andere sandten ihm zum Dank eine deutsche Übersetzung des 130. Psalms in hebräischer Schrift.[72] Josel von Rosheim erkannte jedoch nach seinem vergeblichen Kontaktversuch mit Luther, dass er von diesem keine Hilfe, sondern eher stärkere Entrechtung der Juden zu erwarten hatte.
1595 ließ Kaiser Rudolph II. auf Bitten der Judengemeinden Luthers Schrift Von den Juden und ihren Lügen als „schamloses Schmachbuch“ konfiszieren.
Im 19. Jahrhundert reagierten deutsche Juden wie Johann Salomo Semler oder Heinrich Heine auf das nationalistisch-ausgrenzende Lutherbild, indem sie Luther ihrerseits zum Helden der Geistesfreiheit und Wegbereiter der Toleranz stilisierten. Seine judenfeindlichen Aussagen wurden dabei übergangen, nicht gekannt oder als für seine Genialität unwesentlicher Randaspekt vernachlässigt. Manche lehnten den ganzen Luther aufgrund seiner Spätschriften und deren antisemitischer Verwendung ab.
Heinrich Graetz erklärte den Widerspruch in Luthers Aussagen von 1523 und 1543 aus persönlicher Verbitterung, Rechthaberei und Unverständnis für die ethische Qualität des Judentums.
Luthers judenfeindliches „Testament“ habe die protestantische Welt lange „vergiftet“.
- Lomond
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Re: Luther
Schande!Nach 1525 verlor der Protestantismus seinen revolutionären Geist und zementierte, auch von Luther unterstützt, die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Glaubenssatz „Seid untertan der Obrigkeit“.
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
Re: Luther
@ Bukowski,
was genau von dem Text da oben ist nun von wem geschrieben?
was genau von dem Text da oben ist nun von wem geschrieben?
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Re: Luther
das habe ich mich auch gefragt...Cerberus » Di 11. Jun 2013, 20:15 hat geschrieben:@ Bukowski,
was genau von dem Text da oben ist nun von wem geschrieben?
Luther war cool aber nicht alles was er gesagt und getan hat war gut und richtig. Er hätte bis zum Lebensende revolutionär bleiben sollen...
Re: Luther
Schande ? Nach heutigem Verständis muss ich Dir Recht geben.Lomond » Di 11. Jun 2013, 19:11 hat geschrieben:
Schande!
Unter Berücksichtigung des historischen Kontextes zur Zeit Luthers - und nur unter diesem gehört er beurteilt bzgl. dieser Aussage - muss ich Dir widersprechen !