Sammelstrang: Eurokrise

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Daniel1
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Völlig indiskutables Geschreibsel.

Nenne irgendein Quoting (Aussagen) => ZITATE von mir, in denen ich mich
völlig einseitig auf die Seite der Euro-Befürworter schlage.

Ansonsten erwarte ich eine Entschuldigung für solche völlig haltlosen persönlichen Angriffe und Unterstellungen.

mlg
Das hier sollte eigentlich ein Forum zum gepflegten und zivilisierten Austausch politischer Meinungen sein und kein Herumreiten auf persönlichen Differenzen. Aber dieser Fall sollte geklärt werden.
Wenn ich hier im Forum gewisse Widersprüche von Euro-Befürwortern aufdecke ("Euro ist stärker als DM" - "neue DM würde gewaltig aufwerten"), dann geht das aus einer häufigen Beobachtung im Forum hervor. Damit das du diese Behauptung "billig" nennst und die Namensnennung von Usern forderst, ziehst du die sachliche Diskussion ins persönliche.

Mir ist eben allgemein aufgefallen, daß du bei Eurokritikern wie mir schnell ausfallend wirst und einem "billige" Argumentation vorwirst, während du bei Euro-Befürwortern relativ sachlich bleibst. Das finde ich eigentlich schade, weil du anfangs durchaus gewisse Dinge am Euro kritisiert hast und auch Leute, die Volksabstimmung ablehnten deutlich Gegenargumentation geboten hast, jetzt aber die Position "kann man nix machen, ist schon geschehen" einnimmst, und danach auf die Euro-Kritiker losgehst. Eine ausgewogene Position und postmoderne Beliebigkeit sind zwei Dinge und du gehst leider immer häufiger auf letztere Position zu.

Daher erwarte ich von dir eine Entschuldigung für deine einseitigen Angriffe gegen mich und deine radikale Verteidigung von Euro-Befürwortern, selbst wenn sie sich kraß ins Unrecht gesetzt haben.
Nur mal ein Beispiel:
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 5&start=40

Ich habe mir Clark über Volksentscheide diskutiert, er schreibt folgendes:
Wenn man wegen jeder kleinen Entscheidung Leute wie Sie erst befragen müsste, würde gar nichts mehr passieren, dann gäbe es nur Stagnation. Zugegeben, meist denke ich selbst auch anders, aber wenn ich dann solche Fanatiker wie Sie lese, ist es besser so wie es läuft.
Außerdem:
Ganz einfach: ich weiss, dass eine Diktatur des Proletariats nur Probleme bringt. Sieht man an Ihrem Fall. Sie wollen die Reichsmark wieder, andere wollen vielleicht die Erlaubnis zum Lynchmord...
Als ich eine passende Entgegnung schreibe und ihn auch als Fanatiker bezeichne, weil er direkte Demokratie ablehnt, greifst du mich dafür an, aber ignorierst, daß er mir vorher vorgeworfen hat Fanatiker zu sein, die Reichsmark wiederhaben zu vollen und sogar einen indirekten Vergleich zu Lynchmördern gezogen hat.

Du schriebst stattdessen gegen mich:
Deine völlig unangebrachten Vorwürfe sind völlig daneben.
Für dieses mit zweierlei Maß messen hast du dich aufrichtig zu entschuldigen!
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Daniel1
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Wer ernsthaft alles (negative) in Europa auf den Euro schieben will,
der wortgewaltig immer wieder völlig eindimensionale Betrachtungen durchführt, dem...kann niemand helfen.
Du findest also Leute, die den Euro-Wahnsinn kritisieren und hier als arbeitende Bürger sich abends mal erlauben, ihre Meinung ins Forum zu schreiben schlimmer als die Politiker, die uns den Euro ohne jegliches Referendum und jegliche demokratische Legitimation aufdrückten und damit Europa in die schwerste Wirtschaftskrise seit 1945 gestürzt haben?

Der Euro ist nicht für alle Probleme in Europa verantwortlich, aber er ist ein großes Problem, dessen Abschaffung vieles erleichtern würde. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern es ist eine Abwicklung über mehrere Jahre an deren Ende wieder 17 eigene Währungen in Europa stehen.

Hier mal ein Vorschlag, der beharrlich ignoriert wird:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/
What would such a structured and organized process from the current EU to an EEC-like system look like? The transition has to be transparent, with a clear time-table, in order to mitigate, as far as possible, the adverse effects entailed in it for the markets and the consumers both within and outside the EU. People and institutions must be in a position to anticipate the next move, and even the one after that. Uncertainty ought to be limited to the greatest possible extent.

A coordinated process leading to the enactment of the necessary laws in each country in the EU aimed at the re-issuance of separate, national currencies would be the first concrete step, followed by the re-establishment of the different central banks as the sole monetary authority in the land; following which, the European Central Bank would be dismantled. Not until each country had completed the actual re-issue of its own currency would the euro be taken out of circulation. In the transition period, at least, each currency may be pegged to the gold, in one form or another, in order to facilitate the process and secure economic stability.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von G.Rasheimer »

...zwischendurch mal wieder eine Verschwörungstheorie :p
böse Zungen behaupten ja, dass informativ politisches Kabarett ganz dezent
aus dem Mainstream-TV verdrängt wird.
Stefan Hanitzsch, der Sohn des Hauskarrikaturisten des bayerischen Rundfunks hat einen Web TV Sender gestartet. Er tat das mithilfe von Freunden und Mitstreitern wie Dieter Hildebrandt, Georg Schramm und Co. Finanziert wurde das Projekt via Crowdfunding, also von Investoren aus dem Internet. Auf http://www.startnext.de/stoersender konnte sich jeder/frau anmelden und ab 5 Euro ist man dabei.
Das gesteckte Finanzziel wurde - inmitten der Krise - schnell erreicht und hier ist die erste Folge Stoersender.tv
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... o3ll0kPEDk

wünsche viel Spass beim Gucken und den ein oder anderen Erkenntnisgewinnmit Episode 1 „Finanzkasinokapitalismus“ :thumbup:
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jmjarre
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von jmjarre »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:23 hat geschrieben:
Du findest also Leute, die den Euro-Wahnsinn kritisieren und hier als arbeitende Bürger sich abends mal erlauben, ihre Meinung ins Forum zu schreiben schlimmer als die Politiker, die uns den Euro ohne jegliches Referendum und jegliche demokratische Legitimation aufdrückten und damit Europa in die schwerste Wirtschaftskrise seit 1945 gestürzt haben?

Der Euro ist nicht für alle Probleme in Europa verantwortlich, aber er ist ein großes Problem, dessen Abschaffung vieles erleichtern würde. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern es ist eine Abwicklung über mehrere Jahre an deren Ende wieder 17 eigene Währungen in Europa stehen.

Hier mal ein Vorschlag, der beharrlich ignoriert wird:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/

Inwiefern würde es Staaten wie Spanien helfen, wenn es wieder einen Peseten (usw) hätte?

Weil dann all ihre Firmen wieder die Währungsschwankungen rückdecken müssten?
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Daniel1
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »


Sollte man wieder beginnen, Währungsschwankungen abzusichern und 20 Notenbanken wieder aufbauen?

Das wäre für Deutschland nicht von Vorteil...und ich bin mir sicher, mein Arbeitsplatz wäre WEG!
Du scheinst vergessen zu haben, daß 10 EU-Länder ihre eigenen Währungen behalten haben, dazu kommen die restlichen Nicht-EU-Länder Europas mit ihren eigenen Währungen, von denen einige - Schweiz und Norwegen - zu den reichsten Länder der Welt zählen.

Allein von Deutschlands Nachbarländern haben viele eine eigene Währung: Dänemark, Polen, Tschechien, Schweiz
Wo ist das Problem, daß all diese Länder souveräne Notenbanken haben? Ist doch viel flexibler als sich einer demokratisch nicht legitimierten Bank zu unterwerfen, die 17 Länder unter ihrer Fuchtel hat. Wo ist das Problem mit den Währungsschwankungen bei diesen Ländern? Wieso prosperierte Polen 2009 als einziges Land Europas, während alle anderen in der Rezession versanken? Es war grade die Zloty-Abwertung, die Polen vor der Wirtschaftskrise bewahrte und seine eigene Industrie stärkte, während die in Südeuropa von Deutschland und Frankreich kaputtkonkurriert wurde, denn diese Länder konnten nicht mehr abwerten.
Und: Wenn Währungsschwankungen ein Problem wären, würde der deutsche Handel mit China nicht so stark wachsen und prosperieren. Grade seit der Euro-Einführung sanken die deutschen Exporte in die "wechselkurssichere" (aber verarmende) Eurozone und die Exporte in das "wechselkursunsichere" China stiegen rasant an und steigen weiter.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Und wieder tut er so, als läge es an der norwegischen Krone, daß das bevölkerungsschwache, rohstoffreiche Land zu den reichsten (pro Kopf) auf Erden gehört. Fehlt nur noch, daß gleich wieder Deutschland mit Liechtenstein verglichen wird. Seit Ewigkeiten nichts anderes auf Lager. :dead:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von odiug »

Warum meinen hier einige, dass die Abwertung einer Waehrung ein Allheilmittel waere, um Volkswirtschaften aus einer Krise zu befreien?
Dann muesste ja Simbabwe prosperieren ueber alle Erwartungen hinweg!
Abwertung ist Enteignung derer, die auf ein fixiertes Einkommen angewiesen sind, Arbeiter, Angestellte und Rentner, zugunsten all jener, die Zinsertrege eintreiben oder Sachwerte ihr eigen nennen.
Und die Abwertung einer Waehrung in einer Schuldenkrise loest nicht ein Problem der betroffenen Volkswirtschaften.
Kein Glaeubiger wird Drachmen als Rueckzahlung fuer Eurokrediete akzeptieren.
Die Drachme wuerde das griechische Schuldenproblem verschaerfen und nicht loesen.
Zuletzt geändert von odiug am Dienstag 2. April 2013, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

odiug » Di 2. Apr 2013, 17:50 hat geschrieben:Warum meinen hier einige, dass die Abwertung einer Waehrung ein Allheilmittel waere, um Volkswirtschaften aus einer Krise zu befreien?
Dann muesste ja Simbabwe prosperieren ueber alle Erwartungen hinweg!
Abwertung ist Enteignung derer, die auf ein fixiertes Einkommen angewiesen sind, Arbeiter, Angestellte und Rentner, zugunsten all jener, die Zinsertrege eintreiben oder Sachwerte ihr eigen nennen.
Und die Abwertung einer Waehrung in einer Schuldenkrise loest nicht ein Problem der betroffenen Volkswirtschaften.
Kein Glaeubiger wird Drachmen als Rueckzahlung fuer Eurokrediete akzeptieren.
Die Drachme wuerde das griechische Schuldenproblem verschaerfen und nicht loesen.
Es geht doch dabei nicht darum, dass die Griechen dann ihre Schulden in Drachme bezahlen könnten.... es geht darum, dass die Währung Euro nicht der griechischen Wirtschaft gemäß ist, womit Griechenland (und andere) ewig am Stock krauchen würden. Genauso gut könnte man den Euro in einem Drittweltland einführen und sich anschließend wundern, warum kein Schwein mehr Bananen von denen kauft.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

odiug » Di 2. Apr 2013, 18:50 hat geschrieben:Warum meinen hier einige, dass die Abwertung einer Waehrung ein Allheilmittel waere, um Volkswirtschaften aus einer Krise zu befreien?
Weil manche aus emotionalen Gründen den Euro beseitigen möchten und sich überlegen, was man ohne Euro tun könnte. Ob das aber sinnvoll ist, spielt keine Rolle. Innere Abwertungen bei stabiler Währung nimmt man schließlich auch nicht, obwohl's ebenfalls möglich ist und von einigen Ländern zwecks Wettbewerbssteigerung getan wurde. Der Euro soll halt weg. Dann kommt noch ein "Der Tourismus wird dann billiger!" (was er im Falle einer inneren Abwertung auch würde), aber es wird vergessen, daß Länder und ihr produzierendes Gewerbe auch von Importen abhängig sind und höchstens für den BILD-Leser ein Land wie Griechenland nur aus Hotels und Stränden besteht.

An den hanebüchenen Vergleichen sieht man's ja auch. Dänemarks Krone ist seit etlichen Jahren an den Euro gebunden. Macht keine Probleme. Der zu starke Schweizer Franke machte Probleme, also wurde er auch an den Euro gekoppelt. Naja, damit wird man wohl leben müssen. Geht's einem Nicht-Euro-Land -- aus welchen wirtschaftlichen Gründen auch immer -- gut, dann liegt's einzig und alleine an der Währung. Nicht beispielsweise an frühzeitigen Wirtschaftsreformen. Geht's einem Euroland gut, dann ginge es -- unbegründet -- diesem Land ohne Euro noch besser. Hat ein Nicht-Euro-Land Probleme, dann haben sie andere Gründe (ggf. den bösen Euro in anderen Ländern). Geht's einem Euroland schlecht, dann ist auch wieder nur die Währung schuld.

Die reinste Währungsbessenheit. Was anderes gibt's für manche wohl nicht mehr im Leben. So dreht man sich seit Ewigkeiten im Kreis und kriegt gar nicht mit, daß sich die Erde weiterdreht und nicht mehr dort ist, so wie vor 10, 20 Jahren war.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

frems » Di 2. Apr 2013, 17:59 hat geschrieben: So dreht man sich seit Ewigkeiten im Kreis und kriegt gar nicht mit, daß sich die Erde weiterdreht und nicht mehr dort ist, so wie vor 10, 20 Jahren war.
Genau! Und ach was hat sich die Erde schön weiter gedreht. Menschenskind sind wir heute in Europa alle glücklich und all der Frieden heute zwischen den Staaten und Schichten, nein, sowas wäre noch in den 90ern undenkbar gewesen. Alle in Frieden und Wohlstand und ohne Schulden miteinander vereinigt! Ein dreifaches Hoch auf den Euro, diese wundervolle Währung, die uns alle so einträchtig gemacht hat. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von odiug »

Cerberus » Di 2. Apr 2013, 17:58 hat geschrieben: Es geht doch dabei nicht darum, dass die Griechen dann ihre Schulden in Drachme bezahlen könnten.... es geht darum, dass die Währung Euro nicht der griechischen Wirtschaft gemäß ist, womit Griechenland (und andere) ewig am Stock krauchen würden. Genauso gut könnte man den Euro in einem Drittweltland einführen und sich anschließend wundern, warum kein Schwein mehr Bananen von denen kauft.
Das stimmt doch so nicht.
Louisiana unterscheidet sich von New York wie Griechenland von Deutschland und beide leben mit dem Dollar.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Cerberus » Di 2. Apr 2013, 19:06 hat geschrieben:Genau! Und ach was hat sich die Erde schön weiter gedreht. Menschenskind sind wir heute in Europa alle glücklich und all der Frieden heute zwischen den Staaten und Schichten, nein, sowas wäre noch in den 90ern undenkbar gewesen. Alle in Frieden und Wohlstand und ohne Schulden miteinander vereinigt! Ein dreifaches Hoch auf den Euro, diese wundervolle Währung, die uns alle so einträchtig gemacht hat. :thumbup:
Jo, daß Du zum Thema Wirtschaft eh nichts beitragen kannst/willst, wissen ja eh alle, die Deine Beiträge kennen. Dann schau weiter Deine Verschwörungstheoretiker, die uns darüber aufklären, wie alles, was passiert, von irgendwelchen ominösen Mächtigen geplant wurde. Notfalls läßte Dich auf das "In meinen Erinnerungen war in den 80ern alles besser, also laß uns per Knopfdruck zurück in diese Zeit gehen, weil sich ja sonst auch nichts auf der Welt geändert hat"-Niveau herab. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

odiug » Di 2. Apr 2013, 19:12 hat geschrieben: Das stimmt doch so nicht.
Louisiana unterscheidet sich von New York wie Griechenland von Deutschland und beide leben mit dem Dollar.
Und manche strukturstarken Teile Spaniens kämen -- mit der Logik -- mit der D-Mark besser zurecht als manch ein Kaff in der ostdeutschen Provinz. Aber er will halt seine aufgeschnappten Märchen wiederholen. Müssen nur drei Leute auf YouTube behaupten und schon ist die Welt schön einfach erklärt worden. :dead:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

frems » Di 2. Apr 2013, 18:12 hat geschrieben: Jo, daß Du zum Thema Wirtschaft eh nichts beitragen kannst/willst, wissen ja eh alle, die Deine Beiträge kennen. Dann schau weiter Deine Verschwörungstheoretiker, die uns darüber aufklären, wie alles, was passiert, von irgendwelchen ominösen Mächtigen geplant wurde. Notfalls läßte Dich auf das "In meinen Erinnerungen war in den 80ern alles besser, also laß uns per Knopfdruck zurück in diese Zeit gehen, weil sich ja sonst auch nichts auf der Welt geändert hat"-Niveau herab. :thumbup:
Was denn, was denn, was denn? Ich sagte doch, wie gut heute alles geworden ist! Was denn noch? Oder wie jetzt? Alles paletti, alles gut, in Traumblumenhausen, Ihrer Welt der Verschwörungstheorien. Also, singen Sie doch in aller Friedfertigkeit weiter, die Lieder Ihrer Vorsänger, mit all Ihrem geballten Wirtschafts-Know-how und lassen sich nicht irritieren. Bin doch ganz bei Ihnen, auf dem Weg in das ganz große Friedens-Euro-Glück. :)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Cerberus » Di 2. Apr 2013, 19:21 hat geschrieben: Was denn, was denn, was denn? Ich sagte doch, wie gut heute alles geworden ist! Was denn noch? Oder wie jetzt? Alles paletti, alles gut, in Traumblumenhausen, Ihrer Welt der Verschwörungstheorien. Also, singen Sie doch in aller Friedfertigkeit weiter, die Lieder Ihrer Vorsänger, mit all Ihrem geballten Wirtschafts-Know-how und lassen sich nicht irritieren. Bin doch ganz bei Ihnen, auf dem Weg in das ganz große Friedens-Euro-Glück. :)
Nein, man muß sich einfach vor Fakten drücken, das hast Du schon gut erkannt. Die ganzen südeuropäischen Länder sind halt blöd. Der Euro ist zu stark, sie müssen nur austreten und alles wird automatisch gut. Sagt man ja schon seit Jahren, dann muß es richtig sein. So einfach ist das, wenn das schon jemand wie Du sagt, der noch sich noch nie sachlich mit wirtschaftlichen Themen beschäftigen wollte bzw. konnte. :D
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Fadamo »

Cerberus » Di 2. Apr 2013, 18:21 hat geschrieben: Was denn, was denn, was denn? Ich sagte doch, wie gut heute alles geworden ist! Was denn noch? Oder wie jetzt? Alles paletti, alles gut, in Traumblumenhausen, Ihrer Welt der Verschwörungstheorien. Also, singen Sie doch in aller Friedfertigkeit weiter, die Lieder Ihrer Vorsänger, mit all Ihrem geballten Wirtschafts-Know-how und lassen sich nicht irritieren. Bin doch ganz bei Ihnen, auf dem Weg in das ganz große Friedens-Euro-Glück. :)



Immer schön gerade aus schauen.
Und nicht sehen was rechts und links passiert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

frems » Di 2. Apr 2013, 18:25 hat geschrieben: Nein, man muß sich einfach vor Fakten drücken, das hast Du schon gut erkannt. Die ganzen südeuropäischen Länder sind halt blöd. Der Euro ist zu stark, sie müssen nur austreten und alles wird automatisch gut. Sagt man ja schon seit Jahren, dann muß es richtig sein. So einfach ist das, wenn das schon jemand wie Du sagt, der noch sich noch nie sachlich mit wirtschaftlichen Themen beschäftigen wollte bzw. konnte. :D


Nach deiner Logik müssen sie den Euro behalten und alles wird gut oder wie ??
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

sylvester hat geschrieben:


Nach deiner Logik müssen sie den Euro behalten und alles wird gut oder wie ??
Ne, das wär nur einer der hier sehr beliebten Strohmanntrugschlüsse. Einfach mal überlegen, ob es für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes auch noch andere Gründe geben könnte. Wär mal ein Einfang, falls das nicht zu viel verlangt ist. :)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Und wieder tut er so, als läge es an der norwegischen Krone, daß das bevölkerungsschwache, rohstoffreiche Land zu den reichsten (pro Kopf) auf Erden gehört. Fehlt nur noch, daß gleich wieder Deutschland mit Liechtenstein verglichen wird. Seit Ewigkeiten nichts anderes auf Lager. :dead:
Seit Ewigkeiten nichts auf Lager als eine scheiternde Einheitswährung zu rechtfertigen, mit den perfidesten Methoden von der Verdrehung von Aussagen über die Deligitimierung ökonomischer Ländervergleiche bis hin zur lächerlichen Weigerung Videos anzusehen, die die eigene Ideologie entkräften könnten.
Aber zu deiner Erinnerung: Auch einem rohstoffreichen Land kann eine starke eigene Währung nützen. Einem rohstoffarmen Exportland wie Deutschland oder der Schweiz sowieso... daß es ein großer Vorteil ist, wenn Öl, Gas und andere Rohstoffe 30% billiger importiert werden können, scheint dir nicht einzuleuchten. Grade weil die deutschen wie die schweizerischen Exporte zu einem hohen Anteil aus importierten Rohstoffen und Halbfertiggütern bestehen.
Von den Vorteilen einer stabilen Binnenkonjunktur, einer hohen Kaufkraft, günstigen Auslandsreisen für die Bürger sowie einem sicheren Investitionsklima mal ganz abgesehen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Warum meinen hier einige, dass die Abwertung einer Waehrung ein Allheilmittel waere, um Volkswirtschaften aus einer Krise zu befreien?
Dann muesste ja Simbabwe prosperieren ueber alle Erwartungen hinweg!
Abwertung ist Enteignung derer, die auf ein fixiertes Einkommen angewiesen sind, Arbeiter, Angestellte und Rentner, zugunsten all jener, die Zinsertrege eintreiben oder Sachwerte ihr eigen nennen.
Und die Abwertung einer Waehrung in einer Schuldenkrise loest nicht ein Problem der betroffenen Volkswirtschaften.
Kein Glaeubiger wird Drachmen als Rueckzahlung fuer Eurokrediete akzeptieren.
Die Drachme wuerde das griechische Schuldenproblem verschaerfen und nicht loesen.
Die Wiedereinführung der Drachme müßte sowieso mit einem Schuldenschnitt kombiniert werden. Die Schulden können ja so oder so nicht zurückgezahlt werden.
Wir haben folgendes Problem: Exportstarke High-Tech-Länder wie Österreich, Deutschland und Niederlande, sind in einer für sie viel zu schwachen Einheitswährung gefangen. Ihr Export würde auch mit stärkeren Währungen gut laufen, weil sie kein Obst verkaufen, sondern Luxusgüter und High-Tech-Produkte. Aber durch den Euro wird diesen Ländern eine künstlich niedrige Kaufkraft aufgedrückt und die nötige Wohlstandsausschüttung verhindert, denn Deutschland hat unbestritten eine Aufwertung um 20% nötig.
Griechenland hingegen hat mit dem Euro eine viel zu starke Währung. Da sie auch sehr viel Landwirtschaftsgüter und Südfrüchte exportieren, brauchen sie eine Währungsabwertung, da bei eher unterentwickelten Ländern der Preis günstig sein muß: Griechische Exporte können nicht mit zentraleuropäischen Exporten konkurrieren, weil sie 30% zu teuer sind. Auch der Tourismus würde von einer neuen Drachme stark profitieren, wenn die Preise sinken. Island hat mit der Kronenabwertung ja auch Landwirtschaft, Export, Schiffbau usw. wieder zum Erblühen gebracht und zusätzlich gab es noch einen Tourismusboom.

Indem Griechenland künstlich im Euro gehalten wird, verarmt es übrigens wirklich. Wir haben dort 27% Arbeitslosigkeit, fast 60% der Jugendlichen haben keinen Arbeitsplatz.
Mit einer Abwertung der Drachme würde die Wirtschaft bald wieder wachsen und auch die Arbeitslosigkeit sinken. Auf lange Sicht würde dann auch der Wohlstand der Bürger wieder steigen.

Die wirklich betrogenen Sparer sind die im Euroraum, wo sie im Falle Zyperns sogar beraubt wurden. Daher verlieren auch Unternehmer immer weniger in der Eurozone und viele Bürger ziehen ihr Geld aus dem Euro ab, ins Britische Pfund oder den Schweizer Franken.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

frems » Di 2. Apr 2013, 18:41 hat geschrieben: Ne, das wär nur einer der hier sehr beliebten Strohmanntrugschlüsse. Einfach mal überlegen, ob es für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes auch noch andere Gründe geben könnte. Wär mal ein Einfang, falls das nicht zu viel verlangt ist. :)

Auf alle Fälle ist die Einführung einer Einheitswährung in einen Wirtschaftsraum mit der einige Länder absolut nicht konkurenzfähig sind,ein Grund für deren wirtschaftlichen Niedergang.Dies ist eine Binsenweisheit und bewahrheitet sich immer mehr in Euroland.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Dann kommt noch ein "Der Tourismus wird dann billiger!" (was er im Falle einer inneren Abwertung auch würde), aber es wird vergessen, daß Länder und ihr produzierendes Gewerbe auch von Importen abhängig sind und höchstens für den BILD-Leser ein Land wie Griechenland nur aus Hotels und Stränden besteht.

An den hanebüchenen Vergleichen sieht man's ja auch. Dänemarks Krone ist seit etlichen Jahren an den Euro gebunden. Macht keine Probleme. Der zu starke Schweizer Franke machte Probleme, also wurde er auch an den Euro gekoppelt.
Tja, ab und zu sollte man sich doch noch eigene Gedanken machen, anstatt 1:1 die Reden von Merkel und Schäuble nachreden.

1) Die zu billigem Importe haben Griechenland ruiniert. Griechenland importiert zuviel und exportiert zu wenig. Bei Deutschland ist es umgekehrt und der Euro wird weiterhin als Argument für fortgesetzte Exportfixierung benutzt.
Durch die günstigen Importe wurde die griechische Wirtschaft ruiniert, denn die eigenen Produkte konnten durch Währungsabwertung nicht mehr konkurrenzfähig gemacht werden. Somit konkurrierten die deutschen Exporte die griechische Wirtschaft quasi kaputt. Firmenpleiten und hohe Arbeitslosigkeit sind die Folge.
Die zu billigen Euro-Kredite befeuerten zusätzlich die Verschuldung.

Griechenland kann mit eigener Währung leben, denn es hat genug Öl- und Gasvorkommen, um sich selbst zu versorgen. Durch Handelsverträge mit befreundeten Staaten kann es zudem trotz schwacher Währung die wichtigsten medizinischen Waren günstig einführen.
Aber solange Schiffbau, Tourismus und Export, was Säulen der griechischen Wirtschaft sind, weiter zerdrückt am Boden liegen durch den fürs Land viel zu starken Euro, wird sich nichts ändern.

2) Die Dänische Krone ist an den Euro gekoppelt, aber die Nationalbank hat noch eine Menge Souveränität, sie kann nämlich eine eigene Zinspolitik machen und eine eigene Konjunkturpolitik betreiben. Da beides gut gemanagt wurde, hat man eine Immobilienblase vermieden und momentan nur 4,6% Arbeitslosigkeit.
http://www.tradingeconomics.com/denmark ... yment-rate
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Daniel1 hat geschrieben:
Seit Ewigkeiten nichts auf Lager als eine scheiternde Einheitswährung zu rechtfertigen, mit den perfidesten Methoden von der Verdrehung von Aussagen über die Deligitimierung ökonomischer Ländervergleiche bis hin zur lächerlichen Weigerung Videos anzusehen, die die eigene Ideologie entkräften könnten.
Nö, wenn jemand nur Meinungen irgendwelcher YouTube-Randgruppenhelden nachplappert und erwartet, daß andere erstmal sich minutenlang die Videos antun, um dann zu erraten, was davon gemeint sein könnte, muß man damit rechnen, daß andere keine Lust haben, die Zeit zu verschwenden. Einfach mal tacheles reden und eine eigene Meinung formulieren statt "Kuckt das Video!" zu rufen und dann schon vorweg seine Schlüsse gezogen haben, wenn sich das jemand nicht antut. Soll ich Dir jetzt irgendeinen zweistündigen Beitrag heraussuchen und dann, wenn Du nicht jeden im Video genannten Punkt wiedergibst bzw. widerlegst, Dir irgendwelche Vorwürfe machen? Ganz schön abenteuerlich. Aber das erklärt wohl auch, wieso jede unangenehme Studie mit "Propaganda" abgestempelt wird, während Blog-Kommentare ohne Fakten plötzlich alles erklären. Hauptsache die Aussage stimmt und nicht der Weg dorthin.
Aber zu deiner Erinnerung: Auch einem rohstoffreichen Land kann eine starke eigene Währung nützen.
Hat jemand gesagt, daß Norwegen eine andere Währung braucht? Für die ist es ziemlich egal. Die Krone ist so stabil wie der Euro. Gut, war sie früher nicht, aber die Norweger haben gelernt und wirtschaften recht nachhaltig. Früher waren sie ja bis sie im größeren Maßstab Rohstoffe förderten eher arm.
Einem rohstoffarmen Exportland wie Deutschland oder der Schweiz sowieso... daß es ein großer Vorteil ist, wenn Öl, Gas und andere Rohstoffe 30% billiger importiert werden können, scheint dir nicht einzuleuchten. Grade weil die deutschen wie die schweizerischen Exporte zu einem hohen Anteil aus importierten Rohstoffen und Halbfertiggütern bestehen.
Jo, deshalb wurde den Schweizern ihre Währung auch zu teuer und sie koppelten ihn an den stabilen Euro. Ist allen doch bekannt. Ebenso, daß es töricht wäre, die Schweizer Wirtschaft und Infrastruktur einzig und alleine auf die Währung zu reduzieren. Aber das weißt Du ja hoffentlich selbst, auch wenn Du es selten bzw. ungern zugibst.
Von den Vorteilen einer stabilen Binnenkonjunktur, einer hohen Kaufkraft, günstigen Auslandsreisen für die Bürger sowie einem sicheren Investitionsklima mal ganz abgesehen.
Klar. Das BIP in Hamburg ist knapp über 53.000 Euro, was heute 68.000 US-Dollar wären. In Mecklenburg-Vorpommern ist es nicht einmal die Hälfte und die Arbeitslosenquote ist da höher. Am besten wir haben wieder getrennte Währungen. Dann kann ich günstiger ins Ausland fliegen und die Kellner in Rostock werden für mich günstiger. Schwups, alle Probleme gelöst. :)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Afrika gehört bald die Welt, weil es dort sehr viele Währungen gibt. Und die USA bekommen auch noch ihre 50 Währungen und alles wird gut.

Sind dann alle zufrieden?
Zuletzt geändert von Adam Smith am Dienstag 2. April 2013, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

sylvester » Di 2. Apr 2013, 19:51 hat geschrieben:

Auf alle Fälle ist die Einführung einer Einheitswährung in einen Wirtschaftsraum mit der einige Länder absolut nicht konkurenzfähig sind,ein Grund für deren wirtschaftlichen Niedergang.Dies ist eine Binsenweisheit und bewahrheitet sich immer mehr in Euroland.
Da die wenigen Länder, die Probleme haben in Europa, ob mit oder ohne Euro, die Schwierigkeiten selbst zu verantworten und zu lösen haben, wäre es halt zu billig, die Gründe dort zu suchen. Wieso traf Lettland die Krise hart und das Land wertete nicht seine Währung ab? Wieso haben Polen und Großbritannien die höchsten Staatsdefizite? Ich sag ja nicht, daß die Probleme mit Euro dort nicht auch gekommen wären, aber es sollte mal zu überlegen geben, ob's nicht noch andere Gründe geben kann. Rumänien und Bulgarien kommen trotz eigener Währung auch nicht so recht auf die Sprünge. Und falls die gesamte EU nun als Hindernis gesehen wird: Nein, die Ukraine erlebt auch keinen Boom, der Millionen von Arbeitskräfte ins Land lockt. :?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Jo, daß Du zum Thema Wirtschaft eh nichts beitragen kannst/willst, wissen ja eh alle, die Deine Beiträge kennen. Dann schau weiter Deine Verschwörungstheoretiker, die uns darüber aufklären, wie alles, was passiert, von irgendwelchen ominösen Mächtigen geplant wurde. Notfalls läßte Dich auf das "In meinen Erinnerungen war in den 80ern alles besser, also laß uns per Knopfdruck zurück in diese Zeit gehen, weil sich ja sonst auch nichts auf der Welt geändert hat"-Niveau herab.
Einiges was Cerberus sagt mag falsch sein, aber beim Euro hat er Recht!
Aber einige hier scheinen sich ja besonders klug und wirtschaftsversiert vorzukommen, obwohl das einzige was sie bringen, die Wiederholung von Propagandareden ist, die Merkel, Schäuble, Dombrovskis und Barroso fast jede Woche halten. Dabei werden die Probleme des Euro geleugnet und man flüchtet sich in eine Bunkermentalität, in der man US-amerikanische und britische Verschwörungen gegen den guten Euro wittert und alle Andersdenkenden zensieren will.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

frems » Di 2. Apr 2013, 18:57 hat geschrieben: Nö, wenn jemand nur Meinungen irgendwelcher YouTube-Randgruppenhelden nachplappert und erwartet, daß andere erstmal sich minutenlang die Videos antun, um dann zu erraten, was davon gemeint sein könnte, muß man damit rechnen, daß andere keine Lust haben, die Zeit zu verschwenden. Einfach mal tacheles reden und eine eigene Meinung formulieren statt "Kuckt das Video!" zu rufen und dann schon vorweg seine Schlüsse gezogen haben, wenn sich das jemand nicht antut. Soll ich Dir jetzt irgendeinen zweistündigen Beitrag heraussuchen und dann, wenn Du nicht jeden im Video genannten Punkt wiedergibst bzw. widerlegst, Dir irgendwelche Vorwürfe machen? Ganz schön abenteuerlich. Aber das erklärt wohl auch, wieso jede unangenehme Studie mit "Propaganda" abgestempelt wird, während Blog-Kommentare ohne Fakten plötzlich alles erklären. Hauptsache die Aussage stimmt und nicht der Weg dorthin.


Hat jemand gesagt, daß Norwegen eine andere Währung braucht? Für die ist es ziemlich egal. Die Krone ist so stabil wie der Euro. Gut, war sie früher nicht, aber die Norweger haben gelernt und wirtschaften recht nachhaltig. Früher waren sie ja bis sie im größeren Maßstab Rohstoffe förderten eher arm.


Jo, deshalb wurde den Schweizern ihre Währung auch zu teuer und sie koppelten ihn an den stabilen Euro. Ist allen doch bekannt. Ebenso, daß es töricht wäre, die Schweizer Wirtschaft und Infrastruktur einzig und alleine auf die Währung zu reduzieren. Aber das weißt Du ja hoffentlich selbst, auch wenn Du es selten bzw. ungern zugibst.


Klar. Das BIP in Hamburg ist knapp über 53.000 Euro, was heute 68.000 US-Dollar wären. In Mecklenburg-Vorpommern ist es nicht einmal die Hälfte und die Arbeitslosenquote ist da höher. Am besten wir haben wieder getrennte Währungen. Dann kann ich günstiger ins Ausland fliegen und die Kellner in Rostock werden für mich günstiger. Schwups, alle Probleme gelöst. :)




Bist du um diese Zeit schon beknattert oder was soll dieser Nonsen sonst bedeuten???
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von odiug »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 18:50 hat geschrieben:
Die Wiedereinführung der Drachme müßte sowieso mit einem Schuldenschnitt kombiniert werden. Die Schulden können ja so oder so nicht zurückgezahlt werden.
Wir haben folgendes Problem: Exportstarke High-Tech-Länder wie Österreich, Deutschland und Niederlande, sind in einer für sie viel zu schwachen Einheitswährung gefangen. Ihr Export würde auch mit stärkeren Währungen gut laufen, weil sie kein Obst verkaufen, sondern Luxusgüter und High-Tech-Produkte. Aber durch den Euro wird diesen Ländern eine künstlich niedrige Kaufkraft aufgedrückt und die nötige Wohlstandsausschüttung verhindert, denn Deutschland hat unbestritten eine Aufwertung um 20% nötig.
Griechenland hingegen hat mit dem Euro eine viel zu starke Währung. Da sie auch sehr viel Landwirtschaftsgüter und Südfrüchte exportieren, brauchen sie eine Währungsabwertung, da bei eher unterentwickelten Ländern der Preis günstig sein muß: Griechische Exporte können nicht mit zentraleuropäischen Exporten konkurrieren, weil sie 30% zu teuer sind. Auch der Tourismus würde von einer neuen Drachme stark profitieren, wenn die Preise sinken. Island hat mit der Kronenabwertung ja auch Landwirtschaft, Export, Schiffbau usw. wieder zum Erblühen gebracht und zusätzlich gab es noch einen Tourismusboom.

Indem Griechenland künstlich im Euro gehalten wird, verarmt es übrigens wirklich. Wir haben dort 27% Arbeitslosigkeit, fast 60% der Jugendlichen haben keinen Arbeitsplatz.
Mit einer Abwertung der Drachme würde die Wirtschaft bald wieder wachsen und auch die Arbeitslosigkeit sinken. Auf lange Sicht würde dann auch der Wohlstand der Bürger wieder steigen.

Die wirklich betrogenen Sparer sind die im Euroraum, wo sie im Falle Zyperns sogar beraubt wurden. Daher verlieren auch Unternehmer immer weniger in der Eurozone und viele Bürger ziehen ihr Geld aus dem Euro ab, ins Britische Pfund oder den Schweizer Franken.
Wenn du einen radikalen Schuldenschnitt fuer Griechenland durchsetzen kannst, dann kann Griechenland auch im Euro verbleiben.
Was ist den eine Abwertung der Waehrung anderes, als ein versteckter Lohnschnitt?
Und wenn dir das mal klar ist, dann kannst du auch einen offenen Lohnschnitt durchsetzen auf Eurobasis.
Ist gegenueber der Bevoelkerung ehrlicher.
Ausserdem denke ich nicht, dass eine Abwertung der Drachme der giechischen Wirtschaft wirklich helfen wuerde, da ein Grossteil der Waehrungsgewinne von den Banken durch Umrechnungsgebuehren und die damit verbundene Buerokratie wieder aufgefressen werden wuerde.
Es ist viel besser einen offenen Lohnschnitt durchzusetzen, innerhalb des Euro .
Es laeuft letztlich auf das Gleiche wie eine Waehrungsabwertung hinaus ohne die Reibungsverluste.
Zuletzt geändert von odiug am Dienstag 2. April 2013, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Antisozialist »

sylvester » Di 2. Apr 2013, 19:51 hat geschrieben:

Auf alle Fälle ist die Einführung einer Einheitswährung in einen Wirtschaftsraum mit der einige Länder absolut nicht konkurenzfähig sind,ein Grund für deren wirtschaftlichen Niedergang.Dies ist eine Binsenweisheit und bewahrheitet sich immer mehr in Euroland.
Blödsinn, da mit Preis- und Lohnsenkungen auf mikroökonomischer Ebene genau der gleiche Effekt erzielt werden kann wie durch eine Währungsabwertung.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:57 hat geschrieben:
Tja, ab und zu sollte man sich doch noch eigene Gedanken machen, anstatt 1:1 die Reden von Merkel und Schäuble nachreden.
Keineswegs. Du solltest halt nicht von Dir, der anderen nachredet und nicht selbst darüber nachdenkt, auf andere schließen. Dann ersparst Du Dir auch die Abschweifungen a la "Ihr Euro-Befürworter habt ja schon in den 90ern gesagt ...". So schwarz-weiß ist die Welt halt nicht, auch wenn's am Stammtisch einfacher wäre, wenn alle, die nicht auf den stumpfen Zug der Populisten aufspringen, ein Einheitsbrei wären.
1) Die zu billigem Importe haben Griechenland ruiniert. Griechenland importiert zuviel und exportiert zu wenig. Bei Deutschland ist es umgekehrt und der Euro wird weiterhin als Argument für fortgesetzte Exportfixierung benutzt.
Durch die günstigen Importe wurde die griechische Wirtschaft ruiniert, denn die eigenen Produkte konnten durch Währungsabwertung nicht mehr konkurrenzfähig gemacht werden. Somit konkurrierten die deutschen Exporte die griechische Wirtschaft quasi kaputt. Firmenpleiten und hohe Arbeitslosigkeit sind die Folge.
Die zu billigen Euro-Kredite befeuerten zusätzlich die Verschuldung.
Na, sieh an, eine starke Währung führte dort nicht automatisch zu einer starken Binnenkonjunktur mit fleißigen Auslandsreisen. Macht's irgendwann mal klick? :|
Griechenland kann mit eigener Währung leben, denn es hat genug Öl- und Gasvorkommen, um sich selbst zu versorgen. Durch Handelsverträge mit befreundeten Staaten kann es zudem trotz schwacher Währung die wichtigsten medizinischen Waren günstig einführen.
Aber solange Schiffbau, Tourismus und Export, was Säulen der griechischen Wirtschaft sind, weiter zerdrückt am Boden liegen durch den fürs Land viel zu starken Euro, wird sich nichts ändern.
Sie werten ja schon ab. Die Lohnkosten sind da alleine im letzten Jahr um 10% gesunken. Dauert halt alles seine Zeit, bis die zahlreichen Reformen und Standortvorteile wirklich greifen.
2) Die Dänische Krone ist an den Euro gekoppelt, aber die Nationalbank hat noch eine Menge Souveränität, sie kann nämlich eine eigene Zinspolitik machen und eine eigene Konjunkturpolitik betreiben. Da beides gut gemanagt wurde, hat man eine Immobilienblase vermieden und momentan nur 4,6% Arbeitslosigkeit.
http://www.tradingeconomics.com/denmark ... yment-rate
Von der Souveränität können die sich da aber nicht viel kaufen. Dänemark gehörte in den 90ern zu den ersten Ländern, die ihr Wirtschaftssystem den weltweiten Veränderungen anpaßte (-> Flexicurity) und heute damit belohnt wird. Ob mit Euro, Euro-Koppelung oder völlig frei, hat da nur eine untergeordnete Rolle, wenn man sich anschaut, wie das dänische Wirtschaftssystem aufgestellt ist.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

sylvester » Di 2. Apr 2013, 20:03 hat geschrieben:[/color]



Bist du um diese Zeit schon beknattert oder was soll dieser Nonsen sonst bedeuten???
Der wirtschaftliche Unterschied zwischen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ist halt größer als zwischen Hamburg und einigen spanischen und italienischen Regionen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 20:01 hat geschrieben: Einiges was Cerberus sagt mag falsch sein, aber beim Euro hat er Recht!
Weil er meint, irgendwelche Mächtigen im Hintergrund, von denen niemand weiß (Regierungen sind ja alles Marionetten), würden alles planen -> Damit planen sie auch den Euro -> Der Euro muß weg? Jo, da habt Ihr einen Nenner gefunden.
sylvester » Di 2. Apr 2013, 20:03 hat geschrieben: Bist du um diese Zeit schon beknattert oder was soll dieser Nonsen sonst bedeuten???
Denk halt mal nach. Wie gesagt, ich hoffe, daß das nicht zu viel verlangt ist. :)
Labskaus!

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

frems » Di 2. Apr 2013, 19:09 hat geschrieben: Weil er meint, irgendwelche Mächtigen im Hintergrund, von denen niemand weiß (Regierungen sind ja alles Marionetten), würden alles planen -> Damit planen sie auch den Euro -> Der Euro muß weg? Jo, da habt Ihr einen Nenner gefunden.


Denk halt mal nach. Wie gesagt, ich hoffe, daß das nicht zu viel verlangt ist. :)

Veilleicht denkst du erst mal nach ehe du solchen Mist, wie den Vergleich zwischen Hamburg und Meck-Pomm.verzapfst
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

sylvester » Di 2. Apr 2013, 20:13 hat geschrieben:

Veilleicht denkst du erst mal nach ehe du solchen Mist, wie den Vergleich zwischen Hamburg und Meck-Pomm.verzapfst
Fällt Dir sonst mal wieder nichts ein? Überraschend. :|
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

frems » Di 2. Apr 2013, 19:15 hat geschrieben: Fällt Dir sonst mal wieder nichts ein? Überraschend. :|

Dazu ganz bestimmt nicht !!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »


Blödsinn, da mit Preis- und Lohnsenkungen auf mikroökonomischer Ebene genau der gleiche Effekt erzielt werden kann wie durch eine Währungsabwertung.
Vor allem bist du Antidemokrat ohne jegliche Ahnung von Wirtschaft. Ich bin auch für freie Wirtschaft, aber deshalb definiere ich mich nicht nur über "Anti-".
Wenn du für freie Marktwirtschaft bist, ist es eigentlich ein wahnsinniger Widerspruch die Errichtung einer politischen Währung zu verteidigen, die als Einheitswährung für 17 Länder dient und von einer keinem Parlament verpflichteten Zentralbank herausgegeben wird.

Zudem: Preis- und Lohnsenkungen verarmen die Bürger für eine scheiternde Einheitswährung, eine Abwertung senkt die Preise so stark, daß Lohnsenkungen augeglichen werden und kurbelt zudem den Export an!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

sylvester » Di 2. Apr 2013, 20:23 hat geschrieben:

Dazu ganz bestimmt nicht !!
Verwundert mich nicht. Aber vielleicht bist Du ja zu dem Schluß gekommen, daß die deutschen Bundesländer trotz einer gemeinsamen Währung, ob Euro oder D-Mark, mit großen strukturellen und wirtschaftlichen Unterschieden miteinander klarkommen, ohne daß irgendwer dadurch in den Abgrund gezogen wird. Inhaltlich kommt von Dir wohl außer blöden Anmachen eh nichts mehr. Sehr bedauerlich bei soviel Eifer. :|
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:24 hat geschrieben: Vor allem bist du Antidemokrat ohne jegliche Ahnung von Wirtschaft. Ich bin auch für freie Wirtschaft, aber deshalb definiere ich mich nicht nur über "Anti-".
Wenn du für freie Marktwirtschaft bist, ist es eigentlich ein wahnsinniger Widerspruch die Errichtung einer politischen Währung zu verteidigen, die als Einheitswährung für 17 Länder dient und von einer keinem Parlament verpflichteten Zentralbank herausgegeben wird.
Das ist doch gut so, dass die Zentralbank keinem Parlament verpflichtet. So hat es die Bundesbank auch schon gemacht, das habe ich dir bestimmt schon tausendmal geschrieben, aber das wird weiter von dir ignoriert. Also beim Euro hast du was dagegen, aber bei der DM würdest du es gut finden? Ja, logisch kann man das nicht erklären, du bist einfach gegen den Euro, wobei ich nicht verstehen kann, wie man gegen eine Währung sein kann.
Zudem: Preis- und Lohnsenkungen verarmen die Bürger für eine scheiternde Einheitswährung, eine Abwertung senkt die Preise so stark, daß Lohnsenkungen augeglichen werden und kurbelt zudem den Export an!
Der Satz ist ein einziger Widerspruch. denn wenn der Export anwächst, dann ist der Bedarf an Arbeitskräften höher, insofern steigen wieder die Löhne und das trifft zu. Schau dir mal die letzten Gehaltsverhandlungen der Gewerkschaften an.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Nö, wenn jemand nur Meinungen irgendwelcher YouTube-Randgruppenhelden nachplappert und erwartet, daß andere erstmal sich minutenlang die Videos antun, um dann zu erraten, was davon gemeint sein könnte, muß man damit rechnen, daß andere keine Lust haben, die Zeit zu verschwenden. Einfach mal tacheles reden und eine eigene Meinung formulieren statt "Kuckt das Video!" zu rufen und dann schon vorweg seine Schlüsse gezogen haben, wenn sich das jemand nicht antut. Soll ich Dir jetzt irgendeinen zweistündigen Beitrag heraussuchen und dann, wenn Du nicht jeden im Video genannten Punkt wiedergibst bzw. widerlegst, Dir irgendwelche Vorwürfe machen? Ganz schön abenteuerlich. Aber das erklärt wohl auch, wieso jede unangenehme Studie mit "Propaganda" abgestempelt wird, während Blog-Kommentare ohne Fakten plötzlich alles erklären. Hauptsache die Aussage stimmt und nicht der Weg dorthin.
Problematisch ist, daß du dein Wissen nicht aus wirklich sinnvollen Studien ziehst, wie der Lombard-Studie von Geert Wilders, der weiterhin - auch wenn du und andere vor Wut noch so sehr aufstampfen - energisch die Rückkehr seines Landes zum Gulden vorbereitet, sondern nur aus Kommentare von deutschen Politikern, die den Euro auf Biegen und Brechen erhalten wollen.
Es gibt sinnvolle Videos von Wirtschaftsfachleuten und die sollte man sich gelegentlich mal antun, vor allem wenn sie nur 3 Minuten lang sind und sich um ein bestimmtes Thema drehen. Z. B. das Video von einem ehemaligen Bank-of-England-Mitarbeiter der erläuterte, daß die Briten mit dem Euro relativ wahrscheinlich eine Immobilienblase bekommen hatten, weil die Möglichkeit fehlte, einen eigenen Zinssatz festzulegen. Das belegte er mit der momentanen Situation in Irland.
Bei den Videos von Daniel Hannan und Wilhelm Hankel, die keinerlei Randfiguren sind (Hannan vertritt die regierende Konservative Partei in GB), werde ich jetzt doch immer expliziter den Zeitpunkt der Aussagen angeben, den ich meine.
Die Aussage und der Weg dorthin stimmen bei Wirtschaftsexperten wie Hankel nunmal. Schließlich hat er sich sein ganzes Leben mit Währungsfragen beschäftigt.
Hat jemand gesagt, daß Norwegen eine andere Währung braucht? Für die ist es ziemlich egal. Die Krone ist so stabil wie der Euro. Gut, war sie früher nicht, aber die Norweger haben gelernt und wirtschaften recht nachhaltig. Früher waren sie ja bis sie im größeren Maßstab Rohstoffe förderten eher arm.
Langsam erkennst du die Sinnlosigkeit des Euro. Stell dir mal folgende Frage: Wer brauchte in Europa 1999-2002 eine andere Währung als seine jeweils eigene? Wieso mußte Deutschland die DM abschaffen, wieso Holland den Gulden, wieso Italien die Lira? Und wieso alles ohne Referendum und Mitsprache der Bürger.
Und wieso fiel in den 2 einzigen Euro-Referenden der Euro durch (Dänemark und Schweden)?

Der Aufstieg Norwegens lag an gutem Wirtschaften und effizienter Rohstofförderung UND der Flexibilität einer eigenen Währung. Er zeigt aber beeindruckend, daß ein Land auch ohne die EU von einem Armenhaus zu einem der reichsten Länder der Erde werden kann.

Jo, deshalb wurde den Schweizern ihre Währung auch zu teuer und sie koppelten ihn an den stabilen Euro. Ist allen doch bekannt. Ebenso, daß es töricht wäre, die Schweizer Wirtschaft und Infrastruktur einzig und alleine auf die Währung zu reduzieren. Aber das weißt Du ja hoffentlich selbst, auch wenn Du es selten bzw. ungern zugibst.
Das Problem der Schweiz liegt am Euro, nicht am Franken. Grade weil der Euro extrem instabil und schwach ist, sank die Kaufkraft der Deutschen und der Österreicher so stark, daß die Schweizer Angst hatten, ihre nördlichen Nachbarn würden kaum noch schweizer Waren kaufen können und sich keine Schweiz-Reisen mehr leisten können. Das Problem des Franken heißt also Euro: Mit einer eigenen Währung könnten die Deutschen und Österreicher gut in der Schweiz Urlaub machen und auch die Importe aus der Schweiz besser bezahlen als mit dem Euro, der für diese Länder viel zu schwach ist.
Die Franken-Euro-Kopplung geschah also wegen der Euro-Krise, in der die Schweizer Nationalbank Angst hatte, es würde der Schweiz "zu gut" gehen, da ja grade die Anleger sehr Viel vertrauen in den Franken haben und das sichere Investitionsklima der stabilsten Währung Europas nutzen.

Was du nicht zugibst ist folgendes: Während eine zu starke Währung für schwache und industriearme Länder wie Griechenland der Todesstoß ist, ist sie für ein reiches High-Tech-Land ein Segen: Hohe Kaufkraft, starke Binnenkonjunktur, billige Importe und ein günstiges Investitionsklima sind nunmal Vorteile, auch wenn du sie in der Schweiz nicht wahrhaben willst!


Jedes Land also jeder Staat (nicht jedes Bundesland, wie Euro-Clowns gerne behaupten) braucht seine eigene Währung. Wirtschaftet ein Staat gut, ist die Währung stark und er wird mit hoher Kaufkraft und Wohlstand belohnt. Wirtschaftet er schlecht und gerät in die Krise, sinkt die Währung im Wert, bietet dadurch aber auch Chancen des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs.
Indem man diese Ausgleichmechanismen durch den Euro eliminiert hat, hat man einiges dazugetan, die größte Wirtschaftskrise Europas seit 1945 auszulösen.

Vor einigen Jahren hat die Schweiz übrigens eine nicht ganz ernstgemeinte Umfrage gemacht: In den norditalienischen Gebieten sowie die südbaden-württembergischen Regionen an der Grenze zur Schweiz wurden die Leute befragt, ob sie der Schweiz gerne beitreten würde. Beide Abstimmungen ergaben jeweils eine deutliche Mehrheit für den Schweiz-Beitritt. Hast du dir schonmal gedanken gemacht, warum sich die Bürger Deutschlands und Italiens in ihrem Land immer unwohler fühlen und sich lieber der freien Schweiz anschließen wollen?
Zuletzt geändert von Daniel1 am Dienstag 2. April 2013, 21:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:24 hat geschrieben:
Vor allem bist du Antidemokrat ohne jegliche Ahnung von Wirtschaft. Ich bin auch für freie Wirtschaft, aber deshalb definiere ich mich nicht nur über "Anti-".
Wenn du für freie Marktwirtschaft bist, ist es eigentlich ein wahnsinniger Widerspruch die Errichtung einer politischen Währung zu verteidigen, die als Einheitswährung für 17 Länder dient und von einer keinem Parlament verpflichteten Zentralbank herausgegeben wird.

Zudem: Preis- und Lohnsenkungen verarmen die Bürger für eine scheiternde Einheitswährung, eine Abwertung senkt die Preise so stark, daß Lohnsenkungen augeglichen werden und kurbelt zudem den Export an!



Das ist völlig richtig,geht aber in manch eine indoktrinierte Birne absolut nicht hinein.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

profracking » Di 2. Apr 2013, 01:31 hat geschrieben:Ich bin auch total begeistert, dass Du einen Link benutzt, der von zwei absoluten No-Names gehostet wird. Anna Feder stammt von der
total weltweit bekannten "City University of New York" (wer hat von der schon jemals jemand was gehört?) und die hat auch einen total tollen (leicht läppischen) Master Degree in International Relations der total ökonomisch bekannten (who ever heard of the) Cracow University of Economics. Und der Antonio Sousa ist auch von der total berühmten Städtischen Uni New York. Wow, how beeindruckend.

By the wai.. häf you seen a reale Quelle of the Inflationsraten of these beiden Superhelden, mon chere? I not!
Wenn man für Unsinn schreiben pro Satz 10 Geldeinheiten bekommen würde, wärst du schon mehrfacher Franken-Milliardär. :D

Die genannte Quelle ist dieselbe Quelle, die der User Daniel1 verwendet hat, auf dessen Beitrag ich mit den Verweisen geantwortet habe. Merkwürdig nur, dass du dessen Beitrag nicht für die Quellen kritisierst. Aber das passt in deine schräge Argumentation.

Darüberhinaus ist die Seite "www.tradingeconomics.com" deutlich seriöser, als der Mumpitz, den du hier von dir gibst. Wirft man einen Blick auf die Datenquelle auf http://www.tradingeconomics.com/analyti ... ators.aspx so sieht man sofort woher die Daten stammen, nämlich von den nationalen Statistikbehörden (Statistische Bundesamt) und Börsen.

Überprüft man die Inflationsdaten mit denen, z.B. auf http://de.statista.com/statistik/daten/ ... hresmonat/ dann erkennt man sofort, dass diese identisch sind.

Du hingegen erzählst hier Unsinn, dass sich sprichwörtlich die Balken biegen. Und dann wagst du es auch noch den Mund vollzunehmen, derweil hast ausgerechnet du mit deiner geballten Inkompetenz dazu nicht ansatzweise ein Recht!
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Wenn du einen radikalen Schuldenschnitt fuer Griechenland durchsetzen kannst, dann kann Griechenland auch im Euro verbleiben.
Was ist den eine Abwertung der Waehrung anderes, als ein versteckter Lohnschnitt?
Und wenn dir das mal klar ist, dann kannst du auch einen offenen Lohnschnitt durchsetzen auf Eurobasis.
Ist gegenueber der Bevoelkerung ehrlicher.
Ausserdem denke ich nicht, dass eine Abwertung der Drachme der giechischen Wirtschaft wirklich helfen wuerde, da ein Grossteil der Waehrungsgewinne von den Banken durch Umrechnungsgebuehren und die damit verbundene Buerokratie wieder aufgefressen werden wuerde.
Es ist viel besser einen offenen Lohnschnitt durchzusetzen, innerhalb des Euro .
Es laeuft letztlich auf das Gleiche wie eine Waehrungsabwertung hinaus ohne die Reibungsverluste.
Du willst also Griechenland verarmen, zu jahrzentelanger Rezession verdammen und alles das nur, um den Euro zu erhalten? Was ist am Euro so erhaltenswert, daß man ihm den Wohlstand ganzer Länder opfert? Er hat doch nichts zustande gebracht, außer Europa in die schlimmste Wirtschaftskrise seit 60 Jahren zu stürzen.
Eine Drachmen-Abwertung würde Exporte und Tourismus wiederbeleben und das ist ein Motor der Griechenland wieder aus der Krise herausziehen kann. Wechselkurskosten sind kein Problem, denn dieselbe Maßnahme hat in Island auch mit der Krone viel gebracht und Deutschland handelt mit dem "wechselkursunsicheren China" von Jahr zu Jahr mehr, während der Handel mit der Eurozone zurückgeht.

Ich finde es absolut nicht ehrlich die Leute direkt zu berauben. Dann könntest du auch die NS-Besatzung Griechenlands als "erhlich" beschreiben!
Durch eine Abwertung sinken ja auch die Preise, sodaß Lohnverluste ausgeglichen werden. Wenn es dem Land dann wieder gutgeht, steigen die Löhne automatisch.
Was du aber noch nicht verstanden zu haben scheinst: Griechenland verarmt grade jetzt!Innerhalb des Euro!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:19 hat geschrieben:Das hier sollte eigentlich ein Forum zum gepflegten und zivilisierten Austausch politischer Meinungen sein und kein Herumreiten auf persönlichen Differenzen.
Das solltest DU Dir zu Herzen nehmen.
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:19 hat geschrieben: Damit das du diese Behauptung "billig" nennst und die Namensnennung von Usern forderst, ziehst du die sachliche Diskussion ins persönliche.
Nichts da.
Ich erwarte Namen und Zitate (FAKTEN) für Deine Behauptung. Deine unsachlichen und "persönlichen" Vorwürfe.
Du kannst nicht irgendwelche User "anpissen", ohne Deine Vorwürfe KONKRET zu belegen.
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:19 hat geschrieben:Mir ist eben allgemein aufgefallen, daß du bei Eurokritikern wie mir schnell ausfallend wirst!
Ich bin und werde nicht ausfallend.

(Deine) Frechheit sollte auch weiter Frechheit genannt werden dürfen. Und müssen.
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:19 hat geschrieben:Daher erwarte ich von dir eine Entschuldigung für deine einseitigen Angriffe gegen mich
Jetzt schlägt es aber Dreizehn.

Wenn ich falsche Dinge bei Dir aufdecke, decke ich sie auf. PUNKT.
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:23 hat geschrieben:Du findest also Leute, die den Euro-Wahnsinn kritisieren und hier als arbeitende Bürger sich abends mal erlauben, ihre Meinung ins Forum zu schreiben schlimmer als die Politiker
Ich habe mich zu einem Posting von Dir in diesem Forum geäußert.
Ich habe mich nicht zu Politikern geäußert.
Ich habe mich nicht zu schlimmer, weniger schlimm oder was auch immer geäußert.




frems » Di 2. Apr 2013, 17:59 hat geschrieben:Weil manche aus emotionalen Gründen den Euro beseitigen möchten und sich überlegen, was man ohne Euro tun könnte. Ob das aber sinnvoll ist, spielt keine Rolle. Innere Abwertungen bei stabiler Währung nimmt man schließlich auch nicht, obwohl's ebenfalls möglich ist und von einigen Ländern zwecks Wettbewerbssteigerung getan wurde. Der Euro soll halt weg. Dann kommt noch ein "Der Tourismus wird dann billiger!" (was er im Falle einer inneren Abwertung auch würde), aber es wird vergessen, daß Länder und ihr produzierendes Gewerbe auch von Importen abhängig sind und höchstens für den BILD-Leser ein Land wie Griechenland nur aus Hotels und Stränden besteht.

An den hanebüchenen Vergleichen sieht man's ja auch. Dänemarks Krone ist seit etlichen Jahren an den Euro gebunden. Macht keine Probleme. Der zu starke Schweizer Franke machte Probleme, also wurde er auch an den Euro gekoppelt. Naja, damit wird man wohl leben müssen. Geht's einem Nicht-Euro-Land -- aus welchen wirtschaftlichen Gründen auch immer -- gut, dann liegt's einzig und alleine an der Währung. Nicht beispielsweise an frühzeitigen Wirtschaftsreformen. Geht's einem Euroland gut, dann ginge es -- unbegründet -- diesem Land ohne Euro noch besser. Hat ein Nicht-Euro-Land Probleme, dann haben sie andere Gründe (ggf. den bösen Euro in anderen Ländern). Geht's einem Euroland schlecht, dann ist auch wieder nur die Währung schuld.

Die reinste Währungsbessenheit. Was anderes gibt's für manche wohl nicht mehr im Leben. So dreht man sich seit Ewigkeiten im Kreis und kriegt gar nicht mit, daß sich die Erde weiterdreht und nicht mehr dort ist, so wie vor 10, 20 Jahren war.
Zustimmung. Dein Beitrag trifft es.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Nichts da.
Ich erwarte Namen und Zitate (FAKTEN) für Deine Behauptung. Deine unsachlichen und "persönlichen" Vorwürfe.
Du kannst nicht irgendwelche User "anpissen", ohne Deine Vorwürfe KONKRET zu belegen.
Du willst hier die Diskussion auf eine persönliche Basis ausdehen, aber du weißt genau, was ich konkret meine! Es wurde schon von 3-4 Leuten immer wieder der gleiche Widerspruch gebracht und du läßt das unwidersprochen stehen!
Ich bin und werde nicht ausfallend.

(Deine) Frechheit sollte auch weiter Frechheit genannt werden dürfen. Und müssen.
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 17:19 hat geschrieben:
Daher erwarte ich von dir eine Entschuldigung für deine einseitigen Angriffe gegen mich
Jetzt schlägt es aber Dreizehn.

Wenn ich falsche Dinge bei Dir aufdecke, decke ich sie auf. PUNKT.

Es ist also OK, wenn Clark mich "Fanatiker" und Fan der "Reichsmark" nennt (habe ich ja vorher verlinkt), aber ich bin der Böse in deinen Augen, wenn ich mit ähnlichen, sogar noch etwas freundlicheren Mitteln antworte.
Und genau das ist dein verlogener Doppelstandard, den ich aufdecken mußte, und der in letzter Zeit immer mehr zugenommen hat.

Zugegeben, so hast du nicht angefangen, du hattest anfangs durchaus noch vernünftige Ansätze, bist du dich dann immer einseitiger von den Euro-Fanatikern hast überzeugen lassen.

Allein dein unkritischer Applaus für frems realitätsverzerrenden Beitrag zeigt doch, daß du das Rückgrat was du früher noch hattest, als du die Ablehnung direkter Demokratie hier noch vernünftig gegeißelt hast, völlig aufgegeben hast!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:56 hat geschrieben:
Du willst hier die Diskussion auf eine persönliche Basis ausdehen
Nein. Ich schrieb bereits:

@profracking
@Daniel1


Nun abgesehen von Euren Interpretationen...

Nachfolgende (inhaltliche) Dinge schrieb ich:
Skull » Di 2. Apr 2013, 08:26 hat geschrieben:Korrekt.

Die Schweiz hat sogar praktisch Ihre Währung an den Euro gekoppelt.
Die Schweiz ist bereit, unendlich Schweizer Franken zu drucken,
um ihre Währung nicht weiter steigen zu lassen.
Skull » Di 2. Apr 2013, 09:31 hat geschrieben:Fließende und regelmäßige Ab- und Aufwertungen sind da nicht das Thema.
Die sind natürlich weder schädlich, noch positiv. Die haben Ihre Notwendigkeit und Begründung
in wirtschaftlicher Tätigkeit und unterschiedliche Entwicklungen in Volkswirtschaften.

Bei dem Theme HIER geht es um sprunghafte, schnelle, plötzliche EXTREM Ab- und Aufwertungen.
Und die sind für die betroffenen Volkswirtschaften schädlich und EXTREM problematisch.
Skull » Di 2. Apr 2013, 12:06 hat geschrieben: Währungen spiegeln das Vertrauen und die Wirtschaftskraft der betroffenen Länder wieder.

Die Schweiz ist nicht "das" Positivbeispiel.
Die Schweiz ist eines von Dutzenden von Beispielen eines Landes mit starker Währung.
Genauso gibt es Dutzende von Schwachwährungsländern.
Und in den letzten Jahren war die Schweiz ein Beispiel für ein Land mit Problemen,
deren Währung eine zu starke Aufwertung erfahren hatte. Daher auch deren Notenbankentscheidung.
Die machten das ja nicht aus Spaß...*grins*
Skull » Di 2. Apr 2013, 12:56 hat geschrieben:Die reiche ("werktätige und umtriebige") Schweiz machte den Franken stark. Nicht umgekehrt.
Wo ist Euer Problem mit meinen (diesen) Feststellungen ?

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Die reinste Währungsbessenheit.
Da Stimme ich zu! Wie kann man von einer Einheitswährung so besessen sein, daß man sie gegen den Willen der Bürger einführt ohne ein einziges Referendum? Wieso erhält man sie aufrecht, obwohl sie untauglich ist und die Bürger Europas verarmt? Wieso lehnten Schweden und Dänen den Euro ab, der dadurch nicht einen Hauch demokratischer Legitimation besitzt?

Und: Wenn wir den Euro abschaffen und die EU rückabwickeln, wird es eine neue und aktuelle Version europäischer Kooperation geben, die eine Mischung aus EWG und EFTA sein könnte. Eine Freihandelszone mit politischer Kooperation.


Ich empfehle den Aufsatz von Yoav Temenbaum dringend, das beste was ich seit Jahren darüber gelesen habe:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:56 hat geschrieben:Allein dein unkritischer Applaus für frems realitätsverzerrenden Beitrag zeigt doch
Was ist an seinem Beitrag realitätsverzerrendend ?
Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 19:56 hat geschrieben:daß du das Rückgrat was du früher noch hattest, als du die Ablehnung direkter Demokratie hier noch vernünftig gegeißelt hast, völlig aufgegeben hast!
???

Noch alles klar ?

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

@skull

Das Problem ist, daß Halbwahrheiten oft nicht weniger gefährlich sind als Lügen.

Beispiel Schweiz: Natürlich setzte die SNB einen Franken-Euro-Mindestkurs fest (keine Währungskopplung wie im Falle Dänemarks), aber du implizierst, dabei wäre der Franken das Problem, wo doch der Euro die ganze Krise ausgelöst hat! Durch die Eurokrise flüchteten die Anleger massiv in den stabilen Franken, deshalb auch die deutliche Aufwertung.
Außerdem sank durch den Euro die Kaufkraft der Deutschen und Österreicher, die immer einen wichtigen Teil der Schweiz-Touristen darstellten. Daher können sie eben in der Schweiz nicht mehr so gut Urlaub machen, was eine Gefahr für den Schweizer Tourismus ist und sie können sich auch nicht mehr so einfach Schweizer Importe leisten.

Zu Auf- und Abwertungen: Die Nationalbank könnte bei einer neuen Drachme bzw. DM, die jeweilige Auf- und Abwertung in Grenzen halten und die nationalen Währungen erstmal als Parallelwährungen einführen. So wäre die Auf- bzw. Abwertung der neuen Währung fließend und nicht aprubt...die Währung würde sich langsam aber sicher den Wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen, wie ein Mensch, der sich langsam in einen Maßanzug zwängt.
Nach einer Übergangszeit könnte der Euro dann irgendwann komplett aus dem Zahlungsverkehr entfernt werden.

Steht im verlinkten Text!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von frems »

Daniel1 » Di 2. Apr 2013, 20:40 hat geschrieben: Problematisch ist, daß du dein Wissen nicht aus wirklich sinnvollen Studien ziehst, wie der Lombard-Studie von Geert Wilders, der weiterhin - auch wenn du und andere vor Wut noch so sehr aufstampfen - energisch die Rückkehr seines Landes zum Gulden vorbereitet, sondern nur aus Kommentare von deutschen Politikern, die den Euro auf Biegen und Brechen erhalten wollen.
Wo beziehe ich mich auf mich auf die Aussagen anderer? Und doch, die Lombard-Studie kenne ich genau wie die Studien, die sie widerlegen. Welche für Dich die einzig richtige ist, kann man sich denken, ganz unabhängig der verwendeten Methodik.
Langsam erkennst du die Sinnlosigkeit des Euro. Stell dir mal folgende Frage: Wer brauchte in Europa 1999-2002 eine andere Währung als seine jeweils eigene? Wieso mußte Deutschland die DM abschaffen, wieso Holland den Gulden, wieso Italien die Lira? Und wieso alles ohne Referendum und Mitsprache der Bürger.
Und wieso fiel in den 2 einzigen Euro-Referenden der Euro durch (Dänemark und Schweden)?
"Brauchen" tut man sie nicht, sie hat nur entsprechende Vorteile, auf die man natürlich verzichten könnte, wenn man will. Ist halt nicht so Schwarz-Weiß. Zudem waren das nicht die einzigen Länder, die dazu einen Volksentscheid durchführten. Aber das Thema hatten wir ja auch schon, genau wie die heutigen Mehrheiten für den Euro. Die Welt besteht auch nicht nur aus Münzen. Ich weiß, schwer vorstellbar, genau wie für Sylvester mit seinen Einzeilern, aber ist halt so.
Der Aufstieg Norwegens lag an gutem Wirtschaften und effizienter Rohstofförderung UND der Flexibilität einer eigenen Währung. Er zeigt aber beeindruckend, daß ein Land auch ohne die EU von einem Armenhaus zu einem der reichsten Länder der Erde werden kann.
Klar, mit weniger als 5 Millionen Einwohner und reichlich Gas- und Ölvorkommen hat man da eine gute Voraussetzung, ganz egal ob mit Euro oder nicht. Deutschland hat die Vorkommen halt nicht und sich auf andere Weise wieder fit gemacht, genau wie Nicht-Euroländer. Wo Du Polen gerne einbringst, kannst Du Dir ja anschauen, welche Probleme (-> Staatsdefizit) sie haben, aber auch, welche Wirtschaftsreformen sie in Vergangenheit umsetzten und noch weiter planen. Ebenso an wem sie sich orientieren und von wem sie gefördert werden. Vielleicht merkst Du dann, daß es nicht nur an einer eigenen Währung liegt, wie es einem Land so geht.
Das Problem der Schweiz liegt am Franken, nicht am Euro.
Dem wollte ich auch nicht widersprechen. Der Franken wurde bloß zu stark, was ein Problem für die Schweizer wurden und sie ihn lieber an den Euro koppelten, der stabiler ist als es beispielsweise die D-Mark je war, die gerne als Beispiel für stabile Währungen genannt wird. Aber das weißt Du ja selbst.
Die Franken-Euro-Kopplung geschah also wegen der Euro-Krise, in der die Schweizer Nationalbank Angst hatte, es würde der Schweiz "zu gut" gehen, da ja grade die Anleger sehr Viel vertrauen in den Franken haben und das sichere Investitionsklima der stabilsten Währung Europas nutzen.
So stabil schien sie ja nicht gewesen zu sein, sondern einfach zu stark. Polemik ändert an der Koppelung auch nichts. Nun lohnt es sich halt nicht mehr so sehr, sein Geld in die Schweiz zu retten, weil es kaum einen Unterschied zur Eurozone macht. Der Schweizer Export kann aufatmen.
Was du nicht zugibst ist folgendes: Während eine zu starke Währung für schwache und industriearme Länder wie Griechenland der Todesstoß ist, ist sie für ein reiches High-Tech-Land ein Segen: Hohe Kaufkraft, starke Binnenkonjunktur, billige Importe und ein günstiges Investitionsklima sind nunmal Vorteile, auch wenn du sie in der Schweiz nicht wahrhaben willst!
Wieso sollte ich sie nicht wahrhaben? Jeder weiß, daß es der Schweiz wirtschaftlich gut geht und das nicht erst seit gestern. Auch weiß jeder, daß die kleine Schweiz ein Wirtschaftsmodell hat, welches nicht in allen Bereichen noch funktionieren würde, wenn jedes Land sie kopiert und denkt, daß dann automatisch der selbe Wohlstand kommt. Nur weil Du ganz häufig "Schweiz! Schweiz! Schweiz!" keifst, sind das halt noch lange keine Argumente.
Jedes Land also jeder Staat (nicht jedes Bundesland, wie Euro-Clowns gerne behaupten) braucht seine eigene Währung.
Behauptest Du einfach, ja. Und nun? Jede Gemeinde sollte am besten ihre eigene Währung haben. Sag ich jetzt einfach mal ohne weitere Begründung. Kommt man so weiter? Wohl kaum.
Indem man diese Ausgleichmechanismen durch den Euro eliminiert hat, hat man einiges dazugetan, die größte Wirtschaftskrise Europas seit 1945 auszulösen.
Ja, wir liegen in Schutt und Asche. Die Phrase muß Dir wohl sehr gefallen. Und weiterhin blendest Du aus, daß die Probleme, die einige wenige Länder Europas haben, hausgemacht sind.
Vor einigen Jahren hat die Schweiz übrigens eine nicht ganz ernstgemeinte Umfrage gemacht: In den norditalienischen Gebieten sowie die südbaden-württembergischen Regionen an der Grenze zur Schweiz wurden die Leute befragt, ob sie der Schweiz gerne beitreten würde. Beide Abstimmungen ergaben jeweils eine deutliche Mehrheit für den Schweiz-Beitritt. Hast du dir schonmal gedanken gemacht, warum sich die Bürger Deutschlands und Italiens in ihrem Land immer unwohler fühlen und sich lieber der freien Schweiz anschließen wollen?
Na, wenn irgendeine ominöse Umfrage nicht ernstgemeint war, muß man sie wohl auch nicht ernstnehmen. Sonst könnte man die Polemik umdrehen und schauen, welche Kantone für einen Beitritt waren, wo das doch so eine böse, unterdrückende und Kultur vernichtende Daiktatur ist. Aber die verträumten Erklärungen kenne ich noch genug beim Thema Norwegen. Die hab ich mal einigen Freunden übersetzt. War der Brüller. :p
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Es ist ja nicht so, daß wir Demokraten alles einreißen wollen: Wir wollen den Euro geordnet abwickeln, mit einer Parallelwährungs-Übergangszeit, die je nachdem 1 Jahr dauern kann, aber ebenso 4-5 Jahre sind möglich.
Am Ende stünden wieder 17 eigene Währungen und die EZB könnte rückabgewickelt werden und in eine Art Währungsfond verwandelt werden, der den ECU verwaltet, der nur noch Zentralbankreserve und virutelle Verrechnungseinheit ist.

http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/

So könnte das aussehen:
A coordinated process leading to the enactment of the necessary laws in each country in the EU aimed at the re-issuance of separate, national currencies would be the first concrete step, followed by the re-establishment of the different central banks as the sole monetary authority in the land; following which, the European Central Bank would be dismantled. Not until each country had completed the actual re-issue of its own currency would the euro be taken out of circulation. In the transition period, at least, each currency may be pegged to the gold, in one form or another, in order to facilitate the process and secure economic stability.
Bisher konnte keiner einen Grund nennen, wieso dieser Weg nicht ein guter Weg wäre, um Europa reicher und demokratischer zu machen!


Es wird auch die politische und zentralistische Idee entlarvt, die hinter der Schaffung des Euro steht:

The idea of a federal Europe is behind the Euro, and the Euro is behind the fear harbored at present by European decision-makers. If Greece was in the midst of an economic crisis within a framework akin to the EEC the ramifications would be different. If Greece, and all the other members of the EEC, had their own currencies, the scenarios currently being depicted of the dire effects of Greece leaving the Eurozone would be less ominous.
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