Selbstverständlich* - und zwar weil S&P behauptet hat, genau das zu können. Eine Bonitätsnote ist nichts anderes als eine Aussage über die Zukunft.
(*Bzw. genauer: dass S&P die Zukunft vorhersehen konnte, die Welt aber darüber zugunsten eines eigenen Vorteils belogen hat.)
Tatsache ist doch, dass die sogenannten Risiken zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits erwartbare Zahlungsausfälle waren. Das wussten natürlich diejenigen zuerst, die noch direkt die Werte in ihren Büchern hatten, die schon nicht mehr existierten. Also wurden diese "Werte" möglichst kompliziert umsortiert und verkauft. Damit sich dieser "Werte" möglichst gut verkaufen, muss es natürlich so aussehen, als würden sie tatsächlich existieren. Und an dieser Stelle kommt S&P ins Spiel. Denn die Agentur hat sich hingestellt und behauptet: Ja wir haben diese "Werte" geprüft, wir kennen uns aus in der Materie und können bestätigen, dass sie wirklich existieren.
Für diese Prüfung wurde S&P von den Verkäufern bezahlt und weil die Prüfung so besonders kompliziert war sogar besonders gut.
Es ist natürlich möglich, dass bei S&P die guten Ratings entsprechend den damals verfügbaren Informationen vergeben wurden. Es gibt allerdings erhebliche Indizien, die nahelegen, dass es anders war. Insofern ist es gut, dass die Rolle von S&P jetzt vor Gericht aufgearbeitet wird.