Das habe ich anders in Erinnerung. Ich habe nun sattsam Belege dafür geliefert, dass Deutschland als einziges EU-Land sinkende Reallöhne aufzuweisen hat. Dem hast Du nicht widersprochen. Also nahm ich an, dass Du die Richtigkeit der Informationen einräumst.
Das ist ja auch nicht so.
Die Reallöhne sinken (statistisch gesehen!), aber die Menschen haben trotzdem nicht weniger Geld. Mir entgeht auch da wieder die Logik.
Auch sind nicht alle Menschen von Reallohnverlusten betroffen.
Ich habe auch nie behauptet, dass alle Menschen betroffen seien. Nur dass es eine Mehrheit betrifft. Das jedenfalls weisen die Statistiken aus.
Weiter sprechen wir über eine einstellige Zahl des Reallohnverlustes.
Pro Jahr vielleicht. Diese Entwicklung läuft aber seit zehn oder gar fünfzehn Jahren in diese Richtung. Außerdem habe ich noch darauf hingewiesen, dass das wahre Ausmaß der Verluste verschleiert wird, weil immer mehr Beschäftigungsverhältnisse außerhalb des Tarifs liegen und weil immer mehr "normale" Beschäftigungsverhältnisse durch Jobs im Billiglohnsektor ersetzt werden. In 2010 war schon jeder vierte Job ein Billiglohnjob.
Auch möchte ich darauf hinweisen, dass ein durchschnittlicher 25 jähriger im Laufe der kommenden 15 Jahre in den seltensten Fällen einen Reallohnverlust hinnehmen musste. Das mag vielleicht für den ungelernten 40 jährigen gelten, der in diesen 15 Jahren keinerlei Änderungen mit Ausnahme von Tariferhöhungen in seinem Arbeitsvertrag erfahren hat.
Ich nehme an, Du meinst nicht die kommenden sondern die vergangenen 15 Jahre. Welche sonstigen Änderungen außer den Tariferhöhungen soll es denn gegeben haben? Massenweise Bewährungsaufstieg? Warum sind dann trotz steigender Beschäftigungszahlen die Gesamt-Personalaufwendungen der Wirtschaft nicht gestiegen?
Ich verstehe nicht wie Du auf solchen ausgeprochenen Blödsinn kommst. Nichts dergleichen war in meinem Posting enthalten.
Nicht? Du hast mehrfach durch Unterstreichung das Wort
Wirtschaftssystem betont und mir dann einen Link präsentiert, der bezüglich der Systeme nur zwischen Marktwirtschaft und Planwirtschaft unterscheidet. Da schien es mir unabweisbar, dass Deine Frage, welches
Wirtschaftssystem ich denn wolle, nur die implizite Unterstellung enthalten kann, dass ich ja wohl eine Planwirtschaft befürworten müsse.
Nun könnten wir streiten, ob ich Blödsinn verstanden oder ob Du Blödsinn geschrieben hast. Darauf habe ich aber keine Bock. Deshalb nehme ich einfach zur Kenntnis, dass Du mich nicht als Kommunisten bezeichnen wolltest, und leiste Abbitte für meine Empfindlichkeit.
Da es in keinster Weise meine Intention war, möchte ich Dich dagegen bitten, die Vielzahl der Unterstellungen einfach zu unterlassen.
Verzeih, dass Deine Intention für mich schwer erkennbar ist. Und an eine "Vielzahl" von Unterstellungen Dir gegenüber erinnere ich mich nicht.
An dieser Stelle kann ich Dir folgen und stimme Dir ja auch vollumfänglich zu.
Freut mich. Dann sind wir uns ja einig, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem reformbedürftig ist. Diesbezüglich setze ich übrigens große Hoffnungen in unsere westlichen Nachbarn.
Vive la France!