Der Spiegel schlägt über die Stränge...

[frank&reich]

Die provokante Kolumne Jan Fleischhauers im Spiegel über Die "Fahrerflucht" des italienischen Kapitäns der Costa Concordia
und über den Nationalcharacter der Italiener hat im Europäischen Ausland, aber besonders in Italien,
heftige Proteste und Kritiken hervorgerufen.
Natürlich ist die Presse frei. Aber ist so etwas nötig? Fleischhauer macht natürlich von sich reden, aber auf Kosten
Deutschlands im Ausland, und auf Kosten Italiens in Deutschland. Worte können weh tun, und Kultur zeigt sich darin,
was man seinem Nachbarn sagen kann, und was man am besten verschweigt und sofort wieder vergisst...So etwas hat Europa zur Zeit nicht nötig, und so etwas will ich in deutschen Zeitschriften nicht wieder lesen. " ET ARMA ET VERBA VULNERANT..."

[frems]

Kann man irgendwo etwas über die Proteste in Europa gegen Fleischhauers Kolumne nachlesen? Mal abgesehen von einem einzigen Beamten, der seinen Job macht und sich etwas empört.

Fleischhauer spielt halt mit Stereotypen (auch über Deutsche), die europaweit geläufig sind und in diesem Falle bestätigt wurden. Das ganze beäugelt er dabei stets kritisch und reflektierend. Wo ist da das Problem? Und wieso soll jemand sowas nicht schreiben dürfen? Sein Kollege Augstein schreibt ja auch ständig Artikel, wofür sich sein Papi im Grabe umdrehen würde, weil sie schwachsinnig und peinlich sind. Aber deshalb ein Berufsverbot fordern oder die Pressefreiheit einschränken?

Wenn journalistisches Gestammel nun irgendwie das Ansehen eines Landes ruinieren könnte, dann wären wir wohl wieder im Krieg mit England.

[frank&reich]

Journalisten dürfen schreiben was sie wollen. Man sollte sie aber auch auf die Konsequenzen
ihrer Worte aufmerksam machen. "Der Spiegel" wird in "Le Monde" bereits mit der britischen Boulevardpresse verglichen.
Und Deutschland mit seiner AAA-Note ein bisschen einsamer...

http://www.lepoint.fr/monde/costa-conco ... 534_24.php

[Tantris]

Er ist voreilig. Die italiener sind noch nicht dran. Erstmal sind die griechen vogelfrei. DANN erst die italiener. Aber, ein bisschen vorbereiten kann man die propaganda maschine ja schonmal.

[frems]

Nee, Journalisten dürfen nicht alles schreiben. Rufmord, Volksverhetzung und so weiter gilt auch für die Schreiberling. Und wieso die Italiener mit ihren ehrenwerten Presse dann von Auschwitz sprechen oder welche Rolle die Ratings dabei spielen, erschließt sich mir beides nicht.

Mein Französisch ist etwas eingerostet, aber wenn ich irgendwas nicht völlig falsch verstehe, geht es im Artikel von "Le Point" (nicht Le Monde) auch vor allem darum, daß ein italienischer Artikel das Image des Landes schädige und nicht wisse, warum man sich dafür entschuldigen solle. Aber wen wundert das, wenn die Zeitung zu Berlusconis Imperium gehört? Weltbewegend ist das nicht.

[frank&reich]

For those who better read english than french, look at these comments:

http://articles.businessinsider.com/201 ... e-italians

[frank&reich]

Er ist voreilig. Die italiener sind noch nicht dran. Erstmal sind die griechen vogelfrei. DANN erst die italiener. Aber, ein bisschen vorbereiten kann man die propaganda maschine ja schonmal.

Das eigentliche Problem und der Grund für das Thema ist das der Riss zwischen Deutschland und Europa immer grösser wird.
Macht eucht nichts vor: Deutschland braucht Europa mehr als Europa Deutschland, Wirtschaft hin oder her. Als Europäer sollte man nett miteinander umgehen, das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.
Die Realität ist anders:
Griechen werden in der Presse als Ouso-saufende Nichtstuer hingestellt, jetzt Italiener im allgemeinen als verantwortungslose
Strandpiraten, und hartarbeitende Deutsche müssen für Alles aufkommen (watt hepp wi lacht...).
Vor nicht allzulanger Zeit war der Euro auf dem besten Wege, den Dollar als Leitwährung abzulösen.
Haltet den Kurs, steht zueinander, jedes Volk, sogar die Deutschen, sind liebenswert an sich...
Quo vadis, Europa?

[frank&reich]

Fleischhauer spielt halt mit Stereotypen (auch über Deutsche), die europaweit geläufig sind und in diesem Falle bestätigt wurden. Das ganze beäugelt er dabei stets kritisch und reflektierend. Wo ist da das Problem?

Fleischauer spielt mit Klischees, die manche Deutsche teilen. Klischees passen manchmal wie die Faust auf's Auge.
Oder wie ein Stiefel in die Eier. Kritisch reflektiert wird da nur der Form halber, zum nacher verteidigen, das glaubt ihm Keiner.
Wo ist da das Problem? Er hat 57 Millionen Menschen beleidigt! Warum? Da kann man nur mutmassen.
Ich meine: Weil's einfach so gut passte.

[Mithrandir]

"Der Spiegel" wird in "Le Monde" bereits mit der britischen Boulevardpresse verglichen.

Zu recht.
Der Spiegel genießt bereits den Ruf eine Bild-Zeitung für Abiturienten zu sein, und Spiegel Online ist vom Niveau noch ein paar Etagen tiefer angesiedelt.
Reißerische Überschriften, einseitige Artikel, die sich durch minderwertige Qualität und Weglassungen auszeichnen usw. sind dazu da, angeklickt zu werden, damit die Werbekunden zahlen und weniger, um den Leser zu informieren.

[frank&reich]

Zu recht.
Der Spiegel genießt bereits den Ruf eine Bild-Zeitung für Abiturienten zu sein, und Spiegel Online ist vom Niveau noch ein paar Etagen tiefer angesiedelt.
Reißerische Überschriften, einseitige Artikel, die sich durch minderwertige Qualität und Weglassungen auszeichnen usw. sind dazu da, angeklickt zu werden, damit die Werbekunden zahlen und weniger, um den Leser zu informieren.

Das erklärt einiges, aber es entschuldigt nichts. Deshalb meine Entschuldigung an meine italienischen und französischen Kollegen: Nicht Deutschland war es, sondern nur ein Einzelner, der seinem Beruf zur Schande gereicht...
Wir haben uns ins eigene Fleisch gehauen

[Praia61]

Er ist voreilig. Die italiener sind noch nicht dran. Erstmal sind die griechen vogelfrei. DANN erst die italiener. Aber, ein bisschen vorbereiten kann man die propaganda maschine ja schonmal.

Würde aber mal Zeit, dass man in diesem mafiazersetzen Land einmal aufräumt.

[softy6]

Spiegel war einmal ein Presseerzeugnis, in dem man sich INFORMIEREN konnte.
Heute gehört es zu der Mainstreampresse , einer schreibt vom anderen ab.

[Dr. Nötigenfalls]

Zu recht.
Der Spiegel genießt bereits den Ruf eine Bild-Zeitung für Abiturienten zu sein, und Spiegel Online ist vom Niveau noch ein paar Etagen tiefer angesiedelt.
Reißerische Überschriften, einseitige Artikel, die sich durch minderwertige Qualität und Weglassungen auszeichnen usw. sind dazu da, angeklickt zu werden, damit die Werbekunden zahlen und weniger, um den Leser zu informieren.

Ahh,sind wir beim eigentlichen Problem des Diskurses angelangt ?
Nämlich:"Der Verkauf um jeden Preis".

[Lomond]

Würde aber mal Zeit, dass man in diesem mafiazersetzen Land einmal aufräumt.

[Thomas I]

Die provokante Kolumne Jan Fleischhauers im Spiegel über Die "Fahrerflucht" des italienischen Kapitäns der Costa Concordia
und über den Nationalcharacter der Italiener hat im Europäischen Ausland, aber besonders in Italien,
heftige Proteste und Kritiken hervorgerufen.
Natürlich ist die Presse frei. Aber ist so etwas nötig? Fleischhauer macht natürlich von sich reden, aber auf Kosten
Deutschlands im Ausland, und auf Kosten Italiens in Deutschland. Worte können weh tun, und Kultur zeigt sich darin,
was man seinem Nachbarn sagen kann, und was man am besten verschweigt und sofort wieder vergisst...So etwas hat Europa zur Zeit nicht nötig, und so etwas will ich in deutschen Zeitschriften nicht wieder lesen. " ET ARMA ET VERBA VULNERANT..."

Ein paar Wochen mit dem Auto in Italien unterwegs und man weiß aus erster Hand, dass das was Herr Fleischhauer da mit der "bella figura" beschreibt nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

Im italienischen Strassenverkehr begreift man rasch warum die Hypothese "Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!" in der Praxis nicht ganz zu befriedigenden Ergebnissen führt.

[Tantris]

Ein paar Wochen mit dem Auto in Italien unterwegs und man weiß aus erster Hand, dass das was Herr Fleischhauer da mit der "bella figura" beschreibt nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

Im italienischen Strassenverkehr begreift man rasch warum die Hypothese "Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!" in der Praxis nicht ganz zu befriedigenden Ergebnissen führt.

Du meinst gutmenschentum ist besser als gier???

[Alexyessin]

Du meinst gutmenschentum ist besser als gier???

Im Strassenverkehr auf alle Fälle - grad in Bella Italia.

[Thomas I]

Im Strassenverkehr auf alle Fälle - grad in Bella Italia.

Wenn man irgendwann mal irgendwo ankommen will nicht, da muß man sich nolens volens nach dem Grundsatz "When in Rome, do as the Romans do." verhalten.

Aber wenn man auf die Gesamtheit aller Beteiligten abstellt wäre etwas mehr Regelbefolgung sicher sehr hilfreich.

[Heinrich-73]

@ frank&reich:

Wozu jetzt hier die Aufregung? Schreib halt einen Leserbrief und gut ist.