Ein staatliches Energieunternehmen

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Hedgefond
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Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Stromkunden zahlen drei Milliarden zu viel:

Sinkende Einkaufspreise, doch die Verbraucher zahlen drauf: Laut einer Studie kassieren Energieversorger drei Milliarden Euro zu viel von ihren Kunden. Die nächste Preiserhöhung steht schon bevor.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 14:09 hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Wenn der Staat als Unternehmer was taugen würde, wäre die Idee nicht schlecht.
Dummerweise sieht die Realität anders aus. Als Beispiel nenne ich EnBW. Mehrheitlich in staatlicher Hand, bzw in Baden-Württembergischer.
Informieren Sie sich mal, wie es da abgeht. Mappus angeklagt, Kretschmer hat jetzt ein Unternehmen am Hals, das faktisch vor der Pleite steht, auch weil die Grünen ja EnBW zwingen, rentable AKWs abzuschalten... :?
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Wenn der Staat als Unternehmer was taugen würde, wäre die Idee nicht schlecht.
Das stimmt. Nur meine ich nicht, dass Beamte dieses Unternehmen leiten müssen. Man bräuchte nur die Leute anstellen die dafür geeignet sind, sprich Experten. Mit einem angemessenem Gehalt könnte man sich diese Leute auf dem Markt holen.

Energieunternehmen gestalten die Preise immer so, dass auch ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Wenn der Gewinn entfallen würde, so könnte man den Preis für Energie niedriger halten, als gegenwärtig die Entwicklung ist. Um wie viel niedriger kann ich beileibe nicht sagen, bin ja kein Experte.
iesen gehör
Wir haben eine Menge Energieanbieter in Deutschland. Diese können aber keine Konkurrenz darstellen, da die Netze den "Riesen" gehören.
Zuletzt geändert von Hedgefond am Sonntag 26. August 2012, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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relativ
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von relativ »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 13:09 hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Sowas gab es ja schon mal, wurde der Marktwirtschaft geopfert mit dem Ziel von billigerem Strom durch Wettbewerb und weniger Kosten für den Staat. Man sieht ja, daß solche Milchmädchenrechnungen nicht immer aufgehen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Kibuka »

Hedgefond hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Wie hoch war der Gewinn von Apple im letzten Jahr?

Willst du jetzt auch ein staatliches Pendant zu Apple gründen oder wie?
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 14:30 hat geschrieben:
Das stimmt. Nur meine ich nicht, dass Beamte dieses Unternehmen leiten müssen. Man bräuchte nur die Leute anstellen die dafür geeignet sind, sprich Experten. Mit einem angemessenem Gehalt könnte man sich diese Leute auf dem Markt holen.

Energieunternehmen gestalten die Preise immer so, dass auch ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Wenn der Gewinn entfallen würde, so könnte man den Preis für Energie niedriger halten, als gegenwärtig die Entwicklung ist. Um wie viel niedriger kann ich beileibe nicht sagen, bin ja kein Experte.
iesen gehör
Wir haben eine Menge Energieanbieter in Deutschland. Diese können aber keine Konkurrenz darstellen, da die Netze den "Riesen" gehören.
Unternehmen, die nicht auf Gewinnbasis arbeiten, funktionieren gar nicht. Ich denke das wissen Sie auch. In der DDR hat man es ja versucht. Und dass der Strom so teuer ist wie derzeit, liegt ja auch eher an der Politik als an den Unternehmen. Stichwort: 3,6 Cent je kWh EEG und Ökoabgaben.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 14:17 hat geschrieben: Wenn der Staat als Unternehmer was taugen würde, wäre die Idee nicht schlecht.
Dummerweise sieht die Realität anders aus. Als Beispiel nenne ich EnBW. Mehrheitlich in staatlicher Hand, bzw in Baden-Württembergischer.
Informieren Sie sich mal, wie es da abgeht. Mappus angeklagt, Kretschmer hat jetzt ein Unternehmen am Hals, das faktisch vor der Pleite steht, auch weil die Grünen ja EnBW zwingen, rentable AKWs abzuschalten... :?
Der Staat als "Unternehmer" ist per se nicht schlechter, als jedes andere Unternehmen, welches durch Manager geführt wird.

Ersetzt man allerdings ein fähiges Management durch Klüngel und betätigt sich dabei als Sprungbrett für politisch wohlfeile Amigos, dann kommt Ähnliches heraus, wie bei anderen Unternehmen der Privatwirtschaft, die in die Pleite rutschten.

Unfähigkeit in einem solchen "staatlichen" Unternehmen legt weit mehr offen, nämlich das Unvermögen der Gesamtstruktur zu wirtschaftlichem und verantwortungsvollem handeln.

Ursache <-> Wirkung

Es gibt genügend Beispiele kommunaler Betriebe, die durchaus wirtschaftlich betrieben werden, aber eben auch gegenteilige Erfahrungen.

Fazit: Der Staat kann durchaus ein Wirtschaftsunternehmen führen, nicht aber dann, wenn die Söders, Trittins, Seehofers und Gabriels verantwortlich zeichnen, die nichteinmal den eigenen Laden verantwortlich führen können.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Kibuka »

Renard hat geschrieben:
Der Staat als "Unternehmer" ist per se nicht schlechter, als jedes andere Unternehmen, welches durch Manager geführt wird.

Ersetzt man allerdings ein fähiges Management durch Klüngel und betätigt sich dabei als Sprungbrett für politisch wohlfeile Amigos, dann kommt Ähnliches heraus, wie bei anderen Unternehmen der Privatwirtschaft, die in die Pleite rutschten.

Unfähigkeit in einem solchen "staatlichen" Unternehmen legt weit mehr offen, nämlich das Unvermögen der Gesamtstruktur zu wirtschaftlichem und verantwortungsvollem handeln.

Ursache <-> Wirkung

Es gibt genügend Beispiele kommunaler Betriebe, die durchaus wirtschaftlich betrieben werden, aber eben auch gegenteilige Erfahrungen.

Fazit: Der Staat kann durchaus ein Wirtschaftsunternehmen führen, nicht aber dann, wenn die Söders, Trittins, Seehofers und Gabriels verantwortlich zeichnen, die nichteinmal den eigenen Laden verantwortlich führen können.
Korrekt!
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 13:09 hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.
http://www.iwkoeln.de/_storage/asset/27 ... 182004.jpg

Es gibt unzählige staatliche Energieunternehmen.

Einfach die Preise vergleichen.

Vielleicht auch noch nachschauen, ob der staatliche Anbieter nicht riesige Verluste macht = seinen Preis durch Schulden finanziert. :thumbup:
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 14:09 hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Der Endverbraucherpreis für Strom besteht zu über 40 % aus Steuern und EEG-Umlagebeiträgen.

Die Zufallsstromeinspeisungen von Wind und Solar senken zudem die Auslastung und folglich die Effizienz von Erdgas- und Steinkohlekraftwerken und machen Netzverdichtungen erforderlich.

Das deutsche Stromnetz befindet sich in den Händen von vier Gebietsmonopolisten. Hier wäre die Verstaatlichung sinnvoll, da im Netzbetrieb wegen der Größenvorteile kein Wettbewerb entsteht.

Trotzdessen wird den Stromproduzenten gerne der schwarze Peter untergeschoben.
Zuletzt geändert von Antisozialist am Sonntag 26. August 2012, 14:45, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Sowas gab es ja schon mal, wurde der Marktwirtschaft geopfert mit dem Ziel von billigerem Strom durch Wettbewerb und weniger Kosten für den Staat. Man sieht ja, daß solche Milchmädchenrechnungen nicht immer aufgehen.
Das Rad zurück zu drehen wird sehr schwer und teuer.
Im Nachineien aber ein Fehler gewesen, nicht?
Wie hoch war der Gewinn von Apple im letzten Jahr?

Willst du jetzt auch ein staatliches Pendant zu Apple gründen oder wie?
Das ist wirklich nicht vergeleichbar: Auf immer neue Smarthophones und neuste Elektronik ist wirklich niemand angewiesen.
Wenn der Kunde es will, wird er auch 1000 € für ein Iphone zahlen. Wer würde aber schon exorbitante Preise für Strom zahlen wollen..
(Selbst wenn Apple plötzlich in Deu ein Energietochterunternehmen aufmacht :D Da würde niemand auf dem Eletro-Apple-Store einkaufen haha, 1 kwh, jetzt nur 99 Cent :rolleyes: )
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relativ
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von relativ »

Clark » So 26. Aug 2012, 13:39 hat geschrieben: Unternehmen, die nicht auf Gewinnbasis arbeiten, funktionieren gar nicht. Ich denke das wissen Sie auch. In der DDR hat man es ja versucht. Und dass der Strom so teuer ist wie derzeit, liegt ja auch eher an der Politik als an den Unternehmen. Stichwort: 3,6 Cent je kWh EEG und Ökoabgaben.
Das ist genauso eine Märchengeschichte, wie das Märchen bei weniger Spritsteuer würden die Bezinpreise dauerhaft sinken.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von relativ »


Im Nachineien aber ein Fehler gewesen, nicht?
Ja nachher ist man immer schlauer. Zu der Zeit war es Mainstream, daß freie Markwirtschaft der Heilsbringer ist, ohne darauf zu achten, daß die soziale Kompetenz der Gesellschaft damit Schritt halten kann.
Zuletzt geändert von relativ am Sonntag 26. August 2012, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

relativ » So 26. Aug 2012, 14:45 hat geschrieben:
Das ist genauso eine Märchengeschichte, wie das Märchen bei weniger Spritsteuer würden die Bezinpreise dauerhaft sinken.
EEG verteuert den Endverbraucherpreis gleich viermal:

1. EEG-Umlagebeiträge
2. Höhere Netzentgelte
3. Höhere Preise für Strom aus regulierbaren Teillastkraftwerken
4. 19 % Umsatzsteuer auf die Punkte 1. - 3.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von relativ »

Antisozialist » So 26. Aug 2012, 13:49 hat geschrieben:
EEG verteuert den Endverbraucherpreis gleich viermal:

1. EEG-Umlagebeiträge
2. Höhere Netzentgelte
3. Höhere Preise für Strom aus regulierbaren Teillastkraftwerken
4. 19 % Umsatzsteuer auf die Punkte 1. - 3.
Nun, wir sind dabei uns von fossilen Brennstoffen unabhägiger zu machen, sowas kostet eben Geld, wie es bei der Umstellung auf Atomstrom auch war.
Die Steuern für Stromerzeugung zu senken hätte auf die Preisentwicklung nach unten nur einmal ein kleinen Effekt, den Rest würden sich die Unternehmen einstreichen als Gewinne. danach steigen die Strompreise wieder im "normalen" Markwirtschaftstakt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

relativ » So 26. Aug 2012, 14:49 hat geschrieben:
Im Nachineien aber ein Fehler gewesen, nicht?

Ja nachher ist man immer schlauer. Zu der Zeit war es Mainstream, daß freie Markwirtschaft der Heilsbringer ist, ohne darauf zu achten, daß die soziale Kompetenz der Gesellschaft damit Schritt halten kann.
Nun, wenn ich mir überlege, was ein simples Telefon früher gekostet hat und was für Tarife ich heute zur Auswahl habe...
Schade, dass die Politik immer noch so stark im Energiesektor mitmischt, sonst wären die Preise erheblich günstiger.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Das ist genauso eine Märchengeschichte, wie das Märchen bei weniger Spritsteuer würden die Bezinpreise dauerhaft sinken.
Daran glaube ich auch nicht. Die Steuern und Abgaben bleiben immer konstant. Aber: Steigt der Einkaufspreis so steigt der Strompreis, sinkt der Einkaufspreis, so steigt der Strompreis trotzdem oder bleibt gleich. Das ist doch offensichtlich das da eine Abzocke im Gange ist. Die Energieriesen müssen nicht mal ein Kartell bilden, die machen intuitiv alle das Gleiche und daher kann man nihct von Konkurrenz sprechen.
Das deutsche Stromnetz befindet sich in den Händen von vier Gebietsmonopolisten. Hier wäre die Verstaatlichung sinnvoll, da im Netzbetrieb wegen der Größenvorteile kein Wettbewerb entsteht.
Ja da befindet man sich jetzt in der klassischen Sackgasse.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

relativ » So 26. Aug 2012, 14:54 hat geschrieben:
Nun, wir sind dabei uns von fossilen Brennstoffen unabhägiger zu machen, sowas kostet eben Geld, wie es bei der Umstellung auf Atomstrom auch war.
Die Steuern für Stromerzeugung zu senken hätte auf die Preisentwicklung nach unten nur einmal ein kleinen Effekt, den Rest würden sich die Unternehmen einstreichen als Gewinne. danach steigen die Strompreise wieder im "normalen" Markwirtschaftstakt.
Die "Energiewende" macht Deutschland abhängig von russischen Erdgaslieferungen und importierten Solarmodulen aus Südostasien. Versorgungsabhängigkeit für Deutschland wäre nur durch Atomkraft oder Braunkohle realisierbar.

Die westdeutsche Atomkraft wurde nahezu gar nicht subventioniert. Der Staat hat nur wie in vielen anderen Wissensbereichen auch die Grundlagenforschung in der Atomphysik finanziert.

Da unter Stromproduzenten Wettbewerb herrscht, würde die Senkung der Abgaben und der EEG-Umlagebeiträge weitgehend an die Kunden weitergeben.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 14:39 hat geschrieben: Unternehmen, die nicht auf Gewinnbasis arbeiten, funktionieren gar nicht. Ich denke das wissen Sie auch. In der DDR hat man es ja versucht. Und dass der Strom so teuer ist wie derzeit, liegt ja auch eher an der Politik als an den Unternehmen. Stichwort: 3,6 Cent je kWh EEG und Ökoabgaben.
Selbstverständlich ist ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht funktionsfähig, es gibt reichlich Beispiele dafür.

Lediglich die Frage der Intention und der Finanzierungsform ist dabei entscheidend, aber rein betriebswirtschaftlich stellt dies kein Problem dar.

In der Praxis ist ein auf Dauer angelegter Gewinn natürlich das Ziel, weil die Interessenlage es erfordert.

Das Ganze allerdings mit der DDR-Problematik zu vermischen ist widersinnig, denn die Ausgangs- und Interessenlage ist nicht annähernd die Gleiche.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 15:14 hat geschrieben:
Selbstverständlich ist ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht funktionsfähig, es gibt reichlich Beispiele dafür.
...
Nennen Sie doch mal 10 Beispiele, wenn es davon ja reichlich gibt.
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Antisozialist » So 26. Aug 2012, 15:09 hat geschrieben:
Die "Energiewende" macht Deutschland abhängig von russischen Erdgaslieferungen und importierten Solarmodulen aus Südostasien. Versorgungsabhängigkeit für Deutschland wäre nur durch Atomkraft oder Braunkohle realisierbar.

Die westdeutsche Atomkraft wurde nahezu gar nicht subventioniert. Der Staat hat nur wie in vielen anderen Wissensbereichen auch die Grundlagenforschung in der Atomphysik finanziert.

Da unter Stromproduzenten Wettbewerb herrscht, würde die Senkung der Abgaben und der EEG-Umlagebeiträge weitgehend an die Kunden weitergeben.
Ich hoffe, dass Du die User hier nicht für naiv genug hälst, solche Darstellungen zu glauben?! ;)
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kam in einer Studie aus dem Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass sich allein die deutschen Ausgaben des Bundes und der Länder für nukleare Energieforschung und -technologie von 1956 bis zum Jahr 2006 auf mindestens 50 Mrd. Euro belaufen.[45] Nicht enthalten sind darin unter anderem öffentliche Ausgaben für Castortransporte (drei Milliarden Euro), innerdeutsche Uranerzbergbausanierung (6,6 Mrd. €), Stilllegung/Rückbau kerntechnischer Anlagen (2,5 Mrd. €) oder der Verlust von Steuereinnahmen aufgrund nicht versteuerter Rückstellungen (20 Mrd. €).[46]
Addiert man diese Kosten und bezieht sie auf die bis Ende 2006 mittels Kernenergie erzeugte Strommenge von rund 4100 TWh[45] ergibt sich eine durchschnittliche Unterstützung von 2,0 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh).
Betrachtet man nur die im Jahr 2006 wirksame Summe aller quantifizierten Effekte (soweit Angaben vorliegen, einschließlich vereinigungsbedingter Lasten und internationaler Projekte) zur Förderung der Kernenergie, beträgt die Geldmenge 3,7 Mrd. Euro (Währungswert von 2006)[47]. Dies entspricht einer Unterstützung (167,4 TWh[48] Strom aus Kernenergie im Jahr 2006 in Deutschland) von 2,2 ct/kWh (Währungswert von 2006). Die Werte sind dabei als untere Grenze zu verstehen, da sich viele Kosten der Kernenergie schwer oder gar nicht konkret beziffern lassen und die Zahlen „längst noch nicht alle öffentlichen Ausgaben zugunsten der Atomenergie (z. B. für die Atomverwaltung oder den aufwändigen Rückbau kerntechnischer Anlagen)“[45] enthalten. Beispielsweise sind Schäden durch Kernenergie in keiner privaten Hausratversicherung abgedeckt[38].
Quelle: Wikipedia (war am schnellstenverfügbar, es gibt bessere Quellen dazu)

Das DIW ist im Übrigen noch moderat bei der Bezifferung der Subventionierung, andere Stellen haben höher Kosten ermittelt.

Treffen wir uns irgendwo dazwischen, dann passt es auch.

Es ist keine Wertung, sondern nur die Feststellung, dass die von Dir gemachte Aussage falsch ist. ;)

Generell habe ich kein Problem mit der Subventionierung von Schlüsseltechnologien, aber nach einheitlichen Kriterien und der Verpflichtung der Rückzahlung bei Erreichen der Gewinnschwelle.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Ein Unternehmen kann nur nicht funktionieren wenn es Verluste macht. Zur Not kann man die Energiepreise etwas erhöhen.
Je nach Nachfrage kann man das Unternehmen vergrößern oder verkleinern. Die Manager sind ja dazu da, auf Veränderungen zu reagieren. Ich kann nicht Nachvollziehen, dass nur Gewinnbestrebungen die Wirtschaft am laufen hält.
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 15:17 hat geschrieben: Nennen Sie doch mal 10 Beispiele, wenn es davon ja reichlich gibt.

Reichst Du mir jetzt Stöckchen? :D

Es gibt reihenweise Ausgliederungen im Bereich des Fahrzeugbaus bei denen, in der neuen Unternehmensform, keine Gewinnerzielungsabsicht (nach Steuerrecht) vorliegt.

Im Bereich der Krankenpflege und der Seniorenwohnanlagen existieren reichlich Beispiele dazu, wobei diese ohne Förderung auskommen, also keine Verwässerung vorliegt.

Es ist nicht die Machbarkeit, die solche Betriebsformen in frage stellt, sondern lediglich die Intention und die Ausgangslage.

Die ist bei den beiden Beispielen allerdings grundverschieden. ;)

Die Beispiele erschöpfen sich nicht in den genannten Gruppen.
Zuletzt geändert von Renard am Sonntag 26. August 2012, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

Renard » So 26. Aug 2012, 15:14 hat geschrieben:
Selbstverständlich ist ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht funktionsfähig, es gibt reichlich Beispiele dafür.

Lediglich die Frage der Intention und der Finanzierungsform ist dabei entscheidend, aber rein betriebswirtschaftlich stellt dies kein Problem dar.

In der Praxis ist ein auf Dauer angelegter Gewinn natürlich das Ziel, weil die Interessenlage es erfordert.

Das Ganze allerdings mit der DDR-Problematik zu vermischen ist widersinnig, denn die Ausgangs- und Interessenlage ist nicht annähernd die Gleiche.
Wer stellt denn einem Unternehmen ohne Zinsen oder Dividenden Kapital zur Verfügung?
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 15:33 hat geschrieben:

Reichst Du mir jetzt Stöckchen? :D

Es gibt reihenweise Ausgliederungen im Bereich des Fahrzeugbaus bei denen, in der neuen Unternehmensform, keine Gewinnerzielungsabsicht (nach Steuerrecht) vorliegt.

Im Bereich der Krankenpflege und der Seniorenwohnanlagen existieren reichlich Beispiele dazu, wobei diese ohne Förderung auskommen, also keine Verwässerung vorliegt.

Es ist nicht die Machbarkeit, die solche Betriebsformen in frage stellt, sondern lediglich die Intention und die Ausgangslage.

Die ist bei den beiden Beispielen allerdings grundverschieden. ;)

Die Beispiele erschöpfen sich nicht in den genannten Gruppen.
Eiern Sie nicht rum. Konkrete Namen.
Unternehmen, nicht irgendwelche gemeinnützigen Vereine.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Hedgefond »

Wer stellt denn einem Unternehmen ohne Zinsen oder Dividenden Kapital zur Verfügung?
Gute Frage. Da muss der Staat in sich selber investieren. Wozu braucht man einen Kredit wenn man Steuergelder hat. Ein minimaler Gewinn ist immer drin, weil man nie genau kalkulieren kann. Diesen Minimalgewinn kann man für neue Inverstitionen benutzen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Renard » So 26. Aug 2012, 14:23 hat geschrieben:
Ich hoffe, dass Du die User hier nicht für naiv genug hälst, solche Darstellungen zu glauben?! ;)

Quelle: Wikipedia (war am schnellstenverfügbar, es gibt bessere Quellen dazu)

Das DIW ist im Übrigen noch moderat bei der Bezifferung der Subventionierung, andere Stellen haben höher Kosten ermittelt.

Treffen wir uns irgendwo dazwischen, dann passt es auch.

Es ist keine Wertung, sondern nur die Feststellung, dass die von Dir gemachte Aussage falsch ist. ;)

Generell habe ich kein Problem mit der Subventionierung von Schlüsseltechnologien, aber nach einheitlichen Kriterien und der Verpflichtung der Rückzahlung bei Erreichen der Gewinnschwelle.
Greenpeace rechnet z.B. den LHC als Atomsubvention. :D :D :D

Sorry, aber was da berechnet ist einfach mehr schlecht als recht.

Rückstellungen als Subvention für die Atomindustrie? :?:
Das Cadmium der Solarheinis entsorgt sich wohl von selbst. Rückstellungen sind keine Subventionen, Rückstellungen sind für alle Konzerne steuerfrei, weil es keine Gewinne sind. Atomkraftwerke erfordern eben hohe Rückstellungen.

Ausgaben für Castortransporte 3 Milliarden???? Rechnet man da die Polizeieinsätze ein oder was? Für 3 Milliarden könnte man die gesamte Güterzugflotte der Deutschen Bahn kaufen, Märchenwert.

Die innerdeutsche Uranbergbausanierung ist wohl eher eine Last der Wiedervereinigung, als eine Atomsubvention der Energiekonzerne. Das meiste Uran hat die DDR an Russland verfrachtet, die Kosten sind dummerweise an der BRD hängengeblieben. Ebenso wie Greifswald und Morsleben. Davon hat kein Energiekonzern profitiert.

Von der nuklearen Energieforschung haben die meisten Konzerne ebenfalls nicht profitiert. Dort kommt es auf die Progamme an, die ich im einzelnen nicht kenne.
Der Forschungsreaktor in Karlsruhe, etc. diente aber mehr einem akademischen als einem wirtschaftlichen Interesse. 50 Milliarden klingen viel, würde man die Programme seriös untersuchen, könnte man das schnell kleinrechnen.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 16:01 hat geschrieben: Eiern Sie nicht rum. Konkrete Namen.
Unternehmen, nicht irgendwelche gemeinnützigen Vereine.
Ich habe Branchen genannt, dazu kommen viele kommunale Unternehmen.

Namen dazu werde ich hier sicher nicht nennen, frag einen gutbeschäftigten Steuerberater, der sich im Bereich der Industrie betätigt.
Bei den kommunalen Unternehmen und auch im Pflege- und Seniorenbereich könnte ich Dir reichlich Namen nennen, nur würde ich dann mehr hier offenbaren, als ich bereit bin zu tun udn Dein Interesse generell scheint eher beschränkt, da Du diese Betriebe generell in den Bereich der Vereine verschiebst.

Du hast im Bereich der Betriebswirtschaft einfach zu wenig Erfahrung und verfängst Dich immer in klassischen Modellen, die schon lange nicht mehr tragen.
Kreativität ist an der Tagesordnung, nicht das Nullsummenspiel aus solidarischen Gründen, welches Du hier wohl vermutest. ;)

Gänzlich in Frage wurde vor Allem gestellt, dass ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht überleben könnte und dies ist nunmal so, auch wenn Produktbezogen durchaus ein Gewinn entsteht, nicht aber steuerrechtlich. ;)
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 16:06 hat geschrieben:
Gute Frage. Da muss der Staat in sich selber investieren. Wozu braucht man einen Kredit wenn man Steuergelder hat. Ein minimaler Gewinn ist immer drin, weil man nie genau kalkulieren kann. Diesen Minimalgewinn kann man für neue Inverstitionen benutzen.
Und schon kippt die Eingangsthese. Was aber, wenn das staatliche Unternehmen versehentlich massive Verluste einfährt? Ach, dann wird es der Steuerzahler schon richten?
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Karl Murx » So 26. Aug 2012, 16:07 hat geschrieben:
Greenpeace rechnet z.B. den LHC als Atomsubvention. :D :D :D

Sorry, aber was da berechnet ist einfach mehr schlecht als recht.

Rückstellungen als Subvention für die Atomindustrie? :?:
Das Cadmium der Solarheinis entsorgt sich wohl von selbst. Rückstellungen sind keine Subventionen, Rückstellungen sind für alle Konzerne steuerfrei, weil es keine Gewinne sind. Atomkraftwerke erfordern eben hohe Rückstellungen.

Ausgaben für Castortransporte 3 Milliarden???? Rechnet man da die Polizeieinsätze ein oder was? Für 3 Milliarden könnte man die gesamte Güterzugflotte der Deutschen Bahn kaufen, Märchenwert.

Die innerdeutsche Uranbergbausanierung ist wohl eher eine Last der Wiedervereinigung, als eine Atomsubvention der Energiekonzerne. Das meiste Uran hat die DDR an Russland verfrachtet, die Kosten sind dummerweise an der BRD hängengeblieben. Ebenso wie Greifswald und Morsleben. Davon hat kein Energiekonzern profitiert.

Von der nuklearen Energieforschung haben die meisten Konzerne ebenfalls nicht profitiert. Dort kommt es auf die Progamme an, die ich im einzelnen nicht kenne.
Der Forschungsreaktor in Karlsruhe, etc. diente aber mehr einem akademischen als einem wirtschaftlichen Interesse. 50 Milliarden klingen viel, würde man die Programme seriös untersuchen, könnte man das schnell kleinrechnen.
Greenpeace wurde von mir nicht als Quelle benannt, weil ich die Reaktion vorab schon kenne. ;)

Da würde selbst eine mathematisch richtige Gleichung angezweifelt, weil Ideologie mehr wiegt als Logik.

Die restlichen Zahlen anzuzweifeln obliegt Deiner Kenntnis der Materie, wobei ich das DIW nicht gerade als Phrasenverein bezeichnen würde und einen Taschenrechner können die wohl auch bedienen.
Widerlege die Quelle seriös und nicht nach Bauchgefühl, sonst wird eine Diskussion natürlich kompliziert. ;)

Steuerfreie Rückstellungen sind keine Subventionen?

Versuch das mal bei Schäuble... :D

Kleinrechnen kann man im Übrigen selbstverständlich jeden Sachverhalt, auch die umgekehrte Form ist möglich.

Beides steht aber in keinem Zusammenhang mit dem Begriff "seriös", wie er im Kontext von Dir gebraucht wurde. :)
Zuletzt geändert von Renard am Sonntag 26. August 2012, 16:18, insgesamt 2-mal geändert.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 16:17 hat geschrieben:
Greenpeace wurde von mir nicht als Quelle benannt, weil ich die Reaktion vorab schon kenne. ;)

Da würde selbst eine mathematisch richtige Gleichung angezweifelt, weil Ideologie mehr wiegt als Logik.

Die restlichen Zahlen anzuzweifeln obliegt Deiner Kenntnis der Materie, wobei ich das DIW nicht gerade als Phrasenverein bezeichnen würde und einen Taschenrechner können die wohl auch bedienen.
Widerlege die Quelle seriös und nicht nach Bauchgefühl, sonst wird eine Diskussion natürlich kompliziert. ;)

Steuerfreie Rückstellungen sind keine Subventionen?

Versuch das mal bei Schäuble... :D

Kleinrechnen kann man im Übrigen selbstverständlich jeden Sachverhalt, auch die umgekehrte Form ist möglich.

Beides steht aber in keinem Zusammenhang mit dem Begriff "seriös", wie er im Kontext von Dir gebraucht wurde. :)
Vielleicht einigen wir uns erst mal, was eigentlich eine Subvention ist? Lat. subveniere heisst unterstützen. Unter Unterstützung verstehe ich direkte Zuwendungen, Hilfe in bar zum Beispiel.
Wenn jemand eine nicht höchstmögliche Besteuerung bereits als Subvention betrachtet, hat derjenige ein massives Wahrnehmungsproblem. Demnach werden wir alle subventioniert, wenn wir Steuerfreibeträge wie Werbungskostenpauschale oder so in Anspruch nehmen.
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 16:24 hat geschrieben: Vielleicht einigen wir uns erst mal, was eigentlich eine Subvention ist? Lat. subveniere heisst unterstützen. Unter Unterstützung verstehe ich direkte Zuwendungen, Hilfe in bar zum Beispiel.
Wenn jemand eine nicht höchstmögliche Besteuerung bereits als Subvention betrachtet, hat derjenige ein massives Wahrnehmungsproblem. Demnach werden wir alle subventioniert, wenn wir Steuerfreibeträge wie Werbungskostenpauschale oder so in Anspruch nehmen.
Die Begriffsbestimmungen sind mir bekannt, nur die Auslegung ist falsch.
Was Du darunter verstehst spielt keine wirkliche Rolle.

Steuerfreie Rückstellung sind im Sprachgebrauch selbst im Finanzministerium nicht anders benannt. ;)
Ob nun direkte Subventionierung, oder indirekte, spielt für die Auswirkungen kaum eine Rolle.

Wie bezeichnest Du eine steuerfreie Rückstellung, die für den Abriss der Kraftwerke einige Jahrzehnte später gebraucht wird denn sonst?
Natürlich verzichten wir über den gesamten Zeitraum auf Steuerzahlungen für diese Beträge, subventionieren also logischerweise auch diese Kosten des Abrisses, denn die Steuerersparnis ist Teil der veranschlagten Kosten.

Wie gesagt, versuch den Trick nochmal bei Schäuble. ;)
Zuletzt geändert von Renard am Sonntag 26. August 2012, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 16:34 hat geschrieben:
Die Begriffsbestimmungen sind mir bekannt, nur die Auslegung ist falsch.
Was Du darunter verstehst spielt keine wirkliche Rolle.

Steuerfreie Rückstellung sind im Sprachgebrauch selbst im Finanzministerium nicht anders benannt. ;)

Wie bezeichnest Du eine steuerfreie Rückstellung, die für den Abriss der Kraftwerke einige Jahrzehnte später gebraucht wird denn sonst?
Als steuerfreie Rückstellung. Als was denn sonst? Sieht auch Schäuble nicht anders. Oder hat er irgendwo was anderes behauptet?
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 16:39 hat geschrieben: Als steuerfreie Rückstellung. Als was denn sonst? Sieht auch Schäuble nicht anders. Oder hat er irgendwo was anderes behauptet?

Ich gebe es auf. ;)

Behalt die Meinung zum Thema, sie war ja kostenlos. :thumbup:
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 16:40 hat geschrieben:

Ich gebe es auf. ;)
Womit wir uns einig sind, dass steuerfreie Rückstellungen, Steuerfreibeträge, Werbekostenpauschalen und einiges andere grundsätzlich erstmal keine Subvention sind.
Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Clark » So 26. Aug 2012, 16:49 hat geschrieben: Womit wir uns einig sind, dass steuerfreie Rückstellungen, Steuerfreibeträge, Werbekostenpauschalen und einiges andere grundsätzlich erstmal keine Subvention sind.
Nicht schon wieder einfach beliebige Begriffe vermischen.

Nein, steuerfreie Rückstellungen sind Subventionen!

Direkt oder indirekt spielt dabei keine Rolle. Ob ich Dir nun 20 Mio. gebe für den Abriss zum Zeitpunkt des Abrisses, oder ob ich Dir die 20 Mio. in Form ersparter Steuern innerhalb von zwei Jahrzehnten schenke, ist zweitrangig.

Ich gebe nicht meine Position dazu auf, sondern ich vermag nicht, sie Dir in einem vernünftigen Zeitrahmen zu vermitteln. ;)
Zuletzt geändert von Renard am Sonntag 26. August 2012, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Clark

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Renard » So 26. Aug 2012, 17:00 hat geschrieben:
Nicht schon wieder einfach beliebige Begriffe vermischen.

Nein, steuerfreie Rückstellungen sind Subventionen!

Direkt oder indirekt spielt dabei keine Rolle. Ob ich Dir nun 20 Mio. gebe für den Abriss zum Zeitpunkt des Abrisses, oder ob ich Dir die 20 Mio. in Form ersparter Steuern innerhalb von zwei Jahrzehnten schenke, ist zweitrangig.

Ich gebe nicht meine Position dazu auf, sondern ich vermag nicht, sie Dir in einem vernünftigen Zeitrahmen zu vermitteln. ;)
Aus Wikipedia, Stichwort Subventionen:
In der Volkswirtschaftslehre wird der Begriff weiter definiert. Dort umfasst der Begriff auch Steuervergünstigungen und Gebührenermäßigungen oder -befreiungen und Sozialleistungen. Eine solche Definition hat jedoch nicht die Verbindlichkeit einer juristischen Legaldefinition und sollte zur Vermeidung von Begriffsverwirrung vermieden werden.
Ich halte mich an letzteren Satz.
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Cerberus
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Wo sich

Beitrag von Cerberus »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 13:09 hat geschrieben: http://www.stern.de/wirtschaft/news/stu ... 83610.html

Angesichts immer steigender Energiepreise und der offensichtlichen Tatsache, dass die Energieriesen uns einfach nur mal das Geld aus der Tasche saugen, stellt sich berechtigterweise die Frage, wie man dem entgegenwirken könnte:

Warum kann der Staat nicht einfach selber ein Energieunternehmen auf die Beine stellen bzw. gründen, mit der Absicht, keinen Gewinn erzielen zu wollen, sondern den einfachen Bürger, der nicht viel in der Tasche hat mit etwas günstigeren Energie zu versorgen.

Ich finde Energie ist ein lebenswichtiges Gut für Wirtschaft und Gesellschaft, vergleichbar mit der Nahrungsmittelversorgung.

Klingt für den einen oder anderen bestimmt sozialistisch, aber warum sollte man sich dem Diktat der Privaten beugen müssen.
Ja, so war das mal, vor nicht so langer Zeit. Alles das (Strom, Funk, Wasser, Wärme, Post, öffentlicher Verkehr, Krankenhäuser, Rente, udglm.) war staatlich und wird mehr und mehr privatisiert, bzw. ist schon total privatisiert worden. In alle diesen Bereichen hat der Bürger nichts davon - das einzige, was auf der Positiv-Seite steht, ist der Profit einiger weniger. Man hatte eben nach neuen Wegen gesucht, den Menschen mehr Geld abnehmen zu können, die Bürger einzeln, als auch den ganzen Staat mehr verschulden zu lassen, damit auf der anderen Seite höhere Guthaben wachsen konnten.

Einige Bsp: Seit der Privatisierung der Krankenhäuser, und weitere Privatisierungen im Gesundheitssektor überhaupt, ist die medizinische Versorgung in Deutschland massiv nach unten gesackt. Der Kostendruck für Kassenärzte z.B. sorgt dafür, dass Patienten nur noch abgefertigt werden, wobei es für die Entgeltung des Arztes ohnhin völlig belanglos ist, ob er einem Patienten hilft, oder nicht - einzig das Einscannen der Versichertenkarte, einmal je Quartal, das bringt ihm sein Verdienst, plus einige Extrabehandlungen, die leicht abgerechnet werden können (auch hier: gleich ob es was nutzt oder nicht), zzgl. der Bestechungsgelder der Pharma. Daher kommt es auch, dass wir immer mehr "psychisch" Kranke haben - für zielführende Untersuchungen sind keine Kapazitäten mehr frei, also werden viele Kranke, mit Erkrankungen die nicht sofort in Standards auftauchen, schnell mit dem "Psycho-Stempel" versehen (Ärzte müssen etwas diagnostizieren). Damit ist dann so ein Fall - für den Arzt - erledigt, er kann weiter seinen Akkord kloppen, im Takt von durchschnittlich 7 Min/Stück Patient. In Krankenhäusern sterben heute soviel Menschen, wie nie zuvor, ohne das diese beim Gang ins Krankenhaus überhaupt in Lebensgefahr waren (ca. 27.000 Menschen jedes Jahr), durch systemischen Pfusch (typische kapitalistische Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen [hier steht nur nicht die Gesundheit als Effizienzziel, sondern Geld!]).

Öffentlicher Verkehr (Bus/Bahn): Wer fährt denn heute besser? Kann man mehr Ziele, oder weniger erreichen? Nun, für die Betreiber, lukrative Strecken/Ziele, kann man genauso gut erreichen, für den Betreiber weniger lukrative Ziele seltener oder gar nicht mehr. Frage: Sind die Preise gefallen?
Anm: Auch zu rein öffentlichen Zeiten, vor zum Bsp. 20, 30 Jahren, wurden die Fuhrparks laufend modernisiert; auch die Schnellzüge der Bahn sind keine Errungenschaft der Privatisierung. Interessant doch aber, dass trotz Privatisierung, der Steuerzahler für den Streckenbau und Erhalt so tief selbst in die Tasche greifen muss; nicht? Und wie ist es denn, wenn man bei der Bahn zu einem Schalter geht? Wie viele sind dort (lukrativer Weise) besetzt? Wie lange steht man dann dort in der Schlange? Wie bequem ist es, als Reisender, über eine lange Strecke Nachts in einem zugeklappten Bahnhof zu stranden, bevor der Anschlusszug kommt? Eben, nicht besser, als früher.

Post: Was hat es denn den Bürgern gebracht, das Zustellwesen zu privatisieren? Wir haben kaum noch irgendwo eine Postfiliale, dort sind 1- 3 Schalter besetzt und davor Schlangen bis hinunter zu Straße. Das und die verbrecherischen Ausbeutungen der privaten Zustelldienste, das ist, was wir davon haben - sonst nix. Oder bekommt hier jemand heute seine Post schneller als früher? :D Oh, ich vergaß! Wir haben doch noch mehr davon! Und zwar mehr Staatsschulden und weniger Kaufkraft, dadurch, dass die Mitarbeiter in diesen privatisierten Verbrecherbutzen arbeiten, viel weniger Geld verdienen, teils via H4 aufstocken müssen und damit insgesamt weniger Geld haben, als früher die Beamten, haben die armen Hunde heute zusätzlich eine deutlich verminderte Kaufkraft.... und wir zahlen auch hier noch obendrauf, mit unseren Steuergeldern und dafür, dass wir heute vor der Post, als Kunde, wie der Depp 1 Stunde in der Schlange stehen!

Energieversorger: Ja wie ist denn das, hm? Wer von Euch bekommt den heute seinen Strom schneller, besser, billiger, als zu staatlichen Zeiten? :D :D :D :D :D

Finanzwirtschaft: Der ESM z.B. ist / wird nichts anderes, als die Privatisierung der Steuergelder - genau genommen, nur die totale, direkte; gerade in Deutschland wurden via der Lobbyisten die Steuergelder schon seit Jahr und Tag zuerst für die privaten Interessen einiger kräftiger Lobbyisten eingesetzt (schließlich bezahlen die die Politiker, was meint das liebe Volk wohl warum sie die bezahlen? :D ) . Mit dem ESM aber, wird das ganze viel unbürokratischer und ohne jedes Hick-Hack von den jeweiligen Oppositionsinteressen von statten gehen. Es wird so sein, dass wenn eine Bank sich mit ihren hochspekulativen Geschäften (die müssen die ja betreiben, damit sie Anleger von der Konkurrenz weglocken können), naturbedingt (ist ja dort eh nur eine Zeitfrage, wann es platzt (alles Blasen!)) an die Wand gefahren hat, dass dann die Interessenvertreter dieser Bank, bzw. deren Großanleger, zum Gouverneursrat etwa folgendes einreichen:


"Sehr geehrte Damen und Herren des Gouverneursrates,

Wenn unsere Bank XY nicht binnen 2 Wochen 100 Mrd. Steuergelder bekommt, dann geht diese Pleite. Die Auswirkungen einer Pleite sähen wie folgt aus: zunächst werden 5 weitere Banken daraufhin ebenfalls in Konkurs gehen, darauf hin alle anderen Banken in Europa (auch einige in Amerika u. Asien). Damit einhergehen werden die Pleiten von sämtlichen europäischen (teils nicht-europäischen) Versicherungen. Damit Staatsbankrotte, in folgender Reihenfolge. Griechenland, Portugal, Spanien, Italien [...] Frankreich [...] Deutschland.

Bitte um Nachricht über ihre Entscheidung bis spätestens in 3 Tagen.

MfG

Bankvorstand Edelhart Geldmann"


Genau, überspitzt, weil der Herr Bankvorstand nämlich auch noch zu einem Meeting eingeladen wird, in welchem er diesen Gouverneursrat abholt (wird ein Paar Folien auflegen). Gut, die meisten holt der dann schon weit vorher ab, bei anderen Meetings, aber den offiziellen Teil wird der dann schon auch noch absolvieren, damit alles seine Richtigkeit hat. Was dann dort vor sich geht, kann kein Bürger und keine Politiker (nur die Einzelpersonen, die dort als Gouverneusrat eingekauft wurden, haben dann noch was zu melden), kein Staat eingreifen - mehr noch: es gibt keine Rechte das Vorgehen des Gouverneursrates unter die Lupe zu nehmen.

Was das noch alles mit sich bringt: Der Gouverneursrat wird einzig von den Finanzeliten beraten - um nicht zu sagen geführt. Einmischung in deren Geschäfte sind nicht möglich. Angeforderte Gelder müssen(!) auf Anordnung von den Staaten bezahlt werden, mit einer Frist (wenn ich nicht irre, von 2 Wochen). Während die Finanzjongleure des kleineren Parketts auch einen Zerfall des Euroraumes nicht für ausgeschlossen halten, halten dies jedoch die Big-Player. Die wollen (und werden) den Euro "retten". Und damit werden es ihre bezahlten Politiker Europas auch wollen und durchsetzen. Damit dann zwangsläufig die Restrukturierungen der einzelnen Staaten. Arbeitszwang, Minilöhne, Zeitarbeit und vor allem damit wieder an das Geld aller Bürger, via staatlich bezuschusster Arbeitsstellen in diesen Zwangs-prekären Stellen. Erhöhung des Renteneintrittsalters (bis de fakto zur Null-Rente) Sozialabbau, Abbau von Kultur, immer straffere, kapitalistisch geführte große private Institutionen (Medizin, Rente, Verkehr, Versorgung etc) und damit eine Abnahme an Qualität bei höheren Preisen (Oligopole agieren wie Monopole - und dann hat eben keiner die Wahl, ob er z.B. Strom kaufen möchte oder nicht, er muss). Medizin und Bildung sowie die Altersabsicherung werden, endlich, zu 100% eine reine Privatangelegenheit sein. Die Spaltung der Gesellschaft wird in 1- 5 % Elite münden, mit vielleicht 10% Mittelschicht (Kettenhunde) und Rest wird Unterschicht ohne Rechte sein (dazu empfehlenswert ein Blick in die H4-Gesetze, woraus direkt die absolute Streichung von mind. 5 Grundrechten hervorgeht).

Aber gut, lassen wir das doch. "Ihr" (als die meisten von uns - siehe eben auch "Milgram-Experiment") tut was "Euch" (von einer vermeintlichen Autorität) gesagt wird. Da wird nicht selbst gedacht und selbst entschieden, sondern stumpf mit dem Strom geschwommen, der vorgegeben wird. Und damit bekommen wir alle gemeinsam das, was "Ihr" wollt: Ein Leben unter der Diktatur des Kapitals, ein Leben ohne Rechte, ohne Freiheit für 80-90% von uns, für die Masse ein Leben in Knechtschaft. Nur darauf kann der Kapitalismus zulaufen - prinzipiell! Es gibt in diesem System keine "göttliche" Hand, die das aufhalten kann - nicht innerhalb dieses Systems. D.h. entweder Kapitalismus und (irgendwann zwingend) die Verknechtung der Gesellschaften, oder etwas anderes. "Ihr" wollt nichts anderes, also da habt "Ihr", denn nun kommt er so richtig in Fahrt. Freut "Euch" doch. Es wird "Euch" sicher gefallen, genau das zu bekommen, was "Ihr" so sehnsüchtig verlangt: "Eure" eigene Entrechtung - "Eure" Hingabe an einen Diktator, der "Euch" Verantwortungen überträgt, die "Ihr" nicht tragen müsst, der "Euch" sagt, wann "Ihr" links und wann "Ihr" rechts gehen sollt, was "Ihr" esst und trinkt, wie viel "Ihr" arbeiten müsst, wann und für wen "Ihr" arbeiten müsst, für wie viel Geld "Ihr" arbeiten werdet und unter welchen Bedingungen. Das ist wonach "Ihr" so nachhaltig mit "Eurem" Nachgelaufe (CDUCSUGRÜNESPDFDP) die ganzen Jahre gebettelt habt - nun, es kommt, wobei einige (ob hier, oder in Griechenland, oder Spanien....) schon sehr genau zu spüren bekommen, was das ist und wie es ist. Und macht "Euch" da keine Sorgen. Weder die Linken, noch die Piraten, noch sonst eine Gruppe, wird es je durchbrechen können, weil es (offensichtlich) - naturbedingt - keine Mehrheit an einem Interesse wirklicher Eigenverantwortung und Freiheit gibt. "Ihr" sucht immer die Bevormundung, egal wie. Das ist was "Ihr" für "Euch" ersehnt, danach richtet "Ihr" "Euch" in Massen aus und lauft dem nach wie die Lemminge bis in "Euer" Grab. Das ist "Eure" Natur, "Ihr" könnt gar nichts dafür, "Ihr" seid eben so. So kennt "Ihr" auch nur zwei wirkliche Optionen: Entweder die Unfreiheit im Kommunismus, oder unter dem Kapitalismus. Der (scheinbar) beschwerliche Gang, in aller Freiheit, durch eine (scheinbare) Wüste, der lockt "Euch" nicht. Um es also (wie hier jemand einen Ansatz schon brachte, den ich aufgriff) auf den Punkt zu bringen: "Ihr" seid die "Juden", die vor den Ägyptern (Kommunisten) davonlaufen, um ein goldenes Kalb (Kapitalismus) anzubeten und ihm zu huldigen und "Euch" ihm zu unterwerfen, in Habsucht und Faulheit und Verrohung der Sitten (im wahrsten Sinne des Wortes: einfach mal Nachts den TV einschalten, bspw.), die anprangernd, die "Euch" sagen: "Hallo? Was wird das hier? Gott (der Verstand) zeigt uns doch den Weg - dort entlang, 40 Jahre vielleicht (kann für 1 Jahr stehen!), wird es neu und schwer für uns (nicht im wörtlichen Sinne - im Geistigen; im "Verstehen", sich selbst und damit auch alle anderen verstehen zu lernen, damit umgehen zu lernen). Und das scheitern des "Moses" zeigt es: No way. "Ihr" wollt "Euch" nicht vom Tier zum Menschen erheben - Punkt. "Ihr" blubbert, "Ihr" seid Christen, oder zumindest christlich (also Anhänger dieses Mannes (Jesus eben) Lehren/Thesen) und tut exakt - in allem - das Gegenteil - wisst das doch aber ganz genau - und blendet es aus, als wäre es nicht so!

Nun denn; ein Volk, dass nach Herrschern verlangt, bekommt sie dann auch; und genau solche und genau nach der Art, wie es diesem Volke (mehrheitlich) und nach Verlangen zusteht.

Alles Paletti! :thumbup:
Zuletzt geändert von Cerberus am Sonntag 26. August 2012, 17:53, insgesamt 2-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Kibuka »

Es gibt diverse Studien zu Privatisierungen, die deutlich machen, dass eine Privatisierung nicht immer sinnvoll oder erfolgreich ist.

Im Energiesektor oder im Verkehrssektor schneiden Unternehmen, die im staatlichen Besitz sind, oft relativ gut ab, siehe kommunale Stadtwerke etc.

Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondre wie strukturell die Unternehmen geführt werden. Interessenskonflikte, Korruption oder mangelnder Wettbewerb können sich sehr negativ auswirken. Wenn man die Unternehmen und gesetzlichen Rahmenbedingungen aber klug konzipiert, kann das für den Bürger sehr vorteilhaft sein.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von jack000 »

[quote="Hedgefond » So 26. Aug 2012, 14:09"][/quote]
In der Tat sollte immer nach Sinn und Unsinn geprüft werden, ob eine Privatisierung Sinn macht. So ist sie i.d.R. bei der Wasserversorgung oder Müllabfuhr aus meiner Sicht Unsinn.
Ebenso halte ich die Privatisierung der Briefpost nicht für sinnvoll, da misslungen.

Was die Energie betrifft, so bin ich da gespalten. Die Tatsache, dass die Unternehmen da so schamlos ab abkassieren sind hängt auch mit der Wechselunfreudigkeit zusammen. Während beim Telefon der Anbieter gewechselt wird wenn es nur irgendwo anders wenige Cents günstiger, haben über 80% der Verbaucher in Deutschland noch nie ihren Stromanbieter gewechselt.

Andersrum ist Elektrische Energie ein Grundbedürfnis wie Wasser, daher stellt sich die Frage, warum da Konzerne Milliardengewinne machen müssen, die letztendlich der Verbraucher zahlt.

Allerdings sollte eine Staatliche Energiegesellschaft nur für Privatkunden sein, die Privatwirtschaft hingegen soll natürlich weiterhin selbst sich den für sie sinnvollsten Anbieter wählen können.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Renard » So 26. Aug 2012, 15:17 hat geschrieben:
Greenpeace wurde von mir nicht als Quelle benannt, weil ich die Reaktion vorab schon kenne. ;)

Da würde selbst eine mathematisch richtige Gleichung angezweifelt, weil Ideologie mehr wiegt als Logik.

Steuerfreie Rückstellungen sind keine Subventionen? Versuch das mal bei Schäuble... :D

Kleinrechnen kann man im Übrigen selbstverständlich jeden Sachverhalt, auch die umgekehrte Form ist möglich.

Beides steht aber in keinem Zusammenhang mit dem Begriff "seriös", wie er im Kontext von Dir gebraucht wurde. :)
Du hattest angedeutet, dass es andere Berechnungen gibt. Es gibt sie. Greenpeace hat z.B. eine gemacht, unter anderem wurde dort der LHC als Atomsubvention bezeichnet. Ich wollte das nur der Vollständigkeit erwähnen.

Wer meint, dass der LHC eine Atomsubvention sei, der sollte sich 100mal mit dem Hammer auf den Kopf schlagen, dann hätte man für so eine Aussage wenigstens eine Entschuldigung. Denn so dumm kann man gar nicht sein, nicht mal als Ökoheini.

Ich weiß nicht, was da für Typen beim DIW arbeiten, aber der Grund warum Rückstellungen "steuerfrei" sind hat einen anderen Grund. Im Steuerrecht gilt unter anderem das Leistungsfähigkeitsprinzip. Aufwandsrückstellungen sind eben Rückstellungen die jedes Unternehmen für spätere Ausgaben machen kann, um eine periodengerechte Gewinnermittlung zu ermöglichen. Nach dem Maßgeblichkeitsprinzip wird der Gewinn nach dem HGB dann für die Steuerbilanz verwendet (IFRS+Bilmog mal ignoriert).

Vertritt das DIW die Meinung, Rückstellungen seinen Subventionen?
Oder sind nur Rückstellungen von Atomkonzernen steuerfreie Subventionen? :D

Für solche dumme Äußerungen sollte man die "Experten" beim DIW entlassen.

Ich habe nichts gegen eine seriöse Ermittlung von Subventionen, aber bitte nicht mit Phantasiezahlen rechnen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Clark » So 26. Aug 2012, 15:49 hat geschrieben: Womit wir uns einig sind, dass steuerfreie Rückstellungen, Steuerfreibeträge, Werbekostenpauschalen und einiges andere grundsätzlich erstmal keine Subvention sind.
Rückstellungen sind keine Subventionen.

Werbekostenpauschalen können Subventionen sein. Steuerfreibeträge ebenfalls.

Wenn sie z.B. 700 Euro Werbungskosten haben, aber 1000 Euro geltend machen können, sind 300*Steuersatz eine Subvention, die aufgrund der Pauschalierung gewährt wird, weil niemand Lust hat die Belege zu prüfen.

Die Koch-Steinbrück-Liste listet die Subventionen im Steuerrecht auf. Als Beispiel kann man den Freibetrag für (geringe) Einkünfte aus LuF nennen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » So 26. Aug 2012, 17:00 hat geschrieben:Es gibt diverse Studien zu Privatisierungen, die deutlich machen, dass eine Privatisierung nicht immer sinnvoll oder erfolgreich ist.

Im Energiesektor oder im Verkehrssektor schneiden Unternehmen, die im staatlichen Besitz sind, oft relativ gut ab, siehe kommunale Stadtwerke etc.

Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondre wie strukturell die Unternehmen geführt werden. Interessenskonflikte, Korruption oder mangelnder Wettbewerb können sich sehr negativ auswirken. Wenn man die Unternehmen und gesetzlichen Rahmenbedingungen aber klug konzipiert, kann das für den Bürger sehr vorteilhaft sein.
Würde das jemals funktionieren, dann würde man doch meinen, es müsste dann schon heute so - nach "Ideal" - funktionieren, nicht? Aber es funktioniert eben nicht. Auch Sie wissen genau warum: Der Politiker steht Gewehr bei Fuß für Lobbyisten (er muss das! Tut er das nicht, dann wird er gegangen und wird auch nach der politischen Karriere zusehen können, was aus ihm wird). So einen selbstlosen Spitzenpolitiker wird es und kann es nicht geben. Für das Volk werden diverse Themen "aufgemischt" mit "Bestürzung" oder "Entrüstung" gespiegelt, um dann doch genau das mit zu unterstützen, was den eigenen, persönlichen Erfolg garantiert! Es gibt keine Chance, sich im Kapitalismus, gegen den Kapitalismus zur Wehr zu setzen (es sei denn, Sie hätten einen Jesus in der Tasche). Nur um mal eben eine Weile im theoretisch blumigen Bild angeblicher Möglichkeiten zu verweilen, wird sowas überhaupt angesprochen, wird auf diese Weise in Ewigkeit und sinnlos um das Problem laviert - wissentlich, dass sich dahingehend (logischer Weise) niemals etwas ändern kann. Man kann nur dazu beitragen, dass das Volk (aufs optimalste) den Eindruck vermittelt bekommt, man würde sich um diese Dinge, für sie, Gedanken machen, in dem man ein "Verständnis" zeigt. Fertig. Gemacht wird aber immer nur das, was das "Kapital" einfordert. zudem gibt es für die Bevölkerung aber auch nicht den Hauch eines Sinnes z.B. die Enrgieversorgung privat zu bedienen. Kein einziges Argument. Nichts. Und selbst wenn es einmal (nur in der Blumenwelt-Theorie) dazu käme, dass z.B. die Strom- und oder Gaspreise bis in den Keller sinken, dann ginge das nur zu Lasten der Mitarbeiter dieser Unternehmungen (und /oder zu Lasten weiterer, darin agierender). Also es gibt hier niemals einen Weg für einen Vorteil aus den Privatisierungen in den div. Bereichen. Und damit kann man das mal zur Kenntnis nehmen und sich der Realität mal stellen, oder man verharrt in Stumpfsinn und lässt immer mal sinnlose Gedanken dazu ab, die - in diesem System - nie Realität werden können und nie einen Nutzen für die Allgemeinheit bringen. He? Oder wozu das? Das was Sie da z.B. so schön aussagen, nun das konnten Sie auch vor 20 Jahren aussagen und werden es auch in 20 Jahren aussagen können, weil die Situation dann die gleiche ist - bzw. eine noch weit verschärfte (freilich nur mit Blick auf die Gesellschaft). Für die Katz. Aber mal einen einzigen, eigenen, neuen Gedanken anführen, oder nur über solche anderen Wege nachzudenken.... neeee, das ist ja auch alles schon noch in Ordnung so.... and so on. :thumbup:
Zuletzt geändert von Cerberus am Sonntag 26. August 2012, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Clark »

Karl Murx » So 26. Aug 2012, 18:20 hat geschrieben:
Rückstellungen sind keine Subventionen.

Werbekostenpauschalen können Subventionen sein. Steuerfreibeträge ebenfalls.

Wenn sie z.B. 700 Euro Werbungskosten haben, aber 1000 Euro geltend machen können, sind 300*Steuersatz eine Subvention, die aufgrund der Pauschalierung gewährt wird, weil niemand Lust hat die Belege zu prüfen.

Die Koch-Steinbrück-Liste listet die Subventionen im Steuerrecht auf. Als Beispiel kann man den Freibetrag für (geringe) Einkünfte aus LuF nennen.
Haben Sie je eine Steuererklärung gemacht? Ich bezweifele es.
Wenn ich 1000 Euro Werbungskosten geltend mache anstelle der 300 Pauschale, muss ich selbstverständlich die kompletten 1000 nachweisen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von jack000 »

Clark » So 26. Aug 2012, 18:25 hat geschrieben: Haben Sie je eine Steuererklärung gemacht? Ich bezweifele es.
Wenn ich 1000 Euro Werbungskosten geltend mache anstelle der 300 Pauschale, muss ich selbstverständlich die kompletten 1000 nachweisen.
Die Pauschale sind aber 1000€. Was KM meint ist die vermeindliche Subvention wenn man keine 1000€ Werbungskosten tatsächlich hat.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Clark » So 26. Aug 2012, 17:25 hat geschrieben: Haben Sie je eine Steuererklärung gemacht? Ich bezweifele es.
Wenn ich 1000 Euro Werbungskosten geltend mache anstelle der 300 Pauschale, muss ich selbstverständlich die kompletten 1000 nachweisen.
Die Pauschale beträgt 1000 Euro. Wenn sie nur 700 Euro nachweisen können, gilt trotzdem die Pauschale von 1000 Euro. Was sind die 300 Euro Differenz? 300*Steuersatz sind eine Subvention nicht getätigter Werbungskosten.
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Renard

Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Renard »

Karl Murx » So 26. Aug 2012, 18:13 hat geschrieben:
Du hattest angedeutet, dass es andere Berechnungen gibt. Es gibt sie. Greenpeace hat z.B. eine gemacht, unter anderem wurde dort der LHC als Atomsubvention bezeichnet. Ich wollte das nur der Vollständigkeit erwähnen.

Wer meint, dass der LHC eine Atomsubvention sei, der sollte sich 100mal mit dem Hammer auf den Kopf schlagen, dann hätte man für so eine Aussage wenigstens eine Entschuldigung. Denn so dumm kann man gar nicht sein, nicht mal als Ökoheini.

Ich weiß nicht, was da für Typen beim DIW arbeiten, aber der Grund warum Rückstellungen "steuerfrei" sind hat einen anderen Grund. Im Steuerrecht gilt unter anderem das Leistungsfähigkeitsprinzip. Aufwandsrückstellungen sind eben Rückstellungen die jedes Unternehmen für spätere Ausgaben machen kann, um eine periodengerechte Gewinnermittlung zu ermöglichen. Nach dem Maßgeblichkeitsprinzip wird der Gewinn nach dem HGB dann für die Steuerbilanz verwendet (IFRS+Bilmog mal ignoriert).

Vertritt das DIW die Meinung, Rückstellungen seinen Subventionen?
Oder sind nur Rückstellungen von Atomkonzernen steuerfreie Subventionen? :D

Für solche dumme Äußerungen sollte man die "Experten" beim DIW entlassen.

Ich habe nichts gegen eine seriöse Ermittlung von Subventionen, aber bitte nicht mit Phantasiezahlen rechnen.
Was Greenpeace für richtig oder für falsch hält, ist und war hier nie Gegenstand der Diskussion. ;)

Auch hat das DIW keine der hier unterstellten Aussagen getätigt und als indirekte Subvention wird diese Art der Rückstellung durchaus in der VWL bezeichnet. ;)

Die Rückstellungen sind im Übrigen nicht aus den genannten Gründen ermöglicht worden, sondern dienten nur einem einzigen Zweck, nämlich dazu, die Finanzierung des Rückbaus der einzelnen Kraftwerke abzusichern.

Mit dem Geld sollten keine Unternehmenszukäufe realisiert werden, auch keine Spekulationen erfolgen o.ä.

Zwischenzeitlich tauchte selbst in der Politik die Angst auf, sonst früher oder später mit Steuergeldern den Rückbau finanzieren zu müssen.
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

Hedgefond » So 26. Aug 2012, 16:06 hat geschrieben:
Gute Frage. Da muss der Staat in sich selber investieren. Wozu braucht man einen Kredit wenn man Steuergelder hat. Ein minimaler Gewinn ist immer drin, weil man nie genau kalkulieren kann. Diesen Minimalgewinn kann man für neue Inverstitionen benutzen.
Unser Staat erwirtschaftet aber bereits Haushaltsdefizite und müßte sich das Gründungskapital für das gemeinnützige Energieunternehmen entgeltlich leihen. Zukünftige Steuerzahler müßten dann auch noch diese zusätzlichen Zinszahlungen übernehmen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von Antisozialist »

Clark » So 26. Aug 2012, 18:25 hat geschrieben: Haben Sie je eine Steuererklärung gemacht? Ich bezweifele es.
Wenn ich 1000 Euro Werbungskosten geltend mache anstelle der 300 Pauschale, muss ich selbstverständlich die kompletten 1000 nachweisen.
Die Werbungskostenpauschale für Arbeitnehmer (ohne Pensionäre) liegt seit 2011 bei € 1.000,00 pro Kalenderjahr.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Ein staatliches Energieunternehmen

Beitrag von John Galt »

Renard » So 26. Aug 2012, 17:34 hat geschrieben:
Was Greenpeace für richtig oder für falsch hält, ist und war hier nie Gegenstand der Diskussion. ;)

Auch hat das DIW keine der hier unterstellten Aussagen getätigt und als indirekte Subvention wird diese Art der Rückstellung durchaus in der VWL bezeichnet. ;)

Die Rückstellungen sind im Übrigen nicht aus den genannten Gründen ermöglicht worden, sondern dienten nur einem einzigen Zweck, nämlich dazu, die Finanzierung des Rückbaus der einzelnen Kraftwerke abzusichern.

Mit dem Geld sollten keine Unternehmenszukäufe realisiert werden, auch keine Spekulationen erfolgen o.ä.

Zwischenzeitlich tauchte selbst in der Politik die Angst auf, sonst früher oder später mit Steuergeldern den Rückbau finanzieren zu müssen.
Das finde ich gut, dass sie das so sehen. Ich wollte dieses Beispiel aber nicht unerwähnt lassen. ;)

Das Rückstellungen seit neustem in der VWL als indirekte Subvention bezeichnet werden, wäre mir neu. Solche Aussagen dürften höchstens Hobbyökonomen tätigen.
Prinzipiell gibt es keinen Unterschied zwischen den Rückstellungen der Atomkonzerne und Rückstellung kleiner Unternehmen für den Rückbbau eines z.B. Holzkraftwerkes. Lediglich ist die Größenordnung der Rückstellungen bei den Atomkraftwerken nahezu unerreicht. Hinsichtlich Verwendung und Ausfallrisiko unterscheiden sich die Rückstellungen der AKW-Betreiber auch nicht von anderen Unternehmen, außer in der Summe.

=> Die Bezeichnung Subvention ist und bleibt falsch. :)
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