In Leiharbeit wird oft betrogen !?

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georg

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

jack » Di 21. Feb 2012, 20:44 hat geschrieben:[quote="Weil es nicht in dieser Reihenfolge stattfindet. Sondern:
Ein Unternehmer "A" bietet ein gutes Produkt zu einem guten Preis an, bezahlt seine Mitarbeiter gut und verdient selbst gut daran.

Ein weiterer Unternehmer "B" weiss, dass es viele Arbeitslose gibt und bietet das gleiche Produkt zu einem geringeren Preis an, aber auf kosten der Beschäftigten, die dann viel weniger an Bezahlung bekommen.
=> Der Profit des Unternehmers bleibt der Gleiche

Unternehmer "A" kann seinen Laden zumachen, da er nicht mit den Preisen von Unternehmer "B" konkurieren kann.
Ergebnis: Unternehmer "B" hat Unternehmer "A" nur durch Lohndumping zur Aufgabe gezwungen.

Ein Markt funktioniert dann, wenn alle Markteilnehmer zu gleichen Bedingungen am Markt teilnehmen können. Daher fordern Unternehmer auch Mindestlöhne/gleiche Löhne: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... &view=next
Nur so ist gewährleistet, dass der bessere gewinnt und nicht der Skrupeloseste.
Das würde bedeuten, dass man Löhne bis ins Unendliche drücken kann! Aber das ist ja nicht der Fall, wobei ich allerdings differenzieren möchte:
- Bei höher qualifizierten bestreitet das wohl niemand. Oder? Ab einer gewissen Ausbildung arbeitet man eben nicht mehr für 10 Euro die Stunde. Und das liegt sicher nicht daran, dass deren Arbeitgeber so gutherzig sind, sondern daran, dass sie durch den Markt dazu gezwungen sind, ein anständiges Gehalt zu zahlen.
- Im Niedriglohnsetktor ist es wegen der von dir angesprochenen Arbeitslosigkeit schwieriger. Denn Arbeitslosigkeit bedeutet ein Überangebot an Arbeitskräften. Aber hier stellt sich wieder die Frage, warum sind sie überhaupt arbeitslos? Wenn die Löhne schon zu niedrig sind, warum gibt es dann niemanden, der bereit ist, sie für den niedrigen Lohn einzustellen? Er würde doch wahnsinnig profitieren!

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Es lohnt sich nicht. Das muss ich eingestehen, Menschen die weniger erwirtschaften, als sie an Lohn fordern finden in der Marktwirtschaft keine Arbeit. Aber das trifft wohl auf die wenisten zu.
2. Der Staat verbietet es (Mindestlohn), oder der Staat schafft zu strenge Richtlinien (Kündigungsschutz: Ich habe schon mehrere Unternehmer gesprochen, für die ein Kündigungsschutz ein derart großes Risiko darstellt, dass es sie daran hindert zu expandieren (unter 10 Angestellten muss man wohl keinen Kündigungsschutz gewähren)).

Und warum fordert Lidl nun einen Mindestlohn? Weil sie sich ihrer Sache sicher sind! Weil sie wissen, dass sie bei diesem Lohn die niedrigsten Preise haben. Die Konkurrenz hat das nachsehen und kleinere Unternehmen (die vll. in der Anfangszeit nur schlechtere Löhne zahlen können) scheiden aus. Arbeitslosigkeit wird damit jedenfalls nicht bekämpft...
Zuletzt geändert von georg am Dienstag 21. Februar 2012, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
Angrboda
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

georg » Di 21. Feb 2012, 21:34 hat geschrieben:
- Im Niedriglohnsetktor ist es wegen der von dir angesprochenen Arbeitslosigkeit schwieriger. Denn Arbeitslosigkeit bedeutet ein Überangebot an Arbeitskräften. Aber hier stellt sich wieder die Frage, warum sind sie überhaupt arbeitslos? Wenn die Löhne schon zu niedrig sind, warum gibt es dann niemanden, der bereit ist, sie für den niedrigen Lohn einzustellen? Er würde doch wahnsinnig profitieren!
Weil diese Arbeitsplätze massenhaft ins Ausland exportiert wurden. Die Rechnung geht wieder an die Allgemeinheit über ALGII.
Und warum fordert Lidl nun einen Mindestlohn? Weil sie sich ihrer Sache sicher sind! Weil sie wissen, dass sie bei diesem Lohn die niedrigsten Preise haben. Die Konkurrenz hat das nachsehen und kleinere Unternehmen (die vll. in der Anfangszeit nur schlechtere Löhne zahlen können) scheiden aus. Arbeitslosigkeit wird damit jedenfalls nicht bekämpft...
Die "kleineren Unternehmen" scheiden nicht wegen der Löhne aus, sondern weil die die Preise nicht so diktieren können wie die großen.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

jack » Di 21. Feb 2012, 21:44 hat geschrieben:
Weil es nicht in dieser Reihenfolge stattfindet. Sondern:
Ein Unternehmer "A" bietet ein gutes Produkt zu einem guten Preis an, bezahlt seine Mitarbeiter gut und verdient selbst gut daran.

Ein weiterer Unternehmer "B" weiss, dass es viele Arbeitslose gibt und bietet das gleiche Produkt zu einem geringeren Preis an, aber auf kosten der Beschäftigten, die dann viel weniger an Bezahlung bekommen.
=> Der Profit des Unternehmers bleibt der Gleiche

Unternehmer "A" kann seinen Laden zumachen, da er nicht mit den Preisen von Unternehmer "B" konkurieren kann.
Ergebnis: Unternehmer "B" hat Unternehmer "A" nur durch Lohndumping zur Aufgabe gezwungen.

Ein Markt funktioniert dann, wenn alle Markteilnehmer zu gleichen Bedingungen am Markt teilnehmen können. Daher fordern Unternehmer auch Mindestlöhne/gleiche Löhne: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... &view=next
Nur so ist gewährleistet, dass der bessere gewinnt und nicht der Skrupeloseste.
Sie vergessen die Kunden. Niedrige Löhne ermöglichen niedrigere Preise, die wiederum zu mehr Güternachfrage führen. Selbst wenn eine ganze Branche kollektiv ihre Löhne und Preise anhebt, wird es einen Rückgang der Güternachfrage und folglich der Arbeitsnachfrage geben.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Di 21. Feb 2012, 22:34 hat geschrieben: Das würde bedeuten, dass man Löhne bis ins Unendliche drücken kann! Aber das ist ja nicht der Fall, wobei ich allerdings differenzieren möchte:
- Bei höher qualifizierten bestreitet das wohl niemand. Oder? Ab einer gewissen Ausbildung arbeitet man eben nicht mehr für 10 Euro die Stunde. Und das liegt sicher nicht daran, dass deren Arbeitgeber so gutherzig sind, sondern daran, dass sie durch den Markt dazu gezwungen sind, ein anständiges Gehalt zu zahlen.
- Im Niedriglohnsetktor ist es wegen der von dir angesprochenen Arbeitslosigkeit schwieriger. Denn Arbeitslosigkeit bedeutet ein Überangebot an Arbeitskräften. Aber hier stellt sich wieder die Frage, warum sind sie überhaupt arbeitslos? Wenn die Löhne schon zu niedrig sind, warum gibt es dann niemanden, der bereit ist, sie für den niedrigen Lohn einzustellen? Er würde doch wahnsinnig profitieren!

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Es lohnt sich nicht. Das muss ich eingestehen, Menschen die weniger erwirtschaften, als sie an Lohn fordern finden in der Marktwirtschaft keine Arbeit. Aber das trifft wohl auf die wenisten zu.
2. Der Staat verbietet es (Mindestlohn), oder der Staat schafft zu strenge Richtlinien (Kündigungsschutz: Ich habe schon mehrere Unternehmer gesprochen, für die ein Kündigungsschutz ein derart großes Risiko darstellt, dass es sie daran hindert zu expandieren (unter 10 Angestellten muss man wohl keinen Kündigungsschutz gewähren)).

Und warum fordert Lidl nun einen Mindestlohn? Weil sie sich ihrer Sache sicher sind! Weil sie wissen, dass sie bei diesem Lohn die niedrigsten Preise haben. Die Konkurrenz hat das nachsehen und kleinere Unternehmen (die vll. in der Anfangszeit nur schlechtere Löhne zahlen können) scheiden aus. Arbeitslosigkeit wird damit jedenfalls nicht bekämpft...
Warum wusste ich schon zuvor das sehr bald die Mär vom bösen Kündigungsschutz kommt?
Genau, weil es im Libertarismus nur um den Erfolg und den Profit der Besitzenden geht.
Wem als Unternehmer der bereits unsäglich aufgeweichte Kündigungsschutz zu viel ist der sollte vielleicht etwas anderes probieren. Probezeiten und Zeitverträge, Zeitarbeit und 400€-Beschäftigung minimieren das Risiko der Arbeitgeber bereits auf ein Minimum.
Auch Arbeitnehmer brauchen eine gewisse Planungssicherheit. Stell dir vor da fordern die Arbeitgeber von Arbeitnehmern ständig höchste Flexibiltät, ein Arbeitnehmer wechselt für viel Geld und extra für einen neuen Arbeitgeber seinen Wohnort um dann nach meinetwegen 10 Wochen ohne Frist und ohne vernünftigen Grund gekündigt zu werden. Das volle Risiko trägt nun der Arbeitnehmer, dafür muss er sich auch noch lumptg bezahlen lassen.
Eine Maschine die ein Unternehmer neu anschafft kann er nach 10 Tagen wenn er feststellt das er die nicht braucht auch nur noch mit grossem Verlust verkaufen. Bei Arbeitnehmern hat er sogar die Möglichkeit einer Probezeit oder einer Befristung.
Wenn du eine Hire and Fire Politk möchtest kannst du doch in ein Land deiner Wahl auswandern in der das praktiziert wird.
Konkurrenz die von vornherein schlechtere Löhne zahlen kann als z.B. Lidl? Was soll die besser können? Wo steht geschrieben das man als Geschäftsgründer auf Gedeih und Verderb nur schlechtere Löhne zahlen kann und das dann besser ist? Wenn das so abläuft entsteht eine Abwärtsspirale.
Ein wirtschafts- oder markttotalitäres System wie der Libertarismus zerstört mehr als es nutzt.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Di 21. Feb 2012, 16:13 hat geschrieben: Nein, das muss ein Staat sein, sagte ich ja bereits. Und zwar ein starker Staat, dessen Macht über anderen steht. Aber diese Macht soll nur dazu genutzt werden, Recht durchzusetzen.


Uhhhh ;)


Der Teil des Staates, den ich beibehalten will soll genauso funktionieren, wie er jetzt funktioniert. Im Übrigen würde ich den Rest nicht einfach abschaffen, sondern auf die kommunale Ebene verlagern, wo dann direktdemokratisch entschieden werden sollte, was steuernfinanziert werden soll und was in die Eigenverantwortung fällt.


Was sollen diese Argumente sein, außer Qualität und Preis?
Diese Argumente können sehr vielfältig sein, Design, Popularität, Herstellungsmethode zum Beispiel.
Oder meinst du das i-Phone wurde nur wegen der Qualität und dem Preis zum Renner? Wohl kaum.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

Antisozialist » Mi 22. Feb 2012, 01:21 hat geschrieben:
Sie vergessen die Kunden. Niedrige Löhne ermöglichen niedrigere Preise, die wiederum zu mehr Güternachfrage führen. Selbst wenn eine ganze Branche kollektiv ihre Löhne und Preise anhebt, wird es einen Rückgang der Güternachfrage und folglich der Arbeitsnachfrage geben.
Genau. Sieht man täglich an den Tankstellen.. massenhaftes Tankstellensterben...
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

Beteigeuze » Di 21. Feb 2012, 22:38 hat geschrieben:Die "kleineren Unternehmen" scheiden nicht wegen der Löhne aus, sondern weil die die Preise nicht so diktieren können wie die großen.
Das ist ein und das selbe. Entweder können sie bei gleichen Löhnen nur höhere Preise anbieten oder bei gleichen Preisen niedrigere Löhne.
pudding hat geschrieben:Wem als Unternehmer der bereits unsäglich aufgeweichte Kündigungsschutz zu viel ist der sollte vielleicht etwas anderes probieren. Probezeiten und Zeitverträge, Zeitarbeit und 400€-Beschäftigung minimieren das Risiko der Arbeitgeber bereits auf ein Minimum.
Find ich aus Sicht des Arbeitnehmers auch nicht gerade besser.
pudding hat geschrieben: Auch Arbeitnehmer brauchen eine gewisse Planungssicherheit. Stell dir vor da fordern die Arbeitgeber von Arbeitnehmern ständig höchste Flexibiltät, ein Arbeitnehmer wechselt für viel Geld und extra für einen neuen Arbeitgeber seinen Wohnort um dann nach meinetwegen 10 Wochen ohne Frist und ohne vernünftigen Grund gekündigt zu werden. Das volle Risiko trägt nun der Arbeitnehmer, dafür muss er sich auch noch lumptg bezahlen lassen.
Natürlich brauchen sie das. Es gibt auch nicht viele Unternehmer, die jemanden einstellen, um ihn nach 10 Wochen wieder zu entlassen. Aber es kann sein, dass das die Auftragslage erfordert und dann sind 10 Wochen Arbeit besser als 10 Wochen keine Arbeit. Wenn der Unternehmer dieses Risiko gar nicht hat, wird er sicher auch bereit sein, freiwillig entsprechende Zusagen zu machen. Aber wenn das nicht geht? Dann soll man den Job halt nicht annehmen! Aber nicht von Vater Staat verbieten lassen, so dass ihn auch ja niemand anderes kriegt, der vielleicht nicht extra umziehen muss.

Arbeitslosigkeit ist, wie ich schon geschrieben habe, ein riesen Problem, da sind wir uns vermutlich einig. Einerseits für die Sozialkassen, andererseits weil sie dazu führt, das Arbeitnehmer in einer schlechteren Verhandlungsposition sind.
Darum möchte ich noch einmal ganz klar von euch wissen, wie die Gegenargumente hierzu aussehen:
- Erwirtschaftet jemand 8 Euro die Stunde bei 3 Euro laufenden Kosten, wird er kein Jobangebot oberhalb von 5 Euro die Stunde bekommen. Ist der Mindestlohn höher, bekommt er keins.
- Ist die Auftragslage eines Unternehmens wechselnd, so dass das Risiko besteht, dass der Unternehmer seine Angestellten über 1-2 Monate nicht beschäftigen kann, bewirkt ein gesetzlicher Kündigungsschutz, dass er ihn entweder umgeht (indem er z.B. weniger als 10 einstellt, obwohl er expandieren könnte) oder dass er die Arbeitsplätze gar nicht anbietet.

Ergo führen beide Maßnahmen in der Tendenz zu mehr und nicht zu weniger Arbeitslosigkeit!
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

georg » Mi 22. Feb 2012, 11:08 hat geschrieben: Darum möchte ich noch einmal ganz klar von euch wissen, wie die Gegenargumente hierzu aussehen:
- Erwirtschaftet jemand 8 Euro die Stunde bei 3 Euro laufenden Kosten, wird er kein Jobangebot oberhalb von 5 Euro die Stunde bekommen. Ist der Mindestlohn höher, bekommt er keins.
- Ist die Auftragslage eines Unternehmens wechselnd, so dass das Risiko besteht, dass der Unternehmer seine Angestellten über 1-2 Monate nicht beschäftigen kann, bewirkt ein gesetzlicher Kündigungsschutz, dass er ihn entweder umgeht (indem er z.B. weniger als 10 einstellt, obwohl er expandieren könnte) oder dass er die Arbeitsplätze gar nicht anbietet.

Ergo führen beide Maßnahmen in der Tendenz zu mehr und nicht zu weniger Arbeitslosigkeit!
Das hatten wir alles schon:

- Wenn nur 8€ pro Stunde erwirtschaftet werden können, stimmt tendenziell was im Unternehmen nicht. Wenn ich mit Kampfpreisen an den Markt gehe auf Kosten der Arbeitnehmer, mach ich das nicht nur auf Kosten derer sondern auf auf Kosten fair wirtschaftender Unternehmen. Hier sei nochmals eine Vorrednerin zitiert, die bemerkte.. entweder ich kann und will es nicht zahlen (dann Mindestlohn) oder ich kann es nicht zahlen, dann kräpel ich am Existenzminimun und hab von Handel/Industrie etc so wenig Plan, dass ich am besten vom Markt verschwinde.

- Bei schwankenden Auftragslagen hat man sich hier was tolles ausgedacht: Kurzarbeit.

Edit: Wenn du die Arbeitslosigkeit so sehr bekämpfen willst, dann denk dir doch mal was aus, wie man die ganzen Produktionsbetriebe wieder nach Deutschland holt... Am Beispiel Trigema sieht man ja, dass man auch wirtschaftlich in Deutschland produzieren kann und dabei vernünftige Löhne zahlt. Adidas usw lassen in Asien produzieren.... wer kümmert sich eigentlich mal darum? Und hetzt nich ständig gegen Arbeitnehmer und Arbeitslose gegen Mindestlohn und Kündigungsschutz?
Zuletzt geändert von Angrboda am Mittwoch 22. Februar 2012, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Mi 22. Feb 2012, 02:21 hat geschrieben:
Sie vergessen die Kunden. Niedrige Löhne ermöglichen niedrigere Preise, die wiederum zu mehr Güternachfrage führen. Selbst wenn eine ganze Branche kollektiv ihre Löhne und Preise anhebt, wird es einen Rückgang der Güternachfrage und folglich der Arbeitsnachfrage geben.
Beides ist nur sehr eingeschränkt richtig, das betrifft nur Güter und Dienstleistungen die nicht unbedingt benötigt werden (z.B. Luxusartikel).
Bei niedrigen Preisen werden kaum mehr Brötchen gekauft als weniger bei höheren Preisen. Es gibt einen Bedarf und eine Nachfrage die bei Dingen des täglichen Gebrauchs relativ konstant sind.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Mi 22. Feb 2012, 12:08 hat geschrieben: Das ist ein und das selbe. Entweder können sie bei gleichen Löhnen nur höhere Preise anbieten oder bei gleichen Preisen niedrigere Löhne.


Find ich aus Sicht des Arbeitnehmers auch nicht gerade besser.



Natürlich brauchen sie das. Es gibt auch nicht viele Unternehmer, die jemanden einstellen, um ihn nach 10 Wochen wieder zu entlassen. Aber es kann sein, dass das die Auftragslage erfordert und dann sind 10 Wochen Arbeit besser als 10 Wochen keine Arbeit. Wenn der Unternehmer dieses Risiko gar nicht hat, wird er sicher auch bereit sein, freiwillig entsprechende Zusagen zu machen. Aber wenn das nicht geht? Dann soll man den Job halt nicht annehmen! Aber nicht von Vater Staat verbieten lassen, so dass ihn auch ja niemand anderes kriegt, der vielleicht nicht extra umziehen muss.

Arbeitslosigkeit ist, wie ich schon geschrieben habe, ein riesen Problem, da sind wir uns vermutlich einig. Einerseits für die Sozialkassen, andererseits weil sie dazu führt, das Arbeitnehmer in einer schlechteren Verhandlungsposition sind.
Darum möchte ich noch einmal ganz klar von euch wissen, wie die Gegenargumente hierzu aussehen:
- Erwirtschaftet jemand 8 Euro die Stunde bei 3 Euro laufenden Kosten, wird er kein Jobangebot oberhalb von 5 Euro die Stunde bekommen. Ist der Mindestlohn höher, bekommt er keins.
- Ist die Auftragslage eines Unternehmens wechselnd, so dass das Risiko besteht, dass der Unternehmer seine Angestellten über 1-2 Monate nicht beschäftigen kann, bewirkt ein gesetzlicher Kündigungsschutz, dass er ihn entweder umgeht (indem er z.B. weniger als 10 einstellt, obwohl er expandieren könnte) oder dass er die Arbeitsplätze gar nicht anbietet.

Ergo führen beide Maßnahmen in der Tendenz zu mehr und nicht zu weniger Arbeitslosigkeit!
Siehst du, das ist der springende Punkt. Spätestens ab dem Zeitpunkt an dem du selber Arbeitnehmer bist wird sich deine jetzt noch getrübte Sichtweise ändern. Natürlich wird es immer wieder masochistische Libertäre geben die es so absolut geil finden für 1,50€ die Stunde zu arbeiten weil es ihnen freistand die Arbeit anzunehmen. So lange Papa und Mama für den Lebensunterhalt sorgen ist das ja auch unerheblich.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Mi 22. Feb 2012, 12:08 hat geschrieben: Das ist ein und das selbe. Entweder können sie bei gleichen Löhnen nur höhere Preise anbieten oder bei gleichen Preisen niedrigere Löhne.


Find ich aus Sicht des Arbeitnehmers auch nicht gerade besser.


Natürlich brauchen sie das. Es gibt auch nicht viele Unternehmer, die jemanden einstellen, um ihn nach 10 Wochen wieder zu entlassen. Aber es kann sein, dass das die Auftragslage erfordert und dann sind 10 Wochen Arbeit besser als 10 Wochen keine Arbeit. Wenn der Unternehmer dieses Risiko gar nicht hat, wird er sicher auch bereit sein, freiwillig entsprechende Zusagen zu machen. Aber wenn das nicht geht? Dann soll man den Job halt nicht annehmen! Aber nicht von Vater Staat verbieten lassen, so dass ihn auch ja niemand anderes kriegt, der vielleicht nicht extra umziehen muss.

Arbeitslosigkeit ist, wie ich schon geschrieben habe, ein riesen Problem, da sind wir uns vermutlich einig. Einerseits für die Sozialkassen, andererseits weil sie dazu führt, das Arbeitnehmer in einer schlechteren Verhandlungsposition sind.
Darum möchte ich noch einmal ganz klar von euch wissen, wie die Gegenargumente hierzu aussehen:
- Erwirtschaftet jemand 8 Euro die Stunde bei 3 Euro laufenden Kosten, wird er kein Jobangebot oberhalb von 5 Euro die Stunde bekommen. Ist der Mindestlohn höher, bekommt er keins.
- Ist die Auftragslage eines Unternehmens wechselnd, so dass das Risiko besteht, dass der Unternehmer seine Angestellten über 1-2 Monate nicht beschäftigen kann, bewirkt ein gesetzlicher Kündigungsschutz, dass er ihn entweder umgeht (indem er z.B. weniger als 10 einstellt, obwohl er expandieren könnte) oder dass er die Arbeitsplätze gar nicht anbietet.

Ergo führen beide Maßnahmen in der Tendenz zu mehr und nicht zu weniger Arbeitslosigkeit!
Blödsinn, dafür gibts bereit befristete Anstellungen und Zeitarbeit. Unternehmen heisst auch Risiko eingehen und tragen. Ihr Libertären allerdings wollt den Profit einseitig zu den bereits Besitzenden verschieben und das Risiko zu den Arbeitnehmern.
Daher lehne ich Libertäre und Konsorten strikt ab und werde sie bekämpfen wo ich kann und wie ich kann.
Da kannst du dir absolut sicher sein.
Merkwürdigerweise vollziehen Leute wie du meist einen erheblichen Sinneswandel wenn sie selbst einmal in der Betroffenenrolle sind.
georg

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 11:19 hat geschrieben: - Wenn nur 8€ pro Stunde erwirtschaftet werden können, stimmt tendenziell was im Unternehmen nicht. Wenn ich mit Kampfpreisen an den Markt gehe auf Kosten der Arbeitnehmer, mach ich das nicht nur auf Kosten derer sondern auf auf Kosten fair wirtschaftender Unternehmen. Hier sei nochmals eine Vorrednerin zitiert, die bemerkte.. entweder ich kann und will es nicht zahlen (dann Mindestlohn) oder ich kann es nicht zahlen, dann kräpel ich am Existenzminimun und hab von Handel/Industrie etc so wenig Plan, dass ich am besten vom Markt verschwinde.
OK, das nehme ich als ein ja. Ja, Mindestlöhne zerstören Arbeitsplätze, aber da das ja sittenwidrige Angebote sind, ist das auch nicht weiter schlimm. Richtig verstanden?
Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 11:19 hat geschrieben: - Bei schwankenden Auftragslagen hat man sich hier was tolles ausgedacht: Kurzarbeit.
Kurzarbeit ist was tolles? Ich habe nichts gegen Kurzarbeit. Statt bei halber Auslastung die Hälfte zu kündigen, arbeiten eben alle die Hälfte fürs halbe Geld. Nagut.
Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 11:19 hat geschrieben: Edit: Wenn du die Arbeitslosigkeit so sehr bekämpfen willst, dann denk dir doch mal was aus, wie man die ganzen Produktionsbetriebe wieder nach Deutschland holt... Am Beispiel Trigema sieht man ja, dass man auch wirtschaftlich in Deutschland produzieren kann und dabei vernünftige Löhne zahlt. Adidas usw lassen in Asien produzieren.... wer kümmert sich eigentlich mal darum? Und hetzt nich ständig gegen Arbeitnehmer und Arbeitslose gegen Mindestlohn und Kündigungsschutz?
In Asien sind die Lebensverhältnisse noch wesentlich schlechter als hier. Insofern finde ich, dass die Asiaten diese Arbeitsplätze durchaus verdient haben. Prinzipiell habe ich aber schon Ideen, um Deutschland als Standort attraktiver zu machen: Bessere Ausbildung, weniger Vorschriften, geringere Steuern. Das würde zweifelslos Arbeitsplätze schaffen. Wie ist dein Vorschlag? Adidas zu zwingen, zu uns zu kommen? Ich denke, zu meinen Vorschlägen gibt es keine realistische Alternative.
pudding hat geschrieben: Siehst du, das ist der springende Punkt. Spätestens ab dem Zeitpunkt an dem du selber Arbeitnehmer bist wird sich deine jetzt noch getrübte Sichtweise ändern. Natürlich wird es immer wieder masochistische Libertäre geben die es so absolut geil finden für 1,50€ die Stunde zu arbeiten weil es ihnen freistand die Arbeit anzunehmen. So lange Papa und Mama für den Lebensunterhalt sorgen ist das ja auch unerheblich.
Schade, so schnell wird's unsachlich. Ich habe noch als Abiturient ohne Abschluss für 7,50 Euro die Stunde gearbeitet. Bei 5 Stunden pro Tag und 20 Arbeitstagen entspricht das einem Monatslohn von 750 Euro. Das ist mehr, als ich momentan als Student zur Verfügung habe, selbst wenn man hinzurechnet, was meine Eltern für mich bezahlen. 7,50 Euro sind das 5-fache von 1,50 Euro und die einzige Qualifikation, die ich dazu vorweisen musste war, dass ich Text in einen Computer eingeben kann. Von einem erwachsenen Menschen darf man, finde ich, durchaus eine höhere Qualifikation erwarten.
pudding hat geschrieben: Unternehmen heisst auch Risiko eingehen und tragen.
Das ist sicher richtig. Wie hoch das Risiko ist, wird aber wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen. Und wenn der Staat das Risiko durch seine Vorschriften vergrößert, dann führt das unmöglich dazu, dass mehr Unternehmen entstehen und expandieren.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

georg » Mi 22. Feb 2012, 12:15 hat geschrieben: OK, das nehme ich als ein ja. Ja, Mindestlöhne zerstören Arbeitsplätze, aber da das ja sittenwidrige Angebote sind, ist das auch nicht weiter schlimm. Richtig verstanden?
Ein Ja auf welche Frage? ... falsch verstanden. Mindestlöhne zerstören keine Arbeitsplätze, das ist dummes Zeug. Sehen Sie sich mal in Europa um, wer da alles Mindestlöhne hat.. nochmal: sogar GB hat einen Mindestlohn von etwa 8€. Und? Geht deren Wirtschaft am Stock? Wie oft soll ich mich eigentlich noch wiederholen... Wer arbeitet, muss von seiner Arbeit leben können. Die Wirtschaft hat die verdammte Pflicht, Arbeitnehmer zu vernünftigen Konditionen zu beschäftigen. Andernfalls bekommen wir Verhältnisse wie in anderen Teilen der Welt. Wir sind hier doch nicht in einer Einbahnstraße? Vernünftige Löhne und vernünftige Absicherung führen zu (sozialem) Frieden in der Gesellschaft, von dem alle was haben. Was passiert, wenn man das alles mit Füßen tritt, siehst du grade in Griechenland, aber auch in Teilen der Welt, wo Drogenanbau lukrativer ist, als reguläre Arbeit, wo Erpressung und Mafiamorde tägliches Geschäft sind.

Nochmal: wir leben hier in Deutschland. Je nach Region kostet die Miete schon ab 400€, plus div andere Kosten..da biste schnell auf 800-1000 fix. Da kann es einfach nicht angehen, dass manche hier für slowenischen Mindestlohn von etwa 3€ losgehen sollen. Wo bleibt denn da noch die Würde des Menschen? Und jetzt komm mir nicht..so eine Arbeit wär besser als keine... das hättest du mal die Sklaven von damals fragen sollen..


georg hat geschrieben:Kurzarbeit ist was tolles? Ich habe nichts gegen Kurzarbeit. Statt bei halber Auslastung die Hälfte zu kündigen, arbeiten eben alle die Hälfte fürs halbe Geld. Nagut.
Siehste.. und das klappt doch...

georg hat geschrieben: In Asien sind die Lebensverhältnisse noch wesentlich schlechter als hier. Insofern finde ich, dass die Asiaten diese Arbeitsplätze durchaus verdient haben. Prinzipiell habe ich aber schon Ideen, um Deutschland als Standort attraktiver zu machen: Bessere Ausbildung, weniger Vorschriften, geringere Steuern. Das würde zweifelslos Arbeitsplätze schaffen. Wie ist dein Vorschlag? Adidas zu zwingen, zu uns zu kommen? Ich denke, zu meinen Vorschlägen gibt es keine realistische Alternative.
Geringere Steuern... war klar.. weißt du eigentlich, wie Deutschland da im Vergleich steht? Wohl nicht... unter Schröder wurde z.B. die Körperschaftsteuer von 25% auf 15% gesenkt. Hat's was gebracht? Nein... in den letzen 20 Jahren wurden massenhaft Steuergeschenke und diverse Subventionen an die Industrie gemacht... hat's die Arbeitsplätze zurückgebracht? Nein. Im Gegenteil.. fällt eine Subvention weg, werden weitere Arbeitsplätze verlagert, siehe Nokia. Und was willst du den Menschen dann sagen? "Ja sorry, Nokia ist weg... haste mal schön Pech gehabt, warst halt zu teuer.. ach du hast Familie, Wohnung, Auto? Tja dumm gelaufen, ich hab gehört, Brücke XY soll ganz komfortabel sein."

Übrigens: erst gestern im Weltspiegel ein Bericht über Irland, dass dort z.B. in Cork die Selbstmordrate deutlich steigt. ... die Würde des Menschen....

Natürlich kann ich Adidas nicht zwingen. Das kann letzlich nur der Verbraucher, der eben nicht bei Adidas kauft, sondern von mir aus bei Trigema (ich mache das so).

Bei der Verringerung von Vorschriften ... bin ich u.U. auf deiner Seite.. kommt drauf an, welche du meinst.

georg hat geschrieben:Das ist sicher richtig. Wie hoch das Risiko ist, wird aber wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen. Und wenn der Staat das Risiko durch seine Vorschriften vergrößert, dann führt das unmöglich dazu, dass mehr Unternehmen entstehen und expandieren.
Seit wann vergrößert der Staat das unternehmerische Risiko? Der Staat hat doch gar kein Interesse daran. Politik ist zum Ausgleich da.. jedenfalls war sie es mal.

Die derzeitige Misere verdanken wir ja nicht staatlicher Regulierung sondern Deregulierung. Und wie immer.. die Rechnung zahlt am Ende die Allgemeinheit.. bei Schlecker mit Insolvenzgeld, bei den Banken mit Rettungschirmen, bei Arbeitsplatzverlagerung mit ALGII... usw usw..
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Mi 22. Feb 2012, 13:15 hat geschrieben: OK, das nehme ich als ein ja. Ja, Mindestlöhne zerstören Arbeitsplätze, aber da das ja sittenwidrige Angebote sind, ist das auch nicht weiter schlimm. Richtig verstanden?


Kurzarbeit ist was tolles? Ich habe nichts gegen Kurzarbeit. Statt bei halber Auslastung die Hälfte zu kündigen, arbeiten eben alle die Hälfte fürs halbe Geld. Nagut.


In Asien sind die Lebensverhältnisse noch wesentlich schlechter als hier. Insofern finde ich, dass die Asiaten diese Arbeitsplätze durchaus verdient haben. Prinzipiell habe ich aber schon Ideen, um Deutschland als Standort attraktiver zu machen: Bessere Ausbildung, weniger Vorschriften, geringere Steuern. Das würde zweifelslos Arbeitsplätze schaffen. Wie ist dein Vorschlag? Adidas zu zwingen, zu uns zu kommen? Ich denke, zu meinen Vorschlägen gibt es keine realistische Alternative.


Schade, so schnell wird's unsachlich. Ich habe noch als Abiturient ohne Abschluss für 7,50 Euro die Stunde gearbeitet. Bei 5 Stunden pro Tag und 20 Arbeitstagen entspricht das einem Monatslohn von 750 Euro. Das ist mehr, als ich momentan als Student zur Verfügung habe, selbst wenn man hinzurechnet, was meine Eltern für mich bezahlen. 7,50 Euro sind das 5-fache von 1,50 Euro und die einzige Qualifikation, die ich dazu vorweisen musste war, dass ich Text in einen Computer eingeben kann. Von einem erwachsenen Menschen darf man, finde ich, durchaus eine höhere Qualifikation erwarten.


Das ist sicher richtig. Wie hoch das Risiko ist, wird aber wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen. Und wenn der Staat das Risiko durch seine Vorschriften vergrößert, dann führt das unmöglich dazu, dass mehr Unternehmen entstehen und expandieren.
Der Bettelstudent war der folgerichtige Schritt von dir, als Libertärer musstest du den bringen, das hat Tradition.
Anzunehmen man könne bequem als erwachsener Mensch von 750€ leben (als Student oder Schüler reicht das ja schlieslich auch) und man müsse doch unbedingt mehr erhalten als 7,50€ per Stunde wenn man zu mehr fähig ist als Texte in einen PC einzugeben ist eine ebenso tradierte Annahme von Libertären.
Ich verstehe allerdings nicht warum man sich dann gegen einen Mindestlohn sträubt.
Anzunehmen man könne und müsste als Unternehmer das Risiko komplett auf Kosten seiner Arbeitnehmer minmieren ist auch ein folgerichtiger Schritt wenn man die Vermögen und die Macht nach oben verschieben will. Der Staat sorgt durch Regeln dafür das dies nicht geschieht.
All diese Faktoren zusammengenommen erklären warum in einer demokratischen BRD kein Platz für Libertäre und ihre Hirngespinste ist und warum euch kaum jemand mag.
In einem demokratischen Land werden Libertäre daher nie an die Regierung und damit an die Macht kommen. Libertäre Strukturen lassen sich nur durch totalitäre, nie durch demokratische Aktionen durchsetzen.
Warum? Weil libertäre Strukturen gegen die Belange der Masse der Menschen wirken.
Und nein, nicht jeder kann für sich selbst entscheiden wie hoch ein Risiko ist, sondern nur ob er es eingeht oder nicht.
Zuletzt geändert von pudding am Mittwoch 22. Februar 2012, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
georg

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 12:51 hat geschrieben:Ein Ja auf welche Frage? ... falsch verstanden. Mindestlöhne zerstören keine Arbeitsplätze, das ist dummes Zeug.
Wie soll ich diesen Satz dann interpretieren:
"entweder ich kann und will es nicht zahlen (dann Mindestlohn) oder ich kann es nicht zahlen, dann kräpel ich am Existenzminimun und hab von Handel/Industrie etc so wenig Plan, dass ich am besten vom Markt verschwinde."
"vom Markt verschwinden" heißt ganz klar, dass Arbeitsplätze vernichtet werden.
Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 12:51 hat geschrieben: Sehen Sie sich mal in Europa um, wer da alles Mindestlöhne hat.. nochmal: sogar GB hat einen Mindestlohn von etwa 8€. Und? Geht deren Wirtschaft am Stock?
Also so richtig gut geht es momentan keiner europäischen Wirtschaft. Aber das liegt sicher nicht nur am Mindestlohn.
Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 12:51 hat geschrieben:Geringere Steuern... war klar.. weißt du eigentlich, wie Deutschland da im Vergleich steht? Wohl nicht... unter Schröder wurde z.B. die Körperschaftsteuer von 25% auf 15% gesenkt. Hat's was gebracht? Nein... in den letzen 20 Jahren wurden massenhaft Steuergeschenke und diverse Subventionen an die Industrie gemacht... hat's die Arbeitsplätze zurückgebracht? Nein. Im Gegenteil.. fällt eine Subvention weg, werden weitere Arbeitsplätze verlagert, siehe Nokia. Und was willst du den Menschen dann sagen? "Ja sorry, Nokia ist weg... haste mal schön Pech gehabt, warst halt zu teuer.. ach du hast Familie, Wohnung, Auto? Tja dumm gelaufen, ich hab gehört, Brücke XY soll ganz komfortabel sein."

Natürlich kann ich Adidas nicht zwingen. Das kann letzlich nur der Verbraucher, der eben nicht bei Adidas kauft, sondern von mir aus bei Trigema (ich mache das so).
Wo war da jetzt der Alternativorschlag?
Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 12:51 hat geschrieben: Seit wann vergrößert der Staat das unternehmerische Risiko? Der Staat hat doch gar kein Interesse daran. Politik ist zum Ausgleich da.. jedenfalls war sie es mal.
Wenn mir verboten wird, meine Mitarbeiter zu kündigen, wenn die Auftragslage das erfordert (und auch Zeitarbeit unrentabel wäre), dann vergrößert das als Unternehmer mein Risiko! Wie kann man das anzweifeln?
pudding hat geschrieben: Der Bettelstudent war der folgerichtige Schritt von dir, als Libertärer musstest du den bringen, das hat Tradition.
Anzunehmen man könne bequem als erwachsener Mensch von 750€ leben (als Student oder Schüler reicht das ja schlieslich auch) und man müsse doch unbedingt mehr erhalten als 7,50€ per Stunde wenn man zu mehr fähig ist als Texte in einen PC einzugeben ist eine ebenso tradierte Annahme von Libertären.
Ich bin ein erwachsener Mensch und kann von 750 Euro leben also ist diese Annahme richtig. Natürlich wünsche ich jedem, mehr zu verdienen. Ich wollte nur die Relation gerade rücken, es wird ja hier so getan, als würde ein normal ausgebildeter Mensch in Deutschland unter der Brücke schlafen müssen. Weiterhin gibt es überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass man bei besserer Qualifikation nicht besser bezahlt werden würde. Erstens ist es ja ein Fakt, dass das Gehalt mit dem Ausbildungsgrad steigt (warum eigentlich, wenn Arbeitgeber die Löhne angeblich beliebig diktieren können?). Außerdem wird das ja schon aus dem Beispiel ersichtlich: Bei 5 Stunden Arbeit pro Tag ist die Belastungsgrenze wohl von niemandem erreicht.
pudding hat geschrieben: Ich verstehe allerdings nicht warum man sich dann gegen einen Mindestlohn sträubt.
Die Frage ist insofern berechtigt, als dass ein sehr geringer Mindestlohn natürlich gar keine Auswirkung auf die Wirtschaft hätte, da die allermeisten ohnehin mehr verdienen. Aber dann kann man ihn auch weglassen. Sobald er aber relevant wird, schadet er der Wirtschaft. Als Beispiel: Wenn wir die 8 Euro von GB übernehmen, würde der Job für 7,50 Euro vielleicht schon nicht mehr angeboten werden.

Darum die Frage: Welcher Mindestlohn wäre denn angemessen? Wie soll er bestimmt werden?
Was auch immer als Antwort kommt: Es kann keine vernünftige Begründung geben, warum gerade diese Höhe und nicht etwas weniger oder etwas mehr. Wenn 10 Euro keine Arbeitsplätze vernichten, sondern Wohlstand schaffen, dann doch 15 Euro erst recht, oder 30, oder 50. Wäre doch schön, wir könnten alle 50 Euro die Stunde verdienen, oder? Aber eint ihr, das würde funktionieren? Natürlich nicht! Und aus dem selben Grund funktioniert auch ein Mindestlohn von 10 Euro nicht, nur dass die negativen Auswirkungen geringer ausfallen.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Mi 22. Feb 2012, 14:33 hat geschrieben: Wie soll ich diesen Satz dann interpretieren:
"entweder ich kann und will es nicht zahlen (dann Mindestlohn) oder ich kann es nicht zahlen, dann kräpel ich am Existenzminimun und hab von Handel/Industrie etc so wenig Plan, dass ich am besten vom Markt verschwinde."
"vom Markt verschwinden" heißt ganz klar, dass Arbeitsplätze vernichtet werden.


Also so richtig gut geht es momentan keiner europäischen Wirtschaft. Aber das liegt sicher nicht nur am Mindestlohn.


Wo war da jetzt der Alternativorschlag?


Wenn mir verboten wird, meine Mitarbeiter zu kündigen, wenn die Auftragslage das erfordert (und auch Zeitarbeit unrentabel wäre), dann vergrößert das als Unternehmer mein Risiko! Wie kann man das anzweifeln?


Ich bin ein erwachsener Mensch und kann von 750 Euro leben also ist diese Annahme richtig. Natürlich wünsche ich jedem, mehr zu verdienen. Ich wollte nur die Relation gerade rücken, es wird ja hier so getan, als würde ein normal ausgebildeter Mensch in Deutschland unter der Brücke schlafen müssen. Weiterhin gibt es überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass man bei besserer Qualifikation nicht besser bezahlt werden würde. Erstens ist es ja ein Fakt, dass das Gehalt mit dem Ausbildungsgrad steigt (warum eigentlich, wenn Arbeitgeber die Löhne angeblich beliebig diktieren können?). Außerdem wird das ja schon aus dem Beispiel ersichtlich: Bei 5 Stunden Arbeit pro Tag ist die Belastungsgrenze wohl von niemandem erreicht.


Die Frage ist insofern berechtigt, als dass ein sehr geringer Mindestlohn natürlich gar keine Auswirkung auf die Wirtschaft hätte, da die allermeisten ohnehin mehr verdienen. Aber dann kann man ihn auch weglassen. Sobald er aber relevant wird, schadet er der Wirtschaft. Als Beispiel: Wenn wir die 8 Euro von GB übernehmen, würde der Job für 7,50 Euro vielleicht schon nicht mehr angeboten werden.

Darum die Frage: Welcher Mindestlohn wäre denn angemessen? Wie soll er bestimmt werden?
Was auch immer als Antwort kommt: Es kann keine vernünftige Begründung geben, warum gerade diese Höhe und nicht etwas weniger oder etwas mehr. Wenn 10 Euro keine Arbeitsplätze vernichten, sondern Wohlstand schaffen, dann doch 15 Euro erst recht, oder 30, oder 50. Wäre doch schön, wir könnten alle 50 Euro die Stunde verdienen, oder? Aber eint ihr, das würde funktionieren? Natürlich nicht! Und aus dem selben Grund funktioniert auch ein Mindestlohn von 10 Euro nicht, nur dass die negativen Auswirkungen geringer ausfallen.
So ein Blödsinn, wer verbietet dir denn das? Du wirst nur dazu angehalten bestimmte Regeln einzuhalten.
Wenn es um Eigentumsbelange geht seid ihr Libertären doch auch ganz schnell dabei das man sich an die Regeln hält, bei Menschen, respektive Arbeitnehmern, soll es das nun plötzlich nicht mehr geben.
Das ist die Essenz der Freiheit oder das was Libertäre darunter verstehen, die Freiheit alles zu seinen eigenen Gunsten und auf Kosten anderer auslegen zu können, die Freiheit jeden übervorteilen zu dürfen und die Freiheit sich ohne Hemmnisse und Schranken auf Kosten anderer bereichern zu können.
Eine Opportunistenreligion eben.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

georg » Mi 22. Feb 2012, 13:33 hat geschrieben:

"vom Markt verschwinden" heißt ganz klar, dass Arbeitsplätze vernichtet werden.
Richtig. Denn solche Arbeitsplätze brauchen wir nicht. Aufstocker-Arbeitsplätze wurden seit Einführung von Hartz4 mit 50Mrd (!) subventioniert. Zulasten der Gesellschaft werden hier private Gewinne maximiert. Und kann's doch wohl nicht sein? Es kann nicht angehen, dass manche Unternehmen mit Kampfpreisen an den Markt gehen, zulasten der Arbeitnehmer und der Allgemeinheit und damit auch noch fair wirtschaftende Unternehmen an die Wand spielen. Dem gehört ein Riegel vorgeschoben. Punkt. Wir begeben uns in eine gefährliche Abwärtsspirale...

georg hat geschrieben: Also so richtig gut geht es momentan keiner europäischen Wirtschaft. Aber das liegt sicher nicht nur am Mindestlohn.
Gut erkannt. Das liegt nicht an Mindestlöhnen, das liegt am deregulierten Finanzmarkt. Irland z.B. ist nicht pleite, weil es einen Mindestlohn hat. Irland ist einzig und alleine wegen der Bankenpleiten selber pleite. Die Antwort darauf sind Steuererhöhungen, Kürzungen des Mindestlohns und der Sozialleistungen. Also NUR dort, wo die Krise NICHT verursacht wurde.
georg hat geschrieben:Wo war da jetzt der Alternativorschlag?
Bei der Vergegenwärtigung des Problems. Steuersenkungen oder Suventionen führten nicht zum gewünschten Erfolg. Dieses weiter zu fordern hat also nichts mit Arbeitsplatzschaffung sondern einzig und allein mit Gewinnmaximierung zu tun.. und dass dann auch noch nur für eine bestimmte Klientel. Denn wenn ich ein Unternehmen als Einzelunternehmen führe, bin ich nicht bei 15% Körperschaftsteuer sondern bei bis zu 42% ESt. Will heissen... wenn ich als Einzelunternehmer für meine Entscheidungen selber grade stehen muss, bedanken wir uns mit drastisch höheren Steuern, als wenn ich das nicht muss. Das muss genau umgekehrt werden. Nicht die Großen fördern, sondern die kleinen und mittlereren. Es gibt (glücklicherweise) genügend Unternehmen in Deutschland, die erfolgreich wirtschaften, erfolgreich auch international mitspielen und ihren Arbeitnehmern trotzdem oder gerade deswegen Löhne oberhalb der 10€ bezahlen. Und diese Arbeitnehmer re-investieren diese Löhne dann wieder in Konsum. Nennt sich Binnenmarkt. Aber der wurde irgendwie irgendwann vergessen.

Und nicht zuletzt muss der Sinn für heimische Produkte geschärft werden. Nicht, dass du mir gleich das Wort im Mund verdrehst.. ich sage NICHT, kauft nur bei Deutschen.. den Blödsinn hatten wir schon. Ich will darauf hinaus, dass eine Gesellschaft kein moralfreier Raum ist und so ganz langsam setzt da ja auch ein Umdenken ein.. nehmen wir z.B. Edeka, die regional hergestellte Produkte verkaufen. Dass in Deutschland hergestellte Produkte nicht teurer sein müssen sieht man an ganz vielen Beispielen.. wieder Trigema...Möbel, Fahrzeuge, Gardinen... usw usw. Hier sind die Verbraucher gefordert. Aber denen muss man auch die Mittel lassen, eben diese Produkte zu konsumieren und nicht das Gift-Plagiat aus Fernost. Womit ich wieder beim Binnenmarkt lande...
georg hat geschrieben: Wenn mir verboten wird, meine Mitarbeiter zu kündigen, wenn die Auftragslage das erfordert (und auch Zeitarbeit unrentabel wäre), dann vergrößert das als Unternehmer mein Risiko! Wie kann man das anzweifeln?
Das ist doch Quatsch. Keinem Unternehmen ist verboten, Mitarbeiter zu kündigen. Betriebsbedingte Entlassungen gab es schon immer. Glaubst du, die Entlassungswellen der letzten 20 Jahre wären möglich, wenn es Verbot von Kündigungen gäbe? Wo lebst du denn? Auch wenn ein Mitarbeiter seine Arbeit schlecht macht kann er gekündigt werden, auch fristlos. Unkündbarkeit gibts vllt. bei Beamten, aber nicht in der Privatwirtschaft.
georg hat geschrieben:

Ich bin ein erwachsener Mensch und kann von 750 Euro leben also ist diese Annahme richtig. Natürlich wünsche ich jedem, mehr zu verdienen. Ich wollte nur die Relation gerade rücken, es wird ja hier so getan, als würde ein normal ausgebildeter Mensch in Deutschland unter der Brücke schlafen müssen. Weiterhin gibt es überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass man bei besserer Qualifikation nicht besser bezahlt werden würde.
Qualifikation ist eine Antwort, aber nur eine von vielen. Der liebe Herrgott hat eben nicht jeden Menschen mit den gleichen Talenten oder der gleichen Intelligenz ausgestattet. Davon mal ganz abgesehen... wiederhole ich auch immer wieder gerne: in einer Gesellschaft werden ALLE Berufe gebraucht... wir brauchen Müllmänner genauso wie Ärzte, Straßenbauer genauso wie Künstler, Polizisten genauso wie IT'ler usw usw. Eine Gesellschaft kann nicht nur aus Ingenieuren und Betriebswirtwirten bestehen.
georg hat geschrieben: Darum die Frage: Welcher Mindestlohn wäre denn angemessen? Wie soll er bestimmt werden?
Na irgendwie ist man ja auch auf die Bemessung des Hartz4 Regelsatzes gekommen, nicht wahr? Vielleicht wäre ein Blick in die Realität ganz hilfreich. Was kosten Mieten, Strom, Wasser, Transport, Nahrung, Kleidung, Kommunikation usw. Von jedem wird verlangt, private Altersvorsorge zu betreiben und sich gegen diverse andere Risiken abzusichern... wenn dann noch für den Sparstrumpf was hängen bleiben soll, sind wir bei mindestens 1.000€ netto, und das ist schon scharf kalkuliert. Für 1.000€ netto müssen etwa 1.400€ brutto verdient werden... durch eine durschnittliche Arbeitszeit von 168Std sind das 8,30€. Ein Mindestlohn von 8€, wie ihn auch GB hat, ist also auch in Deutschland mehr als notwendig.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Mi 22. Feb 2012, 14:33 hat geschrieben: Wie soll ich diesen Satz dann interpretieren:
"entweder ich kann und will es nicht zahlen (dann Mindestlohn) oder ich kann es nicht zahlen, dann kräpel ich am Existenzminimun und hab von Handel/Industrie etc so wenig Plan, dass ich am besten vom Markt verschwinde."
"vom Markt verschwinden" heißt ganz klar, dass Arbeitsplätze vernichtet werden.


Also so richtig gut geht es momentan keiner europäischen Wirtschaft. Aber das liegt sicher nicht nur am Mindestlohn.


Wo war da jetzt der Alternativorschlag?


Wenn mir verboten wird, meine Mitarbeiter zu kündigen, wenn die Auftragslage das erfordert (und auch Zeitarbeit unrentabel wäre), dann vergrößert das als Unternehmer mein Risiko! Wie kann man das anzweifeln?


Ich bin ein erwachsener Mensch und kann von 750 Euro leben also ist diese Annahme richtig. Natürlich wünsche ich jedem, mehr zu verdienen. Ich wollte nur die Relation gerade rücken, es wird ja hier so getan, als würde ein normal ausgebildeter Mensch in Deutschland unter der Brücke schlafen müssen. Weiterhin gibt es überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass man bei besserer Qualifikation nicht besser bezahlt werden würde. Erstens ist es ja ein Fakt, dass das Gehalt mit dem Ausbildungsgrad steigt (warum eigentlich, wenn Arbeitgeber die Löhne angeblich beliebig diktieren können?). Außerdem wird das ja schon aus dem Beispiel ersichtlich: Bei 5 Stunden Arbeit pro Tag ist die Belastungsgrenze wohl von niemandem erreicht.


Die Frage ist insofern berechtigt, als dass ein sehr geringer Mindestlohn natürlich gar keine Auswirkung auf die Wirtschaft hätte, da die allermeisten ohnehin mehr verdienen. Aber dann kann man ihn auch weglassen. Sobald er aber relevant wird, schadet er der Wirtschaft. Als Beispiel: Wenn wir die 8 Euro von GB übernehmen, würde der Job für 7,50 Euro vielleicht schon nicht mehr angeboten werden.

Darum die Frage: Welcher Mindestlohn wäre denn angemessen? Wie soll er bestimmt werden?
Was auch immer als Antwort kommt: Es kann keine vernünftige Begründung geben, warum gerade diese Höhe und nicht etwas weniger oder etwas mehr. Wenn 10 Euro keine Arbeitsplätze vernichten, sondern Wohlstand schaffen, dann doch 15 Euro erst recht, oder 30, oder 50. Wäre doch schön, wir könnten alle 50 Euro die Stunde verdienen, oder? Aber eint ihr, das würde funktionieren? Natürlich nicht! Und aus dem selben Grund funktioniert auch ein Mindestlohn von 10 Euro nicht, nur dass die negativen Auswirkungen geringer ausfallen.
Falsch, anzunehmen das du alleine als Beleg für die Richtigkeit deiner Behauptung genügst beweist zum Beispiel das du kein erwachsenenr Mann bist sondern ein arroganter, überheblicher Schnösel der von Haus auf annimmt sein Wort wäre Gebot. Aber keine Sorge, auch das ist eine der ureigensten Eigenschaften von Libertären, von daher alles im Lot. Mit 750€ brutto kommt man heute nicht mehr weit das zu bestreiten beweist und untemauert meine Aussage.
Das Wohl der Wirtschaft (und dabei meint ihr ja nicht einmal die Wirtschaft an sich sondern die besten Profiteure, die die andere am besten ausbeuten können) über das Wohl der Menschen zu stellen führt den Libertarismus, der ja angeblich gerecht und fair sein soll endgültig ad absurdum.
Scientologen können kaum schlimmer sein.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

Beteigeuze » Di 21. Feb 2012, 16:24 hat geschrieben:
..aber ausufernde Rettungsschirme, ge.
ja, um alles zu retten- Was ist da schlecht dran?
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

Beteigeuze » Di 21. Feb 2012, 22:38 hat geschrieben:
Weil diese Arbeitsplätze massenhaft ins Ausland exportiert wurden. Die Rechnung geht wieder an die Allgemeinheit über ALGII.



Die "kleineren Unternehmen" scheiden nicht wegen der Löhne aus, sondern weil die die Preise nicht so diktieren können wie die großen.

Preise diktieren die Verbraucher- nicht der Anbieter
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
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http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

jmjarre » Mi 22. Feb 2012, 18:46 hat geschrieben:

Preise diktieren die Verbraucher- nicht der Anbieter
Kann ich so nicht unterschreiben. Wie gesagt, die ganze Nummer ist ja keine Einbahnstraße. Je weniger die Leut verdienen, umso mehr sind die gezwungen, bei Aldi und Kik einzukaufen, statt bei Tengelmann und dem Lederfachgeschäft.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

Beteigeuze » Mi 22. Feb 2012, 19:04 hat geschrieben:
Kann ich so nicht unterschreiben. Wie gesagt, die ganze Nummer ist ja keine Einbahnstraße. Je weniger die Leut verdienen, umso mehr sind die gezwungen, bei Aldi und Kik einzukaufen, statt bei Tengelmann und dem Lederfachgeschäft.

Keiner ist gezwungen, dort einzukaufen. Hat man früher auch nicht. man sparte einfach mal 3 Wochen, bis mal in ein Fachgeschäft ging. heute müssen viele alles gleich haben...und deswegen wird im Osten ein KIA gekauft, weil er billiger ist- und denen sind die Arbeitsplätze...SCHEI...egal.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

jmjarre » Mi 22. Feb 2012, 19:22 hat geschrieben:

Keiner ist gezwungen, dort einzukaufen. Hat man früher auch nicht. man sparte einfach mal 3 Wochen, bis mal in ein Fachgeschäft ging. heute müssen viele alles gleich haben...und deswegen wird im Osten ein KIA gekauft, weil er billiger ist- und denen sind die Arbeitsplätze...SCHEI...egal.
Ja niemand ist zu irgendwas gezwungen.. niemand ist zum arbeiten gezwungen, niemand dort oder hier einzukaufen usw usw... mit dem Argument gewinnt man keinen Blumentopf.

Osten? Kia? Wie kommen Sie denn nun auf diese Schiene?

Natürlich wär's sinnvoller, für etwas zu sparen... Aber so wie's im Moment läuft, funktioniert die Wirtschaft nur noch durch immer schneller immer besser immer sofort. Produzieren für den Müll, kaufen für die Kreditgeber, arbeiten für die Zinsen.
Zuletzt geändert von Angrboda am Mittwoch 22. Februar 2012, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Mi 22. Feb 2012, 12:35 hat geschrieben: Blödsinn, dafür gibts bereit befristete Anstellungen und Zeitarbeit. Unternehmen heisst auch Risiko eingehen und tragen. Ihr Libertären allerdings wollt den Profit einseitig zu den bereits Besitzenden verschieben und das Risiko zu den Arbeitnehmern.
Daher lehne ich Libertäre und Konsorten strikt ab und werde sie bekämpfen wo ich kann und wie ich kann.
Da kannst du dir absolut sicher sein.
Merkwürdigerweise vollziehen Leute wie du meist einen erheblichen Sinneswandel wenn sie selbst einmal in der Betroffenenrolle sind.
Mehr Arbeitsplatzsicherheit für überflüssige und unwirtschaftliche Mitarbeiter gehen doch zulasten der Entlohnung, weil die Arbeitgeber diese Risiken einkalkulieren.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

jmjarre » Mi 22. Feb 2012, 19:46 hat geschrieben:
ja, um alles zu retten- Was ist da schlecht dran?
Man rettet Banken, private Kapitallebens- und Rentenversicherungen sowie private Wertpapierdepots in aller Welt auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

jmjarre » Mi 22. Feb 2012, 19:46 hat geschrieben:
ja, um alles zu retten- Was ist da schlecht dran?
Weil es Menschen gibt die allen Ernstes daran glauben das damit ausser den Banken und den Konten ihrer reichsten Kunden etwas gerettet wird.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

jmjarre » Mi 22. Feb 2012, 19:46 hat geschrieben:

Preise diktieren die Verbraucher- nicht der Anbieter
Na? Schon mal versucht in einer Bäckerei einen Preis zu diktieren, oder an der Tanke? Mach dich doch nicht lächerlich.
Der am längeren Hebel sitzt bestimmt den Preis, und kein anderer.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Do 23. Feb 2012, 02:42 hat geschrieben:
Mehr Arbeitsplatzsicherheit für überflüssige und unwirtschaftliche Mitarbeiter gehen doch zulasten der Entlohnung, weil die Arbeitgeber diese Risiken einkalkulieren.
Warum sollten Unternehmen überhaupt überflüssige und unwirtschaftliche Mitarbeiter beschäftigen? Ist dir der Blödsinn deiner Aussage bewusst?
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Do 23. Feb 2012, 02:45 hat geschrieben:
Man rettet Banken, private Kapitallebens- und Rentenversicherungen sowie private Wertpapierdepots in aller Welt auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.
Wer hätte das gedacht, ein Punkt bei dem ich dir zustimmen muss. :s
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

pudding » Do 23. Feb 2012, 06:18 hat geschrieben: Na? Schon mal versucht in einer Bäckerei einen Preis zu diktieren, oder an der Tanke? Mach dich doch nicht lächerlich.
Der am längeren Hebel sitzt bestimmt den Preis, und kein anderer.

Deswegen gehen die Leute in Backshops und nicht mehr in Bäckereien, oder deswegen gibt es fast ausschliesslich Bäckereiketten-statt die typische Einzelbäckerei.
Pudding...weil sie es vom Preis nicht mehr schaffen...den Preis, den der Kunde will...der im Backshop, oder im PennyMarkt oder im Aldi-Automat (ihhgitt) gibt.

Tanken? 2/3 des Preises beim Tanken sind Steuern.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

jmjarre » Do 23. Feb 2012, 08:27 hat geschrieben:

Deswegen gehen die Leute in Backshops und nicht mehr in Bäckereien, oder deswegen gibt es fast ausschliesslich Bäckereiketten-statt die typische Einzelbäckerei.
Pudding...weil sie es vom Preis nicht mehr schaffen...den Preis, den der Kunde will...der im Backshop, oder im PennyMarkt oder im Aldi-Automat (ihhgitt) gibt.

Tanken? 2/3 des Preises beim Tanken sind Steuern.
Na das siehst du mal, dem Bäcker hat niemand einen Preis diktiert, auch kein JMJ. Die die hinter den Backshops sitzen haben natürlich einen grösseren Einfluss als ein einzelner Bäcker und können daher den Preis mehr beeinflussen.
Und für die hohen Benzinpreisteigerungen machst du die Steuern verantwortlich? Die wurden aber gar nicht erhöht.
Hat das ein Kunde angeordnet oder verlangen die Mineralos einfach mehr?
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Praia61 »

Indirekt durch die steigende Nachfrage nach Treibstoffen ist der Kunde dafür verantwortlich.
Milliarden Chinesen, Inder wollen auch Autos.
Du weißt doch auf welchen Preis die MwSt erhoben wird, oder nicht ?
% tual wurde nichts erhöht, aber effektiv schon.
Zuletzt geändert von Praia61 am Donnerstag 23. Februar 2012, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Ignorierte Person/en : Schnitter
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Praia61 » Do 23. Feb 2012, 12:21 hat geschrieben:Indirekt durch die steigende Nachfrage nach Treibstoffen ist der Kunde dafür verantwortlich.
Milliarden Chinesen, Inder wollen auch Autos.
Du weißt doch auf welchen Preis die MwSt erhoben wird, oder nicht ?
% tual wurde nichts erhöht, aber effektiv schon.
Um marktabhängige Preise gings hier nicht, hier ging es um das angebliche Preisdiktat der Kunden. Auch das die Steuer prozentual mitsteigt ist vollkommen klar.
Lies die Posts durch wenn du meinst JMJ zur Seite stehen zu müssen!
georg

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

pudding » Mi 22. Feb 2012, 14:38 hat geschrieben:Falsch, anzunehmen das du alleine als Beleg für die Richtigkeit deiner Behauptung genügst beweist zum Beispiel das du kein erwachsenenr Mann bist sondern ein arroganter, überheblicher Schnösel der von Haus auf annimmt sein Wort wäre Gebot. Aber keine Sorge, auch das ist eine der ureigensten Eigenschaften von Libertären, von daher alles im Lot. [...]
Scientologen können kaum schlimmer sein.
Ich hatte mir von diesem Forum ein höheres Niveau erhofft, ist das hier immer so?
Zuletzt geändert von georg am Donnerstag 23. Februar 2012, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

Antisozialist » Do 23. Feb 2012, 01:45 hat geschrieben:
Man rettet Banken, private Kapitallebens- und Rentenversicherungen sowie private Wertpapierdepots in aller Welt auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.
Wer beschäftigt denn Mitarbeiter, die er nicht braucht? O.o
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

georg » Do 23. Feb 2012, 12:30 hat geschrieben: Ich hatte mir von diesem Forum ein höheres Niveau erhofft, ist das hier immer so?
Und, mehr fällt dir nicht mehr ein? 1:0 für die soziale Marktwirtschaft gegen deinen Deregulierungswahn.
We're Humans. Each an individual, but all equal. That moment of realization will be the start of our freedom and evolution.

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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Do 23. Feb 2012, 13:30 hat geschrieben: Ich hatte mir von diesem Forum ein höheres Niveau erhofft, ist das hier immer so?
Hoffnung must du dir als Libertärer abgewöhnen, diese Ideologie ist aussichtslos, von daher macht es keinen Sinn zu hoffen.
Ich bin jedenfalls froh darüber das so eine krude Ideologie ihren Anhängern keinen Anlass zur Hoffnung gibt. :)
georg

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von georg »

pudding » Do 23. Feb 2012, 14:37 hat geschrieben:Hoffnung must du dir als Libertärer abgewöhnen, diese Ideologie ist aussichtslos, von daher macht es keinen Sinn zu hoffen.
Ich bin jedenfalls froh darüber das so eine krude Ideologie ihren Anhängern keinen Anlass zur Hoffnung gibt. :)
Pudding, du darfst dir sicher sein, dass ich eure Denkmuster für mindestens so krude halte, wie ihr meine. Ich habe nichts anderes erwartet, ich bin mir dessen bewusst, dass ich mit meiner Meinung einer Minderheit angehöre.
Was ich aber auch erwartet habe, ist ein fairer Umgang und deine Äußerung ist das Gegenteil davon. Das scheint nicht an mir zu liegen, ähnliche Kommentare kommen hier von dir wohl öfter.

Deswegen wollte ich die Diskussion kurz unterbrechen (wir drehen uns ohnehin im Kreis) und wissen, ob ich überhaupt noch mit einer sachlichen Diskussion rechnen kann.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

georg » Do 23. Feb 2012, 16:05 hat geschrieben: Pudding, du darfst dir sicher sein, dass ich eure Denkmuster für mindestens so krude halte, wie ihr meine. Ich habe nichts anderes erwartet, ich bin mir dessen bewusst, dass ich mit meiner Meinung einer Minderheit angehöre.
Was ich aber auch erwartet habe, ist ein fairer Umgang und deine Äußerung ist das Gegenteil davon. Das scheint nicht an mir zu liegen, ähnliche Kommentare kommen hier von dir wohl öfter.

Deswegen wollte ich die Diskussion kurz unterbrechen (wir drehen uns ohnehin im Kreis) und wissen, ob ich überhaupt noch mit einer sachlichen Diskussion rechnen kann.
Fairness kann nur erwarten wer Fairness bietet. Libertarismus tut das nicht, und seine Anhänger im allgemeinen auch nicht.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Do 23. Feb 2012, 10:16 hat geschrieben: Na das siehst du mal, dem Bäcker hat niemand einen Preis diktiert, auch kein JMJ. Die die hinter den Backshops sitzen haben natürlich einen grösseren Einfluss als ein einzelner Bäcker und können daher den Preis mehr beeinflussen.
Und für die hohen Benzinpreisteigerungen machst du die Steuern verantwortlich? Die wurden aber gar nicht erhöht.
Hat das ein Kunde angeordnet oder verlangen die Mineralos einfach mehr?
Die Umsatzsteuer verstärkt alle Preiserhöhungen, die von Mineralölförderern und -händlern ausgehen, um 19 %.
Ohne Umsatz- und Mineralölsteuer lege der Benzinpreis bei etwa 70 cent pro Liter.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Do 23. Feb 2012, 18:58 hat geschrieben: Fairness kann nur erwarten wer Fairness bietet. Libertarismus tut das nicht, und seine Anhänger im allgemeinen auch nicht.
Fairness bedeutet, Mitarbeiter entsprechend ihrer Wertschöpfung zu entlohnen.
Fairness bedeutet nicht, Faulpelzen und Nichtsnutzen warme Nester in den Unternehmen anzubieten.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Do 23. Feb 2012, 21:51 hat geschrieben:
Die Umsatzsteuer verstärkt alle Preiserhöhungen, die von Mineralölförderern und -händlern ausgehen, um 19 %.
Ohne Umsatz- und Mineralölsteuer lege der Benzinpreis bei etwa 70 cent pro Liter.
Ach? Was du nicht sagst? Aber wie schon angemerkt ging es nicht darum. Also was soll die Nebelkerze?
Kannst du nicht vernünftig beim Thema bleiben oder willst du ablenken? Wohl eher letzteres.
Es ging darum das der Kunde angeblich die Preise diktiert, denn das tut er de Facto nicht.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Do 23. Feb 2012, 21:54 hat geschrieben:
Fairness bedeutet, Mitarbeiter entsprechend ihrer Wertschöpfung zu entlohnen.
Fairness bedeutet nicht, Faulpelzen und Nichtsnutzen warme Nester in den Unternehmen anzubieten.
Uuupps, ist dir das nicht peinlich? Auch in diesem Punkt konntest du dem Kontext in dem die Aussage stand nicht folgen.
Mir scheint du bist einzgi darauf fixiert Arbeitnehmer und Arbeitslose zu verunglimpfen und daher zu einer Diskussion deren Verlauf du folgen kannst geschweige denn daran argumentativ teilnehmen kannst nicht mehr fähig.
Ich schlage vor du bringst deine Thesen an einem Stammtisch mit Gleichgesinnten vor, da bewirkst du mehr.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

pudding » Do 23. Feb 2012, 12:11 hat geschrieben: Um marktabhängige Preise gings hier nicht, hier ging es um das angebliche Preisdiktat der Kunden. Auch das die Steuer prozentual mitsteigt ist vollkommen klar.
Lies die Posts durch wenn du meinst JMJ zur Seite stehen zu müssen!
70 cent pro liter...alles andere sind Steuern.

Und nu? Wer genau macht an der Zapfsäule den Spritpreis?
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

pudding » Do 23. Feb 2012, 09:16 hat geschrieben: Na das siehst du mal, dem Bäcker hat niemand einen Preis diktiert, auch kein JMJ. Die die hinter den Backshops sitzen haben natürlich einen grösseren Einfluss als ein einzelner Bäcker und können daher den Preis mehr beeinflussen.
Und für die hohen Benzinpreisteigerungen machst du die Steuern verantwortlich? Die wurden aber gar nicht erhöht.
Hat das ein Kunde angeordnet oder verlangen die Mineralos einfach mehr?

pudding...der preis macht doch nicht der Backshop. Was schreibst Du denn da??? Wenn der Backshop wollte, würde dort das Brötchen 1 EURO kosten- WARUM IST DAS NICHT SO???

Warum kostet eine Hose bei H&M keine 300 EURO???

...und wenn Shell den Preis um 2 cent erhöht, werden- wegen der Steuer...fast 3 cent draus...

...ausser im Kommunismus- da war alles billig und alle menschen hatten viel zu essen
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Angrboda »

jmjarre » Fr 24. Feb 2012, 13:05 hat geschrieben:

Und nu? Wer genau macht an der Zapfsäule den Spritpreis?
Na angeblich der böse böse Ölpreis..oder der Dollar.. je nach Sternenkonstellation...

Klassischerweise steigt der Spritpreis immer zum Wochenende hin bzw. zu Ferienbeginn... schon interessant, dass der Dollar unsere Ferientermine kennt...
We're Humans. Each an individual, but all equal. That moment of realization will be the start of our freedom and evolution.

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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Milady de Winter »

Da auf meinen Beitrag aus dem Mindestlohn-Strang hier des öfteren Bezug genommen wurde, stelle ich ihn noch mal ein:
Wenn jeder Arbeitnehmer tatsächlich so knallhart NEIN sagen würde, wenn ihm jemand 4 Euro Stundenlohn für einen Vollzeitjob bietet, dann müsste der Anbieter entweder sein Angebot erhöhen oder er versucht, den Wert der 4 Euro selbst zu schöpfen. Da wir aber wissen, dass das eine Illusion ist, denn es wird sich IMMER jemand finden, der JA sagt (sogar freiwillig), wird es erst mal so bleiben, wie es ist. Und sollte mal ein Mindestlohn von 8 Euro eingeführt werden, dann werden wir sehen, was mit dem Anbieter passiert. Entweder er kann die 8 Euro zahlen (weil er MUSS und vorher einfach nicht wollte) oder er kann sie NICHT zahlen. Dann kommt es drauf an, ob er auf die Billigstellen verzichten kann oder ggf. seinen Laden dicht machen muss, falls er NUR so schlecht bezahlte Kräfte hatte. Bei letzterem komme ich auf meine Aussage zurück: wenn man seinen Leuten nicht mehr als 4 Euro zahlen kann, weil deren Wertschöpfung angeblich nicht höher ist, dann krebst der Anbieter tendenziell SO am Existenzminimum, dass er seine Klitsche lieber dichtmachen und sich in ein Angestelltenverhältnis begeben sollte.

Aber das ist nur MEINE Meinung.

Das bedeutet für einige - aber m.E. die wenigsten - Arbeitsplätze, dass sie wegfallen. Ich bin NICHT der Meinung, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze schafft. Ich bin absolut nicht gegen eine Einführung eines Mindestlohns, ich würde sogar gerne sehen, wie er sich in der Realität tatsächlich auswirkt.

Eines steht jedoch fest: es wird trotz Mindestlohn immer noch Aufstocker geben.

Und dieses Erwachen werden vor allem diejenigen zu spüren bekommen, die den Mindestlohn für das Allheilmittel halten, das er nicht ist.
Zuletzt geändert von Milady de Winter am Freitag 24. Februar 2012, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

Milady de Winter » Fr 24. Feb 2012, 13:50 hat geschrieben:Da auf meinen Beitrag aus dem Mindestlohn-Strang hier des öfteren Bezug genommen wurde, stelle ich ihn noch mal ein:




Das bedeutet für einige - aber m.E. die wenigsten - Arbeitsplätze, dass sie wegfallen. Ich bin NICHT der Meinung, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze schafft. Ich bin absolut nicht gegen eine Einführung eines Mindestlohns, ich würde sogar gerne sehen, wie er sich in der Realität tatsächlich auswirkt.

Eines steht jedoch fest: es wird trotz Mindestlohn immer noch Aufstocker geben.

Und dieses Erwachen werden vor allem diejenigen zu spüren bekommen, die den Mindestlohn für das Allheilmittel halten, das er nicht ist.
Volle Zustimmung. Sehe ich genauso...Arbeitsplätze entstehen in Deutschland nicht, wenn jemand statt 5 Euro/Std nun 8,50 EURO/std verdient- nur weil er dann etwas mehr im Aldi einkauft, oder einen Dacia anzahlt oder sonst was- das sind nicht die Arbeitsplätze, die entstehen, wo manche so träumen...
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von jmjarre »

Beteigeuze » Fr 24. Feb 2012, 13:24 hat geschrieben:
Na angeblich der böse böse Ölpreis..oder der Dollar.. je nach Sternenkonstellation...

Klassischerweise steigt der Spritpreis immer zum Wochenende hin bzw. zu Ferienbeginn... schon interessant, dass der Dollar unsere Ferientermine kennt...
und die Steuereinnahmen sprudeln dann umso mehr...deswegen musst Du auch viel tanken, denn die Ökosteuer versorgt die Rente (seit Rot-Grün)
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Praia61 »

Beteigeuze » Fr 24. Feb 2012, 13:24 hat geschrieben:
Na angeblich der böse böse Ölpreis..oder der Dollar.. je nach Sternenkonstellation...

Klassischerweise steigt der Spritpreis immer zum Wochenende hin bzw. zu Ferienbeginn... schon interessant, dass der Dollar unsere Ferientermine kennt...
Wann sind den die Erdbeeren am billigsten bei uns ?
Geh mal übers ganze Jahr in deinen Supermarkt, notiere dir jeden Tag den Preis für ein kg Erdbeeren und trage ihn grafisch auf (Excell hilft dir dabei).
Danach diskutieren wir über die Schwankungen.
Ignorierte Person/en : Schnitter
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